Taktiktheorie: die vertikale moderne Sechs

Niccolò ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Er spielt gerne Fußball und teilt diese Leidenschaft mit allen in seiner Mannschaft – der U11 von Traditionsverein Inter Mailand. Niccolò ist auch der Kapitän dieser Mannschaft, obwohl er nicht der auffälligste seines Jahrgangs ist. Im Gegenteil: vielen fällt er gar nicht auf. Es ist eher der Endverwerter seiner Pässe, der Mittelstürmer, den sie nur den kleinen Prinzen nennen, welcher aufgrund seiner zahlreichen Tore Blickfang für Publikum und Beobachter zu sein scheint.

Doch für das geübte Auge ist Niccolò der mit Abstand beste Spieler auf dem Platz, denn vereint in sich spielerische Eigenschaften, die ihn fußballerisch zumindest ein bisschen vom „ganz normalen Jungen“ unterscheiden. In der Geschichte Inter Mailands gab es einige herausragende Spieler: ob „Phänomen“ Ronaldo, Halbstürmer Mazzola, Spielmacher Luis Suarez, Weltklasseausputzer Picchi oder Vereinslegende Facchetti – sie alle sind Legenden eines der größten Vereine Europas und der Welt.

Der vertikale moderne Sechser als Zukunft des Fußballs?        

Es scheint unwahrscheinlich, dass Niccolò jemals auf dieses Niveau kommen wird – doch wie alle genannten Spieler bringt er etwas Neues in die Welt des Fußballs. Er steht Symbol für einen Trend, der noch nicht im Kommen ist und in der Geschichte des Fußballs ohnehin selten vorkam: den modernen Typus eines defensivorientierten zentralen Mittelfeldspielers, der ohne feste Position im eigenen Ballbesitz das gesamtmannschaftliche Spiel koordiniert. Ein Spielertyp wie Fernando Redondo.

Dies war das besondere an Niccolò. Defensiv fing er Bälle ab und ließ sich bei Ballbesitz seiner Mitspieler instinktiv fallen oder rückte auf. Mit beeindruckender Antizipation schloss er ballnahe Lücken oder zog sich auf seine Stammposition vor der Abwehr zurück. Bei Balleroberung setzte der fast mager wirkende und groß gewachsene Kapitän im schwarz-blauen Trikot nie eine Grätsche ein, er lief Bälle ab und nutzte seine Technik, um sich aus eventuell resultierenden Gegenpressingsituationen zu befreien.

In den ersten Minuten wirkte er wie ein junger Busquets, doch im weiteren Spielverlauf gab es einige Szenen, in welchen er den Ball durch das Mittelfeld trieb oder sich – falls die Absicherung der eigenen Mannschaft sowie die Lücken im gegnerischen Defensivverbund vorhanden waren – gar im letzten Spielfelddrittel mit Vertikalläufen in den Rücken der Abwehr anbot. Ein Tor, mehrere Vorlagen und die gesamte Koordinierung der Rückwärts- und Vorwärtsbewegung zeugten von einer herausragenden Leistung. Die Fragen sind, wie sich eine solche Spielweise auf höherem Niveau auswirkt sowie ob ein solcher Aktionsradius im Spitzensport möglich ist.

Die vertikale moderne Sechs – wofür?

Aufgrund des steigenden technischen Niveaus in der Breite wie in der Spitze, der hohen Athletik und dem Konsens einer taktisch geordneten kollektiven Ausrichtung gegen den Ball im Profifußball verengt sich der Raum in der Mittelfeldzentrale weiter. Der Untergang der klassischen Zehn ist ein Testament an diese Veränderung, welche sich immer weiterzieht. Der Ballbesitzfußball des FC Barcelona sowie deren Pressing sind ein klares Zeugnis für diese Entwicklung.

Einem starken Angriffspressing ausgesetzt sehen sich zahlreiche Mannschaften überfordert. Oftmals kommt der Ball gar nicht zu den spielstarken Flügelstürmern oder Halbstürmern, welche unter Umständen den Ball unter einer solchen Bedrängnis behaupten könnten. Meistens zerschellt der eigene Spielaufbau gegen die Katalanen im zweiten Spielfelddrittel beziehungsweise zu Beginn dieses Feldabschnittes. Den Sechsern oder dem Sechser fehlt es an der nötigen Technik und Spielstärke, außerdem sind auch die Achter Stresssituationen nicht gewohnt. Anders ist es – abermals – bei den Katalanen, welche mit Busquets eine passstarke Sechs auch unter höchster Bedrängnis besitzen. Xavi kann das gesamte Spielfeld beackern, was jedoch primär am hohen Ballbesitz der Katalanen liegt – durch das langsamere Vorrücken ist es für ihn möglich, sich innerhalb des Angriffsverlaufs von seiner Position vor der Abwehr bis an den Strafraum vorzubewegen.

Das Ziel einer konternden Mannschaft sowie spielstarken Mannschaften mit vertikalem Ballbesitzspiel sollte das Aufbauen einer mitaufrückenden Sechs sein, welche unter Bedrängnis den Ball behaupten kann sowie ruhige Pässe spielen kann. Gegen stark pressende Mannschaften kann damit der Pressingwall umgangen werden, ohne durch viele zentrale Spieler eine spätere Unterzahlsituation mit wenig Aussicht auf Erfolg im letzten Spielfelddrittel in Kauf genommen werden.

Im Gegenteil wird bei Durchbrechen des Pressingwalls die gegnerische Mannschaft vor große Probleme gestellt: die Spieler vorne sind außerhalb ihrer Position und laufen in die falsche Richtung, die Mannschaft ist in ihrer Kompaktheit zerrissen und die Abwehr sieht sich Gleich- oder Überzahlsituationen vor. Aufgrund dessen wird der Gegner gezwungen, sich anzupassen und das Pressing tiefer oder mit weniger Mann aufzuziehen, was der eigenen Mannschaft mehr Zeit in Ballbesitz erlaubt.

Interessante Beispiele dafür sind Akteure wie Luka Modric, Ever Banega und Jack Wilshere, die alle auf unterschiedlichen Positionen (Modric als moderner Zehner, Banega und Wilshere als defensive Achter, also nominell als einer von zwei Sechsern) eine hochpressende ballbesitzorientierte Mannschaft mit ihrer individuellen Leistung vor taktische Probleme gestellt haben. Sie konnten sich des Pressings entledigen und konnten dann im Angriffsspiel der eigenen Mannschaft weiterhin für Gefahr sorgen. Spanien gewann gegen die Kroaten denkbar knapp, während Wilsheres Arsenal gar gewinnen und Banega zumindest ein Unentschieden in den jeweiligen Spielen erringen konnten.

Dieser Effekt könnte weiter verstärkt und als Konterspielweise zu solchen Teams genutzt werden, wenn der Sechser ebenfalls ein Teil einer solchen Spielweise wird. Die vertikale moderne Sechs wäre ein Akteur, der defensiv und technisch Busquets kopiert, aber einen größeren Aktionsradius nach vorne besitzt – was der Katalane übrigens ebenfalls einige Male tat und auch Xavi in dessen Position schon zu ersetzen wusste.

