Arsenal FC – FC Bayern München 1:3
Bayern mit einem Auswärtssieg, der nicht ganz so überzeugend war, wie es das Ergebnis und die mediale Resonanz vermuten lässt.
Münchner Matchplan
Die Bayern spielten mit ihrem gerne genutzten hohen Pressing, dass nach der Doppelführung nur situativ gespielt wurde. Man formierte sich relativ klar im 4-4-1-1/4-4-2, wo sich Toni Kroos als zweiter Stürmer hinter Mario Mandzukic orientierte. Mit dieser Spielweise stellten sie die beiden Innenverteidiger unter Druck, wobei wegen des zurückfallenden Mikel Arteta die Pressinglinie etwas zurückgezogen wurde.
Mandzukic und Kroos standen dann diagonal leicht versetzt zueinander jeweils neben Arteta und schoben dann bei einer passenden Situation nach vorne. Nach der Führung wurde die Pressinghöhe noch klarer neben und leicht hinter Arteta geschoben, ohne dass die Innenverteidiger unbedingt bedrängt werden mussten.
Interessante und überaus löbliche Aspekte waren die enorme Kompaktheit, das schnelle Herstellen der Formation nach Ballverlusten oder das Gegenpressing, welches nach der Führung eine größere Wichtigkeit einnahm. Beeindruckend waren auch die vielen Positionsübernahmen. Mario Mandzukic sicherte einige Male für den freien Franck Ribéry ab und blieb dann im Pressing auf dem linken Flügel.
Auch Kroos bewegte sich diesbezüglich einige Male sehr intelligent und Bastian Schweinsteiger beziehungsweise Javi Martinez waren ohnehin enorm beweglich in der Besetzung des absichernden Parts der Doppelsechs. Normalerweise blieb aber Javi Martinez tiefer und fungierte zentral zugleich als immerwährende pressingresistente Passoption. Schweinsteiger verschob horizontal als höherer Spieler hin und her oder ließ sich sogar das eine oder andere Mal situativ zwischen die Innenverteidiger fallen.
Außerdem konzentrierte sich Bayern auf ein enorm schnelles Umschaltspiel über die Flügel. Nach Ballgewinnen wurde entweder lang in Lücken oder auf Mandzukic gespielt oder – bevorzugt – sehr schnell mit flachen, scharfen Pässen über die Halbräume und Flügel gekontert. Die Außenverteidiger der Bayern rückten schnell auf, waren einige Male sogar sehr diagonal in ihren Laufwegen und versuchten Räume zu überladen. Hier unterstützte Mandzukic abermals, er wich einige Male auf die Seiten aus und ließ Bälle prallen, wodurch er desweiteren Räume für Kroos in der Mitte öffnete.
Laurent Koscielny folgte nämlich Mandzukic einige Male zu weit bei dessen Herausrücken. Kroos wiederum zog Arsenals Mittelfeldspieler etwas nach hinten und öffnete im Rückraum einige Räume, wo sichere Raumpässe auf nachrückende Mittelfeldspieler oder den inversen Ribéry kommen konnten.
Arsenals Stärken und Schwächen
Dieses Umschaltspiel der Bayern machte Arsenal noch am meisten Probleme und war mit dem Pressing der größte Unterschied zu den Münchnern. Allerdings waren die Gunners alles andere als schwach. Defensiv standen sie eigentlich überaus solide und ließen aus dem gegnerischen Aufbauspiel relativ wenig zu. Insbesondere den Zwischenlinienraum konnten sie durch Aaron Ramsey, Jack Wilshere und Mikel Arteta gut absperren.
Gleichzeitig gab es viele flexible und leicht asymmetrische Anordnungen in ihrem 4-2-3-1/4-4-2-Pressing. Einige Male verflachte beispielsweise das Mittelfeld von ihrem Dreieck zu einer Linie und Lukas Podolski unterstützte vorne oder die Außenstürmer positionierten sich in unterschiedlichen Höhen und Rollen. Die vielen losen Mannorientierungen waren ebenfalls auffällig und fielen am ehesten gegen Mandzukic und Ribéry auf, insbesondere wenn sie aufgegeben werden mussten.
Auch im Aufbauspiel ließ sich Arsene Wenger etwas einfallen. Mikel Arteta kippte wie erwähnt einige Male nach hinten ab oder bildete ein sehr flaches Dreieck mit den Innenverteidigern, aber er kippte auch auf die rechte Seite heraus. In der Anfangsphase griff Arsenal nämlich fast nur über die rechte Seite an, wo Arteta Rechtsverteidiger Sagna weiter nach vorne schob. Mit Wilshere hatten sie einen enorm kombinationsstarken Spieler zur Unterstützung und mit Ramsey situativ eine Absicherung oder einen aufrückenden Raumöffner – er öffnete nämlich diesen oft für Wilshere.
Dazu kamen Cazorla auf rechts und der ausweichende Mittelstürmer Theo Walcott. Damit wollte Wenger wohl die nominell schwächere Seite mit den unbekannteren Alaba und Dante angreifen, weswegen Olivier Giroud auch auf der Bank Platz nehmen durfte. Diese Spielweise funktionierte aber kaum. Ziel hätten gewonnene Laufduelle mit Flanken auf dem zweiten Pfosten sein sollen, wo der schussstarke Podolski warten würde, aber diese Chancen entstanden partout nicht.
Als diese Idee letztlich scheiterte, wurde Arsenal auf der Suche nach Lösungen zunehmend schwächer. Es funktionierte wenig, man lag hinten und Bayern fokussierte sich nun stärker auf Konter.
Manuel Neuers Patzer und die Wechsel
Das in der Anfangsphase enorm bewegliche Fußballspiel verflachte, doch nach der Halbzeit lebte es wieder auf. Einerseits stellte Wenger um. Podolski rückte auf die Position des Mittelstürmers, Linksverteidiger Thomas Vermaelen agierte offensiver und Walcott ging auf den rechten Flügel. Andererseits brachte Bayern auch den Gegner selbst ins Spiel.
Bei einer Ecke enttäuschte der in dieser Saison herausragende Manuel Neuer. Allerdings sollte man den Torhüter nicht zu viel kritisieren; ansonsten machte er in dieser Saison kaum Fehler, gleichzeitig war dieser spektakulärer, als fehlerhaft.
Es verhielt sich nicht nur Neuer amateurhaft, auch sämtliche Mitspieler vor und neben ihm zeigten ein katastrophales individualtaktisches Verhalten. Dante blockt Mandzukic weg, Martinez ist das erste Mal in seinem Leben orientierungslos auf dem Fußballplatz und die anderen sehen dem Trauerspiel unbewegt zu.
Bayerns Abgezocktheit mit den enormen lokalen Kompaktheiten und hervorragendem Umschaltspiel in beide Richtungen der ersten Halbzeit wurde in dieser Situation derart ad absurdum geführt, dass sie dem Gegner unnötig Leben einhauchten. Mit dieser Führung im Rücken begann Arsenal das Spiel zu dominieren.
Ein weiterer, folgender Fehler war eventuell, dass Bayern ihr tiefes Pressing beibehielt. Sie hatten weiterhin ein Tor Vorsprung, weswegen Heynckes sich wohl für die Beibehaltung der Marschroute entschied. Man erduldete den gegnerischen Ballbesitz und wartete auf den Konter.
Dabei wurde dennoch leicht angepasst: Thomas Müller ging nach links, Arjen Robben kam für Ribéry auf rechts, außerdem wurde Luiz Gustavo für Toni Kroos eingewechselt. Defensiv wurde es also eine Mischung aus 4-1-4-1 und dem üblichen 4-4-1-1. Offensiv bedeutete die erhöhte Inversität auf den Außen theoretisch mehr Raum für die Außenverteidiger, gleichzeitig spielte Mandzukic statischer, aber zugleich präsenter. Er diente als fixer Anspielpunkt für weite Bälle und öffnete stattdessen weniger Räume für Müller, der von links seine raumdeutende Rolle nicht so ausüben kann, und für Kroos, der ja nicht mehr spielte.
Und diese Spielweise hatte Erfolg. Mehr Stabilität, ein Konter, ein offener Raum für Lahm und ein Tor von Mandzukic bestätigten diese Anpassungen. Nach dem 3:1 brachte Heynckes noch Mario Gomez für Mandzukic und orientierte sich noch stärker an Robustheit und Konterspiel, doch es war wohl nicht einmal nötig. Arsenals vorheriger Druck fand nicht mehr in dieser Intensität statt.
Fazit
Ein hochklassiges Spiel aus taktischer Sicht, in welchem die Bayern eine riskante Spielweise lange Zeit überraschend stabil umsetzten. Alle Spieler waren enorm bewegungsintensiv unterwegs und agierten sehr antizipativ.
Diese proaktive Spielweise sorgte für herausrückende Innenverteidiger (auf beiden Seiten), viele Zweikämpfe in gefährlichen Zonen sowie in der Defensive enorm hohe und riskant spielende Außenverteidiger. Lahm und Alaba beispielsweise rückten fast schon unfassbar weit auf, Alaba war bei einem Ballgewinn in der 28. Minute gar der am höchsten postierte Bayernspieler.
Als weitere interessante Aspekte können die eng mannorientierte Raumdeckung bei den Bayern und auch bei Arsenal sowie das beeindruckend intelligente wie präzise Kopfballspiel der Münchner betrachtet werden, die aber keinen Platz in dieser Analyse fanden.
Hervorragende Spieler waren wohl Jack Wilshere in Reihen Arsenals und Philipp Lahm sowie Thomas Müller bei den Bayern, wobei Javi Martinez und Toni Kroos in der ersten Spielhälfte eine unglaubliche Leistung zeigten.
Alles in allem also ein ansehnliches Spiel mit vielen unterschiedlichen Spielphasen, interessanten Matchplänen und guten taktischen Anpassungen beider Trainer.
Besonders beeindruckend natürlich die Münchner Anfangsphase und ihre enorme Stabilität bei einer intensiven Defensivspielweise, die eine tolle Strafraum- und Zwischenlinienraumverteidigung gewährleistete; die später wegen einer Slapsticknummer mehrere Akteure wegbrach.
116 Kommentare Alle anzeigen
Nr.39 20. Februar 2013 um 17:54
@Strongwalker
Also ich tu mich zwar eigentlich schwer so taktische Anpassungen zu sehen aber ich glaube, dass Bayern nach der starken Anfangsphase auf ein tieferes Mittelfeldpressing umgestellt hat.
Man hat also der IV mehr Zeit am Ball gegeben und versucht sie in die Zentrale auf Martinez&Schweinsteiger zu lenken, um von dort aus mit Kontern zurückzuschlagen.
Daraus erklärt sich dann auch der Ballbesitz für Arsenal der aber hauptsächlich in der eigenen Hälfte stattfand.
