Borussia Mönchengladbach – Bayern München 0:0 (2:4 n.E.)

Die Bayern ringen im Halbfinale des DFB-Pokals Borussia Mönchengladbach im Elfmeterschießen nieder. In den 120 Minuten zuvor war es ein umkämpftes Spiel auf einem defensivtaktisch hohen Niveau.

„Doppeln  mit Absicherung“

Borussia Mönchengladbach war nach zwei Siegen über die Bayern in der Liga heiß auf den dritten Coup. Ihre Defensivtaktik unterschied sich nicht groß von der Marschroute des vergangenen Aufeinandertreffens: Die Borussia reihte sich in einem engmaschigen 4-4-2-System auf. Die Abwehrreihe rückte bei Ballbesitz der gegnerischen Verteidiger weit auf, um die Lücken zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen gering zu halten.

Die Stärke der Bayern bei ihren letzten Kantersiegen waren ihre Außenstürmer, die vom Gegner wenig bis gar nicht gefordert wurden. Schon vor dieser Partie war klar, dass Gladbach es Robben und Ribery nicht ganz so leicht machen würde. Die beiden Dribbelkünstler sahen sich permanent drei Gegenspielern ausgesetzt. Der Außenverteidiger befand sich dabei permanent zwischen Gegner und eigenem Tor, während der Außenstürmer den Weg nach innen absicherte. Dahinter wartete ein Sechser.

Das Gladbacher „Doppeln mit Absicherung“

Diese doppelte Absicherung des Weges in die Mitte hatte den positiven Effekt, dass der Außenstürmer sowohl horizontale Läufe von Robbery als auch etwaiges Hinterlaufen des Außenverteidigers absichern konnte. Auf rechts war dies einige Male zu erkennen: Selbst wenn Lahm mit einem Sprint den Außenstürmer auf sich zog, rückte der Sechser schnell ein und schloss den Dribbelweg in die Mitte. Das „Doppeln mit Absicherung“ auf dem Flügel funktionierte fast 120 Minuten in Perfektion. Robben und Ribery waren keineswegs komplett aus dem Spiel genommen, allerdings konnten sie ihre Hauptstärke, das horizontale (Robben) bzw. diagonale (Ribery) Dribbling von der Seitenauslinie in Richtung Strafraum, nicht einsetzen.

Von Spielverlagerungen und Schnittstellenpässen

Dass die Bayern dennoch offensiv  nicht so hilflos wirkten wie über weite Phasen des Rückspiels in der Bundesliga, lag an den Rhythmuswechseln, die sie in ihre Ballbesitzphasen einstreuten. Diese kamen in zweierlei Form: Einerseits öffneten Spielverlagerungen von einer Flanke auf die andere das Spiel gegen die weit einrückende Gladbacher Defensive. Hiervon profitierte besonders Robben, da Ribery viele solcher langen Bälle wagte. Das Bayernspiel bekam so eine relative Rechtslast, auch weil Müller sich näher zu Robben und weniger zu Ribery orientierte. Zudem arbeitete Lahm mehr nach vorne mit als sein Gegenüber Alaba, was die leichte Asymmetrie zementierte. Diese schadete jedoch nicht, im Gegenteil: Robben war am Ende mit ganzen neun Torschüssen der Spieler mit dem meisten Zug zum Tor auf dem Feld.

Eine zweite Variante waren Vertikalpässe und hohe Bälle aus der Verteidigung hinter Gladbachs hochstehende Viererkette. Gomez versuchte in der Offensive immer wieder, Lücken für schnelle Sprints hinter die Abwehr zu finden. Es war ihm anzumerken, dass dies sein natürliches Spiel ist, das er noch aus Stuttgarter Zeiten kennt. Bei Kombinationen war er weitestgehend abgemeldet, nur über Lahms Flanken aus dem Halbfeld und eben jene Schnittstellenpässe konnte er sich in Szene setzen.

Flanken, Spielverlagerungen, Schnittstellenpässe – dieser Dreiklang brachte den Bayern über 120 Minuten ein leichtes Chancenplus. Dabei darf nicht verschleiert werden, wie exzellent Borussia Mönchengladbach verteidigte. Auffällig war, wie wenig Druck sie auf den Ballführenden ausübten. Das Verschieben im Raum und das Schließen etwaiger Passwege hatte oberste Priorität. Favre hatte offensichtlich die Parole ausgegeben, Freistöße um jeden Preis zu verhindern – kein Wunder, sind die Münchener doch das Bundesligateam mit den meisten Toren nach Standardsituationen. Nur vier Fouls in der regulären Spielzeit zeugen davon, wie ernst die Gladbacher diese Vorgabe nahmen – und wie stark sie verteidigten.

Gladbacher Umstellungen im Spiel

Die Formationen bei Ballbesitz Gladbach.

Offensiv kamen die Fohlen in der ersten halben Stunde jedoch nicht richtig in Tritt. Ihr schneller Ein-Kontakt-Fußball, bestehend aus schnellen Doppel- und Vertikalpässen, kam nicht ins Rollen. Hierfür war maßgeblich die kluge Münchener Defensivtaktik verantwortlich: Ihr defensives 4-4-2 spiegelte die Angriffsformation des Gegners Eins zu Eins. Neben Gomez agierte bei gegnerischem Ballbesitz Müller als zweiter Stürmer. Zusammen griffen sie selten die Gladbacher Innenverteidiger an, vielmehr versperrten sie ihnen den vertikalen Passweg. Hinter ihnen übernahmen ihre Mitspieler jeweils einen Gegenspieler. Selbst Kroos und Gustavo rückten abwechselnd auf, um Neustädter bzw. Nordtveit bei der Ballannahme direkt stören zu können. Die 1-3 Stellung der Münchener im Mittelfeld zeigte Wirkung, die Gladbacher Passmaschinerie kam nicht so recht ins Rollen. Spätestens bei der dritten Station kamen durch Tacklings des nahe am Mann agierenden Bayern-Verteidigers Ungenauigkeiten ins Passspiel.

