FC Bayern München – Borussia Dortmund 1:0
Gegenpressing bereitet Bayerns Siegtreffer vor. Bayern bricht in einem abermals tollen Spiel auf taktisch sehr hohem Niveau ihren BVB-Fluch.
Das bayrische Pressing
Schon viel wurde über Bayerns phasenweise hervorragendes Pressing in dieser Saison geschrieben, u.a. auch von uns. Doch die erste Halbzeit gegen den BVB sollte die Krönung werden. Das Gegenpressing, ein hohes Mittelfeldpressing, die Mischung aus Stabilität und hohem, aggressiven Forecheking war auf einem hohen Niveau und in sich stimmig.
Dabei begannen die Bayern in einem sehr kompakten 4-4-1-1, in welchem der vertikale Toni Kroos die Rolle vor der Doppelsechs erhielt. Im Pressing unterstützte er Mittelstürmer Mario Mandzukic. Manchmal schoben auch Martinez und speziell Schweinsteiger nach vorne, um das Aufbauspiel der Dortmunder mit einem abkippenden Mittelfeldspieler zu neutralisieren; meist gegen Gündogan. Bender und Großkreutz waren dabei keine großen Gefahren aus dem Aufbauspiel heraus, weswegen sie geflissentlich in Deckungsschatten genommen wurden und keinen besonderen Fokus erhielten.
Kam Dortmund ins letzte Spielfelddrittel, dann veränderte sich dieses 4-4-2. Es ließ sich Kroos meistens eng vor das Mittelfeld fallen. Auch der sehr laufstarke und hervorragende Mandzukic überzeugte in dieser Hinsicht und entlastete Kroos und die Flügelstürmer sogar ein paar Mal, indem er ihre Position zumeist nach Ballverlusten übernahm.
Die Flügelstürmer bei den Bayern agierten übrigens im Pressing einige Male überaus eingerückt; von ihrer breiten Position schoben sie in die Halbräume. Dabei versperrten sie den Halbspielern den Passweg auf die Außenverteidiger, welche meist breiter schoben. Das hatte mehrere Effekte.
Einer war weniger Offensivkompaktheit für die Dortmunder im Kombinationsspiel. Dadurch kamen zwar Pässe auf die Seiten, aber sie konnten dann meistens noch rechtzeitig gestellt werden. Dank der enormen Laufarbeit von allen Spielern ging das bevor die Außenverteidiger der Dortmunder eine Flanke oder Diagonalpass versuchen konnten.
Ein anderer Faktor war natürlich das Erhöhen des Drucks in der Mitte, wodurch Bastian Schweinsteiger und Javi Martinez Bälle direkt erfolgreich erobern konnten. Damit ist gemeint, dass sie den Ball präzise zu einem Mitspieler spitzeln konnten, anstatt ihn entweder in einen offenen Raum und somit in einen neuerlichen Zweikampf zu spielen oder ihn direkt selbst zu erobern, aber dann eventuell Opfer für das Gegenpressing zu werden.
Desweiteren hat Bayern eine hervorragende Aufteilung in der Mitte. Mit Martinez und Schweinsteiger haben sie zwei Spieler, die sowohl als spielstarke, proaktive Sechser, als auch als box-to-box-Akteure spielen können. Defensiv können sie außerdem in der Rollenverteilung sowohl Jäger als auch Sammler sein; wobei Martinez als Einsammler von losen Bällen oder Unterstützer in Zweikämpfen natürlich absolute Weltklasse darstellt. Auch damit hatte Dortmund enorme Probleme, denn diese Aufteilung der Bayern kam besonders im Gegenpressing zum Tragen.
Generell zeigten die Bayern ein unfassbar starkes Gegenpressing. Bezeichnend war auch, dass das 1:0 durch Arjen Robben nach einem Gegenpressingakt von Philipp Lahm zustande kam – das Gegenpressing einmal mehr als bester Spielmacher. Interessant war auch, wie es ein leichtes Zögern der gesamten Bayernmannschaft nach Ballverlust gab – sie gingen nicht einfach prinzipiell und situationsunabhängig ins Gegenpressing, sondern schienen es fast instinktiv abzuspielen. Lahm sah, dass die Stabilität gefährdet, aber die Chance auf ein erfolgreiches Gegenpressing vorhanden war – und handelte.
Ansonsten müssen die Bayern in ihrer Defensivarbeit für ihr proaktives Spiel – also mit viel Antizipation, Druckerzeugen und Bewegung – gelobt werden, ob Martinez, Schweinsteiger, Dante oder sogar Van Buyten. Die Aufstellung des Belgiers beispielsweise stieß auf etwas Unverständnis; doch es war die richtige Entscheidung, mit seiner Kopfballstärke, Eingespieltheit und Routine fiel er keineswegs im Vergleich zu Mit- und Gegenspielern ab.
Diese Attribute sorgten zur Halbzeit für folgende interessante Statistiken: Bayern hatte 82% Passgenauigkeit, Dortmund kam auf nur 68%, ein für ihre Verhältnisse erschreckend schwacher Wert. Folgerichtig konnte Bayern auch beeindruckende 62% Ballbesitz für sich beanspruchen und ließ keinen einzigen Torschuss zu. In der gesamten ersten Hälfte notierten die Statistiker für Dortmund überhaupt nur einen einzigen Abschlussversuch, der allerdings geblockt wurde.
Jürgen Klopps Idee
Dass der BVB kaum Zugriff erhielt oder Angriffe fahren konnte, lag auch am Dortmunder System. Sie starteten in einem 4-5-1 mit flacher Mittelfeldfünf. Dabei lief Ilkay Gündogan als rechter Halbspieler im zentralen Mittelfeld auf, Kevin Großkreutz begann auf der linken Seite. In der Mitte agierte Sven Bender.
Großkreutz‘ Einwechslung war dabei eine kleine Überraschung. Eventuell wollten sie mit Großkreutz einen enorm kombinationsstarken und –intelligenten Akteur für Konter sowie einen laufstarken Spieler stellen. Auch möglich ist, dass man Arjen Robben auf der rechten Seite vermutete und Großkreutz als zusätzlichen Stabilisator gegen inverse Läufe einsetzte. Im Aufbauspiel war er allerdings keine große Hilfe und Bayern konnte mit zwei Stürmern überraschend stark Pässe in die Mitte verhindern.
Alles in allem gab es aber keinen wirklichen Mehrwert – und nur wenig Neues im schwarzgelben 4-5-1. Wie üblich rückten die Halbspieler heraus und wollten Bayern in ihren defensiven Halbräumen unter Druck setzen. Dortmund suchte damit und mit anderen Aspekten die Mischung aus Stabilität im 4-5-1, Zugriff auf den Gegner und eigene Kontermöglichkeiten.
Wir haben schon öfter ausgeführt, dass das größte Problem im 4-5-1 die offensive Phase ist. Oftmals fehlt es an anspielbaren Referenzpunkten in der Tiefe, der Gegner wird nicht ordentlich herausgelockt und fächert bewusst weniger auf, desweiteren sind die offensiven Laufwege länger. Der BVB möchte dem mit ihrem Spielermaterial und einer höheren Formation entgegenwirken.
Mit dem Herausrücken sorgen sie für eine Beibehaltung einer relativ hohen Formation und versuchten in der Vertikale sehr kompakt zu stehen. Hier entsteht wiederum ein Problem – nämlich eine hohe Abwehrkette mit viel Raum dahinter. Darum lassen die Dortmunder gerne ein bisschen Platz im Zwischenlinienraum und kesseln den Gegner dort ein.
Bayern in der Offensive
Dieser Einkesselung wirkten die Bayern entgegen. Das Herausrücken der Abwehrspieler und der Zwischenlinenraum-Komprimierung wirkten sie durch enorm dynamische Kurzpassstafetten in dieser eingekesselten Zone entgegen. Allerdings war auch beeindruckend, wie die Münchner überhaupt in den Zwischenlinienraum kamen.
Früher wurde der Raum von den Dortmundern nach den inversen Läufen von Bayerns Flügelstürmern „gefressen“. Im 4-5-1 ist dies wegen der unterschiedlichen Breitenstaffelung schwieriger; allerdings kann man auf der Seite intensiver pressen. Um diesem Pressing zu umgehen, spielte Bayern viele Diagonalbälle.
Sie nutzten dabei das Einrücken der Dortmunder und eine breite Positionierung der Flügelstürmer. Die zwei Innenverteidiger fächerten wie üblich breit auf und spielten dann Diagonalbälle auf die ballferne Seite.
Die Diagonalbälle wurden dabei nicht nur von den Innenverteidigern gespielt, sondern allen voran auch von Schweinsteiger, dessen größte Stärke diese langen Bälle darstellen. Er kippte immer wieder nach links heraus, schob Alaba höher und spielte mit seinem starken rechten Fuß Diagonalbälle. Auch hier gab es interessante Synergien. Er konnte den Ball nach hinten legen und vom Gegner fernhalten. Gleichzeitig befand sich auf der anvisierten rechten Seite mit Philipp Lahm ein herausragender Pressingspieler mit fast einmaliger Intelligenz und Timing im Aufrücken. Also wieder ein offensiver, aber stabiler Faktor.
„Unser System ist so angelegt, dass wir Spieler auf Außen haben, die sehr gut ins 1 gegen 1 gehen können. Dabei muss man schauen, wie wir diese anspielen können, damit sie das ins Spiel bringen können.“ – Bastian Schweinsteiger
Wieso aber überhaupt solche Bälle?
Der wichtigste Aspekt war wohl die seitliche Erreichbarkeit dieser Diagonalbälle für das Dortmunder Verschieben. Die Borussen rücken nämlich, auch im 4-5-1, weiter ein, als fast alle anderen Teams. Das Herausrücken der Mittelfeldakteure sorgt für ein Loch, welches durch noch etwas mehr Einrücken geschlossen wird. Bevor der BVB Druck entfacht, kommen dann die Diagonalbälle, wo die Flügelstürmer der Bayern sehr breit stehen.
Diese können den Ball verarbeiten, bevor die Dortmunder formiert sind. Während sich diese zum Ball bewegen, kann Bayern nachrücken – Vorteil Nummer Zwei der langen Diagonalbälle. Es gibt viel Zeit, um nachzuschieben und höher zu kommen, wodurch der Nachteil des 4-5-1 für den BVB in puncto Offensivzugriff zu Tragen kam. Außerdem konnte Bayern durch ihr Aufrücken nach vorne das Spielgeschehen gut im Sichtfeld behalten und die offenen Räume anvisieren, wo sie Bälle erhielten; wenn möglich hinter dem 4-5-1.
„Wir haben eine ganz ganz schwache Tiefenstaffelung gehabt.“ – Jürgen Klopp
Von dort aus spielten sie dann schnelle Pässe und gingen wieder auf die andere Seite über. Es gab auch viele direkte lange statt indirekten kurzen Seitenwechsel bei Bayern, um schnell das Spiel neu zu verlagern und eine neue Situation herzustellen. Damit halten sie das Spiel und die Passkombinationen dynamisch und flexibel.
Eine kleine Statistik dazu: Bayerns Pässe bestanden zu 19% aus langen Bällen oder Flanken. Die Dortmunder kamen auf ebenfalls 19%, obwohl sie eine geringere Passgenauigkeit und weniger Ballbesitz hatten. Als Vergleichswerte empfehle ich Manchester United in ihrer letzten Ligapartie gegen QPR (13%), Barcelona gegen Real (7%), Real gegen Barcelona (18%) und Juventus gegen Siena (11%).
Auf diese Art und Weise infiltrierte der Rekordmeister also den Zwischenlinienraum Dortmunds und blieb dank ihrer Genauigkeit trotzdem stabil. Durch das kollektive Aufrücken waren sie auch bei den zweiten Bällen präsenter und setzten sich mit ihrem Gegenpressing stärker in der Dortmunder Hälfte fest.
Mit einigen Lochpässen und Heber konnten sie sogar über die Abwehr der Schwarzgelben kommen, insbesondere wenn diese den Raum zwischen den Linien komprimieren wollten. Dann hatten sie einen Nachteil wegen ihrer Bewegung nach vorne und mussten auf der Hut bleiben – was wiederum einige Male dazu führte, dass sie nicht nach vorne rückten, wodurch Bayern etwas weniger Druck hatte.
Bayerns Aufbauspiel
Doch damit hörte es nicht auf. Nicht nur im Offensivspiel, sondern auch im Spielaufbau ließ sich Jupp Heynckes etwas einfallen. Neben Schweinsteigers tiefem, linkem Herauskippen gab es auch gute Bewegungen im Zentrum. Javi Martinez schob gerne nach vorne, wodurch er Großreutz einige Male bei dessen Herausrückbewegungen nach hinten zurückdrückte.
Martinez‘ nach-vorne-schieben war dabei nicht nur für eine Störung im Dortmunder System wichtig, sondern auch für das Offensiv- wie Defensivspiel der Münchner. Martinez diente zum Beispiel vorne als pressingresistente Anspielstation in der Enge nach den Diagonalbällen. Kamen diese Pässe auf ihn nicht an oder eroberte Dortmund den Ball, dann wurde Martinez als Jäger genutzt – er war nun im Gegenpressing der wichtigste Mann und setzte die Gegner mit seiner herausragenden Defensivbewegung zusätzlich unter Druck.
Zu den Diagonalbällen gesellten sich auch einige Überladungen auf der Seite mit Flanken oder Rückpässen. Auch Kroos‘ Zurückfallen im Aufbauspiel und die Bewegungen der Doppelsechs waren aller Ehren wert. Schweinsteiger und Martinez wechselten sich nämlich nach Überwindung der Mittelfeldfünferkette im Aufrücken ab.
„Ich habe heute nur Querpässe gespielt und nicht die Wege nach vorne gesucht. Das war gut. […] Das war jetzt ironisch gemeint.“ – Bastian Schweinsteiger
Einen häufig vorgekommenen, beispielhaften Spielzug mit einer gesunden, situativen Flexibilität möchte ich noch erwähnen. Mandzukic wich sehr oft weit auf die rechte Seite aus, während Robben von links bis in die Mitte einrückte. Kroos wartete dann meist mit einem der Achter im Rückraum und Müller zog diagonal in den Strafraum; das bedeutete viel Bewegung und viele ideal eingesetzte Spieler (exkl. Mandzukic, der seine Rolle aber hervorragend erfüllte und für die defensive Stabilität wichtig war).
Mini-Anpassungen beim BVB mit Mario Götze
Auf all diese Spielzüge und Ideen der Bayern reagierte Jürgen Klopp natürlich. Zwischen 20. und 30. Minute gab es einen konstanten Seitenwechsel zwischen Marco Reus und Mario Götze, der aber keine Veränderung brachte. War es Zufall? Wollte man Reus auf den sehr schnellen Alaba ansetzen? Auf jeden Fall wurde dieser Wechsel wieder rückgängig macht. Generell versuchten sie es aber mit erhöhter Fluidität für Götze und stellten ihn auch im Defensivspiel etwas höher; er sollte Schweinsteiger anlaufen, aber dabei Alaba möglichst im Deckungsschatten behalten. Größere Veränderungen gab es aber erst nach dem Wiederanpfiff.
Die zweite Halbzeit
In der zweiten Spielhälfte presste BVB nicht mehr konstant mit einer flachen Fünf, sondern orientierte sich im 4-3-3 stärker nach vorne. Bayern hingegen ging in eine konternde Haltung über. Man erhoffte sich wohl mehr Stabilität, wollte die Dynamik der Spieler nutzen und Dortmund herauslocken.
Diese Spielweise ging für Bayern aber nicht wirklich auf. In der 52. Minute kamen die Schwarzgelben zu ihrem ersten Abschluss, es sollten noch einige folgen..
Bayern veränderte die Strategie und die taktische Umsetzung derselben weiter. Sie hatten jetzt diagonalere Außenverteidiger im offensiven Umschaltspiel und die Doppelsechs stand konstanter in einer Linie da. Im Konterspiel war man sehr flexibel und nutzte dabei die positionelle Polyvalenz der Offensivspieler. So stand in der 64. Minute Arjen Robben neben Thomas Müller im Sturmzentrum beim Pressing.
Allerdings gab es im Angriffspressing weniger Aggressivität, was auch diese Spielweise ermöglichte; Hauptziel war nicht mehr die Erzeugung von Druck und Balleroberungen, sondern das Verzögern und Leiten gegnerischer Angriffe. Die eigene Raumkontrolle wurde dabei eingeschränkt.
Klopp passte sich weiter an. Dortmunds höherer Außenfokus wurde nun bewusst von ihnen so gespielt und es kamen einige Flanken wie Angriffe zustande, auch wenn es kaum Großchancen gab. Kevin Großkreutz wurde auch ausgewechselt, Jakub Blaszczykowski kam in die Partie. Er löste Götze vorne im eigenen Ballbesitz ab, denn Götze sollte sich nun vermehrt nach hinten fallen lassen. Außerdem agierten die Außenverteidiger des BVB deutlich höher, der abkippende Sechser wurde vermehrt genutzt.
Offensiv sah es nun sehr fluid aus beim BVB: Robert Lewandowski wich stärker auf links aus, Reus agierte als Stürmer und Kuba ebenfalls. Götze sollte als Spielgestalter und Nadelspieler für die zündende Idee sorgen. Defensiv war es aber ein klares 4-3-3 mit vereinzeltem Zocken Marco Reus‘. Götzes Zurückfallen im Aufbauspiel von seiner nominellen Stürmerposition wurde dabei von Martinez begleitet, der sich hier individualtaktisch sehr aufmerksam verhielt.
Nachdem sich zuerst Gündogan nach hinten bewegt hatte, war es in der Schlussphase zunehmend Bender, der abkippte. Jetzt standen nicht nur die Außenverteidiger sehr hoch, sondern die Innenverteidiger auch enorm breit. Damit wollten sie den Zweiersturm der Bayern auseinanderziehen und die Mitte öffnen oder über die Außen mit den Innenverteidigern Linienpässe spielen. Eine signifikante Veränderung brachte allerdings nichts, obwohl Dortmund in der zweiten Hälfte zumindest zu Chancen kam.
Bayerns Jagd nach Konterstärke und Stabilität bei tiefer Ausrichtung ging also weiter. Jupp Heynckes brachte Luiz Gustavo für Thomas Müller und schob Arjen Robben auf die Position des Rechtsaußenstürmers. Mit Mandzukic und Robben als Stürmer, Schweinsteiger als Achter vor einer Doppelsechs und Kroos auf links gab es eine höhere Stabilität und einige gute Konter.
Robben konnte auch ein paar Mal zocken, weil Schweinsteiger und Mandzukic für ihn den Raum füllten. Dieses 4-5-1/4-4-2 der Bayern war in der Theorie sehr interessant und drückte die Dortmunder zunehmend auf die Seiten. Klopp brachte folgerichtig Schieber für mehr Kopfballgefahr; auch der Abgang Reus war richtig. Dessen Stärke, das Bespringen offener Räume, sollte nicht mehr zum Tragen kommen können.
Fazit
Ein hervorragendes Spiel, in dem eigentlich nur die Tore fehlten. Bayern hatte einige Torchancen, kam aber nicht zum Abschluss – auch ins Abseits liefen sie zu oft, was aber an der Spielweise und der Dortmunder Ausrichtung lag. Alles in allem war es aber eine Machtdemonstration in der ersten Hälfte und eine ebenbürtige Partie in der zweiten; mit leichten Vorteilen für den Bayern aufgrund des Kontextes.
Bayern beeindruckte dabei wieder einmal durch ihre Stabilität. Ob Angriffs-, Gegen- oder Rückwärtspressing – in sämtlichen Aspekten waren die Bayern herausragend, wenn sie es sein wollten.
„Selbst mit langen Bällen kontern wir nicht agieren, es wurde immer geblockt.“ – Roman Weidenfeller
Dortmund ließ aber nicht locker, passte sich immer neu an, scheiterte aber an der Intelligenz des Münchner Kollektivs und fehlender Verbindung zwischen Mittelfeld und Angriff, insbesondere im zentralen Zwischenlinienraum; jener Raum, den man den Bayern in den letzten Jahren so gut abgeknöpft hatte.
Ein Sonderlob erhält ausnahmsweise nicht Martinez, dieses verdienen sich nämlich Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Mario Mandzukic; in dieser Reihenfolge. Schweinsteiger spielte dabei 13 angekommene lange Bälle – so viele, wie die Top4 der Dortmunder (der sehr starke Weidenfeller, Gündogan, Santana und Bender) gemeinsam bzw. die zwei folgenden Feldspieler in der Rangliste beim FC Bayern (Alaba und Dante).
Bayern scheint also individuell wie kollektiv weiterhin in Topform zu sein. Die Dortmunder boten aber phasenweise Paroli, obwohl sie in der ersten Hälfte keine Chance hatten. Nach der Partie lässt sich dennoch etwas sicher sagen: Bayern gegen Dortmund gehört klar zu einem der interessantesten Duelle Europas.
Die Zitate wurden händisch nach dem Spiel von mir mitgeschrieben. Der Sinn sollte sicherlich stimmen, wörtlich vielleicht nicht ganz. Man mag es mir verzeihen, Korrekturen werden gerne angenommen.
195 Kommentare Alle anzeigen
Jäger und Sammler – blablub 4. März 2013 um 17:58
da les ich ganz entspannt nen spox artikel und was les ich da:
„Und beide können bei gegnerischem Ballbesitz jagen oder lose Bälle einsammeln.“
Jäger und Sammler. Spox sammelt.
https://spielverlagerung.de/2013/03/04/hamburger-sv-spvgg-greuther-furth-1-1/
J.C. 4. März 2013 um 18:46
Habe den Spox-Artikel auch gerade gelesen (http://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/1303/Artikel/der-beste-bastian-schweinsteiger-aller-zeiten-ideale-zusammenarbeit-mit-martinez-warnung-an-guardiola.html): Hat einer von euch den Artikel verfasst oder hat der Autor bei euch abgeschrieben? Proaktiv, box-to-box-player, jagen oder einsammeln usw.
