Vorschau Spanien – Frankreich

Bekommt der Titelverteidiger die nötige Zielstrebigkeit ins Spiel? Bleibt Blanc bei seinem Standardsystem oder opfert er einen Offensivakteur?

Spaniens Formation weitesgehend klar

Mögliche Startformationen

Bei den Spaniern ist niemand verletzt, auch Sperren für das Viertelfinale gegen Frankreich gibt es nicht. Man kann also davon ausgehen, dass die gleiche Elf wie in den Gruppenspielen gegen Irland und Kroatien beginnt.

Die einzige leichte Änderung könnte sein, dass Fabregas statt Torres spielt. Dies würde dann wieder zu einem Spielsystem mit falscher Neun führen. Da Torres gegen Kroatien nicht überzeugen konnte – zu häufig wählte er die falschen Laufweg – ist ein System mit Fabregas als falscher Neun also nicht ausgeschlossen.

Problematisch könnte hier allerdings sein, dass weder Iniesta noch Silva und auch nicht Xavi dafür bekannt sind, viele Läufe in den Strafraum zu machen, um von Fabregas´ Bewegungen zu profitieren. Mit Fabregas hätte der Titelverteidiger sechs Spielmacher auf dem Feld, was zwar auf jeden Fall für Dominanz sorgen wird, jedoch nicht unbedingt für Torgefahr.

Allgemein spielt die spanische Mannschaft noch nicht zielstrebig genug, das Fehlen von David Villa wirkt sich doch stärker aus als viele vermutet haben.

Verfängt sich Spanien im Tiki-Taka-Netz? Navas als Waffe von der Bank

Immer dann, wenn Navas ins Spiel kam, bekam das spanische Spiel im letzten Drittel einen Faktor dazu, der vorher völlig fehlte: Breite.

Mit all den zur Mitte tendierenden Spielern ist die spanische Mannschaft recht leicht ausrechenbar. Gegen einen offensiv eher schwachen Gegner wie Irland konnten die spanischen Außenverteidiger sehr offensiv agieren, da nicht viel Kontergefahr drohte.

Navas könnte als Einwechselspieler gegen sehr defensive Franzosen eine Schlüsselrolle zukommen.

Gegen Frankreich lauern mit Ribery, Benzema, Nasri und eventuell Menez aber brandgefährliche Spieler, die große Räume hinter den Außenverteidigern mit Sicherheit zu nutzen wüssten. So kann man also davon ausgehen, dass die spanischen Außenverteidiger nicht jeden Angriff mitgehen.

Es ist dementsprechend nicht auszuschließen, dass sich Spanien im eigenen Kurzpassspiel verfängt und nicht zu vielen Chancen kommt. Je nach Aggressivität der Franzosen und Passtempo der Spanier kann das vermeintlich ziellose Kurzpassspiel jedoch gravierende Folgen haben. Frankreich wird einen Großteil der Spielzeit dem Ball hinterherlaufen müssen, was physisch und auch psychisch viel Kraft kostet.

Sind die Franzosen erstmal müde gespielt, können direktere Spielertypen wie eben Navas dies ausnutzen. Es reicht ja schon wenn die Franzosen bei einer Spielverlagerung auf den eingewechselten Sevilla-Akteur einen Schritt zu langsam sind beim Verschieben auf die andere Seite: Navas wäre auf und davon.

Auch Pedro, der nach seiner individuell schwachen Saison noch nicht zum Zug kam, könnte eine Option als Einwechselspieler werden. Seine Spielintelligenz äußerst sich vor allem in gut getimten Läufen ins oder aus dem Zentrum. Er wäre also sowohl für das Sturmzentrum als auch für die offensiven Außenbahnen eine Alternative.

Bleibt Blanc dem System mit vier Offensiven treu?

Gegen ballbesitzorientierte Teams opfern viele Trainer einen ihrer Offensivspieler zugunsten eines weiteren Defensivakteurs. Häufig wird der Zehner von einem Achter oder sogar Sechser ersetzt.