Nach etwas mehr als 20 Minuten passte Favre sein System an. Die beiden Sechser ließen sich nun abwechseln tief zwischen die Innenverteidiger fallen. Dies ist ein Muster, das beispielsweise der Hamburger SV verwendet. Im Normalfall entsteht in diesen Momenten defensiv eine Dreierkette, da die Außenverteidiger durch den dritten Innenverteidiger weit aufrücken können. Gladbach war allerdings nicht gewillt, defensive Stabilität zugunsten von Angriffen über die Außen aufzugeben. Vielmehr agierten sie nun fast schon mit einer Fünferkette im eigenen Spielaufbau.

Gladbachs Umstellung: Ein Sechser geht tief, sorgt somit für Überzahl im Aufbauspiel.

Der Grund hierfür lag auf der Hand: Auf diese Weise entzogen sie sich der bayrischen Eins gegen Eins Stellung. Im eigenen Spielaufbau hatten sie gegen Gomez und Müller nun einen Mann Überzahl, was sie über Querpässe ausspielten. Im Gegenzug opferten sie eine vertikale Anspielstation. Dies verbesserte nicht unbedingt ihr Passspiel, allerdings verhinderte es auch, dass die Münchener allzu starke Kontrolle über das Spiel bekamen. Während nach rund 30 Minuten der Ballbesitzwert der Gladbacher bei 35% lag, hatten sie nach 120 Minuten 48% zu vermelden – ein hoher Wert gegen die ballbesitzorientierten Münchener. Die Gladbacher ließen Ball und Gegner laufen und verhinderten, dass die Bayern eben dieses mit ihnen machten. Dass 55% des Gladbacher Ballbesitzes in der eigenen Hälfte stattfand, lag in der Natur der fünf tief agierenden Spieler (zum Vergleich: Die Bayern verbuchten gegen die teilweise arg tief stehenden Gladbacher 66% ihres Ballbesitzes in der gegnerischen Hälfte).

Keine taktischen Wechsel

Spätestens mit der Gladbacher Umstellung war das Spiel in allen Faktoren ausgeglichen, sowohl beim Ballbesitz als auch bei den Zweikampfwerten und der Anzahl der Chancen. Nach dem Wiederanpfiff gab es eine kurze Phase, in der beide Teams direkter den Weg zum Tor suchten und es vermehrt zu Chancen kam. Spätestens ab der 70. Minute fiel die Partie jedoch in das Muster der ersten Halbzeit zurück. Obwohl beide Teams mit ihrem ureigenen Stil, schneller Ein-Kontakt-Fußball auf der einen (Gladbach) und Tempowechseln (Bayern) vor das gegnerische Tor kamen, war es im Nachhinein eher ein Spiel der Defensive. Zu keiner Zeit gaben sich die Verteidiger Blöße, selbst nicht in der Verlängerung, als die Beine schwerer und die Fouls zahlreicher wurden (in den 30 Minuten der Verlängerung gab es genauso viele Fouls wie in den 90 zuvor).

Taktische Impulse von der Bank blieben weitestgehend aus. Favre hatte sein Wechselkontingent schnell aufgebraucht, allerdings nur positionsbezogen getauscht. Weder Herrmann (62. für Wendt) noch de Camargo (75., Hanke) sorgten für eine Belebung der Offensive, das Grundproblem des dank starker Bayern-Abwehr mäßigen Vertikalspiels blieb. Aber auch Heynckes konnte bei seinen späten Wechseln keine zündende Veränderung präsentieren. Olic (100. für Gomez) brachte zwar Dynamik ins Spiel und agierte breitflächiger als Gomez zuvor, ihm fehlten allerdings die Anspiele. Petersen konnte kurz vor Schluss nichts mehr bewirken, so dass nur ein Elfmeterschießen blieb. Am Ende gewannen die Bayern nach Lotterieentscheid.

Fazit

Es ist schade, dass zum DFB-Pokal keine Statistiken zur Laufstrecke veröffentlicht werden – die Werte dürften astronomisch hoch sein. Beide Teams liefen sich bei ihrem aufwändigen Verschieben die Lunge aus dem Leib. Favre hatte sein Team erneut sehr gut eingestellt, aber auch Jupp Heynckes gebührt Lob für eine starke Defensivtaktik. Erst nach der taktischen Umstellung mit der tieferen Rolle eines Sechsers fand Gladbach richtig ins Spiel.

Taktisch wie auch spielerisch war jederzeit spürbar, dass hier der Dritte gegen den Zweiten der Liga antrat. Am Ende ist es fast schon schade, dass es einen Sieger geben musste – keins der Teams hat es verdient, nicht nach Berlin fahren zu dürfen.

hutzel44 28. März 2012 um 16:53

@ getuerkt
Welche Mannschaft außer Barca hat denn ein durchgängiges Offensivkonzept?
Arsenal vielleicht. Real verlässt sich auch eher auf seine Helden.
Mou hat allerdings mehrere defensive Optionen im Köcher.
Jupp Heynckes hat den Kader nicht zusammengestellt. Mit wem oder was soll er denn rotieren? Das sind alles noch van Gaalsche Auswirkungen (der übrigens immer noch mit 5,5 Mio auf der FCB Payroll steht). Don Jupp kann mit dem jetzigen Spielerkader genau nur so spielen: Heldenfußball und hoffen, dass denen vorne etwas einfällt, mit einer insgesamt im Mittelfeld besseren defensiven Absicherung.
Dass wir eine „BadBank“ haben, steht außer Frage, das ist eigentlich ein NoGo.
Khedira (war fast schon da) wollte LvG nicht, Schweinsteiger hätte er gehen lassen, Gomez hat er auf die Bank gesetzt, Lucio hat er zu Inter gehen lassen. Kross wollte er eigentlich auch nicht. Stattdessen hat er Braafheid und Pranjic verpflichtet. Contento als linker AV. Ja sicher, vielleicht später, noch ist er zu hibbelig. Das Problem des FCB ist momentan die zu geringe Kaderbreite und -tiefe. Sie haben zu wenig Optionen. Auch taktisch.
Sie brauchen noch mindstens 1 TopStürmer (Huntelaar), 1 Stürmer Backup als Taktik-Alternative (Pizarro-Typ)
2 bessere AV, 1 IV (Dante), + Ribery/Robben Backup (Shaqiri)

Dass Don Jupp eher ein vorsichtiger Trainer ist, weiß man – es geht in seiner Zeit jetzt darum für die nächsten 20 Monate das Fundament zu schaffen, welches LvG eingerissen hat. LvG hat aber dem FCB auch Gutes hinterlassen: Die Einbindung junger Spieler und die Vermittlung eines Offensiv/Ballbesitz-Konzeptes. Der Trainer nach Heynckes darf sich schon mal auf einen tollen Kader freuen.