Aufgaben und Absicherung ohne klassischen Spielaufbau oder aus dem aktiven Spielverlauf heraus

Als vertikale moderne Sechs gibt es gegen tief stehende Mannschaften die zusätzliche Aufgabe sich offensiv miteinzuschalten. In Partien, wo man ballbesitztechnisch unterlegen ist, gilt es den Pressingwall zu durchbrechen und vertikal nach vorne zu kommen – also öfter mit Ball als ohne. Die Absicherung ist hier durch eine gemäßigte enge Viererkette gegeben, da ohne klassischen eigenen Spielaufbau gespielt wird und die Positionen im Aufbauspiel nicht so breit sind. Das Ziel ist eine schnelle Überbrückung durch das Zentrum, während die Breite nach Überwinden des Pressingwalls durch Flügelstürmer geboten wird. Diese sollen die gegnerische Abwehrkette auseinander ziehen und sie nach hinten drängen oder mit Horizontalläufen die Schnittstellen anspielbar machen. Als zusätzliche Defensivoption kann sich entweder der ballfernere Achter fallen lassen oder – falls mit Doppelsechs gespielt wird – der Partner absichernd hinter den durchbrechenden Sechser bewegen. Damit gäbe es eine 5:5-Aufteilung oder eine 6:4-Aufteilung in Defensive und Offensive, womit gut attackiert werden kann.

hier sieht man, wie es aussieht, wenn man in eine Pressingfalle tappt. Der linke Innenverteidiger am Ball, die Passwege werden ihm von einer Mannschaft in einem aggressivausgerichteten 4-3-3 abgeschnürt. Anspiel auf den Sechser, in weiterer Folge wird dieser angelaufen. Er stoppt den Ball, wird leicht bedrängt und der halbrechte Innenverteidiger steht  dann vor einem Problem. Normalerweise kommt der lose Ball in den Raum oder macht einen Befreiungsschlag.

Selbst eine 7:3-Aufteilung wäre bei richtiger Ausnutzung des gegnerischen Angriffspressing erfolgsversprechend, wenn der Gegner bewusst in die Tiefe und zum vertikalen modernen Sechser gelenkt wird. Er agiert dann somit als spieldrehender Sechser, der nicht innerhalb seines Sichtfelds agiert, sondern durch eine vorhergehende Analyse und seine Spielintelligenz mit Drehungen (siehe Banega) sein Sichtfeld verlagert, was eine enge Ballführung, Fähigkeiten im Dribbling und Dynamik auf den ersten Metern benötigt. Etwas, was eher klassischen Sechsern wie Luiz Gustavo und ähnlichen oftmals abgeht.

Das Sichtfeld muss nämlich noch stärker gedreht werden, als es bei ersteren Aufteilungen wäre. Es wird nicht nur gedreht beziehungsweise in eine Seite verlagert, sondern wird im Idealfall gänzlich gekippt. Bei mehr Leuten im Angriff reicht eine Drehung, dann kann der Pass gespielt werden – bei weniger Anspielstationen in der Diagonale ist es wichtig, eine Übersicht über das gesamte vordere Feld zu haben. Bei einem 7:3 ist es außerdem wichtig, dass der Sechser auch wirklich weit mit nach vorne geht.

Dafür wird der Gegner wie erwähnt aggressiver angelockt, was durch einen längeren oder öfter vorkommenden Ballbesitz des vertikalen Sechsers erzeugt wird. Mit mehreren Anspielen wird der Gegner auch etwas auseinander gezogen und es sollte sich zwischen den zentralen Spielern eine Lücke auftun, durch welche der vertikale Sechser stoßen kann.

in diesem Fall kann das Sichtfeld gekippt (also um 180° gedreht) werden, es entsteht eine Gleich- oder Überzahlsituation. Nach Situation können beide Achter mitgehen und auch beide Flügel – oder auf einer Seite beide und auf der anderen Seite einer (der Flügelstürmer im Normalfall), während einer absichert. Die Flügelstürmer können in die Lücken gehen, einer der Achter kann den zweiten Innenverteidiger okkupieren und mit dem zweiten Achter kann der Sechser eine Kombination spielen, um vorbei zu kommen

Damit wird der Gegner in seiner Kompaktheit auch stärker zerrissen, da er bei nur drei gegnerischen Spielern innerhalb seines tiefen Defensivbundes mit einer höheren Anzahl aufrücken darf. Tut er das nicht, dann gibt es mit sieben Spielern genügend Anspielstationen, um den Ball zu behaupten und auf eine Öffnung zu warten.

Aufgaben und Absicherung bei klassischem Spielaufbau

Wird das übliche Aufbauspiel praktiziert, dann sollte der Sechser weniger vertikal agieren und versuchen als Durchlaufstation schnell den Ball zirkulieren zu lassen. Damit soll die starke Raumorientierung solcher pressenden Mannschaften ausgehebelt werden und über die freie Seite oder die beim Verschieben entstehenden Löcher in der Mitte gespielt werden. Werden die eigenen Spieler dennoch konstant zugestellt, aufgrund einer tieferen Stellung des Gegners oder herausragendem Verschieben, dann würde dem Sechser wieder die Aufgabe zufallen, sich vertikal zu bewegen.

Damit bricht er das gegnerische Defensivmuster auf und sorgt für eine Überraschung, was die mannorientierten Raumzuteilungen aufbricht. Damit wird entweder ein Mann frei oder aber es sind Räume für den ballstarken Sechser offen, der das Spiel mit dem Ball am Fuß eine Zone höher verlagern kann. Bei weiteren spielstarken Akteuren in der Spielfeldmitte und auf den defensiven Flügeln kann die gegnerische Mannschaft konsequent nach hinten gedrängt werden und dadurch einer Monopolisierung des Ballbesitzes entgegengewirkt werden. Als Beispiel dazu gibt es das Spiel zwischen Spanien und Italien bei der Europameisterschaft in der Gruppenphase, wo so etwas Ähnliches im Kollektiv mit dem Viereck Motta-Pirlo-Chiellini-De Rossi gemacht wurde, während Flügelläufer Giaccherini die spanischen Pressingzuordnungen aufbrach.

hier wird das Sichtfeld auf eine Seite verlagert, er hat nun mehr Raum und kann zumindest den Achter halbwegs sicher anspielen. Die Kippung beziehungsweise die Drehung seines Körpers hängt natürlich vom Pressing ab. Hier wird er organisierter gepresst, weswegen er sich in den Rücken des Gegners hineindrehen könnte. Auch nach vorne ginge es, wenn er etwas frontaler aber bei gleicher Aggressivität gepresst wird.

Im Idealfall bringt ein spielstarker vertikaler Sechser also einen höheren Ballbesitz, eine sicherere Ballzirkulation, Verbesserung im Passspiel in sämtliche Richtungen sowie einen zusätzlichen Akteur gegen die massierte gegnerische Zentrale.

Duncan, Arie, Toninho, Josep, Frank, Fernando – und Niccolò?

In der Geschichte des Fußballs gab es auf allerhöchstem Niveau nur wenige solche Spieler, die von hinten nach vorne agierten und das Spiel gestalten. Mit Pelé, Messi, Di Stefano, Cruijff und noch einigen gab es das umgekehrte durchaus. Doch durch das Erhöhen der Pressinglinie und gleichzeitig das Prinzip der Raumverknappung, welches zur gesamtmannschaftlichen Kompaktheit führt, entstanden die modernen Äquivalente nie dazu. Früher war dies nicht nötig, da es eine klarere Rollenverteilung gab.

