Mannschaftsporträt: Juventus Turin 2012/13

Juventus Turin ist eine der stärksten Mannschaften Europas. In der Champions League überzeugen sie gegen „große Mannschaften“ bislang mit ihrer Effektivität und Laufstärke, die Serie A führen sie ebenfalls relativ klar an. Die Italiener sind dabei eine der wenigen Top-Mannschaften, die auf keine Variation eines 4-3-3 oder 4-2-3-1 setzte. Sie spielen mit einem 3-5-2 und schafften damit sogar eine 49 Spiele lange niederlagenlose Serie in der Liga. In diesem Mannschaftsporträt stellen wir die Mannschaft vor, welche mit Antonio Conte einen von vielen interessanten italienischen Taktikern als Trainer besitzt.

Ein Genie im Tor

Juventus Grundformation mit der wohl am häufigsten genutzten Aufstellung

Juventus Grundformation mit der wohl am häufigsten genutzten Aufstellung

Seit Ewigkeiten hütet Gianluigi Buffon, der teuerste Torwart aller Zeiten, den Kasten der alten Dame. Er ist Kapitän, Führungsspieler – und gleichzeitig der womöglich beste Torhüter der Welt. Spielverlagerung ist ein großer Fan von Manuel Neuer und generell von Torhütern, die nicht nur auf der Linie glänzen, zu denen Buffon gehört.

Der Italiener ist hervorragend im Herauskommen, sehr stark im Abfangen von Flanken und schwierig zu pressen. Viele Situationen kann er spielerisch lösen, seine Pässe sind oftmals kurz und präzise, aber auch seine langen Bälle kommen gut. Einen wirklichen Schwachpunkt sucht man bei ihm vergeblich.

An dieser Komplettheit bissen sich schon viele Mannschaften die Zähne aus, unter anderem auch Celtic Glasgow im Hinspiel des CL-Achtelfinals. Die Schotten pressten hoch, aggressiv und intensiv, wodurch sie mehr vom Spiel hatten. Doch Juventus zwang sie zu Flanken und Halbchancen, welche bei einem Torhüter wie Buffon schlicht und ergreifend kaum erfolgsversprechend sind. Dank Buffons Klasse und seiner Fähigkeitenvielfalt kann Juventus ohne Probleme viele Halbchancen, Distanzschüsse und Flanken zulassen, ohne konstant in Gefahr zu kommen.

Hierbei wird er aber natürlich auch vom Spielsystem der Turiner unterstützt.

Die Dreierkette

Im Gegensatz zu den meisten Mannschaften in der Champions League agiert Juventus mit drei Mann in der Abwehr. Andrea Barzagli und Giorgio Chiellini sind dabei Stammspieler als Halbverteidiger, während Leonardo Bonucci als wichtigster Aufbauspieler und nomineller „Stopper“ zwischen den beiden agiert. Bonuccis Funktion im Aufbauspiel ist besonders wichtig.

Gegen Cagliari beispielsweise wurde situativ mit einer flachen Defensivraute und Torwartkette gespielt; Buffon beteiligte sich also aktiv am Aufbauspiel, die Halbverteidiger agierten breit und Bonucci verband diese drei Akteure miteinander, außerdem kümmerte er sich um Pässe in die Spitze und auf Pirlo.

Im Abwehrpressing wird Juventus 3-5-2 zu einem 5-3-2, wenn der Ball mittig ist

Im Abwehrpressing wird Juventus 3-5-2 zu einem 5-3-2, wenn der Ball mittig ist

Defensiv ist Bonucci ebenfalls der freie und verbindungsschaffende Akteur. Barzagli und Chiellini agieren zumeist als lose Manndecker, während Bonucci sich zentral aufhält und die Räume sichert. Die Betonung bei den Manndeckern liegt aber auf „lose“. In der Horizontale übergeben sie die gegnerischen Stürmer meistens in den Raum oder zu Bonucci, in der Vertikale jedoch nicht. Zurückfallende Stürmer des Gegners werden also durchaus einige Meter verfolgt, bevor sie ans defensive Mittelfeld übergeben werden.

Dieser Mechanismus ist aus taktischer Sicht überaus geschickt gewählt. Die horizontal sehr lose Mannorientierung eröffnet keine Schnittstellen oder sorgt für gefährliche Asymmetrien. Gleichzeitig gibt es durch die stärkere Mannorientierung in der Vertikale mehr Druck auf das gegnerische Kombinationsspiel, verhindert Drehungen des gegnerischen Mittelstürmers und verschließt den Zwischenlinienraum. Immer wieder werden also Pässe auf zurückfallende Mittelstürmer abgefangen oder dessen Ablagen durch die Bedrängnis ungenauer gemacht.

Eine ähnliche Bewegungsdynamik gibt es auch bei vielen Teams, wie zum Beispiel beim BVB, wo die Innenverteidiger von ihrer ursprünglichen Position herausrücken und dort aggressiv an den Passempfänger gehen. Juventus hat aber hier einen gewissen Vorteil – durch drei fixe zentrale Verteidiger haben sie eine bessere Absicherung beim Herausrücken, die beiden verbliebenen Innenverteidiger können zusammenrücken und die entstandene Schnittstelle versperren. Bei einer Zwei-Mann-Verteidigung ist dies nicht der Fall.

Interessant ist auch der generelle Kettenmechanismus der Juventus-Abwehr.

Pendelnde Abwehrkette

Eigentlich ist die Abwehrreihe Juventus keine Dreierkette als solche. Zwar spielen sie mit drei Akteuren auf einer Linie – Bonucci lässt sich nur situativ zurückfallen, agiert im Normalfall mit den beiden anderen auf einer Linie –, aber der Kettenmechanismus erstreckt sich eigentlich auch auf die Flügelverteidiger.

Hier sieht man die Pendelbewegung. Der ballnahe Flügelverteidiger rückt heraus und presst, der Rest verschiebt und wird zu einer Viererkette.

Hier sieht man die Pendelbewegung. Der ballnahe Flügelverteidiger rückt heraus und presst, der Rest verschiebt und wird zu einer Viererkette.

Kommt der Gegner über eine Seite, dann attackiert der ballnahe Flügelverteidiger seinen nominellen Gegenspieler mannorientiert. Der ballferne Flügelverteidiger hingegen rückt ein und nimmt am Linienspiel der drei Verteidiger teil. Diese gebildete Viererkette verschiebt Richtung Ball und sichert somit hinter dem mannorientiert verteidigen Flügelverteidiger ab. Dadurch erzeugen sie Druck auf den Ballführenden, sichern mit vier Leuten ab und verschließen die Schnittstellen durch ihre kompakte Breitenstaffelung.

Attackiert der Gegner über die Mitte, dann gibt es natürlich eine andere Anordnung. Hierbei gibt es zwei große, unterschiedliche Spielweisen, in denen man sich positioniert.

Eine ist ein 3-3-2-2, welches verstärkt im hohen Pressing genutzt wird, zu dem wir noch kommen werden. Die andere ist ein 5-3-2/5-3-1-1, in welchem die Flügelverteidiger sich zurückfallen lassen. Dieses wird zumeist dann gespielt, wenn die Turiner tiefer verteidigen oder sich durch das gegnerische Aufbauspiel nach hinten eindrücken ließen. Aus der nominellen Dreierkette und eigentlichen variablen beziehungsweise „gependelten“ Viererkette wird also eine klassische Fünferkette, in der die Schnittstellen enorm eng und effektiv verschlossen sind.

Dieses 5-3-2 wird vorrangig in einer positionsorientierten Raumdeckung mit losen Mannorientierungen in der Abwehrkette gespielt. Die Positionsorientierung der Achter und des Sechsers in einer flachen Dreierreihe sorgt dafür, dass die vertikale Kompaktheit enorm hoch ist, da man nur drei Bänder hat; mit einem 3-3-2-2 wie im Mittelfeld- und Angriffspressing bspw. hat man vier Bänder, was aber für andere Faktoren wichtig und effektiv ist.

Gleichzeitig sorgt die flache Dreierreihe der Achter dafür, dass das Spiel des Gegners kaum in die Zwischenlinienräume kommen kann und dass sie aus dem Zentrum weniger Gefahr entfachen können. Zumeist kommt der Ball also früher oder später wieder auf die Außen, wo Juventus ihre Kette wie gewohnt pendeln lassen kann.

Je nach Angriffsrichtung des Gegners wird dann aus der Fünferkette  wieder eine Viererkette, aus der der ballnahe Flügelverteidiger herausweicht und die verbliebene Abwehr hinter ihm nachschiebt. Interessant ist hierbei, dass auch die positionsorientiert spielenden Achter immer wieder aus der Reihe herausrücken und in eine situative Mannorientierung übergehen.

Steht Juventus höher, dann spielen sie aber mit einer Dreierlinie.

Steht Juventus höher, dann spielen sie aber mit einer Dreierlinie.

Sie zwingen die gegnerischen Mittelfeldspieler dadurch zur Passzirkulation, behalten den Raum hinter sich im Deckungsschatten und halten das generelle Spieltempo hoch. Zusätzlich verfolgen sie dann diese zuvor angelaufenen Spieler, wenn diese zum Beispiel in die Schnittstellen zwischen Juventus‘ Flügelverteidigern und Dreierkette gehen. Generell fungieren die Achter öfters als Raumfüller, wenn die Flügelverteidiger wegen der Mannorientierung enorm weit herausrücken.

Allerdings ist auch diese unknackbar scheinende Defensive Juventus‘ leicht anfällig. Gelegentlich gibt es ein vereinzeltes, zu starkes Einrücken in der Mitte. Die positionsorientiert spielende Dreierreihe schiebt zu weit Richtung Ball auf einen Flügel, wodurch zwei Probleme entstehen. Einerseits erhalten sie zu wenig Druck auf den Ballführenden, wenn der Gegner intelligent und stabil das Ballbesitzspiel praktiziert. Anderseits kann der Gegner mit langen Seitenwechseln und schnellen horizontalen Kurzpasskombinationen in freie Räume kommen und von dort Flanken ansetzen.

Aber selbst dann ist es für die gegnerische Mannschaft schwer, in den Strafraum zu kommen. Einzig mit sehr schnellen Kombinationen nach Seitenwechseln ist es möglich, kurzzeitig in den Zwischenlinienraum zu kommen und von dort abzuschließen.

So hatte Juventus zum Beispiel einige Probleme gegen Milan mit deren 4-3-3. Milan spielt hierbei mit kreiselnden Außenstürmern, die sich immer wieder in die Mitte orientieren. Gleichzeitig rückten in diesen problematischen Spielszenen nicht nur die Außenverteidiger gut auf, sondern es gab Doppelüberladungen durch die Achter, wodurch einige Male die in die Mitte gerückten Flügelstürmer frei wurden. Alles in allem ist Juventus aber extrem schwer zu knacken. Neben der Stärke im klassischen Defensivspiel, der hohen Defensivkompaktheit und der Strafraumverteidigung liegt es auch am Pressing.

Juventus‘ Pressing

Die Italiener pressen sehr variabel. Von einem hohen Mittelfeldpressing (teilweise sogar Angriffspressing) bis zu einem tiefen Abwehrpressing ist alles möglich. Stehen sie tiefer, wird meistens das 5-3-2/5-3-1-1-Pressing praktiziert. Stehen sie aber höher, dann verändert sich auch die Formation.

Meistens wird es dann zu einem 3-3-2-2, in welchem die gegnerischen Innenverteidiger bedrängt werden, das Zentrum enorm dicht ist und die gegnerischen Außenspieler, wenn man sie denn in Szene setzen kann, isoliert werden. Dabei fungiert der offene Kanal in der Mitte als eine formativ inhärente Pressingfalle. Soll heißen: Die Formation ist so strukturiert, dass sie einen vermeintlich offenen Raum anbietet, dieser aber de facto isoliert ist, wenn er bespielt wird.

Hier sieht man die formative Pressingfalle in der Mitte.

Hier sieht man die formative Pressingfalle in der Mitte.

Spielt der Gegner mit einem aufrückenden zentralen Innenverteidiger und einer Dreierkette oder einem Sechser in diesem Raum bei einem 4-1-2-3 (beispielsweise), kann dieser zwar angespielt werden, erhält aber kaum Zugriff im Passspiel auf seine Mitspieler. Durch die mannorientierte Raumdeckung der beiden aufgerückten Achter sind seine Passoptionen versperrt. Gleichzeitig kann er von einem oder beiden Achtern (situationsabhängig) angelaufen werden, sie behalten dann meist die Anspielstationen in ihrem Deckungsschatten.

Die Stürmer stehen bei den Innenverteidigern und können außerdem rückwärtspressen, während Pirlo diesen sich verengenden Kanal absichert. Lange Bälle auf den Flügel werden dann meistens isoliert, die Flügelverteidiger stehen höher und spielen mannorientiert, desweiteren können die Achter die gegnerischen Flügel dann einkesseln.

Juventus spielt außerdem manchmal und in bestimmten Spielsituationen mit einem 3-4-2-1/3-2-4-1-Pressing, welches im Abwehrpressing zu einem 5-2-2-1/5-4-1 wird. Unter anderem gegen Sampdoria wurde dies phasenweise praktiziert. Dann gibt es dort ein enges Fünfeck, in welchem die beiden Achter hinter dem Mittelstürmer verschieben und die defensiven Halbräume des Gegners attackieren.