Irgendjemand hat auch geschrieben das Kroos und Mandzukic zwischendrin ein bisschen durchhingen.Aber ich glaube das war genau der Plan die IV nicht zuzustellen oder brutal anzulaufen und lange Bälle zu forcieren, sondern zu versuchen die Abspiele in die Mitte zu lenken.
blub 20. Februar 2013 um 19:52
Klar hat Bayern den Fuß vom Gas genommen, aber sie waren ja auch vorher mehr „optisch“ als chancentechnisch dominant.
Und Arteta/Ramsey/Wilshire/Carzola, die kriegt man nicht mal ebenso in den Griff.
Bayern hat zwar keine Chancen zugelassen, aber eben auch keinen zugriff mehr erhalten und Arsenal hat die konterchancen die sich ergaben nachdem sie an der 4erKette abprallten auch durch sehr harte fouls unterbunden.
Strongwalker 20. Februar 2013 um 17:13
Das war wohl seit einiger Zeit das Spiel der Bayern, in dem sie am wenigsten Ballbesitz hatten, sogar in der überlegenen 1.HZ war Arsenal da knapp vorne, wenn ich mich recht erinnere.
Im Gegensatz zu den Spielen vergangene Saison gegen Dortmund, wo das wohl eher nicht die Absicht Heynckes‘ war, sah das diesmal schon nach einem Plan aus.
Hast Du einen Kommentar dazu, warum Heynckes gegen die bestimmt nicht übermächtigen Londoner die Taktik so gewählt hat? Es ist ja immer ein gewisses Risiko, ein funktionierendes Konzept durch ein weitgehend unerprobtes zu ersetzen..
Bla Blub 20. Februar 2013 um 16:28
Verdienter Sieg der Bayern. Allerdings in meinen Augen taktisch sehr fragwürdig sich nach dem 2:0 nur noch aufs Kontern zu verlassen. Man konnte kaum noch Akzente nach vorne setzen (weil auch nicht gerade die konterstärksten Spieler auf dem Platz waren) und Arsenal kam vor allem in Halbzeit zwei immer besser ins Spiel (wenn auch nicht erfolgreich). Mit Girouds Schuss wären sie auch fast dafür bestraft worden.
Pseu 20. Februar 2013 um 14:29
was das bei der Ecke zum 2:0 eigentlich ne Raumdeckung, die Arsenal da versucht hat?
Pseu 20. Februar 2013 um 14:30
Ok, habs mir nochmal angeguckt. War es nicht. Aber was bitte macht Merte da?
einmensch 20. Februar 2013 um 16:26
Doch, doch. Das macht Arsenal schon die ganze Saison so; auch in der Premier League und sowohl bei Freistößen als auch bei Ecken. Insbesondere bei Freistößen fällt’s extrem auf, dass alle Arsenal-Spieler auf einer Linie stehen und sich nicht an direkten Gegenspieler orientieren.
Der wirkliche Vorteil erschließt sich mir allerdings nicht.
Pseu 20. Februar 2013 um 17:11
Aber Merte scheint doch erst klar vB zugeordnet zu sein. Läuft er nicht mit, weil er dann seine ihm zugeordnete Position verlassen würde oder läuft er nicht mit und macht damit schlicht einen großen Fehler?
Wenn das wirklich Raumdeckung ist, dann ist es mit so vielen eher kleinen Spielern gegen Spieler wie vB doch eine große taktische Dummheit. Der muss sich ja nur nach vorne stellen, hat damit einen kleinen Gegenspieler und das Duell schon so gut wie gewonnen.
Laut Müller war diese Variante auch geplant.
Ich bin ja eh kein Fan von Raumdeckung bei Standards, aber gerade mit so vielen kleinen Spielern kann das ein Gegner doch wunderbar ausnutzen…
Kruppe 20. Februar 2013 um 17:51
Bei Ecken gibt es klare Räume aus denen ein Gegner mit hoher/niedriger/extrem niedriger Wahrscheinlichkeit ein Tor erzielen kann, aus 20- 25m ist es nunmal bedeutend schwerer durchzukommen als aus 5m central wenn ~15 Spieler im Strafraum sind. Die Raumdeckung macht sich also diesen Fakt zur Nutze und deckt gezielt die gefährlichsten Bereiche ab um die Wahrscheinlichkeit einer guten Torchance zu verringern. Außerdem hängt der Ausgang nicht mehr von einem einzelnen 1on1 Duell ab, grade für eher physisch unterlegene Teams (Swansea, Barca, Arsenal…) bietet sich also die Möglichkeit diesen Nachteil etwas auszugleichen. Oft wird die Raumdeckung auch mit einer Manndeckung auf 1-2 Spieler kombiniert, was aber gegen Bayern nicht sinnvoll war da mit Dante, v. Buyten, Martinez und Madzukic zuviele kopfballstarke Spieler auf dem Platz waren.
Btw. lässt sich eine klare Manndeckung auch relativ leicht durch blocken, gute Laufwege aushebeln und benötigt viele physisch starke Spieler um alle möglichen Duelle zu gewinnen.
Beide Systeme haben ihre Berechtigung, dazu hat Michael Cox auch nen guten Artikel geschrieben – google sollte helfen.
HorstGünther 21. Februar 2013 um 12:01
Ja also die Variante mit van Buyten am kurzen Pfosten hat Bayern doch in der Bundesliga schon zigmal gezeigt, also ich meine mich vor allem in der letzten Saison zu erinnern. Das war eigentlich immer gefährlich. Wundert mich, dass Arsenal darauf nicht eingestellt war, zumalda ja seit Wochen klar war dass van Buyten spielt..
Imrahil 21. Februar 2013 um 12:14
Kann man das überhaupt sinnvoll verteidigen?
Pseu 21. Februar 2013 um 15:39
ne andere Variante war die der Dänen mit Bendtner relativ weit außen am Eck des 16ers der im Duell gegen Lahm (glaub ich) keine Probleme hatte, und den Ball Richtung Tor köpfen konnte, so dass der zweite Ball verwertet werden konnte.
Wenn ich in meinem Team 4 kopfballstarke Spieler habe, dann lass ich die doch lieber gegen die 4 kopfballstarken des Gegners spielen, als die in irgendeinem Raum zu versauen zu lassen, der nicht angespielt wird.
Ne Ecke auf den kurzen Pfosten ist doch jetzt auch keine Revolution 😀
Oder damals Puyol gegen Deutschland. Die stehen alle an der 5er-Linie und der kommt mit Tempo und Wucht reingelaufen und hat keinerlei Probleme den Ball zu versenken. Da ists doch sinnvoller, dass ich ihn schon im Laufen störe.
nifan 20. Februar 2013 um 13:50
http://ballverliebt.eu/2013/02/20/bei-13-gegen-bayern-wurde-endgultig-klar-dieses-arsenal-hat-keine-zukunft-mehr/
Mal noch eine ganz andere Sicht auf das Spiel. Diese Untergangsstimmung für Arsenal halte ich aber für übertrieben…. Andere Meinungen dazu?
RM 20. Februar 2013 um 14:44
Exakt darum geht es mir. So schlimm war es nicht. Bayern war stärker und einigermaßen souverän, aber es war keine Machtdemonstration gegen einen hoffnungslos unterlegenen Gegner, zumindest nicht aus taktischer Sicht.
seils 20. Februar 2013 um 15:11
Ich finde prinzipiell gut, dass auf der Seite ausbalancierende Standpunkte eingenommen werden. Arsenal wird in absehbarer Zeit sicher auch kein Abstiegskandidat. Sie haben mit Santi Cazorla den meiner Meinung nach besten Offensivakteur in dieser Saison in der PL; auch Wilshere ist bombe, wird wohl noch besser. Aber die Mannschaft ist definitiv nicht mehr die Hausnummer, die sie mal war.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass sie sich dieses Jahr wieder für die CL qualifizieren. Was ich bisher von Tottenham gesehen hab war viel besser. Wenn man dann bedenkt, dass Arsenal gerade in den Topspielen nicht mithalten kann, sehe ich die Mannschaft schon auf dem absteigenden Ast.
Lehmann, Eboué, Kolo Touré, S. Campbell, A. Cole, Gilberto Silva, Hleb, Fabregas, Pires, Ljungberg, Henry – das ist die Mannschaft, die 2006 im Finale stand. Auf der Bank saßen van Persie und Bergkamp. Da liegen Welten zwischen.
Es hat schon einen Grund, weshalb Arsenal in dieser Saison nur einmal gegen einen guten Gegner gewann (Tottenham, 5:2), nachdem dort früh ein Spieler vom Platz flog, und aus beiden Cup-Wettbewerben gegen unterklassige Mannschaften flog.
Arsenals Niedergang wird schon recht lange und auch hysterisch dahergesungen. Das nervt, ja. Aber es ändert nichts daran, dass dieses Arsenal keine beeindruckende Mannschaft mehr ist. Das war mal anders.
OJDD 20. Februar 2013 um 15:43
Das Emirates-Stadium wurde 2006 eröffnet. Für mich vollkommen logisch, dass man danach erstmal nicht die ganz dicken Dinger bei Transfers holen kann und möchte. (vergleichbar ein wenig auch mit Bremen, die ebenfalls ein Stadion zu finanzieren haben und bei denen nach dem Abgang Diegos auch nicht mehr viel ging)
Ich denke Arsenal hat eine „gute“ Mannschaft, nicht mehr, nicht weniger. Wer hatte denn ernsthaft erwartet, dass dieses Arsenal gegen diese Bayern was reißen könnte?
Arsenal wird wieder kommen, da bin ich mir sicher! Eben weil, eben nicht alles so schlecht ist, wie es geschrieben wird.
der_bräter 20. Februar 2013 um 14:51
sehe den großen Untergang für Arsenal auch (noch) nicht. Aber Fakt ist natürlich, dass die Entwicklung nicht grade in die richtige Richtung zeigt. Und auch die Transferpolitik der letzten Jahre war nicht gerade dazu angetan, das zu ändern. Der Angriff ist ja noch halbwegs ok besetzt, aber reicht sicherlich im Normalfall auch nicht für die Meisterschaft oder den CL Titel. Und in der Abwehr gibts ja erst recht einige Fragezeichen. Arsenal bräuchte definitiv nochmal einen richtig guten Transfer in jedem Mannschaftsteil um wieder ganz oben anzugreifen…
Rasengrün 22. Februar 2013 um 00:44
Arsenals Transferpolitik, das ist auch so eine unendliche Geschichte. Wenger wird kaum von seiner Linie abweichen sollte es in dieser Saison noch zur CL-Qualifikation reichen, wenn nicht, dann sieht das vielleicht anders aus. Die Mittel hat Arsenal definitiv, ~70Mio€ liegen auf der Bank. Ich vermute ja nach wie vor, dass Wenger auf FFP warten möchte um dann in einem deutlich abgekühltem Markt maximalen Impact zu erzielen.
