Bayern München – Borussia Dortmund 1:1

Ein Systemwechsel und ein Toptransfer bringen neuen Pfeffer in das Überspiel der deutschen Liga.

Das hochklassige Aufeinandertreffen zwischen dem amtierenden Doublesieger und dem Rekordmeister ging durch fünf Phasen: Zu Beginn strahlte Bayern Gefahr aus, die aber im Laufe der ersten 20 Minuten abflaute. Dann fand der BVB mit zunehmend Perfektion in sein Pressingspiel, was durch leichte Änderungen bei Bayern befördert wurde. Mit einer kleinen Umstellung kamen die Münchner aus der Kabine und anschließend immer stärker in die Offensive, was im Führungstor mündete. Mit einer kurzen Gegenreaktion konnte der BVB wieder ausgleichen, woraufhin die offen geführte Endphase folgte. Die Wechselwirkungen und Bruchpunkte dieses sensibel schwankenden Gebildes aus den zwei besten deutschen Mannschaften untersuchen wir im Folgenden.

Rückkehr des Dortmunder 4-5-1

Während der BVB dabei wieder einmal diese Saison in einem großen Spiel überraschte, entschied sich Heynckes gegen eine grundlegende Änderung und behielt das 4-2-3-1 mit 4-3-3-artiger Aufgabenverteilung in der Offensive bei. Personell gab es dabei eine neue Konstellation als Herausforderung für die Dortmunder: Mit der Doppelsechs aus Schweinsteiger und Martinez, die vom zurückfallenden Zehner Kroos ergänzt wurden, trafen sie das erste mal auf ein durchweg pressingresistentes und dennoch defensiv denkendes Mittelfeldtrio. Die beiden flexiblen Außenstürmer Ribery und Müller vereinfachten diese Aufgabe nicht und Mandzukics vielseitige Natur ergänzte noch das Münchner Offensivpaket.

Die Antwort Dortmunder war konsequenterweise eine formative: Sie liefen nämlich in jener 4-5-1-Formation auf, mit der sie bereits gegen Manchester City gespielt hatten. Dabei begann Mario Götze auf dem rechten Flügel und Marco Reus auf links, wobei sie ihre Rollen frei ausüben konnten. Gündogan kehrte als linker Achter in die Formation zurück. Götzes Seite wurde dabei gelegentlich vom rechten Halbspieler Blaszczykowski übernommen, der die beweglichste Rolle im Mittelfeldtrio inne hatte, welches Sven Bender komplettierte. Der hohen Vielseitigkeit der bayerischen Offensivabteilung sollte somit eine flexible Mittelfeld-Fünferreihe entgegengesetzt werden.

Isolation und Reaktion

In dieser Anordnung gab es defensiv zwei große Aspekte, welche den Bayern Kummer bereiten sollten. Ein Aspekt war die Isolation des spielstarken Martinez, dem weniger Raum gewährt wurde als Luiz Gustavo. Robert Lewandowski hielt sich nah am Münchner Sechser und bewegte sich zum Ball hin um ihn herum, sodass seine Verbindung zu den Innenverteidigern abgeschnitten wurde und er somit als Verbindungspunkt nach vorne fehlte. Kamen nun beispielsweise Pässe auf Schweinsteiger, rückt der Pole auf ihn nach und konnte Martinez dabei in seinem mitziehenden Deckungsschatten kaltstellen, wodurch auch die seitlichen Verbindungen des Spaniers abgeschnitten waren.

Allerdings reagierte dieser darauf relativ gut, indem er sich passend bewegte. Er ließ sich nicht zwischen die Innenverteidiger fallen, sondern übernahm eine tiefe Position direkt vor der Innenverteidigung. So wurde es Lewandowski erschwert, auf weitere Spieler Zugriff zu bekommen und Dortmunds herausrückende Mittelfeldspieler hatten weite Wege bei der Unterstützung des Stürmers. Martinez konzentrierte sich dann vorrangig auf sichere Bälle und der Vorgabe des bayrischen Aufbaurhythmus. Desweiteren baute er öfters sichere indirekte Seitenwechsel sowie bei Möglichkeit direkte Spielverlagerungen mit ein, was nur bedingt klappte, aber vereinzelte Nadelstiche setzte.

Bastian Schweinsteiger hatte es dabei als etwas höherer Akteur deutlich schwerer. Durch seine Höhe befand er sich in einem äußerst unangenehmen Bedrängnisraum, in welchem die Dortmunder von mehreren Seiten großen Zugriff auf ihn hatten, sodass er selten sein Sichtfeld drehen konnte. Seine größte Stärke, die strategischen Angriffsveränderungen in der Ballzirkulation, konnten somit nie genutzt werden und der Vize-Kapitän lieferte eine – wenn auch taktisch begründbare – mäßige Leistung.

Sowohl Schweinsteiger als auch Martinez waren dadurch von der Offensive abgeschnitten. Die Dortmunder verfolgten einmal mehr das Ziel, die bayrischen Mannschaftsteile voneinander zu trennen, was über weite Strecken gut klappte. Die Bayern kamen dann vorrangig über die Außen, weil abgesehen von den wenigen Schnittstellenpässen von Innenverteidiger Dante kaum Akzente in den zentral-offensiven Raum gesetzt wurden.

Kollektives Herausrücken aus der Ordnung

Im Resultat gelang es den Dortmundern mit einem Stürmer gleich vier zentrale Aufbauspieler zu isolieren, was ein elementarer Vorteil der Borussen im 4-5-1 war und auf dem restlichen Feld effektive Überzahl schuf. Dafür war nicht nur die kluge Nutzung von Lewandowskis Deckungsschatten essentiell, sondern daneben auch das flexible Pressingspiel der Mittelfeldreihe.

Alle Spieler – der tiefe Bender natürlich am seltensten – konnten situativ herausrücken, um dynamisch auf die offenen Räume der Grundordnung Druck zu machen. Besonders in den erwähnten Halbräumen (um Schweinsteiger und Martinez) war dies wichtig, weil dort die wesentlichen Lücken des 4-5-1 sind, welche bei starrer Interpretierung den Zugriff auf die gegnerischen Sechser verhindern.

Dieses Herausrücken geschah, wenn Bayern die Ruhe und Position fehlte, um sofort vertikal in die entstehenden Lücken zu spielen. Die verbliebenen Mittelfeldspieler bekamen dadurch die Möglichkeit, sich absichernd zu positionieren und ebenfalls dynamisch die resultierenden Angriffsoptionen der Münchner zuzulaufen. Dabei demonstrierte Klopps Elf wieder die ihr eigene Kollektivintelligenz und erkannte sehr schnell und präzise die richtigen Situationen für die Veränderung der Grundhaltung.

Im Optimalfall wurde Bayerns Ballzirkulation durch die ausrückende Bewegung nach hinten gedrängt, was die Borussen dann wieder kollektiv erkannten. Dann schoben sie kompakt hinterher und erzeugten aus dem Mittelfeldpressing heraus ein Angriffspressing gegen die unruhige Rückwärtszirkulation der Bayern. Bei Reus‘ fast-Balleroberung gegen Neuer demonstrierte sich das Potential dieser Strategie am eindrucksvollsten. Anschließend konnten die Hausherren aber immer besser dagegen kontern.

Neuers hochmoderne Rolle

Die Bayern schienen bereits ungefähr auf eine solche Spielweise der Dortmunder vorbereitet zu sein. Auch unter großer Bedrängnis spielten sie die Bälle geplant zurück zu Manuel Neuer und dieser war selbst bei Pressingdruck um konstruktive Pässe und Ballverteilungen bemüht. Bereits in der ersten Partie gegen Valencia in der Champions League konnte man ähnliches beobachten, in diesem Spiel war es jedoch wegen des gegnerischen Druckes und deren individualtaktisch besseren Bewegungen noch deutlich klarer.

Die Bayern wollten tunlichst Ballverluste vermeiden und reagierten im gegenläufigen Spiel nach vorne aus dieser maximalen Tiefe heraus mit überaus schnellen und harten Pässen. Dadurch wollten sie einerseits verhindern, dass die Dortmunder die zumeist längeren Bälle einfach abfangen konnten, anderseits auch schneller die nur für kurze Zeit offenen Schnittstellen in dieser situativ verringerten Kompaktheit bespielen.