Auch Blanc könnte diese Idee umsetzen, um das Zentrum zu betonieren. Mit Diarra, Cabaye und M´Vila hat er drei Spieler zur Verfügung, die sich gut für eine Dreifachsechs eignen würden.

In der Viererkette muss Blanc den gesperrten Mexes ersetzen, wahrscheinlich übernimmt Koscielny seine Position. Wer den Linksverteidiger geben wird, ist indes noch nicht ganz klar. Gegen England verteidigte dort Evra, in den anderen beiden spielen der offensivere Clichy.

Es ist gut möglich, dass sich Blanc gegen Spanien wieder für Evra entscheidet, da dieser defensiv solider scheint und eine Menge Erfahrung mitbringt.

Es bleibt also die Frage, wie Laurent Blanc die offensiven Positionen besetzen wird. Die erste Möglichkeit wäre, auf eine Dreifachsechs zu verzichten und das relativ eingespielte 4-2-3-1 beizubehalten. Offensiv wären dann vier gefährliche Spieler auf dem Feld, die defensiv aber nicht sehr gut sind.

Benzema könnte die Räume hinter dem aufrückenden Alba suchen. Hier ist auch zu sehen, dass die 4-3 Stellung im Zentrum viele Passwege abdeckt.

Die zweite Alternative wäre, eine Dreierreihe mit M´Vila, Diarra und Cabaye vor der Abwehr auflaufen zu lassen. Davor stünden Blanc mehrere Varianten mit den verbleibenden Spielern (höchstwahrscheinlich Ribery, Benzema und Nasri) zur Verfügung.

Die natürlichste davon wäre, Ribery auf dem linken und Nasri auf dem rechten Flügel einzusetzen. Benzema wäre dann einzige Spitze.

Alternativ könnten Benzema und Nasri die Positionen tauschen. Letzterer würde dann als falsche Neun agieren und bei spanischem Ballbesitz in Richtung Busquets und Alonso schieben. Benzema würde auf der rechten Seite den Raum hinter Jordi Alba, dem offensiveren der beiden spanischen Außenverteidiger nutzen. Um dies zu vermeiden, könnte Alba zurückhaltender agieren, was für Frankreich ja schonmal ein Gewinn wäre.

Offene Fragen

  • Findet Spanien die richtige Mischung aus Dominanz und Zielstrebigkeit?
  • Spielt der Titelverteidiger mit einer echten (Torres) oder einer falschen (Fabregas) Neun?
  • Lässt Blanc die Franzosen im 4-2-3-1 spielen und vertraut auf die eigenen Stärken? Oder passt er sein System an und verdichtet das Zentrum in einem 4-3-3/4-5-1 Mischsystem?
  • Kann M´Vila bei einer Dreifachsechs für die nötige offensive Unterstützung sorgen?
  • Wie verhalten sich Frankreichs Außenverteidiger? Gegen Spaniens zentrumsorientiertes Spiel sollten sie sehr eng stehen. Kann der offensiv ausgerichtete Debuchy diese Rolle gut genug ausfüllen?
  • Kann Frankreich seine Standards nutzen? Rami, Koscielny, Diarra und Benzema sollten den meisten Spaniern im Kopfballspiel überlegen sein.

Fazit

Spanien ist wie immer Favorit. Doch die Tatsache, dass sie in diesem Turnier noch nicht so überzeugten, dass man die Titelverteidigung als Selbstläufer bezeichnen könnte, räumt Frankreich durchaus Chancen ein.

Die Equipe Tricolore hat genügend technisch versierte und schnelle Offensivspieler, die bei Kontern sehr gefährlich sein können. Für die Franzosen wird es sehr wichtig, das Zentrum extrem zu verengen. Der Moment des Umschaltens muss nach Ballgewinn und erst recht nach Ballverlust perfekt verlaufen, ansonsten drohen gegen Spanien arge Probleme.

Geht Spanien in Führung, ist es unheimlich schwer, sie vom Ball zu trennen. Hält Frankreich das 0:0 oder erzielt selbst das erste Tor, wird es sie nicht stören, wenn die Iberer das Spielgerät ganz für sich allein beanspruchen.