SBeier86 20. Februar 2013 um 13:36
Sehr gut hat mir gestern auch Daniel van Buyten gefallen, der in einigen Szenen (überwiegend in Halbzeit zwei) ein paar Pässe der Gunners hervorragend antizipiert hat und gerade im ersten Durchgang einiges für das Aufbauspiel geleistet hat. Das sah gegen Wolfsburg noch anders aus, wo er mir mit der fast alleinigen Verantwortung des Spielaufbaus in der Innenverteidigung überfordert schien. Mich hat es eh gewundert, dass Wenger diesen Ansatz von Dieter Hecking Dante beim Aufbau zuzustellen scheinbar bei seiner Taktik nicht berücksichtigt hat, denn sowohl DvB als auch Dante haben sehr viel Zeit am Ball gestattet bekommen.
der_bräter 20. Februar 2013 um 13:44
ja, v.Byten hat mich auch positiv überrascht, allerdings wurde er ja wie gesagt auch nicht unbedingt stark unter Druck gesetzt…finde, dass er (für einen IV der alten Schule) prinzipiell gar nicht soooo schlecht im Spielaufbau ist, er kann schon durchaus den ein oder anderen guten Ball über 20-30m durch die Schnittstellen ins Mittelfeld bringen, nur bekommt er halt meist Probleme, wenn er unter Druck gesetzt wird.
der_bräter 20. Februar 2013 um 13:23
Insgesamt sicherlich ein verdienter Sieg, das Ergebnis geht grade noch so in Ordnung (ein 2:1 wäre auch nicht ungerecht gewesen).
Die erste Hälfte fand ich fast schon erstaunlich gut, zumindest bis zur ca. 30 min. Insbesondere Martinez und Kroos sehr stark. Dass man angesichts des Spielverlaufs bis zu diesem Zeitpunkt mal nen Gang rausnimmt, ist wohl verständlich. Allerdings fand ich das Spiel des ein oder anderen (v.a. mal wieder Kroos, auch Ribery und Mandzukic zum Teil) zwischen 30. min und dem Gegentor dann doch entschieden ZU lässig und unkonzentriert. Sicherlich muss man bei einer 2:0 Auswärts-Führung nicht mit 150% Risiko auf das dritte Tor spielen, aber nach dem 2:0 schalteten einige doch wieder auf ein leicht überhebliches Hacke-Spitze-123 und gaben gleichzeitig die entscheidenden Prozente an Aggressivität und Konzentration auf. Wenn man zum 5. Mal bei einem überambitionierten Dribbling im Strafraum hängen bleibt und den Ball verliert, dann kann mans auch mal gut sein lassen und stattdessen den einfachen Ball spielen, damit vielleicht auch irgendwann mal das 3:0 fällt und der Sack zu ist. Da müsste man doch eigentlich etwas mehr Disziplin erwarten. Aber gut, zu diesem Zeitpunkt führte man vollkommen ungefährdet und insgesamt war die erste Hälfte unterm Strich doch recht stark.
Die zweite Hälfte allerdings macht mir aber durchaus ernsthaftere Sorgen. Nicht unbedingt die Tatsache, dass man ein (wenn auch kurioses) Gegentor bekommen hat, sondern viel mehr die Art und Weise wie man nach dem Gegentor plötzlich für 15-20 min völlig planlos und teilweise panisch agiert hat, es war phasenweise überhaupt kein geordneter Spielaufbau mehr zu erkennen, gefühlt 90% der Zweikämpfe wurden verloren, ständig auch einfache Fehlpässe und Ungenauigkeiten. Arsenal hat zwar das ganze Spiel über körperlich an der absoluten Grenze gespielt (es hätte durchaus auch 1-2 rote Karten geben können), aber wie Spieler, die größtenteils schon in 2 CL Finals gestanden haben sich derart den Schneid abkaufen und den komfortablen Sieg ins Wackeln geraten lassen konnten, ist mir wirklich ein Rätsel. Klar ist Arsenal keine dahergelaufene Schülermannschaft, auch in der aktuellen Verfassung nicht. Aber, bei allem Respekt vor Arsenal, wenn man sich bspw. gegen Real oder Barca nach einem Anschlusstor so verhält wie Bayern gestern, dann siehts i.d.R. sehr sehr düster aus. Und auch das Spiel gestern hätte durchaus kippen können, wenn Giroud nicht genau Neuer angeschossen hätte.
Irgendwie (das hab ich ja schon die komplette Rückrunde bemängelt) scheint Bayern momentan einfach nicht gut auf unvorhergesehene Spielverläufe reagieren zu können. Das war auch schon in der Liga so, man hat sich bis zum 1:0 eigentlich immer irgendwie schwer getan wenn der Gegner ernsthaft dagegen gehalten hat.
also insgesamt starker Beginn und bis zum Gegentor (und nach dem 3:1) das Spiel absolut kontrolliert, nach dem 2:0 aber absolut unnötige Unkonzentriertheiten und zudem einige sehr rätselhafte Ausfallerscheinungen nach dem Anschlusstor. Die erste HZ kann man stehen lassen, die zweite HZ muss anders aussehen, wenn man ins Finale will….
Berni 20. Februar 2013 um 14:11
Sorgen sollte dir das nicht machen. Das ist völlig normal in einem Hinspiel auswärts, wenn man zwei eigene Tore machte. Klar, gegen schelchtere Clubs geht so ein Spiel 5-0 aus, aber Arsenal kann schon kicken und den Ball halten, sodass sie phasenweise dafür sorgten, dass den Bayern der Rythmus in der Offensive fehlte.
Finde es aber auch zweifelshaft, wenn andauernd gesagt wird „hätte der Giroud den Neuer nicht angeschossen“. Das ist doch ein wenig arg dahergeholt. Hätte Manzukic den Kopfball versenkt, hätte Bayern nicht 2-0 nach 20Minuten geführt, hätte,hätte, hätte. Fakt ist, dass selbst ein 1-2 ein Resultat gewesen wäre, was man vorher unterschrieben hätte. Und genauso hat Bayern gespielt. Die kennen doch ihre Stärken in der Defensive. Und nach dem 2-0 war klar, dass sich nun Arsenal die Zähne ausbeissen würde. Was sie auch ausnahmslos getan hätten, wenn die Schiris nicht alle drei einen Totalaussetzer gehabt hätten.
der_bräter 20. Februar 2013 um 14:47
naja, als „völlig normal“ würde ich es nicht bezeichnen, wenn man sich in einem wichtigen Spiel eine komfortable Führung fast noch nehmen lässt. Ich bin auch kein großer Freund des „hätte-wäre-wenn“, aber wir haben doch alle schon genug (Bayern-) Spiele gesehen, die genau SO gelaufen sind: erst macht man 1 oder 2 Tore, dann schaltet man 2 Gänge zurück, kriegt plötzlich das Anschlusstor und dann wirds nochmal richtig eng. Und manchmal wirds dann halt nicht nur eng, sondern geht auch wirklich schief. Gestern zum Glück nicht, aber gegen einige der anderen Teams, die auch ins Finale wollen, halt sehr wahrscheinlich schon. Daher: erste Hälfte mitnehmen, aber bitte an der zweiten Hälfte arbeiten.
mingaimma 20. Februar 2013 um 14:31
Kann ich nur 100% unterschreiben! Bayern hat nach dem Gegentreffer ziemlich gewackelt, eine andere Mannschaft haette in dieser Phase gut 1-2 Tore machen koennen.
Till 20. Februar 2013 um 18:00
Es scheint ja generell hier die Ansicht zu bestehen, dass nach dem Gegentor Arsenal dominant war und das Spiel sich radikal aenderte. Ich habe mir gerade die Phase vom 1:2 bis zum 1:3 noch einmal angesehen. Also Arsenal habe ich da wirklich NICHT dominant gesehen.
Zwischen Minute 55-60 gab es ein Foul von Mueller, Neuer faustet den Freistoss weg, zwei Fehler im Aufbau von Alaba und Martinez bleiben ohne Folgen. Bayern setzt sich dann erstmal in Arsenals Haelfte fest mit mehreren Einwuerfen und einem Freistoss nach Foul an Ribery. Aus diesem resultiert eine Ecke, nach der Martinez fast das 1:3 koepft nach Torwartfehler. Es folgt die Einwechselung Robbens und ein von Mueller abgefangener Angriff Arsenals mit goldener Konterchance, die Kroos versiebt, weil er zu spaet auf Robben passt, der dann Abseits steht. Auch nicht gerade dominant von Arsenal das Abwehrverhalten hier.
Wir sind nun in Minute 65, in der Podolski den Ball verliert, ruede foult und gelb sieht. Der naechste Angriff ist auch auf Bayern Seite, Mueller wird von Ramsey in Strafraumnaehe gefoult, gelb. Schweinsteiger vergibt den Freistoss. Dann (68-73) folgt die einzige Phase mit einigen guten Szenen fuer Arsenal. Wilshere kommt mit etwas Glueck an den Strafraum, aber der Ball ist leichte Beute fuer Neuer. Podolski hat einen Schuss/Pass, nachdem er einmal an Lahm vorbei kommt. Dann die Arsenal Wechsel und die einzige richtig gute Szene, die Giroud Chance. Aber das wars dann auch.
Gustavo kommt zu einem sehr guten Zeitpunkt, es haette ja mehr als nur ein Aufflackern sein koennen. Bayern hat einen Angriff ueber Lahm mit folgender Ecke, Lahm faengt auch den naechsten Angriff von Arsenal ab, der Konter wird durch Foul an Mandzukic zunichte gemacht. Dann faellt das Tor.
Also ist das DOMINANT? Von Arsenal? Und besorgniserregend fuer Bayern? Nein. Eher hatte Bayern in den Minuten zwischen den Toren ein Uebergewicht an Gefahr. Einzig die 5 Minuten zwischen 68-73 war Arsenal gefaehrlich, das wars.
Hans 22. Februar 2013 um 20:32
Diese Aussagen kann ich nur bestätigen. In der Zeit zwischen dem 2:1 und dem 3:1 hatte Arsenal genau EINE brandgefählriche Szene und das war der Schuss von Walcott, der fast genau auf Neuer ging, in der 71. Minute.
Ansonsten habe ich mir folgendes Notiert:
57. Freistoß Arsenal -> Neuer faustet den Ball weg.
59. Schuss von Ribéry -> Klar drüber
62. Ecke Bayern -> Martinez knapp drüber
68. Wilshire kommt mal an den IV vorbei -> Neuer schnappt sich den Ball
71. Der schon angesprochene Schuss -> Riesenchance auf den Ausgleich
76. Mandzukic macht das Tor.
Danach gab es auf beiden Seiten noch ein paar Szenen, die aber allesamt folgenlos blieben (meistens wurden die Schüsse von den Torwärten gehalten), wobei Bayern hier mMn die größte Chance auf einen weiteren Treffer hatte.