Diese Spielweise war natürlich ein zweischneidiges Schwert, welches aufgrund des nötigen technischen Niveaus anspruchsvoll und deswegen potenziell enorm gefährlich war. Die Bayern wichen davon aber nicht ab und konnten einige Szenen entschärfen, was auch den Wert eines Torhüters wie Manuel Neuer zeigt. Bei weniger Abgeklärtheit hätte der Gegner zahlreiche einfache Bälle erhalten, bei weniger spielerischer Qualität wäre diese Spielweise ohnehin unmöglich zu praktizieren gewesen.

Fehlende Wechselwirkung in der Vertikalen

Trotz dieser grundlegend starken Reaktion auf Dortmunds Pressing wurden die Bayern in der ersten Hälfte kaum gefährlich. Ihr Vertikalspiel durch die hochgezogenen Defensivreihen war zu langsam für das antizipierende und laufstarke Kollektiv des Gegners. Die Borussen kamen trotz der größeren Abstände immer wieder in die Zweikämpfe und entschleunigten oder beendeten mit ihrer physischen Präsenz die schnellen Angriffe.

Dabei war Kroos tiefe Interpretation der Zehnerrolle ein wichtiges Element. In den erhöhten Abständen sorgte sie dafür, dass er keine Bindung zwischen den Offensivspielern herstellen konnte und in den Arbeitsradien von Bender und Blaszczykowski meistens aufgefressen wurde.

Das erlaubte auch der Dortmunder Viererkette, sich verhältnismäßig tief zu positionieren bzw. früh zurückzuweichen, da sich die Abwehrspieler nicht nach vorne in die Zehnerräume orientieren mussten. So konnten sie meist ein klares 4-gegen-3 gegen den Münchner Dreiersturm aus Ribery, Mandzukic und Müller spielen, was ihnen mit ihrem taktischen Geschick meistens gut gelang.

Bayerns beste Phasen – Bewegung, Aufbauspiel und Offensivspiel

Dies bedeutete aber auch, dass die Bayern ihre besten Phasen dann hatten, wenn sie diese gegnerische Überzahl und deren intelligente Bewegung möglichst komplex gestalteten. In der Anfangsphase geschah dies über ein bewegliches Aufbauspiel, wie es bereits in unserer Analyse zum Spiel gegen Lille (wenn auch in etwas stärkerer Ausprägung) beschrieben wurde. Kroos und Ribéry kippten gelegentlich weit nach hinten ab und kurbelten das Spiel an, indem sie die schwierigen Verbindungen zwischen Sechserraum und Offensive herstellten. Dadurch hatten die Dortmunder in ihrer anfänglichen Findungsphase nicht so viel Zugriff wie später.

Wirkliche Gefahr wurde jedoch erst später versprüht, als die Bayern sich auch im letzten Drittel stärker von ihren Positionen weg bewegten. Hierbei sind die Bewegungen Müllers in der Diagonale und Horizontale zu nennen, welche die gegnerischen Zuordnungen zu den Flügelstürmern etwas aufbrachen. Trotz der intelligent raumorientierten Reaktion der Dortmunder Außenverteidiger brachte dies mehr Dynamik in die Angriffe.

Auch die verstärkte Nutzung von Lahms Spielstärke und Pressingresistenz brachte weitere Vorteile. Besonders bei seinen verstärkt diagonalen Bewegungen in Hälfte zwei stemmte Bayerns Kapitän den gegnerischen Verbund etwas auf und stellte neue Herausforderungen, indem er den schwer zugänglichen defensiven Halbraum nutzbar machte.

Ein etwas kontraproduktiver Aspekt war hingegen Ribérys höhere Freirolle, in die er sich nach der Anfangsphase begab. Auf den ersten Blick mag das paradox klingen, da er in der höheren Grundstellung seine Offensivpräsenz hätte vergrößern sollen. Stattdessen aber verlor er an Einfluss gegenüber seinem tieferen Spiel der ersten 20 Minuten. Über rechts konnte der Franzose keinen taktischen Mehrwert bringen, während er im Zentrum durch die flexible Dortmunder Spielweise und die Zerreißung der bayrischen Mannschaftsteile nur selten effektive Anspiele erhalten konnte.

Durch den geringer werdenden Fokus auf den Stardribbler entstand bei den Bayern im Laufe der Partie aber eine flüssigere Offensivspielweise, durch die Kroos, aber insbesondere Lahm und Müller verstärkt ins Spiel kamen. Eine ähnliche flexible Spielweise konnte auch bei den Gästen beobachtet werden.

Dortmunds verbindungslose Fluidität

So gut die westfälischen Gäste den guten Gegner in vielen Phasen zu verhindern wussten, so wurden auch ihre Ansätze oft entschärft. Dabei zeigte sich wieder ein grundlegendes Problem des flachen Fünfermittelfeldes, dem es an Dreiecken in die Offensive fehlt. Durch freie, weitläufige Bewegungen der Offensivspieler versuchte Dortmund dieses Defizit zu kompensieren, was aber nur in Ansätzen funktionierte.

So rückten Götze und Reus oft weit vom ballfernen Flügel ins Zentrum und Blaszczykowski rückte ebenfalls in die Räume vor sich auf. In den verschobenen Positionen bewegten sich die Dortmunder dann sehr fluid und versuchten schnell zu kombinieren, oder durch Götzes starke Dribblings in die Freiräume des Angriffsdrittels zu kommen.

Die Dortmunder Offensive entwickelte dabei aber keine Kontrolle. Da die meisten Angriffe aus tiefen Ballgewinnen erfolgten, die Borussen sehr vertikal aus der Grundordnung ausbrachen und die Eingespieltheit des gewohnten Systems fehlte, hatten auch sie oft keine funktionierenden Verbindungen zwischen defensivem und offensivem Mittelfeld. Auch der Kontakt zwischen den Außenverteidigern und ihren einrückenden Vordermännern brach oft ab.

Götze hatte außen auf Piszczek zurückgelegt, der nun nach seinem kurzen Dribbling zur Mitte völlig isoliert ist, da dem BVB die Breite und die Mittelfeldverbindungen fehlen und Bayern sich auf wenige Metern zusammenziehen kann.

So fehlte Dortmund zum einen die formative Breite im mittleren und letzten Drittel, zum anderen die Möglichkeiten sich über die Sechser in die Breite zu befreien, so dass sich die meisten Angriffe der Borussia sehr eng gestalteten. Zudem wurden sie wegen der fehlenden Rückwärtsverbindungen bisweilen zu hektischem und vorhersehbarem Vorwärtsgang gezwungen. Die Bayern konnten die Attacken deshalb meist im Zurückweichen über ihre Kompaktheit abfangen.

Blaszczykowskis Rolle als Medaille mit zwei Seiten

Dass der polnische Flügelspieler Blaszczykowski die rechte Achterposition bekleidete, war dabei ein mitentscheidender Faktor, denn er ist zwar mit seiner defensiven Intelligenz hervorragend für die Position geeignet, aber bei eigenem Ballbesitz keine Optimalbesetzung. Er ist kein spielmachender Akteur mit hoher Reichweite, der Angriffe strukturiert. Zwar ist er gut im Kombinationsspiel und hat ein taktisch gut ausgewogenes Bewegungsspiel, aber ein Spieler mit weiterer Übersicht hätte einige der festgefahrenen Situationen besser auflösen können.

Auch im Konterspiel war dies ein Problem. Durch den fehlenden Zehner hatte Dortmund keine direkte Umschaltstation im Zentrum, wodurch sie träger kontern mussten. Das war aber dahingehend ein Vorteil, dass Martinez die Gegenstöße nicht – wie Gustavo in einigen vergangenen Spielen – sofort im Gegenpressing abwürgen konnte. Die Borussia kombinierte sich mehr aus dem eigenen Drittel heraus und konnte dann vorstoßende Spieler in die freien Räume des Mittelfelds schicken, wodurch die Konter seltener aber auch weniger vorhersehbar wurden.