Gut vorstellbar ist, dass Spanien sich mit der sehr aufs Zentrum fokussierten Spielweise nur zu wenigen Chancen kommt. Die Einwechslung eines anderen Spielertyps (Navas, Pedro, Llorente, Negredo) könnte dann zur Entscheidung des Spiels beitragen, wenn die Franzosen gegen Ende der Partie müde werden.

Allerdings darf man Frankreich nicht unterschätzen. Eine disziplinierte Defensivleistung und effiziente Chancenverwertung – gerade bei Standards sollten sie Vorteile haben – könnten Meilensteine zu einem französischen Überraschungssiegs werden.

laterookie58 23. Juni 2012 um 19:30

@ PP: Vielen Dank für Deine nahezu alles beleuchtende Analyse; soweit es mir überhaupt möglich, das zu beurteilen! Die nachfolgenden Kommentare spiegeln den Wert dessen nochmals wieder– ein Genuss.
Gespannt werde ich gleich, genial analytisch wie immer :)) , auf die taktischen Fehler meiner berühmten Trainer- Kollegen warten…

Auch wenn man, wie ich, nur in groben Zügen gelernt hat taktisch zu beobachten: ich beginne nach nunmehr ca. 9 Monaten Analysen und nachfolgenden Kommentaren (hier bei spielverlagerung) vor einem Spiel– bei Betrachten des Spiels selbst– Euch alle ( in Teilen…! ) zu verstehen. Besser jedenfalls.

Anfangs hat es mir den Spaß am „nur das Spiel sehen“ genommen, daß in meinem Hinterkopf Eure spiel- taktischen Varianten abliefen…
Heute sehe ich oft nach einem Spiel nochmals Kommentare durch, um zu verstehen, was da geschehen ist und wer von Euch allen den „richtigen Riecher“ hatte; wie die Trainer taktisch begonnen und auch gewechselt haben.

An dieser Stelle möchte ich mich für die von mir hier in der Vergangenheit immer wieder mal abgegebenen völlig hohlen Statements bei Euch allen aufrichtig entschuldigen.
Ich war anfangs felsenfest davon überzeugt, ein immenses gut 50- jähriges Fußball- Wissen zu haben… In Teilen ist das wirklich so.

Nur der Teil, der hier bei spielverlagerung im Vordergrund steht, ist peinlich gering.
Bitte entschuldigt meine große Klappe in unpassenden Momenten. Und es spricht für die hohe Qualität, das unglaubliche Niveau aller Teilnehmer und sonst nirgends zu findende Fairness über allem Anderen, daß ich nie von Irgendjemandem in der Runde ein abqualifizierendes Wort über mich lesen musste.

Danke an alle Beteiligten. laterookie58

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HerrHAnnibal 23. Juni 2012 um 19:00

Undenkbar weil viel zu offensiv. Pique und Busquets sind nicht gerade antrittstark. Einer müsste in der Dreierkette außen verteidigen. Dazu ist Alonso als alleiniger 6er nicht defensivstark genug. Kein Zufall, dass man ihm im Verein und in der Nationalelf einen defensivstärkeren Akteur zur Seite stellt…

Ich finde die Vorschau sehr gelungen und kann auch die Kommentare von Felix so unterschreiben. Er hat auch viele Probleme richtig analysiert.

Letztendlich ist die „Dreifach-Sechs“ das Kernproblem. Wie schon oft besprochen klappt der Spielaufbau nicht wie gewohnt und die 3 stehen sich zumeist gegenseitig in den Passwegen. Man müsste Alonso opfern um dafür Navas starten zu lassen. Er kann zusammen mit Alba links für die nötige Breite sorgen, so dass auch in der Mitte mehr Platz ist.

