Bayern Münchens Pressing im Herbst 2012 | in-depth

Die Medien, sämtliche Experten und beide Fanlager schienen sich einig: Dortmunds Überlegenheit in den letzten beiden Saisons lag weitestgehend in ihrer überlegenen Taktik insbesondere dem besseren Pressing und der Nutzung des Gegenpressings begründet.

In diesem Artikel wollen wir die Spielweise der Münchner ohne Ball genauer unter die Lupe nehmen und ihr Pressing aus taktischer Perspektive beleuchten. Dabei bedienen wir uns neben mehreren exemplarischen Szenen auch ein paar wenigen Statistiken sowie genereller taktischer Erklärungen.

Die zwei Pressing-Königstransfers

In den vergangenen Jahren gab es drei ganz große Transfers der Bayern, wenn es um Prestige und Ablösesumme geht. Nummer eins war die Rekordverpflichtung von Mario Gomez für 35 Millionen €, Nummer zwei war der umstrittene Einkauf Manuel Neuers von Schalke 04, der von Fans und auch Medien bisweilen kritisch gesehen wurde. Der dritte große Transfer war die Verpflichtung Javi Martinez für 40 Millionen €. Der Baske kam in diesem Sommer und sollte den Münchnern nach zwei Vizetiteln der vergangenen Saison wieder dabei helfen, den großen Wurf zu besorgen.

Während Mario Gomez oftmals für seine altmodische Spielweise kritisiert wird, wird er in dieser Analyse primär wegen Verletzungsgründen nicht vorkommen. Gomez ist nämlich keineswegs ein sich wundliegender Strafraumstürmer, sondern konnte insbesondere in der van-Gaal-Ära im Pressing und besonders im Rückwärtspressing überzeugen – auch wenn diese Stärke mit der Zeit wieder abnahm.

Javi Martinez und Manuel Neuer hingegen sind zwei Akteure, deren moderne Spielweise wohl nie in Frage gestellt wurde. Beide leisten Defensivarbeit im Verborgenen und auch darum gehen wir kurz gesondert auf diese beiden ein.

Neuer ist wohl das Symbol eines Antizipationskeepers. Manchmal wirkt es bisweilen etwas arg riskant, gar tollpatschig und spektakulär, manchmal fällt seine Genialität gar nicht auf. Eine Szene war beispielsweise im Spiel der DFB-Elf gegen die Niederlande zu sehen. Als Arjen Robben einen Lochpass erhält, startet Neuer bereits aus dem Kasten heraus. Als Robben im Strafraum an den Ball möchte, schmeißt ihm sich Neuer entgegen – er verfehlt zwar den Ball, bringt aber Robben aus dem Gleichgewicht; kein Tor. Das Gewinnen im 1-gegen-1 gegen einen unbedrängten Stürmer aus nächster Nähe wäre unwahrscheinlicher gewesen.

Ähnliches im Spiel gegen den HSV, wo er Heung-Min Son  auf die gleiche Art und Weise vor einer einfachen Abschlussposition zu einer schwierigeren leitet und seinen Mitspielern Zeit gibt, zurückzueilen. Dass dies nicht immer funktioniert, zeigte sich in der vergangenen Saison gegen Mainz durch Ivanschitz und gegen Gladbach durch Patrick Herrmann, wo sie jeweils verwandeln konnten; einmal kamen die Mitspieler nicht schnell genug zurück (gegen Gladbach, was aber eher am Pass Reus‘ und dem guten Dribbling Herrmanns lag) und einmal setzte sich Ivanschitz auch gegen die Mitspieler eiskalt durch.

Doch nicht nur defensiv zeigen sich seine Stärken. In der Schlussphase gegen Italien wird der Ball nach einem langen Ball Neuers herausgeköpft, Andrea Pirlo leitet den Ball direkt auf den Stürmer weiter – kein Verteidiger in Sicht, doch Neuer köpft den Ball an der Mittellinie(!) wieder zurück nach vorne. Aus dem gefährlichen Konter für Italien entwickelt sich eine neuerliche Angriffschance für die DFB-Elf.

Das Gleiche wurde in der Schlussphase gegen Leverkusen praktiziert, wo Neuer letztlich sogar nach einer schwachen Ballannahme als Innenverteidiger ins Gegenpressing ging, es gewann und zu einem Dribbling im letzten Spielfelddrittel ansetzte, sich mit etwas Glück durchsetzte und den Ball auf die Seite spielte – wäre der Ball danach nicht an die Latte, sondern ins Tor gegangen, würde heute wohl bei jedem Bayernfan eine Skulptur Neuers stehen.

Robert Lewandowski spielte er diese Saison bereits zwei Mal aus: einmal bei dessen Pressing im Ligaspiel mit einem schönen Trick und einmal beim Herauslaufen im Supercup, als er einen Befreiungsschlag andeutete und danach den Ball einfach mitnahm und auf Boateng spielte.

Mit solchen Aktionen und der Beherrschung nicht nur seines Strafraumes, sondern teilweise bis zu 30m davor (einzig gegen Gladbach sah dies sogar für uns etwas zu extrem aus in dieser Saison) ermöglicht den Bayern ein aggressives Herausrücken ohne Rücksicht auf die Bewegung des Torwarts – Neuer spielt und verschiebt immer mit. Hinzu kommen natürlich seine Abstöße, seine Abwürfe, seine Reflexe und sein unbändiger Siegeswillen, welche die Mannschaft ebenfalls verstärken.

Zur Spielweise Martinez‘ gibt es hier zwei exemplarische Szenen aus dieser Saison.

Szene bei 70:37

gegen Hamburg, Szene bei 70:37

Hier erkennt man, wie Martinez die Situation richtig erkennt und auf die Seite schiebt. Philipp Lahm hatte zuvor im Gegenpressing seinen Gegenspieler nach innen geleitet und stellte dort mit Bastian Schweinsteiger das zentrale Mittelfeld zu. Thomas Müller eilte zurück, doch Martinez erkannte das Loch und bewegte sich instinktiv nach hinten.

Die Hamburger können ihren Unterzahlkonter nicht weiterführen und Jerome Boateng kann beim Mittelstürmer bleiben. Aus dieser Situation ergeben sich noch einige weitere interessante theoretische Aspekte: wäre der Ball dennoch gekommen, hätte Boateng ebenso wie Martinez Zugriff gehabt. Boateng versperrt den Passweg nach innen, Alaba zieht in die Mitte und Thomas Müller kann unterstützen. Damit agieren zwei Hamburger gegen fünf Bayernspieler, drei davon attackieren den Ballführenden.

Hätte er den Ball zentral gespielt, wäre der Mittelstürmer gegen zwei Spieler gewesen – hätte ich Martinez nicht bewegt, wie er es tat, hätte Boateng ausweichen müssen und es hätte sich entweder ein erfolgreicher langer Ball oder eine schnelle Weiterleitung des Außenstürmers in den Lauf des Mittelstürmers ergeben.

Eine andere Szene zeigt ebenfalls eine verborgene Stärke Martinez‘. In einem Interview zur Martinez-Verpflichtung vor einigen Monaten habe ich mich wie folgt geäußert:

„Martinez ist insofern ein anderer Spielertyp, dass in seinem Defensivspiel der Fokus komplett auf Balleroberung statt Angriffsvereitelung liegt. Dank seiner Athletik und Technik kann er sich gegebenenfalls sogar selbst in die Angriffe miteinschalten, wobei dies riskant und laufintensiv ist.“

(Zu meiner Verteidigung: „komplett“ war natürlich abgesehen von taktischen Fouls gemeint, ansonsten hätte er wohl das Doppelte gekostet.)

Im Spiel gegen Valencia gab es passend dazu folgende Szene:

gegen Valencia, Szene bei 44:52

gegen Valencia, Szene bei 44:52

Holger Badstuber als Linksverteidiger übernimmt einen Mann und hinter ihm schiebt Dante den Raum zu, während Jerome Boateng sich ebenfalls einen Gegenspieler sucht. In unmittelbarer Umgebung des Balles wird ähnliches praktiziert. Franck Ribéry presste gerade einen Gegenspieler, der Vordermann dieses Gegenspielers erhielt den Ball. Bastian Schweinsteiger blockiert die Mitte und die einzige Option, wenn auch eine schwierige, ist der freie Mann zwischen Schweinsteiger und Kroos. Doch auf diesen kann der Spieler Valencias gar nicht spielen, denn Martinez attackiert ihn ungeheuer geschickt von hinten.

Er bringt ihn nicht (nur) aus der Balance oder nimmt ihm den Ball ab, sondern spitzelt einfach mit seinem Fuß den Ball weg; dies tut er wiederum so präzise und geplant, dass er direkt auf Ribéry spielt. Der Ball geht also nicht lose in den Raum (50:50-Situation) oder ins Aus (Ballbesitz für den Gegner), sondern bleibt in Reihen der Münchner. Ribéry hat jetzt mehrere Möglichkeiten. Er kann auf Schweinsteiger in die Mitte spielen oder den Ball sofort weit nach hinten auf Lahm oder Neuer verlagern. Die ideale Variante wäre wohl Schweinsteiger gewesen, doch dieser befand sich offensichtlich nicht im Sichtfeld Ribérys: der Franzose entschied sich für eine Drehung und ein Dribbling, was aber zumindest in einem Einwurf für die Bayern und somit Ballbesitz resultierte.

Martinez ist somit nicht effektiver in der Angriffsvereitelung als Luiz Gustavo, aber in der Balleroberung. Viele seiner Zweikämpfe resultieren eher in Ballbesitz für die eigene Mannschaft, als in 50:50-Situationen oder Ballbesitz für den Gegner in einer schlechteren Ausgangslage.

Neben dem Basken und Neuer gibt es zwei weitere Transfers, welche die Qualität des Pressings erhöhen beziehungsweise zumindest den zweiten Anzug in diesem Aspekt klar verstärken.

Pressing-Transfers die Zweite: Die Dynamikgeber

Dantes Verpflichtung von Borussia Mönchengladbach mutete für manche Kritiker wie jene mythischen Bayerntransfers an, die nur getätigt wurden, um die Konkurrenz zu schwächen. Ohne zusätzlich Rücksicht auf die Situation im Verein und beim Vertrag zu nehmen, kann alleine schon wegen der Einsatzzeiten und noch stärker wegen des jeweiligen Spielerprofils davon ausgegangen werden, dass nichts ferner von der Wahrheit sein dürfte.

Mit Dante wurde ein Innenverteidiger gekauft, der den Bayern vor einigen Jahren noch so sehr fehlte, wie einem Spielverlagerungsautor die Zeit. Martin Demichelis zeigte immer wieder kleinere Konzentrationsmängel, Lucio fehlte es an der Spielintelligenz im Abdecken größerer Räume und Daniel van Buyten ist bisweilen zu hüftsteif und behäbig für allerhöchste Ehren. Mit der Verpflichtung Brenos wollte man darauf reagieren: ein technisch starker, beidfüßiger und insbesondere (trotz Wohlfühlbäuchlein) herausragend athletischer Verteidiger wurde für die Zukunft verpflichtet.

Zwar fehlte es ihm letztlich an der mentalen Einstellung (für einen Verteidiger extrem wichtig) und insbesondere auch an Glück, doch die Bayernverantwortlichen schienen schon die Schwachstellen erkannt zu haben.

Später wurde Holger Badstuber von Louis van Gaal hochgezogen und später wurde Jerome Boateng verpflichtet. Badstuber ist zwar auf den ersten Metern ebenfalls kein Usain Bolt, aber doch Demichelis und van Buyten überlegen. Auf die langen Distanzen darf er dann (ähnlich wie Pique) auch gerne als schnell gesehen werden, obwohl diese Meinung (und eine Referenz auf Sprinttests bei den Bayern mit dem Ergebnis Badstuber unter den Top-5) mir sicherlich ein Schmunzeln einbringen wird.

Bei Jerome Boateng hingegen dürfte es keine zwei Meinungen geben. Groß, schnell, athletisch. Auch Dante als zusätzliche Option vor Daniel van Buyten passt in dieses Schema. Er ist nicht ganz auf dem Niveau Boatengs, aber für einen Innenverteidiger seiner Größe und ebenfalls in längeren Laufduellen gehört er sicherlich zu den besten auf seiner Position in der Liga.