Besonders oft konnte dabei eben auf den klug vorstoßenden Blaszczykowski durchgesteckt werden, der mit gutem Timing den Raum zwischen Kroos und Martinez fand. Aber auch hier fehlte es ihm wieder an Kreativität und so generierte er zwar die besten Kontersituationen, aber würgte viele jener Gegenstöße auch selbst ab, weil er die falschen Entscheidungen traf oder die attackierenden Pässe in die Angriffsreihe zu unpräzise oder schwach getimet spielte.

Bayerns flexibles Pressing

Neben der offensiv nicht optimal besetzten Achterposition auf Dortmunds halbrechter Seite lag es auch am guten Gegenpressing und dem ausgewogenen Spielaufbau des Rekordmeisters, dass Dortmund selten zu Kontern kam. Schweinsteigers umstellte Grundposition erlaubte ihm Zugriff auf viele Bereiche und leitete das Spiel weg von Gündogan, während Reus und Götze nicht hinter Bayerns Außenverteidiger kamen, die ihre Vorstöße gut dosierten.

Auch bei Dortmunds Spielaufbau lieferte Bayern eine sehr ordentliche Vorstellung ab. Sie pressten dabei in einer Mischung aus 4-2-3-1 und 4-4-2, wobei sich Kroos als zweiter Stürmer oder dritter Zentralspieler positionieren konnte. Zumeist blieb er aber tiefer und versuchte etwaige Pässe abfangen zu können, was kaum gelang, aber für Unruhe sorgte und das Dortmunder Vertikalspiel erschwerte.

Mandzukic orientierte sich währenddessen leicht rechtsseitig zu Mats Hummels, ohne ihn wie andere Gegner völlig zuzustellen. So wurde dieser sehr schnell unter Druck gesetzt, was auch im Umschaltmoment wichtig war. Hummels hatte zum Schluss deswegen wesentlich mehr Fehlpässe gespielt als Subotic, welcher mit der etwas größeren Zeit am Ball aber nicht so viel anfangen konnte, wie Hummels das normalerweise gelingt.

Zudem arbeiteten die Bayern flexibel im Bespielen der Dortmunder Offensivreihe. Außenverteidiger und Sechser orientierten sich in manchen Szenen kurzzeitig mannorientiert. Auch deswegen war der BVB oft verbindungslos, weil sich die Münchner somit an die jeweiligen Bewegungen des Gegners flexibel anpassten und mehr Druck in entscheidenden Bereichen erzeugten. Beispielsweise zeigten Lahm und Alaba gelegentlich diagonale Einrückbewegungen, um die Sechser in den Halbräumen zu unterstützen.

Änderungen in der zweiten Halbzeit

Im Laufe der zweiten Halbzeit ließ die Disziplin bei der Borussia etwas nach, deren Pressing sich nun weniger dynamisch gestaltete. Öfter zeigte sich eine 4-3-3-Ordnung mit höheren Achtern und Flügelspielern, die weniger anpassungsfähig und kompakt standen als zuvor. Besonders die Streckung in der Vertikalen wurde dadurch problematischer, da sie nicht so zu überspielen war und nicht ganz so leidenschaftlich kompensiert wurde wie zuvor. Daher kamen die Bayern öfter in die Mittelfeldräume, was auch einige Male durch entscheidend gewonnene zweite Bälle passierte.

Zudem wechselten Martinez und Schweinsteiger die Seiten und spielten ausgeglichener, weshalb Lewandowski sich nicht mehr so leicht am weniger zentral stehenden Martinez orientieren konnte. Gleichzeitig wurde Kroos dadurch etwas höher in eine klarere Zehnerposition geschoben, was sich letztlich auch beim stark erzielten Führungstreffer entscheidend bemerkbar machen sollte.

Der BVB stellte deshalb nach einer problematischen Phase auch auf das gewohnte 4-2-3-1-System zurück, wobei Perisic für Blaszczykowski kam und den linken Flügel besetzte, sodass Reus nach rechts und Götze ins Zentrum rückte. Dieses System musste sich aber nicht in Rückstand bewähren, da mit der ersten Szene nach dem Wechsel der Ausgleichstreffer per Eckball fiel.

So entwickelte sich dann ein recht offener Schlagabtausch zwischen den beiden Standardsystemen der Teams, die nun wenig aufeinander vorbereitet wirkten. Wegen der nachlassenden Kräfte – Bender lief beispielsweise in der zweiten Hälfte über einen Kilometer weniger als im ersten kräftezehrenden Durchgang (über 7km zur Pause) – gab es dabei nun mehr Räume auf beiden Seiten, so dass sich die Endphase stärker über situative Verteidigung, Einzelaktionen und effektvolle Zweikämpfe entwickelte. Das gipfelte in einer großartig hin- und herwogenden Szene kurz vor Schluss, in der beide Mannschaften gleich mehrere Gelegenheiten hatten über einen gewonnen Zweikampf entscheidend durchzubrechen, aber immer wieder geblockt wurden.

Fazit

Letztendlich blieb es beim 1:1, da die kurze intensive Endphase kein Tor mehr abwarf. Das Ergebnis spiegelt die Verhältnisse dieses hochklassigen Spiels gut wieder, auch wenn die Bayern zumindest in einigen Phasen leicht überlegen waren.

Insgesamt war es eines der besten „deutschen Clasicos“ der laufenden Ära, was das taktische Niveau des Spiels angeht. Das neue 4-5-1 der Dortmunder brachte einen besonderen Reiz in die Partie und beide Mannschaften kamen insgesamt gut mit den veränderten Aufgabenstellungen zurecht. Defensiv sah man absolut überzeugende Leistungen auf beiden Seiten und dennoch konnten beide Mannschaften immer wieder vereinzelt mit sehr gutem Fußball durchbrechen. Es wurden viele anspruchsvolle Pässe im Aufbau gespielt, gute Kombinationen gezeigt und hervorragende kollektive Intelligenz im Pressing beider Teams demonstriert.

Auch die bayrischen Transfer der letzten Jahre brachten eine neue Dimension in diese Partie: ohne Javi Martinez hätten die Dortmunder eher im 4-4-2 gespielt, auf jeden Fall wären die Bayern aber vor immense Probleme in puncto strategischem Spielaufbau und Pressingresistenz gestellt worden. Der Baske bewahrte sie vor dem Tappen in die schwarz-gelben Pressingfallen und Manuel Neuer, der zweite der drei „ganz großen“ Transfers der letzten Jahre, sorgte für das Ausmanövrieren der überfallartigen Druckszenen der Dortmunder. Damit sorgten die beiden für eine klare Verstärkung in bestimmten Situationen, die vorrangig auf höchstem Niveau vorkommen und können als intelligente wie taktisch wohlüberlegte Transfers der Bayernführung angesehen werden.

Dieses Unentschieden steht auch deswegen als Symbol für die überaus positive Entwicklung des deutschen Fußballs. Die beiden aktuell führenden Kräfte der Bundesliga wachsen aktuell aneinander, wie es Barcelona und Madrid in den vergangenen Jahren taten. Die Dortmunder entwickeln immer mehr Elemente des Ballbesitz- und Kombinationsfußballs, während die Bayern Fortschritte im Pressing machen. Im Vorfeld und Umfeld war das Duell dabei von ebenso großem Ehrgeiz wie Respekt geprägt, was ein angenehmes und konstruktives Fundament für weitere Fortschritte der beiden Zugpferde und damit der ganzen Bundesliga bildet.

 

Die Analyse ist eine Zusammenarbeit der Autoren MR und RM.

Marlon Gomi 8. Dezember 2012 um 14:10

wer ist denn der dritte „große Transfer“ der letzten Jahre?

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RM 8. Dezember 2012 um 15:32

Mario Gomez war relativ teuer, glaube ich.

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King Myro 5. Dezember 2012 um 15:14

Sehr ansehliches Spiel meiner Meinung nach. War fast immer Bewegung drin, kaum „Verschnaufpausen“ auf beiden Seiten.
Alles in allem geht das Unentschieden so sicher in Ordnung, Dortmund könnte sich aber auch nicht beschweren, wenn sie in der Schlussphase noch das 2:1 kassieren.
Für den Punkt können sie sich wohl vorallem bei Roman Weidenfeller bedanken.

Für die Bayern war es wirklich schade, weil sie für den einen Fehler beim Eckball bestraft wurden. Kroos steht aber natürlich nicht, wo er stehen sollte. Wenn die Zuordnung nicht passt, wird man eben von einem Topclub bestraft.