RM 4. März 2013 um 18:52
Von uns hat das niemand verfasst.
rag 4. März 2013 um 20:06
Genau das dachte ich mir auch gerade 😀
Kompensationslautzensur 4. März 2013 um 20:21
Auch nicht schlecht in der SZ:
http://www.sueddeutsche.de/sport/taktik-im-spiel-fc-bayern-bvb-koenige-der-zweiten-baelle-1.1612068
Ernsthaft überschrieben mit „Eine Analyse von Thomas Hummel“, aber tatsächlich eine dreiste Kopie von Rene’s Analyse umformuliert für Einsteiger, inklusive Zitate von Weidenfeller und Klopp.
Als ob es die ganzen Plagiatsdiskussionen der letzten Monate nicht gegeben hätte. Einfach nur peinlich…
blablub 4. März 2013 um 20:54
hm. der link da oben gehört da so nicht hin. da solte eigentlich der spox-link sein. hm.
Trainer-neuling 3. März 2013 um 14:39
Hey Leute.
Eine frage, worauf achtet ihr bei einem Fußballspiel?
Pressingart, Aufbauspiel…. bitte um antworten, jetzt schon Danke
RM 3. März 2013 um 14:55
Naja, auf alles. Muss halt schnell schauen und auffassen; sobald der Ball auf eine Seite kommt, möglichst viele Spieler bei ihrer Bewegung sehen und den Sinn dahinter suchen.
Bayern-Fan 3. März 2013 um 15:55
Wenn schon eine Frage zu den Analysen gestellt wird, gleich welche von mir:
Macht Ihr „Video“analysen u. stoppt das Bild dann immer wieder, um die Taktik zu analysieren?
Wie oft seid Ihr live vor Ort? So ungefähr u. wo schwerpunktmäßig.
nougat 2. März 2013 um 15:43
es muss sich halt zeigen, in wie weit das taktische konzept von klopp trägt. man sieht ja gerade zb in gladbach wie schwer sich eine mannschaft tut, wenn 1, 2 schlüsselspieler wie reus und dante (mit einschränkungen neustädter) abgehen und ersetzt werden müssen. jetzt hat favre wieder die abwehr etwas stabilisiert und dann kann man sich auch die punkte zurechtmauern wie gestern in frankfurt. aber schöne fußballkost ist das sicherlich nicht.
bayern hat nun endlich seine hausaufgaben gemacht und mit dieser breiten bank wird das für die nächsten jahre auch eine titelfabrik national bleiben. ob das international schon reicht, wird sich diese saison schon zeigen. die chancen sehe ich da besser als beim bvb, aber der bvb ist nicht zu unterschätzen und wird seine letzte chance in der league behaupten können – hopefully 😉 das kann für die liga nur gut sein. was fehlt ist eine nachrückende 3. kraft in der liga, so dass insgesamt das spielerische niveau in der liga weiterhin steigt und der nati endlich auch mal wieder der pokal in den schoß fällt.
GoalImpact 2. März 2013 um 20:00
Die dritte Kraft in Deutschland ist Schalke. Klar lief es diese Saison nicht so, aber da war auch viel Pech dabei und die ständigen Trainerwechsel sind sicher nicht hilfreich. Aber der Kader ist stark. Mit ein bisschen langfristigerer Planung kann man da viel erreichen.
OM 2. März 2013 um 20:29
„Mit ein bisschen langfristigerer Planung kann man da viel erreichen.“
Na, merkste selbst oder? 😉
firedo 2. März 2013 um 22:33
was Schalke zum langfristigen erfolf fehlt ist ganz offensichtlich Lothar Matthäus.
ich würde zu gerne mal sehen wie gut von dem die Trainerfähigkeiten nun wirklich sind.
GoalImpact 3. März 2013 um 12:04
@OM: haha, klar. 🙂 Der Satz steht da ja absichtlich.
Bayern-Fan 1. März 2013 um 17:21
Eine mich sehr interessierende Frage:
Meint Ihr das Kloppo die Mannschaft durch ein zu laufintensives Spiel kaputtmacht u. einige Spieler mittelfristig u. langfristig „verheizt“ (vgl. Götze mit Ermüdungsbruch)
Ist das zuviel des Guten? Kann man das in 3 Wettbewerben durchhalten? Vor allem, wenn man wegen einer zu schlechten Bank wenig rotieren kann?
Fabian 1. März 2013 um 18:01
Da könnte was dran sein. Auch Piszczek spielt ja angeblich seit längerem unter Schmerztabletten. Andererseits nimmt Klopp sich schon auch die Zeit Spieler behutsam heranzuführen. Götze hat ja extrem langsam wieder angefangen nach seiner Verletzung. Ich denke aber in der Sommerpause wird man auch was die Bank angeht noch reagieren, sollten die Einnahmen durch die CL-Quali gesichert sein.
Vinnie 1. März 2013 um 21:48
Das würde zumindest erklären, warum Piszczek schon so lange seiner Form aus den letzten Saisons hinterher läuft. Allerdings hat man ja auch kaum eine Wahl, da man eben nicht mit einem so breiten Kader gesegnet ist, wie die Konkurrenz aus München.
Vinnie 1. März 2013 um 21:53
Wo hast du das her, das mit den Schmerztabletten?
Fabian 1. März 2013 um 22:15
Hat der Kommentator während des Spiels am Mittwoch erwähnt. Er hat wohl Probleme mit der Hüfte. Eine kurze Recherche ergibt dies:
http://www.sportal.de/medien-lukasz-piszczek-muss-operiert-werden-1-2013021224573500000
Bayern-Fan 1. März 2013 um 22:27
Hat der Kommentator des Spiels gesagt
Sunny 5. März 2013 um 00:28
„Meint Ihr das Kloppo die Mannschaft durch ein zu laufintensives Spiel kaputtmacht u. einige Spieler mittelfristig u. langfristig “verheizt” (vgl. Götze mit Ermüdungsbruch)“
Ach ja, fröhliches Spekulieren. Man könnte ja wenigstens mal googeln, um seine Theorien zu überprüfen. Götze hatte eine Schambeinentzündung, da gibt es 428.000 Treffer zu. Wenn man Götze und Verletzung googelt, wird die Schambeinentzündung schon im zweiten Treffer angezeigt bei 339.000 Treffern. Eine Schambeinentzündung hatten übrigens auch schon einmal Robben und Badstuber. Was sagt das über das laufintensive Spiel ihres Vereins aus? Keine Ahnung, für mich aber am wahrscheinlichsten, dass manche Spieler aufgrund ihres Laufstils oder ihrer körperlichen Voraussetzungen anfälliger sind. (Nur zur Ergänzung: einen Ermüdungsbruch hatte Kagawa, Januar 2011, erste Saison beim BVB, zugezogen beim Asien Cup.)
Piszczek wurde schon 2008/2009, als er noch bei Hertha war, an der Hüfte operiert und ist im Anschluss 21 Spiele ausgefallen. War Hertha für ihr laufintensives Spiel bekannt? Keine Ahnung. Ich würde aber mal tippen, dass die alte Verletzung jetzt wieder aufgebrochen ist.
Und ich halte meine Annahmen für wahrscheinlicher, weil ich dafür weit weniger Annahmen treffen muss (kleiner Tipp: Ockhams Rasiermesser) und nicht auf nicht belastbaren Fakten aufbaue.
Fabian 5. März 2013 um 09:57
Du hast recht. Das laufintensive Spiel ist wohl kein Problem und man kann da wirklich keine Parallelen zwischen Verletzungen und abgespulten Kilometern ziehen. Verletzungen hat es im Fußball schon immer gegeben. Es ist im Gegenteil sogar so, dass fitte Spieler weniger verletzungsanfällig sind.
Die Sache mit der Bank ist da aber schon eine andere. Dass es wichtig ist, den Spielern genug Zeit zum Comeback zu lassen, zeigen ja aktuelle Beispiele wie Robben oder Götze. In der Vergangenheit finden sich auch Negativbeispiele (Deisler?). Deswegen sehe ich die Geschichte mit Piszczek schon etwas kritischer.
Aber Dortmund ist da mit Sicherheit nicht schlimmer als alle anderen Mannschaften, mit Ausnahme von Bayern 2013.
Aber auch die Frage nach dem laufintensiven Spiel und den 3 Wettbewerben ist berechtigt. Letzte Saison startete Dortmund durch, nachdem man aus der CL ausgeschieden war. Diese Saison häufen sich die individuellen Fehler wieder. Könnte man diesen gefühlten Zusammenhang auch statistisch untermaueren?
2011 kassierte man in 3 Wettbewerben 0,96 Tore/Spiel. Nach dem Ausscheiden in der CL nur noch 0,74.
2012/13 stieg der Wert wieder in 3 Wettbewerben auf 1,03.
Handelt es sich um normale Varianz oder doch ein Konzentrationsproblem?
Flankengott 5. März 2013 um 10:41
Die Ankündigung von Hans-Joachim Watzke im Sport1 Doppelpass am vergangenen Sonntag, dass der BvB sich nach dieser Saison „sowohl in der Breite als auch in der Tiefe ordentlich“ verstärken möchte, bestätigt imho die These, dass der derzeitige Kader zu klein ist, um mit dem laufintensiven Spiel in allen 3 Wettbewerben bestehen zu können. Großkreutz hat zwar am Samstag gezeigt, dass er zur Not auch RV spielen kann; als dauerhafte Alternative zu Pisczek sehe ich ihn aber nicht
Sunny 5. März 2013 um 18:09
@Fabian
Vielleicht ist das in meinem Post nicht so richtig rausgekommen, aber ich habe lediglich die Spekulationen auf Basis nicht belastbarer Fakten in Frage gestellt. Ob die Frage nach physischen Schäden durch laufintensives Spiel berechtigt ist oder nicht, darauf bin ich meines Wissens nicht eingegangen.
Ich finde es auch etwas gewagt, anhand der Aussage „Letzte Saison startete Dortmund durch, nachdem man aus der CL ausgeschieden war“ nach statistischen Zusammenhängen zu suchen, die evtl. gar nicht gegeben sind, da schon die Grundaussage im besten Fall schwammig ist. Vielleicht sollte man hier erst einmal definieren, was „durchstarten“ bedeutet, denn die Serie der ungeschlagenen Spiele begann am 7. Spieltag der Saison 2011/2012, genauer gesagt am 24.09.2011. Meines Wissens laufen die Gruppenspiele der internationalen Wettbewerbe bis Dezember.
Ein ganz anderes Bild ergibt sich meines Erachtens, wenn man gar die Saison 2010/2011 hinzunimmt, denn dort wurden trotz Europaliga-Spielen während der Gruppenphase lediglich die Spiele am 1. und am 17. Spieltag verloren. (Wenn ich das richtig verstanden habe, setzt doch hier deine Argumentation an: Dortmund spielt nur dann erfolgreich bzw. konstant, wenn keine internationalen Spiele anstehen.)
Ich finde gewisse Fragen auch interessant, aber die Vorgehensweise, anhand gefühlter Tatsachen gewagte Theorien aufzustellen, führt meiner Ansicht nach, ohne hier jemandem zu nahe treten zu wollen, eher zu einer Bestätigung vorgefasster Meinungen und nicht zu einem Erkenntnisgewinn.
Fabian 5. März 2013 um 23:18
Sunny, ich habe deinen Post schon richtig verstanden und dir auch zugestimmt. Es ist Spekulation. Es gibt keine Fakten, die Zusammenhänge zwischen Verletzungen und Laufleistung bestätigen würden.
Ich finde die Frage nach dem Zusammenhang von erfolgreichem Spiel in 3 Wettbewerben und der Kaderbreite trotzdem interessant und habe nach Anhaltspunkten gesucht, die diese These bestätigen oder widerlegen könnten. Die Gegentore waren jetzt meine Herangehenesweise.
„Ich finde es auch etwas gewagt, anhand der Aussage … nach statistischen Zusammenhängen zu suchen, die evtl. gar nicht gegeben sind, da schon die Grundaussage im besten Fall schwammig ist.“
Mag die Grundaussage sein, wie sie ist, die Gegentorstatistik ist aber nicht wegzudiskutieren und es ist doch nicht verkehrt nach Zusammenhängen zu suchen. Wenn man keine findet ist das ja auch ein Ergebnis. Welche Schlüße letztlich gezogen werden, ist jetzt eine andere Frage.
Wenn man mal ehrlich ist, dann ist ca. 1 Gegentor pro Spiel immer noch sehr gut und die Schwankung zwischen 0,74 und 1 kann ganz natürlich sein und überhaupt nicht signifikant. Das gebe ich ja auch zu.
„Wenn ich das richtig verstanden habe, setzt doch hier deine Argumentation an: Dortmund spielt nur dann erfolgreich bzw. konstant, wenn keine internationalen Spiele anstehen.“
Das hast du falsch verstanden. Ich habe mich gefragt (ohne vorgefasste Meinung) ob das so sein könnte, dass die Leistung unter der Dreifachbelastung leidet. Von so einer extremen Aussage wie du sie mir hier unterstellst halte ich wenig. Das ist Stammtischgerede.
„die Vorgehensweise, anhand gefühlter Tatsachen gewagte Theorien aufzustellen, führt meiner Ansicht nach … eher zu einer Bestätigung vorgefasster Meinungen und nicht zu einem Erkenntnisgewinn.“
Die Vorgehensweise anhand gefühlter Tatsachen Theorien aufzustellen (gewagt oder nicht) und diese dann mit der Faktenlage zu vergleichen ist hoch wissenschaftlich und mMn der einzige Weg zu Erkenntnissgewinn. (Wo wären wir wenn Galileo so gedacht hätte wie du?) Die Krux liegt im Umgang mit den Fakten, den gezogenen Schlüßen und dem Missachten von vorgefassten Meinungen.
Nur weil man eine Theorie äußert und zur Diskussion stellt, erhebt man noch lange nicht den Anspruch, die Wahrheit gefunden zu haben – im Gegenteil.
Ohne die Diskussion wäre ich nie auf die von dir angesprochene Serie im vorletzten Jahr gekommen. Danke dafür – Zweck erfüllt. Man kann wohl den Schluß ziehen, dass es bisher keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Leistung der Dortmunder und der Anzahl der Wettbewerbe gibt.
Ich glaube, du hast in meinem Post einen Subtext herausgelesen, der einfach nicht von mir gewollt war. Eigentlich bin ich ganz deiner Meinung. Ich habe nur Spaß am Diskutieren 🙂
Sunny 6. März 2013 um 15:04
Fabian,
da muss ich dir recht geben, ich habe wohl einen nicht zutreffenden Subtext hinter deinen Aussagen vermutet. Die Gegentorstatistik und andere Dinge sind es natürlich wert, sich weiterhin Gedanken darüber zu machen. Vielen Dank für das interessante Gespräch! Vielleicht liest man sich ja mal wieder.
Bayern-Fan 1. März 2013 um 17:13
Hummels hat schon sehr gefehlt, die Abwehr wäre stabiler u. der Spielaufbau mit langen Bällen wahrscheinlich etwas besser gewesen. Die Stärken von Sahin liegen jedoch m.E. in seinen technischen Fähigkeiten, d.h. in der Spielgestaltung, nicht in der Defensive u. im Pressing. Deshalb denke ich nicht, dass das Pressing mit Sahin besser gewesen wäre.
Grundsätzlich hätte sich wahrscheinlich nichts verändert, weil die Bayern momentan einfach zu stark sind. Der entscheidende Faktor für den Sieg waren die Laufbereitschaft u. das Pressing/Gegenpressing der Bayern in Kombination mit den besseren Einzelspielern.
blub 1. März 2013 um 18:25
Naja, das Hauptproblem war ja das Pressing der Bayern und da ist sahin schon ein upgrade. Nicht nur wegen ballhandling, sondern auch wegen der super guten weiten pässe.
Vinnie 1. März 2013 um 17:01
Vielen Dank für die schöne Analyse! Ich weiß nicht, ob das in den Massen von Antworten schon zur Sprache kam, aber mich würde eure Meinung zu Folgendem interessieren: Die hohe Zahl langer Bälle auf beiden Seiten wurde angesprochen. Die ergibt sich m.E. aus der hohen Qualität des Pressings, das beide Mannschaften spielen. Ich habe den Eindruck, dass Bayern hier im Vorteil war, einfach weil sie mehr Akteure aufbieten konnten, die zu genauen langen Pässen aus der Abwehr heraus in der Lage sind (Neuer, Dante und eben der abkippende Schweinsteiger), während Dortmund der entscheidende Mann dafür in Gestalt von Hummels fehlte. Mir scheint, dass ein einsatzfähiger Hummels in Kombination mit einem passstärkeren und pressingresistenteren Mittelfeld (Gündogan UND Sahin, wie im Podcast angesprochen) da einiges Zugunsten von Dortmund hätte bewirken können. Wie seht ihr das?
blub 1. März 2013 um 18:25
Im Prinzip ja.
Hummels hat am meisten wehgetan.
Erik 1. März 2013 um 12:25
Richtig! Von daher ist es zwar ein völlig berechtigter Sieg, aber bei einem erneuten Zusammentreffen würde es wieder 50/50 sein. Außerem hat der BVB auch Phasenweise sehr gut gespielt, trotz dieser nicht optimalen Aufstellung und Form. Bei Bayern hat ja alles gepasst, ob ein Ribery stärker ist als ein Robben in der Form weiß auch keiner. Aber ein Hummels statt Santana wäre schon eine erhebliche Verbesserung gewesen. Dazu einen Kehl statt einem Bender, einen Kuba statt Großkreutz. Wie gesagt denke ich nicht das Bayern sich ab jetzt auf Siege gegen Dortmund freuen kann.
Letztendlich ist es so wie Klopp gesagt hat, die Bayern kopieren. Das ist natürlich nicht verboten aber zeigt ja auch welche Kompetenzen da am Werk sind. Heynckes sprach ja schon immer von Barcelona etc. wirklich arm das die nicht ihr eigenes Ding durchziehen (können).
Anni 1. März 2013 um 13:54
@Erik
Ach, ich wußte noch gar nicht, dass Klopp der Erfinder des Pressings, bzw. Gegenpressings ist. Sind jetzt alle anderen Teams „arm“, die diese taktischen Mittel nutzen?
Es ist doch totaler Quatsch einem Trainer oder einem Verein vorzuwerfen, dass sie sich taktisch verbesseren. Wenn das so wäre, dann würde in der Bundesliga immer noch mit Libero gespielt werden. Ist Alex Ferguson ein schlechter Trainer, weil er versucht durch Anpassungen United auf einen taktischen Toplevel zu bringen, anstatt selbst den großen Innovator zu geben oder zu spielen?
Ich finde, dass gerade taktische Veränderungen das Aufeinandertreffen von Topteams interessant macht. Warum sollten die nicht voneinander lernen können? Es ist doch gut zu sehen, dass die Bayern nicht immer nur „blöd“ in die Pressingfallen rennen.
Zu diesem großartigen Spiel, das wir alle so lieben, gehört nun einmal auch, dass sich Charakter und Größe in Sieg und Niederlage zeigen. Schade, dass das bei Jürgen Klopp gerade nicht so klappt. Besonders der chauvinistische Unterton bei seinem „Chinesenargument“ ist doch recht unschön.
Aber ich entschuldige mich. Ich hatte ja fast vergessen, dass Kritik an der coolsten Mütze der Bundesliga verpönt ist. Schließlich hat er ja überhaupt erst sowas wie Taktik im Fußball erfunden. Außerdem hat er schonmal bis Unendlich gezählt. Sogar zweimal. 😉
Axel 1. März 2013 um 14:51
Erik, lassen wir die Kirche im Dorf. Fußballtaktik ist ein schon recht lange sehr gut erarbeitetes Gebiet, und mir ist nicht bekannt, dass Jürgen Klopp zu den großen Innovatoren in diesem Feld gehört. Er hat zweifellos viele Ideen aus der Taktiklehre umgesetzt und einzelne Ideen für konkrete Spiele entwickelt, aber ein bahbrechender Taktik-Erfinder ist er nicht. Folglich ist es auch nicht richtig zu behaupten, Bayern kopiere die Taktik des BVB. Sonst müsste man dem BVB auch vorwerfen, er kopiere die Taktik.
Ich glaube, es ist nicht die Kopie der Taktik, um die es hier gehen sollte, sondern der Umstand, dass Klopp den BVB durch die Anwendung vorhandener taktischer Konzepte so stark gemacht hat, dass der wesentlich auf individueller Stärke basierende Bayern-Stil nicht mehr ausreichend war. Und jetzt hat Bayern reagiert. Danke BVB!
Bayern-Fan 1. März 2013 um 01:13
Noch was zu Dortmund:
Ich habe nicht verstanden, dass der taktisch erfahrene Kehl nicht gespielt hat, Bender war kaum präsent. Kloppo hat dies nicht durch eine Auswechslung korrigiert. Außerdem war ich überrascht, dass Großkreutz gespielt hat u. nicht Kuba, außer dieser war angeschlagen.
Es hat sich bemerkbar gemacht, dass Bayern die bessere Bank hat. Das Fehlen von Ribery war nicht so entscheidend wie das von Hummels
nougat 1. März 2013 um 12:40
ich habe schon nach den ersten minuten gesehen, dass das nix wird für dortmund. die jungs wirkten müde und mental ausgelaugt. unter diesen umständen hatte ich eine klatsche befürchtet und einen knappen sieg der bayern herbeigesehnt. dortmund war – und das sage ich als dortmunder – absolut chancenlos gegen bayer. daher auch das respektvolle grinsen von klopp beim 1:0 von robben. er wusste, dass das heute nix gibt.
das wird vielleicht sogar nichtmal was zuhause gegen donezk… wenn das polendreieck gesprengt ist, wirds erst einmal ganz ganz hart für den bvb.
ich denke, die bayern können es schaffen, die league zu rocken. von triplevize zu triple master ist doch auch nicht schlecht, oder ?! 😉
Black Sabbath 1. März 2013 um 14:11
Sehe ich auch so, die Mannschaft war zu ausgelaugt. Da hätte es meiner Meinung auch nichts gebracht wenn Kehl für Bender oder Kuba für Großkreutz gespielt hätten.