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DC 28. März 2012 um 13:00

„Wieviele Nationalmannschaftseinsätze haben der BVB und BMG nochmal zusammen?“ Frank Paikert

Also zählen wir mal Gladbacher wie Matthäus,Effenberg,Jansen nicht als Bayern Natis, denn sie wurden nicht in München Nationalspieler sondern in Gladbach!Ausserdem kann kein anderer als Bayern es sich finanziell leisten, so viele Nationalspieler zu bezahlen wie Bayern. Trotzdem kann Gladbach z.b. gerne auf Boateng, Rafinhaverzichten. Überbezahlt fürs Talent…

„Pressingverhalten, Laufwege etc. einzustudieren benötigt Zeit und ist ebenfalls kräftezehrend. Haben die Bayern nicht.“ Frank Paikert

Ach so, weil ja Barcelona noch mehr Spiele hat (Liga größer, kommen in der CL weiter als Bayern) haben die Ihre Laufwege, Pressingverhalten im Schlaf einstudiert oder was?

Gladbach hat Bayern dazu verholfen, sich defensiv und offensiv einen höheren Level zu erarbeiten. Denn die Auswärtsniederlage in Gladbach am Anfang der Rückrunde war „Blitzfussball“ gegen defensive Einfältigkeit und offensive Einfallslosigkeit und nicht etwa ein schlechter Rasenplatz…

Ich würde auch nicht auf dem BVB herumhacken, die laufen IMMER mehr als die Bayern, in der CL dieses Jahr zu naiv aber trotzdem mehr…

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andreas 28. März 2012 um 14:21

@DC
naja komm. Dein Barca Beispiel hinkt gewaltig. Die spanische Liga ist zum einen nur auf den ersten 5-6 Plätzen gut, der Rest ist schlechter als die BL. Und 2. hat Barca nen qualitativ viel längeren Kader als Bayern. Und die rotieren in der spanischen Liga durch (wie übrigens auch Real), d.h. weniger Belastung pro Spieler.
Den Vorwurf den man sich bei Bayern gefallen lassen muss, ist dass nach den ersten 12 (Team heute + Schweinsteiger) keine gleichwertigen Rotationsspieler vorhanden sind (Ersatz Spieler triffts eben nicht mal halb…)

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datschge 28. März 2012 um 15:25

„Gleichwertigen Rotationsspieler“ wird Bayern auch nie bekommen, wenn sie weiterhin meinen, sie könnten nichtexistente Clone auf den Platz rotieren (und es dann auf die Esoterik schieben, wenn es nicht läuft).

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getuerkt 28. März 2012 um 15:34

Ich für meinen Teil kann DC in seinen Ausführungen nur Recht geben und versteh auch nicht, warum sein Beispiel mit Barca hinkt.
Zunächst mal möchte ich die Ansicht (denn das ist es und keine Tatsache, wie oben dargestellt), dass in der spanischen Liga nach Platz 5-6 nichts mehr kommt deutlich in Frage stellen, wobei ich jetzt hier keinen Ligenvergleich beginnen möchte.
Es ging DC hierbei nur darum zu zeigen, dass Bayern aus seinen gegebenen Möglichkeiten nicht das Optimum herausholt wie es sein könnte. Da gehört für mich die schlechte Bank, im Vergleich zu anderen Top-Teams, dazu. Vor allem seh ich es auch so, dass sich die Bayern taktisch verbessern können.
Angesprochen wurde von Frank Paikert, dass es doch schwieriger für Bayern sei ein ausgetüffteltes taktisches KOnzept einzustudieren aufgrund der Belastung durch die Anzahl der Spiele in einer Saison. Wenn man sich aber nun andere Top-Teams (hier als Beispiel Barca) anschaut, so fällt auf, dass die in der Regel mindestens genau so viele Spiele wie die Bayern absolvieren, wenn nicht sogar mehr. Dennoch gelingt es ihnen eine optimale Taktik einzustudieren, die die Stärken ihrer Spieler betont. Gerade das Argument mit der Rotation ist eher ein weiterer Beweis dafür, denn auch die restlichen Spieler sind in diesem Prozess miteingebunden wodurch munter Rotiert werden kann, ohne dass die Taktik oder die Leistung der Mannschaft sonderlich abfällt.
Nun stellt sich die Frage, warum dies den Münchnern nicht gelingt. Meiner Einschätzung nach harperts hier am Trainer, denn dieser kriegt es nicht hin der Mannschaft eine Taktik zu vermitteln, die die Stärken der Spieler hervorhebt und gleichzeitig ihre Schwächen kaschiert. Natürlich alles etwas überspitzt formuliert.

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DC 28. März 2012 um 09:42

„Bayern bleibt keineswegs unter seinen Möglichkeiten, die Resultate entsprechen diesen Möglichkeiten ziemlich genau. “ TDV

Die Bayern bleiben UNTER ihrem realen Leistungsvermögen, da die Resultate nur die EURO-Überlegenheit der Bayern unterstreichen: “ 100+ Mio Sturm gegen hm: 20 Mio (gegen Gladbach)? Das die Bayern auch gegen 11 defensive Leute vor sich spielen müssen, hängt damit zusammen, das flüssiges Herauskombinieren nicht Bayern-Art ist im Gegenteil: BEHÄBIG würde ich das Kontern der Bayern nennen!