Die Schnelligkeit dieser Spieler ermöglicht somit das Abdecken großer Räume und einen sicheren Schutz vor Kontern. Gleichzeitig können sie dank ihrer Intelligenz, Athletik und Zweikampfstärke auch sehr proaktiv agieren. Hier sehen wir eine beispielhafte Szene:

gegen Düsseldorf, Szene bei 68:10

gegen Düsseldorf, Szene bei 68:10

 Die Düsseldorfer versuchen einen Konter zu fahren und von links kommt der Ball auf den Mittelstürmer. Philipp Lahm verfolgt seinen Gegenspieler mannorientiert und auf der Innenbahn, um ein Anspiel in den Raum zu vermeiden. Gustavo hat Zugriff auf den Mittelfeldspieler, während Thomas Müller auf rechts zurückeilt und intelligent seinen Gegenspieler in den Deckungsschatten stellt, wodurch das taktische Mittel des „prallen-lassens“ (schnellen Pass zu einem Mitspieler mit einer Ballberührung abtropfen lassen) nicht praktiziert werden kann. Bastian Schweinsteiger füllt den Raum in der Mitte und sichert gegebenenfalls für Boateng ab, der hier herausweicht. Er antizipierte den Pass, verfolgte seinen Gegenspieler und war sogar vor ihm am Ball, was den Angriff der Fortuna zunichte machte.

Auch in der nächsten Szene sieht man dieses Herausrücken – nun nicht im Abwehrpressing, sondern im Gegenpressing und in der gegnerischen Hälfte.

gegen Mainz, Szene bei 48:55

gegen Mainz, Szene bei 48:55

 In dieser Grafik sieht man die Bayern in einer aufgerückten Position in der Partie gegen Thomas Tuchels Mainzer. Lahm gibt dem Spiel im letzten Angriffsdrittel die nötige Breite, während Thomas Müller in die Mitte schob. Nach Ballverlust versuchen die Mainzer sich durch einen Vertikalpass zu befreien und die stark aufgerückte Formation der Bayern zu attackieren. Alle Mittelfeldspieler, Mandzukic und Lahm befinden sich im letzten Spielfelddrittel und dies lässt natürlich sehr weite Räume für Mainzer Konter frei.

Doch im Konterspiel gibt es ein Problem: mangelnde Breite, mangelnde Räume, mangelnde Zeit in Verarbeitung. Ein funktionierendes Gegenpressing ist deswegen nicht nur der beste Spielmacher, sondern auch die beste Absicherung vor Kontern und die Plattform für eine offensive Spielweise.

Bei den Bayern wurde dies in dieser Partie sogar so stark praktiziert, dass es in dieser Szene Boateng ist, der weit nach vorne schiebt und den Ball erobert. Dieser überläuft seinen Gegner einfach und ist klar Erster am Ball. Die Bayern verhindern somit einen Konter und können einen neuen Angriff starten – Boateng gab dem Raum um den Ball den letzten Schuss Kompression, um dies zu ermöglichen.

Gleichzeitig deutet diese Szene auf eine kleine Extremität im Bayernspiel herum, die sich Jupp Heynckes einfallen ließ.

Kette ohne Linie?

Wie schon erklärt: Dante und Boateng sind kopfballstark, hervorragend im Zweikampf und spätestens ab langen Distanzen sehr schnell auf den Beinen. Die offensive Formation der Bayern in Ballbesitz erfordert desweiteren auch eine herausragende Abstimmung, weswegen Heynckes das Linienspiel stark eindämmte. Die Bayernverteidiger agieren zwar nach wie vor in einer Kette, verschieben ballorientiert, doch sie übernehmen immer wieder Manndeckungen und spielen nicht auf Abseits.

gegen Fortuna Düsseldorf, Szene bei 13:02

gegen Fortuna Düsseldorf, Szene bei 13:02

In dieser Szene ist es wohl am Extremsten. Düsseldorf versucht zu kontern, wegen der Fluidität der Bayern ist die linke Seite weit offen und Badstuber eilt im Sprint zurück. In dieser Situation können zwei große Probleme entstehen.

  • Bleibt Boateng hinten, kann sich der Passempfänger drehen und in den freien Raum auf der Seite spielen.
  • Eilt Dante mit nach vorne, kann eventuell ein blind geschlagener und unpräziser langer Ball oder eine einfache Weiterleitung in den Raum sehr gefährlich werden. Auf Abseits spielen ist immer riskant.

Darum übernehmen beide ihre jeweiligen Gegenspieler in eine situative Manndeckung. Dante bleibt auch tiefer als sein Gegner, das Abseits ist uninteressant – besitzt man zweikampfstarke und schnelle Verteidiger, ist 40 Meter vor dem Tor ein Laufduell und ein Zweikampf wohl aussichtsreicher, als die Hoffnung auf ein Abseits. Die maximale vertikale Raumverknappung muss nicht aus Prinzip erreicht werden.

In diesem Fall schafft man sie durch Boateng alleine und ohne Dante. Boateng erobert in dieser Szene auch den Ball, um den Ball sind desweiteren fünf Bayernspieler in nächster Nähe und der Ballbesitz ist nur noch Formsache.

Um diese Statistik der Abkehr vom Linienspiel zu untermauern, vergleichen wir die jeweiligen Verteidiger der Liga nach Daten von Whoscored miteinander.

Abseits pro Spiel

Abseits pro Spiel (zum Vergrößern Klicken)

Dante gewann bislang 11 Abseits, was 0,6 pro Spiel entspricht. Boateng kommt auf 7 insgesamt, also 0,5 pro Spiel. Sie sind somit klar die schwächsten Innenverteidiger in dieser Liste. Einzig Mats Hummels und Alvaro Dominguez sind unter 1,0 Abseits pro Spiel.

Auch die Außenverteidiger der Bayern sind hier weit unten anzusiedeln. Die meisten offensiven Außenverteidiger der Liga kommen auf 0,4 oder 0,5 Abseits pro Spiel.

Um eventuellen Schwankungen durch fehlendes Hinzuziehen der Außenverteidiger oder ähnliches entgegen zu wirken, gibt es auch eine Liste des Abseits-Stellens der Stammabwehrketten pro Spiel.

Abseits-Stellen (zum Vergrößern klicken)

Abseits-Stellen (zum Vergrößern klicken)

 Hier sind die Bayern abgeschlagen „Letzter“ und es fällt auf, dass mit Fürth und Augsburg zwei eher tief-spielende Teams mit gelegentlichen Mannorientierungen weit unten sind. Außerdem befinden sich alle drei Mannschaften unter dem 2,0-Wert (exkl. der Bayern) in der Top-6 der erhaltenen Gegentore.

Die Gegentore und das geringe oder schwache Spiel auf Abseits könnten also zusammenhängen. Eine beispielhafte Erklärung wäre, dass Abstimmungsprobleme in der Abwehr für weniger klare Abseitsstellungen sorgen und dadurch fallen mehr Tore. Bei den Bayern kann dies jedoch nicht zutreffen. Liegt es eventuell am Ballbesitz? Hat man länger den Ball, kann der Gegner bekanntlich nicht so oft angreifen. Doch auch der FC Barcelona in der spanischen Liga hat mit 2,1 Abseitsstellungen ihrer Abwehrspieler pro Partie noch deutlich mehr als die Bayern. Rechnet man das gesamte Kollektiv und nicht nur die Stamm-Abwehrkette, dann sind die Bayern dennoch mit 1,765:2,125 auch bei viel weniger Ballbesitz (63%:69%) klar „unterlegen“.

Diese Indizien deuten also darauf hin, dass die Bayern nicht nur bewusst auf das Abseits pfeifen, sondern ein gewisses Novum darstellen und dieses erfolgreich praktizieren.

Neben diesen Neueinkäufen in der Abwehr und im Mittelfeld sowie der veränderten Spielweisen gibt es einen weiteren neuen Pressingspieler im Münchner Mannschaftsgefüge.

Pressing-Transfers, die Dritte: im Angriff stürmen

Als Ivica Olic vor nicht allzu langer Zeit zum VfL Wolfsburg ging, trauerten einige Bayernfans ihm nach. In der van-Gaal-Ära hatte er nicht nur mit seinen Toren einen Anteil an den Erfolgen der Münchner in der Champions-League 2009/10 und dem Double geleistet, sondern sich mit seiner Laufstärke und seinem Arbeitswillen auch in die Herzen des Publikums gespielt.

Mit Landsmann Mandzukic kam in diesem Sommer ein ähnlicher Spieler wie Olic von dessen neuem Verein, dem VfL Wolfsburg. Mandzukic ist nicht ganz so dynamisch wie Olic und nicht ganz so unermüdlich, aber dafür stärker in der Ballbehauptung, etwas torgefährlicher und ein bisschen intelligenter im Positionsspiel. Sehen wir uns hierzu eine Szene an.

gegen Hamburg, Szene bei 76:48

gegen Hamburg, Szene bei 76:48

 Auf den ersten Blick fällt sofort auf, wie interessant und vermeintlich desorganisiert die Münchner pressen. Doch Anatoliy Tymoshchuk deckt den Raum nach hinten mit seinem Deckungsschatten, wodurch ein flacher scharfer Pass nach vorne für einen Abpraller nicht möglich ist. Würde Tymoshchuk das Loch füllen, welches David Alaba bewusst öffnet, könnte ein flacher Ball gespielt werden und mit einem Praller in den Rücken Schweinsteigers gespielt werden.

Schweinsteiger übernimmt in dieser Szene die eigentliche Kroos-Rolle, während Ribéry statt Mandzukic im Pressing als Stürmer agiert. Bereits einige Male füllte Mandzukic Löcher auf den Außen, was sich durch seine Rolle als ausweichender Stürmer im Offensivspiel erklären lässt. Seine Intelligenz und Athletik erlaubt es den Bayern, dass sie fluide spielen und er bei Ballverlusten entweder im Gegenpressing mitattackiert oder sich auf eine Außenposition fallen lässt. Selten wird es sogar unabhängig von der Fluidität gemacht, um Ribéry das Zocken zu ermöglichen.

In dieser Szene erkennt man also gut, wie Mandzukic eine flexible Pressingspielweise ermöglicht. Doch nicht nur das, er und Alaba bewegen sich in dieser Szene sogar vor der Passabgabe des tiefen Hamburger Sechsers. Dadurch können sie dem Gegner eine Pressingfalle stellen. Hamburg versucht über den freien Raum zu kommen, doch Mandzukic fängt den Ball ab und kann sofort einen Gegenangriff starten.

Doch nicht nur als Raumfüller und ausweichender Stürmer ist der Kroate enorm wichtig. Auch im „normalen“ Angriffspressing kann er überzeugen.

gegen Hannover, Szene bei 02:18

gegen Hannover, Szene bei 02:18

In dieser Situation sind nicht nur die Laufwege Müllers und Schweinsteigers beeindruckend, welche hier intelligent zusammenlaufen und den Ballführenden pressen. Neben abermals Antizipation und der synchronisierten Bewegung sowie Müllers Deckungsschatten ist die Vorarbeit Mandzukics in dieser Situation ausschlaggebend.

Er lief bogenartig an und versperrte zuerst den Passweg auf den zweiten Innenverteidiger. Dazu behielt er den Passweg auf den Sechser im Auge und als der gegnerische Innenverteidiger sein Sichtfeld drehte, attackierte er ihn. Der vermeintlich freie Sechser des Gegners kann deswegen geplant in die Zange genommen werden und Bayern erobert den Ball. Martinez sichert die Mitte, Ribéry und die Außenverteidiger rücken auf die Innenbahn ein und kappen die Verbindungen, während Kroos hinter Mandzukic nachschiebt.

Doch nicht nur Mandzukics Rolle ist eine flexible im Spiel der Bayern. Eine weitere Flexibilität gibt es im Absichern der Außenverteidiger, was sich natürlich unterschiedlich auf das Gegenpressing auswirkt.