Bayern-Fan 1. März 2013 um 00:28
Eine hervorragende Analyse! Eine Website mit wissenschaftlichen Spielanalysen habe ich schon lange gesucht.
Für einen Bayern-Fan war das gestern ein Highlight!
Die Vorzeichen des Spiels waren diesmal anders als in den vergangenen Jahren:
Bayern in guter Form u. mit entsprechendem Selbstbewusstsein, bei Dortmund umgekehrt.
Ein wichtiger psychologischer Faktor!
Bayern musste sich nach den letzten oft erfolglosen Spielen etwas einfallen lassen, u. hat das getan.
Die Lauf-u. Kampfbereitschaft u. das in der ersten Halbzeit überragende Forechecking waren m.E. die Schlüssel zum Erfolg. So haben die Bayern in den letzten Jahren nur selten gespielt.
Spielerisch ist da für einen Fußballästheten wie mich noch Luft nach oben.
Bayern begann sehr vorsichtig u. auf Ballkontrolle bedacht. Schweinsteiger spielte oft fast einen Libero vor der Arbwehr (halblinks), wobei er sich v.a. zurückfallen ließ, wenn Dante nach vorne etwas für den Spielaufbau tat. Er spielte viele langsame Kurz- u. Querpässe ohne Raumgewinn u. lange Bälle nach vorne. Seine Leistung fand ich nicht überragend. Er war offensichtlich durch eine taktische Vorgabe des Trainers eingeschränkt u. konnte für die Offensive fast nichts tun. Martinez spielte viel weiter vorne.
Scheinsteiger als Reakton auf das überschwengliche Lob eines Reporters sinngemäß: Klar habe ich überragend gespielt. Viele Querpässe. Das war ironisch gemeint.
Ich habe es so verstanden, dass die Ironie das Lob betraf u. Schweinsteiger sonst meistens stärker, weil offensiver spielt.
Die vielen langen Bälle aus der Abwehr waren eine Überraschung u. erinnerten fast an die Hitzfeld-Ära, in der so auf Jancker, Elber u. Zickler gespielt wurde, um das Mittelfeld zu überbrücken. Imho sind die meisten der langen Bälle aber einfach nach vorne geschlagen worden u. nicht präzise genug auf einen freistehenden Spieler, sodass sie nur durch das starke Zweikampfverhalten letzten Endes doch erfolgreich gewesen sind. Mir hat diese Spielweise nicht gefallen. Sie hat in der Regel nicht zu Torchancen geführt. Die Bayern sind eigentlich mit flachen, schnellen Kombinationen erfolgreicher. Das war m.E. auch ein Grund, warum man nur ein Tor geschossen hat u. die anderen Torchancen v.a. aus Standards entstanden sind (Kopfbälle).
In der momentanen Verfassung hätte die Bayern Dortmund auch mit ihrem eingentlich flacher, auf Kombinationen angelegten Spiel besiegt u. evtl. höher u. deutlicher. Wegen der vorangegangenen Niederlagen/Unentschieden war es m.E. jedoch richtig, vorsichtig zu agieren. Auch Lahm u. Alaba waren deshalb viel weniger offensiv als in den meisten Spielen.
In der zweiten Halbzeit hat Bayern das Pressing bedauerlicherweise fast aufgegeben, u. dann hat man gesehen, wie das Spiel hätte verlaufen können, wenn Bayern in der ersten Halbzeit nicht mit Kampf u. Pressing agiert hätte. Es wurde nur inkonsequent gekontert.
Aber Dortmund ist momentan trotzdem nicht in der Lage, gegen Bayern erfolgreich zu sein. Sie hätten mit Glück noch ausgleichen können.
Meine Meinung:
Bayern hätte in der momentanen Form selbstbewusster u. zusätzlich zu der starken Laufbereitschaft/Pressing spielerisch stärker agieren können, mit Schweinsteiger u. Kroos in einer offensiveren Rolle, mit stärker aufrückenden Außenverteidigern u. mit einem offensiveren Stürmer. Mandzukic war bei den Hereingaben oft nicht in Strafraumnähe.
Dann hätte man Dortmund vermutlich deutlicher besiegt u. das Spiel früher entschieden. Die zweite Halbzeit war nur durchschnittlich u. in der Schlussphase war man auf Glück angewiesen, was hätte vermieden werden können.
JH ist jedoch ein Trainer, der aufgrund seiner Persönlichkeit zur Vorsicht neigt, statt auf die eigene Stärke zu setzen. Ich bin gespannt, wie Guardiola das handhaben wird.
Fazit: Ein taktischer Arbeitssieg der Bayern gegen Dormunder, die in dieser Saison nicht auf Augenhöhe sind.
Fabian 1. März 2013 um 08:18
Nunja, Bayern hat in der ersten Halbzeit zielstrebig die Strategie gewählt, die Dortmund den Zahn gezogen hat. Man hat sich gar nicht erst auf die Mittelfeldschlacht eingelassen, das Zentrum war eben dicht. Da waren die langen und mMn auch schnellen Seitenverlagerungen das beste Mittel um 1. dem Dortmunder Pressing zu entgehen und 2. die Dortmunder Formation auseinanderzuziehen und so Lücken zu reißen. Die Diagonalbälle waren auch gefährlich und zwangen die Dortmunder Außenverteidiger, namentlich vor allem Schmelzer, dazu tief zu stehen. Auch ein Grund, warum Reus nicht ins Spiel fand. Da war schon deutlich mehr Konzept hinter den langen Bällen als ein Kick-and-Rush oder die etwas hilflosen Befreiungsschläge wie sie Subotic gespielt hat.
Dass Schweini so etwas erkennt und dann mit einer solchen Abgeklärtheit und Präzision durchzieht macht ihn dann doch zu einem der besten Spieler auf dem Platz – ein bisschen Kicken können die schließlich alle.
Bayern-Fan 1. März 2013 um 11:34
Ich vermute, die langen Bälle waren eine Vorgabe des Trainers u. nicht die Idee von Basti; er war nicht der einzige, der sie gespielt hat, v.a. auch Dante. Falls das nicht die Idee von JH war, warum haben dann Basti u. Co nicht schon letzte Saison so gegen Dortmung agiert?
Vielleicht habt Ihr mit dieser taktischen Analyse recht. Ich schreibe nur meine subjektive Ansicht, kann damit aber falsch liegen.
Ich meine, dass die Bayern in der aktuellen Form die Dortmunder in der derzeitigen Verfassung mit dem „normalen“ Bayern-Spiel hätte besiegen u. in Grund u. Boden hätten spielen können. Das hat man m.E. schon im Supercup gesehen.
In der letzten Saison hätte man evtl. die Taktik der langen Bälle anwenden können, um die Spiele gegen Dortmund zu gewinnen. Die Taktik war imo von ein bisschen Angst geprägt. Das ist mir auch schon in der CL aufgefallen; v.a. gegen starke Gegner wird nicht auf die eigene Stärke vertraut, sondern vorsichtig, fast ein wenig ängstlich gespielt, u. dann werden die Spiele zwar meistens gewonnen, aber nicht wirklich überzeugend, u. die Resultate sind enger als nötig.
Gegen Dortmund war aber mal wieder ein Pflichtspielsieg sehr, sehr wichtig, besonders im Pokal (auch für die Psyche der Bayern im Hinblick auf die CL), so dass ich in diesem Fall meine:
Lieber vorsichtig gespielt, Hauptsache gewonnen!
Fabian 1. März 2013 um 11:55
Da möchte ich dir mal entschieden widersprechen. In Grund und Boden spielt Dortmund derzeit niemand, auch nicht die normalen Bayern, nicht mal die Bayern, die einen guten Tag erwischen.
Ich behaupte mal falls die Bayern versucht hätten ihr normales flaches Ballbesitzspiel aufzuziehen und durchs Zentrum zu kommen, wäre da maximal sowas wie Milan – Barca bei rausgekommen, mit vereinzelten Fernschüssen aber ansonsten kaum Raumgewinn. Dortmund hat auch in den zurückliegenden Partien gezeigt, dass sie die „Flügelzange“ der Bayern einfach ausschalten können. Mit Bender, Großkreutz und Gündogan war das Zentrum viel zu eng mit zweikampfstarken Spielern besetzt.Auch deswegen wurde so häufig zu langen Bällen gegriffen, weil Kroos z.B. völlig abgemeldet war. Dortmund wurde von der etwas untypischen Taktik der Bayern sichtlich auf dem falschen Fuß erwischt und hat eine grausige erste Halbzeit gespielt. Daraus jetzt abzuleiten, dass sie bei normaler Spielweise der Bayern genauso fahrig agiert hätten ist mMn ein klarer Fehlschluss.
Das Ergebnis vom Supercup wird immer wieder genannt, auch von den Offiziellen der Bayern, aber das ist doch mal Null aussagekräftig, da die beiden Mannschaften an ganz unterschiedlichen Punkten in ihrem Vorbereitungsplan waren.
Fabian 1. März 2013 um 12:01
Nebenbei bemerkt: letzte Saison spielte Dortmund defensiv ein 4-4-2 und offensiv ein 4-2-3-1. Das sind völlig andere Vorraussetzungen. Das einzige Spiel, was man hier zum Vergleich ernsthaft anführen kann, ist das Hinspiel dieser Saison – und da war bayern zwar auch besser, aber weit davon entfernt Dortmund in Grund und Boden zu spielen.
Butter 1. März 2013 um 14:01
Interessant, im ersten Satz behaupten dass du schon lange solch eine Seite gesucht hast und dann kommt nur allgemines Zeug, was a) 0,0 mit einer taktischen Analyse zu tun hat und b) inhaltlich nicht stimmt:
1) „Bayern begann sehr vorsichtig u. auf Ballkontrolle bedacht. Schweinsteiger spielte oft fast einen Libero vor der Arbwehr (halblinks), wobei er sich v.a. zurückfallen ließ, wenn Dante nach vorne etwas für den Spielaufbau tat.“ — Dante hat eigentlich auf einer Linie mit BS und DvB gespielt und meist mit BS die erste Pressing-Linie von Dortmund überwunden (teilweise auch sehr spielerisch….)…also war BS keine Absicherung, sondern eine Anspielstation für Dante….
2) “ Er spielte viele langsame Kurz- u. Querpässe ohne Raumgewinn u. lange Bälle nach vorne.“ — also er (BS) spielte kurze wie lange Bälle…Quer- und Vertikalpässe….scheint mir doch etwas widersprüchlich….sollte er mit dem Ball am Fuss nach vorne dribbeln, wie im Computerspiel?
2.1) „Seine Leistung fand ich nicht überragend“ seine = BS —- eine ziemlich exklusive Meinung……aber das nur nebenbei und gehört nicht wirklich hier rein.
3) “ Er war offensichtlich durch eine taktische Vorgabe des Trainers eingeschränkt u. konnte für die Offensive fast nichts tun. Martinez spielte viel weiter vorne.“— wured in der Analyse ausgedehnt beschrieben, was dabei die Taktik war und was die Spieler (vor allem Martinez) für eine Rolle bei langen Bällen hatte, ob sie ankammen oder nicht.
4) „Scheinsteiger als Reakton auf das überschwengliche Lob eines Reporters sinngemäß: Klar habe ich überragend gespielt. Viele Querpässe. Das war ironisch gemeint.
Ich habe es so verstanden, dass die Ironie das Lob betraf u. Schweinsteiger sonst meistens stärker, weil offensiver spielt.“ — dazu sollte man doch seine Bayernwelt verlassen und noch andere Sportnachrichten schuen, vlt. würde dann eine Interview von Stanislawski (1. FC Köln) auffallen….
5)“Imho sind die meisten der langen Bälle aber einfach nach vorne geschlagen worden u. nicht präzise genug auf einen freistehenden Spieler, sodass sie nur durch das starke Zweikampfverhalten letzten Endes doch erfolgreich gewesen sind.“ —- Statistiken anschauen, wie ungenau diese langen Bälle waren! und erfolgreich waren sie durch die starken technischen passempfänger! und das starke Zweikampfverhalte, ja deswegen war Martinez weiter vorne um ggf. als Jäger die Bälle wiederholen…
6) “ Die Bayern sind eigentlich mit flachen, schnellen Kombinationen erfolgreicher. Das war m.E. auch ein Grund, warum man nur ein Tor geschossen hat u. die anderen Torchancen v.a. aus Standards entstanden sind (Kopfbälle). “ — die vergangenen Spiele Bayern-Dortmund haben gezeigt, dass diese Taktik (flache Kombinationen ) nicht erfolgreich war.
7) „In der momentanen Verfassung hätte die Bayern Dortmund auch mit ihrem eingentlich flacher, auf Kombinationen angelegten Spiel besiegt u. evtl. höher u. deutlicher. Wegen der vorangegangenen Niederlagen/Unentschieden war es m.E. jedoch richtig, vorsichtig zu agieren. “ — ertens „hätte, hätte Fahrradkette“…..zweitens sagst du Bayern hat ein pressing gespielt ist m.M.n. nicht wirklich eine vorsichtige Spielweise!
8) „Auch Lahm u. Alaba waren deshalb viel weniger offensiv als in den meisten Spielen.“ —liegt in der Natur der Sache, mit recht vielen langen Bällen zu arbeiten und gleichzeitig weit aufgerückte AV….ist doch schwer und fahrlässig.
9) „Bayern hätte in der momentanen Form selbstbewusster….agieren können “ — also ich weiß zwar jetzt nicht genau wie man Selbstbewusstheit messen/definieren kann, aber mMn haben sie schon sehr Selbstbewusst und zielstrebig aggiert.
10) „Bayern hätte in der momentanen Form selbstbewusster u. zusätzlich zu der starken Laufbereitschaft/Pressing spielerisch stärker agieren können, mit Schweinsteiger u. Kroos in einer offensiveren Rolle, mit stärker aufrückenden Außenverteidigern u. mit einem offensiveren Stürmer.“ — einfach nur interessant, also keine Balance im Spiel suchen, gegen Dortmund die totale offensive spielen….Dortmund hat keine pressingresistente Spieler und vorne kriegen sie auch nichts hin…..
11)“Mandzukic war bei den Hereingaben oft nicht in Strafraumnähe.“ — doch! in der Nähe war er bestimmt und wenn nicht, dann hat er die Flanke geschlagen…..siehe Wechselspiel Müller/Mandzukic
12) „Ein taktischer Arbeitssieg der Bayern gegen Dormunder, die in dieser Saison nicht auf Augenhöhe sind.“ — einfach nur ingebildet!
UND ich bin Bayern Fan! einer der versucht zumindest zu verstehen was für Arbeit JH diese Saison leistet. Außerdem sollte man immer mit dehmut die Spiele/Gegner betrachten und zugeben, dass Dortmund die letzten Spiele mehr als verdiehnt gewonnen bzw. unentschieden gespielt hat und es somit keine Laufkundschaft ist!
Fabian 1. März 2013 um 16:13
Danke. Ich wollte mir nicht die Mühe machen, aber du bringst es genau auf den Punkt (oder eher die Punkte), die mich auch schwer an dem Comment oben gestört haben. Great minds think alike 🙂
Nein, Scherz beiseite, man darf ja auch mal eine andere Meinung vertreten als die der hochgeschätzten Autoren hier, aber dann sollte man das schon gut und schlüssig begründen können und nicht wild spekulieren oder Phrasen dreschen.
Fabian 1. März 2013 um 16:48
Angeregt durch deine Mühen, habe ich mich mal auf whoscored.com schlau gemacht, um ein paar Fakten beizusteuern.
zu 1) Schweinsteigers durchschnittliche Position auf dem Feld war etwa gleich hoch wie die von Martinez, wenn nicht eher etwas höher.
zu 2) und 5) Er spielte mit 76 Pässen die mit Abstand meisten aller Akteure, dabei mit einer überdurchschnittlich guten Erfolgsquote von 87%. Ausgewiesene 4 Schlüsselpässe, 2 Steilpässe, eine Flanke und 13 von 19 langen Bällen kamen an (im Gegensatz etwa zu 3 von 15 bei Subotic).
zu 2.1) Schweinsteiger war Man of the Match.
zu 11) Mandzukic hatte mit 2 Torschüssen nicht überragend viele, die kamen aber aus der Box, einer davon war ein Kopfball nach Flanke Schweinsteiger. Ansonsten schossen Martinez, Kroos und Robben noch viel, aber keiner öfter vom Strafraum aus als Mandzkic. Dante hatte auch seine Abschlüsse innerhalb, aber das nach Standards.
Zu den vergangenen Spielen empfehele ich, die Suchfunktion hier auf der Seite zu nutzen und die Erinnerung aufzufrischen, falls man damit argumentieren möchte.
wombat 2. März 2013 um 06:58
@fabian
ich habe erfolglos auf whoscored nach den heat-maps gesucht.
kannst du mir netterweise den genauen link sagen?
Fabian 2. März 2013 um 10:13
http://www.whoscored.com/Matches/684746/MatchReport/Germany-DFB-Pokal-2012-2013-Bayern-Munich-Borussia-Dortmund
in der Mitte unter der Überschrift Positional Report den Reiter Player Positions.
wombat 2. März 2013 um 16:05
danke, werd ich gleich ausprobieren.
Stoertebeker 1. März 2013 um 00:23
Ich habe den Artikel noch nicht gelesen. Ich wette, er ist gut und lehrreich, wie eigentlich alle eure Stücke.
Allerdings fällt mir erneut auf, dass ihr von Clubs im Plural schreibt. Es heißt: Bayern besiegt *seinen* Fluch, verflucht noch mal. (Oder: Die Bayern besiegen ihren.) Das dürft ihr gerne – auch in anderen Artikeln, berücksichtigen.
So, jetzt isses raus und ich kann den Artikel in Ruhe lesen und genießen.
TB 1. März 2013 um 10:56
Da möcht ich mal kurz zustimmen. Fehlerchen mit Singular/Plural oder auch männlich/weiblich, gerade bei Possessivpronomen fallen immer mal wieder etwas unangenehm auf. Aber die inhaltliche Qualität macht das wett.
Ruggeri 28. Februar 2013 um 20:42
Mein Gedanke gestern, nach der ersten Halbzeit, war: Ist einer wie S. Bender offensiv gut genug für eine Mannschaft wie Dortmund? In der ersten Halbzeit habe ich Eindruck gehabt, dass Dortmund offensiv mit einem Mann weniger spielt. In der 2. Halbzeit war der Spielaufbau durch das Zurückziehen von Bender in die 3- Defensivkette und Zurückfallen von Götze viel besser und organisierter. Vielleicht war das Fehlen von Hummels ausschlaggebend dafür, dass Bender und Großkreutz gestern so schlecht offensiv ausgesehen haben. Kann man sich auf diesem Level überhaupt noch leisten, dass in der Mannschaft mehrere Spieler gibt (gestern: Santana, Großkreutz, Bender, Subotic) die im Spielaufbau nicht besonders gut sind.
Eigentlich habe ich in der Halbzeit den Wechsel Kehl-Bender erwartet (und Kuba- Großkreutz noch dazu).
Vor 30-40 Jahren hat man gesagt, dass die Deutschen gewinnen, weil sie mehr rennen als die anderen. Inzwischen kann man nur mit der überlegenen Kondition nicht mehr gewinnen, weil die anderen Mannschaften auch viel rennen können. Und wenn jetzt die Bayern taktisch aufgeholt haben, ist vielleicht doch so, dass die besseren Einzelspieler gestern das Spiel gewonnen haben?
Fabian 1. März 2013 um 08:04
Von Kehl kann man im Aufbauspiel aber auch keine Wunderdinge erwarten. Er Funktioniert auch meistens nur als Durchlaufstation für Seitenverlagerungen.
Allgemein muss man schon sagen, dass Dortmund individuell noch viel Luft nach oben hat. Da kommt man mit den von dir genannten Spielern noch nicht an die Weltspitze ran. Aber man muss das auch in Relation zum finanziellen Aspekt sehen.
blub 1. März 2013 um 12:45
Naja z.B. gegen Leverkusen hat man sehr schön gesehen was jemand wie Bender leisten kann.
Da haben Gündogan und Götze sich den Ball zugeschoben und Kuba, Reus und Bender haben die 6er von Leverkusen durcheinander gebracht.
Es ist ja nicht so das Bender nicht auch gute Pässe spielen kann, nur a) nicht kreativ und b) nicht besonders gut unter druck.
Das Subotic eigentlich ganz gute Bälle spielt, sieht man ja sonst, aber da hat er auch ewig Zeit und Hummels hat den Manndecker. Dieses Mal stand ihm Manzukic mehrmals ganz nah auf den Füßen, da wars vorbei mit der Herrlichkeit. Wenn bei Bayern auf einmal van Buyten/Boateng spielen müssen sieht das aufbauspiel auch gleich ganz anders aus.
Großkreutz kommt über die intelligenten Bewegungen. Spielerisch war er noch nie in Gott, in der enge schon garnicht. in den Bereich wo seine fähgkeiten wertvoll sind kam Dortmund aber nie.
Zur Pause wäre Großkreutz/Sahin ne Idee gewesen, das hat MR im Podcast auch gesagt.
AP 1. März 2013 um 22:37
Nicht zur Pause. Vorher schon. Sahin, Bender, Gündogan.
Schmellkreutz 1. März 2013 um 13:02
Ich stimme schon zu, dass Dortmund individuell unterlegen ist. Was das Potential angeht, aber auch ganz klar, was die aktuelle Form der einzelnen Spieler angeht.