War aber auf jeden Fall ein schöner Fußballabend, hoffe das Rückspiel wird genauso gut.

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firedo 4. Dezember 2012 um 21:51

@ MR: sind die kommentare auf zonalmarking unter dem namen 44 zu dem sehr andersartigem artikel bezüglich dieses Spiels von dir?

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MR 4. Dezember 2012 um 23:23

Hab ich nicht gelesen. Wieso sollten sie?

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firedo 5. Dezember 2012 um 10:08

ich dachte nur wegen der 44² seite, und weil der ZM artikel dortmund so schlecht wegkommen lies.
aber dann wars halt jemand anderes

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Jose Mourinho 5. Dezember 2012 um 12:46

Ich glaube jeder der regelmäßig die Analysen auf SV liest, wird merken, dass der so gelobte Herr Cox nicht wirklich viel Ahnung von Taktik hat. In jeder Analyse wird scheinbar eine formative Schwachstelle gefunden, das Wort Pressing kennt er wohl nur von der Toilette.

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wombat 4. Dezember 2012 um 18:47

alle niederlagen der letzten jahre der bayern waren verdient.
diesmal jedoch waren sie zumindest gleichwertig, v.a. da sie in der abwehr wesentlich pressingresistenter waren und auch lange bälle gezielt einsetzten.
sie hätten noch wesentlich gefährlicher sein können, wenn müller außer seiner spielintelligenz und seinem defensivverhalten auch etwas ballsicherer wäre.
bei jedem angriff, in dem er außerhalb des gegnerischen strafraumes eingebunden ist, gehen die entscheidenden 1-2 sekunden verloren, eine großchance einzuleiten, weil ihm der ball vom fuß springt.

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SA 4. Dezember 2012 um 19:37

zumindest gleichwertig? Hat da jmnd die rosarote Fan-Brille auf? 😀

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wombat 5. Dezember 2012 um 12:14

ertappt 😉

@mirddryn

ich meinte die verdienten siege gg. bayern in den letzten beiden jahren.
in manchen spielen, in denen wenig zeit und platz ist, fällt halt auf, dass müller technisch luft nach oben hat.

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Mirddryn 4. Dezember 2012 um 22:46

Weiß nicht was immer alle auf dem Müller rumhacken müssen?
Ein genialer Fußballer der sich im besten Mittelfeld der Liga einen Platz erspielt hat, durch Einsatz, Spielintelligenz und Torgefahr.
Jede Mannschaft in der Bundesliga und so ziemlich jede Mannschaft in Europa würde sich über einen Fußballer mit diesen Anlagen freuen.
Zu den verdienten Siegen des BvB kann ich nur schwach schmunzeln, da waren schon ein paar krumme Dinger dabei, so wie z.B. auch das 1:1 am Wochenende, aber darüber da hat ja jeder seine Meinung dazu.
Und nochmal zu Müller, egal was immer über alle anderen „großen“ Talente in Deutschland geschrieben wird, er ist der einzige der ziemlich konstant seine Leistung abruft und das seit einiger Zeit.

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André 6. Dezember 2012 um 02:19

Götze? Reus? Ich bitte dich.

Seit ihren Bundesligdebüts bringen die beiden konstant gute Leistungen und haben sich stetig gesteigert. Ein Özil, wenn man den noch als Talent bezeichnen möchte, ist spielerisch sogar in seinen schwächeren Spielen wertvoller als Müller.

Und diese Spieler bewegen sich alle drei sehr intelligent, auch ohne Ball, und haben dazu noch eine wahnsinnig gute Technik.

Müller war im übrigen nicht wirklich konstant. Über weite Strecken der letzten Saison war er in einem starken Formtief und hat nicht einmal gescored.

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Hannes 4. Dezember 2012 um 13:27

Es war ein sehr gutes und erfreulicherweise auch sehr ruhiges Spitzenspiel. „Ruhig“ im Sinne von: Es gab keine Verbalattacken von irgendeiner Seite (sogar Uli hat sich mal zurückgehalten), das Spiel selbst lief auch sehr fair ab.

Alles in allem hätte ich mir als FCB-Fan natürlich einen Sieg „meiner“ Mannschaft gewünscht, denke aber, dass das Unentschieden leistungsgerecht ist.

Hauptkonkurrent der Bayern ist momentan ja eh die Elf aus Leverkusen und gegen die hat man auch noch verloren… 😉

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schumja 3. Dezember 2012 um 16:48

Das Dortmund gegen Bayern in diesem System spielt hat mich nicht überrascht. Ich hatte sogar schon vorher in dem ein oder anderem Spiel damit gerechnet (Warum z.B. nicht auch mal gegen Real?)
Allerdings fand ich es überraschend, dass Kuba auf der „8“ gespielt hat und nicht Götze. So hatten sie ja auch gegen City angefangen, dann aber sehr schnell getauscht (ich meine in Min 10)
Welceh Gründe haben dafür gesprochen?

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MR 3. Dezember 2012 um 19:41

Sie hatten auch gegen ManCity von Beginn an Kuba auf der Acht. Er ist für die laufintensive und taktisch anspruchsvolle Defensivrolle dieser Position einfach hervorragend geeignet.

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schumja 3. Dezember 2012 um 21:14

Ja, aber Götze und Kuba haben dort in dem Spiel nach 10 oder 15 Minuten die Positionen getauscht. Auf jeden Fall offensiv, aber ich meine auch deffensiv

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MR 3. Dezember 2012 um 23:34

Nein, Kuba war vom Start auf der Acht. Ich hatte das damals überprüft, weil wir die gleiche Dikussion redaktionsintern hatten. 😉 Gerade noch mal in die Aufzeichnung geschaut – ganz klar Kuba innen und Götze außen, vom Anstoß weg.

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Jose Mourinho 4. Dezember 2012 um 11:57

@schumja
Ich hab mir das Spiel nochmal im Schnelldurchlauf angeschaut: Kuba spielte 90min. auf der Acht, Götze auf dem rechten Flügel.

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schumja 3. Dezember 2012 um 16:45

Ich bin auch verwundert, dass Schweinsteiger in der Kritik so gut wegkommt. Ich habe in ihm auf jeden Fall in der ersten HZ den schwächsten Spieler auf dem Platz gesehen. Ich hatte allerdings auch den Eindruck, dass Bayern in der ersten HZ ein 4-1-4-1 bzw ein 4-1-2-2-1 versucht hat und das Kroos dies deutlich besser umzusetzen versucht hat als Schweinsteiger. In der 2. HZ im 4-2-3-1 war Schweinsteiger präsenter aber diese überragende Leistung Schweinsteigers die Heynckes vorher bei LigaTotal angekündigt hatte, war nicht zu sehen.

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gyore 4. Dezember 2012 um 11:00

Nun ja, Schweinsteiger hat ja auch andere Qualitäten, die heutzutage immer wichtiger werden. Er hat die Position des Generals, oder man kann auch Quarterback dazu sagen, und es ist eigintlich Wurst, ob Sechser oder Innenverteidiger, siehe Martínez, Hummels, etc…

Wenn der Spielgestalter unter enormen Druck steht, dann kann ja alles passieren, Payton Manning verteilt ja auch paar Interceptions. (Die Analogie ist nich Zufällig, Fußball (Marke 2012) und American Football haben bei mir nicht nur den gleichen Stand, und haben einige Gemeinsamkeiten, die sind für mich quasi gleich.)

Und diese Partie war auch eine ausgefeilte Pressingschlacht, die Offensive Linemen haben ja prächtig gearbeitet. Credit goes to Klopp, Heynckes, Gerland.

Ich bin auch ein Bayern-Fan, und habe die Geschichte mit Martínez mit kindliche Freude empfangen, da er ein passendes Puzzlestück für mich darstellt, und für den wandelnden Fußball den perfekten Ansatz hat.

Und zum Thema Mannorientiertheit/Formationen im Pressing, und weiteres habe ich ein kleines Video, das ich für unseren Blog gebastelt habe (auf vimeo und youtube).
Da sind keine wirklichen Formationen. 4-4-2, und 4-1-4-1 schon, aber ansonsten kann man das eher Pressingwall nennen, oder 2 Sekunden später als ein abgetrenntes 3-2 bezeichnen.