Ich bin gespannt ob del Bosque heute reagiert…Schon die WM war (gemessen am Potential) eine Katastrophe und Spanien spielte nur überzeugend wenn mit Navas oder Pedro ein Winger auf dem Feld war, der das Spielfeld breit macht. Auch in den Quali und Testspielen war es offensichtlich. Ich habe fast jedes Spiel der letzten 5-6 Jahre gesehen und es ist für mich vollkommen unverständlich was da passiert.

Aber del Bosque will Xavi und Alonso als die beiden wesentlichen Führungsspieler der beiden großen Clubs wohl einfach nicht draußen lassen. Busquets ist nötig weil die 2 Kollegen keine Staubsaugerqualitäten haben…

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Felix 23. Juni 2012 um 19:31

Du sprichst ein Thema an und das ist tatsächlich sehr wichtig.
Ich habe 10Monate in der nähe von Barcelona (20km Luftline vom Camp Nou) und habe dort selber Fußball gespielt und natürlich mitbekommen, welche Bedeutung Barca für Katalonien hat.
In Spanien geht es zwischen Barca und Real um mehr als Fußball. Real steht für Madrid, für Spanien und Barca für Katalonien, die gerne unabhängig wären.
Dazu haben die Vereine Barcelona und Real eine lange Geschichte von Rivalität und seit Mou Trainer in Madrid ist, ist das Verhältnis sicher nicht entspannter geworden.
Barca und Real sind die beiden großen Klubs in Spanien und stellen die meisten Spieler für die Nationalmannschaft. Die Aufgabe des Trainers ist neben der Aufstellung einer erfolgreichen Mannschaft, dass beide Teams gleich stark repräsentiert werden. Ansonsten wird aus dem Umfeld immer Unruhe in die Mannschaft getragen und die Presse schreit auf.
Daher ist es dann unmöglich entweder Xavi oder Alonso draußen zu lassen.
Taktisch gesehen wäre das sinnvoll, aber durch äußere Einflüsse unmöglich.
Bevor du es gerade angesprochen hast war mir das gar nicht so bewusst.

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fcblgar 23. Juni 2012 um 15:37

Ich würde an Stelle der Spanier mal über ein 3-4-3 nachdenken, dann könnte auch die falsche 9 eventuell noch besser funktionieren, da die Außenstürmer zwingender wären. Das System das herauskäme wäre für mich also:
—————Casillas—————
—Ramos—Busquets—Pique—
————Xabi Alonso————
——–Xavi——-Iniesta———-
—————Silva——————
Pedro——Fabregas——–Mata

Hierbei würde Fabregas durch 2 echte Flügelstürmer unterstürzt, die offensiv für mehr Breite sorgen und auch mal in den Strafraum stoßen. Bisher waren die Außenstürmer Silva und Iniesta ja nur auf dem Papier Außen, die echten wirklichen Außenspieler waren die Außenverteidiger. Der Wegfall dieser im Neuen System könnte dann durch defensivere Ausrichtungen von Xavi, Iniesta und Busquets kompensiert werden. Dadurch konnten mehrere Schwachstellen des Systems Beseitigt werden:
-Xavi kann aus der Tiefe kommen ohne sich mit Alonso und Busquets auf den Füßen zu stehen, da letzterer ja aus der Abwehr kommt.
-Iniesta wäre auf seiner Starken Position als offensiverer von 2 Achtern
-Die Außen würden mehr ins Offensivspiel eingebunden ohne das dadurch gleichzeitig das Zentrum geschwächt würde.
-Busquets kann bereits früh in den Spielaufbau eingreifen.
-Die Barca Spieler können intensiver zusammenspielen, und sind dabei auch auf ihren Hauptpositionen.
-Das Zentrum ist defensiv noch dichter.

knifflig wäre jedoch wie dabei Ribery und Nasri unter Kontrolle gebracht werden.

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Jean 23. Juni 2012 um 15:05

Nasri wird wohl nicht spielen aufgrund erneuter teaminterner Querelen. Gab erneut Streit wegen ihm, Benzema+Ribery haben sich bei ihm über sein eigensinnige Spielweise beschwert, er war bockig, dann sind sie zu Blanc. Der teilt deren Ansicht und wird ihn nun wohl rausnehmen. Dafür wohl 4-3-2-1 mit Menez, Ribery und Benzema vorne.