Allerdings gab es einige Spieler, die ansatzweise ein ähnliches Spiel verfolgten. Unter anderem die Michels-Akteure Rijkaard und Haan, wobei letzterer nie als alleinige Sechs spielte und beide nicht das gesamte Feld beackern. Sie sind eher zwei-Drittel-Spielgestalter, wenn man ihren Radius auf die Zonen aufteilen möchte. Ebenso wie Toninho Cerezo, der durch Zico und Socrates in der Offensive etwas beengt war. Ähnliches trifft auch auf Guardiola und Redondo zu, wobei letzterer an seinen besten Tagen durchaus bis zum Strafraum aufrückte. Er ist somit der geistige Vater des vertikalen modernen Sechsers, welche die moderne Variante der argentinischen Vier darstellt, an der sich die kreativen Sechser der Neuzeit orientieren.

Im Mutterland des Fußballs gab es jedoch einst einen Spieler, der die Redondo-Rolle als drei-Drittel-Spielgestalter noch besser personifizierte. Duncan Edwards starb in der Tragödie von München, doch er gilt bei englischen Experten bis heute als der Maßstab für Talent und Potenzial. Ohne Schwächen ausgestattet konnte er als Verteidiger agieren oder im Mittelfeld als „box-to-box“-Akteur auflaufen. Das beeindruckende daran war, dass er durch seine technische und physische Überlegenheit diese Rolle so dominant interpretierte, dass er als der Taktgeber seiner Mannschaft bezeichnet wurde. Zahlreiche Anekdoten prägen bis heute das Bild des außerhalb Englands unbesungene Helden. Es ist eine Tragödie für den gesamten Fußball, dass diese Rolle von ihm nie geprägt werden konnte – in den Folgejahren war es dann der stürmende Zehner Pelé, der taktisch und spielerisch für neue Trends auf dem Globus sorgte sowie eine Nummer und eine Position unsterblich machte, während er für lange Zeit die Zone eines Spielgestalters zementierte. Und bis heute ist es eigentlich immer nur „eine“ Zone, wo der Spielgestalter tätig sein kann.

Doch was nicht ist, kann noch werden – es scheint, als ob in Inters Jugendakademie zumindest nach solchen Spielertypen gesucht wird und sie wertgeschätzt werden; wie auch in der Bundesliga unter beispielsweise Jürgen Klopp, der sich jedoch eher auf die Suche nach einem „totalen Spielmacher“ begibt. Doch dazu kommen wir ein anderes Mal.

Atütata 5. November 2016 um 13:31

Also, wen ich Fußball spiele, bin ich meistens auch auf der 6, weil ich für meine Lieblingsposition in der IV zu klein bin 1,65 mit 14 Jahren. Aber die Sechs interpretiere ich auch ähnlich, wie oben beschrieben. Ich verwende sogar diese „Wegdrehungen“. Jedoch verfüge ich nicht über die Ausdauer, um sowas über die volle (bei uns 70min) Zeit zu gehen. Ich spiele 10 min so und dann spiele ich zu Erholungszwecken sone Art tiefen Spielmacher ala Bozsik oder Pirlo. Sollte ich aber mehr Konditionstraining machen würde ich sowas bestimmt über die volle Zeit schaffen. 😉

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Paul 29. November 2012 um 13:41

Geiler Artikel, richtig gut ausgearbeitet. Bis auf einen kleinen Fehler: Mit dem genialen Spielmacher (zweiter Absatz) meint ihr sicher nicht Luis Suarez sondern Luis Figo…

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RM 29. November 2012 um 13:59

Luis Figo hätte eventuell auch einen Platz verdient, doch wir meinten tatsächlich Luis Suarez – aber nicht den von Liverpool, sondern diesen Herren. Europas Fußballer des Jahres 1961 und teuerster Spieler der Welt damals, er war der Spielgestalter in Herreras Inter.

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Paul 29. November 2012 um 14:34

In dem Fall habe ich wieder etwas dazu gelernt. 🙂

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Robert 30. September 2012 um 11:49

Ist nicht Kevin-Prince Boateng ein Paradebeispiel für diese Position? Oder Schweinsteiger?

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Ruudie 15. August 2012 um 19:41

Javi Martinez? „Er dominiert auf dem Feld zwischen dem einen und dem anderen Strafraum. Im Angriff führt er Regie, in der Rückwärts-Bewegung hält er den Laden zusammen.“

Kurz-Porträt über JM vom Bilbao-Korrespondenten der Marca:
http://www.bild.de/sport/fussball/javi-martinez/journalist-beato-als-verteidiger-und-angreifer-ein-gigant-25654964.bild.html

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Pex 9. August 2012 um 23:19

Was mich zum nachdenken anregt ist, dass der spielertyp Beckenbauer als ausgestorben galt und dem modernen Fußball nicht mehr gewachsen wäre. Auch wenn er ein Libero war und nicht def mid, dennoch habe ich den Eindruck als würdet ihr von ihm sprechen. Schade, dass ihr ihn hier nicht erwähnt.

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peter_vincent 9. August 2012 um 13:56

Zu den Drehungen:

Vllt wurde das hier schon (auch an anderer Stelle) erwähnt, aber mir ist im „LigaTotal-Cup“ beim Spiel Bremen – Dortmund aufgefallen, wie sich die Bremer (bei Hunt und Fritz besonders oft zu sehen) genau durch dieses „Wegdrehen“ sehr einfach und effektiv aus dem starken Pressing/Anlaufen der Dortmunder Gegenspieler befreien konnten und dann Platz und Raum vor der Abwehr hatten.

Man konnte beoachten, wie die Bremer gezielt in den zentralen Raum liefen, um sich dort anspielen zu lassen und dann durch das „Wegdrehen“ Raum gewannen. Ich denke, das war ganz gezielt so trainiert worden und könnte auch für andere Mannschaften ein probates Mittel gegen das Dortmunder-Pressing sein.

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Passives Abseits 9. August 2012 um 13:45

Fußballspiele werden also im Zentrum entschieden… war schon immer so… wird immer so bleiben und ist auf jedem Niveau anwendbar.
Und wurde das 4-2-3-1 nicht „flächendeckend“ eingeführt, damit jede Mannschaft einen spielstärkeren Mann ins Zentrum stellen kann, der aus dem Zentrum das Gegenpressing löst? Zumindest erscheint es so, wenn die Hertha Anhänger in den Kommentaren selbst Kacar als Beispiel nennen wollen…

Und wenn das Pressing vom Gegner so krass ist, dass man den Ball kaum noch zum Verteidiger zurückprallen lassen kann… muss halt die Drehung als weitere Option her…

Trotzdem immer wieder cool, dass man auf dieser Seite Videos von Wilshere oder Redondo und wie sie Situationen im Mittelfeld lösen, finden kann… und das einem hier Auffälligkeiten und Möglichkeiten im Fußball wirklich erklärt werden… vielen Dank (und kann jemand diese Seite den Kommentatoren und Experten unserer Fernsehstationen weiterempfehlen? Danke!)

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GH 9. August 2012 um 18:03

Wobei die Kommentatoren und die Experten mit diesen Begriffen wahrscheinlich überhaupt nicht umgehen könnten. Besonders die Kommentatoren zeigt doch unglaublich oft, wie wenig Ahnung sie über Fußball hat. Manchmal erkennen sie nicht einmal die Spieler.
😉 Diese Seite ist zu gut. 😉 Wenn es ein Reporter gut aufnehmen kann, dann kann man den Kommentarton vielleicht einmal wieder anmachen.