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Frank Paikert 28. März 2012 um 11:18

@DC

bei den Bayern stehen fast ausschließlich Nationalspieler auf dem Platz, die auch regelmäßig englische Wochen + Nationalmannschaftseinsätze + Turniere bewältigen müssen. Daraus resultieren häufig auch Verletzungen, Kräfte- sowie Mentalverschleiß. Pressingverhalten, Laufwege etc. einzustudieren benötigt Zeit und ist ebenfalls kräftezehrend. Haben die Bayern nicht.

Um ein Spitzenmannschaftsniveau (und nichts anderes ist der FCB seit Jahren) über Jahre aufzubauen und das Niveau zu halten(!) brauchst du Qualität und Quantität. Das geht auch nicht in jeder Partie Powerfußball, da muss man haushalten. Real hat es gestern schön gezeigt. Kein schönes Spiel, aber letztendlich gewonnen. Die brennen auch nicht immer ein Feuerwerk ab, sondern haushalten mit Ihren Kräften und der Kreativität.

Warten wir doch einfach mal ab, was BMG nächstes Jahr noch so draufhat oder ob der BVB es endlich mal schafft sich international besser durchzusetzen. Kaum war die CL vorbei, stieg auch die Formkurve.
Und im DFB-Pokal ist der FCB im Finale der erste BL-Gegner des BVB.
Das nennt man wohl Losglück. Im umgekehrten Fall wäre es ja Bayerndusel.

Während die Bayern wieder mal reisen und 90 Minuten spielen müssen (und wollen), kann sich der BVB ja heute abend wieder die Fernbedienung schnappen und sich ausruhen, um sich dann wieder am WE zu verausgaben.

BTW1:
Der Altersdurchschnitt der FCB-Mannschaft ist oftmals kleiner, als der der BVB-Mannschaft

BTW2:
Wieviele Nationalmannschaftseinsätze haben der BVB und BMG nochmal zusammen?

Ich finde auch, dass der BVB und Gladbach einen tollen Job machen, aber dem gegenüber steht immer dieses hämische Bayern-Bashing vieler Journalisten. Das ist es, was mich stört. Respekt muss sein. Haben auch
90% der Bayernfals gegenüber den Bienen und Ponys. Uns ist es nur Recht, wenn wir langfristig einen Gegner auf Augenhöhe bekommen.
Herr Nerlinger und Konsorten können auch noch lernen. Nämlich wie man in der Öffentlichkeit besser kommuniziert.

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Thoms 26. März 2012 um 12:53

@tdv

Sowohl die taktischen Defizite seitens Mannschaft und Trainer wie auch die Abhängigkeit von lichten Momenten der Einzelkönner sind unter anderem in der Analyse zum Spiel gegen Hannover heraus gearbeitet worden.

Was mit „unter den Möglichkeiten spielen“ gemeint ist, hat sharpe bereits angesprochen: taktische Unzulänglichkeiten.

Das Erkennen von Änderungen der taktischen Ausrichtung des Gegners und die konsequente Anpassung an die neue Situation (Hannover: switch vom pressing zum false pressing) sind, bei konsequenter Schulung bzw. Einstimmung auf den Gegner, jeder Mannschaft möglich, sollten jedoch zumindest durch den Trainerstab situativ erkannt und durch Anweisungen oder ggf. Auswechslungen genutzt werden.

In solchen Phasen spielt die Mannschaft also zwangsläufig „unter ihren Möglichkeiten“, da die aktuelle Situation falsch wahrgenommen wird, dies niemand erkennt und daher auch keine Adaption erfolgt.

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TDV 24. März 2012 um 03:03

Als Neuling darf ich erst mal ein Kompliment machen, es ist eine grosse Erholung wenn man von anderen Foren, wie SPON, kommt.
Es geht ja auch wohl kaum darum, dass man hier einer Meinung sein soll sondern, dass man ein Fussballspiel besser sieht wenn man es aus mehreren verschiedenen Blickwinkeln sieht.
Deshalb auch nur zwei kurze Anmerkungen, die mir bisher fehlen. Zu den Bayern lässt sich Erfreuliches hinzufügen, falls sich die Meldungen zu Pizarros Rückkehr als korrekt herausstellen. Genau das, was derzeit fehlt.
An der Spielanalyse fehlt mir ein Hinweis auf einen prinzipiellen Unterschied. Die Bayern haben den Anspruch eine Spitzenmannschaft zu sein und setzen dies um in dem sie versuchen ihr eigenes Spiel durchzuziehen, während die Galdbacher auf das Spiel des Gegners reagieren. Ob man nun von einer massierten Defensive spricht, die taktisch klug eingestellt ist, oder es einfach Mauertaktik nennt, ist egal. Was ablief wenn die Bayern mal mit Ball in Gladbachs Hälfte waren, würde ja präzise beschrieben. Es war spannend und sehr interessant, aber war es ein Spitzenspiel? Ist das was Gladbach anbietet, ihr von extrem defensiver Taktik erzwungens Spiel, das nur mit zwei schnellen Spitzen funktioniert und von des Gegners Fehlern lebt, wirklich Spitzenfussball? Oder ist es doch nur eine (intelligente) Reaktion auf die Einsicht, das man in einem offenen Schlagabtausch gegen die Bayern ein Debakel erleben würde, wie es vor Favre der Fall war? Ich fage mich das, weil in den nächsten Wochen wohl mit den möglichen beiden CL Spielen gegen Real zwei Spiele kommen in denen zwei gleichwertige Mannschaften gegeneinander antreten werden.
Um es mal zugespitzt zu beschreiben: Bei Gladbach ist der Spielausgang von Glück abhängig, bei den Bayern von Pech.
Allein Robben hat 9x aufs Tor geschossen, was öfter sein dürfte als alle Gladbacher zusammen?. Wie oft schiesst er so häufig ohne das Tor wenigstens auch mal zu treffen? Wenn bei Gladbach das Glück fehlt wie in den letzten Spielen sieht es gleich ganz schlecht aus.
Dazu kommt noch, dass die unteren 14 BuLi Vereine einen bestenfalls mittelmässigen Fussball spielen und schlechtere Trainer haben als Favre.
Noch eines zu Alaba. Ich bin sicher, dass er in der BuLi normalerweise reichen wird. Aber gegen gleichwertige Mannschaften, zB. nächste Woche gegen Ronaldo kann es ein Debakel geben, wie damals, als Lell gegen Messi wie ein Depp aussah.