Es ist sicher richtig, dass Arsenal nach dem Anschlusstreffer wieder stärker wurde, aber die Aussagen einiger Kommentatoren sind doch sehr übertrieben; genau wie das Bild, dass Bayern über die gesamte Spieldauer Arsenal im Griff hatte, das hatten sie nämlich nicht.
sharpe 21. Februar 2013 um 08:05
deine Wahrnehmung nach dem Anschlusstreffer trügt dich. Evtl. weil du selber Angst hattest, dass Bayern weitere Gegentreffer fängt? In Wahrheit hatte Arsenal zwar ein optisches Übergewicht und natürlich durch das Tor Aufwind, aber sie hatten nur 1 Chance durch Giroud. Bayern hat sich in dieser Phase mehr auf das Verteidigen konzentriert und das machen sie in dieser Saison hervorragend. Das sich nach einem Anschlusstor Partien drehen können ist das natürlichste auf der Welt und passiert Bayern nicht öfter als andere Teams, im Gegenteil, bei Bayern passiert das nur alle paar Jahre einmal. Aber insgesamt stimmt es natürlich, dass Bayern nicht so stark war, wie sie vom Boulevard gemacht werden. Allein die linke Seite ist in den meisten Spielen klar stärker.
Und Bräter: ich habe schon öfter Kommentare von dir gelesen, in denen dann Aussagen kommen wie „wenn sie so gg Barca, Real oder den BVB spielen, dann ….“. Schaust du dir diese Teams auch gelegentlich an? die machen auch nicht immer alles richtig und haben genau wie Bayern ihre Stärken und Schwächen. Das sind keine Überteams, auch Barca nicht mehr. Siehe gestern. So schwach hat Bayern die ganze Saison noch nicht gespielt (o.k. einmal in CL-Vorrunde). Bayern ist sehr stark, für sie ist diese Saison alles möglich, aber natürlich können andere auch Fussball spielen.
der_bräter 21. Februar 2013 um 10:17
ob ich mir Barca, Real oder den BVB gelegentlich ansehe? Ja, jedes Wochenende sozusagen, wenn auch nicht jedes WE alle drei genannten Vereine auf einmal.
Bayern hat schon länger ein gewisses Problem damit, in wichtigen Spielen die Konzentration hoch zu halten, insbesondere nach einer Führung. Selbst ohne längeres Nachdenken fallen mir da direkt 2 CL-Spiele aus den letzten 2 Jahren ein: 2011 gegen Inter im Achtenfinale (vollkommen unnötig einen sicheren Sieg verschenkt) und das CL Finale 2012.
Natürlich kann man in der CL mal unter Druck geraten und Arsenal ist ja auch keine Bauerntruppe (wie ich oben ja schon geschrieben habe). Ich sage nur: wenn man gegen die Mitfavoriten auf das Finale (sagenwirmal Real, Dortmund, United und den Gewinner von Milan/Barca) für 20min so nachlässt und ins Schwimmen gerät wie gegen Arsenal, dann ist die Chance nicht so gering, dass man noch den Ausgleich fängt bzw. das Spiel sich komplett dreht. Ich denke man braucht kein Fußballprophet zu sein um sich denken zu können, dass die genannten Mannschaften evtl. noch etwas mehr zustande gebracht hätten als Arsenal.
Bayern ist gut in Form, Bayern hat verdient gewonnen, aber nichtsdestotrotz gibt es auch bei Bayern taktischen Verbesserungsbedarf, dem man sich stellen sollte, wenn man ins Finale (und diesmal vielleicht auch mal gewinnen) will.
Hans 22. Februar 2013 um 13:41
Wie beurteilst du denn die Leistung von Barca an diesem CL-Spieltag? Da kam ja erschreckend wenig auf’s gegnerische Tor. Muss Barca sich jetzt in der Liga Sorgen um den Klassenerhalt machen?
Ganz ehrlich: Du solltest dir eine neue Brille zulegen, denn deine jetztige führt zu einer äußerst verzerrten Sichtweise.
fluxkompensator 20. Februar 2013 um 12:29
entschuldige, aber sagna empfand ich als besonders schwach im spiel nach vorne. er wurde zwar oft angespielt, konnte aber kaum brauchbares daraus konstruieren. hierbei empfand ich die bayrische abwehr als besonders vorbildlich, weil mir eigentlich kaum eine flanke von der rechten (sagnas angriffsseite) seite in erinnerung geblieben ist – zumindest in der ersten halbzeit.
ohnehin erschien mir die erste halbzeit als ein paradebeispiel bayrischer souveränität, in deren phase eigentlich nie der eindruck aufkam, arsenal könnte gefährlich werden. wilshere war sehr bemüht, sehr dynamisch und ball- sowie passsicher (eine wirkliche freude, ihn zuzusehen, in der zweiten halbzeit war er noch prägender und stärker), cazorla hat mir nicht so gut gefallen, weil er sich oft in ungünstige dribblings hineindrängen ließ. und im gegensatz zur englischen presse fand ich mertesacker auch nicht schwach, sondern druchaus solide bis gut.
auffallend empfand ich das zirkulieren riberys, der selten bloß den linken flügel bespielte, sondern wie beim 1:0 sehr gute bewegungen ins zentrum machte und teilweise den rechtne flügel überladete. das angriffsspiel über den linken flügel über alaba und ribery ist mir dabei aber etwas zu eindimensional und zu durchsichtig: unzählige male kam alaba mit ball am fuß aus der tiefe, spielte dann ribery kurz an, um ihn zu „vorderlaufen“. ribery knickte folgerichtig einige male ab und bespielte das zentrum oder versuchte den seitenwechsel.
EinHeinz 20. Februar 2013 um 11:45
Sagna auf rechts hat mich stark überrascht. Abgesehen von der zu harten Gangart in der Anfangsphase hat er richtig viel offensiven Druck gemacht. Da war Ribéry oft zu weit weg.
Schön zu sehen war auch, dass Robben nicht nur will (ich glaub er gibt schon seit längerem immer 100%) sondern auch kann. Stark nach hinten gearbeitet, dann sofort anspielbar. Ich hätte ihm gegönnt, dass Kroos den Ball durchsteckt statt ihn ins Abseits laufen zu lassen. Am Wochenende dürfte er dann von Beginn spielen.
Jojo 20. Februar 2013 um 10:53
Ich tu mich ein wenig schwer bei der Einordnung der Leistung. So Megadominat und Überlegen wie in manchen Medien getan wurde, waren wir sicher nicht. Leider zählt eben nur das Ergebniss.
Ich würde eben sagen wir haben früh 2 Chancen reingemacht, perfekter kann es ja eigentlich nicht laufen. Dann haben wir uns zurückgezogen und auf Konter gelauert. Hier wird das wie zu erwarten war von einigen kritisiert, aber ich halte das für die richtige Herangehensweise in dieser Situation.
Das Ziel war es einfach kompakt zu stehen und wenig zu zulassen und dann gut umzuschalten. Das erstere hat ziemlich gut funktioniert, dass zweitere eher nicht so gut.
Dennoch kam Arsenal zu nur einer großen Chance aus dem Spiel (Giroud) und wir schossen noch ein Kontertor (Auch wenn Mandzukic wohl selber nciht weiß, wie er den reingemact hat 😀 ).
Bei Gegentor sehe ich einen klaren Fehler von Neuer. In der Zeitlupe sieht man das Martinez seinen Gegenspieler wegsperrt und auch Neuer wartet. Neuer allerdings erwartet wohl das Martinez zum Kopfball geht. Warum ich dennoch sage Fhler von Neuer? Wenn er soweit rauskommt, muss er dann durchgehen. Er muss dann so durchziehen, dass alle eigenen Spieler wegbleiben oder halt zur Not umgehauen werden. Martinez hat sich mMn richtig verhalten, er seinen Gegenspieler gesperrt und den Ball dem Torhüter überlassen, der ihn eigentlich locker haben kann. Mit dem Gesichts zum eigenen Tor einen Halbhohen Aufsetzer zu klären, wäre sehr riskant gewesen. Er ist (mMn richtigerweise) davon ausgegangen das Neuer ihn sich schnappt.
Druffundewerre 20. Februar 2013 um 12:00
Sehe ich auch so. Da gilt wohl weiterhin der Spruch „Wenn er rausgeht, muss er ihn haben.“ Schon allein, damit die eigenen Spieler das Verhalten ihres Torhüters einschätzen können und – wie Martínez – die Gegner sperren. Die Berechenbarkeit des eigenen Torwarts ist bei der Defensivarbeit ungeheuer wichtig und Neuer strahlt diese Konsequenz in der Regel ja insbesondere bei seinem Spiel Außerhalb des Strafraums auch aus.
Dass es überhaupt Eckball gab, war natürlich ein Witz, mit dem keiner gerechnet hatte.
Ruggeri 20. Februar 2013 um 12:26
Der Spruch “Wenn er rausgeht, muss er ihn haben.” wird oft wiederholt und zitiert, aber, er ist trotzdem falsch.
Ein Torwart muss bei den hohen Bällen in seinem 5-Meter Raum versuchen, an den Ball ranzukommen und darf auf keinen Fall an der Linie kleben bleiben (wobei gestern war das nicht der Fall, der Ball war außerhalb 5-Meter Raum), insbesondere wenn der Ball lange unterwegs ist. Wenn ein Torwart bei solchen Bällen nicht rauskommt und sich auf die Vereideger verlässt, ist er ein Alibi Torwart und hat noch einen größeren Fehler gemacht, als an einem Ball vorbeizusegeln. Leider sind manche Bundesliga Keepern richtige Linienkleber und solche Fehler werden weder in Medien groß diskutiert, noch besonders getadelt.
Druffundewerre 20. Februar 2013 um 16:45
Wegen fehlender Antwortfunktion bei Ruggeris Eintrag antworte ich ihm, indem ich mir selbst antworte:
Ich habe nicht geschrieben, dass ein Torwart auf der Linie bleiben soll oder muss. Natürlich muss er, wie Ruggeri schreibt, bei Bällen nahe vors Tor raus. Aber dann gilt mMn auch weiterhin, dass er den Ball dann haben oder zumindest entscheidend ablenken muss. Ich habe mich immer dann bei gegnerischen Ecken sicher gefühlt, wenn ich wusste, dass unser TW, wenn er die Linie verlässt, keine Gefangenen macht und durchzieht. Kommt der TW aber raus und stoppt auf halbem Wege ab, kann man als Verteidiger oft nicht mehr vom reinen “
Sperren-“ in den „Zum-Ball-gehen-Modus“umschalten, zumal es, wie Jojo schreibt, immer sehr risikobehaftet ist, im Fünfer unter Bedrängnis zu klären.
wombat 20. Februar 2013 um 12:16
ich konnte leider nur die ersten 30 minuten sehen und schließe mich deiner meinung an.
ich fand das tempo ziemlich hoch, viele unnötige ballverluste und über die linke seite auch ab und an situationen, die hätten gefährlicher werden können.
in diesem spiel sah man, dass alaba, gerade was das stellungsspiel betrifft, zu lahm noch einiges fehlt. den fand ich in der zeit, in der ich zugeschaut hab, überragend. sowohl offensiv als auch defensiv.
wenn man als zuschauer kurze zeit nicht auf müller achtet, ist man erstaunt, wo er gerade wieder herumläuft.
bin gespannt, wann er vom raumdeuter zum raumflüster aufsteigt.;)
CJ 20. Februar 2013 um 13:47
Die Leistung war gut, weil Arsenal keineswegs schlecht war. Sie waren sehr aggressiv insbesondere nach dem Rückstand und haben Bayern durchaus ordentlich unter Druck gesetzt. Dadurch erklärt sich auch die schlechte Passquote der Bayern (in der zweiten Halbzeit wurde vor allem Martinez aber auch Kroos und Schweinsteiger etwas unsauber in ihrem Passspiel). Ich vermute das Rückspiel wird weniger rasant und die Bayern können durch ruhigere Ballzirkulation Arsenal klarer dominieren.