Die beiden Sechser stehen in den eigenen Halbräumen besser gestaffelt und verschließen die Mitte stärker, allerdings gibt es naturgemäß weniger Druck auf die erste Linie der gegnerischen Mannschaft.

Das Aufbauspiel

Durch die Dreierkette ist Juventus im Spielaufbau schwierig zu pressen. Diese formativen Vorteile werden außerdem durch das Spielermaterial und die gruppentaktischen Bewegungen ergänzt. Neben dem spielstarken Torhüter Buffon ist natürlich Andrea Pirlo ein weiterer wichtiger Faktor. Der tiefliegende Spielmacher ist pressingresistent und kann herausragende Pässe spielen.

Und hier das Isolieren der Außen-

Und hier das Isolieren der Außen.

Seine Fähigkeiten kommen im System Juventus‘ auch sehr stark zur Geltung. Der Tabellenführer der Serie A agiert beispielsweise im Aufbauspiel fast schon in einem 3-2-5. Einer der Achter agiert dabei raumöffnend, der andere unterstützt Pirlo. Der Raumöffner geht dabei meist zur Seite und unterstützt den Flügelverteidiger, wodurch sie die Flügel und die Halbräume überladen können. Dank der Dreierkette stehen die Flügelverteidiger außerdem enorm hoch und machen das Spiel breit.

Die Spielkontrolle durch die vielen Anspielstationen in der Mitte wird dabei etwas zerstört. Manchmal agieren sowohl Vidal als auch Marchisio relativ zentral und bieten sich vermehrt in den Halbräumen an, wodurch Juventus im Zentrum stabiler steht. Sie sind dann schwierig zu pressen und dominieren den Ballbesitz; nicht umsonst kommen sie im Schnitt auf annährend 60% Ballbesitz, was der höchste Wert der Serie A ist.

Gehen Marchisio und Vidal aber verstärkt Richtung Flügel und in die Höhe, dann ist Juventus zwar etwas instabiler, wird aber extrem durchschlagskräftig. Sie agieren beinahe mit einem 3-Pirlo-2-4. Pirlo dominiert das Spielgeschehen, die Achter asymmetrisieren wie oben aufgeführt das Spiel und vorne gibt es eine hohe numerische Präsenz.

Der Gegner wird enorm weit zurückgedrängt und meistens kann auch das gegnerische Pressing dadurch aufgelöst werden. Gleichzeitig können die Halbverteidiger Juventus etwas aufrücken und in die defensiven Halbräume stoßen, während Bonucci und der jeweilige ballferne Halbverteidiger bei solchen kurzen Ausflügen ihres Mitspielers absichern.

Zusätzlich gibt es eine interessante Verteilung im Sturm, welche sehr vom Gegner abhängig gemacht wird. Manchmal lässt sich Giovinco nach hinten fallen und sucht Anspiele in den Zwischenlinienraum. Der zweite Mittelstürmer, Mirko Vucinic, fungiert dann als Raumöffner, Wandspieler oder gar als in die Horizontale ausweichende Stürmer.

Juventus im Aufbauspiel, wenn die Achter asymmetrisch und sehr vertikal spielen.

Juventus im Aufbauspiel, wenn die Achter asymmetrisch und sehr vertikal spielen.

In anderen Spielen gibt es wiederum eine andere Rollenverteilung, wo sich der höhere Stürmer zurückfallen lässt und der tiefere die Horizontale beackert. Manchmal spielt vorne gar Matri als klassischer Stürmer oder es werden gegnerangepasste Laufwege genutzt. Dadurch entsteht ein situatives Sechsermittelfeld, wenn man es so bezeichnen will.

Dennoch ist Juventus anfällig für Konter und Ballverluste in der Mitte. Pirlo steht relativ frei in der Mitte und soll seine Passreichweite nutzen. Die Achter und die Flügelverteidiger stehen sehr hoch und breit; wenn in diesen Situationen ein Ballverlust oder ein Fehlpass geschieht, gibt es nicht mehr die gewohnte Defensivkompaktheit und der Umschaltmoment kann länger dauern, als bei anderen Top-Mannschaften.

Ein schnelles Konterspiel kann dann sehr gefährlich werden, wie beim Gegentor gegen Parma. Um diese leichte Anfälligkeit einer ansonsten unfassbar stabilen Mannschaft habe ich mir sämtliche Liga-Gegentore im Jahr 2013 zu Gemüte geführt.

Die Auflistung sieht wie folgt aus:

Juves Gegentore 2013

Juves Gegentore 2013

Ballverluste und Gegentore nach Kontern sind sehr gefährlich, die schon erwähnten Verlagerungen in freie Räume mit schnellem Bespielen der freien Räume ebenso. Hinzu kommen Standards (zwei Ecken, ein Freistoß).

Das Offensivspiel

Juventus ist aber natürlich nicht nur eine defensivstarke Mannschaft mit einem tollen Bartträger als Spielgestalter. Vorne fehlt es ihnen zwar an einem konstanten abschlussstarken Knipser, doch dies kompensieren sie durch taktisch passende Spielerwahl vorne – seit Winter ist auch Anelka eine Option – und die beiden Achter.

Marchisio und Vidal sind sehr komplette Spieler. Beide sind offensiv- wie defensivstark, torgefährlich, an guten Tagen überaus kreativ und können auch im Kombinationsspiel effektiv teilnehmen. Zusätzlich sind sie beide taktisch sehr gewieft. Immer wieder sprinten die beide aus der Tiefe in offene Schnittstellen, bespielen die durch die Flügelverteidiger und Stürmer geöffneten Räume, wo sie dann selbst zum Abschluss kommen oder noch einen letzten Pass spielen.

Kommen lange Bälle, kann sehr gut gegengepresst werden, falls man sie nicht sofort behaupten kann.

Kommen lange Bälle, kann sehr gut gegengepresst werden, falls man sie nicht sofort behaupten kann.

Ihre Sprints in die Tiefe öffnen Räume auf anderen Positionen, manchmal ziehen gar die Wingbacks in ihrem Rücken in die Mitte und können in Kombinationen gehen. Dadurch zerstört man die gegnerische Formation und deren Abwehrpressing, insbesondere wenn diese stark mannorientiert agieren. Aber auch das ist ein zweischneidiges Schwert. Spielt die gegnerische Mannschaft nicht mannorientiert, können die Vertikalsprints der Achter gefährlich werden. Bei einer Mannorientierung ist es eben das Einrücken der Flügelverteidiger, welches für Probleme sorgt.

Generell wird enorm viel Laufarbeit von den Flügelverteidigern verrichtet. Offensiv stehen diese auch sehr hoch und kommen mit enormer Durchschlagskraft in Zonen zum Flanken oder ziehen gar diagonal in die Mitte, um Schnittstellenpässe zu erhalten. Die Power der Flügelverteidiger macht sie trotz ihrer relativen individuellen Schwäche (verglichen mit dem Spielermaterial anderer Topmannschaften) zu enorm gefährlichen Akteure, die über Flanken, Abschlüsse und Kurzpasskombinationen in den Halbräumen gefährlich werden können.

Bei Juventus kommen neben diesen gruppentaktischen Bewegungen und den beiden hochgefährlichen Achtern auch intelligente Seitenwechsel und lange Bälle hinzu. Neben Pirlo kann auch Bonucci diese gut spielen. Eigentlich sind solche langen Bälle aus der Tiefe längst passé. Für einen echten Fußballpuristen müssen es schon mindestens 28 Kurzpässe und drei Seitenwechsel sein, damit es ein schöner Angriff ist. Juventus zeigt aber, dass es auch anders geht.

Weil sie den Gegner nach hinten drücken und mit vielen Spielern angreifen, hat Pirlo Zeit für präzise lange Bälle und Spielverlagerungen. Lässt sich der Gegner nicht nach hinten drücken oder will hoch pressen, hat Pirlo zwar weniger Zeit, aber dafür oftmals mehr Raum für Anspiele. Gleichzeitig werden die Bälle auch so gespielt, dass die aufrückenden Achter sie im Lauf erwischen oder zumindest die Zonen fluten können.

Daraus resultiert ein sehr starkes Attackieren auf zweite Bälle, insbesondere im Zentrum, wo sich Juventus quasi nach eigentlichen Fehlpässen eine neue Chance erspielt.

Die alte Dame mit jungem Gegenpressing

Beim Sieg in der Gruppe gegen Chelsea, zum Beispiel beim 3:0, konnte man dies gut erkennen. Juventus spielt zwar kein Gegenpressing wie der BVB oder die Mainzer, aber macht es überaus geschickt. Ihr Gegenpressing geschieht fast ohne Kompaktheitsverlust. Es ist zwar nicht kollektiv in die Mannschaftstaktik eingewebt, was aber auch die große Stärke ist.

Bei Fehlpässen kann dies aber sehr riskant werden. Auf den Flügeln dauert der Umschaltmoment länger, zentral sind Schnittstellen frei.

Bei Fehlpässen kann dies aber sehr riskant werden. Auf den Flügeln dauert der Umschaltmoment länger, zentral sind Schnittstellen frei.

Meistens pressen nur die ballumgebenden Spieler. Der Gegner kann sich nicht ordentlich befreien, lange Befreiungsschläge holen sich meist Barzagli, Chiellini und Bonucci. Zögert der Gegner, dann verliert er den Ball aber meistens – und weil gleich so viele Juventus-Spieler vorne stehen, kann das besonders gefährlich werden.

Juventus hat also eine interessante Taktik – sie spielen bewusst lange Bälle, die auch mal daneben gehen können. Allerdings fluten sie die Räume gut und gehen hervorragend auf die zweiten Bälle, wodurch der eigentliche Fehlpass zu einem manchmal noch besseren, angriffseinleitenden Pass wird.

Das in der Trainerausbildung vorkommende und von TV-Experten oftmals kritisierte Motto „absichtlich den Ball verlieren“ ist im Endeffekt nichts anderes als eine solche Spielweise. Dadurch kann Juventus auch effektiv Ballbesitz- und Konterelemente verbinden sowie diese variieren. Apropos…

Juventus‘ sonstige Angriffsmöglichkeiten

Bei der alten Dame muss man bedenken, dass die ihre Tore auf vielfältigste Weise erzielen können. Sie richten ihr Spiel bekanntlich auf keinen Spieler aus – und können dadurch nach Freistößen von Pirlo und Giovinco gefährlich werden, können nach Ecken Tore durch die Innenverteidiger erzielen, nutzen manchmal Freistoßtricks mit Lochpässen Pirlos oder manchmal macht doch versehentlich einer der Stürmer ein Tor.

Lochpässe, Flanken, Kombinationen und kleine Einzelaktionen; Juventus kennt die ganze Palette. Einer ist dabei von der Bank besonders gefährlich. Paul Pogba spielt in der 3-4-2-1/3-2-4-1-Alternativformation manchmal neben Pirlo und überzeugt durch seine herausragenden Distanzschüsse. Er ermöglicht ihnen auch problemlos ein 4-2-3-1; in dieser Saison wurde die Viererkette allerdings  nur 1mal genutzt, damals aber in einem 4-3-3.

Außer Pogba gibt es noch einige andere interessante Bankspieler – und ein paar Fragezeichen.

Spielermaterial

In der Abwehr ist Juventus sehr gut besetzt. Doch auf den Flügelverteidiger-Positionen fängt es mit einigen (Luxus?-)Problemen an. Stephan Lichtsteiner und Kwadwo Asamoah scheinen gesetzt. De Ceglie und Peluso besitzen auf links wenig Chancen, auf rechts konnten sich Emanuele Giaccherini und Mauricio Isla, auch wegen Verletzungsproblemen, nicht durchsetzen. Simone Pepe ist ebenfalls verletzt, allerdings wäre er wohl auch zu offensiv.

Will Juventus stabiler sein, formieren sie sich im Aufbauspiel so. Alle Wege führen zu Pirlo.

Will Juventus stabiler sein, formieren sie sich im Aufbauspiel so. Alle Wege führen zu Pirlo.

Das Problem bei Juventus ist also eigentlich die Kadertiefe auf höchstem Niveau. Caceres ist oft verletzt, Pogba ist noch sehr jung. Spieler wie Marrone, Padoin, Peluso und Matri sind zwar für einzelne Situationen und Spiele hervorragend, aber dürften wohl keine konstant erfolgsstabilen Alternativen sein.

Einzig im Sturm ist die Kadertiefe nicht problematisch – hier mangelt es aber an wirklicher Qualität. Giovinco ist in puncto Robustheit und Konstanz nicht immer ganz auf der Höhe, Vucinic wird mangelnde Abschlussstärke vorgeworfen, während Quagliarella eine Mischung aus Stärken und Schwächen der beiden Erstgenannten ist. Matri hingegen ist ein eher klassischer Stürmer.

Nicklas Bendtner, der im Sommer kam, erhielt bislang kaum Einsätze und ist zurzeit verletzt. Der 34jährige Nicolas Anelka kann zwar als Ersatzspieler und taktische Option eine Rolle spielen, doch auch er entspricht nicht den Anforderungen. Im Sommer dürfte Juventus wohl einen Neuen holen, Fernando Llorente von Athletic Bilbao soll kommen.