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Ron 24. März 2012 um 10:23

Die Gladbacher Chancen sind keine Zufallsprodukte und entspringen nicht ausschließlich Kontertoren. Dass Kontertore und schnelles Umschalten ungemein wichtig sind, wenn die Defensive des Gegners gut arbeitet, das macht Barcelona vor – und denen wirft das niemand als „Mauertaktik“ vor.

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Gulan 24. März 2012 um 10:31

Kommt darauf an, wie man Spitzenfussball definiert. Eine ausgeklügelte Defensivtaktik kann man genauso als Spitzenfussball bezeichnen wie ein Offensivfeuerwerk. Von daher wird das Spiel m.E. völlig zurecht als Spitzenspiel bezeichnet.
Bayern war aktiver und deutlich stärker als in den Bundesliga-Spielen gg. Gladbach. Ich wage zu behaupten, dass mit Ausnahme von Dortmund jede andere Bundesligamannschaft an diesem Abend klar verloren hätte und nicht bis ins Elfmeterschießen gekommen wäre.
Sicher ist jedoch auch, dass Gladbach keine internationale Spitzenmannschaft ist, von daher wird sich Bayern in der CL noch weiter steigern müssen.

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Thoms 24. März 2012 um 12:00

Ob man nun von einer massierten Defensive spricht, die taktisch klug eingestellt ist, oder es einfach Mauertaktik nennt, ist egal. – TDV

Keineswegs. Fassen wir alle Varianten eines dicht gewebten Abwehrnetzes unter einen Sammelbegriff zusammen wie „Mauertaktik“, dann machen wir begrifflich keinen Unterschied zwischen, zum Beispiel, dem klassischen Catenaccio eines Rocco und dem Spiel der Borussia gegen Bayern – und dann sind wir all zu schnell geneigt, nicht länger präzise Fragen zu stellen; eben jene Fragen, die uns erst zu den Antworten führen, warum die fast abgestiegenen Spieler der letzen Saison nun mit Recht um die Champions League Plätze spielen und ein personell wesentlich besser besetztes Team wie Bayern München dreimal in Verlegenheit bringen können.

Die Taktiken der Torverhinderung sind mindestens ebenso variantenreich und clever wie jene, die zum Torerfolg führen sollen – und Mannschaften, die die eine Zielvorgabe möglichst flüssig in die andere übergehen lassen, haben gegenüber den weniger taktisch geschulten und disziplinierten einen nicht selten entscheidenden Vorteil.

Wie weit man selbst als Underdog mit einer klaren Spielidee und ihrer disziplinierten Umsetzung kommen kann – und wo die Grenzen liegen, hat MR übrigens hervorragend in einem Artikel dargelegt, den ich Dir sehr empfehlen möchte:

„Als schwaches Team spielerisch siegen: Swansea schlägt Manchester City“

Gladbach ist in dieser Saison Bayern in der Spielidee und ihrer konsequenter Umsetzung in Defensive und Offensive deutlich voraus – und daher ist es kein Glück oder Zufall, dass sie den eigentlich überlegenen Gegner mehrmals bemerkenswert gut im Griff hatten.

Und hätte Bayern nicht auf Gladbachs Taktiken in den zwei Spielen zuvor reagiert, sich also dem eigentlich unterlegenen Gegner angepasst, dann wäre auch eine dritte Niederlage nicht überraschend gewesen.

Und trotz des Sieges sollte man nicht vergessen, dass die bayrische Taktik nicht mehr bewirken konnte als ein leichtes Übergewicht zu schaffen – bei dem Unterschied im Personal ist das keine Leistung, die mich zum Jubeln bewegt.

Bayern bleibt nun schon die zweite Saison in Folge unter seinen Möglichkeiten; ich glaube nicht, dass man von der rasanten Veränderung des Fußballs insgesamt oder der Bundesliga überrascht wurde, denn die Berufung van Gaals vor einigen Jahren belegt ja, das sich Bayern einiger wesentlicher Defizite bewusst war, doch die Phase nach dem Holländer zeigt ebenso, dass dem Verein die Antworten auf die bekannten Fragen fehlen.

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TDV 24. März 2012 um 23:35

Bayern bleibt keineswegs unter seinen Möglichkeiten, die Resultate entsprechen diesen Möglichkeiten ziemlich genau. Miserable Defensiven haben nun mal nur genau diese Möglichkeiten.
Man kann es ja hier in jedem Beitrag zu Bayern nachlesen, der Fehler wird in der Chefetage beim Einkauf gemacht. Man hat 25 Millionen für einen minimal besseren Torwart verschwendet, der in dieser Saison mehr Punkte hergeschenkt als gewonnen hat, anstatt mit dem ganzen Geld die Defensive vor Kraft/Butt so zu stärken, dass ein Neuer überflüssig ist.
Die Defensive war gegen 96 in ihrer Unzulänglichkeit zu sehen. Das Tüpfelchen auf dem i wäre das Eigentor des zuverlässig absurden Boatengs mit dem Verlust zweier weiterer Punkte gewesen, in einem Spiel in dem man 6 Tore hätte erzielen müssen. Olic und Robben(?) vor dem leeren Tor in der ersten und Gomez und Müller in der zweiten Halbzeit.
Du antwortest auf meine Kritik am Mauerfussball ja selber, dass Gladbach zu dieser Taktik gezwungen ist, das die Bayern sonst nicht entscheidend zu stören wären. Nichts anderes habe ich behauotet. „Gute“ Mannschaften spielen ihren Fussball, Schadensbegrenzung vor dem eigenen Tor und vorne mit dem lieben Gott reicht denen. Wenn Bayern den Ball vor dem gladbacher Strafraum hat, dann haben sie 11 Spieler bevor sich. Wenn Gladach den ball am Bayernstrafraum hat, nahezu ausschliesslich bei Kontern, dann hat es die Zahl der Gladbacher Konterstümer nahezu stets mit maximal derselben Anzahl an Defensiven zu tun. Wie die beiden BuLi Begegnungen ja gezeigt hat, reichen dann ein oder zwei Fehler über 90 Minuten zum Sieg. das mag clever sein und den eigenen Fan zu Recht freuen…
Mich stören am Fussball, wenn das Glück bei einem Spiel zu wichtig ist (das BVB Siegtor gegen Fürth! Wie absurd kann man denn ein Spiel gewinnen?), und wenn misrable Schiri Leistungen ein Spiel entscheiden.
Ich weiss natürlich, dass dies das salz in der Suppe ist, aber Salz sollte sich in einer Suppe im rechten Mass halten….
„Ein leichtes Übergewicht…“ hast du mal die Torchancen und den Ballbesitz verglichen? Damit wir uns nicht missverstehen, mit Ballbesitz meine ich nur den im gegnerischen Defensiv Drittel des Spielfeldes…