Bayern Pressing & Movement vs. H96
http://www.youtube.com/watch?v=LbjA-qBvTtM

Text (ungarisch) ist ziemlich uninteressant, und vom hohen Ross, ist nur mein kleines Stichwort.
Fussball ist ein Kampfspiel. Spiel um Raum, wo die Hundertstelsekunden entscheiden. Es wird nur in Toren gemessen. Verteidigung ist der beste Angriff. Immer.

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DLPilger 3. Dezember 2012 um 14:07

Über Schweinsteigers Spiel bin ich sehr gemischter Meinung. Einerseits waren sowohl sein Stellungsspiel als auch seine Laufwege hervorragen. Er war oft in den richtigen Momenten zur Stelle und hat durch seine Beweglichkeit ganz häufig dafür gesorgt, das Spiel zu entzerren.
Auf der anderen Seite zeichnete er sich durch einige unnötige und sagar gefährliche Ballverluste und Fehlpässe aus, welche auf diesem Noveau einfach nicht passieren düften. Die Sicherheit am Ball hatte mir an dem Tag in seinem Spiel gefehlt. Als wäre er in einigen entscheidenden Momenten nicht geistesgegenwärtig genug gewesen.
Ich hätte mir Mitte der zweiten Hälfte Shaqiri für Schweini gewünscht und Kroos auf die 8 zurückgezogen.

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Flo84 4. Dezember 2012 um 10:27

Du kannst die Namen Schweinsteiger und Müller austauschen. Die These bleibt trotzdem richtig. Ich dachte in Halbzeit 2 ständig, Müller raus Shaqiri rein.
Die beiden haben Bayern mit ihrer Ungenauigkeit 2 Punkte gekostet.

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Pep 3. Dezember 2012 um 13:08

„Die Bayern schienen bereits ungefähr auf eine solche Spielweise der Dortmunder vorbereitet zu sein. Auch unter großer Bedrängnis spielten sie die Bälle geplant zurück zu Manuel Neuer.“ Ob das die richtige Strategie für so eine Weltmannschaft sein sollte?

Ich sehe es nicht so, dass Bayern und Dortmund sich annähern. Das Dortmund gegen Bayern nicht so anrennt wie gegen die meisten anderen Gegner ist ganz klar. Bayern ist der größte Titelkonkurent und bei dem Vorsprung wären -3 Punkte tödlich gewesen. Deshalb also das ruhige Spiel. Das Bayern sich dem BVB annähert liegt einfach daran, dass sie abschauen. Klopp ist meiner Meinung nach um welten taktisch und strategisch fitter als Heynckes.

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geco87 3. Dezember 2012 um 17:12

„Das Bayern sich dem BVB annähert liegt einfach daran, dass sie abschauen. Klopp ist meiner Meinung nach um welten taktisch und strategisch fitter als Heynckes.“

Aha, Bayern schaut also ab… was für eine fundierte Meinung. Und der BVB hat dann sein Umschaltspiel und Gegenpressing erfunden oder was? Und dass taktisch Welten zwischen Klopp und Heynckes liegen, ist ja wohl der Oberquatsch. Hat Heynckes nicht eine recht unerfahrene Leverkusener Mannschaft mehrfach nach Europa geführt?

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André 4. Dezember 2012 um 03:31

Als Leverkusen Fan muss ich Pep hier aber zustimmen.

Der zweite Platz unter Heynckes war eine einmalige Sache. Die Mannschaft befand sich damals schon in der spielerischen Armut, die Dutt das Genick brach. Es war eigentlich nur der schwächelnden Konkurrenz zu verdanken, dass man so weit vorne landete.

Heynckes hat seit seiner Rückkehr stets nur taktische Finessen adaptiert. Bei Leverkusen brauchte er nur den damaligen Harakiri Stil Labbadias zu justieren und für Balance zu sorgen. Er übernahm das 4-4-2 und sorgte dafür, dass Bayer kompakt stand und das Offensivpotenzial dosierter frei setzte. Seit seinem Amtsantritt bauten wir aber spielerisch ab. Heynckes fand keine Antworten auf die rasante defensivtaktische Entwicklung der Liga und mit der Zeit wurde auch die Defensive immer wackliger. Wo er anfangs noch von dem überragenden Hyypiä profitierte, kam die Innenverteidigung als dieser abzubauen begann mit dem enormen Druck nicht mehr klar. Es erfolgte so gut wie keine Entlastung aus dem statischem Mittelfeld.

Das war nichts unter Heynckes. Ich hatte bereits zur Winterpause seiner zweiten Siason gehofft, dass er seinen Vertrag nicht verlängert. Hinterlassen hat er Dutt letztlich einen Scherbenhaufen.

Und was hat er bei Bayern großartig verändert? Auch hier folgte er auf einen unbeliebten Trainer und hatte alle Sympathien bereits auf seiner Seite. Aber auch hier profitierte er wieder stark von der Arbeit seines Vorgängers und musste kein neues Konzept implementieren, sondern adaptierte den Dominanzfußball van Gaals. Der Mann steckt noch heute in der bayrischen Elf. Da erkennt man mehr seine Handschrift als die von Heynckes.

Das Pressing war bei Bayern aber immernoch schwach und die Offensive gegen modern spielende Teams mit enormer Pressingstärke ziemlich hilflos – trotz der brutalen Qualität.

Erst seit dieser Saison kann man behaupten, dass Bayern ein gutes Spiel gegen den Ball besitzt. Überleg mal, wie lange es gedauert hat, bis dieser Trend bei dem Ligaprimus angekommen ist. Defensivtaktisch konnte man bis vor kurzem mit Sicherheit 5-6 Teams vor den Münchnern ansiedeln.

Heynckes ist ein Verwalter, kein Visionär. Er erkennt gut, woran es einer Mannschaft mangelt und wenn das Lösungsmittel bekannt ist, kann er es wohl auch gut einsetzen. Aber wehe er muss selbst eine Lösung finden.
Bayern besitzt mittlerweile eine individuelle Klasse, die sich vor keiner Mannschaft der Welt verstecken braucht. Es wäre mal interessant, dort jemanden zu sehen, dessen Brilanz mit dieser Qualität Schritt halten kann. Jemanden wie Klopp, Favre, Tuchel oder Dutt. Oder, um mal auf internationaler Ebene zus chnuppern, Mourinho, Pep, Bielsa oder Vilas-Boas.

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Hannes 4. Dezember 2012 um 13:31

Aber wenn Heynckes vorhandene Systeme adaptiert und justiert (=optimiert), spricht das dann nicht auch für taktische Finesse? Ist er dann nicht sogar taktisch fitter, weil er mit mehreren taktischen Systemen umgehen und einer Mannschaft erläutern kann?

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André 5. Dezember 2012 um 00:41

Ich kann mich noch erinnern, dass Xavi beim letzten CL Sieg gefragt wurde, welches Barcelona besser wäre: Das vom ersten CL Gewinn oder das vom zweiten.

Xavi antwortete darauf sinngemäß, dass sie beim zweiten besser gewesen wären, aber das nichts zu sagen hätte, da ein gutes Team mit jedem Tag besser wird, aber auch die Konkurrenz genau das gleiche tut.
Es geht um die Relationen. Hättest du das Barcelona von heute gegen das Barcelona von vor 3-4 Jahren spielen lassen, würde das heutige wohl gewinnen, aber der Qualitätsunterschied vom damaligen Barca zu jeder Konkurrenz war größer.

Und darum gehts. Heynckes kann adaptieren und feinjustieren, ja, er erkennt Problemstellen und bearbeitet sie, das muss man ihm lassen. Aber die Sache ist, dass er nicht in der Lage ist, seine Mannschaft auf ein neues Level zu heben. Damit Heynckes etwas einbaut, muss es sich bereits bewährt haben. Die Lösung für ein Problem muss bekannt sein. Ich habe bei Heynckes aber das Gefühl, dass ihm nicht einmal die Probleme auffallen, wenn sie ihm nicht ins Gesicht springen.