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peter_vincent 9. August 2012 um 19:27

Es gibt sicherlich (zu viele) schlechte Kommentatoren und solche die eher Selbstdarsteller sind, aber ich befürchte auch, dass der durchschnittliche Stammtisch-Fan genau das sehen will und mit mehr Qualität überfordert wäre.

Waldi, Herrmann und Co. sind halt Volkes Stimme .. 😉

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Bayernfan 6. September 2012 um 14:36

Wobei manche Experten so etwas durchaus verstehen (leider nur die wenigsten).
Bei den Kommentatoren gebe ich dir aber recht, da fragt man sich manchmal, wie die an den Job gekommen sind.
Aber auch viele Fans haben von solchen taktischen Feinheiten keine Ahnung. So wird Thomas Müller hier manchmal nach einem Spiel dafür gelobt, dass er so viele Lücken gerissen hat, während alle „Experten“, „Fachzeitungen“ und Fans ihn kritisieren.

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James 9. August 2012 um 20:59

Ich denke, dass Kacar nur als Beispiel diente, da er in seinen besten Zeiten alles gemacht hat. Der User wollte wahrscheinlich anmerken, dass Kacar torgefährlich war, defensiv stark war und spielmachend agierte.

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Jiraiya 12. August 2012 um 23:47

Ich hab Kacar genannt, weil er alle Anlagen hat um diese Rolle zu spielen. In Top-Form natürlich!

Wie schon geschrieben, kann er jede zentrale Positon spielen und erfüllt alle Anforderungen an diese Rolle.

PS:
Bin kein Hertha-Fan. War nur schon damals von Favres Arbeit angetan.
Würd mich interessieren, ob Kacar im 4-2-2-2 von Hertha damals schon so ne Rolle gespielt hat. Mit 17-18 hab ich auf sowas nicht geachtet. ^^

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Alex 9. August 2012 um 10:45

Da diese Seite mich immer wieder inspiriert… Leiste ich mal einen (un)wichtigen Beitrag.
Danke Jungs, Danke RM für Eure Beiträge….

Hier ein Namesvorschlag für die vertikale moderne Sechs…

Upper Six (6), leite ich von upright ab, vertikal eben. Wenn ich es frei übersetze, dann haben wir sozusagen die Ober Sechs… Die über anderen 6er steht und die es bisjetzt so noch nicht gab.

An dem deutschen Begriff arbeite ich noch ein wenig…

Aufgehts SV!!! Bis zum Bulistart muss ein Name her 🙂

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Johnny 9. August 2012 um 01:24

Netter Artikel, ich muss aber sagen, dass es beinahe ein wenig überzogen ist mit diesen ganzen Bezeichnungen.
Spieler, die eine solche interpretieren findet man in unteren Ligen sehr häufig und damit meine ich nicht die Kreisklasse.
Ich selbst habe in meiner Zeit in der A-Jugend Regio meine Position vor der Abwehr sehr sehr ähnlich interpretiert und es wurde einfach nur Vorstopper genannt ;-).
Was ist damit sagen will ist, dass sowas eigentlich nichts Neues ist und auch keine überragenden taktischen Überlegungen voraussetzt.

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MR 9. August 2012 um 02:33

Ein Vorstopper ist doch aber was völlig (!) anderes als der hier gezeichnete Spieler. Er ist klassischerweise ein Ausputzer vor der Abwehr, das ist im allgemeinen Verständnis eine rein defensive Rolle. Wenn wir jetzt ein Spiel mit dir analysiert hätten, dann hätten wir nicht einfach schreiben können „Johnny spielte als Vorstopper“, da wäre niemand annähernd auf die Idee gekommen, dass sich dahinter ein Spielgestalter über das ganze Feld verbirgt.

„Taktiktheorie: der Vorstopper, der sich gleichzeitig aus dem Pressing dreht, das Spiel aus der Tiefe und in der Höhe macht und bei Gelegenheit auch mal steil geht“

Wäre auch ein reichlich blöder Titel für den Artikel, oder?
Wir brauchen eben neue Begriffe, wenn wir neue Dinge konkretisieren wollen, geht nicht anders. Ob die Sache an sich neu ist, oder nur noch keiner drüber nachgedacht hat und es deshalb noch keinen Begriff gibt, ist dabei ja unerheblich. Wir müssen es irgendwie anders bezeichnen, wenn es anders ist.

In unteren Spielklassen ist das sicherlich leichter umzusetzen (schon weil die Spieler nicht so spezialisiert sind und das Tempo nicht so hoch), aber: „Die Fragen sind, wie sich eine solche Spielweise auf höherem Niveau auswirkt sowie ob ein solcher Aktionsradius im Spitzensport möglich ist.“

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rotation 9. August 2012 um 01:14

Mich würde mal interessieren, welche 6er Kombinationen bei welchem Spielstil den besten Ertrag nach sich ziehen?

Bei Ballbesitzfussball à la Barcelona bedarf es andere 6er-Typen als bei z.B. Teams, die schnell kontern, das Mittelfeld also schnell versuchen zu überbrücken, etwa wie es Hannover teils praktiziert.

Auch interessant sind Kombinationen, die sich gegenseitig ihre Schwächen kompensieren…
„Deeplying Playmaker + Box2Box-Player“ ist ja eine häufige Kombination, aber was ist denn, wenn wir mit z.B. Schweinsteiger eine Mischform aus Box2Box und Deepl. Playmaker haben? Passt dazu eher eine „moderne 6“ wie Martínez, oder doch dieser oben veranschaulichte „vertikale 6er“, Modrig/Banega?

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peter_vincent 8. August 2012 um 20:21

Ich sehe Kroos nicht als Option für die „vertikale Sechs“. Dafür fehlt es ihm imho an der (gedanklichen) Handlungsschnelligkeit. JH kritisierte seinen Musterschüler kürzlich ebenfalls ob seiner monoten Spielweise. Schade ist, dass es hier wohl an der Mentalität scheitert, zumindest temporär ist er auch mal höheres Tempo mitgegangen (z. B. in der Doppel-Sechs im Spiel „AufSchalke“).

Vllt braucht er einfach auch mal einen Trainer, der dies nicht nur verbal kritisiert, sondern auch Lösungen anbietet, in Form eines entsprechenden Trainings/Systems. Ich denke da an Favre und wenn man den Gedanke weiterspinnt, könnte ich mir Kroos doch als „vertikale Sechs“ vorstellen und hier auch als fluide Lösung. Vllt wird man es Sommer 2013 sehen. 😉

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Rasengrün 8. August 2012 um 16:35

In den Grafiken steht die Viererkette sehr weit, sollte die nicht zur Absicherung des riskanten Durchbruchmanövers wesentlich kompakter formiert sein? Soll heißen: Ich gehe ja mit, dass eine vertikale Ausrichtung des Sechsers sinnvoll sein kann, aber ich bin mir über den Kontext noch längst nicht sicher.

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RM 8. August 2012 um 16:37

Die Viererkette befindet sich im Aufbauspiel, darum ist sie breit – sobald der Sechser ansetzt, rückt die Viererkette naturgemäß zusammen, natürlich.

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Rasengrün 8. August 2012 um 21:53

Das ist in der kollektiven Steuerung dann allerdings auch sehr anspruchsvoll. Potentiell eine Situation in der Fehler spielentscheidend werden.

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RM 8. August 2012 um 22:11

wenn der Sechser das nicht kann, dann wird man sogar die Bude ziemlich vollbekommen.