Absicherung der Außenverteidiger

Bei den Bayern ist es oftmals der Innenverteidiger, der sich hinter den Außenverteidiger schiebt und diesen absichert. Es gibt unterschiedliche Arten, dies zu praktizieren. Manche Mannschaften lassen den Sechser zwischen die Innenverteidiger fallen und spielen mit einer situativen Dreierkette. Andere wiederum lassen die Innenverteidiger verschieben und den Außenverteidiger tief stehen, wodurch sie die Sechser in der Mitte besitzen.

All dies hat seine Vor- und Nachteile, die wir in diesem Artikel kurz erläuterten.

Dort wird auch aufgeführt, dass die Bayern mit einer Mischlösung agieren. Ein Beispiel sahen wir in obiger Grafik gegen die Fortuna, ein Beispiel für eine andere Spielweise sieht man in dieser Szene.

gegen Stuttgart, Szene bei 12:06

gegen Stuttgart, Szene bei 12:06

 Sechs Bayern-Spieler auf engstem Raum, unter anderem die beiden Sechser. Als Lahm seinen Lauf startete, schob Schweinsteiger intelligent auf dessen Seite und füllte das Loch. Für einen Innenverteidiger, wenn er nicht gerade Boateng hieß und einen guten Tag hatte, war diese Position zu hoch.

Nach Ballverlust konnte dann Schweinsteiger sofort intelligent Herausrücken und den Pass des Stuttgarters nach vorne abfangen. Daraus resultierte gar eine gute Chance für die Bayern, die Kroos vergab – wir erinnern uns, Gegenpressing ist der beste Spielmacher.

Diese Spielweise ist gleichzeitig pro-Argument für das Absichern durch einen Sechser als auch für die Bayern-Spielweise mit einem Innenverteidiger. Schweinsteiger beeindruckt hier durch sein Raumdecken, die Sicherung und Antizipation sowie das intelligente Herausweichen. Andererseits ist die Kompaktheit der Münchner in dieser Szene sehr hoch und Schweinsteiger konnte auch dank seiner Höhe so frei herausrücken. Die Mischlösung passt also sehr gut, auch weil man dadurch gut Kompaktheit erzeugen kann.

Lokale Kompaktheiten

Eine besonders interessante Situation entstand im Spiel gegen Düsseldorf, als sich fünf Bayernspieler sehr seitlich befanden und attackierten.

gegen Fortuna Düsseldorf, Szene bei 63:00

gegen Fortuna Düsseldorf, Szene bei 63:00

Müller war zunächst im Pressing zentral und Kroos auf der rechten Seite. Auch hier erkennt man die positionelle Flexibilität im Defensivspiel der Bayern sehr gut: nicht nur Mandzukic kann raumfüllend spielen, sondern auch Kroos, Müller, Schweinsteiger und Martinez.

Nach einem langen Abstoß geht der Ball zunächst auf die rechte Seite und man schob sofort aggressiv zu. Nach erfolgreicher Ballverarbeitung und Kurzpass der Fortuna entstand diese Situation, wo Gustavo nicht absicherte, sondern die  Kompaktheit erhöhte.

Darauf reagierte Müller intelligent und verstellte den Passweg in die Mitte. Er bewegt sich nach vorne und presst nicht, sondern stellt zuerst den Passweg auf den Sechser zu. Danach kann er problemlos attackieren. Ribéry versuchte den Außenverteidiger in den Deckungsschatten zu nehmen, doch dieser lief sich frei und erhielt den Ball. Doch nun zeigte sich die Wirkung von Gustavos Erhöhung der Kompaktheit: der Außenverteidiger kann keinen Pass spielen und muss Gustavo anschießen.

Interessant ist auch, dass Schweinsteiger, Kroos und Mandzukic zwar ihre Gegenspieler offen lassen, aber Zugriff haben. Kroos positioniert sich auch so, dass er bei Pässen in die Mitte beide Spieler bei Bedarf bedrängen kann. Eine Balleroberung ist hierbei zwar unwahrscheinlich, aber zerstört die einfachen Angriffsmöglichkeiten der Fortuna.

gegen Hannover, Szene bei 09:46

gegen Hannover, Szene bei 09:46

 Ein Beispiel aus einem anderen Spiel und in einer anderen Höhe.

Alaba lässt seinen Mann im Deckungsschatten stehen und geht auf den Ballführenden, von hinten hilft Ribéry zur Unterstützung an. Eine Drehung ist nicht möglich. Den Passweg nach innen kann er nicht nutzen, weil Martinez ihn versperrt und Schweinsteiger übernimmt zusätzlich einen Hannoveraner in Manndeckung. Somit ist ein Pass nach vorne die einzige Option – Alaba kann den Ball jedoch ins Aus spielen.

Wäre der Linienpass durchgekommen, hätte ihn Badstuber wohl klären können oder zumindest den gegnerischen Angriff wegleiten können. Dante und Lahm sichern dann die Zentrale. Die enorme und riskante Kompaktheit auf der Seite zahlte sich jedoch abermals aus und es waren keine Verschiebungen notwendig. Das Vermeiden von Verschiebungen durch antizipative Bewegung und Herstellen lokaler Kompaktheiten kann man auch im Gegenpressing schön beobachten.

Gegenpressing

Das Münchner Adaptieren der vermeintlichen Klopp’schen Erfindung dürfte wohl die größte Aufmerksamkeit in dieser Saison gezogen haben. An guten Tagen wirkte die Arbeit gegen den Ball herausragend und für manche Fans sogar über dem Niveau des BVB in der aktuellen Ligasaison.  Um zu verdeutlichen, wie es gespielt wurde, gibt es wieder ein paar exemplarische Szenen.

gegen Fortuna Düsseldorf, Szene bei 23:35

gegen Fortuna Düsseldorf, Szene bei 23:35

Abermals befinden sich sechs Münchner weit in der gegnerischen Hälfte. Nach Ballverlust durch einen Fehlpass auf den in die Mitte startenden Ribéry hat ein Fortune den Ball und Kroos versperrt den einfachen Pass in die Spitze. Doch neben ihm befindet sich ein freier Mitspieler, der dieses Problem nicht hat. Kroos presst, doch der Düsseldorfer kann den Ball auf die Seite spielen und Kroos hat den Raum hinter sich geöffnet.

Hier zeigen sich nun wieder die Raffinesse Lahms und die Vorgabe Heynckes‘. Anstatt auf seine Grundposition zurückzukehren, schiebt Lahm in die Mitte und setzt die freie Anspielstation unter Druck. Dieser kann sich nicht drehen und muss einen schnellen Querpass spielen. Dieser kommt auf den durch Kroos‘ Aufrücken freigewordenen Spieler, doch jetzt gibt es wiederum ein Problem: Bastian Schweinsteiger, das zweite ausgefuchste Bayerneigengewächs orientierte sich ebenfalls am Mann, erhielt Zugriff und eroberte den Ball.

Er spitzelt ihn auf Kroos, dieser kann auf Lahm spielen und dieser setzt den Angriff fort. Ribéry bleibt mittig, Müller macht das Spiel breit und Lahm orientiert sich im Zentrum in seiner Rolle als spielgestaltender diagonaler Außenverteidiger. Der Ball wird ansehnlich zirkuliert, Müller und Ribéry erhöhen die Bewegung, öffnen Raum für Lahm, doch Ribéry wird im Dribbling gefoult.

Doch nicht nur in der Liga gibt es solche Szenen. Auch in der Champions League wurde auf dieses taktische Mittel des Gegenpressings zurückgegriffen.

gegen Valencia, Szene bei 57:41

gegen Valencia, Szene bei 57:41

 Nach einem Ballverlust Pizarros wird der Ballführende des Gegners sofort unter Druck gesetzt. Pizarro dreht sich um, Kroos verdichtet das Spiel und Lahm schneidet den Passweg über die Innenbahn zum nächsten Außenspieler ab. Der Valencia-Spieler muss deswegen nach vorne spielen.

Auch hier sieht man den Vorteil des nicht-auf-außen-absichernden Sechsers, denn Martinez kann seine Fähigkeiten nutzen und den eigentlich gefährlichen Pass in die Spitze abfangen. Bayern, dieses Mal mit sieben Spielern weit vorne, kann die Kompaktheit ausspielen und wieder in Ballbesitz gelangen. Gegenpressing ist nicht nur das Orientieren am Ball und sofortiges Pressing darauf nach Ballverlusten, sondern auch die passende Positionierung davor.

Und wenn wir schon bei Anordnungen und Positionierungen sind, können wir uns zwei taktische Aspekte in der Grundformation der Bayern ansehen.

Grundformation: Aufgaben der Flügelspieler und vertikale Kompaktheit

Die Flügelstürmer bei den Bayern haben gewisse Besonderheiten im Defensivspiel – neben viel Laufleistung im Rückwärtspressing, der engeren Positionierung im Pressing stehen sie gelegentlich auch sehr tief und sichern Räume. Ein Beispiel gibt es aus dem Spiel gegen Hamburg.

gegen Hamburg, Szene bei 56:56

gegen Hamburg, Szene bei 56:56

Thomas Müller lässt sich fallen und attackiert, ballfern steht Ribéry tief und sichert den Raum. Schweinsteiger steht höher als die beiden und behält Zugriff auf den Sechser des Gegners. Martinez sichert dabei die Mitte vor der Abwehr ab.

Mandzukic und Kroos sind ganz vorne als Stürmer angeordnet, doch beide schieben nicht auf die Innenverteidiger, sondern eine Linie davor. Damit erhöhen sie die Kompaktheit und den Zugriff auf den Gegner. In solchen Situationen wird der Gegner zu Seitenwechseln gezwungen, wo Ribérys (für einen Außenstürmer) tiefere und Alabas (für einen Außenverteidiger) höhere Position zum Tragen kommen.

Alaba läuft nicht in Gefahr, die Innenverteidiger bei den seltenen Spielchen auf Abseits zu stören oder sich an ein striktes Linienspiel halten zu müssen. Ribéry kann Diagonalbälle gut abfangen und sofort ins Offensivspiel umschalten – er kann dann besonders gut den freien Raum hinter dem Außenspieler attackieren und Alaba kann ihn unterstützen.

In dieser Situation übrigens ging Hamburg nicht auf die andere Seite. Der Außenverteidiger hatte wegen des wenige Sekunden zuvor intelligent in die Tiefe gelaufenen Müller keinen Passweg nach vorne oder zur Seite und spielte nach hinten. Dieser Akteur wiederum wurde von Mandzukic bedrängt, es folgte ein langer hoher Ball in die Spitze, Philipp Lahm in die Füße.

Grundformation: Kroos‘ Rolle

Die interessante formative Besonderheit betrifft Toni Kroos. Er ist aktuell Stamm als zentraloffensiver Akteur und im Pressing agiert er oftmals als zweiter Stürmer, wenn er situativ ein 4-4-2 herstellt.

gegen Valencia, Szene bei 07:42

gegen Valencia, Szene bei 07:42

In dieser Szene gegen Valencia schob er langsam und vorsichtig nach vorne. Er behielt den Passweg im Auge und den Sechser im Deckungsschatten – diesen übernahm Schweinsteiger noch mannorientiert. Wegen Pizarros Deckungsschatten und Robbens aufmerksamer Beobachtung des Außenverteidigers versuchte der Innenverteidiger fälschlicherweise etwas nach rechts auf den Sechser vor ihm in den Raum zu spielen.

Doch nicht nur Martinez hatte darauf gewartet und verfolgte den Sechser aggressiv mannorientiert, sondern auch Kroos. Die Pressingfalle schnappte zu, Kroos fing den Pass ab und besorgte den Münchnern den Ball tief in der gegnerischen Hälfte gegen eine aufgefächerte Formation.