Das beste Gegenbeispiel läuft gerade auf meinem zweiten Monitor. Bei beiden Toren von Huntelaar sind gerade mal vier Leverkusener in eigenen Strafraum und kein er befindet sich in der Nähe des Stümers.
So eine Defensive möcht ich auch gegen Bayern haben….

Es war ein tolles Fussballspiel, den Preis für den Karaftaufwand bezahlte man gestern gegen 96, Gott sei Dank nur mit teilweise miserablem Fussball und nicht mit Punkten. Und die Ergebnisse von Bayern und Galdbach gestern zeigen wer die 120 Minuten kompensiert hat. Ausser Hermann auf Reus bei Kontern nach gegnerischen Abwehrfehlern hat Galdbach nicht viel zu bieten.
Gladbach ohne Reus nächste Saison?
In der CL?

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sharpe 26. März 2012 um 11:50

@tdv

du siehst vieles viel zu drastisch, bzw in meinen Augen falsch.
1. Bayern hat keine miserable Defensive. Sicher sind sie vorne besser besetzt als hinten, aber miserabel sind sie auf keinen Fall. Nicht umsonst haben sie so wenig Gegentore bekommen.
2. Neuer ist ein Weltklasse-TW. Er ist sein Geld auf alle Fälle wert, auch wenn manche (wie du) ein bischen länger brauchen, bis sie das merken. Aber langfristig gesehen ein Top-Einkauf.
3. Gladbach spielt taktisch auf höchstem Niveau, mit Glücks-Fussball hat das nichts zu tun. Was Favre diesem Team alles beigebracht hat, erkennen die meisten gar nicht. Es beginnt mit perfekten Gruppenverhalten gg den Ball, geht weiter mit klar verbessertem individuellem Zweikampfverhalten eines jeden einzelnen Spielers bis zum klugen, schnellen Angriffs-Flachpassspiel mit Automatismen bis ins letzte Drittel. Und noch etliches mehr.
4. Zum Kraftaufwand. Den hat man beiden Teams angemerkt und Babbel hat selber gesagt, dass sie mit viel Glück in Gladbach gewonnen haben und auch Bayern hätte mit etwas Pech einen Punkt lassen können, obwohl sie nicht so schlecht gespielt haben, wie du es schreibst.
5. Generell muss man doch sehen, welches Möglichkeiten/Spieler beide Teams zur Verfügung haben und da holt Gladbach wirklich das Maximum raus und steht vollkommen verdient auf einem CL-Platz, während Bayern taktisch in einigen Bereichen noch verbesserungspotential hat. Sie haben nämlich vor einigen Wochen eine Zeitlang klar unter ihren Möglichkeiten gespielt. Und in diesen Phasen zeigt sich der Unterschied. Der BVB und Gladbach profitieren in ihren schwachen Phasen von ihren Automatismen und ihrer Systemsicherheit, während Bayern darauf hofft, dass Robben und Ribery geniale Momente haben. So gesehen spielt in schlechten Phasen eher Bayern Glücksfussball.

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DC 28. März 2012 um 13:12

„Aber gegen gleichwertige Mannschaften, zB. nächste Woche gegen Ronaldo kann es ein Debakel geben, wie damals, als Lell gegen Messi wie ein Depp aussah.“

Richtig ist: Die gesamte Bayern-Defensive hat Lell dazu verholfen, wie ein Depp gg. Messi auszusehen. Spieler wie Messi, Ribery, Robben müssen von der gesamten gegnerischen Defensive schon bei der Ballannahme bearbeitet werden.

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MLight 23. März 2012 um 12:58

Hallo!
Vielen dank für die schnelle und hoch interessante Analyse. Eine Sache, die nicht angesprochen wurde, beschäftigt mich jedoch. Es geht um die Auswechselpolitik von Jupp Heynckes. Wenn ich mich nicht verzählt habe hat er über die gesamten 120 Minuten nur 2 Wechsel vorgenommen und diese noch relativ spät (100. Minute Olic). Wie ist dies zu erklären? Hätte es keinen Sinn gemacht früher einen frischen Spieler zu bringen, der mit Power nochmal für Impulse sorgen kann? Hätte man nicht einen Gomez, der mir selten und so auch gestern nicht gefallen hat, schon früher gegen einen Olic tauschen sollen? Gerade bei einem so umkämpften und kräfteraubenden Spiel wie gestern verstehe ich dieses Vorgehen nicht. In der Bundesliga verhält es sich aber ähnlich. Auch dort wechselt Bayern sehr spät und wenig. Fehlt es den Bayern an Qualität in der zweiten Reihe? Gibt es sonst eine Erklärung?
Vielen Dank schonmal und weiter so Spielverlagerung.de!
MLight

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maverick.91 23. März 2012 um 13:18

ja diese Qualität fehlt eindeutig!