Fabian 20. Februar 2013 um 10:29
Ich fand es interessant, mal wieder ein Spiel zu sehen, bei dem Bayern eben nicht brutal überlegen war. Was sich gegen Wolfsburg in Phasen schon andeutete hat Arsenal hier eigentlich gar nicht so schlecht gespielt. Wenn das Mittelfeld nicht wie die Maus vor der Schlange vor den großen Namen wie Martinez oder Schweinsteiger erstarren, sondern auch mal versuchen einen Ball nach Ballgewinn zu halten, dann kann man gegen Bayern auch das Pressing überspielen. Wilshere hats vorgemacht. Leider (aus Arsenal Sicht) fällt dann das 0:1 nach einem Ballverlust, wo genau das versucht wurde. Es ist aber auch wahnsinnig brutal, wie konsequent Bayern in dieser Saison Fehler bestraft. Oft ist die erste (Halb-)chance schon ein Tor und der gegnerische Matchplan wird so oft pulverisiert. Man stelle sich mal umgekehrt vor, dass es nach 3 min. 1:0 steht, wo Alaba seine Seite völlig offen lässt.
Allerdings bleibt die Frage immer noch, wer Bayern im letztens Drittel knacken will. Da wurde es fast immer nur in Dribblings gegen die Innnenverteidiger etwas gefährlich, aber auch nicht zwingend.
Lange Rede kurzer Sinn: Bayern zwar nicht so überragend wie in der Liga, vor allem Martinez und Ribery phasenweise eher schwach, aber vorm Tor ist man momentan eiskalt im Stile einer echten Spitzenmannschaft und ganz hinten (noch) nicht zu knacken.
BVB3000 20. Februar 2013 um 09:15
Noch zu erwähnen, Thomas Müller mit einer Vorlage (0:1 Kroos) und einem Tor (0:2).
Was er in dieser Saison wieder leistet an wichtigen (Führungs-) Toren & Vorlagen ist mal wieder einzigartig, von seinem Arbeitspensum und seinem Raumgefühl ganz zu schweigen. Als offensiver Spieler zusammen mit Messi & Rooney ganz oben auf dem Olymp! Übrigens der einzige der drei der im letzten CL-Finale auch noch ein Tor gemacht hat. Bester deutscher Spieler seit Beckenbauer.
I.M.N. Alias 20. Februar 2013 um 12:26
In Ewigkeit Amen.
sharpe 20. Februar 2013 um 08:31
2 Tore nach Ecken. Bayern spielt fast reine Manndeckung, Arsenal eine Mischung aus Mann- und Raumdeckung. Sah diesesmal beides nicht allzu gut aus. Wie sieht eurer Meinung nach das optimale Verhalten bei Defensiv-Standards aus? bzw. gibts dazu vielleicht sogar schon einen Artikel?
AP 20. Februar 2013 um 22:50
Dazu wird es wohl immer zwei Meinungen geben. Grundsätzlich finde ich bei einer Raumdeckung es erfolgversprechender, da ich nicht auf meinen Gegenspieler reagieren muss, sondern agieren kann, indem ich auf den Ball gehe.
In der Buli wird oft so ne Mischform gespielt, um die kopfballstarken Gegenspieler am guten Abschluss zu hindern.
Ich persönlich lasse komplett im Raum verteidigen. Philosophie Frage
SR 22. Februar 2013 um 00:03
Stimme AP weitestgehend zu. Entscheidender ist meiner Meinung nach, ob die Ecke offensiv gut ausgeführt wird. Wenn die Hereingabe gut kommt, die einstudierten Spielzüge und das Timing passen, dann ist es sowieso nur sehr schwer zu verteidigen. Der Rest fällt dann unter Dusel bzw. unglücklich abgefälscht etc., was auch wieder nur sehr schwer zu verteidigen ist.
der Vollständigkeit halber: ich würde eine eine Mischform aus direkter Zuteilung und Raumdeckung favorisieren, da man so meiner Meinung nach die Stärken beider Formen ausnutzen kann und flexibel bleibt. Zwar übernimmt man auch die Schwächen beider Varianten, jedoch jeweils in abgeschwächter Form.
Florian 20. Februar 2013 um 08:02
Kombi Robben und Müller in den letzten Minuten wieder mal ein schönes Beispiel für gefährliche Kopfball Varianten. Müller ist einer der wenigen Spieler, die wissen, dass sie dabei nicht im Abseits stehen können und konsequent die Grundlinie anläuft um den Ball direkt scharf in den 16er zu bringen oder eine Ecke herauszuholen. Komischerweise ist mir das immer nur in Abstimmung mit Robben aufgefallen …
Florian 20. Februar 2013 um 12:17
Hab ich echt „Kopfball Varianten“ geschrieben?? Ich meinte natürlich „Einwurf Varianten“.
Till 20. Februar 2013 um 12:45
Manchmal auch mit Gomez, oder aber Gomez bindet zwei Verteidiger und gibt somit Mueller den Platz. Aber immer scheint Robben zu werfen. Der englische Reporter, bei denen ich das Spiel sah, fand das unfassbar schlecht verteidigt, er sprach von amateurhaft…
Maldeika 21. Februar 2013 um 23:46
Ich hab mir im Vorfeld zu dem Spiel das letzte Spiel Mertesackers gegen die Bayern angeschaut. Da war Müller links auf Pranjic ein, der in den Strafraum flankte, wo Robben dann einschoss.
Ja, gerade die Kombination Robben-Müller passt normalerweise, da Robben häufiger auf Müller’s Handzeichen und Laufwege achtet als Ribery oder auch Kroos.
Rasengrün 20. Februar 2013 um 04:13
Als klar war, dass Walcott als Spitze auflaufen würde, hatte ich damit gerechnet, dass er gezielt die Räume hinter van Buyten ansteuern würde um seine Geschwindigkeitsvorteile maximal auszuspielen. Sicher, das hätte einige Anpassungen in Arsenals Aufbauspiel erfordert, das eigentlich immer rechtslastig ist – also eher nicht auf der Bewertung Alabas als potentielle Schwachstelle beruhte. Aber welchen Sinn sollte die Maßnahme sonst haben? Wollte Wenger Ramsey unbedingt aus Balancegründen auf der rechten Seite haben und hat Giroud geopfert, weil das einfach weniger mediale Probleme nach sich ziehen würde? So ganz hat sich mir das nicht erschlossen, Arsenals Offensivplan war irgendwie unausgegoren, ohne rechten Fokus.
AP 20. Februar 2013 um 22:42
sehe ich ähnlich…
Ein Giroud hätte die Abwehr mehr beschäftigt und wäre für den ein oder anderen langen Ball, der optimale Abnehmer gewesen. Poldi eine Fehlbesetzung für die Startelf. Fand Arsenal nicht so schlecht und Bayern nicht so gut, wie es gerade mal wieder Schwarz-Weiß gemalt wird.
Denke Wenger wird so spielen, dass Cazorla über links, Walcott über rechts kommt und die Gunners es evtl. nochmal spannend machen können…
seils 21. Februar 2013 um 00:30
„Wollte Wenger Ramsey unbedingt aus Balancegründen auf der rechten Seite haben und hat Giroud geopfert, weil das einfach weniger mediale Probleme nach sich ziehen würde“
Wohl wegen Ribéry. Kann ich auch nachvollziehen. Cazorla ist defensiv nicht unbedingt diszipliniert, Sagna formschwach. Das wäre schon ein enormes Risiko gewesen, ohne einen eingerückten Ramsey zu spielen. Insbesondere durch den offensivstarken Alaba.
Weiß nicht wieso er Giroud „geopfert“ haben soll; Giroud hat sich bei Arsenal nicht unbedingt in die Anfangsformation gespielt. Finde auch das hypothetische Missmatch Walcott – van Buyten eine logische Überlegung (ähnlich Milito – van Buyten im Finale 2010). Hat aus vielerlei Gründen nicht geklappt. U.a. weil Kroos, Martinez und Schweinsteiger das Zentrum recht dicht gemacht haben. Dennoch gab es eine Konterszene, in der Walcott mit Tempo auf die letzte Reihe läuft. Hat sich dann zwar verlaufen, aber ein Giroud wäre in der Szene sicher nicht hilfreicher gewesen.
„So ganz hat sich mir das nicht erschlossen, Arsenals Offensivplan war irgendwie unausgegoren, ohne rechten Fokus“
Das ist eher ein strukturelles Problem Arsenals, begleitet sie schon die ganze Saison. Deshalb kann man sich auch ob der Individualqualität verlässlich gegen „kleinere“ Ligamannschaften durchsetzen, gegen die Großen aber nichts holen.
blablub 20. Februar 2013 um 03:04
also ich hab das spiel nicht gesehen, aber wenn diese statistik hier auch nur halb stimmt, dann glaub ich haben die zeitungsmenschen ein anderes spiel gesehen:
http://www.sueddeutsche.de/sport/fc-bayern-gewinnt-beim-fc-arsenal-reif-fuer-die-insel-1.1604795-2
zweikampfquote, passquote, passquote in der gegnerischen Hälfte, ballbesitz… überall war arsenal besser. oder die statistik ist mist.
Kappe 20. Februar 2013 um 11:43
Bis auf die Zweikampfquote, die bei whoscored deutlich an Bayern geht, dürften die Zahlen auch ungefähr so hinkommen.
Nur kann man eben aus Ballbesitz und Passzahl keine Gefahr oder gar Tore ableiten, grade die Bayern wissen das auch.
Flankengott 20. Februar 2013 um 11:46
Trotzdem finde ich 66,5% Passquote in der gegn. Hälfte für die Bayern erschreckend schwach. Das werden sie sich definitiv in den kommenden Runden steigern müssen.
HorstGünther 20. Februar 2013 um 02:12
Was ich jetzt in der Analyse vermisst habe war die Phase nach dem 2:0, als Arsenal orientierungslos über Härte zurück ins Spiel kommen wollte. Arteta hätte durchaus Rot sehen können – dann wäre Arsenal aller Wahrscheinlichkeit nach sogar noch deutlicher geschlagen worden.
King_Cesc 20. Februar 2013 um 17:08
Nicht können sonder müssen.
Wenn Artetas Einsteigen keine rote Karte ist, hab ich im Regelwerk etwas falsch verstanden.