Befreiung aus dem Gegenpressing

Zu guter Letzt präsentieren wir noch die Reaktion auf einen Ballgewinn, bevor wir zu den Statistiken übergehen.

gegen Mainz, Szene bei 14:55

gegen Mainz, Szene bei 14:55

Ein versuchter Pass Badstubers auf Xherdan Shaqiri weit in der gegnerischen Hälfte misslang. Badstuber orientiert sich sofort nach hinten und mit einer Bewegung nach innen kann er den Pass der Mainzer in die Spitze abfälschen. Das Abfälschen war gekonnt und geplant, also keineswegs ein Zufallsprodukt. Zwar hat Badstuber wahrscheinlich nicht gewusst, wer wo steht, doch er ging von eine präzise gespielten Pass mit bewusster Intention aus und fälschte „aus Prinzip“ in die andere Richtung ab – gut geraten.

Dadurch leitet er den Ball auf Gustavo, der in den Zweikampf mit dem eigentlichen Passrezipienten gehen muss. Dante hilft und läuft den losen Ball ab, der ihm aber vom Mainzer weggespitzelt wird, was zur Situation in der Grafik führt.

Jetzt geht das Bayernspiel los. Gustavo spielt auf Badstuber, der das Dreieck erkennt und sofort auf Dante weiterleitet, der wiederum auf Gustavo spielt. Drei Pässe in zwei Sekunden, gegen die nicht einmal das Zuschieben der zwei anderen Mainzer Spieler helfen konnte. Im Gegenteil: Gustavo dreht sich und spielt nach dem Pass Dantes locker lässig auf den freien Boateng in der Mitte. Dadurch befreiten sie sich gekonnt und gewitzt aus dem eigentlich guten gegnerischen Gegenpressing.

Zusammenfassung und Generelles

  • 4-2-3-1/4-4-2 im Pressing
  • Gelegentlich wird aus dem eigentlichen 4-2-3-1/4-3-3 ein 4-4-2, ein 4-1-4-1, ein 4-1-3-2 und 4-2-4-0
  • Ballnaher AS und Kroos oder anderer ZM können 4-3-3 herstellen
  • Sehr flexibel mit Kroos, Müller, Mandzukic, Schweinsteiger und Martinez als Raumfüller und Positionsübernehmer
  • Martinez, Ribéry und das Kollektiv als solches als Gegenpressinggenies und/oder Befreier aus demselben
  • Sehr schnelles Rückwärtspressing und Zurückkehren auf die Positionen, insbesondere von Schweinsteiger und den Außen
    • Die Positionsrückkehr kann im Gegenpressing immer wieder unterbrochen werden
    • Sehr intelligente Bewegungen des Kollektivs, besonders aber natürlich von Müller, Lahm, Martinez und Schweinsteiger; auch Gustavo und Mandzukic überzeugen
    • Hervorragende Innenverteidigung
    • Kein Linienspiel, lieber Zweikampf statt riskantes Abseitsspiel
    • Variabilität im Verschieben im Zentrum, teilweise Schweinsteiger statt Kroos als offensivster Spieler, wenn kürzerer Laufweg
    • Mandzukic sehr stark im Pressing, auch gut im Rückwärtsgang, übernimmt tlw. freie Positionen (Ribérys bspw.) bei Fluidität im vorherigen Offensivgang
    • Aggressive Manndeckungen der Stürmer bei hohen Gegenpressingaktionen
    • Taktische Fouls, besonders Martinez und Gustavo
    • Lokale Kompaktheiten (Lahm/Müller/absichernder Sechser) anstatt Lahm/Müller/Loch zu IV (o.ä.)
    • Zonentötung à la Swansea durch Deckungsschatten und teilweise Passivität in der Höhe, aber mit zusätzlicher tiefer Raumbesetzung
    • Abgekippter ZM (Schweinsteiger) unterstützt auf der Seite und geht nicht durchgehend ins Zentrum
    • Sehr gute Raumversperrung der gegnerischen Flügel, insbesondere über Martinez
    • Bei größtem Bedarf: IV weichen aus, DM fällt zurück, situativ Dreierkette
    • Viele 2-3-Stellungen mit rückwärtspressenden Außenverteidigern und einem tiefen Sechser im Vorfeld von Kontern

Statistik

Wer sich nicht für trockenes Zeug, interessante Zahlen und Interpretation aus taktischer Perspektive von Statistiken interessiert, darf jetzt wieder auf die schmutzigeren Internetseiten wechseln.

Zur Analyse habe ich eine Datenbank mit den Daten von Whoscored.com zu den wichtigsten Defensivspielern im Mittelfeld der jeweiligen Top-Vereine der Liga zusammengestellt.

Pressingdatenbank; RMs Liste

Pressingdatenbank; RMs Liste (zum Vergrößern klicken)

Hier sieht man die Balleroberungen, Passunterbrechungen, etc. sowie die jeweiligen Spieler. Diese Werte wurden dann in Relation zu der Spielzeit der jeweiligen Akteure, dem jeweiligen Ballbesitz der Mannschaft sowie ihrer Erfolgsquote (also abzüglich Fouls, etc.) gestellt.

Daraus entspringt der Faktor der Pressingkompetenz.

individuelle Pressingkompetenz

individuelle Pressingkompetenz (zum Vergrößern klicken)

Diese Pressingkompetenz zeigt, dass Roman Neustädter der stärkste in seiner Mannschaft und in der Liga ist. Seine Mitspieler Jermaine Jones und Lewis Holtby befinden sich wiederum nicht in der Top20, die hier aufscheint, sondern auf den letzten fünf Plätzen.

Javi Martinez hingegen befindet sich auf dem siebten Platz, Bastian Schweinsteiger auf dem 18. und Toni Kroos sucht die Bindung zu Jones und Holtby.

Allerdings könnte es sein, dass die Münchner durch ihr dynamisches Pressing in den offensiveren Positionen (Schweinsteiger und Kroos) sehr viele Bälle zu den Innenverteidigern, den Außen und Martinez leiten, weswegen wir in der nächsten Grafik der drei Mittelfeldstammspieler pro Mannschaft im Schnitt gerechnet haben und diesen wiederum für jeden Spieler noch einmal mit dem mannschaftlichen Ballbesitz verrechneten.

Pressingkompetenz des MFs (+ dazugehörige Spieler in puncto Rollenverteilung)

Pressingkompetenz des MFs (+ dazugehörige Spieler in puncto Rollenverteilung)

Die Dortmunder bleiben damit nach wie vor im Kollektiv auf Platz 1, allerdings konnten die Bayern auf Schalke aufholen. Dennoch erklärt dies nicht die starke Gegentorstatistik der Münchner. Ist Manuel Neuer wirklich so gut? Und wieso sind Jerome Boateng und Dante noch nicht Weltfußballer? Die Antwort muss irgendwo da draußen liegen…

… und wir haben sie.

Bei den Daten von Whoscored fehlen die Laufduelle, Zweikämpfe, den Kampf um lose Bälle, etc. Diese Daten gibt es aber bei kickwelt.de, wo wiederum die Daten von Whoscored fehlen. Darum habe ich eine zweite Datenbank mit den Kickwelt.de-Werten gefüttert.

die Zweikampfdatenbank; RMs Liste II (zum Vergrößern klicken)

die Zweikampfdatenbank; RMs Liste II (zum Vergrößern klicken)

Die Zweikampfdaten von Kickwelt.de gibt es auch für gesamte Mannschaften, wo die Bayern klar auf Platz 1 liegen, die Dortmunder aber unter dem Ligaschnitt sind.

die Zweikampfquote

die Zweikampfquoten der Liga

Spielverlagerungsleser wissen, dass wir uns mit der Diskrepanz zur Tabellensituation, zu den Gegentorstatistiken und zum Faktor der Pressingkompetenz nicht zufrieden geben.

Auch hier habe ich also die absolute Zweikampfzahl, die Erfolgsquote und den Ballbesitz in Relation zueinander gestellt, wodurch sich die Statistik „Zweikampfkompetenz“ ergab. Damit sollen auch Schwankungen der jeweiligen Akteure ausgeglichen werden.

So haben beispielsweise Alaba (15,2 Zweikämpfe pro Spiel bei 59,2% Erfolgsquote), Martinez (16/Spiel bei 59,2%), Schweinsteiger (19/Spiel bei 52,3%), Kroos (16,4/Spiel bei 52,7%) und Mandzukic (20,7/Spiel und 47,6%) die meisten Zweikämpfe und die schlechteste Erfolgsquote. Keiner liegt über 60% und hat unter 15 Zweikämpfe pro Spiel, während bei Dante (13,6/Spiel bei 60,8%), Lahm (12,4/Spiel bei 63%), Boateng (11,7/Spiel bei 65,8%) und Badstuber (9,6/Spiel bei 67%) alle Akteure weniger als 15 Zweikämpfe ausweisen, aber eine Quote über 60%.

Dieses Ungleichgewicht wollte ich für die Mittelfeldspieler in der Top-Gruppe ausgleichen.

die individuelle Zweikampfkompetenz

die individuelle Zweikampfkompetenz

Roman Neustädter, der mehr mit Kopf als Körper arbeitet, befindet sich im oberen Mittelfeld, aber hinter Jermaine Jones. Bastian Schweinsteiger liegt dazwischen, mit Abstand führend ist Javi Martinez vor Mannschaftskollege Luiz Gustavo. Die geringe Pressingkompetenz seiner Konkurrenz scheint mit seiner Zweikampfquote zu korrelieren.

die Zweikampfkompetenz der jeweiligen Mittelfelder in zusätzlicher Relation zum Ballbesitz

die Zweikampfkompetenz der jeweiligen Mittelfelder in zusätzlicher Relation zum Ballbesitz

Im Kollektiv betrachtet liegen die Münchner nun weit vorne, während Frankfurt Zweiter ist.

Weil aber auch die Zweikampfkompetenz kaum aussagekräftig ist, haben wir die Zweikampfkompetenz und die Pressingkompetenz addiert.

Daraus entsteht die Statistik „Defensivkompetenz“.

individuelle Defensivkompetenz

individuelle Defensivkompetenz

Führend: Martinez vor Neustädter. Darauf folgen Sven Bender und Pirmin Schwegler. Doch wie sieht es wieder über die Mannschaft hinweg betrachtet aus? Einzeln betrachtet sind natürlich die tieferen Spieler auch besser, was sagt uns der durchschnittliche Wert des jeweiligen zentralen Dreiecks?

Defensivkompetenz der jeweiligen Mittelfeldspieler (oder nächste Rollenzugehörigkeit) der Teams

Defensivkompetenz der jeweiligen Mittelfeldspieler (oder nächste Rollenzugehörigkeit) der Teams

Jetzt wird es interessant. Die Bayern sind auf Platz 1, der BVB auf Platz 2 und Schalke folgt vor der Eintracht. Die Positionierung der letzten Zwei, die ja als sehr pressing- und zweikampfstark gelten, hinter dem „Krisenteam“ Schalke und den eher offensiven und offenen Frankfurtern ist relativ einfach zu erklären.

Freiburg verrichtet seine Pressingarbeit gegen das gegnerische Aufbauspiel weiter vorne. Die Außenstürmer sind beim Pressingmechanismus nach gegnerischem Pass auf Außen oft erfolgreich, wodurch die Pressingkompetenz bei den Freiburgern im Vergleich zu den Schalkern und zu Frankfurt etwas abfällt.

Bei Mainz wird viel über das Gegenpressing – also das Kollektiv – und die schiere Quantität an Zweikämpfen gearbeitet. Gleichzeitig haben sie drei Sechser und Ivanschitz als Hilfe, wodurch die Quote wohl auch etwas abfällt. Bei Schalke hingegen arbeiten Holtby, Jones und Neustädter auch in puncto Laufarbeit sehr hart, während Afellay, Farfan und Draxler nicht die stärksten sein dürften.

Dortmund als Zweiter hinter Bayern passt auch gut – die beiden dürften wohl unumstritten die stärksten Mittelfeldspieler der Liga haben, auch im defensiven Aspekt.

Und sonst noch?

Nach diesem schier ungeheuren Aufwand fragte ich mich, ob man eventuell die Intelligenz und Stärke im Spiel gegen den Ball noch auf eine andere Art messen könnte. Da fiel mir folgendes ein, dass ich mir als Notiz aufgehoben habe und nun nicht selbst schreiben muss, sondern nur in Anführungszeichen setzen: „Kartenstatistik nutzen!“

Wer gut presst, sollte relativ wenig Karten haben. Hier könnte der Ballbesitz verfärben, doch darum setzte ich die Anzahl der Karten, die nach Fouls erhalten haben, einfach in Verhältnis zu den Zweikämpfen des Teams, die ja auch wegen dem Ballbesitz verschoben sein sollten.