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Bari 23. März 2012 um 14:10

Ich denke, Bayern hat zweifelsohne eine der schwächsten Bänke unter den Europäischen Topclubs.
Das große Problem ist, dass viele Spieler zwar nominell auf der gleichen Position spielen wie der äquivalente Spieler auf dem Feld, diese Spieler von der Spielanlage her aber komplett anders agieren. Als Beispiel kann man Olic und Gomez als Pärchen nennen, aber auch Pranjic, Tymotschchuck und Gustavo sind individuell komplett unterschiedlich. Das trifft so auch für Müller und Robben zu, auch wenn sie beide gleichzeitig spielen, aber nominell auch beide für die rechts Angriffsseite in Frage kommen.

Hinzu kommen dann auch noch die Unterschiede in der Harmonie mit den Mitspielern. Hinlänglich bekannt sind ja die Defizite von Rafinha im Zusammenspiel mit Robben, während Lahm nun vormacht, wie das „g’scheit“ geht.

Insofern ist es bei den Bayern fast unmöglich, durch eine Einwechslung keinen Leistungsabfall hinzunehmen. Das mag zum einen am Spielsystem liegen, das für einen Mittelstürmer angelegt ist und erfordert, dass die Außen kreativ spielen und diese wiederum mitunter viel Unterstützung von den AVs brauchen. Ein flexibleres Spielsystem, das sich leicht an die aufgestellten Spieler anpasst und trotzdem erfolgreich bleibt, wie in Barcalona vorhanden, ist leider nicht da. Andererseits gibt es aber auch kaum Rotation im Bayernkader (was ja typisch ist für Heynckes), worauf hin die Einwechselspieler noch weniger Wettkampfpraxis bekommen und noch schlechter ins System sich einreihen können. Rafinha ist da wieder ein gutes Beispiel. Wenn er und Robben beide (ohne Verletzungen wohlgemerkt) durchgehend von Anfang der Saison gespielt hätte, dann wären sie sicher wesentlich besser abgestimmt als jetzt.
Jede Verletzung eines Start-11-Spielers macht mich ganz Angst und bange…

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xl 23. März 2012 um 20:04

Ich hab mir am Anfang der Verlängerung die selbe Frage gestellt: wer könnte jetzt bei den Bayern noch als Joker eingewechselt werden und ausser Olic und Schweinsteiger (der wohl noch nicht wieder Fit ist) ist mir tatsächlich keiner eingefallen. Alle anderen Spieler hätten dem Spiel eher geschadet, schon seltsam bei einem so finanzstarken Verein.

Potentiellen Jokern wie Petersen und Olic fehlt m.E. auch die Spielpraxis. Da muss man wohl im nach hinein Ottmar Hitzfeld mit seinem Rotationsprinzip loben – der hatte immer ein paar Spieler auf der Bank, die nicht nur alle Schaltjahre mal für 10 Minuten zum Spielen kamen und dann eben auch entsprechend schnell auf Touren waren.

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Lyri Caris 23. März 2012 um 21:15

Du hast vollkommen Recht!
Und trotzdem ist es nunmal in Deutschland so, dass sobald ein Spieler drei Spiele nicht gestartet ist er, den Medien nach bereits auf dem Abstellgleis ist und dadurch auch die Meinung der meisten deutschen Fußball-Fans sich dementsprechend verhält. Das sieht man ja an der Reus-Diskussion. Als dieses Gerücht aufkam haben alle wieder gesagt, die Bayern hätten doch genug Offensiv-Kräfte und Reus würde nur auf der Bank sitzen. Ähnlich war es bei Klose damals, der zwar schon regelmäßig gespielt hat, aber halt kein Stammspieler war und so sofort wegwollte.
Es gibt einfach bei Bayern, bzw. in ganz Deutschland kein Verständniss für Ergänzungs- bzw. Top 12-16-Spieler.

Meiner Meinung nach liegt es auch daran, dass die Bayern nie einen tiefen Kader haben, da die Unruhen, die durch die Medienlandschaft entstehen einfach zu groß wären.

Antworten

tototo 23. März 2012 um 12:02

Die älteste Mannschaft mit abkippendem Sechser war Bayer Leverkusen 2001.
http://www.zonalmarking.net/2010/02/25/teams-of-the-decade-6-bayer-leverkusen-2001-02/

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XY 23. März 2012 um 11:52

Wie immer eine schöne Analyse. Seit ich hier lese, schaue ich Fußballspiele mit ganz anderen Augen.

Ich würde mir auch eine Analyse zu Fürth – Dortmund wünschen. Das Spiel war meiner Meinung nach auf einem ähnlich hohen Niveau und mir sind einige Punkte aufgefallen, bei denen ich mich gefragt habe, was denn wohl die Leute von Spielverlagerung dazu sagen würden.

Beispielsweise denke ich, dass beide Trainer falsch gewechselt haben.
Nachdem Barrios für Kagawa kam, erschien mir Dortmund ungefährlicher als zuvor. Mit Kagawa ging ein Stück Dynamik im Spiel im letzten Drittel verloren. Barrios hat als Torjäger zu oft selbst den Abschluss aus weniger guten Positionen gesucht.
Auf der anderen Seite kam mir Asamoah häufiger zu langsam vor.

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Michi 23. März 2012 um 11:46

Zum Vergleich, die Kollegen aus Österreich:

http://ballverliebt.eu/2012/03/21/mgladbach-scheitert-im-elferschiesen-zeigt-aber-eindrucksvoll-seine-starken/

VG

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Thoms 23. März 2012 um 11:36

@Flowbama, Gegen einen gelernten Linksverteidiger der Qualität eines Aly Cissokho ist wenig einzuwenden: In den Champions League Spielen hat er überzeugt, auch gegen höchste Qualität auf der anderen Seite (Ronaldo); mit Franck Ribéry sollte er bei der Fußballschule, die beide durchlaufen haben, ebenfalls gut zusammen arbeiten können. 2010 wollten ihn die Münchner ja bereits verpflichten, soweit ich erinnere jedoch für die rechte Seite, scheiterten aber und holten später Rafinha.