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Henrik 23. Juni 2012 um 13:45

Ich rechne mit Diarra, M’Vila und Cabaye als 3er6.
Nasri wird gegen Jordi Alba defensiv mitarbeiten müssen, wogegen Ribéry Arbeloa auf der anderen Seite nicht folgen wird.
Benzema kann den Raum hinter Jordi Alba nutzen und Frankreich wird versuchen in 1v1 Situationen gegen Spaniens Innenverteidiger zu kommen. Als Absicherung könnte sich Sergio Busquets in diesen Situationen eine Linie zurückfallenlassen.
Wenn Ribery nicht auf Arbeloa aufpasst, könnten Diagonalpässe von Xabi Alonso, wenn er sich in der Spielaufbauphase hinter Jordi Alba positioniert, ein Mittel sein. Arbeloa und David Silva könnten dann Evra überladen.

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Felix 23. Juni 2012 um 14:22

In meinen Augen ist Xabi Alonso aber mehr oder weniger „über“ im Mittelfeld. Bisher ist er mir nicht weiter aufgefallen und sorgt eigentlich nur für Enge im Zentrum, als für Breite im 2. und 3. Drittel.
Das Trio Xavi, Iniesta, Busquets spielt bei Barca im Zentrum zusammen und sollten sie es auch in der Nationalmannschaft in dieser Kombination tuen, würde Spanien profitieren. Für Alsono lieber einen Spieler für die Breite (Navas, Pedro…).

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Henrik 23. Juni 2012 um 18:03

Ich verstehe, was du meinst, aber Xabi Alonso ist bei Del Bosque gesetzt.

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Felix 23. Juni 2012 um 12:20

Neben dem angesprochenen Ausfall von Villa ist denke ich vor allem das Fehlen von Puyol extrem bitter für Spanien. Arbeloa ist als RV nicht so stark, wie ein Ramos, der dorthin rücken könnte, wäre Puyol fit. Albiol könnte zwar auch für Ramos im Zentrum spielen, aber dadurch würde wohl zu viel Stabilität verloren gehen im Zentrum.
Auch würde ich überlegen Xabi Alonso aus dem Team zu nehmen, dafür Iniesta neben Xavi ziehen und Pedro über links bringen. Er würde für Breite sorgen und für Zug zum Tor. Iniesta orientiert sich sowieso gerne ins Zentrum, aber da sind dann schon Xavi, Xabi und Busquets, plus je nachdem Silva.
Und auch dort wiegt Puyol-Fehlen: Könnte Ramos RV spielen, würde dieser für die Breite sorgen, Silva könnte problemlos weiter innen agieren. Das Ramos diese Rolle ausfüllen kann, zeigte er in den letzten Tunieren als RV.
Xavi als 10ner ist auch nicht optimal, da er auch sehr tief spielt, dass Feld vor sich haben möchte und das Spiel eher ordnet und die Angriffe einleitet, als sie letztlich auszuspielen. Daher könnte man auch Xavi für Fabregas opfern und vor Cesc Torres auflaufen lassen. Damit würde man Spanien nur das Herzstück herausreißen…
Ich erwarte ein offenes Spiel, offen vom Ergebnis und vllt können die Franzosen sogar auch offensiv dagegen halten. Nur bekommt Spanien Raum, machen sie Tore. Ihnen fehlen Spieler wie Schürrle und Reus, die auch eine massive Abwehr überrennen können.

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Wettinho 23. Juni 2012 um 13:53

Stimme zu, Puyol`s Fehlen macht sich am meisten dadurch bemerkbar, dass Rechts der doch sehr limitierte Arbeloa spielt anstatt Ramos. Alba auf links scheint mir der Ramos/Dani Alves Ersatz zu sein.