Es ist zwar nicht die aussagekräftigste Statistik, doch wegen der extremen Zahl zugunsten der Top2 stimmt sie auffallend gut mit meiner Meinung und obiger Defensivkompetenz-Statistik überein.

Karten pro Zweikämpfe

Karten pro Zweikämpfe

Die Bayern müssen schon über 200 Zweikämpfe begehen, um eine Karte zu erhalten. Jaja, die Bayern und die Schiedsrichter… naja. Gott sei Dank sehen die Dortmunder hier auch gut aus, sonst könnte ich die Verschwörungstheorie nicht mit einer taktischen Erklärung bekämpfen. Insbesondere der Vorsprung auf die Mannschaften danach mutet signifikant an.

Doch war das wirklich die beste Statistik? Vielleicht sollte man eher die Zweikämpfe pro Fouls messen. Gesagt, getan.

Zweikämpfe pro Fouls

Zweikämpfe pro Fouls

Hier sind die Bayern weiter unten, während die Dortmunder weiter oben sind. Dies könnte eventuell auch an der verstärkten Nutzung taktischer Fouls liegen, während sie in absoluter Zahl wohl etwas weniger Defensivzweikämpfe und mehr Offensivzweikämpfe mit Ball tätigen.

Darum noch eine dritte Statistik, wo man es zumindest ansatzweise relativieren kann.

Karten pro Fouls in Prozent

Karten pro Fouls in Prozent

Bei den Karten pro Fouls liegen die Bayern und die Dortmunder wieder klar vorne. Nur für 5,6% ihrer Fouls erhalten die Bayern eine Karte, weswegen sie auch von Heynckes in Anbetracht ihrer intelligenten taktischen Fouls und der Effektivität derselben dazu angewiesen werden, was die mittelmäßige Statistik der Zweikämpfe pro Fouls wiederum relativiert.

Zuletzt kommen wir noch zu einer unterschätzten Fähigkeit der Münchner. In der Champions League gewannen sie bislang 67% ihrer Luftzweikämpfe und sind europaweit Spitze. In der Liga sieht es ähnlich aus.

Luftzweikampfquote

Luftzweikampfquote

Mit 57,8% liegt der Rekordmeister unangefochten vorne, auch eine Auswirkung der Innenverteidiger und der kollektiven Spielweise. Gerne würde ich diesen Wert ebenfalls in Relation zu Pressing und Ballbesitz stellen, doch auch wenn sich Tony Pulis bei Stoke City um die Einführung eines Luftpressings bemüht, sehe ich noch keinen größeren Sinn darin, weswegen ich die Analyse hiermit beende.

30 Grafiken, über 6000 Wörter (15 Word-Seiten ohne Bilder!) und Statistiken, Spielszenen wie generelle Kundgebungen zu den Bayern. Was will man sich außer einer besseren Sprache, Struktur und Kompetenz noch erwarten? Ach ja, ein Fazit.

Fazit

Die Bayern haben sich in dieser Saison im Spiel gegen Ball klar verbessert. Das Gegenpressing wird teilweise hervorragend praktiziert, die Mannschaft wirkt ausbalancierter, die Kommunikation stimmt und die Neuverpflichtungen der letzten Jahre scheinen sich auszuzahlen.

Entgegen Boulevardmeinung scheint sich auch Javi Martinez mit seiner Defensivleistung abbezahlen zu können und die Bayern steuern nicht nur wegen ihrer individuellen Klasse, sondern einer starken Kollektivität im Defensivspiel der Meisterschaft und dem Gegentorrekord entgegen. Ob sie es schaffen, hängt davon ab, woran sie anknüpfen.

Die hervorragende Anfangsphase oder die etwas trägere Phase danach? Mir persönlich gefiel das Supercupspiel gegen den BVB ebenfalls, auf Youtube gibt es hierzu das Spiel in voller Länge. Bereits da kann man das Pressing erkennen, welches letztlich in einer sehr flexiblen Spielweise und damit ein Grundgerüst für die offensive Fluidität und den stabilen Ballbesitzfußball stellt.

In puncto Pressingspiel der Bayern zitiere ich abschließend den kompetentesten Menschen bezüglich Fußballtaktik, den ich kenne, der sich wie folgt äußerte:

„Was die für Stellungen generieren, brutal.“ – Tim Rieke (TR)

Toni 10. Januar 2013 um 12:02

Wenn eure normalen Artikel schon kleine Meisterwerke sind, ist das hier quasi euer „Krieg und Frieden“. Das ist ja mal unglaublich komplex. Sogar noch ausführlicher als eure beeindruckende Euro 2012 Vorschau.

Antworten

Jude 5. Januar 2013 um 22:33

Hallo,

bin ein ehemaliger chinesische Student in Deutschland und ein Hobby-Übersetzer von Fußball Artikeln und nat. vor allem ein die-hard Fußball Fan. Wie geil und beeindruckend diese Webseite und die Artikeln drin sind, habt Ihr bestimmt genug Komplimenten erhalten. Und hier vielleicht aber noch mal: Ich habe mit dem größten Fußball-Online-Community in China bbs.hupu.com abgesprochen und wolle die Artikeln hier regelmäßig zu Chinesisch übersetzen und dann in dem Forum publizieren. Wäre Euch OK oder würde irgendwelche Bedenken bezüglich Urheberrechten usw. entstehen? Selbstverständlich werden der Name des ursprünglichen Autors und das Link zum dem ursprünglichen Artikel in jedem übersetzten Artikel bekannt gegeben. Ich bin auch mehr als bereit, zuerst jede Menge Formularen auszufüllen 😉

Zu guter Letzt, hoffe, dass ich im Bundesliga Verhältnis ein BVB-Fan bin würde nichts stören XD

Antworten

RM 5. Januar 2013 um 23:03

Schreib uns das in einer E-Mail auf [email protected] , dann reden wir weiter! =)

Antworten

Jude 7. Januar 2013 um 11:05

Email gesendet. bitte mal überlegen. bin gespannt 🙂

Antworten

Scally 4. Januar 2013 um 23:51

Wow. Danke dir für die Info.

Sogar schneller als Müller, überrascht mich sehr.
Ist zwar von der Saison 10\11 aber ich glaube kaum, dass sich da groß was amTempo ändert.

Dass Gomez sehr schnell ist kann ich aber bestätigen, da ich das aus sehr zuverlässiger Quelle schon mal gehört habe.

Antworten

RM 5. Januar 2013 um 00:05

Bei Gomez kann ich mich an eine Szene im Dezember 2010 oder Dezember 2009 erinnern, wo er auf der Außenlinie den Ball erhielt und ihn nach vorne spielte. Etwa 20m weit und ich dachte „meine Güte, was macht denn der Irre?“. Kurz darauf schaltete er zu einem unglaublichen Sprint, nahm dem Gegenspieler vor ihm 5 Meter ab und überholte ihn, dann legt er sich den Ball nochmal vor und war schon im letzten Spielfelddrittel. War eines der fünf-Tore-Spiele aus den Abschnitten, nämlich gegen Stuttgart 2010, gegen Hertha 2009 oder gegen Bochum 2009.

Antworten

Scally 4. Januar 2013 um 18:19

Hi,

toller Artikel.
Mich würde mal interessieren wer denn außer Badstuber noch in den Top 5 der schnellsten Bayern Spieler ist und in welcher Reihenfolge?

Schon mal danke für die Antwort.

Antworten

RM 4. Januar 2013 um 18:26

In der Saison 2011/12 war das, Badstuber landete vor Olic und Müller. Wahrscheinlich folgten darauf Leute wie Robben, Ribéry, Boateng und womöglich Gomez. Quelle aber nicht auffindbar.

Bei Spox fand ich allerdings folgendes: „In der zweiten Mannschaft war er bei allen Sprinttests der Schnellste und beeindruckte durch seine Kraftwerte. Besonders seine Sprungkraft – Badstuber springt 55 cm hoch aus dem Stand – macht den Hünen im Kopfballspiel fast unüberwindbar.“

Antworten

Derkyi @derkyifcb 4. Januar 2013 um 15:08

Sadly enough i don’t understand German!!!!!!!!

Antworten

ZeugeYeboahs 3. Januar 2013 um 22:29

Deluxe, dieser Artikel. Hut ab und vielen Dank für so viel (und gute) Arbeit!
Ich hätte eine Frage/Bitte: Könntet ihr mal das Real Madrid Mittelfeld (Alonso, Khedira, Özil) in eure Pressing-, Zweikampf-, und Defensivdatenbanken einbauen, individuell wie auch als Team (falls ihr Zugang zu den Datenbanken habt)?
Speziell Khedira würde mich interessieren, auch im Rückschluss auf die Defensivqualitäten des Mittelfelds der deutschen Nationalelf (Schweini, Khedira, Özil), wo es da evtl. hakt, und welche anderen Spielertypen da evtl gut oder besser funktionieren könnten (Neustädter, Benders, Kroos, Kehl, Holtby, …)… Besten Dank und Gruß.

Antworten

RM 3. Januar 2013 um 22:59

Danke!
Pressingkompetenz kann ich sicher sagen, weil die gleiche Datenbank genutzt wird.

Pressingkompetenz …
… zu Özil: 0,12
… zu Alonso: 0,69
… zu Khedira: 0,37

Bezüglich Zweikampfkompetenz: es ist nicht die gleiche Datenbank, aber die Werte scheinen zu passen. Zuerst kamen sie mir merkwürdig stark unterlegen vor (gegenüber der Bundesliga), doch ich erhielt auch die Daten vom FC Barcelona – die wiederum leicht unterlegen wären in der Bundesliga, aber besser als Real. Ergo: Zweikampfkompetenz geringer in La Liga (weniger Zweikämpfe in absoluten Zahlen) oder schlechte Datenbank, aber wir haben mit Barcelona einen passenden Vergleichswert.

Busquets 0,55, Xavi 0,41, Fabregas 0,37 vs. Özil 0,13, Sami Khedira 0,24 und Xabi Alonso 0,37.

Antworten

ZeugeYeboahs 3. Januar 2013 um 23:32

Aha, vielen Dank! Hat jemand irgendwo erwähnt, dass Eure Defensivkompetenz nicht einfach die Summe aus Pressing und Zweikampf ist, sondern der Mittelwert?
Damit scheint in der Defensivkompetenz Özil (0,13) ja ne Niete zu sein (haben wir immer alle geahnt), Alonso solide (0,53), und Khedira doch auch erschreckend schwach (0,31), hinter Kroos (!). (Khedira im ZK schwächer als Xavi und Cesc?).
„Gefühlt“ ist Khedira für mich stärker, auch Mourinho scheint ja sehr von ihm überzeugt zu sein – und das obwohl seine Fähigkeiten im Spielaufbau und auch im Torabschluss doch nicht Weltklasse sind.
Gibt es evtl. noch andere Kategorien, die in die „Defensivkompetenz“ miteinfließen könnten? Evtl „Pferdelunge“ (die dürfte Sami haben), oder sonstwie taktisch geschicktes Verhalten? Ich habe bei Khedira oft den Eindruck, dass er viel läuft, Leute stellt, quasi in Zweikämpfe geht, ohne sie aber (unbedingt) zu gewinnen (im krassen Gegensatz zu Martinez, zB). Dass er er darauf aus ist, Gegenspieler abzudrängen, deren Spiel zu behindern/verzögern, etc. Das wären dann in eurer Statistik (individuell) unerfolgreiche Defensivaktionen, obwohl sie der Mannschaft de facto nützen (?).
Meine mich zu erinnern, dass Klopp mal in irgendnem ZDF Interview erähnt hat, dass es für ein erfolgreiches Defensivspiel nicht unbedingt darauf ankommt, seine Zweikämpfe möglichst häufig zu gewinnen, sondern zunächst einmal möglichst viele überhaupt zu führen…

Antworten

RM 4. Januar 2013 um 00:15

In der Defensivkompetenz wird noch einmal die Erfolgsquote der jew. Aspekte sowie der Ballbesitz verrechnet, um eventuell etwaige Aktionen wie Verschieben für Ballgewinne einzufangen, die nicht in der Pressing- und Zweikampfkompetenz enthalten sind. Es ist also KEIN Mittelwert.