Ich sehe aber auch, dass das Spiel der Münchener auch taktisch konsequenter war, als das der Dortmunder.
Also bzgl. der Mannschaftsleistung defensiv war das vom BvB anständig gespielt, ich würde sogar sagen, dass sie defensiv gut gespielt haben.
Im Spielaufbau gab es offensichtlich einige Defizite. Das liegt am Spielermaterial, ich denke aber auch das psychologische Effekte hinzukamen. Der flache Pass durchs Mittelfeld wurde eher gefürchtet, da Folgen evtl. fataler als ein verlorener langer Ball sein können. Ich mache Santana und Subotic bzgl. des weniger berauschenden Spielaufbaus keine großen Vorwürfe. Das defensive Mittelfeld hat auch seinen (zu passiven) Teil beigetragen. In der zweiten Halbzeit sah das besser aus, da ist man mit dem Münchener Pressing besser klargekommen, weil man sich auch mehr Möglichkeiten geschaffen hat.
Ich denke dass hier auch offensivere Varianten von der ersten Minute an möglich gewesen wären (Kuba, Sahin, Leitner), aber der Fokus ganz klar auf der Defensive lag. Spiel unterbinden und Bälle erobern, daraus das Spiel aufbauen und weniger von hinten heraus. Das Spiel lief offensichtlich anders (weil man in München gut vorbereitet war)…. und im Nachhinein sieht es aus, wie die „falsche“ Variante.
Insgesamt denke ich dass Dortmund momentan nicht in Hochform ist, sich über die nächsten Jahr aber hoffentlich auf aktuellem Niveau halten kann. Das wäre schon ein Gewinn für Dortmund. Denn die letzten beiden national erfolgreichen Jahre haben für eine etwas übersteigerte Erwartungshaltung gesorgt. Dortmund kam durch die kollektive Geschlossenheit und einen Vorsprung im taktischen Geschick (allen voran das Gegenpressing). Dadurch konnte man sich national einen Vorteil verschaffen. Diesen haben die Bayern jetzt abgebaut… Das ist aber keine Tragödie. Dortmund kann immer noch Fussball spielen. Die Bayern sind aber (momentan und wohl auch in nächster Zeit) wieder klar besser.
Klopp hat auch sehr treffend gesagt, dass es eher eine Überraschung ist, dass der BvB die letzten beiden Jahre diese Konstanz vorweisen konnte, als dass sie das diese Saison nicht hinbekommen.
GoldenGomez 28. Februar 2013 um 20:40
Super Analyse, Respekt. Hat mich vor allem gefreut, dass ihr die erste Halbzeit als Machtdemonstration bezeichnet habt, genau das selbe habe ich nämlich auch gedacht und wurde nur müde belächelt, aber das ist Balsam auf der geschundenen Bayern Haut :). Wurde zwar auch schon erwähnt, aber ich muss es auch einfach noch mal loswerden, der Schweinsteiger hat ÜBERRAGEND gespielt, nicht nur die erfolgreich ausgeführten Diagonalpässe sind positiv aufgefallen, sondern auch die unbeschreibliche Pressingresistenz. Ich kann mich an einige Situationen erinnern, wo Schweinsteiger zwischen 3 Dortmundern stand und sich mit guten Körpertäuschungen und überragender Ballführung lösen konnte und dann noch das Auge für die Mitspieler hatte. Das selbe gilt natürlich auch für Martinez.
Ich finde gerade diese unglaublich starke Doppelsechs macht viel des Erfolges aus und sucht in Europa ihresgleichen.
schumja 28. Februar 2013 um 19:06
Ein Problem, dass DOrtmund dieses Mal, wie auch shcon gegen BMG, hatte, war der Spielaufbaue (soweit nichts neues…)
Was aber in den letzten 4-5 Spielen und besonders in denen beiden letzten beim BVB auffällig war, ist, dass Weidenfeller beim Abstoß übermäßig viele Bälle an den Gegner abgibt.
Viele gute Kontersituationen nach Ecken scheitern, weil er einen ABschlag ins Aus oder zum gegnerischen Torwart drischt. und beim Abstoß waren es gestern glaub ihc fast 80% die beim Gegner gelandet sind. Er hat Mitt der ersten HZ versucht kurze Abstöße zu spielen, was jedoch auch keine Ruhe ins Spiel brachte.
Fehlt Dortmund da ein bisschen die Alternative? Bzw. in der 2. HZ war die Alternative, dass Götze überall war – auch zwischen den IV – was den Spielaufbau deutlich verbessert hat, warum nicht schon fürher diese Variante?
Im Artikel wird Großkreutz Rolle als sehr eindeutig beschrieben, auf einer anderen Seite wird er als sehr unglücklich beschrieben und, dass nicht klar war welche Rolle er inne hat, eien Mischung aus 6/8er und 10er. Das habe ich ähnlich gesehen. Ich verstehe nicht wie er als kobinationsstark beschrieben werden kann, da er sich meist nur durch Einsatz, Laufen und Zweikampfstärke auszeichnet, was alles gestern und in den letzten Wochen nicht zu sehen war.
Wäre evtl nicht eien Aufstellung mit Gündogan – Sahin – Bender auf der 6 besser gewesesn? Dann hätte man einen Sammler in der MItte dabei gehabt und hätt im Aufbau eien weitere ballsichere Variante gehabt.
C 28. Februar 2013 um 18:35
Kann da heut bei euch gar nichts kritisieren 😀 … muss an meiner Laune liegen
Basedow 28. Februar 2013 um 15:34
was interessantes auf zonalmarking.net gefunden
“I have learned a statistic,” Klopp told UEFA recently.” Teams that run too much lose, and teams that press reduce their chances of winning the game. Now I know why [last season’s Champions League failure] happened. We ran more than our opponents and we pressed them all over, as high as possible. If I have a share in the success, I also have a great share in the failure at European level. But we have all learned.”
Was haltet ihr davon?
Till 28. Februar 2013 um 16:04
Dortmund ist auch in dieser Saison in der Champions League in jedem Spiel mehr gelaufen als der Gegner. Ich denke, dass ist ein Ablenkungsmanoever von Klopp. Wild umherrennen und alle Mann Hurra nach vorne, bringt nichts, Standfussball aber auch nichts.
Diese Saison bringt Bayern wesentlich mehr Laufleistung, gerade in der Defensive. Letztes Jahr sprach z.B. Mario Gomez noch von Bayern als der faulsten Mannschaft der Bundesliga. Welche Bayern-Mannschaft ist besser? Genau.
Hans 28. Februar 2013 um 17:53
Der Hauptgrund für das Scheitern der Dortmunder war, dass sie eben IMMER gelaufen sind. Sie lange 0:2 oder 0:3 hinten, liefen aber weiter nach vorne, um noch den „Ehrentreffer“ zu erzielen. Sowas nagt natürlich an der Substanz, wenn der Treffer dann doch nicht fällt.
Diese Saison spielen sie sehr viel konzentrierter. Vor allem: Sie nutzen endlich mal ihre Chancen.
H3rby 28. Februar 2013 um 15:09
Taktisch Weltklasse? Welches Spiel wurde gestern eigentlich übertragen? Bayern mit einem ihrer schwächsten Spiele diese Saison, Dortmund unterirdisch. Santana lässt den Ball mit der Brust verspringen, Schmelle wartet auf eine schriftliche Einladung und verursacht einen klaren Elfmeter, der nicht gepfiffen und wird, wobei aber Robben die Situation wieder „gut macht“.
Alleine was Piszczek für Bälle gespielt hat (gefühlt an 90% der Fehlpässe schuld).. Jeder Ball wurde dahin gespielt, wo die meisten Leute waren. Grauenhaft. Lewy mit der Bewegungsdynamik eines nassen Sackes Mehl Santana und Schmelle haben fast keinen langen Ball bekommen, weil sie einfach nicht zum Ball gegangen sind usw..
Man kann zwar bei Bayern keinen Fehler außer der Abschlussschwäche aufzählen, aber bei Dortmund könnte man Bücher füllen alleine bei diesem Spiel. Von der Saison mal gar nicht zu reden, samt Testspielen mind. 40 von über 60 Gegentoren direkt durch grobe Fehler verschuldet. Unbegreiflich nach den letzten 2 Spielzeiten.
OJDD 28. Februar 2013 um 15:35
Seh ich ehrlich gesagt genauso!
Ich hatte jedesmal Angst, wenn der Ball auf Schmelzer kam. Subotic und Santana haben Bälle nur sinnlos nach vorn gekloppt. Ebenso der auf der Linie sicher starke Weidenfeller, der Unterschied zur Neuer wird da klar sichtbar.
Was die Bayern betrifft, meint ihr die abwartende Haltung in Hälfte zwei war Absicht oder eher so gewählt, weil die Power eben fehlte oder gespart werden soll?
Ich finde halt Bayern hätte sich einiges ersparen können, wenn sie einfach so weiter gespielt hätten wie in Hälfte eins.
blub 28. Februar 2013 um 17:21
Das abwartende ab HZ2 kann zu beginn der versuch sein nicht mit anlauf in Klopps taktisches rasiemesser zu springen.
Und es gibt auch immer die möglichkeit das der saft ausgeht. der BVB kann auch über längere Zeit ein hohes Tempo gehen. Je fertiger beide mannschaften desto mehr fehler passieren desto mehr können individuelle situationen das spiel entscheiden.
Das ist eine varianz der man sich nicht aussetzen muss wenn amn in führung liegt.
Fabian 28. Februar 2013 um 15:49
Ja, Dortmund war schon weit von individueller Bestform entfernt. ABER das lag auch daran, dass Bayern es ihnen einfach enorm schwer gemacht hat. Pisczek spielt die Bälle ja nicht aus Spaß so, sondern weil er unter Druck gerät und keine vernünftige Anspielstation findet.
Dass Bayern kaum Torabschlüsse und wenn dann qualitativ schlechte zulässt, ist auch kein Zufall oder nur wegen schwachen Tagen der Gegner so, dass ist schon die gesamte Saison so – eine taktische Weltklasse.
Ebenso weltklasse, wie schnell Bayern die Schwachstellen in der etwas überraschenden Taktik der Dortmunder findet und messerscharf auseinander nimmt.
Erik 1. März 2013 um 13:01
„Je fertiger beide mannschaften desto mehr fehler passieren desto mehr können individuelle situationen das spiel entscheiden“
Das halte ich für eine aus der Luft gegriffene Aussage.
blub 28. Februar 2013 um 17:18
Viellecht solltest du nochmal deine Brille nachschleifen lassen.
„Bayern mit einem ihrer schwächsten Spiele diese Saison“
da disqualifizierst du dich doch bereits völlig.
Man kann nur so gut spielen wie der gegner einen lässt. Auch wenns in dieser Analyse nicht so aussieht hat Dortmund doch nicht wirklich viel aus dem spiel heraus zugelassen. in einer halbzeit in der man deutlich unterlegen war gegen Bayern ~2 chancen zuzulassen ist immernoch gut. wie sowas in schlecht aussieht konnte an z.B: gegen Bremen sehen.
Zu den Gegentoren:
Siehs doch mal positiv: die taktische ausrichtugn der Borussia ist so gut das Gegentore nur durch individuelles fehlverhalten zu stande kommen.
Lobanowskyj 28. Februar 2013 um 14:50
Vielen Dank erstmal für die tolle Analyse.
Ich teile die Meinung was das hervorragende Pressing der Bayern angeht (auch wenn andere Mannschaften – zB. Milan gg. Barca – das noch perfekter machen, wie ich finde). Dass man in der zweiten Hälfte so stark darauf verzichtete, machte die Sache allerdings unnötig spannend.
Generell scheint sich das Duo Schweinsteiger/Martinez zur Zeit zum Besten zu entwickeln, was man in Europa so sieht auf der Doppelsechs.
Interessant auch die Bemerkung, wie situativ das Pressing der Münchner sich gestaltet – statt tausenden gelaufener Kilometer pro Spiel entscheidet da vor allem die „Spielintelligenz“ (auch so eine furchtbare deutsche Formulierung).
Mir fiel auf, wie effektiv Götze und Reus, als eigentliche Waffen der BVB-Offensive von Alaba/Robben bzw. Müller/Lahm unter Mithilfe des verschiebenden Zentrums immer wieder auf den Flügeln „eingesperrt“ wurden.
Das führt mich dazu, dass mich so einiges in diesem Spiel an Barca-Madrid am Dienstag erinnert hat:
Der abkippende Schweinsteiger, der mit langen Pässen das sonst zu Recht gefürchtete Pressing der Dortmunder ins Leere laufen ließ. Ähnlich erging es dem Barca-Pressing. Vielleicht so etwas wie die Renaissance des langen Balles. Schweinsteigers Quote war jedenfalls überragend. Hätte Dortmund ähnlich hochstehende AVs gehabt wie Barca, hätte das für den BVB richtig schlimm ausgehen können. In diesem Zusammenhang ist noch sehr richtig analysiert worden, in welches Dilemma eine auf Pressing ausgerichtete Mannschaft kommen kann durch ein so einfaches Mittel wie lange Bälle (wenn man die richtigen Empfänger hat): Draufgehen oder sich zurückziehen? Bei einer Fifty-fifty-Chance greift dann meistens Murphys bekanntes Gesetz.
Generell auch beeindruckend, wie schon geschrieben wurde, wie präzise Bayern das Spiel verlagerte immer dann, wenn Dortmund gerade mit Zugriff drohte.
Andererseits noch ein weitere Parallele: Wie auch Madrid lässt Klopp, wie ausgeführt wurde, viel Platz zwischen Viererkette und Mittelfeld zu. Wie ich schon beim Clasico kommentiert habe, war Barcelona aus diversen Gründen aber nicht in der Lage, diesen Raum für sich auszunutzen. Bayern hat genau das getan, was nötig war: das leere Gebiet vor der Abwehr anspielen und dann für schnelle Kombinationen oder auch mal kurze Dribblings ausnutzen.
Dass sich Bayern in Hälfte 2 allerdings auf ein „Na, macht ihr erst mal“ zurück gezogen hat, gefiel mir gar nicht, auch wenn für diese Idee die Einwechslung Luiz Gustavos sicher genau das Richtige war, da der auch ein guter „Ballwegspitzler“ ist, woraus Konter entstehen können. Letztendlich hat Heynkes damit auch dafür gesorgt, dass die Bayern noch stärker die Mitte besetzen konnten und die Kreativen beim BVB weiter nach Außen gedrängt und voneinander isoliert wurden. Das Risikos eines „genialen Moments“ von Götze/Reus wurde aber in Kauf genommen.
Die doch eher kleinen Veränderungen Klopps in der 2. Halbzeit waren für meinen Geschmack zu halbherzig, da war er in der Vergangenheit schon mal kreativer. Aber vielleicht legt das auch offen, da da jenseits von Pressing und „Rennen-bis-die-Lunge-raushängt“ doch nicht so viel ist wie gedacht. Glaub das ja selbst nicht so ganz, würde die These aber gerne mal zur Diskussion stellen.
air force 1 28. Februar 2013 um 16:15
Ja, die variantenreiche Doppel 6 von Martinez / BS31 war sehr interessant. Grundsätzlich die beiden „Abräumer“ vor der Abwehr. Aber ist BS31 gestern nicht urplötzlich auf RA, LV und auch als letzter Mann aufgetaucht? Und hat er nicht einen wunderbaren Pass über Santana hinweg in den Lauf von Martinez gespielt? „Blindes Verständnis“ könnte man sagen.
Die klassische Doppel 6 haben Alonso / Khedira am Dienstag gegen Barca auf das Parkett „gezaubert“.
Busquets hingegen steht alleine und hofft gemeinsam mit Puyol und Pique dass nicht so viel Angriffe kommen.
Ja das Duo Martinez / BS31 und auch das Duo „Alonso / Khedira“ gehören schon zu dem „Feinsten“ was zur Zeit auf dem Markt ist. Wobei speziell BS31 gestern das gesamte Spektrum ausgenutzt hat. Nur einmal sah er „alt“ aus, aber dies wollen wir hier nicht weiter diskutieren. Oder doch? Da war nämlich Götze plötzlich rechts durch.
Das grundlegende taktische Konzept lässt sich an der Doppel 6 der Teams sehr gut erkennen. Und da waren die Bayern gestern einfach besser besetzt.
So ist auch die Drangperiode der Bayern zwischen Minute 30 und 45 am besten zu verstehen.
geco87 28. Februar 2013 um 16:47
„Busquets hingegen steht alleine und hofft gemeinsam mit Puyol und Pique dass nicht so viel Angriffe kommen. “ Wieder off-topic, aber das will ich kommentieren, da ich es so nicht stehen lassen will.
Klar ist Busquets im Schnitt der tiefste Mittelfeldspieler als Barca, oft sogar tiefer als die Außenverteidiger. Xavi ist für aber auch ein verkappter, spielmachender Sechser, etwas vorgeschoben. Also im Grunde ist bei Barca die Aufteilung nicht viel anders als bei anderen Doppelsechsen wie die genannten, nur dass Xavi vielleicht kein Box-to-Box-Spieler ist wie Khedira und auch Schweinsteiger bzw. Martínez.
air force 1 28. Februar 2013 um 17:26
Nonsense.Off-topic? Kannst Du lesen?
Erst mal die Kommentare durchlesen. Habe Bezug auf einen Kommentar genommen und da steht
„Generell scheint sich das Duo Schweinsteiger/ Martinez zur Zeit zum Besten zu entwickeln was man in Europa so sieht auf der Doppelsechs“.
Denke Du hast meinen Kommentar überhaupt nicht verstanden.
Xavi ist einer der wesentlichen Schwachpunkte bei Barca zur Zeit. Sie haben in einem Spiel soviel kassiert wie Bayern im ganzen Jahr 2013 noch nicht.
Sorry, keine Basis.
Lobanowskyj 28. Februar 2013 um 20:14
Dieses variantenreiche „box-to-box“ von Schweinsteiger war wirklich faszinierend. Ich glaube, er hat erst angedeutet (und weiß es vielleicht selbst noch nicht) was alles möglich ist, wenn man Martinez neben sich hat. Könnte mir durchaus vorstellen, dass Schweinsteiger die 6 noch wesentlich mehr wie ein klassischer 10er interpretieren kann, wenn er selbst so gut abgeschirmt wird. Ein bisschen kam es mir auch so vor, dass Martinez schon allmählich der ware Kopf wird. Der hat da schon ganz schön viel gelenkt. Dass muss Schweinsteiger aber nicht als Konkurrenz ansehen, sondern als Befreiung seines Spiels.
schumja 28. Februar 2013 um 19:14
Ich fande Klopps Veränderungen nicht nur halbherzig. Vielleicht die personellen Veränderungen. Aber ich meine zu Beginn der 2HZ ein 4-2-3-1 erkannt zu haben und spätestens mit der Einwechlsung von Kuba gab es außer für Bender, Subotic und Santana im Angriff keine festen Positionen mehr. Das war von den Bewegungen der beste BVB, den ich dieses Jahr glaube ich gesehen habe.
Klopp hatte nach dem Spiel gegen BMG gemeckert, dass zu viele falsche Wege geangen wurden, das war da kaum zu sehen.
Die Dortmunder haben versucht Räume zu reißen, jedoch hat der FCB mit 8-9 Leuten kompakt vorm 16er gestanden und diese Räume nicht angeboten.
Lobanowskyj 28. Februar 2013 um 20:32
Mhm, aber lags dann wirklich nur an Bayerns Defensivarbeit? Immerhin hat der BVB so gut wie keine Torchancen generiert.
Ironischerweise hat man das Gefühl, dass Dortmund dieses Jahr am Bayern-Problem der letzten Jahre krankt: dass man zu abhängig von den Flügeltricksern ist. Sicher hat speziell Götze vieles ausprobiert, anstatt wie in Hälfte 1 am Flügel stecken zu bleiben, aber wenn ihm die richtigen Partner im Zentrum fehlen, wirds schwierig.
Vielleicht seh ich das zu simpel, aber mir kommts schon so vor als leidet Dortmund sehr stark darunter, dass ihre Gegenpressing-Methode dieses Jahr von vielen Mannschaften einfach „umgangen“ wird. Und wenn man den Gegner dann nicht mit (zugegeben wunderschönen) schnellen Attacken übertölpeln kann, wird arg zäh.
air force 1 28. Februar 2013 um 14:44
Mal wieder „System Anaconda“ vom FCB. Nur in den 10 Minuten nach der Pause drohte der BVB sich aus dem Würgegriff zu befreien- da hatte vor allem Gündogan die Anweisung mehr für die Offensive zu leisten.
Meine goldene Regel den BVB betreffend ist gebrochen: spielt Santana für Subotic oder Hummels in der IV dann gibt es mindestens zwei. Die Bayern waren gnädig.
Es ist gar nicht aufgefallen dass van Boyten nicht mehr der Schnellste ist. Oder anders formuliert: wo waren gestern Lewa, Reus und Kuba???
Erwürgt! Wie eben auch das gesamte Team des BVB.
Sorry, der BVB hat leider nur 11-12 Spieler. Fehlt einer oder ist einer nicht in Bestform dann kann man zur Zeit kein Topteam besiegen. Hummels ist zur Zeit nicht zu ersetzen.
FCB „System Anaconda“ greift: ein einziges Gegentor ( Gastgeschenk an Prinz Poldi ) in 2013.
geco87 28. Februar 2013 um 14:51
Dein Ausflug in die exotische Fauna in allen Ehren, aber es sind 2 Gegentor anno / im Jahr 2013 („in 2013“ ist kein Deutsch, sondern ein fürchterlicher Anglizismus wie „guter Job gemacht“ oder „Sinn machen“!!!!): Poldi und De Bruyne (Bremen). Dennoch ein klasse Wert!
air force 1 28. Februar 2013 um 15:24
Hups, sorry, den Bremen Treffer hatte ich glatt vergessen- war ja Heynkes Jubiläum., auch da ist man natürlich gnädig.