Heynckes ist ein Verwalter. Genau so wie mMn viele derjenigen Trainer, die derzeit bei europäischen Top Clubs arbeiten.
Aber so jemand wäre nie in der Lage, wie etwa Klopp etwas auf dem Nichts aufzubauen, weil er mit als erster in Deutschland, vielleicht sogar in Europa, einen derart modernen Stil implementiert hat. Oder Guardiola, der Barcelona auf ein nie dagewesenes Level gehoben hat, weil er alles seiner Spielphilosophie untergeordnet hat.

Das ist einfach eine andere Kategorie als Heynckes.

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nougat 3. Dezember 2012 um 12:38

wenn es das ziel bayerns gewesen ist, dass spiel nicht zu verlieren, dann haben sie gewonnen. wenn sie allerdings den anspruch hatten, ihre alte schwäche gegen kompakt stehende spitzenmannschaften – gehört leverkusen jetzt auch dazu ? – abzulegen und zu triumphieren, ohne sich ein ei ins nest zu legen, dann war das spiel ein rückschritt. insofern ist der ruf nach einem besseren keeper für die nati nur mehr als verständlich. neuer ist noch nicht soweit, wenn er auch der torwart modernster prägung ist. allein, was nützt das, wenn er in entscheidenen momenten seiner mannschaft den sieg verunmöglicht… ?
nebenbei: war das aber wirklich ein spitzenspiel ? – ich hab da so meine argen zweifel. da wollten zwei mannschaften in einer medial aufgeheizten situation nicht das gesicht verlieren. das ist beiden auf hohem niveau gelungen. mehr aber auch nicht.

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blub 3. Dezember 2012 um 12:48

Na klar, man erkennt ein Spitzenspiel daran, das eine mannschaft komplett untergegraben wird.
Bei einem Spiel von annähernd gleichertigen mannschaften kann schonmal ein Unentschieden rausspringen. Fußball ist ein Fehlervermeidungsspiel und wenn man einen gegner nichtklar beherrscht und er keeine fehlre macht und man nicht individuell überlegen ist, dann schießt man evtl. nicht mehr Tore als er.

Das einzige was Dortmund und Bayren trennt ist die unterschiedlich gute startphase in die Buli, die letzten spiele waren bei beiden ähnlich gut(auch im Punkte output).

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Pep 3. Dezember 2012 um 13:20

„Fußball ist ein Fehlervermeidungsspiel“. Warum das denn? Und warum könnte man die erklärung nicht für jede andere Sportart anwenden? Naja hauptsache wieder ein neues Wort. Ich spiele ein Fehlervermeidungsspiel! Aha, Fußball!

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DLucius 3. Dezember 2012 um 13:44

Pep, vergleich doch mal Fußball mit anderen Teamsportarten, z.B. Basketball, Handball, Volleyball…
Betrachte dabei die größe des Feldes, die Anzahl der Spieler und die gespielte Zeit und du wirst feststellen, dass beim Fußball mehr Raum, mehr Zeit und mehr Möglichkeiten sind einen Fehler zu begehen, egal ob individuell oder kollektiv.

Gleichzeitig sind in keinem anderen Sport (außer vielleicht Judo) einzelne Wertungen (also Tore) so selten und damit so wichtig wie im Fußball. Ein Fehler oder eine Fehlerkette kann das Spiel komplett gegen den Spielverlauf entscheiden.

Ich finde also, dass blubs Aussage durchaus zutrifft 😉

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blub 3. Dezember 2012 um 16:50

wenn alle alles richtig machen fallen im handball und basketball trotzdem tore/körbe.
Im faßball halt nicht.
Fehler können hierbei individuell oder gruppentaktisch sein.

Extremthese: Im Fußball ist erst mal egal was man genau tut, hauptsache man macht es richtig und alle Spieler einer Mannschaft machen das gleiche.
–>(es ist relativirrelevant ob man das 442-pressing hoch, tief, raum-/ball- oder mannorientiert spielt) Alles hat konkrete vor und nachteile. Das muss man mit seinem spielermaterial ausmachen.
es gibt wenige beispiele wo formative vorteile klar und deutlich sind. Der fokus was genau wichtig ist verändert sich auch im lauf der zeit, das ist ne frage der aktuell dominanten taktik.

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martin 3. Dezember 2012 um 11:54

ich weiß, ich weiß, dont feed the troll.

aber eine frage soll erlaubt sein.
Bezieht sich dieses „wieder mal nicht“ auf das finale (2009 u. 2011) oder das halbfinale (2010)?

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Sven 3. Dezember 2012 um 11:27

Berlin kann kein Flughafen,
Hambur kann keine Oper,
München kann keine Dortmunder….

Es fällt auf, dass die Bayern immer dann schwächeln (auch im Ergebnis), wenn sie gegen taktisch und spieltechnisch gleichwertige und dazu auch physisch zupackende Gegner spielen müssen. Diese Anfälligkeit der Kreativlinge Kroos und Co. läßt für die Champions League wieder mal nicht viel erhoffen…..

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blah 3. Dezember 2012 um 11:47

Im Prinzip sagst du also, dass die Bayern immer dann nicht glänzen, wenn sie auf einen ebenbürtigen Gegener treffen. Ich denk mal, der Widerspruch ist deutlich geworden.
Natürlich hatten die Bayern Probleme zu klaren Torchancen zu kommen, aber gegen das Dortmunder 4-5-1 würde keine Mannschaft des Planeten einfach so durchmaschieren.

Und zu Kroos: War es bei ihm letzte Saison nicht so, dass er immer erst recht in der CL geglänzt hat und eher die Bundesliga hat schleifen lassen? Auf einmal soll also wegen diesem Kroos, der sich sogar noch gesteigert hat, in dieser CL-Saison nichts zu holen sein.

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xl 3. Dezember 2012 um 16:52

>>läßt für die Champions League wieder mal nicht viel erhoffen…..<<
Du meinst die kommen schon wieder nur ins Finale?

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geco87 3. Dezember 2012 um 17:06

@ Sven: Warum erwähnst du Kroos im Zusammenhang mit Anfälligkeit?

Um ein Haar wäre er der Matchwinner gewesen und es gibt nicht viele Spieler in Europa, die so ein sauberes Tor mit dem schwachen Fuß erzielen…

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axel 3. Dezember 2012 um 10:14

Wie Klopp selbst sagt: Das Spiel des BVB ist sehr aufwendig und kräftezehrend. Das bedeutet gegen starke Gegner, dass ab der 80 Min. das Zittern beginnt. Wie am Samstag. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass das Unentschieden glücklich war für Dortmund.

Übrigens würde ich sofort jede Web-Initiative unterstützen, die Sky dazu bewegt, sich von den alten Haudegen des deutschen Fußballs zu trennen, die scheinbar nur wenige Dimensionen dessen verstehen, was auf dem Platz passiert (Matthäus, Beckenbauer, etc.). Und auch eine Taktikschulung für den selbstbewussten, aber auch nicht viel mehr sehenden Marcel Reif würde ich mit einer Spende unterstützen (entschuldigt diesen off-topic Zusatz).

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F9 2. Dezember 2012 um 23:18

Das Aufbauspiel der Bayern mit der 4-5-1-Formation im Mittelfeld zu stören war recht teuer erkauft, weil dadurch die Außenbahnen offensiv und defensiv nicht gut zur Geltung kommen konnten, wie es den Paaren Schmelzer/Reus und Piszczek/Kuba in der gewohnten Formation sonst meist gelingt. Götze und Reus hingen etwas in der Luft und auf der anderen Seite hatten Ribery und Müller etwas zu viel Räume, ohne das Kroos im Zentrum wirklich neutralisiert war.

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opaoma 3. Dezember 2012 um 09:22

Trotzdem super, dass Klopp das versucht, können ja nicht ewig im gleichen System spielen und hoffen das niemand sie ausrechnet. Die Schwächen in diesem werden sie auch gesehen haben und es weiter verbessern.