Der hohe Wert der Barcelona-Spieler entsteht mMn auch dadurch, dass sie durch die gute Zuarbeit der Vorderleute und die extrem tiefe Positionierung des Gegners viel mehr einfache Zweikämpfe bestreiten. Die sind da einfach „kompetenter“, weil sie einfachere Zweikämpfe bestreiten.

Weitere Alternativen: Laufleistung. Es gäbe noch andere Sachen, aber die werden leider nirgendwo aufgenommen.

Und die wären nur bei der Pressingkompetenz unerfolgreich, wovon aber wiederum andere Akteure profitieren müssten. Ich mache eine Statistik in einem geplanten Gegenpressingartikel, wo jeweils das zentrale Stück des Mittelfelds analysiert wird, wo man das ansatzweise ausmerzen kann. Das Problem bei den Kompetenz-Sachen ist die gänzlich andere Faktorengewichtung auf anderen Positionen (außen hilft die Auslinie, vorne arbeitet man viel stärker mit Verstellen und Vorbereiten, hinten ist man oft reiner Abfangjäger).

Bzgl. Klopps Aussage: auch die Anzahl der absoluten Defensivaktionen kommt in die Bewertung hinein! Da hatte ich „Angst“, dass Busquets bspw. unverhältnismäßig schlecht rauskommt, was durch Ballbesitz und die Qualitätsgewichtung aufgehoben wurde. Ich persönlich finde, dass die Pressingkompetenz nur im zentralen Spielfeldbereich (horizontal wie vertikal) aktuell aussagekräftig ist und auch nur bei richtiger Interpretation.

Antworten

Martin 5. Januar 2013 um 16:03

Ich gehe mal davon aus, dass die Werte nur Pflichtspiele für den Verein und keine Nationalmannschaft oder Freundschaftsspiele umfassen. Unter der Annahme kann man denke ich die extrem niedrigen Werte von Özil auch durch seine Rolle im System von Real erklären und nicht nur als extreme Defensivschwäche auslegen muss.

Özil hat soweit ich es erkennen kann nicht die Aufgabe defensiv Zweikämpfe zu führen bzw. zu gewinnen oder sich besonders stark im Pressing zu engagieren, zumindest solange er zentral spielt. In der Phase der geordneten Defensive achtet er eigentlich immer auf einen gewissen Abstand zum Gegenspieler um im Umschaltmoment sofort anspielbar zu sein und läuft die Gegner nur an, wenn sie sowieso schon in seiner Nähe sind bzw. Madrid grade hinten liegt und keine Zeit mehr hat. Selbst wenn er am Pressing teilnimmt verfolgt er den Gegner nur äußert selten um ihn zu stellen. Dadurch dürfte er kaum erfolgreiche Defensivzweikämpfe führen, er stellt die Gegner ja so gut wie nie um den Ball zu erobern oder einen Fehlpass zu erzwingen. Sein sehr geringer Defensiver Wirkungsradius dürfte auch direkt die fehlende Pressingkompetenz erklären.

Aus meiner Sicht macht seine Spielweise auch sehr viel Sinn um seine einzige wirkliche Schwäche, die fehlende Ausdauer, zu kaschieren. Real spielt die meisten Angriffe als extrem schnelle Konter aus und Özil ist hier mit seiner Technik, Schnelligkeit, Intelligenz und seinem Teamwork extrem wertvoll. Selbst den eigenen Aufbau spielt Real ja eher schnell aus, ich glaube einer der Autoren von SV hat es als „ungeduldiges Ballbesitzspiel“ bezeichnet. Meine Laien Vermutung ist, dass er einfach die Phase in der Real im geordneten Defensivspiel ist als Regeneration für den nächsten Sprint braucht. Glaube seine Rolle wird auch als Trequista bezeichnet?

Kroos, Fabregas oder Holtby haben denke ich deutlich andere Aufgaben auch wenn sich nominell auf der gleichen/entsprechenden Position spielen weshalb ihre Werte auch unabhängig von der Kompetenz der Spieler viel stärker sein werden.

Khedira und X. Alonso werden dadurch auch runtergezogen weil sie mehr Arbeit bei schlechteren Erfolgsaussichten erledigen müssen. Die beiden müssen ja oft nach zwei langen Sprints klären bzw. absichern während sich die Spieler beider FCBs mindestens einen, oft auch beide Sprints sparen können. Oder wie seht Ihr das?

Antworten

Julian 3. Januar 2013 um 11:38

Boah….
Respekt. Hab mich in den Artiel verliebt. Sehr sehr sehr schön geschrieben.

LG
Julian

Antworten

Hannes 2. Januar 2013 um 16:41

Ein sehr guter Artikel. Schön auch das Herausheben von Mandzukics Defensivqualitäten. In den Medien wird ja nur noch darüber berichtet, wie lange er schon nicht mehr getroffen hat.

Klar, ein Stürmer ist in erster Linie dafür zuständig, Tore zu schießen. Aber deshalb ist noch lange nicht alles Grütze, was Mandzukic spielt.

Antworten

gyore 2. Januar 2013 um 20:24

Gegen Augsburg, mit 10 Mann gab es da eine Szene wo er als linker Außenverteidiger mal ausgeholfen hat. (Mandzukic war in der Jugend noch rechter Außenverteidiger.)

Ein Wandspieler. Er hat instikt vor dem Tor (mäßig), ist aber intelligent (ziemlich), und sehr gut im Raum (unheimlich). Die Augen immer offen, gedankenschnell, gut in der Ballverteilung, Weltklasse in der Verarbeitung, die Ellenbogen immer weit gestreckt, Klasse. 🙂 Der Transfer hat mir Vorab schon sehr gefallen, weil ich da eine gewisse Konsequenz in den Transfers sehe, und ich Mandzukic als ein Fehlendes Puzzlestück gesehen habe (Martínez ditto). Als wäre Polyvalenz das neue Stichwort. Ich möge nur hoffen, das ich objektiv bleiben kann, aber dieser Kader hat ja sowas von Potential…

Antworten

RM 2. Januar 2013 um 20:41

Ja, diese Szene gegen Hamburg von oben gab es auch gegen den BVB einmal und eben gegen Augsburg, etc. Sehr interessanter Stürmertyp imho.

Antworten

gyore 2. Januar 2013 um 23:00

Gerade im Supercup…

Auf youtube gibt es ein sehr schönes Video, mit treffender Musik. (Vielleicht nur für mich, weil der BVB mit den eigenen Waffen geschalgen wurde.)

http://www.youtube.com/watch?v=a4hy8AZuag8

Antworten

gyore 1. Januar 2013 um 14:37

Sehr gute Analyse. Schön ist auch die Statistik, ist wirklich nett einen Beweis dafür zu haben, dass Toni Kroos defensiv nützlich, zweikampfstark und aggressiv ist. (Ich habe immer wieder probleme das glaubwürdig zu untermauern.)

Hab dieses Video schon einmal reingeschoben, aber jetzt ist es auch aktuell.
wurde für einen ungarischen Bayern Blog gefertigt

zeigt Bayern gegen Hannover, besser gesagt Bayern gegen den Ball, Hannover ist aber definitiv anwesend.

http://www.youtube.com/watch?v=LbjA-qBvTtM

Sind eigentlich die Tore und wie sie entstanden sind und ein paar Szenen die ich bemerkt habe. Pressing, Gegenpressing, Rückwertspressing, Rolle der Außenverteidiger, Umschaltspiel, Mandzukic, das Arbeitstier, Abkippen der Sechser bei Ballbesitz und ohne Ball, Mannorinterieung, etc… Zona Mista…

Ist alles halt ziemlich gut geplant und sehr intelligent ausgeführt, mit Spielern die mehrere Positionen bekleiden können, die zwischen den Linien agieren können (und auch sollen), mit Rollentausch, Formationswechsel, Formationsvermischung, etc…

Als Fan macht es nur Spaß zuzuschaunen. Großes Kino, was im Herbst (teilweise) abgezogen wurde.

Antworten

Benny 2. Januar 2013 um 16:54

„Leider ist dieses Video, das Musik von EMI beinhaltet, in Deutschland nicht verfügbar, da die GEMA die Verlagsrechte hieran nicht eingeräumt hat.

Das tut uns leid.“

Antworten

gyore 2. Januar 2013 um 19:42

Das tut mir leid.

Fast das gleiche, die Musik ist natürlich anders:
https://vimeo.com/54657488

Antworten

TW 3. Januar 2013 um 00:02

Sehr geiles Video. Die Positionswechsel und Laufwege sind wirklich überragend.

Antworten

daniel 3. Januar 2013 um 19:40

Sehr geiles Video!!!

Absolute lieblingsszene ist die von Müller in 5:25 min, in der er den Weg über die Aussen für Hannover absperrt, damit Hannover im Spiel bleibt, wissend, dass der Pass Hannovers in die Mitte durch das starke Pressing des FCB „aufgefressen“ wid. Übliche Verhaltensweise in dem Fall wäre doch den Ballführenden an die Seitenlinie zu drängen, damit er „ins aus dribbelt“, um so den Ballbesitz über den Einwurf zu bekommen.

Bin aber kein Expädde, und spekuliere deshalb nur über die Intension und die Wirkung

Antworten

laterookie58 31. Dezember 2012 um 19:18

@ RM : Zitat: „30 Grafiken, über 6000 Wörter (15 Word-Seiten ohne Bilder!) und Statistiken, Spielszenen wie generelle Kundgebungen zu den Bayern. Was will man sich außer einer besseren Sprache, Struktur und Kompetenz noch erwarten? Ach ja, ein Fazit.“

Einspruch, Euer Ehren! Nicht zutreffend!

( Drei Jahre statistische Erfassung und Aufbereitung laufender Zahlen in lesbarer Form für Vorstände mehrerer Unternehmen; Qualifikation für meine Aussage. )

Leicht gängiger Sprach- Gebrauch; sinnvolle Anwendung derselben zur besseren Aussage der Grafiken; guter chronologischer Aufbau!
In- depth- Analyse in klarer, zielführender Struktur!
Nachhaltige Beweislage in der Vergangenheit zur Kompetenz lassen hier wiederum keinerlei Zweifel an derselben aufkommen!

Es ist eine Kunst, mehr als eine Statistik in verständlicher Form einem Lesenden zu verstehen zu geben.
Bereits mit der zweiten, dritten beginnt die Gefahr von der gewollten Aussage abzukommen und sich in das Theoretisieren unauflösbar zu verstricken!

Den Aufwand, all das in obiger Fassung uns auf zu bereiten, kann ich im Detail nach vollziehen… Der helle Waaaahnsinn!!! Meinen größtmöglichen Respekt dafür, daß Du diesen „Berg“ angegangen bist; für uns…!
Wie sagt man „Danke“, wenn einem „Danke“ zu gering erscheint???
laterookie58

P.S. Ein wenig unsicher über meinen nachfolgenden Gedanken, da er nirgendwo erwähnt wurde, seit die Bayern diese Saison begonnen haben:
In den vergangenen Jahren, als Dortmund u.a. die Bayern taktisch bloßgestellt hat, kam von Heynckes keinerlei Impuls für sein Team.
Falsche Aufstellungen; unpassende Auswechslungen. Im Spiel selbst zögerlich mit taktischen Anweisungen etc. Selbst mit den Kadern der vergangenen Jahre wäre taktisch mehr möglich gewesen…
Und nun, wie von Zauberhand, hat das Team taktische Fähigkeiten; eine andere Kondition und ist im Gesamt- Bild im Verlauf eines Spieles variabler, weniger ausrechenbar!
Mir kommt die Vermutung, daß Heynckes Hilfe bekommen hat. Sieht das noch jemand so?