Hans 1. März 2013 um 09:49
Komplett „Off Topic“, aber es muss mal sein: Es ist übrigens umstritten, ob es sich bei „sinn machen“ wirklich um einen Anglizismus handelt. Fakt ist, dass schon Eichendorff in Briefen „Sinn machen“ geschrieben hat. Nun lebte Eichendorff aber im 18. bzw. 19. Jahrhundert, also doch schon vor einiger Zeit. Wie lange braucht so eine Redewendung denn, bis sie kein „Anglizismus“ mehr ist? Immerhin entwickelt sich Sprache ja beständig weiter. Die althochdeutsche Lautverschiebung ist der beste Beweis dafür. 😉
Martin01 28. Februar 2013 um 13:55
Ich fand die Grundidee Kloppos gar nicht so schlecht und die Dortmunder standen im Mittelfeld sehr kompakt. Die Chancen der Bayern (Martinez) waren Bälle über die Abwehr, die bei höherer Konzentration von Subotic und Santana hätten geklärt werden können. Das Gegentor kurz vor der Pause war natürlich ein klarer individueller Fehler Schmelzers der dachte Ilkay nimmt diesen Ball ( der aber hier alles richtig macht, steht er ja mit dem Rücken zum Feld im Sechzehner und geht dann nach vorne um sich anzubieten- jeder Trainer sagt dir in dieser Situation du mußt den Ball nehmen, den du siehst das Spielfeld vor dir)
Was beim BVB ganz klar gefehlt hat war leider ein guter Spielaufbau aus der Abwehr heraus. Gestern konnte man sehen wie wichtig Hummels für Dortmund ist. Da er fehlte war das Aufbauspiel sehr begrenzt, sowohl Santana als auch Subotic waren hier überfordert und schlugen nur unpräzisse lange Bälle. Dabei war ich sehr von Subotic enttäuscht der in vielen Spielen in dieserund letzten Saison für den Spielaufbau verantwortlich war, wenn Hummels zugestellt wurde, und er eigentlich diese Rolle immer besser ausfüllte. Richtig negativ ist mir hier eine Szene zum Ende des Spiels hin aufgefallen, als Dortmund richtig preßte, die Bayern den Ball zur Mittellinie klären und Subotic den Ball unbedrängt mit Zeit und Raum, statt runterzunehmen, direkt wieder hoch vorschießt.
Das die vielen langen Bälle nicht verarbeitet werden konnten lag daran, dass Götze und Reus keine Kopfballduelle gewinnen können und Lewandowski gegen Dante und van Buyten auch einen schweren Stand hatte. Mit einem Hummels im Spielaufbau wäre Dortmund besser in die Zwischenlinieräume der Bayern gekommen, durch präzisse Pässe auf Gündogan, Reus oder Götze.
TL 28. Februar 2013 um 13:38
„Die Aufstellung des Belgiers beispielsweise stoß auf etwas Unverständnis“
Is jetzt nicht euer Ernst, oder?! „stoß“?? Wirklich?
OJDD 28. Februar 2013 um 15:28
Nach langem Vokal folgt auch heute immer noch ein „ß“! Weswegen es bspw. immer noch „Fußball“ heißt.
Bananenflanke 28. Februar 2013 um 15:46
Hmmm, hast Du jetzt die Ironie-Tags vergessen? Oder zumindest einen Smiley?
Falls nicht: mir stieß das „stoß“ beim Lesen auch auf, ich hatte es auf die nachtschlafende Zeit bei der Erstellung des Posts geschoben.
OJDD 28. Februar 2013 um 16:18
Ups..
mea culpa!
mrb 28. Februar 2013 um 15:50
stoßte?
Fabian 28. Februar 2013 um 15:54
stieß
Lobanowskyj 28. Februar 2013 um 19:34
stuß.
Hans 1. März 2013 um 09:44
gestaß!
die_butterkugel 28. Februar 2013 um 13:23
Mal die Frage in die Runde: Hat jemand eine Idee, warum Sahin nicht gebracht wurde?
Aufgrund des Ausfalls von Hummels hatte ich eigentlich schon damit gerechnet, dass er von Anfang an spielt. (Btw mMn ist der 3. IV die Position auf der der BVB zur neuen Saison unbedingt handeln muss, da Santana im Vergleich zu Hummels im Spielaufbau einfach viel zu stark abfällt.)
Und ich war dann schon sehr verwundert, dass er auch nicht zur zweiten Halbzeit für Bender oder Großkreutz eingewechselt wurde. Durch seine Einwechslung hätte ich mir mehr Pressingresistenz, Ballkontrolle und genauere lange Bälle erwartet, genau die Dinge, an denen es mMn dem BVB gefehlt hat. Denke da an die ganzen unkontrollierten langen Bälle von Subotic und die Situationen wo er von Mandzukic so stark bedrängt wurde, dass ein katastrophaler Ballverlust zu befürchten war.
geco87 28. Februar 2013 um 14:03
Ich wundere mich sowieso, wieso Sahin inzwischen nicht öfter spielt, vor allem von Anfang an. Die fehlenden Mechanismen können es nicht sein – Kehl und Bender kennen ihn schon als Mitspieler, Gündogan ist intelligent genug, sich schnell an ihn zu gewöhnen. Ist er vielleicht nicht fit genug?
florider 28. Februar 2013 um 18:52
Sehe ich ähnlich das man in der Verteidigung handeln müsste. Die Frage ist auch wie schnell die Entwicklung von jungen Spielern wie Marian Sarr und Koray Günther vorangeht. Außerdem hofft man ja auch noch das Julian Koch stabil verletzungsfrei bleibt und dann irgendwann zurück kommt. Aber gerade weil ja immer wieder über Hüftprobleme bei Pisczek gesprochen wird, wobei in der Sommerpause eventuell sogar operiert werden muss, würde ich mir einen flexiblen Verteidiger wünschen. Vielleicht plant man auch Bender als IV anzulernen
der_bräter 28. Februar 2013 um 12:31
Ich sehe das Spiel der Bayern (wie meist) etwas kritischer 😉
Sicherlich hat man letzten Endes verdient gewonnen, wenn auch knapp. Eigentlich war das Spiel gestern fast das gleiche wie gegen Arsenal: die 1. HZ absolut kontrolliert, Gegner chancenlos. Dann aber versäumt man es das 2:0 (gegen Arsenal das 3:0) nachzulegen, stattdessen geht die Konzentration runter, die Fehlerquote hoch, plötzlich tauchen überall kleine Ungenauigkeiten auf, Fehlpässe werden gespielt, Zweikämpfe verloren. Vor allem die Angriffe werden nicht mehr klar und konzentriert zu Ende gespielt, stattdessen hier noch ein Schlenker und da nochmal Hacke und dort noch ein unnötiges Dribbling und dann ist der Ball weg. In den 20min nach der Halbzeit hat man sich sowohl gegen Arsenal als auch gestern gegen Dortmund ein bißchen „den Schneid abkaufen“ lassen und in beiden Spielen wäre das beinahe schief gegangen, wobei es gestern sicherlich wesentlich knapper war als gegen Arsenal. Wie „foggy“ weiter oben schon geschrieben hat: heißt der Spieler bei Dortmunds Kopfballchance in der ~88.min nicht Schieber sondern Lewandowski oder Drogba oder Ronaldo, dann stehts ziemlich sicher 1:1 und dann hat man den Salat….also da sehe ich doch noch einigen Handlungsbedarf in Sachen „taktisches Verhalten und Disziplin“ in bestimmten Spielsituationen.
Davon abgesehen allerdings wie schon gesagt letzten Endes ein verdienter Sieg gegen den weitaus stärksten Gegner seit Monaten.
der_bräter 28. Februar 2013 um 12:40
übrigens gestern auch wieder mal ein Musterbeispiel für Licht und Schatten im Fall Robben: vor seinem Tor vergibt er ZWEI 100%ige Chancen, die ein Spieler, der zu den besten der Welt gezählt werden will, eigentlich definitiv einfach auch mal reinmachen muss. Da ist halt dann doch einfach ein nicht weg zu diskutierender Unterschied zu einem Ronaldo, Messi oder auch Rooney zu sehen. Das Tor dann allerdings seinerseits wieder weltklasse, nur macht das die vorher vergebenen Chancen halt nicht ungeschehen.
Also nicht falsch verstehen, ich fand Robben gestern ziemlich gut (nicht nur wegen dem Tor). Wollte nur mal deutlich machen was ich immer meine, wenn ich sage dass er m.E. halt nicht ganz an Spieler wie die o.g. rankommt.
Jojo 28. Februar 2013 um 13:17
Stehe grad bisschen auf dem Schlauch, welche 2 100% du meinst? Zumindest beim einen 1 gegen 1 gegen Weidenfeller war ja schon längst abgepfiffen.
Taktik2 28. Februar 2013 um 13:23
Du antwortest Dir recht häufig selber, gell?
Im Prinzip bringst Du nur das alte „hätte, hätte, Fahrradkette“-Argument. In einem Fußballspiel gegen eine gute Mannschaft – und das ist Dormund sowieso, Arsenal ist auch kein Fallobst – kannst Du Chancen für den Gegner nicht ausschließen. Genauso klar ist aber auch, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Chancen rein geht. Bayern hat gestern die Chancen des BVB auf ein Minimum gedrück, der Schieber-Kopfball war ja fast schon die einzige wirkliche Chance, so dass Bayern eigentlich alles dafür getan hat, was man für ein „Zu Null“ so tun kann.
Auf der anderen Seite hätten genauso gut die Kopfbälle von van Buyten oder Dante reingehen können, auch Müller hätte treffen können etc.
Auch Deine These „Lewandowski hätte den reingemacht“ teile ich nicht. Lewa mag ja viele Vorzüge haben, eine überragende Chancenverwertung gehört nicht dazu. Und wenn du mit Rooney, Messi, Ronaldo kommst, dann lass Dir sagen, dass der beste Chancenverwerter von allen gestern Abend auf dem Platz stand. Leider erst sehr spät, es ist nämlich Mario Gomez. Kannst Du eigentlich irgendwie statistisch belegen, dass die Chancenverwertung von Rooney, Messi, Ronaldo besser ist als die von Robben?
der_bräter 28. Februar 2013 um 14:16
@ Jojo
die erste Chance die ich meinte war die, als er frei von halblinks im Strafraum Weidenfeller anschießt. Die zweite war die abgepfiffene, wobei der Pfiff da m.E. nichts zur Sache tut, den Heber (übers Tor) hatte er da ja schon angesetzt. Sind auch nur Beispiele, die mir jetzt in diesem Spiel grad mal wieder aufgefallen sind, ähnliches findet man in vielen Bayern-Spielen (z.B. auch gegen Bremen letzte Woche).
@Taktik2:
komm mal bitte runter, ich hab dir nichts getan. Ich antworte mir ab und zu selber, weil es leider keine Möglichkeit gibt, Kommentare nachträglich zu ändern wenn einem noch was eingefallen ist.
Ich weiß nicht, wie oft ich es noch erwähnen soll:
1. Bayern hat verdient gewonnen
2. ich bin seit jeher Bayern-Fan und froh darüber, dass es momentan so gut läuft.
ABER: Wenn man in einer Spielanalyse keinen Konjunktiv verwenden darf (weil das dann gleich als „hätte hätte Fahrradkette-Argument“ abgetan wird, dann braucht man eigentlich überhaupt über gar nichts mehr zu diskutieren und sich stattdessen nur die Spielstatistik ansehen. Zahlen sind aber nur ein Teil der Wahrheit.
Mein Argument war: sowohl gegen Arsenal wie auch gegen Dortmund hat man nach der Führung unnötige Fehler und Unkonzentriertheiten zugelassen und die Spiele spannender gemacht als es nötig gewesen wäre. Dass Top-Mannschaften wie der BVB oder Arsenal natürlich immer mal die eine oder andere Chance haben werde steht doch völlig außer Frage – aber darum gehts auch gar nicht. Es geht darum, inwiefern man Anzahl und Qualität dieser Chancen zulässt und ob das den eigenen Sieg gefährdet. Und ja, Schieber hat gestern übers Tor geköpft – aber man braucht glaub ich kein Verschwörungstheoretiker zu sein um zu sehen dass es in den Topmannschaften Europas genug Stürmer gibt, die eine solche Chance mit hoher Wahrscheinlichkeit reinmachen. Und dann stehts halt 1:1 und es gibt Verlängerung und evtl. verliert man dann halt auch noch, obwohl man das Spiel auch vorher hätte klar machen können. Wer solche Gedanken für unangebracht hält, sollte sich mal fragen, wie eigentlich das CL Finale 2012 gelaufen ist (oder auch das CL Achtelfinale 2011). Übrigens: Grade der von dir erwähnte Gomez hätte gegen Chelsea mehrmals das Spiel entscheiden MÜSSEN – da hilft es auch nicht viel, dass er ingesamt ne gute Trefferquote hat.
Gitonga73 1. März 2013 um 08:33
Und nicht zu vergessen, wo er am Fünfmeterraum auftaucht und den Pass von Martinez aus halb rechter Position mit dem linken Aussenrist über das Tor schiebt…das war ein 1000%ige…:-D
Wie konnte er diese versemmeln?
Also der FCB hatte zig Chancen und der BVB hatte Glück mit dem Ergebnis. Und dann erinnert man sich beim Schieber Kopfball wieder an Didier Drogba….
Brathuhn 28. Februar 2013 um 17:39
Du bist nicht kritisch, sondern nörgelst mal wieder mit den immer gleichen Phrasen in deinen Selbstgesprächen rum, weil du noch immer nicht darüber hinweg, dass Heynckes die Bayern taktisch gut einstellt.
Aber Arsenal und der BVB warn ja auch keine Topmannschaften, die sind ja keine Messlatte.
Lobanowskyj 28. Februar 2013 um 19:31
Also, ich würde dem Bräter scho au rechtgeben, dass die Bayern das in der zweiten Hälfte noch einen Tick souveräner hätten lösen können. Es ist schon war: Fliegen sie am Ende doch noch unglücklich raus, redet hier am nächsten Tag alles über schlechte Chancenverwertung und nachlassendes Pressing.
Und im Fall Robben hat er schon auch einen Punkt: Auch wenn er heute wieder von allen über den Klee gelobt wird (und sein Spiel war auch wirklich stark), hat er doch wieder so einige Szenen eingebaut, die einen so oft nerven: in aussichtsloser Situation festdribbeln, den Nebenmann nicht sehen usw. Da kann er schon noch einiges von Ribery lernen, sofern er überhaupt noch möchte.
Das „hätte nicht Schieber…“ ist allerdings wirklich sinnlos; dann könnten wir ja auch darüber diskutieren, ob Horst Hrubesch in der Form von 1980 dem BVB nicht hätte helfen können…
Hans 1. März 2013 um 09:19
Das sehe ich ähnlich. Ich habe es ja schonmal in einem Beitrag geschrieben. Die „Brille“, die der Bräter aufhat, verzerrt seine Wahrnehmung total. „Hätte nicht Schieber dort gestanden…“ ist komplett sinnlos. Da kann man auch sagen: „Hätte nicht Martinez geschossen, sondern…“
Die Bayern hatten ein klares Chancenplus. Dortmunds gefährlichste Szene war der Kopfball von Schieber. Und der ist nicht deshalb nicht reingegangen, weil Schieber dort stand, sondern weil die Flanke schlecht war (ich erinnere mich daran, dass Lahm für eine ähnliche Flanke, die Mandzukic verwandelt hat, vom bräter kritisiert wurde). Wieso dann darüber geredet wird, was passiert wäre, wenn Dortmund die Chance verwandelt hätte, dann aber nicht darüber nachgedacht wird, was passiert wäre, wenn Bayern seine Chancen verwertet hätte… das ist einfach eine verzerrte Wahrnehmung.
Bayern hatte das Spiel über weite Phasen im Griff. In der ersten Halbzeit hatte Dortmund ca. 10 Minuten, wo sie stärker waren. Ab der 30. Minute wurden die Bayern wieder stärker und das Tor lag förmlich in der Luft. Ok, Robben hat eine Torchance vergeben. Ich wage aber zu bezweifeln, dass Ronaldo oder Rooney den reingemacht hätten.
Bayern spielt zur Zeit eine absolut überragende Saison, aber alles, was unserem Chefnörgler dazu einfällt ist: „Da rutscht mit Glück mal ein Ball durch, gegen $beliebiges_“Spitzenteam“ geht das aber schief!“. Nur 8 Gegentore sprechen eine deutliche Sprache, aber alles, was unserem Chefnörgler dazu einfällt ist: „Bisher waren das aber auch noch keine richtigen Gegner“, sprich, die gesamte Bundesliga kann kein Maßstab für eine gute Abwehrleistung sein, denn die „richtigen Spitzenteam“ gewinnen locker und leicht mit 10:0 gegen die Bayern.
Also wirklich, über die Kommentare vom bräter kann man nur noch müde lächeln.
aqqapulqqo 28. Februar 2013 um 12:10
Super schnelle Analyse, wie immer sehr gut 🙂
Irgendwie habe ich die entscheidenden Dinge in HZ 1 aber anders gesehen.
Im gefühlt 100. Beitrag kam was ich meine überhaupt das erste mal konkret zur Sprache. Danke an „fluxkompensator“
MMn war es deutlich zu erkennen, dass Dortmund van Buyten UND Dante nicht anlaufen wollte und auch nicht den abkippenden Sechser. Es sollten bewusst lange Bälle provoziert werden. Die wichtigen Anspielstationen im Übergang vom 2. in das 3. Drittel wurden den Münchnern hervorragend genommen.
Reus und Götze waren eindeutig beauftragt Lahm und Alaba permanent in ihre Deckungsschatten zu nehmen und sie vom Spiel gezielt abzuschneiden. Dadurch wurden beispielsweise Alaba und Robben sehr gut voneinander getrennt und konnten sich nicht durch kombinieren. (Das wäre bei der Kombination Alaba-Ribery sicherlich noch deutlicher geworden, grade weil die beiden diese Saison sehr gut anzusehen sind)
Götzes Arbeit gerade gegen Alaba war klasse zu sehen.
Alaba hatte die erste halbe Stunde kaum Ballkontakte und war vom Spiel im Prinzip abgeschnitten. Das kam hier nicht zum Ausdruck. Dazu gleich noch was.
Die langen Bällen sollten also provoziert werden.
Womit Dortmund nur nicht gerechnet hat: Bayern schlug nahezu jeden langen Ball perfekt, weil unbedrängt, und die Bälle wurden zudem perfekt verarbeitet. Das sieht man sicherlich nicht alle Tage und konnte man so auch nicht erwarten.
Wenn man es Bayern schwer machen will, sollte das auch das ideale Mittel sein.
Deswegen verstehe ich die Kritik auch nicht, das Lewy die beiden IV nicht angelaufen hat, denn ich glaube das war eine Anweisung, denn so konnten Schweinsteiger und Martinez im 2. Drittel ebenso abgeschnitten werden und wurden so im 1. Drittel, wo sie anspielbar wurden, ebenso zu langen Bällen gezwungen.
Die beiden reihten sich allerdings nahtlos ein und spielten ebenso überragende lange/diagonale Bälle.
Wichtig ist mir noch: Das Gegentor entsteht aus einer Situation, als Götze das erste mal Alaba richtig schlecht „schattiert“ und der sich für mich gefühlt das erste mal nach vorn bewegt hat.
Danach entstand Raum und das Spiel wurde noch besser, mit Alabas Unterstützung, diagonal verlagert.
Ich muss es mir zugegebenermaßen selbst noch mal anschauen…
Fazit: Die Bayern haben ein überragendes Spiel gemacht und Dortmund (v.a. Subotic,Santana,Schmelzer) nicht gerade seinen besten Tag erwischt, aber die Grundidee Jürgen Klopps war mir neu und überaus gut, die Umsetzung leider weniger.
(aber ihr seht sowas doch eigentlich immer, so bin ich doch überhaupt zu euch gekommen 🙂 )
fluxkompensator 28. Februar 2013 um 12:33
hallo, für mein empfinden war hinter der tatsächlichen rolle lewandowskis kein wirkliches taktisches konzept zu erkennen. will man lange bälle aus dem 1. drittel heraus provozieren (und somit mittelfeldpressing spielen), muss lewandowski sich als stürmer doch wesentlich tiefer positionieren (etwa auf höhe der gegnerischen sechser). so hängte lewandowski ohne anbindung in der schwebe, fehlte dann im pressing gegen schweinsteiger, der meistens sehr kontrolliert verlagerungen spielen konnte. und du sagst es ja selbst: „perfekt, weil unbedrängt“.
Nr.39 28. Februar 2013 um 12:45
Ja, nur Blöd das Alaba der Verteidiger ist LoL man könnte auch sagen das Götze nicht stattgefunden hat aber naja…
Das Dortmund nicht damit gerechnet hat das Bayern so präzise spielt und die Bälle auch noch perfekt verarbeitet^^ ohne Worte.
Ich glaub du redest dir da gerade irgendetwas schön …
Mag sein das Dortmund Bayern in irgendeiner Weise dazu forciert hat sich nicht leicht durch die mitte durchzukombinieren.Aber zu welchem Preis Lewa vorne isoliert Götze und Reus auf dem Flügel 50m vom gegnerischen Tor auch eher auf sich allein gestellt.Ob man sich dann damit so ein Riesen gefallen getan hat ist die andere Frage.
Johnnash 1. März 2013 um 19:37
Sorry, Alaba war gut, aber er hat Mario Götze nicht aus dem Spiel genommen. Marion Götze war mit Abstand der einzige Feldspieler vom BVB der sich seine 2 beim Kicker verdient hat und sein normales Niveau erreicht hat. Mario Götze war vielmehr in der Offensive vollkommen auf sich allein gestellt, da er keinen Anspiel- und Mitspielpartner hatte. Reus und selbst Lewandowski hatten eine katastrophale Körpersprache.