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TT 2. Dezember 2012 um 18:29

Am Bemerkenswertesten finde ich, dass die Bayern sich viel respektvoller im Vorfeld der Partie geäußert haben, nicht mehr dieses unnötige „Wir konzentrieren uns nur auf uns, weil wir stark genug sind“ in alle Mikrophone gesprochen haben und damit den Dortmundern viel mehr Anerkennung haben zuteil werden lassen. Ich finde es völlig in Ordnung, dass es einen wurmt, so oft in Pflichtspielen gegen Dortmund verloren zu haben und dass man das auch äußert (wie Müller). Dementsprechend haben sich die Bayern auch hervorragend auf Dortmunds Spielstil eingestellt und die schnellen Steilpässe in die Spitzen (vor allem zu Götze und Lewandowski) fast komplett verhindert oder zumindest stark behindert. Götze hatte das Spiel fast nie vor sich, wie gegen Ajax, sondern wurde fast immer abgedrängt.
Einen Gedanken möchte ich noch hinzufügen: Ich glaube, dass Bayern viel statischer mit Robben agiert hätte. Gerade gegen Dortmund sind die Müllerschen Laufwege unersetzlich. In den Partien der letzten Saison haben sich Ribery und Robben in immer gleichen Mustern bewegt und es damit Dortmunds Defensive unglaublich leicht gemacht. Gestern hat mir die Flexibilität von beiden Außen sehr gut gefallen.

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Johnny 2. Dezember 2012 um 13:59

Gute Analyse, aber Neuer bringt keine hochmoderne Komponente in das Spiel sondern einfach nur Unsicherheit mit seinem Rumgehampel und mangelnder Ballbeherrschung, wie in der ersten Halbzeit zu sehen. Die meisten Rückpässe waren dazu noch völlig unnötig, es waren andere Passmöglichkeiten vorhanden ohne den Ball nach vorn dreschen zu müssen.
Sicher, ab und zu hält er auch mal einen, was er aber ansonsten bietet ist wirklich eine Frechheit für den angeblich besten Keeper der Welt.
Und es merkt fast keiner. Warum eigentlich?

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RM 2. Dezember 2012 um 14:13

Neuer spielte gestern mehr sichere Pässe als die Hälfte der Dortmunder Mannschaft. Neuer hatte 26 erfolgreiche Pässe und sieben Fehlpässe, Mats Hummels hatte 30 erfolgreiche Pässe und elf Fehlpässe. 73% Erfolgsquote für Hummels, 79% für Neuer. Für einen Torwart nicht schlecht, würde ich sagen. Wie viele Abstöße und Befreiungsschläge bei Neuer da wohl noch dabei waren?

War auch besser als bspw. Ribéry (75%), Müller (58%), Boateng (76%), Mandzukic (73%), Schmelzer (67%), knapp hinter Lahm (81%), Schweinsteiger (83%), Gündogan (81%). Götze hatte einen erfolgreichen Pass mehr bei gleich vielen Fehlpässen, Pisczek einen erfolgreichen Pass und einen Fehlpass weniger.
Wie viele davon wohl eine mangelhafte Ballbeherrschung besitzen?

Bei Weidenfeller kamen unglaubliche 25% der Pässe an.
Wie viele Angriffe und Ballbesitze er da wohl verschenkt hat?

Ich bin der Meinung, wäre Neuer im Tor der Dortmunder und Weidenfeller in jenem der Bayern gestanden, hätte der BVB gewonnen. Dämliches und sehr hypothetisches Gedankenspiel, ich bin mir aber relativ sicher.

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Kappe 2. Dezember 2012 um 18:51

Ich wollte eigentlich schreiben, dass es sich garnicht lohnt so einen offensichtlichen Troll zu füttern, aber dank der Zahlen die du hier noch geschrieben hast, tat es das dann doch ^.^ .

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daniel 2. Dezember 2012 um 20:44

nur aus interesse, woher hast du die zahlen?

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hps 2. Dezember 2012 um 21:18

Entweder von, oder RM führt Strichliste.

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hps 2. Dezember 2012 um 21:20

Okay, ich bin zu dumm für das HTML hier. Diesen Link wollte ich reinhaben:
Enweder von
http://www.bundesliga.de/de/liga/matches/2012/index.php?bmi=138300&reiter=a&tag=15
oder RM führt Strichliste.

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RM 2. Dezember 2012 um 22:11

Ich führe Strichliste.

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F9 2. Dezember 2012 um 23:09

Weidenfeller hatte allerdings nur 6 Fehlpässe insgesamt, was vor allem an der defensiven Grundordnung der Dortmunder und des guten Stellungsspiels der Bayern gelegen hat. Weniger an Weidenfellers Qualität.

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Sebo 3. Dezember 2012 um 00:21

Man sollte sich mal Fragen wieso ein Neuer im Passspiel eine höhere Quote hat als ein Hummels. Vielleicht kommst du selber darauf, was ich aber nicht vermute…

Wenn du Interesses wieso das so ist, schreib mich an.

LG

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RM 3. Dezember 2012 um 03:41

Du darfst es auch gerne hier posten, würde mich doch sehr interessieren, ob du auf das Hummels-Pressing, die bayrische Positionierung in den Halbräumen, Schweinsteigers und Kroos‘ Bewegung erwähnst oder ob du lediglich „Hummels macht weite Bälle, sind schwieriger, Neuer nur kurze“ als Erklärung genutzt hättest.

Es wurde auch nicht grundlos Weidenfellers Passquote als weiterer Vergleich angegeben, der übrigens auch deutlich weniger unter Druck war. Und falls man nicht erkennt, dass Neuers Passspiel für einen Torwart herausragend war, dann helfen auch irgendwelche schönen Erklärungen nicht.

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seit82 2. Dezember 2012 um 13:41

Wie immer sehr gute Analyse, in der aber die Schlussphase mit „ausgewogen“ meinserachtenss falsch dargestellt wird. Das war in den letzten Minuten kein offener Schlagabtausch sondern ein Sturmlauf der Bayern.
Sehr gut ausgeführt die Beobachtung im letzten Absatz, dass beide Teams an aneinander wachsen. Ich wünsche mir, dass das zu einem dauerhaften Zweikampf (darf auch noch einer dazustossen, sehe ich aber gerade nicht) führt.
In diesem Zusammenhang sehr positiv aus meiner Sicht war das wirklich faire Spiel und der faire Umgang im Umfeld, kein unnötiges Geplänkel und Geschwafel, sondern Konkurrenz auf hohem Niveau mit Respekt. Gerne weiter so.
Ung Gott sei Dank lobt mal jemand Manuel Neuer! Auch wenn Weidenfeller sensationell gehalten hat und dler in Top-Form ist…

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RM 2. Dezember 2012 um 13:42

Wo steht denn da „ausgewogen“ im Bezug zur Schlussphase?

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seit82 2. Dezember 2012 um 14:20

in etwa hier:
„…Endphase stärker über situative Verteidigung, Einzelaktionen und effektvolle Zweikämpfe entwickelte. Das gipfelte in einer großartig hin- und herwogenden Szene kurz vor Schluss, in der beide Mannschaften gleich mehrere Gelegenheiten hatten über einen gewonnen Zweikampf entscheidend durchzubrechen, aber immer wieder geblockt wurden.“

…nicht wörtlich, ein bisschen verschwurbelt, in der Intention der Aussage vllt. auch aber meinerseits falsch interpretiert?

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RM 2. Dezember 2012 um 14:32

Oh, da fehlt schlicht und ergreifend „in welcher Bayern diese sich bietenden Gelegenheiten besser bespielte“.

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Garrona 2. Dezember 2012 um 18:07

Man darf nicht vergessen, die Szene als Dortmund kurz vor Schluss mit Lewandowski und Götze + Reus auf die Abwehr zugerannt kamen. Hätte Lewandowski früher gepasst, hätte ihn Ribery den Ball nicht abluchsen können. Dass war auch glaube ich die einzige Situation in der Bayern in einen Konter hätte laufen können.

Zur Aufstellung: Wäre es für Dortmund nicht besser gewesen im 4 – 5 – 1 mit Gündogan – Bender – Leitner die mittlere Positionen zu besetzen? Leitner ist denke ich der offensivere Spieler mit der besser Übersicht nach Gündogan?

Allgemein kann man sagen, kann Dortmund mit der Leistung und dem Ergebnis voll zufrieden sein. Spielweise war wie gegen City sehr stark – nur dass der FC Bayern derzeit meiner Meinung nach die stärkste Defensive in Europa besitzt. Dadurch wird es natürlich schwer dagegen die richtigen Mittel zu finden. Wenn man kein Glück hat und im Abschluss nicht zu 100% effizient ist, dann gewinnt man nicht in München. Weil taktisch gegen den FC Bayern derzeit zu gewinnen ist derzeit kaum möglich. Wobei Klopp noch die besten Ansätze dagegen hat.