Fazit

Juves Alternativformation wurde gegen Celtic im Hinspiel genutzt

Juves Alternativformation wurde gegen Celtic im Hinspiel genutzt

Tja, was soll man schon sagen, was man nicht schon geschrieben hat? Juventus ist eine hervorragende Mannschaft mit gefährlichen offensiven Spielzugsoptionen und einer sehr stabilen Defensive. Sie sind zu knacken, aber bieten nur wenig effektive Angriffsmöglichkeiten. Aus dem Spiel heraus über klassische Angriffe und Positionsangriffe kommt man schwer zum Erfolg, wegen des hohen Aufrückens ist Juventus aber etwas anfällig nach Kontern und instabil in der Mitte. Allerdings muss auch bedacht werden, dass das auf höchstem Niveau wegen des herausragenden Spielermaterials der gegnerischen Mannschaft nicht immer der Fall sein muss.

Unter Antonio Conte haben sie sich zu einer der stärksten Mannschaften Europas gemausert und gehören wieder zur Elite in Europa, nachdem man 2006 durch den Moggi-Skandal einen herben Rückschlag erlitten hatte. Insbesondere ihre Spielweise in der Defensive könnte einer der Wegweiser für die aktuellen Trends des Fußballs werden.

air force 1 4. April 2013 um 00:32

@spielverlagerung.de

Es ist eine tolle Idee von Euch das Mannschaftsportrait RECHTZEITIG VOR großen Matches ( speziell in der CL ) anzubieten.

Die detaillierte Analyse von Euch ist enorm wertvoll und regt zum Denken an.

Das Portrait von Juve ist Euch ganz ausgezeichnet gelungen.

Die Pre-Match Analyse ist eigentlich die größte Herausforderung. Hier denkt man sich wirklich in die Gehirne der Coaches und deren Experten für die Spieltaktik hinein.

Denke die medientechnische Darstellung der Taktikanalysen wird neben der Einbeziehung von Datenbanken immer einflussreicher im Coaching Bereich.

Interessant wäre es natürlich die Taktikanalyse mit der medizinischen und psychologischen ( inklusive pädagogischen ) Ebene zu verknüpfen. Die Datenbank die dass leistet würde mich sehr interessieren.

Die Gesten sowie die Mimik einiger Juve Spieler gestern waren doch sehr aussagekräftig. Da spielt sich eine ganze Menge in den Köpfen der Spieler ab. Und dies ist wiederum entscheidend für die Einhaltung einer taktischen Disziplin- bei manchen Positionstreue genannt.

Großes Kompliment an „Spielverlagerung.de“. für die tollen Analysen.

Ein Tipp noch zu dem Versuch mit der Taktikanalyse in Englisch. Hier wäre natürlich ein Deutsch- Englisch Button hilfreich sowie eine Software die deutsche Kommentare sofort ins Englische übersetzt.
Wenn Euch dass gelingt könntet Ihr auf diese Weise auch international ein Standing bekommen.

VIELEN DANK + WEITER SO….

Antworten

Untouchable 2. April 2013 um 23:13

„An dieser Komplettheit bissen sich schon viele Mannschaften die Zähne aus, unter anderem auch Celtic Glasgow im Hinspiel des CL-Achtelfinals. Die Schotten pressten hoch, aggressiv und intensiv, wodurch sie mehr vom Spiel hatten. Doch Juventus zwang sie zu Flanken und Halbchancen, welche bei einem Torhüter wie Buffon schlicht und ergreifend kaum erfolgsversprechend sind. Dank Buffons Klasse und seiner Fähigkeitenvielfalt kann Juventus ohne Probleme viele Halbchancen, Distanzschüsse und Flanken zulassen, ohne konstant in Gefahr zu kommen.“

Einspruch!

Celtic (bitte ohne Glasgow…) verlor die Duell gegen Huve aufgrund der eigenen schlechten Chancenverwertung und kathastrophalen Abwehrfehlern. Juve war in beiden Partien die spielerisch schwächere Mannschaft mit den schlechteren (!) Chancen. Man bezeichnet das gerne als „Abgezocktheit“, dass der Gegner aber mehr und bessere Chancen hat und man selbst auf Schnitzer des Kontrahenten angewiesen ist, um überhaupt zu Chancen zu kommen, man viele Fouls begehen muss, das alles ist nicht geplant. Das hat auch Antonio Conte nicht geplant. Nach dem heutigen Armutszeugnis der Italiener in München lege ich mich fest: Juve hatte gegen Celtic Glück, gegen Bayern keine Chance und ist vom Status „eine der besten Mannschaften der Welt“ zu sein, sehr weit entfernt.
Und im Tor, das wollte ich noch erwähnen, steht kein Genie, sondern ein Faschist.
(auch wenn er gegen Celtic in beiden Spielen einige ganz starke Paraden dabei hatten, jaja „Halbchancen“… und meiner Meinung nach ein besserer Torhüter als Manuel Neuer ist)

Ich habe fertig! 😉

Antworten

air force 1 2. April 2013 um 23:09

Hier steht die exakte Aufstellung des FCB gegen 18 Uhr von mir hier gepostet.

Die zu erwartende Aufstellung des FCB- 4:2:3:1

Mandzukic ( Pizza )
Rib-Kroos -Müller ( Rob )
Gustavo -Schweinsteiger
Alaba-Dante -van Boyten ( Boa )- Lahm
Neuer

Von Dir kam hingegen nur heiße Luft.

Gute Besserung.

Antworten

ES 2. April 2013 um 19:39

Gute Analyse, aber der eigentliche Grund, warum Juve so stark ist, ist doch, weil sie in diesem Jahr Andrea Pirlo durch Chuck Norris ersetzt haben. Bitte schaut doch mal genau hin 🙂

Antworten

Trainer T. 2. April 2013 um 17:58

Das Interessanteste an Juve sind m.E. zwei Sachen: zum einen beweisen sie schon seit Jahren, dass die Libero-Position nie ausgestorben ist, sondern sich nur ein wenig verändert hat. Denn mit Bonucci und Pirlo spielen sie praktisch mit zwei „Liberos“! Und zum Anderen die Tatsache, dass die eher kämperisch starken Balleroberer Marchisio und Vidal VOR dem spielmachendem Pirlo spielen. So ergeben sich auch ganz neue Möglichkeiten, vor allem was das Pressing angeht.

Antworten

air force 1 2. April 2013 um 15:59

@blub
Sorry, für Deinen Beitrag habe ich kein Verständnis.
Also ehrlich. Die Belehrungen kannst du dir sparen- wie im Kindergarten.

Warum hat van Gaal mit 2 Stürmern gespielt???
Und da standen andere Kaliber bei Juve vorne mit Del Piero und Trezeguet.
Und warum spielt Del Bosque mit kleinen schnellen Offensivkräften gegen ITA bei der EM 2012 im Endspiel??
Und wie kommt es dass Jordi Alba zum Abschluss kommt???
Und warum hat ITA gegen SPA mit Viererkette gespielt?

Hast du vielleicht mal daran gedacht dass die Dreierkette mit Chi, Bon und Barz nicht reicht um zwei Topstürmer der Bayern an die Kette zu legen. Und was passiert dann? Und wo ist dann die Überzahl im Mittelfeld, die du ja noch nicht einmal erklärt hast.
__________________________________________

Der „Torres Effekt“ beim Spiel gegen ITA bei der EM 2012 könnte heute beim FCB der „Robben Effekt“ sein.
Ein frischer und schnellere Robben der etwa in Minute 70 eingewechselt wird, und im Verbund mit Lahm ( Robben für Müller ) sowie Pizza, nochmal richtig Alarm über Rechts macht, wäre schon eine feine Sache.-möglicherweise der Knockout.

Mit Torres hat Del Bosque im Finale gegen ITA für SPA den Deckel drauf gemacht.

Mein Tipp: spielt der FCB mit nur einem Stürmer dann machen sie allerhöchstens ein Tor und scheiden im Rückspiel aus.

Antworten

der_bräter 2. April 2013 um 16:20

naja, mit 2 echten Stürmern im Zentrum plus 3 Innenverteidigern von Juve plus evtl. nachrückende Spieler würde es aber auch schon wieder sehr eng werden….ich würde fast eher mit Müller als (relativ tiefer) Spitze und RibRob auf den Flügeln beginnen, Kroos und/oder Schweinsteiger könnten situativ nachrücken und evtl. auch mal von der Strafraumgrenze abziehen. Müller, Ribery und Robben könnten dann auch immer wieder die Positionen durchwechseln, gleichzeitig bei Bedarf noch einseitiges Überladen durch Alaba/Lahm, um hinter die Abwehr zu kommen, wenn man in der Mitte nicht durchkommt. Einen der drei aus der vordersten Offensivreihe könnte man bei Bedarf später im Spiel noch durch Shaquiri ersetzen. Natürlich bedeutet das immense Laufarbeit für v.a. Schweinster und Kroos, weil man gleichzeitig höllisch auf Konter aufpassen muss…und Gustavo sollte am besten nen guten Tag erwischen.

Antworten

air force 1 2. April 2013 um 18:05

Gut nachzuvollziehen was Du da schreibst.

So sieht es aus wenn es im Angriff nicht funktioniert:
http://www.transfermarkt.de/de/bayern-muenchen-juventus-turin/index/spielbericht_972444.html

Habe folgenden Vorschlag:

Die zu erwartende Aufstellung des FCB- 4:2:3:1

Mandzukic ( Pizza )
Rib-Kroos -Müller ( Rob )
Gustavo -Schweinsteiger
Alaba-Dante -van Boyten ( Boa )- Lahm
Neuer

Warum vB und nicht Boa: hätte Boa den Fehler gegen Drogba beim CL Endspiel noch nicht verziehen. Zudem verfügt vB über mehr Erfahrung und ist torgefährlicher bei Standards.
Sollte es auf der Alaba Seite Schwierigkeiten geben dann Boa für Alaba.

So mach ich aus der Dreierkette bei Juve eine Vierer: 4:4:2
Pizza – Müller
Rib-Gustavo -Schweinsteiger -Kroos
Alaba- Dante -van Boyten ( Boa ) -Lahm

Gustavo und BS31 stehen tiefer, Rib und Kroos höher.

( Sollte Juve nicht auf 4 er Kette umstellen dann sollten dies Müller und Pizza gnadenlos ausnutzen. Zudem fädelt dann Müller bei Ballverlust in die 4er Mittelfeldkette ein und macht diese zu einer 5 er ). Ab Minute 70 wird dieser Part dann von Robben übernommen.

ca. 70 Minute Doppelwechsel !!!
Gomez ( Mandzukic ) und Robben für Pizza und Müller. Solch ein Potential hat Juve noch nicht einmal in der Stammelf.
Jetzt geht nochmal richtig die Post ab.

Verletzt sich Rib, kommt Shaq Attack.
Kann Alaba wider Erwarten nicht durchspielen dann kommt Boa.
Muss Jemand im DM ersetzt werden kommt Tymo.

Bei Ballverlust: 4:5:1

Pizza
Ribery -Gustavo -Schweinsteiger — Kroos- Müller
Alaba -Dante – van Boyten ( Boa ) -Lahm
Neuer

Genau, hier stürmt und verteidigt die gesamte Mannschaft. Rib und Kroos fügen sich wunderbar in den 5 er Block ein der Juve eben nicht zur Entfaltung kommen lässt.
Sehr laufintensives Spiel vor allem für Müller und ab ca. Minute 70 für Robben.

Temperaturen sind eher deutsch als italienisch- kommt uns also entgegen. Nein, kein warmer Frühlingstag sondern frische 3-4 Grad Aussentemperatur.

Dass sind die Spiele wo man sich ein Denkmal verdienen kann.
Wie eben Balo beim letzten Vergleich ITA-GER seines erworben hat.

Antworten

blub 2. April 2013 um 16:38

Das war mir klar, das du nicht weist wer hier den kindergarten bewohnt.

Aber 3er-kette ist eben besonders gut gegen 2 Stürmer geeignet, kleines ein-mal-eins.

Überleg dir auch nochmal wo der unterschied zwischen einer endspiel situation und dem ersten von 2 spielen ist. Genau, da macht man nicht auf wnen man 1:0 zurückliegt.

Über das Endspiel der Em diskutiere ich jetzt nicht, dazu gibts hier nen exzellenten Artikel, zum Vorrundenspiel auch, das dürfte in diesem zusammenhang der relevantere sein.
Das Spiel war nach dem 2:0 rum, da hat Italien extem auf Risiko gespielt. Das is jetzt nicht die allerbeste Argumentationsgrundlage.

Antworten

air force 1 2. April 2013 um 18:37

@blub+friends
Wenn ich dir jetzt genauso auf die Füße trete wie du mir, dann weise ich auf die über 20 Rechtschreibfehler hin die du in den paar Zeilen gemacht hast. Hätte man es noch schlechter machen können????Ist aber nicht das Thema hier.

So und jetzt lass uns die Sache einmal ein bisschen geschmeidiger angehen.

___________________________________________

Dann hat van Gaal also 2009 in Turin Alles falsch gemacht? Läuft mit 4:4:2 auf nachdem er im Hinspiel in München nur mit Klose vorne gespielt hat ( Ergebnis 0:0 ). In deinem Sinne muss er wohl ein Dummkopf gewesen sein.

Warum hat ITA gegen SPA mit Viererkette gespielt? Bei deinem „Denken“ reicht doch die 3er.
Sorry, Augen auf und Hausaufgaben machen.