Laut Spanischen Medien könnte Navas von Anfang an spielen. Doch noch anders als bei den vorherigen Spielen scheint niemand die 1. Elf zu wissen. Könnte gut sein, dass wir ähnlich wie gestern einige Wechsel sehen werden.

Blanc hat in seiner Pressekonferenz beretis angedeutet, dass er sein System anpassen wird. Ich bin mir deshalb ziemlich sicher, dass die Variante mit Vila, Diarra und Cabaye bevorzugt wird.

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DB 23. Juni 2012 um 14:45

Was den Ausfall Puyols betrifft stimme ich soweit auch zu, aber wäre Martinez nicht fast die bessere Option in der Innenverteidung anstatt Albiol? Immerhin hat er diese Position bei Bilbao das letzte Jahr recht regelmäßig (und soweit ich das beurteilen kann auch gut) gespielt und kann zudem das Spiel von hinten heraus sehr gut aufbauen.

An sich wäre Ramos auf rechts definitiv hochwertiger einzuschätzen als Arbeloa, allerdings sähe ich hier die Gefahr, dass sich durch seine häufigen Vorstöße eine große Lücke auftut (Alba rückt auf links ja auch meist sehr weit auf), was gerade gegen einen Ribery auf dieser Seite fatal sein könnte.

Ich denke auch, dass alles andere als ein 4-3-3 / 4-5-1 wenig Sinn macht, da Frankreich sonst keinerlei Chance hat Zugriff auf das spanische Mittelfeld zu bekommen.

Grundsätzlich stimme ich auch zu, was die „Überflüssigkeit“ Alonsos im Mittelfeld betrifft, Xavi büßt in dieser hohen Position deutlich an Qualität ein und die Spanier somit an offensiver Durchschlagskraft. Aber wäre es nicht riskant ausgerechnet gegen die Offensivstarken Franzosen einen Sechser zu opfern?
Xavi ganz herauszunehmen halte ich allerdings für absolut unwahrscheinlich und auch wenig sinnhaft, da sich letztlich um ihn das gesamte Spiel dreht („Herzstück“ trifft es ganz gut).

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Felix 23. Juni 2012 um 15:11

Albiol ist die einzige Alternative im spanischen Kader, der nominell als Verteidiger aufgelistet wird. Martinez wäre sicherlich auch eine Möglichkeit in der IV.

Ramos würde natürlich edeutlich offensiver agieren als Arbeloa das kann. Defensiv wäre das weniger stabil, würde Ribery aber defensiv mehr binden, das Spiel insgesamt verbreitern und damit das Mittelfeld entzehren. Durch Ramos Dynamik nach vorne würde Ribery alleine wohl nicht als Gegenspieler reichen und er würde wohl auch noch den LV der Franzosen beschäftigen. Das könnte Spanien im linken Halbfeld Räume öffnen. Sollte Clichy spielen, wäre Ramos trotz seiner defensiven Fähigkeiten aber wohl nicht sicher genug. Das er die Linie entlang hoch und runter rennen kann, hat er bewiesen, aber gegen die Kombination Ribery-Clichy wohl zu unsicher.

Man würde Alonso rausnehmen, und dafür Iniesta in die Mitte ziehen, neben Xavi. Man würde das Zentrum also schon absichern können, aber natürlich ist Alonso defensiv präsenter und stärker.
Es ergeben sich aber bei allen taktischen Maßnahmen Wechselwirkungen: Spielt Spanien offensiver, wird Frankreich wohl darauf reagieren und defensiver spielen. Der offensive Vorteil durch die Umstellung im Zentralen Mittelfeld, könnte den defensiven Nachteil somit aufheben.
Diese Maßnahme wäre natürlich riskant und dafür ist Del Bosque nicht umbedingt bekannt.
Die Idee Fabregas für Xavi würde nominell nicht viel ändern, allerdings hätte man dank Cesc mehr Zug zum Tor, würde aber die grobe Spielweise Xavis beibehalten. Die Frage ist, ob Xavi in der hohen Position nicht so viel Wert verliert, dass ein offensiver, direkterer Fabregas diesen Verlust nicht mindestens ausgleichen würde… Und die Frage ist schwer zu beantworten.