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Rasengrün 8. August 2012 um 22:49

Oder wenn die Viererkette das nicht kann… 😉

Die Beispiele im Text sind wohl nicht ohne Grund ausnahmslos echte Top-Leute auf ihrer Position. Muss man das vielleicht ähnlich sehen wie bei der falschen Neun, in Reinform nur mit Ausnahmespielern möglich? Stilbildend können Elemente nur werden, wenn sie auch auf durchschnittlichem Liga-Niveau funktionieren.
Was mich dann wieder zurück zur kollektiven Steuerung bringt, denn das wäre wohl der einzige Ansatzpunkt wie man diese Spielweise auch ohne den fast kompletten Spieler (darauf läuft das Anforderungsprofil im Text ja nun hinaus) auf der Sechs umsetzen könnte. Wie könnte das konkret aussehen, wer gibt da das Kommando?
MMn sollte das nicht der Sechser selbst sein, sondern einer der IV, da die in der Situation den besseren Überblick haben dürften, insbesondere, wenn der Sechser den Ball mit dem Rücken zum gegnerischen Tor bekommt. (Ok, zugegeben vor meinem inneren Auge sehe ich da gerade einen Sechser per Marseille-Roulette zwischen zwei pressenden Gegnern durchtanzen, aber bleiben wir mal realistisch…) Die kompakte Absicherung muss mindestens gleichzeitig zum Durchbruch erfolgen, sonst wird man bei Ballverlust aus dem Momentum heraus ganz sicher überrannt.

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blub 8. August 2012 um 23:42

Das Zeichen sollte schon von einem IV kommen, am besten derjenige der auch den Pass spielt und ihn dann auch so spielt das die drehung gut zu machen ist. Man kann auch quasi „per Pass“ kommunizieren indem man einfach so spielt das die drehung z.B. links rum automatisch stattfindet.(z.B. nicht „auf den körper“ sonder etwas versetzt indie schnittstelle

eine überlegung kann auch sein einen technisch starken spieler als „2. aufbauspieler“ hinzuzuziehen, damit man das spielerische potential im zentrum erhöht. Ich denke da bei Bayern an Ribery der ja technisch“ ganz gut“ ist und auch die körperlichen Voraussetzungen mitbringt (antritt, ZK-stärke, allg. dynamik) um das Pressing zu brechen. Robben wäre mir für sowas wieder zu eindimensional und fragil.

man könnte dann Gustavo ein wenig zu seite schieben damit das ungefähr passt.
Man kann sich ja auf Pressingvorbereiten, sone variante ist also nicht utopisch, wenn sie denn erdacht und geübt wurde.

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Haeschber 9. August 2012 um 00:03

Meiner Meinung nach ist der umkippende Spieler im Sechserraum nämlich garnicht so revolutionär. Dass die Spielstärle und technische Gewandtheit immer weiter nach hinten verschiebt ist doch inzwichen bekannt.. Dass man durch Drehungen, die sehr individuell anfordernd sind, das Pressing gut aushebeln kann, auch.

Bei einem wirklich starken Pressing des Gegners, lassen sich doch öfter Offensivspieler fallen, um dieses eben möglicherweise aushebeln oder wenigstens umgehen zu können? Also wie im Beispiel blub’s Ribery.

Das einzige wirklich „neue“ wäre für mich dann, dass dieser „vertikale moderne Sechser eben ganz alleine ganz speziell diese Aufgabe hat – ob das wieder sinnvoll ist, endscheidende Spielsituationen auf eine Schulter zu legen, ist eine weiter führende Frage… „Neu“ wäre natürlich außerdem noch das Beackern aller 3 Drittel durchs Besetzen des 10er Raums (?) im Laufe des Angriffs, was übrigens dann im Artikel kaum mehr erklärt wird.

Zum Kommande, das zur Drehung führt: Bei uns ist es eigentlich Standart, dass wir ( die IV) nach Anspiel dem Sechser das Kommando geben, sich zu dehen. Teilweise mit dem Zusatz „nach links“ „rechtsrum“ oder so.

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RM 9. August 2012 um 01:23

Die vertikale Sechs soll das Angriffspressing aushebeln können, bei kompaktem Abwehrpressing hinten aushelfen (Drehung der Offensivspieler nicht erzwingen lassen) und beackert somit alle drei Drittel, bei ersterem Verwendungszweck natürlich auch durch das Aufrücken.

Diese Kommandos, @Haeschber, sind verbal möglich, auf höchstem Niveau aber schwer und die Drehung sollte instinktiv erfolgen, da das gegn. Pressing schneller ist und stärker variiert. Interessant wird es, wenn man das durch die Passkommunikation macht – auch ein geplanter Artikel.

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Rasengrün 9. August 2012 um 11:33

Ganz sicher ein spannendes Thema, der Pass als Kommunikation. Für die Zwecke dieses Threads hätten wir damit übrigens eine weitere Voraussetzung herausgearbeitet, wenn ich das richtig verstanden habe. Der vertikale Secher erfordert den pass-starken IV, der ihn einsetzen kann. So würde man ja eigentlich eher in Bezug auf Stürmer und Vorlagengeber formulieren und das ist für sich genommen schon wieder recht interessant.

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RM 9. August 2012 um 12:27

Ich gehe ja davon aus, dass in den nächsten 3-10 Jahren sich die Bandbreite an technisch starken Spielern erhöht und darum eine solche Spielweise als Konter gegen das Pressing möglich wird. Aktuell steht es in der Theorie nur sehr sehr sehr wenigen Mannschaften zur Verfügung, praktisch auch das nicht. Das Ziel sollte aber sein, sich dahingehend zu entwickeln und zu scouten, wie es in Inter Mailands Akademie zu sein scheint.

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Rasengrün 9. August 2012 um 20:47

Klar, davon ist auszugehen, dass die verbesserte technische Ausbildung sich irgendwann auch in der Breite niederschlägt. Mich fasziniert hier gerade aber wieder einmal viel mehr, wie sich die Anforderungen an die Spieler der einzelnen Mannschaftsteile nach und nach verändern, wie immer wieder neue Fragen aufgeworfen und neue Antworten gefunden werden, die doch wieder nur zu neuen Problemen führen und so die nächste Phase der Permutation einleiten. Nichts ist neu, nichts ist alt, alles wandelt sich und kombiniert die Elemente neu. Sind wir nicht alle ein bisschen Libero?

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Marc 8. August 2012 um 10:15

Wieder ein sehr schöner Blog. Eine sehr gute Variante mMn, aber auch anfällig bei Ballverlust ( wenn der vertikale Sechser bei seiner Drehung den Ball verliert brennt es hinten lichterloh ).

Ich glaube das Toni Kroos diese Art zu spielen sehr gut umsetzen könnte, wenn er im Bereich Antritt und Robustheit noch mehr arbeitet. Rein von der Ballannahme und vom Spielverständnis wäre er echt geeignet. Allein an der Dynamik fehlt es ihm dann leider.

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Rasengrün 8. August 2012 um 22:53

Die ist aber entscheidend. Der Sechser muss sich in der skizzierten Situation ja gleich zwei Gegnern schnell entziehen um einen sicheren Pass spielen zu können.