Hans 20. Februar 2013 um 00:05
Der Gegentreffer mal wieder absolut unnötig. Wieso schafft es der FCB in dieser Saison nicht einmal zu 0 in der CL zu spielen? Zum Glück konnten sie sich dann aus der Drangphase Arsenals nach dem Anschlusstreffer halbwegs befreien und noch ein drittes Tor nachlegen.
Im Rückspiel kann man eigentlich schon gleich 1 Tor bei Arsenal hinschreiben, denn das schießen sie sowieso (wie gesagt, die Bayern schaffen es in dieser Saison nicht, die 0 auch in der CL zu halten…). Aber dieses eine Tor nützt ihnen zum Glück nicht ganz so viel. ^^
Berni 20. Februar 2013 um 00:02
Ich fand das Spiel unterm Strich genauso dominant wie die Medien es gemacht haben. Es stand nach 20 Minuten 2-0 und Arsenal hat im ganzen Spiel 2-3 Aktionen aus dem Spiel heraus. Und das war genau in der Phase, wo sie nicht mehr tief gepresst haben und die 4er-Kette riskant in die Zweikämpfe geht.
Meiner Meinung nach war das auch genauso so gewollt von Heynkess. Denn Arsenals stärke ist zweifelsohne, wenn sie um den 16er „Handball“ spielen können. Durch das im Artikel erwähnte Verteidigen namen sie Arsenal diese Möglichkeit zu 80%. Walcott war praktisch nicht existent. Podolski hatte zwei gute Momente. Carzola ist nur durch abwinken und mosern aufgefallen. Also von der hoch gelobten Offensive war doch recht wenig bis garnichts zu sehen. Und bei einem 1-3 im Hinspiel zu Hause kann man wohl kaum von stabiler Verteidigung sprechen.
RM 20. Februar 2013 um 00:11
Statistisch gesehen hatte Arsenal auch in der 1. Halbzeit mehr Ballbesitz und [insgesamt] mehr Torschüsse aus dem Spiel heraus, als Bayern.
seils 20. Februar 2013 um 00:24
Was? Für Bayern werden sieben Torschüsse aufs Tor, für Arsenal zwei gelistet. Und mit Kroos‘ Tor und Mandzukics Kopfball waren mindestens zwei dieser Versuche auch aus dem Spiel heraus.
Ballbesitz war mit 52% zu 48% leicht bei Arsenal, allerdings bezweifele ich, dass dies auch ohne die frühe Führung so ausgesehen hätte.
Till 20. Februar 2013 um 00:45
Niemals hatte Arsenal mehr Torschuesse in Haelfte 1, da hast Du eine andere erste Haelfte gesehen als ich.
egghat 20. Februar 2013 um 08:51
Wo die Statistik her ist, wüsste ich auch mal gerne … Bayern war – was die Torschüsse angeht – sicher nicht weit vorne, dazu gab es einfach zu wenig Torschüsse. Aber dass Arsenal mehr hatte?
RM 20. Februar 2013 um 10:58
http://www.whoscored.com/Matches/684953/MatchReport/Europe-UEFA-Champions-League-2012-2013-Arsenal-Bayern-Munich
10:17 Abschlüsse, Bayern hatte aber 10 nach Standards und 1 Konter, somit 6 aus dem Positionsspiel heraus.
Arsenal hatte nur zwei nach Standards und keinen Konter, aber 8 aus dem Positionsspiel heraus. Ist also das, was ich schon in der Analyse geschildert habe: Arsenal verteidigt sehr gut, greift aber gut an, nur verteidigt Bayern den Strafraum sehr gut (fünf von 10 Schüssen wurden geblockt!, Arsenal nur 4 von 17). Bayern spielte bspw. keinen einzigen „Lochpass“, Arsenal deren fünf und insgesamt fast 200 Pässe mehr. 86%:79% Passgenauigkeit, 58%:42% beim Ballbesitz. Und Arsenals Torhüter war auch alles andere als stark.
seils 20. Februar 2013 um 12:31
„58%:42% beim Ballbesitz“
Aber was sagt das aus? Bayern hat insebsondere in der ersten Halbzeit dominiert. Sieht ja auch der Artikel so. Trotzdem hatte Arsenal nach einer Viertelstunde 65% (!) Ballbesitz, nach zwanzig Minuten immer noch über 60%, lag aber 0:2 hinten und Bayern kontrollierte das Geschehen. Auch darf man nicht unterschlagen, dass Arsenal in der ersten HZ knapp 40% seines Ballbesitzes, Bayern hingegen knapp über 50% in der gegnerischen Hälfte hatte.
Im Übrigen bezieht sich die verlinkte Statistik auf das gesamte Spiel. Im Uefa-Halbzeitbericht sieht das schon anders aus: Dort sind – wie gesagt – für Arsenal zwei, für München sieben Torschüsse vermerkt. Und da das Tor von Kroos und der Kopfball von Mandzukic aus dem Spiel heraus kamen, kann Arsenal nicht mehr Chancen aus dem Spiel kreiert haben. Der Ballbesitz war ausweislich dieses Berichtes recht ausgeglichen, 52% zu 48% für Arsenal.
OM 20. Februar 2013 um 12:55
Wie kam eigentlich diese unfassbar schlechte Passstatistik für Bayernverhältnisse zu Stande? Die niedrigste Passquote seit Mai 2011 in CL und BL. Bayerns Passspiel kam überhaupt nicht in Fahrt, kaum Staffetten über einen längeren Zeitraum. Ungewohnt, woran lag’s?
seils 20. Februar 2013 um 14:35
Ich bin sehr überrascht, wie das Spiel hier wahrgenommen wurde. Die Passgenauigkeit Arsenal – München entspricht mit 86% zu 79% den Werten der Partie City – Dortmund, hier: 87% zu 79%. Die Ballbesitzquote nicht ganz, aber dennoch ähnlich. Ähnlich war es auch 2010 im Finale, als das reaktive Inter das proaktive München de facto chancelos lies. Damals hatte Mailand 30% Ballbesitz, bei einer Passgenauigkeit von 72%. München hatte 70% Ballbesitz und 89% Passgenauigkeit. Ich sah jeweils die reaktive Mannschaft sehr dominant. Gestern ebenso.
Ein vertikaleres Spiel hat naturgemäß riskantere Pässe bei höherer Geschwindigkeit zur Folge; natürlich wirkt sich das auf die Passgenauigkeit aus. Obwohl München knapp zweihundert Pässe weniger spielte, hatte man zehn lange Bälle mehr als Arsenal. Aber das ändert doch nichts an ihrer Dominanz als solcher.
Ich verstehe auch nicht so ganz, weshalb Torabschlüsse nach Standards so relativiert werden. Die Ursache für eben diese Standards liegt doch meist in einer Spielsituation. Wenn also aus dem Spiel heraus Standards „erzwungen“ werden, die dann wiederum zur Torchancen führen, sehe ich darin keinen Ausweis für eine spielschwächere Mannschaft, sondern für eine vertikale. Nicht umsonst waren die Fouls, die Bayern zog, in gefährlicheren Zonen, als jene die Arsenal zog. In Engalnd hat United die meisten Standardsituations-Ligatore geschoßen, in Spanien Atletico und in Deutschland Nürnberg, vor Dortmund, Hannover und Gladbach. Bei Nürneberg weiß ichs nicht, die übrigen Mannschaften hingegen agieren alle recht vertikal.
Ähnlich wie bei der Partie Rayo – Barcelona (https://spielverlagerung.de/2012/10/31/wie-rayo-dem-fc-barcelona-den-ballbesitz-streitig-machte/), glaube ich, sollte man sich hier nicht von den Statistiken täuschen lassen.
Im Gegenteil, ich fand es sehr positiv, dass München bei Standards stets eine gewisse Gefahr ausstrahlte. Ist ja einer der Hauptkritikpunkte an den Münchenern in den letzten dreieinhalb Jahren gewesen. Gegen Real hatte man letzte Saison selbst im Bernabeu den Ballbesitz dominiert. Tatsächlich kann ich mich nicht an ein Spiel erinnern, in dem München weniger vom Ball sah als der Gegner. Sollte man aber in dieser Saison auf Barca treffen, wird man zwangsläufig weniger Ballbesitz haben. Insofern fand ich es schön zu sehen, dass München nicht darauf angewiesen ist viele Passstafetten runterzuspulen um Gefahr auszustrahlen.
RM 20. Februar 2013 um 14:43
Sagt ja keiner, dass die Bayern schlecht waren. Ich schreibe, dass die Bayern in der ersten halben Stunde sehr stark waren, dann eine schwächere Phase bis zur 60sten ungefähr hatten, danach wieder stärker waren. Ich sage lediglich, dass es keine Jahrhundertleistung war, wie es in den Medien bisweilen gesagt wird. Und bei der Relativierung der Torschussart ging es mir darum, dass Arsenal nicht „schwach“ war. Es war ein Spiel zwischen einer guten und sehr guten Mannschaft, wobei die sehr gute Mannschaft eine schwächere Phase inmitten des Spiels hatte.
guitarspider 20. Februar 2013 um 00:20
Seh ich eigentlich anders. Bayern hatte nicht gerade eine Großchance nach der anderen, und wenn Kroos nicht so geile Schußtechnik hat und Müller nicht so genial steht, dann gehts vielleicht mit 0:0 oder einem Tor Unterschied in die Halbzeit. Das wäre vermutlich noch eng geworden.
BigK 20. Februar 2013 um 00:23
Sehe ich ähnlich. Walcott und auch Cazorla waren kaum zu sehen aber auch Ribery wurde von Arsenal aus dem Spiel genommen. Müller kam zu Gute, dass er immer kämpft und ackert. Ribery braucht mehr Platz um zum Dribbling anzusetzen.
In den ersten dreißig Minuten war Martinez unglaublich stark. Wie er antizipiert hat – unfassbar!
Till 20. Februar 2013 um 00:59
Sehe ich teilweise auch so, sehr dominant, zumindest defensiv. Sehr starke erste Haelfte von Bayern gegen einen Gegner, der gar nicht mal schlecht war. Aber nach vorne ging fuer Arsenal ausser einem Flankenlauf gleich zu Beginn, den Schweinsteiger klaert, und einem geblockten Schuss von Mertesacker gar nichts ab ca. 25 Meter vor dem Bayern-Tor. Martinez, Lahm und gerade auch van Buyten hier sehr stark.
Die Eckball-Variante, die schliesslich zum Bayern Tor fuehrt, wollten sie (Kroos, v. Buyten) schon bei den zwei vorherigen Ecken spielen, doch beidesmal war die Ecke nicht genau genug. Das ist bei genauer Ecke gegen van Buyten auch sehr schwer zu verteidigen und hat auch schon letztes Jahr gegen ManCity nach einem Kroos Freistoss zu einem Bayern Tor gefuehrt (Gomez staubte damals ab).