Sorry, gegen die Defensive von Juve gilt es für den FCB seine zweifelsohne vorhandenen Potentiale im Angriffsbereich möglichst maximal abzurufen. Genau dort hat der FCB klare Vorteile gegenüber Juve.

Hier finden 2 Endspiele statt und mit der Einstellung gilt es an die Sache heranzugehen. Alles Ausklinken und dem Focus auf ein 4:0 richten. Vielleicht reicht es dann zu einem 1:0 oder 2:0. Beides wären klasse Ergebnisse.

Frag mal die Barca Spieler wie unnötig schwer sie es sich durch das schwache Auftreten im San Siro gegen Milan gemacht haben.
Macht Niang im Rückspiel die Murmel nicht nur an den Pfosten sondern zum 1:1 ins Netz, dann würden Messi und Iniesta heute aller Wahrscheinlichkeit nach PSG-Milan am Fernseher verfolgen.

Das Spiel am Wochenende kann man getrost Abschenken und sich ab Morgen bereits auf das Rückspiel in Turin vorbereiten.

Auch dort findet wieder ein Endspiel statt- hoffentlich mit guter Ausgangsbasis für die Bayern.

Antworten

blub 2. April 2013 um 19:42

„Fünf Ausrufezeichen sicherer Hinweis auf geistige
Umnachtung.“
(Terry Pratchett in „Reaper Man“)

„Drei Ausrufezeichen“, fuhr er fort und schüttelte den
Kopf. „Sicheres Zeichen für einen kranken Geist.“
(Terry Pratchett in „Eric“)

Ansonsten: Fußball 2009=/= Fußball 2013. Lass dir das doch nochmal durch den Kopf gehen.

Gruß und ebenfalls viel Spass.

Antworten

air force 1 2. April 2013 um 23:28

@Blub
Dieser Post ist hier an Blub gerichtet. Er blässt eine Menge heiße Luft in der Gegend herum aber inhaltlich ist da absolut Nichts- Blub eben.

Gegen 18 Uhr wurde von mir die exakte Mannschaftsaufstellung genannt- siehe Post oben.

Die zu erwartende Aufstellung des FCB- 4:2:3:1

Mandzukic ( Pizza )
Rib-Kroos -Müller ( Rob )
Gustavo -Schweinsteiger
Alaba-Dante -van Boyten ( Boa )- Lahm
Neuer

Gratulation an den FCB- klasse Leistung und Hut ab!!!!

Gute Besserung an Toni Kroos!!!!!

Gute Besserung auch an Blub.

Antworten

TW 2. April 2013 um 17:07

Wahrscheinlich ist es nur ein Verständigungsproblem. Wenn Du aber tatsächlich zwei klare Sturmspitzen (z. B. Gomez, Mandzukic) meinst, würden diese konsequent im Dunstkreis der Abwehrdreierreihe stehen. Dort sind sie aber in Unterzahl. Im gewöhnlichen Pressing würden Sie maximal die Passwege auf Pirlo zustellen, könnten aber voraussichtlich durch die Dreierkette inkl. Buffon leicht umspielt werden.

Um einen zweiten Stürmer aufzubieten, müsste Bayern zwangsläufig auf einen Mittelfeldspieler verzichten, wahrscheinlich Kroos. Als Folge stehen Schweinsteiger und Gustavo in Unterzahl gegen Pirlo, Marchiso und Vidal.

Dein Offensivansatz ala Spanien im EM-Finale 2012 gefällt mir. Dieser basierte jedoch auf aus der Tiefe vorstoßenden Spielern (Alba, Fabregas) und starken Lochpässen (Xavi) nicht auf einer konstanten Besetzung des Sturmzentrums. Das entsprechende Analog (Läufe von Müller, Ribery, Robben, Lochpässe von Kroos und Schweinsteiger) wäre ja bei Bayern in der 4-2-3-1 Formation gegeben, auch mit einem Stürmer. Ein ausweichender und pressingstarker Stürmer wie Mandzukic wäre hier sogar als Raumschaffer von Vorteil.

Antworten

Robin 2. April 2013 um 19:01

TW: Muss dir da in allen Belangen zustimmen, stelle ich einen zweiten klaren Stürmer auf und opfere sogar noch einen aus dem Mittelfeld dafür, spiele ich in Unterzahl gegen die drei GENIALEN Köpfe im zentralen Mittelfeld, da kann es ganz schnell gehen, dass das Mittelfeld (und damit auch das Spiel) an Juve fällt. So gesehen scheint mir die „normale“ Aufstellung mit Gustavo, Schweinsteiger, Ribéry, Kroos und Müller im Mittelfeld als die Naheliegendste.

Antworten

air force 1 2. April 2013 um 19:15

Guter Beitrag. Du schreibst:

>>>>Dein Offensivansatz ala Spanien im EM-Finale 2012 gefällt mir. Dieser basierte jedoch auf aus der Tiefe vorstoßenden Spielern (Alba, Fabregas) und starken Lochpässen (Xavi) nicht auf einer konstanten Besetzung des Sturmzentrums. Das entsprechende Analog (Läufe von Müller, Ribery, Robben, Lochpässe von Kroos und Schweinsteiger) wäre ja bei Bayern in der 4-2-3-1 Formation gegeben, auch mit einem Stürmer. Ein ausweichender und pressingstarker Stürmer wie Mandzukic wäre hier sogar als Raumschaffer von Vorteil.>>>

Bei meinem System besetzen Pizza + Müller bei eigenem Ballbesitz das Zentrum, wobei Müller natürlich weiter rechts steht.
Bei Ballverlust fädelt Müller neben Kroos in die 5 er Kette im Mittelfeld ein, damit Juve dort nicht in Überzahl kommt.
Ab ca. Minute 70 weichen Pizza und Müller für Gomez und Robben. Die Aufgabenverteilung bleibt.

Zu Deinen Hinweisen bezüglich SPA- ITA bei der EM 2012 hast Du die Sache genau richtig analysiert. Die Lochpässe kamen von Xavi + Iniesta. Empfänger waren Fabregas und Jordi Alba sowie später dann Torres und Mata. Und es ist auch richtig, bis auf Torres kamen sie alle aus der Tiefe.

Del Bosque stellt sonst Villa vorne rein oder spielt mit Torres als Vollblutstürmer- wenn er denn in Form ist.
Aufgrund der Verletzung von Villa sowie der Formschwäche von Torres musste er umdenken.

Übersetzt auf das Spiel heute hast Du es ebenfalls ziemlich genau getroffen: Lochpässe von BS31 sowie Kroos auf die Spitzen Rib, Müller, Pizza, Mandzukic, Gomez, Rob, Shaqiri- wer immer auch spielt.
Natürlich wäre es schön wenn auch Gustavo mal ein feines Pässchen spielen würde. Denn BS31 wird heute von Juve genau markiert.
In Zukunft wird genau an dieser Stelle ein passstarker OM geholt der Kroos unterstützt.
Genau, sowas wie Mata, Hazard, Götze,,,

Schöne Grüße und viel Spaß!!!!

Antworten

air force 1 3. April 2013 um 00:06

Hups, was ist denn da in Minute 16 geschehen?
Heynkes nimmt Tony Kroos verletzungsbedingt vom Feld und bringt Robben! Dass nenn ich mal mutig. Er zieht Müller als Unterstützung für Mandzukic nach vorne und schon haben wir das von mir beschriebene 2 Stürmer Modell. Und das Schlimmste dabei, dieser Schachzug führt zum Erfolg.

Sie nehmen vorne bereits Pirlo aus dem Spiel und die Flanken werden nach Ballverlust von Robben und Ribery verteidigt.
Das bekannte Bollwerk mit Gustavo und BS31 sowie die Viererkette hinten erledigt den Rest.

Es hat sich zudem gezeigt dass die berühmte Dreierkette von Juve ohne Pirlo im Spielaufbau enorme Mängel gezeigt hat- zumal sie auch die meiste Zeit gepresst wurden.
Was hat Bon da nur für Pässe gespielt- von Barz ganz zu schweigen.

Natürlich hat der „lucky punch“ von Alaba nach 27 Sekunden die Italiener geschockt.

Mit zwei Spitzen vorne sowie der Rib / Rob Flügelzange und dem Push aus dem Mittelfeld speziell von Lahm konnten so viele Torchancen erspielt werden wie sie Juve eigentlich sonst nie zulässt- außer gegen den FCB 2009 in Turin oder bei der EM 2012 Begegnung zwischen ITA und SPA wo die halbe Juve Mannschaft auf dem Platz stand.

Nein, Juve war heute nicht so schwach, die Bayern waren so stark. Weitaus mehr Tempo drin als bei PSG-Barca.

Hut ab vor diesen Bayern!!!

Grandioses Spiel und Laufpensum von Thoams Müller. Er macht zudem viele wichtige Tore. Er war für mich heute der Schlüsselspieler.

Am 10.4 kommt das nächste Endspiel in Turin mit hervorragender Ausgangsbasis für den FCB. Jetzt heißt es regenerieren und neue Spannung aufbauen.

Heute wurde Conte von „Don Jupp“ ausgecoached.

Antworten

der_bräter 2. April 2013 um 13:14

Super Artikel…das wird RICHTIG RICHTIG eng fürchte ich, nicht nur heute sondern auch nächste Woche.

Antworten

datschge 2. April 2013 um 13:01

Bin etwas erstaunt, wie gut viele Kommentatoren die Chance von Bayern sehen. Auch nicht wenige, die ohne mit der Wimper zu zucken schreiben, Kroos wird auf Pirlo angesetzt und so…

In meinen Augen ist Juve der schwerstmögliche Gegner, den Bayern diese Saison haben kann, selbst Barca in der momentanen taktischen Schwächephase kommt mehr über Einzelleistungen. Bayern hat es in dieser Saison nie notwendig gehabt, sich formaionstaktisch auf den Gegner einzustellen, statt dessen waren es personelle Startaufstellungsänderungen, die für unterschiedliche Interpretationen des selben Systems führten. Mit Juve treffen sie auf genau die eine hochklassige europäische Mannschaft, die (wie der Artikel schön ausführte) ihre Formation innerhalb desselben Spieles ohne Bruch in vielfältiger Weise umstellen kann und dies auch in eingespielter Weise schon seit Jahren tut. Wenn Bayerns Scouts genauso optimistisch sind wie einige Kommentartoren und die sich entsorgend vorbereiten, sehe ich Pechschwarz für Bayern.

Antworten

der_bräter 2. April 2013 um 13:19

ja, ich denke auch dass für Bayern Juve im Moment schwieriger ist als Real oder Barca (außer Barca erwischt so nen Tag wie im Rückspiel gegen Milan)….ich vermute das wird ne heftige Taktikschlacht heute.

Antworten

der_bräter 2. April 2013 um 13:19

hehe, Kroos auf Pirlo ansetzen, genau xD….hatten wir das nicht schonmal? 😉

Antworten

Christian Haslbeck 2. April 2013 um 11:42

Um ehrlich zu sein, habe ich auf diesen Artikel gewartet. Sehr gut gemacht.
Es wird spannend sein zu sehen, wie der FC Bayern mit der 3-5-2 Formation von Juventus Turin zurecht kommt. Vor allen Dingen, wenn aus der Dreierkette bei bayerischem Ballbesitz eine Fünferkette wird.
Juve hat ja nicht umsonst die beste Defensive aller CL-Teilnehmer.
Seien wir gespannt!

Antworten

air force 1 2. April 2013 um 11:33

Prima Analyse von Spielverlagerung.de. Vielen Dank.

Klasse dass Ihr VOR dem Spiel die Analyse über Juve gemacht habt. Viel interessanter sich zu überlegen wie eventuell gespielt wird, und nicht über dass zu debattieren, was bereits geschehen ist.
Ihr habt also meine Gedanken erraten. Danke.

Spielverlagerung sagt:
<<<Einzig mit sehr schnellen Kombinationen nach Seitenwechseln ist es möglich, kurzzeitig in den Zwischenlinienraum zu kommen und von dort abzuschließen.<<<
<<<Ballverluste und Gegentore nach Kontern sind sehr gefährlich, die schon erwähnten Verlagerungen in freie Räume mit schnellem Bespielen der freien Räume ebenso. Hinzu kommen Standards (zwei Ecken, ein Freistoß).<<<
<<<Dennoch ist Juventus anfällig für Konter und Ballverluste in der Mitte.<<<

Bin mal ganz frech und frage warum Juve eigentlich nicht mit einem 0:4 oder 1:4 zurück nach ITA geschickt werden darf?