Markus 28. Februar 2013 um 12:05
http://www.sueddeutsche.de/sport/taktik-im-spiel-fc-bayern-bvb-koenige-der-zweiten-baelle-1.1612068
Zeigt eure Arbeit da erste Effekte hin zu einer Qualitätssteigerung im „professionellem“ Journalismus? – oder wurde plump abgeschrieben? Die neu eingeführten Takitik-Videos schreibe ich ebenso eurer Popularität zu. Es freut mich sehr, dass die Etablierten sich nun im Zugzwang sehen. Im Bezug auf die SZ muss man dies wohl ganz speziell RM’s Analysen des FCB zuschreiben. In diesem Sinne: Herzlichen Dank für eure Arbeit.
Fussballnarr 28. Februar 2013 um 14:30
In der Tat: derartige Analysen gibt es erst, seitdem ihr mit Euren Taktik Analysen auf der Landkarte erschienen seid.
Ich freue mich….! für mich und Euch!
BSG 4. März 2013 um 16:46
auch hier darf die Frage erlaubt sein, plötzlicher Sachverstand der Plagiarismus?
http://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/1303/Artikel/der-beste-bastian-schweinsteiger-aller-zeiten-ideale-zusammenarbeit-mit-martinez-warnung-an-guardiola.html
teflondon 28. Februar 2013 um 12:00
Klasse Spiel und eine fast schon unverschämt schnelle und hochwertige (Semi) In-Depth Analyse !!
Kurze Frage : Ist es annähernd korrekt zu behaupten, dass der BVB gestern in vielen Phasen des Spiels, insbesondere der 1HZ, eine hohe Ähnlichkeit zu den Bayern der früheren Duelle aufwies?
Speziell im Bezug zur Umgehung des hohen MF Pressings mit langen Bällen.
Jedoch mit dem Sturmzentrum als Fixpunkt anstatt der Flügel.
Ich für meinen Teil hatte irgendwann ein Deja-vu ähnliches Empfinden, da Lewandowski bei diesen Bällen (im Gegensatz zu den Duellen davor) ebenso wenig Chancen auf eine Ballannahme geschweige denn Verarbeitung hatte wie Gomez in den Jahren zuvor.
Klasse fand ich auch, dass es beim FCB momentan in der gesamten Vertikale pressingresistente Spieler gibt die gezieltes und erfolgreiches situatives Anlaufen oder gar pressen durchweg neutralisieren.
blub 28. Februar 2013 um 12:17
Kein Hummels->keine guten langen bälle–>Lewandowski bekommt probleme gegen van Buyten und Dante.
Das Subotic natürlich noch weitetr abfällt wenn er aufeinmal primärer IV ist ist auch klar. normal hat Subotic alle zeit der Welt weil Hummels ein Date mit dem Mittelstürmer hat.
mb 28. Februar 2013 um 11:29
Tolles Spiel, tolle Analyse (wie ihr das so kurz nach einem spiel hinbekommt ist mir ein rätsel)! Bayern für meine begriffe noch besser als beim liga duell im herbst. Bei dortmund stört mich eine sache: wenn lewandovski spielt, werden viel zu viele lange bälle auf ihn gespielt. Das bringt meistens gar nichts und der ball ist weg. Als er nicht gespielt hat (er war gesperrt) und die versuchung geringer war hat man sich dann auch eher durchkombiniert. Das sollte man vielleicht auch machen wenn ein großer stürmer vorne steht. Besonders dann wenn hummels nicht spielt!!
ben 28. Februar 2013 um 11:10
Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Analyse RM 😉
Ich verfolge eure Seite nun schon etwas länger und als BVB Fan hatte ich große Hoffnungen in dieses Spiel gesetzt, bin aber leider zumindest in der ersten Halbzeit bitter enttäuscht worden (eigentlich schon nachdem ich das Personal und das 4-5-1 direkt nach dem Anstoß gesehen hatte). Ich würde leibend gern Kloppo ein paar Fragen stellen aer vielleicht könnt ihr Sie ja beantworten.
1. Dortmunds Defensivkonzept: Das 4-5-1 hatte sich ja schon bewehrt in der Defensiven Stabilität, jedoch bin ich der Meinung einen meines Empfindens nach gravierenden Fehler entdeckt zu haben:
– der „freie Dante“
Systembedingt ist es klar, dass weder ein Akteur der 3-fach Sechs, noch ein Flügelspieler den Stürmer beim Pressing auf die Innenverteidiger unterstützen kann, aber ansatt konsequent den im Spielaufbau starken Dante anzulaufen und van Buyten den Spielaufbau „aufzudrängen“ ließ man den Brasilianer in vielen Situationen sträflich frei! Nach dem ersten langen Diagonalball schrie ich schon den TV an und es sollte nicht das letzte mal bleiben. Gerade bei der angedachten höheren Grundstellung des Dortmunder 4-5-1 und der damit verbundenen hohen Abwehrkette ein fataler Fehler der zum Glück nicht bestraft wurde (Bayern nehmen sich gegenseitig den Ball vom Fuß, weitere gefährliche Diagonalbälle).
Da hätte ich lieber die bewährte 4-4-2 / 4-4-1-1 Pressingformation gesehen, die meiner Meinung nach besser geeignet ist um die gegnerischen Innenverteidiger beim Spielaufbau unter Druck zu setzen, kombiniert mit einem agressiven Rückwärtspressing der Stürmer wenn die erste Pressingreihe überspielt wurde. Wenn schon 4-5-1 warum dann nicht mit Kuba auf der 3-fach Sechs? Durch das dynamischere Herausrücken im Gegensatz zu Kevin evtl die bessere Alternative und das auch im Umschaltspiel, was mich gleich zu meinem nächsten Punkt bringt.
2. Das Umschaltspiel:
– welches Umschaltspiel denn eigentlich?
Kloppo sprach ja die in der ersten Halbzeit schwache Tiefenstaffelung an, woraus resultierend sich die Dortmunder „Offensivaktionen“ rein auf individuelle Aspekte beschränkten. Auch hier schnitt man sich mit dem 4-5-1 meiner Meinung nach ins eigene Fleisch, beim 4-2-3-1 hat man halt eine „Reihe“ mehr und naturgemäß schon eine bessere Tiefenstaffelung mit mehr Fixpunkte im Spiel nach vorne. Lewa war doch arg verlassen und stand vorne gegen Dante/ van Buyten auf verlorenem Posten.
3. Das Offensivkonzept:
– ist für mich erst ab der 2. Halbzeit zählens/erwähnenswert (Oh wie das beim schreiben schmerzt als BVB-Fan)
das 4-3-3 nach Anpfiff, richtige Idee, falsches Personal oder falsche Idee, falsches Personal?
Warum opfert man Götze auf dem Flügel? Der Junge ist doch wie gemacht für das Spiel zwischen den Linien und in den Halbräumen und hätte sich sicherlich auch gegen Martinez/Schweinsteiger ins Spiel einbringen können oder als Raumöffner agiert. Aber die Präsenz im 10er Raum war quasi nicht vorhanden und somit war das Dortmunder Angriffsspiel auf die Flügel begrenzt, was den Bayern natürlich in die Karten spielte. Man beraubte sich der im 4-2-3-1 so gut funktionierenden Synergien mit einer vermeintlich „besseren“ Anpassung an den Gegner. Wieso nimmt Kloppo Kevin nicht raus, zieht Götze ins ZM und bringt Kuba gleich auf den Flügel?
Last but not least das Dortmunder Aufbauspiel in der 2. HZ. Als ich Götze sah, wie er sich von den eigenen Innenverteidigern mehrfach den Ball abholte wurde in mir der Wunsch nach Sahin wach. Dieser hätte mit Gündogan für den Spielaufbau sorgen können und Götze hätte im Zwischenlinien und 10er Raum für Präsenz gesorgt und somit Martinez/Schweinsteiger binden können. Das Sowohl Santana und auch Subotic nicht mit Hummels bzw Dante im Spielaufbau zu vergleichen sind weiß mittlerweile jeder, also warum sollte man Ihnen diese Last aufbürden? Wenn man 1-0 hinten liegt warum nicht die taktischen Mittel einbringen um die Offensive zu stärken? Bender sorgte zwischen den IV zwar für defensive Stabilität aber ist in der Spielanlage nicht mit Nuri oder Ilkay vergleichbar.
mein Fazit:
– erste Halbzeit: flaches 4-5-1 defensiv „relativ stabil“ offensiv trotz individueller Klasse zu wenig durschlagskraft, ich sehe keine gravierenden Vorteile gegenüber dem 4-4-1-1/4-4-2 in der Defensive, da der BVB auch im 4-5-1 die letzten 15 minuten der ersten Halbzeit mächtig „ins schwimmen“ geriet.
– zweite Halbzeit: deutlich stärker aber evtl nicht risikobereit genug wenn man 1-0 im Pokal hinten liegt, hier hätte ich gerne ein 4-2-3-1 / 4-3-3 vom BVB gesehen evtl. mit Sahin und Gündogan, aber auf jeden Fall mit Götze im Zehnerraum!
Soweit meine Meinung, natürlich kann ich da als interessierter Taktikleihe auch gewaltig daneben liegen, aber dann zeigt mit bitte meine Denkfehler auf 😉
Fabian 28. Februar 2013 um 13:07
Ich finde deine Ausführungen und Ideen hervorragend. Ich kann mir das nur so erklären, dass Klopp seinem Standardsystem gegen die Bayern nicht genug vertraut. Überraschung sticht Eingespieltheit, denkt er wohl. Ähnlich wie Löw gegen Italien. Es ist immer ein schmaler Grat, inwieweit man sich auf den Gegner einstellt und inwieweit man sich aber doch auf sich selbst und seine eigenen Stärken konzentriert.
Schlicke 28. Februar 2013 um 13:46
Hallo ben. Finde deine Ausführungen und Gedanken sehr gut.
Bzgl. Sahin ist zu sagen, dass ich das Gefühl habe, dass derzeit sehr vorsichtig, fast schon zu vorsichtig mit ihm umgegangen wird.
Sicher, gegen Hamburg hat er absolut nicht überzeugt (war bis zur roten Karte kaum im Spiel, knapp 10 Ballkontakte ein einer halben Stunde) und von Klopp waren oft Aussagen wie „Am Ende wechsel ich Nuri ein und dann kriegen wir noch ein unglückliches Gegentor“ zu hören, fast so, als ob man den Spieler psychisch stabilisieren oder vor der Presse schützen müsste. Dabei war der Spieler schon Kapitän einer Meistermannschaft und hat schon viel Erfahrung.
Ich denke, dass man mit Sahin erst in der nächsten Saison richtig plant und ihn jetzt und vor allem in der Vorbereitung im Sommer wieder an die Mannschaft heranführt. (dann wahrscheinlich mit neuem Spielkonzept, deutet Klopp ja immer mal wieder an und ist auch wegen Lewandowskis sehr wahrscheinlichem Wechsel notwendig)
Wolfsmond 28. Februar 2013 um 14:19
Bin da ganz bei dir möchte aber noch 2 zusätzliche Punkte bezüglich der Formation/Aufstellung in den Raum stellen.
1) Die Bayern haben diese Saison die meisten Mannschaften die im 4-2-3-1 aufliefen in der Luft zerrissen. Im Prinzip waren 4-3-2-1 und 4-5-1 am erfolgversprechendsten (Leverkusen, BVB, BATE). Ich gehe davon aus dass die Probleme des 4-5-1 sind Lesern dieses Blogs und auch Klopp bekannt sind. Er nahm sie wohl bewusst in Kauf
2) Man hat z.B. gegen Schalke gesehen dass die Bayern diese Saison auch das 4-5-1 sehr gut bespielen kann und gut mit diesem Modetrend gegen sie umgeht.
Wie gut Dortmund auch gestern war merkt man imo am Besten wenn man sich kurz vorstellt was die Bayern von gestern mit jeder anderen Bundesligamannschaft angestellt hätten..
King_Cesc 28. Februar 2013 um 15:00
Naja Wolfsburg hat mit seinem 4-2-3-1 eigentlich gut mitgespielt.
Hätte mir auch eine leichte Anpassung gewünscht.
Vielleicht Blaszczykowki (schreibt man den so?) auf rechts in der Dreierreihe, und dadurch Götze mehr ins Zentrum.
Wolfsmond 28. Februar 2013 um 15:42
Jo, Wolfsburg letztens war hier ein absoluter Lichtblick.. hat aber trotzdem „nur“ mitgespielt. Ich geh einfach mal davon aus dass der BVB hier auf jeden Fall besser ausgesehen hätte. Aber wär die Siegchance wirklich höher gewesen als im 4-5-1? De Facto hat man gestern nur 1 Tor kassiert und auch wenn es durchaus höher hätte ausgehen können hat man doch recht wenig überhaupt zugelassen und hätte durchaus auch 0:0 in die Halbzeitpause gehen können. So motiviert und auch einfach individuell gut wie die Bayern gestern waren hätten sie Dortmund durchaus auch in der Luft zerreisen können wenn sie nicht so taktisch diszipliniert und eben auch individuell gut verteidigt hätten.
Mit dem Trio Dante, Schweinsteiger, Martinez haben die Bayern diese Saison einfach eine Pressingresistenz die sie vorher in der Form schlicht nicht hatten.. und dem BVB fehlt Kagawa (wenn der noch da wär hätte ich durchaus extrem gern ein Dortmunder 4-2-3-1 gesehen)
Rookie 28. Februar 2013 um 16:11
jepp, genau, erste Halbzeit war meiner Meinung nach das Beste, was Bayern seit Jahren gespielt hat(und ich habe beinahe alle Bayernspiele der letzten Jahre live gesehen). Vor allem bezüglich Laufbereitschaft und Aggressivität. Dortmund hat super gegengehalten und ist phasenweise in der 2.HZ zurückgekommen. Eine andere Mannschaft wäre Ende der 1. Halbzeit in dieser Wahnsinns Schlussviertelstunde zerfallen, hätte das 2:0 3:0 kassiert und wäre in der 2. Hz gnadenlos ausgekontert worden. Nur 1:0 ist eine super-Lesitung des BVB
air force 1 18. April 2013 um 00:34
@Ben
Vielen Dank für Deine ausführliche Darstellung- sehr gelungen.
Ben schreibt:
„Warum opfert man Götze auf dem Flügel? Der Junge ist doch wie gemacht für das Spiel zwischen den Linien und in den Halbräumen und hätte sich sicherlich auch gegen Martinez/Schweinsteiger ins Spiel einbringen können oder als Raumöffner agiert. Aber die Präsenz im 10er Raum war quasi nicht vorhanden und somit war das Dortmunder Angriffsspiel auf die Flügel begrenzt, was den Bayern natürlich in die Karten spielte. Man beraubte sich der im 4-2-3-1 so gut funktionierenden Synergien mit einer vermeintlich “besseren” Anpassung an den Gegner. Wieso nimmt Kloppo Kevin nicht raus, zieht Götze ins ZM und bringt Kuba gleich auf den Flügel?
Last but not least das Dortmunder Aufbauspiel in der 2. HZ. Als ich Götze sah, wie er sich von den eigenen Innenverteidigern mehrfach den Ball abholte wurde in mir der Wunsch nach Sahin wach. Dieser hätte mit Gündogan für den Spielaufbau sorgen können und Götze hätte im Zwischenlinien und 10er Raum für Präsenz gesorgt und somit Martinez/Schweinsteiger binden können. Das Sowohl Santana und auch Subotic nicht mit Hummels bzw Dante im Spielaufbau zu vergleichen sind weiß mittlerweile jeder, also warum sollte man Ihnen diese Last aufbürden? Wenn man 1-0 hinten liegt warum nicht die taktischen Mittel einbringen um die Offensive zu stärken? Bender sorgte zwischen den IV zwar für defensive Stabilität aber ist in der Spielanlage nicht mit Nuri oder Ilkay vergleichbar“.
Du hast es im Grunde genommen exakt vorausgesagt was beim BVB gegen Malaga passiert, wenn Sie in Hz2 unbedingt noch Tore brauchen. Kevin war gar nicht erst im Spiel und Götze konnte sich abermals die Bälle bei der IV abholen.
Als Sahin für Sven Bender eingewechselt wurde hast Du auch gesehen was passiert. Zuerst hat der BVB zwei Großchancen und wird dann gnadenlos ausgekontert.
Ilkay + Mario + Nuri haben ihre Stärken nicht gerade in der Defensive. Also bedeutet der Wechsel Nuri für Sven ein großes Risiko- die Offensivkraft wird dadurch natürlich gestärkt.
Götze ins ZM / OM sehe ich genau so wie Du. Hier ist er viel wertvoller und kann wunderbare Lochpässe auf Kuba, Reus oder Lewa spielen. Des Öfteren gelingt es Mario auch über die Außenbahnen in den Rücken der Abwehr zu kommen- dann wird es noch gefährlicher.
Zudem kann Mario durch Kombinationen ( Lewa, Reus, Kuba, Schieber, Sahin, Schmelzer ) ) auch selbst zum Abschluss kommen.
Gegen Malaga standen einige Offensivkräfte viel zu weit vorne und konnten so gar nicht ins Kombinationsspiel mit einbezogen werden.
Nagus 28. Februar 2013 um 10:55
Ihr stellt das in eurer Analyse sehr schön da, aber ich wollte trotzdem noch ein Mal nachfragen wie Ihr das Verhalten von Lewandowski in der ersten Halbzeit beurteilt. Das Pressing von Dortmund bestand in den ersten 45 min daraus, dass Lewandowski alleine im Bogen auf den Ballführenden Innenverteidiger zuläuft. Dann gabe es bei Bayern zwei drei Pässe und der Ball wurde auf die andere Seite gespielt.
Das wars.
Dann dauerte es gefühlt eine Ewigkeit, bis sich Götze auf den Weg gemacht hat und Alaba angelaufen hat. Dortmund spielte im Pressing faktisch nur mit 8 Mann, sobald der Ball an Götze vorbeigespielt wurde. Ich habe das während des Spiels einfach nicht verstanden. Entweder man lässt Lewandowski tiefer stehen oder Götze höher. Aber so wie Dortmund das gespielt hat sah es echt nach einer total ineffektiven Mischung aus. In meinen Augen war auch genau das der Unterschied zu dem Bayern pressing. Hier wurde Kroos viel höher gestellt und Dortmund konnte sich nicht mit 2 Querpässen befreien.
Also meine Frage, wenn ich das richtig beurteilt habe, wieso wurde Lewandowski nicht zurückgezogen bei der Verteidigung? Wieso war er teilweise 20-30 Meter isoliert in der Bayernhälfte unterwegs?
FL (aka LeFlo777) 28. Februar 2013 um 11:35
gute Frage: Mir ist auch aufgefallen, dass der BVB kaum „Zugriff“ auf die Bayern hatte.
blub 28. Februar 2013 um 12:12
Den 10er den krooos darstellt gab es beim BVB nicht. eines der, wenn nicht sogar DAS Probleme beim 451. Götze war RA oder LA. da ist er weg ganz schön weit.
Schade das Kagawa weg ist. ;( Da hätte noch einmal das potential bestanden richtig starkes mittelfeldpressing zu spielen.
fluxkompensator 28. Februar 2013 um 10:52
2 dinge, mich ein bisschen störten:
1) schweinsteiger spielte diese diagonalbälle zwar in exzellenter Weise, doch sah er sich dabei selten erhöhtem druck ausgesetzt; dortmund hat sich offenbar nicht vorgenommen, ihm im spielaufbau zu stören, zu pressen oder wie auch immer. ähnliches fiel mir übrigens in der ersten halbzeit im bezug auf dante auf, der sehr viele ballkontakte hatte (einige male mit ball am fuß ins mittelfeld rückte) und seelenruhig pässe schlagen konnte (meist ähnlich verlagernd wie schweinsteiger in der zweiten halbzeit). hier hätte ich mir beispielsweise eine präsentere rolle lewandowskis gewünscht, der ja ansonsten nur in der spitze rumhing; erwartungsgemäß wurde van buyten nicht angelaufen, doch bei dante hätte ich mir das dann doch gewünscht.
2) das zitat vom klopp im artikel ging ja noch weiter: er sagte sinngemäß auch, das aufbauspiel wurde von bayern gestört, so dass lange bälle erforderlich waren – die tiefenstaffelung war aber nicht gut. für mich schreit dieser satz ja förmlich nach nuri sahin! mehr ballkontrolle und passgenauigkeit (+ pressingresistenz) in den eigenen halbräumen, zudem eine entlastung götzes (der in der zweiten halbzeit sehr, sehr oft tief kam, um das aufbauspiel zu unterstützen), der sich dann um die anbindung der spitze in der zehnerposition kümmern kann. für mich unverständlich, warum klopp das nicht probiert hat.
zack 28. Februar 2013 um 12:59
zu 1.) das zurückfallen schweinsteigers auf die LV-position war so sicher geplant. durch das gleichzeitige sehr hohe aufrücken der eigentliche ausßenverteidiger, kann der BVB dort gar nicht pressen, ohne an anderen stellen viel zu viel und viel zu wichtigen raum zu opfern.
fluxkompensator 28. Februar 2013 um 13:05
lewandowski?
zack 28. Februar 2013 um 13:31
der muss doch höher/seitlicher stehen, um passwege zu den IV zuzustellen.
King_Cesc 28. Februar 2013 um 14:55
Meiner Meinung nach hätte Lewandowski durch ein paar Meter mehr hier wirklich viel gut machen können.
Er kann ja sogar von Dante zu Schweinsteiger laufen, ohne ihn aus dem Deckungsschatten zu verlieren.
Vielleicht wollte Klopp ja Lewandowski in der Mitte um im Falle einer Balleroberung eine Anspielstation zu haben?