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Jose Mourinho 8. August 2012 um 05:33

Wieso fiel hier der Name Gündogan nicht? Ein Spieler der sich aus jeder Pressingsituation befreien kann, das Spiel lenken kann, aber auch den letzten entscheidenten Pass spielen kann(siehe video). Komisch dass Sahin vor einem Jahr total überbewertet wurde und sein Nachfolger total unterbewertet wird (=Medien).

http://www.youtube.com/watch?v=12hgUaLDAFs

Noch was zum „totalen Spielmacher“: Wann erscheint der Artikel?

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RM 8. August 2012 um 15:26

Gündogan ist ein herausragender Spieler, der vom Potenzial her diese Rolle bekleiden könnte, ja. Er ist auch einer dieser totalen Spielmacher …
… der Artikel dazu kommt bald. Ist halt schwer, Zeit zu finden neben privaten, beruflichen Belangen und der tagtäglichen Bloggerarbeit, etc.

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Franz Rummebender 7. August 2012 um 23:31

Die moderne 6 bezeichnet also mehr oder weniger nur den offensiven 6er,
neben der defensiven 6, der klassischen.
Das einzige was besser wäre, wären 2 gleichberechtigte 6er,
die jeweils beide Eigenschaften des klassichen und modernen in sich vereinen.
Dadurch könnte man auch auf der 6 perfekt rochieren.
Also einen Körper wie Bender mit der Spielstärke eines Xavi(oder so).
Davon gibts nicht viele und Yaya Toure wohl das aktuelle Paradebeispiel.
Ein Kopf grösser als alle andern und trotzdem super Technik und Auge.
Dieser Spielertyp stellt wohl sowas wie die Zukunft der 6er da.
Als beispiel fällt mir Khedira bei der EM ein,auch wenns bei ihm nach vorne
sicher noch ausbaufähig ist, hatte er (zu) viele b2b Aktionen.
(Nebenbei bemerkt, sollte mal jemand diesen Artikel an Schweini verschicken ; )
Diese Entwicklung an das Anforderungsprofil des modernen 6ers
ist derzeit auch schon gut an den Innenverteidigern zu sehen,
von denen ebendfalls immer mehr spielerische Qualitäten abverlangt werden.

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max 8. August 2012 um 01:42

was haben die leute mit dem körper ? seit wann muss man 1.90 sein, um das zentrum zu dominieren ? makelele war einer der besten zweikämpfer im zentrum und hatte einen ähnlichen körperbau wie xavi.
das physische wird überbewertet, wie so oft. es geht darum, intelligent zu sein, den körper effektiv zu nutzen.
pique ist leichter vom ball zu trennen als iniesta, um mal ein beispiel zu nennen.

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max 8. August 2012 um 01:43

nachtrag: physische stärke wird an falschen dingen gemessen.

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Laie 7. August 2012 um 18:04

Hallo Spielverlagerung.de-Team. Ich finde eure Seite sehr interessant, bin allerdings Taktik-Laie und verstehe auch nur die Basics ( Verschieben, Vertikalspiel, Gegenpressing etc.). Dennoch interessiert mich gerade dieser Artikel.

Deswegen wollte ich fragen, ob ihr so eine Art kompakte Übersicht der bekannten (mit fokus auf heute) Spielertypen auf 6, 8 & 10 erstellen könntet (b2b, deeplying playmaker, klassische 10, klassische 6, morderne 6, eventuelle mischformen, bzw. so wie ihr es aufteilen würdet) und knapp die Funktionen und Eigenschaften dieser Spieler gegenüberstellt. Mit Beispielen (Wilshere, Modric, Banega sind schon gute) aus Bayerns (+ Martinez), Dortmunds, Barcas und Arsenals Mittelfeld wäre das perfekt.

Eure Arbeit ist wohl zeitintensiv, aber so eine Übersicht wäre halt genau das was ich brauche, um als Laie solche Spieler vergleichen und einordnen zu können. Würde mich schon sehr sehr freue wenn ihr es in die Kommentare schreibt – müssen auch nicht alle Beispiele rein – , ein Artikel wäre überragend. Also sofern ihr es machen könnt – meinen großen Dank!!!!

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RM 7. August 2012 um 18:43

In unserem Taktiklexikon finden sich bereits einige Grundbegriffe erklärt!

Ich mache es also hier nochmal kurz:

die klassische Zehn bezeichnet jenen Spieler, der hinter dem Sturm und vor dem Mittelfeld agiert und für die Kreativität zuständig ist. Die genauere Einschätzung dieses Spielertyps ist von Land zu Land unterschiedlich, in Italien und Südamerika war es oftmals eine „9,5“, also ein kreativer und gleichzeitig gefährlicher Halbstürmer. Interessant ist hierbei Platinis Wandlung im Laufe seiner Karriere, wo er stärker vertikal agierte. In Deutschland spielt die klassische Zehn etwas strategischer und organisierter, darum auch öfter aus der Tiefe (Netzer). Heutzutage gilt die klassische Spielweise der Zehn als ausgestorben.

Der tiefliegende Spielmacher ist selbsterklärend (blöd und sehr vereinfacht gesagt: eine Nummer Zehn auf der Position des Sechsers, z.B. Pirlo und Scholes), der box-to-box-Spieler ist ein Achter, in dessen Aktionsradius der gesamte Raum zwischen den beiden Strafräumen fällt (Gerrard und Lampard früher, haben das teilweise von der Zehn aus gemacht, auch Matthäus könnte man hier hinein zählen). Es gibt Sechser, die auch so agieren (Khedira und Schweinsteiger kennt man).

Die klassische Sechs entsprang aus dem Vorstopper, ist ein Abräumer (Gattuso, uU auch einer wie Luiz Gustavo) und eher destruktiv, die moderne Sechs hingegen ist kreativer; hier ist wohl Busquets das ideale Beispiel, wobei man darunter auch Martinez einordnen könnte und generell sind hier die Definitionen weit auseinander – ich höre ja, dass Schweinsteiger auch eine moderne Sechs ist / sein soll. Ich würde diesen eher als einen Spieler bezeichnen, der als box-to-box (wenn er auf der defensiven oder offensiven Acht auftritt, also mit einem Sechser dahinter) ODER als tiefliegender Spielmacher (Teil einer Doppelsechs) auftreten kann. Man könnte sogar so weit gehen und ihn als box-to-box-Spielmacher bezeichnen, wo wir schon bei den Mischformen sind – diese sind allerdings namenstechnisch selten definiert, weil es keinen Konsens und generell keine Richtlinien diesbezüglich gibt. Meine „vertikale moderne Sechs“ könnte man sogar passender als „drehender Sechser“ bezeichnen, während „drei/Drittel-Spielgestalter“ sowohl darauf als auch auf den box-to-box-Spielgestalter passen würde.

Alles in allem sind aber Namen und Definitionen nur Schall und Rauch, ebenso wie Formationen. Wichtig ist einzig, was auf dem Platz passiert, wieso diese Marschroute gewählt wurde, wie sie umgesetzt wurde, wieso sie auf diese Art und Weise umgesetzt wurde. Kann man diese vier Fragen beantworten, hat man das Spiel einer Mannschaft sowie die darin liegenden Taktiken verstanden und benötigt keine Fremdwörter oder Definitionen. Diese sind nur bei zumindest großflächigem Konsens einig, um nicht einzelne Aspekte langatmig zu wiederholen.

(Ich hoffe, die Antwort passt so halbwegs)

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Laie 7. August 2012 um 19:18

Okay, vielen dank für die schnelle Antwort. Hat mir einige Fragen beantwortet.