Ansonsten fehlte allerdings offensiv manchmal ein wenig die Abstimmung, Alaba und Ribery waren beide nicht, was sie sein koennen. Kroos einmal gegen Ende (vor dem 1:3) grottenschlecht, als er zu spaet auf den freien Robben passt, der dann Abseits steht. Viele gewonne Baelle werden letztlich mehr oder minder schlampig zu Ende gespielt. Einzig das 1:3 dann wieder toll. Nach langem Ball von Dante haelt Mandzukic den Ball passt gut zu Robben, Lahm, Flanke, Tor. Aehnlich die Kopfballgelegenheit zu Ende von Halbzeit 1. Aber oft viele ueberraschende Ungenauigkeiten nach vorne. Auch die Freistoesse alle mehr oder minder schlecht. Teilweise dominant mit Luft nach oben offensiv.
egghat 20. Februar 2013 um 08:50
Die erste halbe Stunde von Bayern war top. Danach war es ausgeglichener, aber selbst in der letzten Viertelstunde vor der Halbzeit ging die größte Chance an Bayern (Mandzukic Kopfball).
Ohne den Neuer Aussetzer wäre das Spiel auch danach noch eher 0:3 ausgegangen als 1:2 oder gar 2:2. Ich habe keine drückend überlegene Arsenal-Mannschaft gesehen, zu keinem Zeitpunkt des Spiels. Bis auf den Neuer-Aussetzer und den Schuss von Giroud fällt mir nichts ein, was Arsenal an gefährlichen Aktionen aufzuweisen hat.
Klar, das Spiel lief für Bayern auch günstig. Die erste gefährliche Aktion war drin. Und bekanntlich ist das erste Tor ja das Wichtigste.
GoalImpact 20. Februar 2013 um 09:03
Mertesacker hatte noch einen geblockten Schuss und einmal waren zwei Londoner frei rechts durch aber haben dann vertändelt. Aber stimmt schon. Das Chancenplus war klar bei Bayern.
Jobl 19. Februar 2013 um 23:44
Defensiv stand der Fcb in der 2. Hz doch gefährlich tief. Dazu kam meiner Meinung ein starkes Nachlassen von Kroos und Martínez. Kroos konnte anscheinend körperlich nicht gegen die aggressiven Londoner gegen halten, Martínez wirkte für mich irgendwann sehr müde. Durch Gustavo wurde wieder mehr Ruhe am Ball erreicht.
We seht ihr Riberys Leistung?
GoalImpact 20. Februar 2013 um 00:10
Offensive kam wenig von Ribery. Die Mehrheit der Angriffe kam über rechts. Nach hinten hat er aber ganz gut gearbeitet.
seils 20. Februar 2013 um 00:31
Mich hat überrascht, dass die Münchener nach Sagnas früher Verwarnung nicht vermehrt auf links versucht haben Ribéry ins Eins-gegen-Eins zu bringen. Auch Kroos schien nicht wie gewohnt dort zu überladen.
Palermo 20. Februar 2013 um 09:22
Ribéry war sehr bemüht, hatte aber nicht seine glanzvollen Aktionen.
Für mich der beste Spieler in HZ1 war Toni, und bin kein Kroos Fan weil er teilweise sehr lätschert spielt. Aber wie oft und gut der den Aufbau eingeleitet hat – Respekt, und Tor – Brauch ich wohl nichts dazu zu sagen.
Wie seht ihr das?
Thore 19. Februar 2013 um 23:36
Wilshere beim Fußball spielen zuzugucken ist wirklich eine Augenweide, er ist mir bei Arsenal in der ersten Hälfte als Einziger positiv aufgefallen. Hoffentlich kann Arsenal wenigstens ihn noch ein Weilchen halten.
Ansonsten würde ich auch sagen, dass Neuer beim Gegentor eher dümmer aussieht als er tatsächlich war. Es war eher ein Kommunikationsproblem, ein ungewöhnliches Missverständnis, welches letztlich zum ersten Gegentor 2013 geführt hat. Schön, dass ihr im Gegensatz zum Rest der Welt das kollektive Fehlverhalten erkannt habt.
Dan 19. Februar 2013 um 23:31
Analyse schon veröffentlicht? Geil, schneller gehts ja wirklich nicht mehr. Daumen hoch!
Insgesamt muss ich zum Spiel sagen, dass das zwischen der 30. und der ~70. Minute von Bayern eigentlich nicht so gut war, wie man es eigentlich erwarten durfte. Okay, man war jetzt nicht wirklich in Gefahr, weil Arsenal auch nicht die Mittel hatte um halbwegs für Gefahr zu sorgen, aber das war was den Spielaufbau angeht schon eine der schwächsten Phasen in den vergangenen Wochen und Monate. Viele, viele Bälle einfach sinnlos hinten rausgebolzt bzw. im Mittelfeld gleich wieder leichtfertig abgegeben.
Ansonsten bin ich mit dem Ergebnis natürlich hochzufrieden. Die sich bietenden Chancen wurden gnadenlos genutzt und so dürfte dem Einzug ins Viertelfinale eigentlich nix mehr im Weg stehen.
btw: heute ist mir zum ersten mal aufgefallen, wie stark der Wilshere ist. Wahnsinn der Junge. Man kann für Arsenal nur hoffen, dass sie den langfristig halten können. Ansonsten darf er auch gerne nach München kommen 😛
King_Cesc 20. Februar 2013 um 17:03
Wilshere war genial.
Irgendwie hatte ich fast Mitleid, dass er keine beweglichen Mitspieler hatte, die ihm eventuell geholfen hätten.
Aaron_A_Anderson 19. Februar 2013 um 23:23
Wie habt ihr denn das gesehen – ich fand, dass Robben nach seiner Einwechslung unendlich geackert hat. Ich mein grade da in der Aktion am Schluss – als er da alleine mit dem Ball übers halbe Spielfeld gelaufen ist (was ja nicht so die tolle Aktion war eigentlich) – da sah es so aus als wolle er die Partie allein mit der eigenen Willenskraft gewinnen.
Ich glaub auch der unzufriedene Robben ist in der Verfassung eine Bereicherung für das Team. Und er arbeitet mittlerweile überall auf dem Platz mit, mal hilft er hinten beim Lahm aus …. nur um dann ein paar Augenblicke später die gegnerische Defensive bei Ballbesitz anzulaufen.
Meint ihr er könnte das auf dem Intensitätslevel 90 min durchziehen?
Flowbama 19. Februar 2013 um 23:50
„Meint ihr er könnte das auf dem Intensitätslevel 90 min durchziehen?“
Denke nicht. Er war schon arg motiviert^^
seils 19. Februar 2013 um 23:58
Rein physisch bestimmt. In dreißig Minuten 3,5km ist jetzt nicht unmenschlich viel; was aber nichts Schlechtes bezüglich seines Einsatzwillens heißen soll.
DerSVW 20. Februar 2013 um 09:08
Jau – das ist mir auch aufgefallen. Robben war unglaublich bissig in der Defensive. Das war unbedingter Wille, den Ball zu bekommen. Vielfach übernimmt er die Defensivaufgaben ja eher andeutungsweise, aber gestern unglaublich bissig, laufstark und mannschaftsdienlich.
Gerne weiter so! 🙂
King_Cesc 20. Februar 2013 um 17:01
Die gelbe Karte für Lahm resultierte allerdings aus einer meiner Meinung nach schwachen Szene Robbens, bei der er seinen Deckungsschatten eindeutig nicht ausnutzte. Erst dadurch konnte Vermaelen so gut angespielt werden…
Ich sehs wie ihr, er ackert, aber sein Wille macht seine Defensivschwächen dennoch nicht wett.
Vinnie 19. Februar 2013 um 23:21
Wow! Schnell und gut! Vielen Dank!
ThePikeman 19. Februar 2013 um 23:21
Bayern hat sich nach dem 2:0 doch sehr passiv verhalten. Da hat man die Kontrolle über das Spiel abgegeben. Vorher wirkte Arsenal sehr desillusioniert und verunsichert, weil man das gewohnte Besitzspiel nicht durchdrücken konnte. Ausserdem ist mir aufgefallen, das Bayern das aggressive Pressing nur noch selten genutzt haben, dabei war Mertesacker ein eventuell nutzbarer Risikofaktor im Arsenal Aufbauspiel.
Das Gegentor war wohl eher ein Missverständnis zwischen Neuer und Martinez. In der Zeitlupe sieht es wirklich so aus, als würde Martinez den Ball wegköpfen und Neuer hatte sich schon auf die vermutliche neue Flugbahn eingestellt. Sieht natürlich in Normalzeit sehr unglücklich aus.
Aus dem Spiel heraus sah es erst nach der Hereinnahme von Rosicky defensiv etwas gefährlicher für Bayern aus.
seils 19. Februar 2013 um 23:26
„Bayern hat sich nach dem 2:0 doch sehr passiv verhalten“
Auswärts mit zwei Toren führend auch nachvollziehbar. Wobei ich das eher nach der Pause, als schon nach zwanzig Minuten gesehen habe.
ThePikeman 19. Februar 2013 um 23:38
Nicht direkt danach, aber sukzessiv immer stärker. Da hätte ich die Chance gesehen die Führung zu erweitern. Wäre vermutlich ein ruhigerer Abend für Bayern geworden.
Padh1j0 19. Februar 2013 um 23:57
MMn haben wir in der 2. Hälfte ein aufgewachtes Arsenal erlebt, welches in der ersten Hälfte häufig in Unterzahlsituationen auf dem Flügel oder im Zentrum (im letzten Spielfelddrittel) lief. Insgesamt muss ich sagen, war da mehr drin für Arsenal, wenn Wilshere und Giroud nicht beide Male direkt Neuer anschießen.
seils 20. Februar 2013 um 00:04
„in der 2. Hälfte ein aufgewachtes Arsenal erlebt“
Lag aber nach meinem Dafürhalten eher an nachlassenden Bayern und weniger an erstarkten Londonern.
„Insgesamt muss ich sagen, war da mehr drin für Arsenal, wenn Wilshere und Giroud nicht beide Male direkt Neuer anschießen“
Da war auch mehr für Bayern drin. Mandzukics Kopfball in der ersten Hälfte war unglaublich eng. Und Wilsheres Schuss – aus der Position, bedrängt, im vollen Lauf – war nicht sonderlich gefährlich.
GoalImpact 20. Februar 2013 um 00:14
@Seils
Sehe ich auch so. Mein Eindruck war eher, dass wenn die Bayern gemusst oder gewollt hätten, Arsenal nicht noch mal so ins Spiel zurück gekommen wäre.
Padh1j0 20. Februar 2013 um 08:40
„Lag aber nach meinem Dafürhalten eher an nachlassenden Bayern und weniger an erstarkten Londonern.“
Ihr vertretet also die Auffassung: am Wochenende nicht 100% geben, weil CL unter der Woche und im CL-Spiel dann auch nicht 100%, weil Liga am Wochenende? o.o
Palermo 20. Februar 2013 um 09:16
Wenn 90% reichen …
🙂
seils 20. Februar 2013 um 12:19
„Ihr vertretet also die Auffassung: am Wochenende nicht 100% geben, weil CL unter der Woche und im CL-Spiel dann auch nicht 100%, weil Liga am Wochenende?“
Es macht relativ wenig Sinn erst zu zitieren und dann was dazu zu erfinden. München hat offensichtlich Gänge zurück geschaltet. Ich gehe mal stark davon aus, dass das an den zwei auswärts erzielten Toren, der mangelnden Torgefahr Arsenals und der extrem hohen körperlichen Belastung, die die erste Hälfte mit sich brachte, lag.