SR 1. März 2013 um 05:31
Mich wundert dass Klopp’s Aufstellung kaum kritisch hinterfragt wird. Schliesslich wäre zur halbzeit ein 2:0 oder 3:0 verdient gewesen. Er hat (aus Angst vor einem starken Gegner?) den Spielaufbau, die Tiefenstaffelung und das Pressing/Gegenpressing auf Dante/Schweinsteiger geopfert um sicherer zu stehen im zentralen Mittelfeld, dem ursprünglichen Prunkstück der Dortmunder. Erinnert mich fast an Löw gegen Italien und der wurde dafür medial zerfetzt..
Fabian 1. März 2013 um 07:46
Genau daran habe ich mich auch erinnert gefühlt. Manchmal wird das „Auscoachen“ auch einfach überstrapaziert und man sollte sich bewusst machen, was Eingespieltheit bewirken kann und wo die eigenen Stärken wirklich liegen.
AP 1. März 2013 um 22:30
Ist ja nicht so das Dortmund das erste mal 4-5-1 gespielt hat. Und auch andere Bayern Gegner haben es mit diesem System versucht.
Und was Löw gg Italien probiert hat, war ja recht neu.
Der vergleich hinkt gewaltig, daher wird Klopp auch nicht kritisiert.
Fabian 28. Februar 2013 um 10:20
Ich weiß, es gehört nicht wirklich hier hin, aber ich möcht doch einmal duie gelbe Karte gegen Martinez zur Diskussion stellen. Für mich war das klar Rot und Bayern hatte Glück, dass das Spiel bis dahin komplett ohne Fouls ablief und der Schiedsrichter gnädig gestimmt war. So mit Anlauf, gestrecktem Bein voran, die Schere hinterherziehend, von schräg hinten nur den Mann zu treffen, da ist man mit Gelb schon gut bedient.
Ohne Martinez wäre das Spiel gewiss nochmal gekippt, denn er hat zugegebenermaßen überragend gespielt.
Graf Zahl 28. Februar 2013 um 10:49
Schiedsrichterentscheidung hin oder her – auf dieser Seite wird primär, und das gefällt mir an ihr so gut, über Taktik gesprochen. Für alles andere gibt es mehr als ausreichend Plattformen. Deshalb würde ich das auch gar nicht zur Diskussion stellen, wie berechtigt oder unberechtigt irgendeine Karte ist. Es ist doch viel interessanter, zu beobachten, welche Auswirkungen ein Platzverweis (ganz gleich ob gerechtfertigt oder nicht) auf die Spielausrichtung hat. Das ist übrigens sehr schön zu beobachten im Bericht Dortmund vs Frankfurt 😉
Ansonsten: Ein herausragender Artikel, der dem gestrigen Spiel an Niveau ebenbürtig ist.
Gestern konnte man wunderbar beobachten, dass ein Reus eben kein Kagawa ist. Im Gegenpressing macht sich das für die Schwarzgelben sehr stark bemerkbar, ich habe da den Eindruck, dass sich Dortmund in der Arbeit gegen den Ball in dieser Saison auch leicht anders ausrichten muss, als noch in der vorherigen.
Alles in allem war es dennoch eine starke Partie, auch wenn die Bayuwaren dann leider einen Tick besser waren. Symptomatisch die Szene zum 1:0, bei der Lahm einfach „hungriger“ ist als ein Schmelzer.
Ich bin gespannt, ob Jürgen Klopp auch langfristig (wurde auch hier schon oft aufgegriffen) auf ein 4-3-3 setzt. Gerade mit Gündogan/Sahin könnte das in Zukunft viele großartige Möglichkeiten im Spielaufbau eröffnen. Eben jenen hat es gestern auf Dortmunder Seite nämlich vorrangig gefehlt. Durch das Fehlen von Hummels und das herausragende Spiel Martinez‘ gegen Gündogan fehlte es an Ideen nach vorne.
Fabian 28. Februar 2013 um 11:39
Ja, deswegen sage ich ja auch, dass es eigentlich nicht hier hin gehört. Lass es mich mal so umformulieren.
Ich würde gerne über die taktischen Hypothesen spekulieren, für den Fall, dass Martinez vom Platz gestellt worden wäre.
Es hätte sicher die Einwechslung von Gustavo für Müller oder Mandzukic zur Folge gehabt. Die Bayern hätten weniger gefährlich gekontert und die Dortmunder sich wohl noch mehr in ihrer Hälfte festgesetzt. Es wäre jedenfalls nochmal spannend geworden, denke ich.
In allen anderen Punkten muss ich dir auch zustimmen. Mir persönlich hat das System mit Kagawa besser gefallen, auch wenn da einige Einzelspieler (Götze, Kuba zum Beispiel) individuell noch schwächer waren als heute.
grunzschwein 28. Februar 2013 um 11:00
Vor allem da er mit der Sohle vorran reingeht, wurde meiner Erinnerung nach auch in letzter Zeit härter bestraft.
Für mich eine „dunkelgelbe Karte“, er hätte sich aufjedenfall nicht beschweren dürfen wenn er mit Rot vom Platz geganngen wäre.
Aber ich denke mal da Martinenz vorher nicht aufgefallen ist und generell sehr wenig Karten bei diesem intensiven Spiel gezeigt wurden, hat der Schiri nur Gelb gezeigt.
FL (aka LeFlo777) 28. Februar 2013 um 11:33
Also für mich war es auch rot. Von schräg hinten in die Beine, ohne Chance auf den Ball.
Ich möchte hier auch noch etwas zur Sprache bringen. Bayern war sehr aggressiv, bissig, und ihnen kam die großzügige Linie des Schiedsrichters sehr entgegen. Dortmund hatte große Probleme damit, sich darauf einzustellen (sowohl auf Bayern als auch auf den SR). Mir sind gefühlte 20 Szenen in HZ1 aufgefallen, wo Götze und Reus Zweikämpfe verlieren, die man vll. auch hätte abpfeifen können. Sie haben das Foulspiel gesucht, nicht bekommen und dann ratlos den SR angeschaut und eben nicht nachgesetzt.
Ich wundere mich, dass die Spieler auf diesem Niveau nicht früher die gute Linie der SRs erkannt haben und diese angenommen haben. (Ganze nebenbei: in der N11 ist das noch viel schlimmer, Özil fällt auch oft in dieses Schema, leider!).
Saisonübergreifend muss ich sagen, dass es echt extrem ist, was für einen gewaltigen Leistungssprung die Bayern gemacht haben. Ihr ganzes System ist jetzt viel dynamischer, alle Spieler sind in Bewegung. Das war letztes Jahr noch komplett anders, als das Spiel erlahmte, sobald der Ball auf Ribery oder Robben kam.
Noch eine Sache ist mir aufgefallen: Dortmund hat in HZ1 viele Bälle einfach von hinten unkontrolliert weggeschlagen. MMn untypisch für die Spielweise. Woran lag das? Gutes Pressing der Bayern, zu wenig Laufarbeit, mangelndes Selbstvertrauen?
Natürlich auch wieder ein Lob an SV: Top Artikel! Weiter so! Kann man euch eigentlich auch direkt unterstützen durch Spenden (paypal etc) ?
Fabian 28. Februar 2013 um 11:47
Muss dir zustimmen, was die Gangart der Bayern angeht. Dortmund hatte damit schon öfters Probleme, wenn Götze die Fouls nicht bekommt. Die Frage ist nur, wie man sich verändern soll. Klar, noch mehr passen und weniger in die Zweikämpfe, aber wenn man das so einfach machen könnte, hätten sie es bestimmt liebend gern getan.
Die Gründe für die etwas hilflose Spielweise des BVB kommen ja im Artikel schon gut zur Sprache. Bender und Großkreutz waren mangels Pressingresistenz keine Optionen, um flach hinten raus zu kombinieren. Gündogan und Subotic wurden früh unter Druck gesetzt und fanden keine Anspielstationen nach vorne, weil Dortmund insgesamt zu flach stand. Zweite Bälle wurden fast immer verloren.
Berni 28. Februar 2013 um 13:24
Das ist ein großes Problem des deutschen Schiedsrichterwesens in den letzten Jahren, was meiner Meinung auch mitverantwortlich für das Ausbleiben der größten Erfolge ist. Gestern wurde so gepfiffen wie es international üblich ist, und so ist es auch richtig. Aber dadurch, dass 90% der deutschen SR bei jeder Berührung auf Foul entscheiden, sind die Spieler verweichlicht. Auf internationaler Bühne sieht das dann so aus, dass man bei einer Berührung auch direkt zu Boden geht, weil man es ja gewohnt ist, dass es gepfiffen wird. Dadurch verliert man nicht nur endlos viele Bälle in der Vorwärtsbewegung, sondern stärkt auch den Gegner, indem man ihm zeigt, dass er körperlich überlegen ist.
Auf der anderen Seite geht man defensiv nicht so zur Sache wie Martinez gestern, weil es sonst Karten in allen Farben hagelt. Dadurch haben Gegenspieler auf höchstem Niveau mehr Zeit und Raum, den sie dann eiskalt ausnutzen. Und eigentlich kann man es den Spielern garnicht vorwerfen. Sie sinds ja nicht anders gewohnt.
Ich habe es schonmal gesagt. Früher wurde Foul gepfiffen, wenn der SR klar gesehen hat, dass es Foul war. Heute pfeifft er, wenn er nichtmehr klar sehen kann, obs in Ordnung war. Das ist ein großer Unterschied und eine völlig falsche Entwicklung.
Hans 28. Februar 2013 um 13:30
„Ich möchte hier auch noch etwas zur Sprache bringen. Bayern war sehr aggressiv, bissig, und ihnen kam die großzügige Linie des Schiedsrichters sehr entgegen.“
Diese Taktik hat der BVB gegen Bayern letzte Saison selbst schon erfolgreich angewandt. Das Spiel in München wurde von den Dortmundern sehr hart geführt, der Schiri hat aber fast gar keine Karte gezückt. Das kam den Dortmundern natürlich sehr entgegen. Deshalb wundere ich mich, dass der BVB jetzt selbst kein Gegenmittel findet.
Überhaupt ist der BVB in dieser Saison lange nicht so stark, wie noch letzte Saison. Ok, das ist „Jammern auf hohem Niveau“, denn in der Liga steht man auf Platz 2 und hat beste Chancen, sich wieder direkt für die CL zu qualifizieren (und über die Leistungen des BVB in der CL muss man diese Saison eh den Hut ziehen). Aber z.B. das Spiel gegen Gladbach wäre letzte Saison noch sehr viel konsequenter geführt und höchstwahrscheinlich auch gewonnen worden.
Irgendwie ist diese Saison alles ein bisschen umgekehrt. Bayern souverän Tabellenführer, mit einem schier unglaublichen Vorsprung. Und sie machen bisher keine Anzeichen in der Liga den Fuß vom Gas zu nehmen. Genau so hat der BVB letzte Saison überragend die Meiterschaft gewonnen. Da wurde dann schnell vergessen, dass die Bayern mit 73 Punkten ebenfalls eine sehr gute Saison gespielt haben. Aber in Dortmund wollte keiner offen über die Meisterschaft reden. Und ziemlich genau die gleichen Sprüche hört man nun aus München. „Wir schauen nur auf uns“ oder „Wir denken von Spiel zu Spiel“. Keine Attacke in Richtung der Gegner… es ist fast ein wenig langweilig, wenn der Uli die ganze Zeit so ruhig ist. ^^
geco87 28. Februar 2013 um 14:15
Ok, ich habe die Bayernbrille auf, aber selbst wenn es ein Dortmunder gewesen wäre, würde ich sagen, dass man Rot geben kann, aber es nicht zwingend ist.
Gibt ja immer eine Messlatte und die lag im Spiel erfreulich hoch (Warum nicht immer? Am Tag zuvor sah ich Mainz vs. Freiburg im Stadion und Aytekin hat furchtbar kleinlich gepfiffen – was jedoch nicht spielentscheidend war). Also Martinez senst ihn voll um. Für ihn spricht, dass die Aktion klar dem Ball gilt, also keine böse Absicht vorhanden war, und er wirklich nur die Zehntelsekunde zu spät kommt. In England würde es für solche Fouls in 9 von 10 Fällen auch nur Gelb geben!
Bei Götze und Reus muss ich euch zustimmen. Die spekulieren viel zu viel auf Fouls. Gegen Ribery wird in vielen Spielen ähnlich hart gespielt und er lässt sich nicht unterkriegen.
Gitonga73 1. März 2013 um 08:14
Das mit Götze und Reus habe ich genau so empfunden. Haben auf den Pfiff des, mMn, guten Schiris gewartet. Aber Kroos ist auch so ein Typ. Alles sehr theatralisch, nun gut, sie sind auch körperlich nicht so robust, aber es nervt schon…und Özil ist der Meister von allen.
Anni 28. Februar 2013 um 15:09
Das mit der Farbenlehre ist natürlich auch so ein Fahrradkettenansatz …
Immerhin sollte man dabei nicht vergessen, dass das BVB-Team circa doppelt so oft gefoult hat wie das Bayern-Team, aber keine Gelbe Karte bekam. Quelle: http://www.kicker.de/news/fussball/dfbpokal/spielrunde/dfb-pokal/2012-13/4/1877174/0/default/spieldaten_bayern-muenchen-14_borussia-dortmund-17.html
Für mich war eher auffällig, dass die Bayern gegen eine (eigentlich) pressingstarke Mannschaft das Mittelfeld behaupten und das Spiel relativ geordnet aufbauen konnten ohne sich all zu sehr zu Rückpässen auf die Innenverteidiger verleiten zu lassen und das eigene Spiel so zu „lähmen“. Statt dessen haben sie die Dortmunder selbst sehr gut unter Druck gesetzt, z.B. der sehr arbeitsame Mandzukic gegen den dann relativ schwachen Subotic. Die dafür notwendige Aggressivität hatten die Bayern-Spieler. Dass es daurch zu Fouls kommt, bzw. taktische Fouls gezogen werden, ist doch klar, gerade in der Verteidigungsphase. So fand ich das Foul von Martinez typisch für eine Phase in der Dortmund stärker wurde. Hart, klar, aber man muß es auch nich übertreiben.
Interessanter fand ich, dass die Bayern der Aggressivität und dem Pressing der Dortmunder standhalten konnten und es mittlerweile selbst sehr gut nutzen können. Meine Frage wäre eher, ob dies mit Luiz Gustavo statt Martinez auch so hätte funktionieren können, oder ob Martinez mit seiner Aggressivität, Pressingresistenz und seinen Möglichkeiten sich in die Offensive einzuschalten der Baustein im Bayernkader ist, der fehlte um pressingstarke Teams (auch über Ballbesitz) dominieren zu können.
Schlicke 28. Februar 2013 um 16:45
@Anni: Die Foulstatistik bezieht sich ja lediglich auf die von dem sehr freigiebig pfeifenden Kircher (kein Vorwurf, ist nunmal seine Linie) abgepfiffenen Situationen und spiegelt daher die beobachtete Aggressivität überhaupt nicht wider. Ich stimme da LeFlo777 zu, mir sind neben Götze und Reus auch noch zahlreiche Szenen mit Lewandowski in Erinnerung, den Dante und vB im Defensivkopfball immer an der Grenze zum Foulspiel angegangen sind. Das war schon sehr clever, so konnte er die langen Bälle (die gestern dazu noch recht unpräzise waren) nicht in gewohnter Manier verarbeiten und ihm wurde nach und nach der Zahn gezogen, und damit auch des Dortmunder Offensivspiel einer Stärke beraubt. Bei einem kleinlicherer Schiri hätte es da etliche Freistöße 30m vor dem Bayerntor geben können.
Auf Bayernseite hat Mandzukic extrem aggressiv und clever gespielt, sehr unangenehmer Spieler mit einer gewissen Portion Abgezocktheit. (Ellenbogen ja, aber nie so ungeschickt wie z.B. Schieber gegen Frankfurt). Dies ist kein Vorwurf an Kircher, er hat das Spiel souverän geleitet.
Steffen 28. Februar 2013 um 09:57
Wie immer super Analyse! Was mir besonders gefiel war, das Bayern bis auf ganz wenige Ausnahmen (van Buyten gegen Reus an Eckfahne z.B.) so gut wie keinen Ball in der eigenen Hälfte ans Dortmunder Gegenpressing verlor. Vor allem die langen diagonalen Bälle auf den weit aufgerückten Lahm waren dabei ein super Mittel – etwas genauer auch hier:
http://derbayernblog.com/2013/02/28/fc-bayern-borussia-dortmund-10-10/
Axel 28. Februar 2013 um 11:00
Stimme ich zu und nutze die Gelegenheit, auch van Buyten zu loben. Hat gestern irgendjemann (vlt in Zusammenhang mit dem Fehlen von Hummels) erwähnt, dass Badstuber fehlte und mit vB ein „34jähriges Auslaufmodell“ auf dem Platz stand, dem viele die Fähigkeit zum Spielaufbau absprechen? Der Mann hat seine Aufgabe mit ganz wenigen Ausnahmen klasse gemacht, auch von ihm kamen gute Diagonalbälle.
Ah, und vielen Dank für die schnelle und tolle Analyse. Ich hoffe, RM kann heute ausschlafen!
RM 28. Februar 2013 um 11:21
Hach, Ausschlagen, schön wäre es! =)
Neben privaten Dingen steht heute wieder was für SV an, was allerdings wie so vieles auf der Seite nicht sichtbar wird. Sei’s drum – danke für die Ausschlafwünsche, sowas finde ich irgendwie immer besonders nett.
foggy 28. Februar 2013 um 11:44
Etwas Wasser muss ich jetzt aber doch noch in den Wein kippen:
Es kann und darf nicht sein, dass bei einer so überlegen geführten Partie
– es nur 1:0 steht
– in der 90 Minute ein Schieber gegen ein Lahm zu solch einer Kopfballchance kommt.
Hieße der Mann Drogba, wars das.
Dies scheint mir übrigens immer noch die Achilles-Ferse der Bayern zu sein. Die Zuordnung im Strafraum bei Ecken und Flanken aus den Halb-Positionen in den Strafraum.
Das wirkt nicht immer souverän.
geco87 28. Februar 2013 um 13:51
„Dies scheint mir übrigens immer noch die Achilles-Ferse der Bayern zu sein. Die Zuordnung im Strafraum bei Ecken und Flanken aus den Halb-Positionen in den Strafraum.“
Dem kann ich gar nicht zustimmen. Wenn, dann liegt der Fehler schon vorher, Piszczek darf nicht so unbedrängt zum Flanken kommen. Kommt die Flanke dann gut, ist es in der Mitte bestenfalls eine 70:30 Situation für Bayern, doch das geht so schnell, dass eine 100 % Ordnung hier gar nicht möglich ist. Die Flanke kam perfekt, dass sich dann Schieber gegen Lahm durchsetzt, ist halt die Gefahr bei einem kleinen Außenverteidiger.
Deine Kritik erinnert mich an die von dem Interviewer von Löw nach dem Deutschland-Spiel gegen Frankreich, der als Haar in Suppe angebliche Unaufmerksamkeiten gegen Benzema fand – Löw verwies zurecht auf die Weltklasse solcher Spieler, auf dem Niveau kannst du einfach nicht alles verteidigen!
geco87 28. Februar 2013 um 13:55
Sorry für den Doppelpost.
@ foggy:
Ansonsten stimme ich dir zu:
Bei Ecken und Freistößen des Gegners hat Bayern tatsächlich seine Schwächen.
Ebenso fällt das Ergebnis zu niedrig aus. Ich sah noch vier sehr gute Chancen der Bayern, von denen mindestens zwei sitzen sollten: 1. HZ Kroos (kurze Distanz, leeres Tor), Robben schräg rechts alleine vor Weidenfeller, 2. HZ Dante, Mandzukic jeweils per Kopf. Schon zur Pause hätte es mindestens 2:0 stehen müssen.
Michael Meyer 28. Februar 2013 um 09:48
Für mich war hauptsächlich der schwache Auftritt von Reus eine Überraschung. Ich kann mich nicht erinnern, dass er mal konsequent mit Zug in ein 1 gegen 1 gegangen wäre. Gegen Lahm oder auch van Buyten hätte mit seiner Schnelligkeit deutlich mehr machen müssen.
Fabian 28. Februar 2013 um 10:17
Ich fand ihn auch erschreckend schwach. In den letzten Wochen hat sich mMn schon angedeutet, dass er nicht in Form ist, denn viele Bälle verspringen ihm bei der Annahme. Symptomatisch die Szene in der ersten Halbzeit, wo er relativ unbedrängt ins Aus dribbelt.
Seine Stärke liegt absolut im Antritt und Torabschluss und das macht er immer noch Weltklasse. Dazu war gestern, um es mit Klopps Worten zu sagen, die Tiefenstaffelung aber nicht gut genug. Als Kombinationsspieler im Zusammenspiel mit Götze ist er leider oft zu ungenau und schlampig. Wenn dann so konsequent gepresst wird, ist jeder Zentimeter, der dir der Ball verspringt zu viel.
SR 1. März 2013 um 05:14
Volle Zustimmung. Dazu kommt sein nach wie vor schwaches Defensivverhalten (für Dortmunder Verhältnisse, und eher qualitativ als quantitativ schwach). Fazit: ein sehr starker und doch überschätzter Spieler.
Schinke 1. März 2013 um 16:23
Reus überschätzt?? ach ja, ich hab vergessen, es gibt ja genügend Spieler in der Bundesliga mit seinen Fähigkeiten 🙂
Lukas 28. Februar 2013 um 09:47
Vielen Dank für die zeitnahe und ausführliche Analyse des gestrigen Top-Spiels! Ich zolle den Verfassern (nicht nur für diesen Artikel!) großen Respekt, dass sie sich selbst nach solchen Krachern nicht gemütlich auf der Couch niederlassen und ein „Feierabendbier“ mit Freunden konsumieren, sondern sich mit viel Mühe und Zeit bis tief in die Nacht hinsetzen um einer mittlerweile verwöhnten Community bereits am nächsten Tag zum Aufstehen eine Freude bereiten zu können.