Ich hatte das Wilshere-Video schonmal gesehen, und finde in dem Video nicht nur die Rolle Wilsheres interessant, sondern auch Songs und Fabregas Rolle.
Wilshere ist oft am defensivsten positiniert (6?), und baut das (Pass-)Spiel aus der Tiefe auf stößt auch mit nach vorne vor. Song ist teilweise mit ihm auf einer Höhe (doppel-6?), aufgrund der defensiven Absicherung, geht manchmal auch vor ihn (auf die 8?) und empfängt seine Pässe (b2b?). Fabregas ist teilweise deutlich vor den beiden (10?) und ist für die Offensive im letzten Drittel zuständig, lässt sich aber auch auf die 8(?) auf eine Höhe mit Wilshere UND/ODER Song fallen. Gerade bei Fabregas finde ich das interessant, in einem Video („Cesc Fabregas – The Pass Master“) mit größtenteils älteren Szenen nimmt er – wenn ich das richtig interpretiere ein – Wilsheres Position ein, und schlägt vor den IVs extrem oft hohe Bälle präzise auf die Stürmer. Wenn ich das alles richtig beobachtet habe.

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MR 7. August 2012 um 19:56

Da muss ich reingrätschen. Über dieses Spiel sollte man am besten nicht reden, ohne es gesehen zu haben. Oder besser: Man sollte am besten über garnichts reden, ohne dieses Spiel gesehen zu haben. Denn man sollte unbedingt dieses Spiel gesehen haben!!! Für mich weiterhin das beste Fußballspiel, was ich je gesehen hab, besonders in der ersten Halbzeit.

Fabregas, Song und Wilshere definierten in diesem Spiel meiner Meinung nach die fluide Dreifachsechs, die nicht nur in Ballbesitz sondern auch gegen den Ball extrem flexibel agierte, wie ich es vorher noch nie gesehen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war das (soweit ich weiß) das erste Mal, dass Barca mit Messi als falscher Neun im Mittelfeld Parolie geboten werden konnte. Wenger konterte die brutale Fluidität in Barcas Zentrum (die ein paar Monate vorher Mourinhos Madrid ein 5:0-Debakel einbrachte) mit defensiver Fluidität seines eigenen Zentrums. Traumhaft.

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ting 7. August 2012 um 20:26

Was genau ist das denn für ein Spiel? Und wo kann man sich das angucken?

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MR 7. August 2012 um 21:00

16. Februar 2011, Champions League-Achtelfinale, Hinspiel, Arsenal FC 2:1 FC Barcelona

Wo man das sehen kann – ich vermute, irgendwo im Internet.

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ting 7. August 2012 um 21:21

Internet, he? 😉

Danke für die Infos..

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GH 7. August 2012 um 21:37

Und im Rückspiel ist dann diese fluide Dreiffachsechs gegen Barcelona total untergegangen. Habe selten so ein dominantes Spiel gesehen. Das Rückspiel war für mich das wohl einseitigste Spiel zweier spielstarker Mannschaften überhaupt. Barcelona hat das Spiel dermaßen dominiert, dass Arsenal vielleicht 5 Minuten, wenn überhaupt, in der Hälfte von Barcelona verbracht hat. Dieses Pressing war des beste das ich je gesehen hab.
Nichtsdestotrotz war das Hinspiel wahrscheinlich ein besseres Spiel.

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MR 7. August 2012 um 22:44

Nunja, de facto stand es 1:1 als diese unsägliche rote Karte das Spiel effektiv beendete. Defensiv war Arsenal da eigentlich ganz ordentlich dabei, gab glaub ich wenige Barca-Chancen. Sie sind nur nicht mehr hinten rausgekommen. Sie haben da, wenn ich mich recht entsinne, den Fehler gemacht, etwas zu tief zu stehen. (Dadurch war tatsächlich die oben angesprochene Gegenwehr im Zentrum ziemlich zerschlagen.)

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GH 8. August 2012 um 02:25

Leider finde ich kein brauchbares Video – bloß dieses http://www.youtube.com/watch?v=27Xri-yKZrs&feature=related , aber das zeigt nicht wirklich spielauschschnitte – . Das mit der Roten Karte hab ich vergessen, aber auch davor war Barcelona drückend überlegen. Arsenals erste Chance war die Ecke in der 2.Halbzeit, bei der dann durch ein Eigentor 1:1 entstand. Sonst war nur Barcelona in der Offensive. Des Weiteren hat Barcelona durchaus Chancen und Arsenal war besonders defensiv äußerst fahrlässig und mit viel Stellungsfehlern und zu wenig Einsatz im Zweikampf.
Und gerade das 1:1 , zeigt die Dominanz. Danach ging es weiter wie zuvor und Arsenal hatte immer noch nicht den hauch einer Chance, auch defensiv nicht.

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trikottausch 8. August 2012 um 16:53

falls du noch keine aufzeichnung des spiels gefunden hast und immer noch interesse hast:

livetv.ru/showvideo/49607/

hier kannst du das spiel nochmal komplett sehen! allgemein kann man auf live-tv viele spiele aus allen möglichen ligen als aufzeichnungen sehen! kannst dich ja einfach mal dort umschauen 😉

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Flat 7. August 2012 um 16:11

Schöner Artikel der zeigt wie wichtig diese Spieler sind. In dieser Liste hätte ich noch gerne Yaya Toure gesehen, denke ein gutes Beispiel war zu Hause beim 1:0 Erfolg gegen Manu. Der Absolute Dreh und Angel Punkt im City Spiel von „Box-to-Box“.

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ShoBeazz 7. August 2012 um 15:45

Mir ist direkt Steven Gerrard eingefallen bei der Beschreibung, zumindest seit er seit einigen Jahren mehr aus der Defensive kommt… das ist für MICH wiederum der kompletteste Spieler, sofern er denn fit ist.

Auf Schweinsteiger paßt die Beschreibung aber auch… zumal es nach meinem Eindruck bei ihm wie auch bei Gerrard (oder Khedira, oder Holtby) im Verlauf der Karriere von einer eher offensiven Rolle peu a peu weiter nach hinten ging – interessant wäre da mal eine Analyse, wer die Rolle eines modernen 6ers besser/effektiver ausfüllt, ein „gelernter“ DM oder ein „Quereinsteiger“.

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HW 7. August 2012 um 17:44

Dabei hat Gerrard den Ruf ein schlechtes Positions- und Defensivspiel zu haben. Ich habe das selber aber nicht aktiv beobachtet.

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mananski 7. August 2012 um 15:27

Für mich die absolute Königsposition des Fußballs. Gute Beispiele für diesen Typ fine ich sind noch Igor Denisov und natürlich Pirlo, die beide bei der EM stark waren.

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kompottclown 7. August 2012 um 13:54

wie immer sehr gute taktiktheorie. mich würden jedoch noch 3 weitere dinge interessieren:

1. welche taktischen erweiterungen ergeben sich in einem spiel mit der heute eher gebräuchlichen doppel- oder sogar mehrfachsechs sowie aufgabenteilung mehrerer zentral agierender spieler (z.B. ein box2box-6er & ein defensiv-horizontaler, aufteilung 6er/8er/10er, portugal während der EM, chelsea gegen spielstärkere mannschaften 🙂 etc.)

2. wen siehst du in deutschland (BuLi, N11), der sowas kann oder können wird? – wird Kroos das werden (ja, an sich ist er 8er)? holtby? gündogan? xhaka? rudy?