Es gibt Beispiel dafür wie es geht:
1. Juve-FCB 2009 in der CL unter van Gaal – 1:4
Spielsystem: FCB mit 2 Stürmern vorne- es standen Cannavaro und Grosso hinten drin- also kein "Fallobst".
http://www.kicker.de/news/fussball/chleague/spielrunde/champions-league/2009-10/6/988035/taktische-austellung_juventus-turin_bayern-muenchen-14.html
2. SPA-ITA 2012 bei der EM- 4:0 unter Del Bosque
Wobei hier im Besonderen das veränderte Spielsystem der Spanier speziell gegenüber der Hinrundenbegegnung 1:1 bei der selben EM 2012 auffällt.
Spielsystem: 4-3-3
Italiens typische Dreierkette hinten mit Chi, Bon und Barz wird zudem noch von Abate ( Milan ) unterstützt.
Spielentscheidend war hier das vertikale Spiel von SPA. Schnelle Gegenkonter nach Ballgewinn im Mittelfeld und Steilpässe in die freien Räume für die Spitzen. Chiellini wurde durch Cesc und Da Silva so unter Druck gesetzt dass er nach 21 Minuten beim Stand von 0:1 ausgewechselt werden musste. Fällt Chiellini dann fällt ITA war mein Credo vor dem Spiel.
Alle 4 Tore der Spanier durch schnelles Spiel in die Spitze- der so genannte "tödliche Pass". So geht Fussball gegen die Juve Boys.
http://www.kicker.de/news/fussball/em/startseite/europameisterschaft/2012/6/1122687/taktische-austellung_spanien-932_italien-924.html

Jogi Löw hat es verpasst beim "legendären" Spiel gegen ITA mit Reus und Schürrle schnelle Leute zu bringen, um speziell Chiellini und Balzaretti unter Druck zu setzen. Nein, er hatte "Fracksausen" bzw. "Muffensausen" und spielt mit einer Spitze ( Gomez ). Als er seinen Fehler bemerkt ist die Partie bereits "gegessen". 36 Minute Balo zum 2:0 für ITA.
So geht es eben nicht Herr Low:
http://www.kicker.de/news/fussball/em/startseite/europameisterschaft/2012/5/1122685/taktische-austellung_deutschland_italien-924.html

Wer sagt eigentlich dass der FCB nicht mit 2 Stürmern auflaufen darf???

Nein, unterschätzte Juve keinesfalls. Eine phantastische Mannschaft mit der goldenen Säule Buffon, Chiellini und Pirlo ( meine Verehrung ).

Die entscheidende Schlacht wird im Mittelfeld stattfinden wo Juve mit Pirlo, Lichtsteiner, Pogba, Asamoah, Vidal und Marchisio sehr stark besetzt ist. Noch ein Grund mehr für die Bayern um mit 2 echten Stürmern anzutreten da der FCB im Offensivbereich deutlich stärker besetzt ist.

Was passiert eigentlich wenn Juve nach 10-15 Minuten merkt dass sie im Mittelfeld nicht die Oberhand haben und plötzlich auf 5-4-1 umstellt???
Genau, ein schöner Catenaccio für den die Italiener unter anderem berühmt sind.
Wie lautet dann die Antwort des FCB mit einer nominellen Spitze vorne?

Die Aufstellung von Don Jupp wird sich am Heimspiel gegen Valencia orientieren. Da hat der FCB vor allem sehr gut gegen den Ball gespielt und die Spanier kaum zum Atem holen kommen lassen. Mandzukic verschießt den 11m sonst steht es zumindest 3:1 -was dem Spielverlauf eher gerecht geworden wäre. Mandzukic hat erst einen einzigen Treffer in der CL zu Buche stehen und der war noch mit viel Glück. Bin mir nicht sicher ob er für heute die ideale Besetzung ist- höchstens als 2. Stürmer würde ich ihn bringen. Gomez und Pizza sind "abgezockter".

Abschlusssicherheit und vertikales Spiel sind heute die Schlüssel für den FCB um Juve zu knacken. Auch ein Buffon hat gegen die Bayern in 2009 und 2012 gegen SPA 4 Eier ins Netz gelegt bekommen!!!!!!!
Apropos Eier und Netz: bitte das Spiel gegen den HSV nicht überbewerten.

Um abschliessend nochmal auf das 1:2 gegen ITA bei der EM zurückzukommen: bei mir hätte Lars Bender den Architekten Pirlo ENG gedeckt und weitestgehend ausgeschaltet.

Bitte aufpassen auf die 40-50 m Pässe von Pirlo aus dem hinteren Mittelfeld u.a. direkt zu den Spitzen, die dann im 1:1 gegen die jeweiligen Bayern Verteidiger sind.

Gott sei Dank steht heute Balo bei Juve nicht auf dem Platz. Der würde nämlich zumindest eine dieser 1:1 Situationen ausnutzen.
Die Schwäche hat Conte natürlich längst erkannt und mit Llorente für die nächste Saison nachgerüstet. Zusätzlich ist Juve an einem weiteren Hochkaräter für die Offensive interessiert. Juve wird also in der kommenden Saison noch weitaus schwieriger zu knacken sein.

Macht es "Don Jupp" mit seinen Bayern besser als Jogi Low gegen ITA ???

Heute gibt es wieder eine große Portion Rasenschach.

Antworten

air force 1 2. April 2013 um 13:51

Ein kleiner Nachschlag noch:

1. Juve ist als Kollektiv so enorm diszipliniert dass die sich praktisch keine roten Karten einfangen. Für den FCB gilt es sich ebenso „abgeklärt“ zu verhalten.
Allerdings ist Pogba gerade beim Länderspiel für FRA gegen SPA vom Platz gestellt worden. Bei Juve ist er disziplinierter. Allerdings hat er in eben jenem Spiel gegen SPA gezeigt dass er auf höchstem internationalem Niveau durchaus mithalten kann.

2. Das Mittelfeld bei Juve ist für mich fast torgefährlicher als der eigentliche Sturm mit Vuc, Gio, Quarg, Matri, Anel.

3. Wie Chiellini einen Cavani beim Spiel in Neapel praktisch aus dem Spiel genommen hat lässt Aufschlüsse darüber zu, wie die Bayern Stürmer heute „bearbeitet“ werden.
Sieht der Schiri den Ellenbogencheck von Cavani gegen Chi dann gibt es den roten Karton.
Also, bitte nicht provozieren lassen.
Das Paradoxe beim Spiel Neapel gegen Juve: nicht Cavani trifft ins Tor, sondern ausgerechnet sein Gegenspieler Chiellini. Die Höchststrafe also für Cavani.

3. Ja, auch Bonucci hat sich zu einem ausgezeichneten Passspieler entwickelt. Er hat sich Einiges vom Architekten Pirlo abgeschaut.

4. Sobald Juve im 5-4-1 oder 5-3-2 sicher steht, hilft eigentlich nur mehr ein Standard.

Antworten

blub 2. April 2013 um 15:18

Setzt die Satzzeichen doch mal homöopaitscher ein, der Absatz aus Terry Pratchetts Eric kennst du?

Und dir ist klar ds man die Mittelfeldschlacht nicht gewinnt indem man 2 Stürmer aufstellt? Erst denken dann posten. Bitte. Alles weitere spar ich mir.

Antworten

Steffen 2. April 2013 um 10:59

Ich finde es gut, dass ihr so auführlich die Wichtigkeit von Bonucci im Aufbauspiel beschreibt. Celtic ist es im Heimspiel gegen Turin sehr gut gelungen Pirlo aus dem Spiel zu nehmen. Das Pressing war exzellent, aber der Druck gerade auf Bonucci nicht besonders hoch. Seine präsizsen langen Bälle haben Celtics Pressing immer wieder ausgehebelt. Aus meiner Sicht muss Bayern versuchen Barzagli ins Aufbauspiel zu zwingen. Er fällt im Vergleich zu Bonucci, Chiellini – und auch Caceres deutlich ab. Ausführlicher habe ich das hier beschrieben:

http://derbayernblog.com/2013/03/29/vorschau-juventus-turin/

Antworten

Bastian 2. April 2013 um 01:46

Tolle Analyse und ich bin der Überzeugung, dass manche Coachs der Bundesliga ab und an herschauen sollten! Ich bin eingefleischter Bayern-Fan aber zeitgleich seit Anfang-Mitte der 90er Jahre unfreiwillig auch ein Stück Juve-Fan. Damals war es die beste Mannschaft der Welt, unangefochten das Duo Baggio/Vialli und Del Piero kam dann als Nachwuchs dazu. Schöne Zeiten für den italienischen Fußball waren das. Heute ist die Serie A nahezu wieder das was sie mal war und auch ich bin der Meinung, dass diese mit den Spaniern (oder „noch“ kurz nach ihnen) Europas Fußball dominieren. Wie viele Topmannswchaften haben die Spanier international? Barca und Real. Deutschland? Bayern und an manchen Tagen auch mal Dortmund. Italien? Juve, Milan, Inter, Lazio und langsam folgen auch Napoli. Die momentane Schwäche der Italiener ist nicht selten ihre Überheblichkeit. Inter z.B. gegen Tottenham: Eine 4:1 Sieg macht nicht die Sch…. wett, welche sie sich im Hinspiel geleistet haben. In der momentanen EL ist Lazio meiner Meinung nach der Favorit, aber diese Mannschaften haben eben ab und an, ich möchte es mal den schlechten Tag nennen und dann sind sie auch schlagbar. Juve nicht. Letzte Saison haben sie ohne Niederlage gemeistert und wer der Serie A auch nur ansatzweise eine Topqualität absprechen will, dem werfe ich Ignoranz vor.

Die Bayern lassen sich z.B. durch ein frühes Tor durcheinander bringen, sowas ist gegen Juve absolut tödlich. Ich habe es oft erlebt, wie die Bayern durch Überraschungen vollkommen irritiert und destabilisiert wirkten. Sekundenschlaf wird gegen Mannschaften wie Juve, Milan oder Barca postum bestraft und das Pressing von Juve wird den Bayern dann nicht helfen, wieder in ihr Spiel zu finden. Der Sturm weiß um Bayern defizite in der Abwehr. Das System mit der dreier/fünferkette, welches Lippi 2006 im italienischen Fußball geboren hat (und den Topf holte) beherrschen die Italiener wie kein anderer. Jeder ist an seiner Polition austauschbar (so scheint es zumindest), blitzschnelles Umschalten zwischen O- und Deffensiv ist bei starken Gegnern eine effektive Waffe. Ich bilde mir auch ein, dass manche italienische Mannschaften immer nur so gut spielen wie der Gegener stark ist. Wer also denkt, Juve wird die selben Leistungen zeigen wie gegen Chelsea, wird heute Abend verwunderung erfahren. Dieses Spiel wird nicht mit 1 Tor enden, entscheident ist, wer den ersten Fehler macht. Und abgesehen davon, dass Buffon (zurecht der teuerte Torwart aller Zeiten) die Nase einige Welten vor Neuer hat, sind seine Nerven ebenso um einiges flexibler. Juve geht sicherlich entspannter in dieses Duell, allerdings nicht unaufmerksam. Spielerisch können wir die nicht schlagen, nur wenn Sie Fehler machen und die sind eben selten. Aber das ist nur meine Meinung. Wenn wir uns beängstigen lassen oder einen Schuld wie seiner Zeit gegen Florenz spielen, wo wir mit viel Glück weiter gekommen sind, werden sie uns auseinander nehmen. Ein wenig Zurückhaltung wie Juves Coach stünde Rummenigge und Belegschaft momentan besser.

Antworten

mibirk68 2. April 2013 um 01:14

Danke für den interessanten Artikel. Ich bin Fußball-Taktik-Laie und nicht im Fußballgeschäft tätig, lese mich auf dieser tollen Seite aber gern ein, um meine Wahrnehmung für ein wichtiges Spiel ein wenig zu schärfen. Das hat bislang immer einen deutlichen Mehrwert gegenüber den Kommentaren der Journalisten und „Experten“ erzeugt. Merci!, herzlich.

Antworten

Birdy 1. April 2013 um 22:57

Dann hoffen wir mal das kroos revanche an pirlo nimmt… wird der spielentscheidende faktor morgen sein xD

Antworten

King_Cesc 2. April 2013 um 09:21

Gab es schon Gegner Juves, die extrem aggressiv auf Pirlo gegangen sind?
Also durchaus auch mit Fouls? Wenn ja wie hat Juve reagiert?

Antworten

Till 1. April 2013 um 22:34

Zwei weitere Punkte halte ich fuer wichtig, die der Artikel nur anreisst.

1) Pirlos Defensiv-Verhalten. Kann er, gerade nach fruehen Ballverlusten Juves, gut genug gegen Bayerns Offensive verteidigen?

Bayerns Gegenpressing ist sehr stark verbessert, es gab ja hier unlaengst den langen Artikel dazu. Pirlo selbst ist pressingresistent, aber die anderen? Geht jeder Ball bei Juve schnell und lang ueber ihn nach vorne? Hier hilft dann in der Defensive der zusaetzliche Defensivmann in der Kette, den bei Bayern situativ Schweinsteiger oder Gustavo geben. Das heist aber auch, ein Mann weniger offensiv als bei Bayern. Ich glaube Pirlo kann das nicht auf dem Niveau Schweinsteigers. Ich weiss es aber nicht, deswegen der Wunsch, noch ein wenig mehr zu dem Thema zu erfahren.

2) Juve spielt normalerweise mit viel Ballbesitz. Koennen sie dem Bayern Druck ueber 90 Minuten genug entgegensetzen und ihr Defensiv-Spiel, welches auf viel Verschieben basiert konstant beibehalten?