Vielen, vielen Dank Jungs, Ihr seid großartig!
El Entrenador 28. Februar 2013 um 09:41
Entschuldigung…wenn schon, dann richtig: ich meinte Professor Rangnick.
El Entrenador 28. Februar 2013 um 09:40
Wirklich schöne Analyse zu einer taktisch sehr interessanten Begegnung. War aber wohl zu erwarten. Bei aller Taktik: das war für den FC Bayern meiner Ansicht nach zu großen Teilen nur so umsetzbar, weil sie wirklich so viele individuell starke Spieler haben, die sehr pressingresistent sind. Nicht selten haben es die Dortmunder geschafft Überzahl herzustellen ( teilweise 3 vs. 1 )und der Bayer konnte sich trotzdem behaupten. Das ist dann natürlich ein hartes Brot für den BvB. Nicht, dass der BvB keine Spieler dieses Formats hätte….aber mir sind da doch einige solcher Szenen in Erinnerung. Aber ebenfalls auffällig war, dass der FCB nach solchen Szenen nicht direkt Kapital daraus schlagen konnte. Als Trainer geht dir da doch die Hutschnurr hoch. Drei gegen einen und du eroberst den Ball nicht.
Auf jeden Fall ist es wirklich schön zu sehen, dass sich in der Bundesliga das taktische Niveau erheblich gesteigert hat. Sicher, nicht erst seit gestern. Aber sooo lange ist es auch noch nicht her, dass man noch mit Libero gespielt und über Doktor Rangnick gelächelt hat.
Lobanowskyj 28. Februar 2013 um 15:12
Stimmt, jetzt wo du`s sagst, ist das für mich auch ein bisschen untergegangen, wie zB Martinez von Gelben umzingelt ist und sich nacheinander jedes einzelnen auf ganz engem Raum entledigt. Das war RIESIG.
Bernhard 28. Februar 2013 um 09:14
Danke für die gelungene Analyse!
Weiß jemand Statistiken zu den Laufwerten der beiden Mannschaften finden kann?
mischl 28. Februar 2013 um 11:12
http://www.statistikzudenlaufwertenimdfbpokal.de
Bernhard 28. Februar 2013 um 12:34
Funktioniert nicht 🙁
96er 28. Februar 2013 um 12:51
Das war ein Scherz, kein mensch nennt seine seite so. Einfach mal selber google benutzen.
TL 28. Februar 2013 um 13:04
Meine Güte – er ist ein Toll und das war ein dummer Scherz!
Einfach ignorieren.
Und gute Statistiken gibts normalerweise hier
http://www.whoscored.com
oder auch http://www.spox.com.
ayounes 28. Februar 2013 um 09:05
Sehr gute Taktische Analyse! Mir ist aufgefallen das Bayern Dortmund in der gleichen weiße anlief wie Gladbach im letzten Spiel Zitat von RM: „Dadurch entstand eine diagonale Linie im Mittelfeld: Der Linksaußen presste, der halblinke Sechser ging nach vorne, der halbrechte Sechser blieb und der ballferne Außenstürmer ließ sich fallen. Dahinter verschob die Abwehrkette in Ballrichtung, die Außenverteidiger spielten relativ mannorientiert“.
Ich frage mich: Hat Bayern das so schnell einstudiert, weil das bei Gladbach defensiv so gut klappte, oder entsteht das automtisch beim pressen aus der Aufstellung auf die Dortmunder? Die Grafik hätte man eins-zu-eins so übernehemen können (nur bmg-Namen gegen fcb-namen austauschen)
zack 28. Februar 2013 um 12:51
das ist eigentlich gang und gebe was pressing und verschieben angeht. ob man das nun diagonal, sichel oder halbmond nennt…
TW 28. Februar 2013 um 21:07
Wobei es normalerweise, wie du schon sagst, eine Sichel bzw. ein Halbmond und keine Diagonale ist. Aus defensivtheoretischer Sicht kann ich mir so eine Stellung nur vorstellen, wenn sich die Kette initial zu tief positioniert hat, so dass der ballnahe 6er mit aufrücken muss, um den ballattackierenden Spieler abzusichern. Durch die schräge Grundposition wäre die Kette mit einfachen Doppelpässen auch sehr einfach zu umspielen (RM hat da bei besagtem Spiel auch eine Grafik zu gemacht).
New left Football 28. Februar 2013 um 08:56
Taktisch mag das ja interessant sein was die Bayern da abliefern – aber spielerisch überhaupt nicht. Das ist Laufmaschinenfussball in Vollendung. Mourinho wäre dafür der perfekte Trainer. Aber offenbar soll nun Pep den Robotern Leben einhauchen.
Sepp23 28. Februar 2013 um 09:24
Also spielerisch ist das auch nicht ohne was Bayern zeigt. Wie sie sich teilweise auf engem Raum mit kurzen Pässen wieder freigespielt haben und dadurch Täume geschaffen haben, das war schon klasse. Schade ist halt das Kroos gespielt hat. Mit Shaqiri ( wenn Ribéry spielt auch Müller) wären wir noch dynamische gewesen und hätten bessere Pässe in die Schnittstellen bekommen. Kroos dagegen gestern wie so oft ( außer gegen Arsenal) schwach und mit vielen (oft einfachen) Fehlpässen. Aber in Zukunft kommt Heynckes eigentlich nicht an Rib Müller Rob vorbei. Hoffen wir mal das er auch so Aufstellt.
mischl 28. Februar 2013 um 11:11
doch kommt er
da gibts einen kroos der gesetzt bleiben wird. mit recht 🙂
MW 28. Februar 2013 um 17:33
In Sachen Ballkontrolle ist Kroos eine Bank aber er macht des Spiel so unfassbar langsam sodass jeder Konter nur schief gehen kann wenn er am Ball ist. Beispiel: Ich erinnere mich an ein Szene aus dem Spiel wo Bayern den Ball erobert hat und nun in einer 4 gegen 3 Situation befanden. Müller spielt auf Kroos. Der könnte sofort auf Manzukic weiterleiten, aber Kroos bekommt es nicht gebacken und macht den Ball wieder langsam und Dortmund konnte sich wieder formatieren. Wieder eine gefährliche Situation die er völlig unnötig langsam und ungefährlich machte.
Lobanowskyj 28. Februar 2013 um 19:04
„… und Dortmund konnte sich formatieren“
-ach so, deshalb haben die wohl alles vergessen, was Klopp ihnen beigebracht hat. Großkreutz guckt auch wirklich manchmal, als wär ihm einer mit dem Magnet über die Festplatte gefahren. Hoffentlich hat JK vorher ein Backup angelegt!
sharpe 28. Februar 2013 um 07:51
Danke für die schnelle und gute Analyse. Herausragend war für mich neben Schweinsteiger noch Dante, der für Bayern ein absoluter Glücksfall ist. Sowohl im Spielaufbau, wo er absolut Pressingresistent ist und auch noch starke Diagonalbälle spielt, wie auch in der Defensive, wo er durch tolles Stellungsspiel, klasse Zweikampfverhalten und gute organisatorische Fähigkeiten besticht. Für mich der beste IV der Liga.
vaust 28. Februar 2013 um 15:50
Sehe ich genauso. Für mich war ebenfalls Dante neben Schweini (und das ja oft wörtlich) herausragend in Defensive und eben auch in der Offensive (logischerweise verhältnismässig gesehen – eben als IV). Deswegen für mich auch einigermaßen schwer zu verstehen, warum Lewa nicht Dante abklemmte und Aufbau mehr über van Buyten lenkte und ebenfalls sich nicht generell auch mehr zu vB auch im Offensivspiel hinorientierte, der ja doch nicht so beweglich ist. Vielleicht ja auch taktische Vorgabe (glaub´ ich aber gar nicht mal), um die langen Schläge (von Subotic doch extrem unkontrolliert) nicht gegen den kantigeren vB zu kontrollieren, sondern ihn erst als unbeweglicheren und langsameren „Absicherer“ zu naschen. Übrigens für diesen Tag (bei exzellentem Bayern-Pressing bzw. auch Forechecking): wenn lang, dann richtig hinter (Platz gegen hohe Bayern war da) – hätte Bayern doch eher in Verlegenheit bringen können. Zumal ich finde, dass Großkreuz wegen seiner Zweikampf- und Konterstärke und nicht wegen seiner Kombinationssicherheit (ist doch nun eigentlich nicht seine super Stärke) relativ zentral aufgestellt wurde – Positionstausch mit Götze wäre sonst wahrscheinlicher (und vielleicht auch besser), Kuba lassen wir mal aussen vor (nicht ganz fit?). Denke also, dass Langpässe schon als wichtige Option vorgesehen waren aber halt direkt auf Lewa mit Konzentration zweiter Ball und zweite Welle (Klopp war ja auch mächtig sauer, dass kaum ein zweiter Ball erobert wurde). Fakt ist aber auch, dass zu einer nicht ganz so spielstarken zentralen Defensive (Hummelsausfall + kein zentrales Dreieck Bender – allein schon nicht super pressingresistent, Gündogan, Götze) auch zunehmend und im Kreislauf mit eben genannten ein mentales Problem kam (bei Reuss u.a. deutlich zu sehen), was den extremen Bayerndruck vor der Halbzeit mit erklärt. Schade (für den BvB), dass der Gegentreffer dann kurz vor der dann extrem wichtigen Pause (hätte und hat man dann ja auch an verschiedenen taktischen und mentalen Stellschrauben justieren können) durch einen doch einfach blöden Konzentrationsfehler fiel (Gegenpressing/Nachsetzen hin oder her).
Bananenflanke 28. Februar 2013 um 07:36
Von mir mal wieder ein großes Lob, sehr schnelle, sehr umfassende und detaillierte Analyse. Ich als Laie habe dennoch Einiges wiedererkennen können. Hilft wahrscheinlich auch, hier immer mal wieder zu lesen. Was mir noch auffiel, waren zwei, drei sehr starke lange Bälle von Dante in der Anfangsphase, so „halb-diagonal“, darunter gleich die erste Chance, bei der Schweinsteiger Müller den Ball wegnimmt.
Rüdiger 28. Februar 2013 um 07:20
Ein wichtiger Aspekt aus der zweiten Halbzeit gesprochener Spiels wurde meines Erachtens nicht genannt. Wie gegen Schalke, aber diesmal mit mehr Erfolg, spielte Bender in der zweiten Halbzeit zwischen den beiden Innenverteidigern, die nach außen gingen. Die Außenverteidiger standen, und das ist im Text meines Erachtens nicht korrekt dargestellt, recht hoch und machten Druck. Im Gegensatz zu Schalke haben die Bayern aus dieser Dreierkette aber kein Kapital schlagen können. Dies war die stärkste Phase der Dortmunder und Subotic, Santana und Bender standen gut und alles wirkte stabil. Ansonsten, Vielen Dank für die erneut bärenstarke Analyse.
RM 28. Februar 2013 um 09:51
„Nachdem sich zuerst Gündogan nach hinten bewegt hatte, war es in der Schlussphase zunehmend Bender, der abkippte. Jetzt standen nicht nur die Außenverteidiger sehr hoch, sondern die Innenverteidiger auch enorm breit.“
Rüdiger 1. März 2013 um 13:05
Sorry, überlesen. Saß übermüdet im Zug auf der Rückfahrt aus München.
Ls 28. Februar 2013 um 06:49
Chapeau Bayern und RM, klasse Spiel und Analyse.
laleluli 28. Februar 2013 um 05:06
Sehr ich auch so @ flowbama. Lahm geht ja alleine nach. Ein – Mann-Gegenpressing? Gegenpressing ist doch ein taktisches Mittel, das kollektiv durchgeführt wird…
AP 28. Februar 2013 um 11:47
Heißt ja nicht das alle blind drauf schieben und das am 16er der Borussia. Mit einem Pass 5 Leute stehen lassen.
Martínez sichert schön in der Szene für Lahm ab, der zunächst sich nach hinten orientiert und dann Schmelzers Zögern erkennt. Müller und Robben schieben da ebenfalls rechts rüber. Also als Oberbegriff voll zutreffend, wenn das kein Gegenpressing ist dann weiß ich auch nicht. Aber Jeder kann ja dem Kind seinen eigenen Namen geben.
Alliser 28. Februar 2013 um 02:50
Scheiß auf meine Podcast-Audioqualitätskritik: Das hier ist ganz großes Tennis. Danke. 🙂
Pentatonik 28. Februar 2013 um 02:42
Danke für die wiedermal schnelle und wiedermal beeindruckende Analyse!
Die eingestreuten Zitate finde ich sehr schick, weil sinnvoll platziert und trotzdem auflockernd.
Kompliment für Inhalt und Form!
Xenon1840 28. Februar 2013 um 02:20
Der Analyse kann (ich)/man uneingeschränkt zustimmen. Ein tatkisch gesehen grandioses Spiel auf höchstem Niveau.
AP 28. Februar 2013 um 01:48
Bam. Was für ein Spiel. Was für eine brutale 1 Hz. der Bayern. Und wie stark Dortmund zurück ins Spiel fand. Schieber hätte das Drehbuch nochmal dramatischer gestalten können.
Spiel geil. Analyse geil. Top RM. Und MR’s Prognose trifft’s auch noch.
F9 28. Februar 2013 um 01:34
Ein Loblied; erklärbar durch die Fanbrillen-Perspektive.
seils 28. Februar 2013 um 01:47
Was mir an der ganzen Kommentarkultur-Scheiße am meisten auf den Sack geht, sind völlig substanzlose Nörgelbeiträge wie dieser.
Wenn die Analysen, die hier zu München erschienen sind, eines nicht sind, dann Loblieder; im Gegenteil, nicht selten finde ich sie zu kritisch.
Wie man nach dem Spiel und dieser Analyse dann dazu kommt, dahinter die Fanbrille sehen zu wollen, ist mir völlig rätselhaft.
Matthias 28. Februar 2013 um 09:44
Bayernhater leben in ihrer eigenen Welt, in der alles von Bayern arrogant und Lob für die Bayern geheuchelt ist. Einfach nicht auf solche Trolle reagieren 😉 In dieser Hinsicht ist die Kommentar-Kultur auf dieser Seite noch echt gut …. auf manch anderen Seiten sind offenbar nur Kinder unterwegs 🙁
Was dem Dortmunder Spiel fehlte, war die Spielintelligenz … Hummels krank, Sahin?, Kuba?
mischl 28. Februar 2013 um 11:20
ich find ganz ehrlich die leute, die 1:1 die seite widergeben, entweder den artikel selbst wobei ich immer sehr lachen muss, oder andere artikel zu den manschaften, viel schlimmer.
ich denk mir immer „warum hab ich das gerade gelesen?“ aber schön, dass ihr da draußen alles brav einübt 🙂
bisl wie die youtubekommentare die die witzigsten stellen eines videos nochmal posten
da ist son genörgel entspannte abwechslung
Leperon 28. Februar 2013 um 12:27
Also wenn man in anderen Fußballforen unterwegs ist, dann merkt man teilweise anderen tatsächlich sehr schnell an, dass sie auch viel sv.de lesen. Ich hab auch Probleme damit, wenn Leute die Artikel hier umformuliert als eigene Meinung wiedergeben, andererseits ist es auch kaum möglich dem hier geschriebenen zu widersprechen. Es ist einfach auf so hohem Niveau rational, dass man höchstens eine grundlegend andere Auffassung von Fußball haben kann oder eben in Nuancen die Unterschiede sieht. Letzteres wird vor allem hier in der Kommentarfunktion häufig praktiziert und das find ich auch sehr gut.
Die Leute die behaupten diese Analyse wäre parteiisch haben einfach nicht mehr alle Latten im Zaun.
Ein Zuschauer 28. Februar 2013 um 14:44
Also kommentare die nur einfach irgendwas von dieser Seite exakt wiedergeben habe ich hier noch nie gelesen. Genörgel ist ja in Ordnung aber sinnlose Parteilichkeits-Vorwürfe bleiben nun mal sinnlos.
PM 28. Februar 2013 um 01:28
Und da gibts erstes Mal Kritik von mir.
Natürlich hatte Bayern gute bis sehr guter Diagonalbälle drin. Meiner Empfindung nach konnte Dortmund dennoch schnell genug rückwartsschalten und die Bayern waren mit Ballbesitz im letzten Drittel nicht außergewöhnlich stark. Lediglich Martinez Chance entstand nach so einer Ballbesitzphase, die durch besseres Antizipieren von Santana verhindert worden wäre.
Das Gegenpressing vor dem Tor ist auch mehr Schmelzer ewig langem Zögern geschuldet. Da war eigentlich schon alles gegessen.
Bayern deutliche Dominanz entstand dadurch, dass die IV sich extrem tief bei Abstoß angeboten haben, dann allerdings nicht oder schlecht angespielt wurden und der Befreiungsschlag meistens zu kurz war. Die zweiten Bälle gehörten dann zwangsläufig den Bayern, die dann natürlich die großen Zwischenräume die Dortmund bot, gut nutzten.
Das war vorallem in der Phase ab der 30. Minute der Fall.
Es gab auch zwei, drei Situation wo Dortmund sich gut mit Gündogan und Götze rauskombiniert hat und dann direkt bis ins letzte Drittel spielen konnte, wo dann ein wenig das Glück und der letzte Wille fehlte.
Denke das Dortmund mit Hummels und konsequenten rauskombinieren durchaus hätte gefährlich werden können.
Flowbama 28. Februar 2013 um 01:45
„Das Gegenpressing vor dem Tor ist auch mehr Schmelzer ewig langem Zögern geschuldet. Da war eigentlich schon alles gegessen.“
Richtig!
AP 28. Februar 2013 um 01:54
Ob Schmelzer zögert oder nicht, erst Lahm sein Gegenpressing befördert den Ball zum Robben. Die meisten AV wären wieder in die Position gesprintet, dann hätte Schmelzer jetzt immer noch zögern können.
Flowbama 28. Februar 2013 um 02:51
Es war schlichtes Nachsetzen. Man muss nicht alles als Gegenpressing etikettieren, nur weils grad in aller Munde ist.
Flankengott 28. Februar 2013 um 14:49
Tut mir leid, aber ich halte es für Blödsinn, hier von Gegenpressing zu sprechen. Hab mir die Szene gerade mehrfach angeschaut: 3 der 4 ballnahen Spieler der Bayern, namentlich Robben, Martinez und auch Kroos, orientieren sich in dieser Situation passiv nach hinten anstatt aktiv Richtung Ball; einzig Lahm erkennt die Chance und stürzt sich in Richtung Schmelzer.
Wenn das Gegenpressing sein soll, dann betreibt das jede Mannschaft regelmäßig 😉
Lobanowskyj 28. Februar 2013 um 15:01
Aber das ist doch gerade die Idee, die RM beschrieben
hat: situatives Pressing. Eine Chance erkennen und drauf
gehen. Nicht alle stürzen wie die Spartaner auf den
Ballführenden, sondern einer erkennt´s und die anderen
orientieren sich im Raum um direkt nach Ballgewinn an-
gespielt werden zu können. Das ist dann tatsächlich eine
Sache von (cleveren, antizipierenden) Individuen und nicht mehr allein kollektiver Matchplan. Ein wirklich guter Trainer
wird immer auch das „chaotische Moment“ im Fussball be-
rücksichtigen und seine Spieler darauf trainieren,das zu
erkennen.
Ich gehe allerdings mit, dass man „Gegenpressing“ oft
auch einfach als „Nachsetzen“ bezeichnen kann.
kollektive
CF 28. Februar 2013 um 22:39
Natürlich ist das Gegenpressing. Es geht sich darum das die Spieler bei Ballverlust direkt Nachsetzten genau das ist das was Lahm in dieser Situation macht so was hätte Lahm vor 2 Jahren niemals gemacht.
SR 1. März 2013 um 05:00
Gegenpressing ist kollektiv, sonst wäre es eben nur Nachsetzen. In diesem Beispiel ist es nicht mal Nachsetzen, was implizieren würde das der Spieler bereits vorher im Zweikampf war. Sondern nur individuelles Pressing.
Das Gegenteil ist der Fall. Weil im Moment des Ballverlustes kein Münchner presst hat Schmelzer sich so (zu) viel Zeit genommen. Und Lahm nutzte einfach die sich ergebende Chance.
Hier war es eine Überinterpretation eines Taktik-Spezialisten, die zu dieser These (Gegenpressing) führte. Ansonsten wie immer ein hervorragender Artikel.
AP 1. März 2013 um 22:21
@SR
Ahhh Schmarn. Indiv. Pressing höre ich zum ersten Mal. Wenn schon dann situativ. Aber Lahm hat nicht aus seiner Ordnung heraus bewusst oder eben situativ gepresst. Also Nein.
Lahm seine Flanke bedeutet Ballverlust und zugleich das Gegenpressing. Wäre ein anderer da näher, dann hätte dieser Bayern Spieler genauso gepresst. Da gibt es nun mehrere Arten von. Aber als Oberbegriff passt das voll.
Er hat auch nicht den Ball im Zweikampf gg Schmelzer verloren und ist dann hinterher, dass wäre nachsetzen.
asti80 28. Februar 2013 um 01:26
Eine sehr gute Zusammenfassung eines taktisch hervorragenden Spiels. Die erste Halbzeit war eine Demonstration dessen, zu was der FCB dieses Jahr gegen einen sehr starken Gegner zeigen kann.
Ich denke die einzige Kritik, die man den Bayern machen kann, ist dass sie es nicht geschafft haben ihre Chancen zu nutzen.
Müller, Dante hatten beide sehr gute Chancen, aber scheiterten entweder an sich selbst (Müller) oder am überragenden Weidenfeller.