Antworten

Rasengrün 31. Dezember 2012 um 19:46

Den Lobeshymnen schließe ich mich mal einfach an, sonst kommen wir da auch noch auf etliche Seiten… 🙂

Interessante Frage in Bezug auf Heynckes, zumindest ist es sehr auffällig, dass die Bayern einen taktischen Sprung gemacht haben, der so nicht unbedingt zu erwarten war. Ob da nun noch jemand dran mitgestrickt hat ist von außen schwer zu sagen, Indizien könnte man vielleicht aus Heynckes vorigen Stationen gewinnen, allerdings muss ich da passen. Don Jupp habe ich nicht intensiv genug verfolgt.

Antworten

gyore 1. Januar 2013 um 14:51

Man darf glaube ich den Herrn Sammer und Herrn Schubert nicht vergessen. Die könnten eventuell auch Einfluß auf die taktische Ausrichtung haben. 😉

Sammer hatte ich paar mal im Interview gehört (noch August/September, als noch nicht alles Rosarot war), und der hörte sich glatt so an, als hätte er sich wirklich Gedanken gemacht wie so eine moderne Mannschaft im Jahre 2012 zu spielen hat. („wir müssen kompakter stehen“, „besser organisiert“, „Umschaltspiel“, „aggressiever zum Mann“, „nach hinten arbeiten“, „besser sein gegen den Ball“ „ohne Ball“).

Ich habe schön dem Fernseher zugenickt und abgewartet.

Antworten

RM 1. Januar 2013 um 16:02

Herr Schubert? Wieso kenne ich nur Simone (was für eine Frau) und Lisa Schubert? Bitte um Erläuterung.

Naja, das sind die 08/15-Aussagen, nicht?

Antworten

gyore 1. Januar 2013 um 18:29

Fast habe ich mich gut errinert. Schumann, nicht Schubert…

Gute Frage wann das Interview war. Wurde im TV übertragen, und nach dem Spiel hat Sammer im Studio ein kleines Selbstgespräch geführt. Über die Mannschaft, wo noch Nachholbedarf besteht, etc. Vielleicht war das nach dem Pokalspiel gegen Jahn. Das würde so ungefähr passen.

Antworten

gyore 1. Januar 2013 um 18:34

Gut zitiert war das auch nicht ganz… 🙂

Lang lebe die Mediathek:
http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/723230_sportschau-live/11467174_sammer-nach-dem-pokalspiel-im-interview

~3:00

Antworten

guardiola 31. Dezember 2012 um 20:15

Ich wuerde mich auch nicht wundern, falls da jemand im Hintergrund noch mit an den Faeden zieht. Die Bayern dieser Saison sind mit denen der letzten (nicht nur personell) nicht mehr zu vergleichen. War Heynckes denn in Leverkusen oder in Madrid innovativ?

Antworten

datschge 31. Dezember 2012 um 21:57

Da Heynckes Abgang in die Rente nach der Saison als ziemlich beschlossene Sache gilt und Sammer an einer langfristigen Planung arbeiten soll, würde ich vermuten, dass Sammer Heynckes um eine entsprechend geänderte Schwerpunktsetzung im Training gebeten hat. Die ganzen Neuzugänge (alle Pressingerfahren) und der tiefere Kader ermöglichen das übrige. (Finde gar nicht, dass Heynckes während den Spielen viel anders macht. Auf der anderen Seite meine ich mich erinnern zu können, dass er schon letzte Saison anmerkte, koordiniertes Pressing trainieren zu wollen, was aber aufgrund fehlender Zeit bei all den englischen Wochen nicht möglich gewesen sei.)

Antworten

Jojo 1. Januar 2013 um 06:18

Puhhh finde ich schwer. Heynckes wird gerne mal so hingestellt als wüsste es jeder Hobbytaktiker besser als er. Ich denke aber das es weniger wirklich so ist, das Heynckes nichts von Taktik versteht, sondern vielmehr das ihm zum Verhängnis wird, dass er kein guter Rhetoriker ist und das er alt ist. Für viele ist wohl alt, schlicht altmodsich/überholt.

Ich glaube wenn er von Ist-Zustand und Matchplan reden würde, wäre das eine ganz andere Sache.

Zur Frage an sich:

Heynckes übernahm eine Mannschaft, die sehr extrem auf eine Art/Philosphie/Spielweise geprägt war (mit der die Mannschaft schlicht nicht mehr den Erfolg hatte). Er konnte sicher auf einigem Aufbauen, gerade was das Spiel mit Ball angeht, doch er musste in anderen Bereichen viel ändern um seine Vorstellungen umzusetzen.

Verpasst man dann um wenige Sekunden/Zentimeter den wichtigsten Titel (auf Vereinsebene), der nationale Konkurrent legt eine Rekordsaison hin und im Pokalfinale ist jeder Chance des Gegners drin; also sprich: Der Erfolg bleibt aus, dann war Heynckes halt rückbetrachtet eine 0. Jetzt spielen wir alles in Grund in Boden, da muss er ja taktisc super sein. Die Wahrhiet leigt selbstverständlich in der Mitte. Es gab auch letztes Jahr teils interessante Ansätze und wir haben teils auch gut gepresst. Die Spiele gegen Real, in denen schon das 3er Mittelfeld Richtung 4-3-3 durschien, das 442 Pressing, mit teilweise eingestreutem 4-1-4-1…

Und zu dem Vorgeführt vom BVB. Ja der BVB schaffte es durch ein hervorragend gutes Teamspiel auf Augenhöhe zu spielen, teils besser. Aber in der Hinrunde wars eine offenes Spiel, mit eher mehr Chancen für Bayern, dann springt der Ball von Boatengs Obberschenkel Götze vor die Füße.

In der Rückrunde hat der BVB ein Tor nach einer Ecke gemacht und der FCB einen Elfer verschossen.

Also vom (taktischen) bloßstellen kann da keine Rede sein.

Ich will nicht sagen das Jupp ein Taktikgott ist, aber man sieht doch das er das Team in eine Richtugn entwickelt will und man erkennt viele Elemente die er implementiert hat (Mediendeutsch: Die „Handschrift“ des Trainers.)

Auch Klopp ist nicht in Dortmund aufgeschlagen und zwei Tage später haben sie Real Madrid an die Wand gespielt.

Ich will nicht abstreiten das die Meisterschaft im letzten Jahr verdient war oder das Dortmund taktisch stärker war. Aber das war und ist eben auch das Ergebeniss eines Prozesses der mit Klopp auch länger als 2 Jahre gedauert hat.

Pressen wie die Weltmsiter konnten die auch nciht über Nacht ;).

Antworten

Hannes 2. Januar 2013 um 16:39

Man sollte nicht vergessen, dass die Bayern in der letzten Saison 73 Punkte geholt haben. Dies ist eine sehr gute Leistung, nur in der Nachbetrachtung wird halt immer so getan, als hätte der BVB locker leicht alles an die Wand gespielt, während der FCB kein Bein auf den Boden bekommen hat. Das ist natürlich nicht so. Von 73 Punkten in einer Saison können andere Vereine nur träumen. 😉

Antworten

AP 3. Januar 2013 um 14:50

Beim BVB ist es der Co. Buvac, der Klopp besser aussehen lässt und bei den Bayern wird es Sammer und sein Team dahinter sein. Oder hat Jupp in der Sommerpause in Dortmund hospitiert? Ich denke nicht. Und es hat dem Jupp auch nicht geschmeckt, was der Matze da alles so umgebastelt haben wollte. Bis ihm Kalle es beigebracht hat, dass er am Ende doch auch super dastehen wird.

Der Sprung den die Bayern diese Saison in den erwähnten Punkten machten ist enorm. Die N11 Spieler kamen alle später in die Vorbereitung. Viel mehr Zeit zum Einspielen war nicht unbedingt. Martinez kam später usw. Es wurde einfach nur der Fokus draufgesetzt.

Und im Sommer kommt der Thomas zu uns… (Insiderwissen)
Es wird langsam.

Antworten

JimmyDream 17. Januar 2013 um 12:44

Genau. Pep, genannt „Thomas“ Guardiola

Antworten

guardiola 31. Dezember 2012 um 19:13

Mich wuerden die exakten mathematischen Formeln interessieren, die dann zu den Statistiken wie „Zweikampfkompetenz“ fuehren. Ich konnte das aus dem Text heraus nicht ganz herausfinden. Ausserdem basieren fast alle Zahlen aus Mittelwerten, die eigentlich keine Aussagen ueber die Schwankungen der Spieler zulassen. Neben Mittelwerten sollten daher auch Varianzen berechnet werden. Damit koennte man einen „typischen“ Wertebereich fuer die individuellen Spieler ermitteln, wuerde also Aussagen wie „spielt auf konstant hohem Niveau“ mit Zahlen untermauern.

Antworten

RM 31. Dezember 2012 um 21:21

Müsste ich dazu nicht jedes Spiel einzeln erfassen? Das ist ein Ding der Unmöglichkeit (zeitlich). Und im Fußball zu komplex, um aussagekräftig zu sein.

Antworten

guardiola 31. Dezember 2012 um 21:31

Der Mittelwert ist ein Mass fuer die „durchschnittliche“ Leistung eines Spielers, die Varianz ein Mass fuer die „durchschnittliche“ Abweichung vom Mittelwert (berechnet aus allen Spielen, die zur Verfuegung stehen). Man muesste allerdings in der Tat Daten aus allen Spielen zur Verfuegung haben, die „gemittelten Daten“, die im Artikel gezeigt werden, wuerden dazu nicht reichen. Erlauben die Websites, von denen die Durchschnitte kommen, Zugriff auf einzelne Spiele? Ich denke, dass man mit „advanced statistics“ noch einiges zu den schon beeindruckenden Ergebnissen hinzufuegen koennte. Falls Interesse besteht, koennte ich das gerne (vielleicht dann per email) genauer erklaeren.

Antworten

RM 31. Dezember 2012 um 21:43

Man müsste dann jedes Spiel öffnen, die Statistik heraussuchen und dann die genauen Einsatzminuten aus dem Spiel herausfinden. Gleichzeitig werden die Werte aber auch durch unterschiedliche Positionen, Ausgangssituationen und das Spielgeschehen stark beeinflusst. Bei einer frühen 2:0-Führung wird man tiefer und womöglich passiver verteidigen, als bei einem längeren 0:1-Rückstand, wo stark gepresst wird, etc. Die Gewichtung wäre neben der Sammlung der Daten das zweite große Problem.

Eine Mail wäre dennoch sehr interessant.

Antworten

guardiola 31. Dezember 2012 um 21:56

Das gleiche Problem trifft doch auch auf den Mittelwert zu. Der haengt, zum Beispiel, fuer Neustaedter auch davon ab, ob Schalke offensiv oder defensiv ausgerichtet ist, ob sie fuehren oder zurueckliegen. Die Varianz wuerde sogar dabei helfen, den Mittelwert besser bewerten zu koennen. Man koennte zum Beispiel testen, ob Neustaedter ein unterschiedliches Zweikampfverhalten an den Tag legt, je nachdem ob Schalke fuehrt oder zurueckliegt.

Antworten

MB 3. Januar 2013 um 23:50

Zitat guardiola: „Mich wuerden die exakten mathematischen Formeln interessieren, die dann zu den Statistiken wie “Zweikampfkompetenz” fuehren. Ich konnte das aus dem Text heraus nicht ganz herausfinden.“

Selbiges hier. Wie verrechnet man bei Martinez die Zweikämpfe, seine Quote und die Ballbesitzstatistik Bayerns zu einer 1,31 „Zweikampfkompetenz“? Um dir den endgültigen Ritterschlag (Ferguson lässt grüßen) für diesen Artikel zu geben, sollten wir in der Lage sein nachzuvollziehen welcher Faktor welchen Einfluss auf die Kompetenz hat.

Und gehe ich richtig in der Annahme, dass du für deine Defensivkompetenz den Mittelwert aus Pressing- und Zweikampfkompetenz nimmst?