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GH 23. Juni 2012 um 11:39

Sehr guter Vorausblick. Jedoch glaube ich, dass das Duell zwischen dem langsamen Arbeloa und dem schnellen Ribery eine Schlüsselstelle des Spiels werden könnte. Da Ribery meistens sich nur auf die Offensive konzentriert, könnte dieser somit einige Male auf dieser Seite durchbrechen und somit für Gefahr sorgen. Das wäre dann eine weitere Möglichkeit für Frankreich zu Chancen zu kommen.

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DB 23. Juni 2012 um 11:01

Interessante und kompakte Vorschau. Vor allem die Option mit Nasri als „falscher“ Neun und dem Ausweichen Benzemas auf den linken Flügel scheint durchaus logisch und sinnvoll zu sein.

Wäre es denn möglich, dass del Bosque für eine „Überraschung“ sorgt und bspw. Navas in die Startelf stellt um von Beginn an für Breite zu sorgen?

Und könnten die Franzosen es sich überhaupt erlauben ihr eigenes Spiel durchzudrücken und in ihrem gewohnten 4-2-3-1 mit 4 nicht besonders defensivstarken Spielern aufzulaufen?

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DB 23. Juni 2012 um 11:24

Nachtrag: Sehe gerade auf whoscored.com, dass die Spanier zwar im Durchschnitt (nur) einen cm kleiner sind als die Franzosen (180,5 / 181,5), dafür allerdings 51% ihrer Kopfballduelle gewinnen, Frankreich hingegen nur 50%.

Ist das eventuell durch die bisherigen Gegner zu erklären oder ist der im Artikel angesprochene Vorteil Frankreichs im Kopfballspiel eher ein „gefühlter“ Vorteil?

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TheSoulcollector 23. Juni 2012 um 12:48

Naja Frankreich hat in einer Gruppe gespielt mit England, Schweden und der Ukraine. Alles Mannschaften, die im Schnitt stärker im Kopfball einzuschätzen sind als die Franzosen. Da ist ein Wert von 50% gar nicht mal so schlecht behaupte ich.

Spanien hatte mit Italien auch einen kopfballstarken Gegner, aber Irland und Kroatien sind in dem Bereich nicht so stark. Außerdem kommt es auch darauf an, WO die Kopfballduelle gewonnen werden. Wenn Spanien 51% gewonnen hat, dann auch deswegen, weil das meist Duelle im Mittelfeld sind. Im gegnerischen Strafraum hat Spanien eigentlich keine Kopfbälle, da gehen die Verteidiger dann auch ganz anders zur Sache als die Spielmacher am Mittelkreis.

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pb 23. Juni 2012 um 11:34

Die Franzosen hatten schon gegen die im Mittelfeld um Welten schlechter aufgestellten Mannschaften in der Gruppe massive Probleme mit der Anbindung zwischen Doppel“sechs“ und den Offensivspielern, das lag v.a. am Beamtenfussball von Diarra. In einem Standard 4-2-3-1 mit Diarra und M’Vila müssten die Spanier noch nichtmal was an ihrer Spielweise ändern, um den Weg durch die Mitte nahezu vollständig zuzumachen. Frankreich müsste dann entweder zu langen Bällen greifen ( bei ihren Angreifern eher unwahrscheinlich ), oder konsequent über Debuchy und Clichy/Evra aufbauen, was allerdings die Viererkette spreizen und grosse Lücken im gefährlichsten Bereich zwischen Innen- und Aussenverteidigern nach Ballverlusten schaffen würde.

Die Kombination M’Vila + Cabaye wäre im Aufbau deutlich besser, allerdings ist mehr als fraglich, ob dieses Konstrukt mit den vier reinen Offensivspielern vorne dann defensiv stabil genug ist.

Ein 4-3-3 scheint mir grundsätzlich die sinnvollere Wahl zu sein, sonst ist die Gefahr eines Auseinanderbrechens im Mittelfeld einfach zu gross.

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