Conte weiss um Bayerns gutes Pressing (Angriffs-, Rueckwaerts-, Gegen-). Gerade wenn Conte versucht, Pirlos Staerken durch lange Baelle auszunutzen, wie oben beschrieben, werden diese oefter als in der italienischen Liga bei Bayern enden. Die Kopfballstaerke der Bayern diese Saison ist sehr bemerkenswert (ausser bei der Verteidigung von Ecken). Boateng (der wie ich denke spielen wird) ist auch stark im Antizipieren von langen Baellen und in der Balleroberung durch fruehes Herausruecken. All das gibt mehr Ballbesitz fuer Bayern und mehr Arbeit fuer Juve in der Defensive (siehe auch Punkt 1). Bayern hat gegen Dortmund gezeigt, dass sie dann selbst lange Baelle von Schweinsteiger (oder auch Boateng!) gegen ein extremes Verschieben des Gegners gut einsetzen koennen. Wann wird Juventus muede, koennen sie ueber 90 Minuten Dortmund-Tempo gehen? Nicht nur Vidal, sondern auch gerade die beiden Aussen.

Antworten

Giovanni 1. April 2013 um 22:18

Wieder einmal eine Monster-Analyse. Vielen Dank dafür.

Imho wird Kroos morgen der entscheidende Spieler werden, da Schweinsteiger zugestellt wird (würde ich an Juves Stelle zumindest so machen). Da Martinez fehlt und Gustavo nicht für seine Spieleröffnung berühmt ist, wird Kroos hinten aushelfen (müssen). Gegen Arsenal hat er dann vorne gefehlt.

Der fehlende Zehner als Anspielstation muss dann kompensiert werden (Einrücken der Außenspieler, evtl. geht Schweinsteiger zeitweilig auf die Zehn).

Alternativ könnten die AV (insbesondere Lahm) Schweinsteiger unterstützen, da Kroos so weiter vorne die Bälle auf die Flügel weiterleiten kann. Dann fehlt es allerdings wohl an Unterstützung für die Außenstürmer durch den einrückenden AV oder an Breite im Spiel/defensiver Kompaktheit.

Es wird auf jedenfall ein (taktisch) sehr interessantes Spiel.

Antworten

fluxkompensator 1. April 2013 um 22:07

ein gedanke, der die 3er-abwehr grundsätzlich betrifft: ist der zentrale spieler im aufbauspiel nicht „verschenkt“ bzw. käme eine zweite anspieloption im dunstkreis von pirlo (der bei bedarf zwischen die iv kippen könnte) nicht besser? gewiss, der absicherungszweck erschließt sich mir schon, aber für die tiefe hat man doch den fußballer buffon, die zwei anderen iv rücken zudem auch bei 4er-abwehr stärker nach außen.

Antworten

GoalImpact 1. April 2013 um 21:56

Starke Analyse, die auch auf dieser an guten Analysen nicht gerade armen Seite herausragt. Danke!

Im Bezug auf die Spieler sehe ich das genau wie der Autor. Buffon und Pirlo sind Weltklasse. Anelka ist auch top, wird aber nicht unbedingt spielen. Der Angriff ist wenig beeindruckend und die Bank auch nicht so.

„Spieler wie Marrone, Padoin, Peluso und Matri sind zwar für einzelne Situationen und Spiele hervorragend, aber dürften wohl keine konstant erfolgsstabilen Alternativen sein.“

Klasse Formulierung. Genau so ist es.

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King_Cesc 1. April 2013 um 21:00

Inwiefern kann man Juventus Turin mit Napoli vergleichen?
Die Bayern haben ja doch gern mal Probleme gehabt mit denen…

Antworten

BVB3000 1. April 2013 um 21:18

Die Probleme die Bayern damals gegen Napoli hatte werden sich so wohl nicht wiederholen, aber vermutlich andere (s.o.). Mit dem 3-5-2 kamen die Bayern damals nicht zurecht und hatten Glück, dass Maggio in dem einem Spiel gesperrt war, im anderen drehte er ganz gross auf und machte Lahm ordentlich nass, auch wenn dieser da links spielte.
Allerdings war das Noch in der van Gaal Ära und seit dem hat sich ja einiges getan. Juventus ist schon viel stärker als Napoli, auch in Sachen Stabilität. Allerdings werden sie anfällig für Konter, wenn sie aggressiv pressen und weit aufrücken (Vidal auf Schweinsteiger, Marchisio evtl. auch hoch).
Unterschied zu Napoli ist wohl auch die Power von Vidal und Marchisio, vermutlich die dynamischsten Aggressoren in europäischen Fussball. Zusammen mit Pirlo wohl auf Augenhöhe mit den 3 zentralen Bayern. in Europa nur noch die Barca3 drüber meiner Meinung.
Und Napoli hatte natürlich weder einen Pirlo noch einen Bonucci.
Bayern muss sich auf alle Fälle warm anziehen und intelligentes, variables Pressing spielen. Müller hat ja schon Defenzivarbeit angemahnt und wird wie immer mit exzellentem Beispiel voran gehen.
Tippe wie gesagt 1:1 morgen.

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Strafraumautist 1. April 2013 um 21:46

Wenn’s ein 1:1 wird, dann fliegt Bayern diese Runde raus. Wäre Schade, denn diesen Bayern gönnte ich das Weiterkommen.

Antworten

Till 1. April 2013 um 22:10

Also das Aufeinandertreffen mit Napoli war letztes Jahr in der Gruppenphase unter Jupp Heynckes, nicht unter van Gaal. Maggio stand bei beiden Spielen in der Startelf. In Neapel fuehrte Bayern schnell durch Kroos nach gewaltigem Abwehrfehler auch bedingt durch Kroos‘ sehr gutes Ausnutzen der Freiraeume in der Mitte. Also hier waren die Bayern durchaus stark gegen das 3-5-2 wie auch im damaligem Spielverlagerung-Artikel beschrieben. Es spielten uebrigens damals Boateng als Aussenverteidiger und Tymo neben Schweinsteiger.

Napoli glich durch ein Eigentor von Badstuber aus und Gomez hat noch einen (zweifelhaften) Elfmeter verschossen.

Im Rueckspiel fuehrten die Bayern dann Napoli in der ersten Haelfte phasenweise vor, Gomez erzielt einen Hattrick auch bedingt durch zu viel Platz in der Spielfeldmitte fuer Kroos und Schweinsteiger, wie im damaligem Spielverlagerungs-Artikel beschrieben. Schweinsteiger bricht sich zu Anfang von Haelfte 2 das Schluesselbein und Badstuber sieht eine umstrittene rote Karte. Das Spiel wird noch einmal spannend, am Ende gewinnt Bayern 3:2.

Also taktisch konnte Jupp Heynckes dem 3-5-2 einiges entgegensetzen. Die Umstellungen mussten vom Gegner vorgenommen werden laut den Artikeln hier. Bedenkt man, das gerade die Abwehr heute wesentlich stabiler scheint (Lahm auf rechts, Alaba statt Boateng auf aussen, Dante zentral) scheinen mir die Spiele gegen Napoli doch aufzuzeigen, dass die Bayern-Offensive gegen das generelle SYSTEM Juves einen Plan haben koennte.

Antworten

ZY 1. April 2013 um 23:17

Napoli spielte 3-4-3, bzw 3-4-2-1. Nicht direkt mit juve vergleichbar. Napoli Doppel6, Bayern hatte Kontrolle über das mf .

Antworten

Erkan 1. April 2013 um 20:59

Sehr starke Analyse, ich frage mich was passiert wenn ihr noch mehr ins Detail geht als bei euren in-depth-Analysen.^^

Ich würde allerdings ernsthaft Matri auf Dante ansetzen und versuchen Bayerns Spielaufbau deutlich stärker zu stören, Vucinic sollte dann den abkippenden Secher in seinen Schatten nehmen, um sie in die Pressingfalle zu locken.

Meines Erachtens wird es für Bayern schwerer sich auf die gegner. 3’er-Kette einzustellen als für Juve sich auf die Mittelfeldrochaden Bayerns einzustellen.

Antworten

Brasco 1. April 2013 um 20:37

Vielen Dank für diese tolle Analyse! Als deutscher Fußballfan sieht man einfach viel zu wenig von den anderen Ligen, da hilft einem so was vor einem wichtigen Spiel immer weiter!

2 generelle Fragen hätte ich noch hier, weil ich nicht weiß wo sonst:
1. Was genau ist sind denn die viel besprochenen Halbräume?

2. Was haltet ihr davon, euch prägnantere Namen zu geben, als diese Buchstabenkombinationen? Tu mich sehr schwer, damit die Analysen einer Person zuzuordnen.

Antworten

RM 1. April 2013 um 20:42

1. Zwischen Mitte und Flügel sind die Halbräume. Die offensiven Halbräume sind vorne, die defensiven Halbräume sind hinten.
2. Namen sind Schall und Rauch. Jeder ist austauschbar. Die Idee ist wichtig.

Antworten

FrankLucas 1. April 2013 um 19:24

„Im Sommer dürfte Juventus wohl einen Neuen holen, Fernando Llorente von Athletic Bilbao soll kommen.“ <– dat is schon fix

Unglaublich tolle Analyse, ich habe das Gefühl, dass Juve hierzulange etwas unterschätzt wird. Ich hoffe und denke, dass sich die Bayern davon nicht beeindrucken lassen und morgen Vollgas geben. Ich freu mich auch auf ein Spiel auf taktisch ganz hohem Niveau.

Antworten

BVB3000 1. April 2013 um 18:35

Hervorragende Analyse von Juve. So schön dass es Euch gibt 🙂
Nicht unwahrscheinlich sind folgende Teilszenarien beim Spiel gegen die Bayern:

– Nach bisherigen CL Spielen dürften einige Beobachter die linke Seite der Bayern als defensiv schwächere Seite ausgemacht haben. Ribery sowieso und Alaba, so gut er auch ist, hatte da manchmal schon einige Konzentrationsschwächen um auf’s högschte Niveau zu kommen. Juve könnte also über ihre rechte Seite Druck machen.

– Bayern gegen ein italienisches 3-5-2, schon ein bisschen her, aber da wurde Lahm das letzte mal richtig Nass gemacht, auch wenn’s auf der anderen Seite war. Erinnert sich noch jemend an die Spiele gegen Napoli wo Maggio richtig aufdrehte? Mal schaun, wie Asamoah seine Rolle da interpretiert.

– Vermutlich wird Juve hohen Druck auf Schweinsteiger ausüben, über Vidal mit seiner aggressiven Dynamik und Gustavo vernachlässigen sowie einer der Stürmer sehr nah an Dante sein und Boateng/VanB vernachlässigen. Vidal dürfte daher sehr hoch stehen, wenn Marchisio das auch tut werden sich vermutlich gute Spielanteile zwischen den Linien für Juve ergeben, zumal Pirlo und Bonucci diesen Abschnitt auch sehr gut bedienen können.

– Pirlo muss aus dem Spiel genommen werden, aber das weiss Juve natürlich auch, dass die anderen Mannschaften das vorhaben, deswegen kann man Bonucci gar nicht weit genug oben auf die Tafel schreiben. Mittlerweile eine Art Pirlo 2.0 aus der Abwehr, bei den Spielen die ich von Juve dieses Jahr gesehen habe. Spielt unglaubliche lange, genaue Pässe (die besten vermutlich für einen Verteidiger in der CL). Pressingwellen können daher von ihm (Pirlo sowieso) gefährlich überspielt werden.

– Frage wird also sein, wie offensiv Bayern das Heimspiel angeht um ein Tor zu erzielen. Es dürfte daher zuhause nicht ausreichen Mandzukic auf auf Pirlo anzusetzen. Vermutlich muss wieder Kroos ran, auch wenn’s beim letzten mal suboptimal war und Mandzukic Bonucci presst. Denke das müsste ein Heimspiel schon hergeben.

– Aufgrund der Spielsysteme könnten auf den Außen Überzahlsituationen für die Bayern entstehen, wenn die AV sich gut bewegen und Asymmetrien vom Mittelfeld herbeigeführt werden.

Die Sperre von Martinez trifft die Bayern natürlich emfindlich. Hoffe Bayern kommt insgesamt weiter, morgen vermutlich aber nur ein 1:1, Sieg dann in Turin mit Martinez wieder an Bord.

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TW 1. April 2013 um 17:34

Grandioses Portrait. Die ausführliche Beschreibung der verschiedenen Verteidigungs- und Angriffsformen ist unbezahlbar, vor allem da wir in unserer Kreisligamannschaft ebenfalls ein 3-5-1-1 spielen. Die Übertragbarkeit ist natürlich begrenzt (Pirlos sind in der Kreisliga eher selten ;-)) aber ein paar nette Ideen sind durchaus dabei.

Die Anfälligkeit bei Ballverlusten im Zentrum sollte dem verbesserten Pressing der Bayern ja entgegenkommen. Ein Jammer das ausgerechnet Martinez im Hinspiel fehlt. Ich denke Mandzukic ist aus diesem Grund auch gesetzt.

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nougat 1. April 2013 um 17:20

lahm hat gesagt, dass die bayern in der lage sind, jede abwehr zu knacken… das will ich morgen eindrucksvoll gezeigt bekommen. sollten sie nur knapp gewinnen oder gar verlieren, sind die letzten heldentaten wieder nur makulatur.

neuer ist doch der wesentlich bessere fußballspieler als buffon, oder sehe ich das falsch ? insofern verstehe ich nicht, warum er nicht pressbar sein soll. allerdings ist er auch ein alter fieser sack, der es einfach in entscheidenen situationen einfach drauf hat. neuer muss in dieser partie zeigen, dass er den alten buffon im sack hat. mir geht das arrogante gezicke von neuer nach seinen aussetzern in letzter zeit ziemlich auf den senkel. da muss er professioneller und selbstkritischer werden. es reicht nicht, einfach nur gute reflexe zu haben und gute abstöße hinzukriegen. da muss mehr präsenz kommen, damit die jungs hinten wissen, dass auf den man(u) auch verlass ist.