Antworten

RM 4. Januar 2013 um 00:09

Nicht? Ähm, ich rechne die gesamten Zweikämpfe auf 90min Einsatzzeit im Schnitt auf, dazu kommt die Quote der erfolgreichen Zweikämpfe, mit der sie (nach stärkerer Gewichtung) multipliziert wird.

Bei der Defensivkompetenz wird NICHT der Mittelwert aus Pressing- und Zweikampfkompetenz genommen, sondern ich habe die Anzahl der „Pressingaktionen“ (also der einen Datenbank) und jenen der Zweikämpfe ausgerechnet und „gemerkt“, dass Zweikämpfe öfter vorkommen, weswegen diese höher gewichtet wurden. Dazu wurde noch einmal der Ballbesitz der Mannschaft und die Erfolgsquoten verrechnet. Ob’s nötig war … muss jeder selbst wissen. Ich finde es ganz gut, weil es halt die höheren absoluten Zahlen der tiefstehenden Teams stärker aufwiegt und eben dem Großen und Ganzen noch einmal den Kontext des Großen und Ganzen hinzufügt sowie eben jene Aktionen in die Defensivkompetenz indirekt versucht hineinzustellen, die NICHT unter Zweikämpfe und Pressing fallen – ein intelligentes Verschieben hilft dem Mitspieler, den Ball zu erobern; so quasi. Dass die Methode schwach ist, weiß ich :(, wollte aber den Gedankengang verwirklichen.

Antworten

Applewaters7 31. Dezember 2012 um 11:26

Mal ganz ehrlich: Eigentlich unverschämt das dieser Artikel gratis ist!
Dafür müsste man eigentlich zahlen …

Antworten

laterookie58 31. Dezember 2012 um 18:26

@ Applewaters7 : Volle Zustimmung! Bei geschätzten an die 50 bis 70 Stunden Aufbereitung, Textung, Überprüfung der Werte und vermutlich wiederholtem Lesen bis zur „Freigabe“ für uns, wäre das nur fair!!! laterookie58

Antworten

juwie 31. Dezember 2012 um 18:26

*flattrthis*

Antworten

Kolle 30. Dezember 2012 um 11:17

weiß jemand wo es die letzten Minuten vom Deutschland Italien Spiel gibt?
Da geht der Neuer doch auch gut ab..

Antworten

blub 30. Dezember 2012 um 10:28

RM, du Tier!

Ich denke die ganze Zeit „jetzt ist der artikel gleich zu ende“ und dann kommt das beste immer noch eine seite später. unglaublich.

Aber sehr hübsch wie du nochmal die Roman-Neustädter-statistik generiert hast.

Antworten

Nifan 30. Dezember 2012 um 02:38

Beeindruckender Artikel. Waere vielleicht aber sinnvoll, noch die Artikel sc Freiburg unter Streich und die erste Folge der Spielzuganalysen an den entsprechenden Stellen zu verlinken. In letzterem werden noch mal gut die pressingschwaechen der Vorjahresbayern aufgezeigt.

Antworten

TheSoulcollector 29. Dezember 2012 um 23:56

Sehr schöner Artikel, der sicher eine Menge Arbeit gemacht hat. Sehr vielen Dank dafür! Zwei Fragen/Anmerkungen habe ich aber:

1. Du beschreibst sehr schön, wie die Bayern die Abseitsfalle etwas vernachlässigen und das Kettenspiel hinten anstellen. Könnte man vielleicht mit so einer Spielweise auch wieder zum defensiven Libero zurückkehren? Bzw. ist die Spielweise nicht schon so, dass man nicht 2 Innenverteidiger sondern 2 Liberos in der Abwehrreihe hat?

2. Zu der Kartenstatistik:
Hier könnte man auch andersherum argumentieren. Weil die Bayern (und Dortmunder) so wenige Karten bekommen, sind ihre Defensivaktionen so erfolgreich. Während andere Mannschaften ein Foul gepfiffen bekommen (was in Ballverlust resultiert) bleiben die Bayern und Dortmund in Ballbesitz. Was hier Ursache und was Wirkung ist lässt sich wohl schwer belegen.

Antworten

RM 30. Dezember 2012 um 14:10

Hallo!
1. Kettenspiel hinten anstellen: jein. Kettenspiel # Linienspiel, weswegen ich auch ausdrücklich letzteres verwende. Ansonsten natürlich gute Ideen und ja, könnte man wohl so auch argumentieren, wobei der Libero ja frei ist und der FCB diesbezüglich eben viele Manndeckungen aus einer freien Position heraus übernimmt.
2. Ähm, war doch meine Argumentation, oder missverstehe ich was? =)

Antworten

TheSoulcollector 30. Dezember 2012 um 14:30

Zu 2.
Ja du hast es erwähnt, trotzdem kam es im Artikel so rüber, als wenn du die Kartenstatistik als Folge des Pressings darstellen wolltest. Ich wollt es nur nochmal klarstellen, dass man das auch umdrehen kann.

Zu 1.
Was ist denn der Unterschied zwischen Ketten- und Linienspiel? Ist für mich irgendwie das gleiche.
Natürlich sind Bayerns IV bei weitem nicht so frei wie ein echter Libero. Allerdings könnte ich mir z.B. vorstellen, dass man in Zukunft wieder Verteidiger sucht, die mehr aus eigener Initiative heraus agieren und man den Verbund noch ein wenig lockerer lässt.
Gerade Vereine, die nicht auf dynamische AVs zurückgreifen können, wäre es doch eine Möglichkeit einen IV zu haben, der sich mehr nach vorne einbinden kann, wenn er denn die spielerische Klasse besitzt. Lucio war ja so ein Typ, auch ein Badstuber oder Hummels könnten das sicherlich.

Antworten

RM 30. Dezember 2012 um 14:51

Habe ich das? War nicht meine Intention. 😮

Meistens geht es Hand in Hand, aber insbesondere im Amateurniveau wird oftmals nur eines praktiziert.
Bspw. spielt der Libero so oft wie möglich auf einer Linie zwecks Abseits mit den Innenverteidigern, aber ist dennoch der freie Mann und aus der Kette isoliert. Oder es gibt einen tieferen Libero, der aber ballorientiert mitverschiebt und die Dreierkette spielt Raumdeckung oder eine Manndeckung mit Übergeben. Im Profibereich geht es aber meistens Hand in Hand.

Antworten

BigK 30. Dezember 2012 um 15:11

Im Hinblick auf das CL Spiel gegen Arsenal und dem Ausfall von Boateng. Wer würde sich da anbieten ihn zu ersetzen? Nach deinen Erkenntnissen muss das ja jemand machen, der sowohl zweikampfstark als auch schnell ist. Das schließt Van Buyten und Tymoschuk ja praktisch aus. Wen seht ihr da als bessten Ersatz auch im Bezug auf die folgliche Besetzung der sechs.
Luiz Gustavo oder Martinez?

Antworten

RM 30. Dezember 2012 um 15:29

Ich würde ziemlich sicher auf Luiz Gustavo oder Martinez setzen, wohl eher sogar auf Martinez. Naja, abwarten. Tymoshchuk wäre wohl auch nicht so schlecht, einzig van Buyten würde mir wirklich Sorgen bereiten.

Antworten

Rasengrün 30. Dezember 2012 um 17:14

Nachdem was Walcott gestern abgeliefert hat ist in dem Spiel wohl in jeder Hinsicht Tempo gefragt, vorausgesetzt natürlich, dass Wenger ihn zentral bringt. Da würde ich Gustavo dann vorne sehen.

Antworten

blah 29. Dezember 2012 um 23:13

Mich würde mal die Defensivkompetenz von Busquets im Vergleich zu Martinez interessieren.
Im Artikel zu Neustädter, in dem ihr ja schon die Pressingkompetenz eingeführt habt, kam Busquets auch vor. Falls ihr die Daten dazu habt, wäre das eine interessante Sache.
Falls es nicht zuviel Aufwand bedeutet, wäre es ein guter Test fürm eure Definitionen von Defensivkompetenz, etc., wenn ihr prüft, ob man damit die Situation in den anderen Großen liegen reproduzieren kann.
Ansonsten mal wieder ein super Artikel.

Antworten

RM 29. Dezember 2012 um 23:20

Leider gibt es nur zur Bundesliga uns bekannte Zweikampfstatistiken…

Antworten

JulianAu 29. Dezember 2012 um 23:09

Wow! Sehr beeindruckend.

Antworten

Peter 29. Dezember 2012 um 22:31

Vielen Dank, auch für die hilfreichen Graphiken, prima Balken Diagramme!

Antworten

Jonas 29. Dezember 2012 um 22:25

Schöne Analyse. Was mich jetzt aber noch interessieren, wie die Statistiken aus den Jahren davor ausgesehen haben. Und ob man da die von dir erwähnte Verbesserung wiedererkennen kann.

Antworten

RM 29. Dezember 2012 um 22:56

Würde mich auch interessieren, leider weiß ich nicht, wie man auf die Vorjahresdaten von Whoscored und Kickwelt.de zugreifen kann. 🙁

Antworten

H 30. Dezember 2012 um 00:58

bei whoscored kann man auf jeden Fall auf alle Daten der Vorjahre zugreifen.

Antworten

RM 30. Dezember 2012 um 14:09

Wirklich? Wie?

Antworten

RM 30. Dezember 2012 um 14:22

Ha!; Lustig, habe es gefunden. Fehlt nur noch die von Kickwelt.de.

Antworten

seils 30. Dezember 2012 um 14:28

@RM/ H

http://bit.ly/ynGsU2

lässt sich bei den Spieler-/ und/ oder Teamstatistiken einstellen.

Antworten

RM 30. Dezember 2012 um 14:30

Danke! 🙂 Wenn du mir das bei kickwelt.de auftreibst, gibt’s eine statistische Analyse zu paar Aspekten der letzten Saison.

Antworten

H 30. Dezember 2012 um 16:42

bei kickwelt scheints nur die Daten der aktuellen Saison zu geben.
Vlt. mal per Mail anfragen ob man die alten Daten trotzdem bekommt. Gelöscht haben sie die bestimmt nicht.

Antworten

RM 30. Dezember 2012 um 17:14

Habe ich, aber ohne Antwort.

Antworten

Garrona 29. Dezember 2012 um 22:13

Geiler Artikel…

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Das einzige was mir beim ersten Lesen auffiel war, dass es so rüberkommt, als hättest du versucht irgendwelche Statistiken zu generieren, die deinem Bild der derzeitigen Lage etc. verdeutlichen bzw. bestätigen.

Ist ja nicht schlimm, denn genau dafür werden Statistiken gemacht („Traue nie einer Statistik die du nicht selbst gefälscht hast“).

Ansonsten doppelt Daumen hoch – immer weiter so.

Einzige Frage (auch wenn sie nicht direkt hierher gehört): Im Ligaspiel gegen Dortmund war das Verhalten der Bayern anders oder täusche ich mich da. Wenn ich mich nicht täusche – lag das Eurer Meinung nach, dass die Bayern anders gespielt haben (weil BVB) oder weil Dortmund die Ideen vom FCB gesehen hat und ihr eigenes Mittel dafür versucht hat zu finden? Wahrscheinlich wie immer im Leben etwas von Beiden.

Geiler Artikel.

Antworten

RM 29. Dezember 2012 um 22:58

Naja, dann hätte ich die Zweikämpfe pro Foul und die Pressingkompetenz weggelassen, wo die Bayern ja eher durchschnittlich / leicht überdurchschnittlich aussahen und somit nicht „zu meiner Meinung“ hineinpassten. Außerdem habe ich auch angedeutet, dass in den letzten Wochen wieder schwächer war.

Und wenn die Bayern am Ende auf Platz 1 in „meinen“ Statistiken sind und dies ja ziemlich gut zur Gegentorstatistik und dem Tabellenplatz passt, kann man mir nicht viel vorwerfen. 🙂

Antworten

Trier05 29. Dezember 2012 um 21:53

sehr guter artikel
aber bei einer statistik hat sich ein fehler eingeschichen
ich denke sie sollte „zweikämpfe pro karte“ und nicht „karten pro zweikämpfe“ heißen

Antworten

RM 29. Dezember 2012 um 22:00

Oh, das könnte sein.

Antworten

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*