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MyNameIsMud 2. Dezember 2012 um 23:01

@Garrona – Kuba hat diese unheimliche Defensivstärke, dazu bringt er mehr Torgefahr als Leitner auf den Platz. Ein Spielmacher ist Kuba sicherlich nicht, aber dies war in diesem Spiel auf dieser Position nicht so gefragt.

Außerdem gibt es eine viel einfachere Option, wenn man noch einen Spieler mit spielmacher Qualität im ZM haben wollte. Da hätte man einfach Götze mit Kuba tauschen können.

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Bernhard 2. Dezember 2012 um 12:55

Mir ist aufgefallen,das vor allem in der 1. Halbzeit, Kroos bzw. Schweinsteiger sich im 4-4-2 Pressing abwechselten. Einmal war Kroos neben Mandzukic,dann wieder Schweinsteiger

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GoalImpact 2. Dezember 2012 um 11:02

Danke für die schnelle und trotzdem tiefe Analyse. Ich fand auch das die Bayern leicht besser waren, vor allem weil der BVB sein laufintensives Spiel nicht über die 90min durchhalten konnte und die Bayern am ende zu guten Chancen kamen.

Das Spiel war zu jedem Zeitpunkt spannend und auf hohem Niveau. Da wunderte es doch, dass Matthäus in der Halbzeitpause es nur „mittelmäßig“ fand.

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RP 2. Dezember 2012 um 12:54

Bei Matthäus wundert mich gar nichts mehr…

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King_Cesc 2. Dezember 2012 um 10:24

Was zum guten Spiel beigetragen hat waren auch die wenigen/“fairen“ Fouls, die das spanische Clasico so hässlich machen.
Man sah wie respektvoll nach jedem Foul miteinander umgegangen wurde. Kein einziges hässliches Foul, bei dem nur „Zeichen gesetzt“ werden sollten, kam vor.

Die Großchancenhäufung am Ende hat dann gezeigt, dass die Bayern doch besser sind 😀

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MyNameIsMud 2. Dezember 2012 um 15:27

Ich würde mal ganz bescheiden behaupten, dass wir zwei europäische Topteams auf Augenhöhe gesehen haben.

Spiel war taktisch wieder sehr stark und die individuelle Qualität beider Teams ist aktuell die Ligaspitze. Daher haben beide nicht total auf Sieg spielen können bzw. wollten nicht zu viel Risiko eingehen.

Welche Möglichkeiten beide Teams in der CL haben, dass hat der BVB diese Saison gezeigt und der FCB in der letzten Saison. Passt die Auslosung, dann wären beide Teams im Halbfinale keine Überraschung.

In der Liga ist leider die Luft ein wenig raus, da man beim BVB zu Beginn der Saison einfach zu lange gebraucht hat, um in Fahrt zu kommen. Einen Einbruch erwarte ich beim FCB nicht mehr. Platz 2 oder 3 war die Zielsetzung des BVBs. Und dies wird man erreichen und kann die Saison auch ohne Meisterschaft positiv beenden. Mal schauen, was in den anderen beiden Wettbewerben noch so geht.

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King_Cesc 2. Dezember 2012 um 16:14

Leider war der Kommentator nicht auf der gleichen Augenhöhe 😀

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elroy 2. Dezember 2012 um 08:19

Prima Analyse. Toll, so schnell nach einem so intensiven Spiel eine so grundlegende Analyse zu lesen. Euren Überlegungen folge ich weitgehend. Auch das Phasenmodell zu Beginn kann ich gut nachvollziehen. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass BVB das Spiel bis auf die schlussphase gut im griff hatte. Von Überlegenheit des FCB würde ich nur für die ersten zehn und die letzten fünf Minuten sprechen.

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Garrona 2. Dezember 2012 um 18:11

Um in Phasen zu reden:
0-15 war Bayern stärker
15-40 haben sich beide recht gut ausgehoben
40-45 war eine stärkere Phase vom BVB
45-55 der BVB bleibt am Drücker – kann aber nichts daraus holen
55-80 waren beide auf Augenhöhe
80-Ende waren die Bayern klar besser.

Ein Unentschieden spiegelt am deutlichsten das Spiel wieder – vielleicht ein „glückerer“ Bayernsieg wenn man die 100% von Bayern zum Schluss sieht. Wobei taktisch gesehen es zwei sehr gut strukturierte und geschulte Mannschaften waren, die gegeneinander fair und gut gekämpft haben.

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Ls 2. Dezember 2012 um 07:59

Dortmund hatte zum ersten Mal seit Jahren wieder Respekt vor den Bayern, sogar Angst hoch zu verlieren deshalb die enorme Passivitāt der Aussenverteidiger. Man muss klar erwāhnen, dass Bayern auf Grund der Schlussphase und der 2-3 100%igen Chancen dieses Spiel gewinnen musste. Aber Seis drumm, dann gewinnen wir halt in Dortmund. Hoffe dass sie dort aus der Hōhle kommen. Dann wird auch Robben wieder fit sein (hoffentlich) und ein besserer Trio mit Mūller und Ribery bilden. Mia san Mia.

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Luke 2. Dezember 2012 um 10:43

Ich denke, dass das Mittelfeld-Trio Ribery-Müller-Robben gegen Dortmund keine gute Wahl wäre, da Kroos im Pressing und Raum-Abdecken ein deutlich höheres Niveau hat als die drei anderen.
Kroos zeigte gestern zum x-ten Mal, dass er es gut schafft spielstarke 6er (wie heute Gündogan oder zB im CL-Halbfinale Alonso) aus dem Spiel zu nehmen und ist deshalb mMn gegen starke Gegner, die vom Spielaufbau auf der 6er-Position leben, im Moment essentiell wichtig.
Wobei ein frischer Robben von der Bank (zB für Müller) in den letzten 15-20 Minuten sicher nochmal Gefahr gebracht hätte…

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Jose Mourinho 2. Dezember 2012 um 11:15

aus der Höhle kommen? Der Ball war nur 1% länger in der Dortmunder-Hälfte als in der Hälfte von Bayern.

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Ls 2. Dezember 2012 um 15:19

Und wo waren die Aussenverteidiger?

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Kurt Z. Hose 3. Dezember 2012 um 22:57

„aus der Höhle kommen“ und „wo waren die Außenverteidiger“

Also ich habe gesehen, dass z. B. die Dortmunder Innenverteidiger bis zum Ende der ersten Halbzeit teilweise bis in die Bayern-Hälfte vorgeschoben haben, vermutlich ’standen‘ die Außenverteidiger da auch nicht tiefer.

Wahrscheinlich sind die Außenverteidiger nicht so offensiv, wie vom einen oder anderen gewünscht, zu Werke gegangen, weil der FCB eine starke Mannschaft ist und man nicht ins offene Messer laufen wollte. Vielleicht haben sie aufgrund der Klasse des FCB in erster Linie Defensivaufgaben wahrgenommen? Der Dortmunder LV soll übrigens auch mehrmals vor dem Neuer’schen Tor gesichtet worden sein.

Ich denke nicht, dass man hier Höhlen- oder Mauerfußball unterstellen darf, auch wenn es sich um eine in gewissen Teilen Deutschlands vermutlich weit verbreitete Ansicht handelt, wie sich manchen Kommentaren auch in diesem Jahr wieder entnehmen lässt. Meiner Ansicht nach ist der Ballbesitzfußball, wie er von Bayern lange zelebriert wurde, kein Stück offensiver als Mittelfeldpressing/Gegenpressing, eher das Gegenteil.

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WB 2. Dezember 2012 um 03:04

Was ein gutes spiel und eine ebenso gute Analyse. Auch wenn es für unparteiische Betrachter wohl eher als Mittelfeldgeplänkel zu identifizieren war, erfreut es mich umso mehr, dass es nun ein deutsches Clasico gibt, welches zurecht enorme Aufmerksamkeit auf sich zieht und hoffentlich weiterhin so spannend bleibt, denn das wollen wir doch alle. Auch wenn ich als Bayern-Fan sagen muss, dass ein Bayern-Sieg, meiner Meinung nach, verdient gewesen wäre.

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