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RM 1. April 2013 um 17:35

Buffon ist fußballerisch ungefähr auf einem Niveau mit Manuel Neuer und David De Gea, zusammen mit einigen wenigen anderen (z.B. Valdes u.a.).

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nougat 1. April 2013 um 17:46

habe mir gerade mal auf tube ein mißglücktes dribbling von david de gea angesehen… der bewegt sich mit dem ball als hätte er einen spazierstock verschluckt und buffon habe ich ähnlich vom tv her in erinnerung. ich will mich aber nicht groß streiten, manu ist für mich einer der besten kicker als keeper überhaupt, aber sein nervenkostüm ist lange nicht so stark wie das von buffon. na ja, wir werdens morgen sehen 😉

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Vinnie 1. April 2013 um 20:02

Das entspricht in etwa meiner Einschätzung, Nougat. Ich habe das Gefühl, dass Neuer genialer und fußballerisch besser, Buffon aber konstanter ist

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DB 2. April 2013 um 09:03

„mir geht das arrogante gezicke von neuer nach seinen aussetzern in letzter zeit ziemlich auf den senkel. da muss er professioneller und selbstkritischer werden.“

Wenn ich mich recht entsinne, hat Manuel Neuer nach dem Spiel gegen Kasachstan nicht nur das Gegentor allein und ohne Relativierung erläutert und auf seine Kappe genommen, sondern mit seinem Fehler auch die abfallende Leistung seiner Mannschaft zu Beginn der zweiten Halbzeit begründet.
Noch mehr Selbstkritik, und er muss sich für das verlorene Champions League Finale von 1999 rechtfertigen.

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nougat 2. April 2013 um 11:55

mir ist völlig schnuppe, was er der journaille erzählt und ob er was begründen kann, geht mir komplett am hintern vorbei, denn die jungs werden ja wohl rhetorisch geschult damit sie nicht völlig verloren vor den mikros stehen.

manu hat sich auch in der vergangenheit „selbstkritisch“ geäußert vor der journaille, aber dieses fieses arrogante getue das hat er sich in bayern angewöhnt. selbstkritik fängt bei der einsicht in die notwendigkeit ein und die sehe ich derzeit bei ihm nicht, da er immer für einen klopps gut ist. solange er das beibehält ist er für mich auch nicht der beste torhüter in der liga und hätte sich dann folglich einem wettbewerb zu stellen mit weidenfeller, adler und zieler. das weidenfeller nicht einmal eine einladung bekommt und bezeichnet für die bayernhörigkeit von löw, aber dafür kann neuer nun wirklich nix. da stehen andere vor. den treffer im championslegue finale muss er sich nicht anrechnen lassen. wozu auch ? der ging doch auf boas kappe und war der dusseligkeit und fehlenden kaltschnäuzigkeit des teams geschuldet.

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Brathuhn 2. April 2013 um 19:05

@ Nougat
Hat dir Neuer mal das letzte Brötchen beim Bäcker weggeschnappt oder bist du einfach schlecht drauf?

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Bergkamp 1. April 2013 um 17:01

Wiedereinmal eine Analyse auf höchstem Niveau. Eine frage bezüglich dem Ballbesitz hätte ich aber noch. Wenn ich es richtig verstehe ist der Ballbesitz vom engen Zusammenspiel des Sechsers und den 2 Achtern abhängig. Ist dabei die Höhe der beiden Flügelverteidigern eigentlich relevant ?

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Berni 1. April 2013 um 16:17

Hm, klingt alles sehr gut was Juve da zu bieten hat. Aber haben die in den letzten beiden Saisons auch mal gegen einen sehr guten Gegner gespielt? Also sehr gut im Sinne von takt. Verhalten und individueller Klasse?
Ich habe große Zweifel, dass Chelsea, Donezk, Nordsjelland oder auch die italienische Liga stark genug sind und waren, um nun Rückschlüsse für ein Spiel gegen ein europ. Topclub zu ziehen.

Das Hinspiel wird Juve wohl so spielen wie das gegen Celtic. Wenig BB und Nadelstiche setzen. Doch wird das reichen? Celtic hatte einige gute Möglichkeiten und noch mehr, die sie aber bereits im Ansatz verspielten. Und Celtic schätze ich nochmal mindestens zwei Klassen schwächer ein als Bayern.

Der Artikel zeigt, welche Qualitäten Juve hat, ohne Frage. Aber den Bayern muss nun auch nicht Angst und Bange werden. Wenn beide Teams 100% ihrer Leistung bringen, wird Bayern weiterkommen.
Sollte Bayern im Hinspiel ein frühes Tor gelingen, könnte es sogar deutlich werden.

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seils 1. April 2013 um 16:26

„Also sehr gut im Sinne von takt. Verhalten und individueller Klasse“

Trotz aller Pressing-/ Gegenpressing-Euphorie hierzulande, dürfte die italienische Liga in taktischen Dingen doch noch nach wie vor das Maß sein.
Und auch bei einem frühen Tor wird das sicher kein deutliches Ergebnis.

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Bernhard 1. April 2013 um 16:29

Begründe.

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Berni 1. April 2013 um 17:11

Schließe mich Bernhard an. Wo sind deine Argumente. Internationaler Erfolg kann es nicht sein. Also woran machst du fest, dass die italienische Liga nach wie vor das Maß in Europa ist wenn es um Taktik geht?
Norsjelland und Celtic waren ein Freilos und Donezk, nunja, da war Dortmund auch viel stärker als Juve.
Es mag ja sein, dass sie den Bayern nun große Probleme machen können, keine Frage. Aber nun aufgrund der gemachten Resultate von Juve die als stärksten Gegner bezeichnen, den Bayern bekommen konnte, geht für mich viel zu weit.

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seils 1. April 2013 um 17:12

1. Ich gehe davon aus, dass Einigkeit darüber herrscht, dass Barcelona die stärkste Mannschaft unserer Zeit ist. Auffallend ist diesbezüglich aber doch, dass es (mit Ausnahme des vorjährigen Chelseas) italienische Mannschaften waren, die die Katalanen extrem frustrierten. 2010 Inter, 2012 und 2013 Milan.

2. Der Trend den Zwischenlinienspieler abzuschaffen, scheint mir (noch) ein ureigens italienisches Taktikphänomen zu sein; könnte aber durch aus Avantgarde eines Trends sein.
http://espnfc.com/blog/_/name/tacticsandanalysis/id/743?cc=5739#

3. Auch die rückkehr zur 3er-Kette in der Abwehr, scheint mir (von Barcelona einmal abgesehen) italienisch geprägt. Und als Reaktion auf die überwiegend installierten Ein-Stürmer-Systeme, scheint es mir überdies wirksam und innovativ zu sein.

http://forzaitalianfootball.com/2012/02/tactics-the-trend-of-a-three-man-defence-in-serie-a/

http://www.guardian.co.uk/sport/blog/2012/feb/22/napoli-italy-back-three-resurgent

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seils 1. April 2013 um 17:32

„Norsjelland und Celtic waren ein Freilos und Donezk, nunja, da war Dortmund auch viel stärker als Juve.“

Naja. Celtic hat in dieser Saison den direkten Vergleich mit Barcelona gewonnen. Und Donezk aufgrund eines Spieles als taktisch unterentwickelt abzuqualifizieren ist mir dann doch etwas zu forsch.

„Aber nun aufgrund der gemachten Resultate von Juve die als stärksten Gegner bezeichnen, den Bayern bekommen konnte, geht für mich viel zu weit.“

Man darf nicht vergessen: Bei der EM 2012 entsprach Italiens Nationalmannschaft größtenteils Stil und Spielermaterial von Juventus Turin. Ähnliches gilt für Deutschland-München. Und trotz unterlegener individueller Klasse setzte sich Italien sehr souverän durch.

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drei10 1. April 2013 um 18:16

Ich finde nicht das Italien das schlechter weniger talentierte Spielmaterial wie Deutschland hat, man besitzt nur verschiedene Schwerpunkte. Deutschland lebt von der Offensive und Technik, oder besser gesagt, setzt dort seine Jugendarbeit an, in Italien setzt man mehr auf Kompaktheit Stellungsspiel und Taktik, Spielwitz wird mit Kollektiv einfach bekämpft.
Man nehme nur zB EL92 klasse Offensivspieler, der es aber auch versteht nach hinten zu arbeiten und zu verteidigen, etwas was ich zB bei Özil total vermisse.

Ich finde sowiso Deutschland hat das verloren was es so lange Zeit ausmachte, das starke kollektiv mit Führungsspieler. (flache Hierachie halte ich für Humbug)

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IchbinnichtMatthiasSammer 1. April 2013 um 17:30

1. Nein. Frustriert wurden die Katalanen auch von Shakhtar, Kopenhagen und Real. Gegen dt. Teams spielten sie seit 2010 nicht, oder? Gegen Arsenal hatten sie auch in 3 von 4 Spielen Probleme.

Ich würde es eher auf psychologische Aspekte zurückführen; italienische Teams hatten einerseits keine Probleme, sich hinten reinzustellen und andererseits können sie das relativ gut. Sehe hier aber keine erhöhte Verteilung. Hätten sie jedes Jahr gegen BVB oder Bayern gespielt, hätten sie auch ihre „Probleme“ bekommen. Oder wenn Mourinho bei City statt Inter gewesen wäre.

2. Ist das ein Trend oder ist es dämlich? Einen „Zehner“ oder „Trequartista“, wie es 08/15-Experte Cox anmerkt, haben ja weder Barcelona noch Bayern noch der BVB. Zwischenlinienspieler haben diese Teams aber sehr wohl (Iniesta bspw.). Ich denke, dass interessante an den Italienern, ist ihre Taktik bei Absicherungen und das Bespielen der Halbräume (wieso redet nie jemand über die, außer den Autoren?), um eben den Zwischenlinienkompaktheiten zu entgehen. Hier würde ich zustimmen, obwohl Bayern diese Saison und Barcelona in den letzten 3 Jahren dies bereits begonnen haben.

3. Rückkehr? Sehr viele Mannschaften in Italien haben die Dreierkette einfach seit den 90ern beibehalten und anstatt die Formation zu modernisieren, haben sie sich dem Kettenmechanismus (sh. Artikel) zugewandt. Auch hier kann man sich was abschauen, ist aber etwas grundlegend anderes und deutlich komplexer, als „3er-Kette ist toll“. Und was dies mit 1-Stürmer-Systemen zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Gäbe es hierzu nähere Ausführungen?

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seils 1. April 2013 um 18:19

Zu 1.)
„Frustriert wurden die Katalanen auch von Shakhtar, Kopenhagen und Real“

Nichtsdestotrotz sind mir die italienischen Beispiele als besonders wegweisend in Erinnerung geblieben.

„Gegen dt. Teams spielten sie seit 2010 nicht, oder?“

Doch, gegen Leverkusen. War vergleichsweise nicht so frustrierend.
https://spielverlagerung.de/2012/02/16/bayer-leverkusen-fc-barcelona-13/
https://spielverlagerung.de/2012/03/08/fc-barcelona-bayer-leverkusen-71/

„Ich würde es eher auf psychologische Aspekte zurückführen; italienische Teams hatten einerseits keine Probleme, sich hinten reinzustellen und andererseits können sie das relativ gut.“

Weshalb eine Taktik funktioniert ist doch eher zweitrangig, oder? Wenns also aus psychologischen Gründen besonders funktioniert haben sollte, so what?

Zu 2.)
„Ist das ein Trend oder ist es dämlich? Einen “Zehner” oder “Trequartista”, wie es 08/15-Experte Cox anmerkt, haben ja weder Barcelona noch Bayern noch der BVB.“

Barcelona braucht keinen, weil sie Messi haben (und Iniesta).
München hat einen, Kroos. Klassische 10.

„Hier würde ich zustimmen, obwohl Bayern diese Saison und Barcelona in den letzten 3 Jahren dies bereits begonnen haben.“

Es geht in dem Kommentar ja auch nicht um Juventus, sondern die taktische Klasse der italienischen Liga in ihrer Breite.

Zu 3.)
„Auch hier kann man sich was abschauen, ist aber etwas grundlegend anderes und deutlich komplexer, als “3er-Kette ist toll”.“

Nirgends steht „3er-Kette ist toll“. Ich verstehe das jetzt mal als etwas bösartig in meinem Beitrag hineingelesen.
Aber je taktisch heterogener, eine Liga ist, desto größer sind doch auch die gegenseitig abverlangten taktischen Anpassungen; und das wiederum hebt doch das taktische Niveau der Liga als solches (und darum geht es ja hier) an.
Will sagen: Nicht die Innovationen als solche sind Beleg für die taktische Qualität der Liga (das gilt auch bezüglich der Abschaffung des Zwischenlinienspielers), sondern der Umstand, dass es überhaupt zu diesen Innovationen kam.