3. wer füllt diese rolle international aus (neben den genannten)? – sahin? cabaye? pirlo (ja,fehlt dynamik)? Vidal? Moutinho? Marchisio?

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Jiraiya 7. August 2012 um 17:09

In Deutschland sehe ich das Potenzial für so eine Spielweise bei den genannten Spielern von kompottclown, Problem wäre IMO bei diesen Spielern die fehlende Körperpräsenz IM Strafraum.
Das muss nicht wirklich was heißen, aber Gojko Kacar vom HSV in seiner Hertha-Form, die er leider seit Jahren nicht mehr findet, wäre in der Bundesliga sowas wie der Prototyp, IMO.

Kann zentral jede Position spielen, von IV bis MS, alles schon im Profifussball gespielt.

Hat alles um diese Rolle zu übernehmen, aber dafür müsste er vllt. wechseln und wieder ne komplette Saison spielen. In seiner letzten Hertha-Saison war er überragend, schade, dass er sich seitdem kaum weiterentwickelt hat..

Andere Spieler, die mir spontan einfallen:
Julian Schuster vom SC Freiburg, Salihovic von Hoffenheim, Holzhauser vom VfB, Emre Can von den Bayern.
Bei diesen Spielern bin ich mir aber nicht so sicher, was das „box-to-box“ und Strafraumpräsenz betrifft.

International kommt mir da De Rossi in den Sinn. A.Song von Arsenal, dem interessanterweise als 6er mehr das spielgestalterische fehlt als offensive Präsenz bei Arsenal.

Thiago zeigte letzte Saison bei der Niederlage gegen Osasuna auch sehr interessante Ansätze was die vertikale moderne Sechs angeht.
Video kann man sich auf Youtube anschauen. Von Kacar vor seiner HSV-Zeit gibt’s auch 2-3 Videos, leider nicht mehr.

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HerrHAnnibal 7. August 2012 um 13:35

Super Artikel. Danke dafür.

Nicht ganz einfach aktuelle Spieler zu nennen, die gleichermaßen als alleiniger 6er abräumen, das Spiel gestalten und selbst dynamisch vorstoßen.

Spieler wie Banega, Wilshere oder Modric fehlt die Physis für die Rolle vor der Abwehr. Gleiches gilt auch für den genannten Holtby.
Busquets ist nicht sehr dynamisch mit seinen Vorstößen. Martinez könnte passen aber er ist (noch) kein Spielgestalter…

Am Ehesten ist für mich Yaya Toure denkbar. Für mich der kompletteste Spieler der Welt und auch in dieser möglich.

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GH 7. August 2012 um 14:47

Die alleinige 6er Position hatten Wilshere und Modric noch nicht wirklich gespielt. Meistens spielen sie in einer Doppelsechs, wobei sie den offensiveren Part übernehmen. Aber dass den beiden die Physis fehlt, um dieser Position gewachsen zu sein kann ich nicht zustimmen, denn beide verhalten sich so clever im Zweikampf, dass ihnen lediglich das Kopfballduell Schwierigkeiten bereiten könnte. Noch dazu sind beide so wendig und beweglich, dass sie es eben meistens auf eine andere Weise lösen können.
Aber als alleinigen 6er sehe ich diese Position auch als sehr schwierig an. Weil wenn dieser vertikale moderne 6er mit nach vorne geht, dann entstehen zu oft Lücken. Auch ein Redondo hatte mit einem Makelele einen Absicherer. Wenn sich die vertikale moderne 6 durchsetzten will, dann müssten meiner Meinung nach es mehrere gleiche Spielertypen sein. Weil ohne dass einer für den anderen absichert, würden zu oft Probleme entstehen.

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MR 7. August 2012 um 15:52

Letzteres ist übrigens die perfekte Überleitung zum im Artikelende angesprochenen „Totalspielmacher“.

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GH 7. August 2012 um 21:21

Nur als kurze Frage: Ist dann der „Totalspielmacher“ auch mit größeren Defensivaufgaben belastet?

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Datschge 9. August 2012 um 14:23

Jein. Ohne Details über den Artikel über nen „totalen Spielmacher“ zu wissen würde ich mal vermuten, dass damit die mannschaftliche Aufteilung der Spielmacherrolle gemeint ist. Und zwar eben nicht Aufteilung im Sinne dieser und jener übernimmt diese und jene Aufgabe, und damit hat’s sich, sondern alle können die Aufgabe übernehmen und tuen, was in der Situation am passendsten ist.

Wie im diesen Artikel ausgeführt nimmt die spielerische Fähigkeit vom Offensiv- zum Defensivteil der Mannschaften traditionell ab, das Pressing ist dementsprechend eine Methode, gezielt spielschwächere Gegenspieler erst zum Ball kommen zu lassen und dann als Schwachpunkte zu attackieren. Spielstärkere Innenverteidiger wie Hummels und Badstuber sind direkte Reaktionen darauf. U.a. Dortmund geht weiter und fördert und fordert spielerische Fähigkeiten auch von anderen Spielern wie man sehr schön an der Entwicklung von Subotic sehen kann (der als vermeintlicher Schwachpunkt neben Hummels seit geraumer Zeit von Gegnern anvisiert wird). Das endgültige Ziel wäre es, dass alle Spieler wenn notwendig situationsbedingt auf hohem Niveau offensiv spielmacherische und defensiv absichernde Fähigkeiten einbringen können. Damit würden auch Defensivaufgaben für vormals strikt offensivausgerichtete Spieler wachsen, aber bei einer mannschaftlich stringenten Umsetzung (bei der jeder Spieler das optimale aus seiner momentanen Positionierung macht) würde die tatsächliche Belastung für einzelne Spieler eher abnehmen.

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Jourl 7. August 2012 um 14:53

Stimme dir im Großteil zu, aber Martinez ist durchaus in der Lage den spielgestalteten 6er vor der Abwehr zu geben.

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El Siete 7. August 2012 um 12:20

Sehr interessanter Artikel mit guten Beispielvideos und Animationen, die ganz klar helfen die Beschreibung des vertikalen Sechsers zu verstehen.
Zumindest in ein paar Spielszenen habe ich bei Lewis Holtby auf der spielstarken Sechserposition, in der letzten Saison auch Ansätze eines „box-to-box“-Spielers gesehen.

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James 7. August 2012 um 11:51

Ich musste unweigerlich an Shirokov denken. Dieser ist zwar nicht an der absoluten Weltklasse anzusiedeln, doch er ist torgefährlich,technisch und defensivstark. Er kommt jedoch selbstverständlich nicht an die Klasse eines Redondo heran

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Ruudie 7. August 2012 um 11:16

beim Durchlesen dieser Profilbeschreibung, musste ich „als normaler Fußball-Fan“ sofort an Matthäus & Sammer denken… Wo unterscheiden sich die beiden zu ihren Mittelfeld-Zeiten von der „vertikalen, modernen 6“?

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RM 7. August 2012 um 12:04

Sammer war zwar nicht der hervorragendste Spielmacher, aber würde durchaus passen, ja. Matthäus war ja eher eine Acht oder Zehn, als er auf der Sechs spielte, ging er nur gelegentlich nach vorne – also eher wie Khedira, würde ich sagen, nicht so spielgestaltend wie ein Redondo.

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Feix 7. August 2012 um 10:42

Ausgesprochen interessanter Beitrag und ich muss zu meiner Schande gestehen, noch nie von Duncan Edwards gehört zu haben.

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