Fredi 19. Februar 2013 um 23:19
„Martinez ist das erste Mal in seinem Leben orientierungslos auf dem Fußballplatz und die anderen sehen dem Trauerspiel unbewegt zu.“ Haha. Sehr gut!!!
IV 19. Februar 2013 um 23:19
Ich muss sagen, dass mir trotz schlechter Sicht in einer Zwickauer Sportsbar aufgefallen ist, dass Alaba einen ausnahmsweise schlechten Tag erwischt hat.
Ungewohnte Unsicherheiten und wenig offensive Aktionen, sicherlich bedingt durch Arsenals starke rechte Seite, aber dennoch ungewohnt.
Kappe 19. Februar 2013 um 23:19
Gleich drei (kleine) Abschnitte zu einer verbockten Ecke, dazu einige verhaspler und eine unnötig lautstarke (unter)Überschrift die so im Text garkeine entsprechung hat (und auch im Spiel mMn.), das ist das erste Mal, dass ich dem Artikel noch eine Nacht gegönnt hätte.
SergioRammus 20. Februar 2013 um 12:00
Seh ich auch so, relativ schwacher Artikel.
RM 20. Februar 2013 um 12:07
Die Ecke war spielentscheidend und veränderte das Spielgeschehen, außerdem waren so viele individualtaktische Fehler sowie eine potenziell gruppentaktische Sachen enthalten.
Welche lautstarke Überschrift hatte keine Entsprechung?
Und auch wenn ich noch 10 Nächte darüber geschlafen hätte, wäre der Artikel gleich geblieben.
Bananenflanke 20. Februar 2013 um 15:47
Welche lautstarke Überschrift hatte keine Entsprechung?
Ich vermute, Kappe bezog sich auf Deine Eingangsaussage, dass der Auswärtssieg nicht ganz so überzeugend war, wie es das Ergebnis und die mediale Resonanz vermuten lässt.
Der Artikel liest sich meiner Meinung nach schon so, als sei es ein sehr überzeugender Sieg gewesen, mit Ausnahme der einen Eckballsituation.
messanger 19. Februar 2013 um 23:18
Das ging ja wieder schnell…
Erstaunlich, wie wegig Torhüter-Paraden (Saves) es gab. Ausser Girouds Direktabnahme und Mandzukics Kopfball (kurz vor der Pause) gab es kaum Torchancen. Oder habe Ich was verpasst?
In der 2. Hälfte störte mich insbesondere das äusserst zögerliche Aufrücken der Bayern. Sie hatten mMn mehrere gute Kontermöglichkeiten aber meist fehlte eine Anspielstation. Ich hatte fast das Gefühl, die Bayern nehmen das zu locker und hätten mit etwas mehr Zielstrebigkeit in der Offensive das Weiterkommen klar machen können. Aber bei einem 3:1 Auswärtssieg sollte man nicht zu sehr meckern.
Pioneer 19. Februar 2013 um 23:16
Insgesamt war der Sieg aber doch verdient, in der ersten Halbezit kam Arsenal kaum in gefährliche Zonen, da Dante und van Buyten mit den 6ern die Zentrale dicht hielten. Gerade im 10er-Raum war Arsenal zu schwach präsent, da die zentralen Mittelfelspieler recht tief standen.
Das Bayern-System war gerade Mitte der ersten Halbzeit teilweise ein 4-2-4 oder irre ich mich, weil es zufällig situativ war?
Wenn die Arsenal-Innenverteidiger hinter der Mittellinie den Ball hatten, stellten Müller und Ribery die Außenverteidiger zu. War jedoch die erste Linie überspielt, fielen sie schnell ins 4-4-2 zurück, so meine ich beobachtet zu haben.
Pippo 20. Februar 2013 um 10:09
Seh ich genauso. Nur würde ich es als 4-3-3 bezeichnen, da Ribery und Müller nie gleichzeitig herausrückten, sondern nur wenn der Ball auf Ihrer Seite war.
Daniel-Mika 19. Februar 2013 um 23:07
Hatten Lahm und Alaba denn viel Spielanteile?
Und konnte Arsenal die Löcher auf den Seiten nicht nutzen?
RM 19. Februar 2013 um 23:08
Über Lahms Seite kamen 51% der Angriffe und er war wohl der beste Mann, also würde ich das eher bejahen. Welche Löcher auf den Seiten?
TW 19. Februar 2013 um 23:10
Ich denke er bezieht sich auf „Lahm und Alaba beispielsweise rückten fast schon unfassbar weit auf“.
RM 19. Februar 2013 um 23:13
Ach so. Naja, die rückten auf zurückfallende Außen, so dass keiner zum Ausnutzen da war und die generelle Kompaktheit Pässe auf Walcott vermied, wenn er auswich.
Daniel-Mika 19. Februar 2013 um 23:14
Das hohe Aufrücken der Außenverteidiger „unfassbar weit“
Daniel-Mika 19. Februar 2013 um 23:15
Aso OK
GoalImpact 19. Februar 2013 um 23:15
Über Alabas Seite kamen sie schon mal, bei Lahm ging nicht viel. Soweit ich das richtig erinnere. Da war eine Scene gleich zu Beginn, wo auf Alabas Seite gleich zwei Gunners ihre Freiheit kaum fassen konnten.
seils 19. Februar 2013 um 23:23
Da hat Alaba aber einen individualtaktischen Fehler begangen, indem er sich beim Pressen aus der Formation ins Zentrum hat herausziehen lassen.
RM 19. Februar 2013 um 23:26
Ich kann mich an drei Situationen erinnern, wo es bei Alaba in HZ1 zuviel des Guten war; einmal wurde es gefährlich bespielt, ansonsten über Zwischenstationen, wo Alaba zeitig wieder zurück war.
I.M.N. Alias 20. Februar 2013 um 12:23
Gemeint ist wohl „Manuel Neuers Patzer und die Wechsel“. Ich kann mich der Kritik insofern anschließen, dass die Beschreibung der Szene zumindest für diese Webseite ungewohnt sarkastisch ist – andererseits lädt die Szene auch (leider) dazu ein. Anlass für generelle Kritik am Artikel sehe ich nicht; Qualität und Tempo hoch, ich fürchte, Ihr seid durch Eure bisherigen Leistungen schon sehr hohen Erwartungen ausgesetzt.
air force 1 24. Februar 2013 um 02:25
Ja, die Szene direkt in Minute 2 war eine der Schlüsselszenen. Arsenal kam über die Alaba Seite fast völlig frei in der Nähe des 16m Raumes zum Flanken. Und steht da ein Falcao, Gomez oder Suarez, dann rappelt es. Da ist aber lediglich der Flügelflitzer Walcott und 3 Verteidiger um ihn herum die ihn abschirmen. Klar dass die Daily Mail berichtet dass Wenger ein Angebot für Falcao machen will. Es ist sehr deutlich geworden welcher Typ Stürmer bei Arsenal fehlt.
5 Minuten später zieht Müller die Flanke von rechts auf den 16m Raum wo Kroos steht und das Ding „versenkt“.
Klasse Schusstechnik von Toni Kroos und ein ganz wichtiges Tor für die Mannschaft. Arsenal ist durchgeschüttelt und bekommt folgerichtig in Minute 21 den Knock-out durch van Boyten / Thomas Müller.
Spiel entschieden und Abschminken könnte man denken.
Wäre da nicht noch das „Gastgeschenk“ an den am meisten überschätzten N11 Spieler Deutschlands gewesen. Und genau an diesem Punkt begann dann ein neues Spiel.
Das hat Heynkes sofort erkannt, zeigt Vertrauen in seine Mannschaft und bringt in Minute 63 Robben für Ribery. Ein genialer Schachzug der sich in Minute 77 auszahlen sollte.
In Minute 72 hätte das Spiel vollkommen kippen können. Giroud der beste Torschütze von Arsenal kommt und hat gleich eine Riesenchance wobei Neuer sein Gastgeschenk wieder zurück verlangt.
Heynkes reagiert umgehend indem er den OM Kroos opfert und mit Gustavo das DM verstärkt. Wieder ein Schachzug von Heynkes der zum Erfolg führt. Gustavo soll die Bälle im Mittelfeld erobern helfen und über Robben dann die Konter „fahren“.
In Minute 77 kommt dann der Deckel drauf. Es war nur eine Frage der Zeit wann Lahm und Robben über rechts durchkamen und für Mandzukic oder Müller auflegten. In diesem Falle war es Mandzukic der eine Klasse Kombi des Duos Lahm / Robben in Minute 77 glücklich abschloss.
Dies waren für mich die Schlüsselszenen. Heynkes hat seinen Kontrahenten Wenger ausgecoacht. Ein Walcott ist nun mal kein Falcao.
Wer hier der Meinung ist Arsenal sei gleichwertig gewesen sei nur an die beiden guten aussichtsreichen Freistöße von BS31 sowie die Kopfballchance von Mandzukic in Minute 44. erinnert.
Zudem gab es nach dem 0:2 zwei Frustfouls durch Arsenal Spieler die durchaus mit dem roten Karton hätten „verziert“ werden können. Sorry, Arsenal war das klar unterlegene Team.
Lächerlich Merte-sucker für die Niederlage verantwortlich zu machen. Der gesamte Abwehrverband von Arsenal war löchrig wie der berühmte Schweizer Käse. Hätte Wilshere nicht so stark im Mittelfeld agiert, hätte Arsenal ebenso viele bekommen wie Bremen heute ( FCB – Bremen 6:1 ).
Die Briten mit ihrem wunderbaren Humor haben die Niederlage ihres Teams wie folgt beschrieben:
http://www.goal.com/en/slideshow/2035/4/title/cartoon-of-the-day
Bei Titeln ist Arsenal in den letzten knapp 8 Jahren auch nicht gerade übervorteilt worden:
http://www.goal.com/en/slideshow/2035/7/title/cartoon-of-the-day
To Li 25. Februar 2013 um 11:37
Super, air force one 1. Sehe ich 100% genauso.
Alaba war in den ersten Minuten mehr als zwei Mal dem Ball hinterher gelaufen. Mit Falcao … wäre das Spiel entschieden.
GoalImpact 19. Februar 2013 um 23:00
Danke, dass ihr nicht in das Jubeln einstimmt. Da war nicht alles Licht.
Totaalvoetball 19. Februar 2013 um 22:59
Eben dachte ich noch „wie schön wäre es, wenn die Analyse jetzt schon fertig wäre, aber so schnell kann das ja leider nicht gehen“. Und was sehe ich da: die Analyse: Ein Traum 🙂