„Und was dies mit 1-Stürmer-Systemen zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Gäbe es hierzu nähere Ausführungen?“

So wie ich diese Systeme verstehe, hängt die Qualität des Spiels (bei einem 4231) entscheidend von der Fluidität der offensiven Vier ab. In dieser Hinsicht dürfte München – neben dem verbesserten Gegenpressing – auch den größten Qualitätssprung zur Vorsaison gemacht haben.
Eine defensive 3er-Kette erlaubt nun (theoretisch), dass die Wingbacks die gegnerischen AV nach hinten drücken und so die Flügelstürmer im 4231 – um dem Spiel Breite zu geben – relativ weit von einander entfernt stehen müssen; dadurch wird die Fluidität eingebremst und auch mit einem nach vorne stoßenden Zehner, befünde sich die angreifende Mannschaft in einer Unterzahl-Situation.
Daher empfinde ich es als passend.

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MT 2. April 2013 um 07:03

„1. Nein. Frustriert wurden die Katalanen auch von Shakhtar, Kopenhagen und Real. Gegen dt. Teams spielten sie seit 2010 nicht, oder? Gegen Arsenal hatten sie auch in 3 von 4 Spielen Probleme“

Doch, Bayer Leverkusen haben sie mühelos weg geballert. Genauso wie die Jahre zuvor den VFB Stuttgart und eben die Bayern unter Klinsmann. Barca hat die deutschen Clubs in den letzten Jahre regelrecht zerfleischt. Inter und Milan haben sich da weit besser verkauft.

Antworten

Berni 2. April 2013 um 19:51

Aber würde das jetzige Bayern diese Teams nun nicht auch alle wegballern? Diese Quervergleiche halte ich für wenig sinnvoll.

Es kommt doch aufs Spielerpersonal an. Und das entscheidet gegen welche Art Gegner man nun mehr oder weniger Probleme hat. Das hat doch nichts mit dem Verein oder der Liga zu tun.
Es ist doch offensichtlich, dass Barca die größten Probleme gegen defensiv hervorragende Teams hat. Also wenig verwunderlich, dass sie Leverkusen abgefertigt hatten, die gerade da ihre Schwächen hatten und auch noch haben. Da alle italienische Teams aber über die Defensivarbeit kommen, sahen sie zum Großteil sehr gut aus. Aber dennoch wurde Milan 4-0 geschlagen, was man auch unter klar dominiert führen kann.

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Tank 1. April 2013 um 16:14

Super Artikel. Diese etwas allgemeineren Portraits sind für mich immer die Highlights dieser Seite.

Juventus habe ich diese Saison, und auch schon die letzten 2 Jahre als sehr professionelle, als sehr seriös spielende Mannschaft erlebt. Da gibt es nur wenige Tage, an denen mal gar nichts läuft. Das System ist so ausgerichtet, dass es auch kleine Unzulänglichkeiten kompensieren kann, ohne dass gleich Not am Mann ist.

Schönstes Beispiel hierfür ist die Dreier-/Fünferkette. Sie erlaubt, dass einer der drei zentralen Verteidiger rausrücken kann, um sich fallenlassende gegnerische Stürmer an der Ballannahme im Zwischenlinienraum zu hindern. Klappt das mal nicht, weil z.B. der gegnerische Stürmer den rausrückenden Verteidiger verlädt, stehen hinten immer noch zwei zentrale Defensivakteure. Kein Grund zur Panik also.

Man muss jedoch sagen, dass insbesondere Chiellini bei diesen Rausrückbewegungen absolut glänzt. Richtig verladen wird er nur selten.

Spielt Juventus den Ball flach und schnell auf einen vom Tor abgewandten Stürmer, dann fällt immer wieder auf, wie oft der Ball no-look Richtung Tor weitergespielt wird. Stellt man sich die Blickrichtung des den Ball erhaltenden Stürmers als 12 Uhr vor, so geht der Ball irgendwo Richtung 7-8 oder 4-5 Uhr. Das funktioniert natürlich längst nicht immer Dass es aber immer wieder klappt, spricht Bände darüber, wie eingespielt diese Mannschaft ist.

Etwas überspitzt könnte man Juventus gar als „Buffon-Automatismen-Pirlo-Automatismen“ charaktersieren. Sowohl Angriff als auch Verteidigung funktionieren enorm stark über ihre Eingespieltheit, über die ins Blut übergegangenen taktischen Abläufe. Buffon und Pirlo ragen als Persönlichkeiten dann noch einmal heraus.

Nur damit man mich nicht falsch versteht, Juventus verfügt auch über andere individuell starke Spieler. Chiellinis Zweikampfstärke ist weltklasse, Vidal einer der energetischsten box-to-box-Spieler der Gegenwart. Marchisio ist ein kompletter Mittelfeldspieler. Aber Pirlo und Buffon überragen den Rest schon deutlich.

Folglich muss es eines der Ziele der Bayern sein, Pirlos Einfluss zu begrenzen. Das darf aber wiederum nicht zu sehr auf Kosten der allgemeinen Spielanlage der Bayern gehen. Deutlich mehr Ballbesitz als Juventus zu haben, wäre ein guter Anfang.

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seils 1. April 2013 um 16:33

„Folglich muss es eines der Ziele der Bayern sein, Pirlos Einfluss zu begrenzen.“

Gibt einen interessanten Artikel dazu, anlässlich des Gruppenspiels gegen Chelsea.

http://espnfc.com/blog/_/name/tacticsandanalysis/id/200#?cc=5739

Hier wird darauf hingewisen, dass Pirlo von englischen Mannschaften dann am effektivsten gestört wurde, wenn sich ein Flügelspieler seiner annahm; bei United war es Park (http://www.zonalmarking.net/2010/03/10/manchester-united-5-milan-0-wayne-rooney-park-fletcher/), bei Milan Emanuelson (http://www.zonalmarking.net/2012/02/26/milan-1-1-juventus-tactics/). Böte sich sicherlich Thomas Müller an

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seb123 2. April 2013 um 09:45

Pirlo. Ich erinnere ungerne an das Spiel Deutschland-Italien. Und wer dort für ihn zuständig war…

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AlexF 1. April 2013 um 17:33

Also ich glaube die Bayern werden auf den Umschaltmoment gehen. Vor allem da sie sich da in dieser Saison stark verbessert haben. In der Defenisve wird der Spielaufbau Chiellini, Buffon und Barzagli überlassen, Mandzukic wird sich an Bonucci und Kroos an Pirlo orientieren. Und dann Im Moment der Balleroberung wird schnell über Ribery und Kroos gegangen.

Bei Ballbesitz der Bayern wird es auf den Faktor Geduld ankommen. Wie oben geschrieben ist Juve, wenn sie in der Formation stehen, kaum zu knacken.

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messanger 1. April 2013 um 15:51

Ich mach mal ne Vorhersage, weil ich zuletzt die Bayern Partien gegen Arsenal recht gute Vorhersagen hatte (leider hatte ich sie nicht publiziert).

Juve’s Defensivverhalten scheint mir variabler als das der Bayern. Juve wird sich gegen ein starkes und hohes Pressing der Bayern wehren können und wird (wenn nötig) 90minuten der 5-er Kette hinten stehen. Haben die Bayern eine Schwächephase oder kassieren einen Platzverweis können sie schnell umstellen.
Die im Artikel angesprochenen Seitenverlagerungen können die Bayern durch Schweinsteiger, Dante etc. wie kaum eine andere Mannschaft. Wie reagiert Juve darauf? Manndeckung von Vidal/Marchisio auf Schweinsteiger!
Da Martinez fehlt könnte das gut funktionieren.
Ribery/Robben werden mit harten Tacklings aus dem Spiel genommen (Verletzung oder Rote Karte für Revanchefoul).
Bayern hat viel Ballbesitz, spielt aber hintenherum da in der Tiefe kaum Platz ist. Dadurch sehr wenige Torchancen.
Die Frage ist für mich ob die Bayern über 90minuten genug Aufmerksam sein können um einen Gegentreffer (Konter oder Standard) zu verhindern. In den letzten Partien war das ja immer das Problem (BL und CL).
Ich tippe deswegen auf ein Spiel mit maximal einem Tor.
Oder auch nicht

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Bernhard 1. April 2013 um 15:57

„Ribery/Robben werden mit harten Tacklings aus dem Spiel genommen (Verletzung oder Rote Karte für Revanchefoul).“
Hm nicht sehr schlüssig, denn das sind sie seit Jahren gewohnt und vor allem bei Robben ist das Potential für einen Platzverweis äußerst gering.
„Die im Artikel angesprochenen Seitenverlagerungen können die Bayern durch Schweinsteiger, Dante etc. wie kaum eine andere Mannschaft. Wie reagiert Juve darauf? Manndeckung von Vidal/Marchisio auf Schweinsteiger!“
Hier denke ich könnte Kroos eine wichtige Rolle spielen, wie oft gesehen wird er sich tief zurückfallen lassen um den Druck von Schweinsteigers‘ Schultern (oder Füßen lol) zu nehmen.

Das Nuancen diese Partie entscheiden werden ist auf diesem hohen Niveau klar, und deine Prognose mit dem Sieg durch ein Tor unterschied erscheint mir sehr wahrscheinlich.

Antworten

messanger 1. April 2013 um 23:08

Die Prognose höchstens 1 Tor ist ja relativ einfach: 18% der BuLi Partien Enden mit höchstens einem Tor ( http://www.fussballreport.com/news/bundesliga-statistik-das-haufigste-ergebnis-der-bundesliga/ )
Ausserdem ist es ein Hinspiel, da wollen alle das Ergebnis offen halten für das Rückspiel. Selbst bei einem 0:1 Rückstand wird Juve nicht nach vorne rennen.
Wegen Roter Karte: Ribery verpasste das CL-Finale gegen Inter genau wegen so einer Karte.

Wenn Kroos sich häufiger fallen lässt um Schweini zu entlasten, muss sich Gustavo entsprechend anpassen. Mal sehen ob das klappt.

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Greg 1. April 2013 um 15:45

Durch die „Pendelnde Abwehrkette“ wird es doch automatisch zu Situationen kommen in denen Ribery oder Robben auf einen IV zuläuft, wodurch ein Missmatch entsteht. Da es in der Serie A auch flinke Außen gibt, wäre interessant wie sie dieses Missmatch auffangen. Bei Chiellini wird es wohl eher kein Problem sein, da er relativ wendig ist, aber bei Barzagli bin ich auf dem Level doch arg skeptisch.

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Bernhard 1. April 2013 um 15:17

Servus, ich weiß ich stelle eine ungemein naive Frage die selbst ein Fußballkenner wie du schwer beantworten wird können, aber wie glaubst du wird das Match gegen die Bayern?
Werden sich beide Teams im Mittelfeld durch ihr jeweiliges (Gegen)Pressing neutralisieren?

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blub 1. April 2013 um 15:30

Das ist DIE Frage. Darüber denken in beiden Clubs grad ne Menge leute drüber nach.

Mir fallen enorm viele Wechselwirkungen ein, aber welche jetzt dominant sein wird ist eine echt schwierige Frage, vor allem weil beide lange nicht gegen so einen Gegner gespielt haben.

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Bernhard 1. April 2013 um 15:34

Haha,stimmt. Vor allem diese Kompaktheit des 3-5-2 und die Tatsache dass diese Formation kaum gespielt wird macht’s so schwierig.
Ich als Bayerfan scheiter schon bei der Spielerwahl,was wohl der Josef durchmacht..

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datschge 1. April 2013 um 16:18

Ich lasse mich sehr gerne positiv überraschen, aber ich erwarte von Heynckes seine übliche „stärkste“ Aufstellung sans Martínez (also Mandzukic – Ribéry, Kroos, Müller – Gustavo, Schweinsteiger – Alaba, Dante, Buyten, Lahm).

Antworten

AP 2. April 2013 um 00:22

Heißt es (einfach gesprochen), wenn die Bayern es schaffen Kontrolle über die langen Bälle zu behalten, die 2ten Bälle zu erobern und umzuschalten, dann werden Sie Juve auch schlagen können?

Wenn es ein Team braucht, welches im Ballbesitz so stabil ist und hinter den Juve AV Konterräume findet, dann sind doch die Bayern 2013 perfekt dafür geeignet.

Ich finde Juve`s „Schwächen“ passen top zu Bayern`s Stärken in diesem Jahr. Erwarte ein klares 2:0

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JL 4. April 2013 um 15:38

Übrigens: Herzlichen Glückwunsch! 😀

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GH 2. April 2013 um 12:17

Ich glaube auch, dass Bayern gewinnen wird. Einerseits ist Bayerns Pressing enorm auf Zweikämpfe und Ballgewinne ausgelegt. Daher werden sie gut kontern können, denn mit Kroos und Schweinsteiger haben sie 2 hervorragende Strategen.
Außerdem spielt Bayern die wohl besten Flügelüberladungen. Bayern wird oft zu Flanken kommen, aber nicht hoch, sondern flach. Es ist erstaunlich wie oft Bayern hinter die Abwehrlinie kommt, bis zur Grundlinie vorstößt und dann nach hinten ablegt, wo mit Kroos einer der besten Volleyschützen lauert.
Deswegen gehe ich von einem 3:1 aus.

Antworten

MAHG 2. April 2013 um 15:57

Ich denke, dass einer der beiden Trainer eine Überaschungself oder Überaschungstaktik bringen wird.
z.B. Juve noch offensiver um ein oder sogar zwei Auswärtstore zu schießen.
Wobei Neuer kriegt am Ende ja immer eins 🙂
oder Bayern setzt vermeht auf Konter und verteidigt tief, was einer Heimmanschaft ja nicht gut zu Gesicht steht

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