Giorgio Chiellini war ja ebenfalls 2010 im Gespräch; billiger als vor zwei Jahren dürfte er nicht geworden sein und sein Verein wird ihn wohl kaum gehen lassen wollen; der Vertrag läuft ja noch bis Sommer 2015. Inwieweit er Interesse an einem Wechsel hätte, da er nun im besten Fußballeralter ist, weiß ich nicht (hast Du da etwas gelesen?). Seine Erfahrung und seine Fähigkeiten machen es jedenfalls wahrscheinlich, dass er bei Bayern eine sofortige Verstärkung wäre, und sein Alter würde dennoch eine längerfristige Perspektive erlauben.

Viel hängt jedoch davon ab, in welche Richtung die Bayern ihre Mannschaft entwickeln wollen; inzwischen zeigt ja nicht nur Barca, dass eine strategische Ausrichtung der Mannschaftsplanung rund um eine Spielidee enorme Vorteile bietet. Was Dortmund, aber mehr noch – da nur mit bescheidenen Mitteln ausgestattet – Hannover und Gladbach dank einer klaren Idee leisten, sollte den Bayern endgültig das eigene Versäumnis klar gemacht haben.

Ich finde, die Führungsriege sollte zunächst einmal hierin Identität schaffen und dann einkaufen: den passenden Trainer für die Umsetzung der Idee und mit ihm abgestimmt die Spieler. Ebenso vermisse ich ein klares Ideen-Konzept bei der Jugendausbildung; man bildet zwar großartig aus, doch gibt es zu wenig Kontinuität in der Spielweise, so dass es nach wie vor unnötig schwer für Talente ist, in die Profimannschaft einzusteigen.

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Flowbama 23. März 2012 um 18:12

Dem bleibt wenig hinzuzufügen. Ich stimmte mit dir überein, es fehlt ein klares Konzept wie man sich Mannschaft und System in Zukunft vorstellt. Die manchmal unverständlichen Transferaktivitäten der Vereinsführung zeugen davon.

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Flowbama 26. März 2012 um 02:12

Und was wäre mit Carvalho oder Raul Albiol? Beide spielen anscheinend nicht mehr in Reals Stamm-Elf, seitdem Ramos in die Innenverteidigung gerückt ist.

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Thoms 26. März 2012 um 13:05

Zu Carvalho fällt mir spontan ehrlich gesagt nur seine „Flucht“ aus dem Trainingslager der Nationalmannschaft Ende August 2011 ein und der folgende einjährige Ausschluß durch den Verband. Erfahren ist er sicher, aber eher am Ende seiner Karriere – und ob er sich mit einer Nebenrolle auch bei Bayern begnügen würde, bezweifle ich eher.

Raúl Albiol habe ich noch nie spielen sehen; ob ein Spieler, der weder in der Nationalmannschaft zum Einsatz kommt noch im Verein tatsächlich eine Verstärkung für die Bayern wäre? .. Ich weiß es nicht.

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VfL 22. März 2012 um 23:37

Jetzt muss ich doch mal dumm nachfragen: was habe ich unter den Begriffen 1-3 bzw. 1-2 Stellung zu verstehen?

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TE 23. März 2012 um 09:13

Da muss ich zunächst mit dem Klassiker kommen: Dumme Fragen gibt es nicht, nur dumme Antworten 😉 1-2 Stellung bzw. 1-3 Stellung bezieht sich auf die Anordnung der Spieler auf dem Feld. In der dritten Grafik kann man dies gut erkennen: Gustavo steht etwas tiefer als die anderen Mittelfeldspieler, davor agieren Kroos, Robben und Ribery leicht versetzt auf einer Linie. Numerisch eine 1-3 Formation. Diese Stellung wird auch von anderen Teams bei der Verteidigung genutzt (bspw. Hannover), da gleichzeitig mit drei Akteuren Druck im Mittelfeld ausgeübt und durch den tiefen Sechser verhindert werden kann, dass Platz zwischen der Viererkette im Mittelfeld und der Viererkette in der Verteidigung entsteht. 1-2 Stellungen gibt es beispielsweise beim Rautensystem: Ein offensiver Mittelfeldspieler hinter zwei Stürmern.

Im Endeffekt ist das einfach die verkürzte Wiedergabe einer Formation, bei der einzelne Mannschaftsteile herausgestellt werden. 4-1-3-2 oder 4-3-1-2 wären genauso korrekt.

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VfL 23. März 2012 um 15:05

Dazu meinte einer meiner Dozenten mal: „Es gibt Leute, die sagen, dass es keine dummen Fragen gibt. Das stimmt so nicht, aber nunja, das Risiko muss man manchmal eingehen, wenn man etwas lernen will.“ 🙂

Jedenfalls vielen Dank für die gute und ausführliche Erlärung!

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Nik Oh 22. März 2012 um 22:39

Ich möchte noch kurz etwas zum gestrigen Kommentator (GG) sagen. Ich konnte und kann es immer noch nicht nachvollziehen, wie die ganze Zeit nur von „einem Kampfspiel“, „taktisch geprägt“ und „zäh“ gesprochen wurde. Mich hat das Spiel begeistert, es gab viele Torchancen und gute Kombinationen auf beiden Seiten, ein Duell auf Augenhöhe und kein taktisches Geplänkel mit Endlosstafetten durch die eigene Abwehr. Zwei richtig gute Mannschaften haben sich bekämpft und bespielt, eine ungemein spannende Partie und bis auf die fehlenden Tore top!
Vielleicht liegt es ja daran, dass ich als Gladbacher die „Borussen-Brille“ auf hatte.
Alternativ Marcel Reif auf Sky wollte ich mir aber auf gar keinen Fall geben, der ist ja ganz schlimm…

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DAF 22. März 2012 um 20:50

Der abkippende Sechser ist nunmal ein modernes Stilmittel, das von immer mehr Teams eingesetzt wird. Die Autoren können das ja nicht ignorieren, nur weil den Spielzug mittlerweile jeder kennt.
Im übrigen ist der fallende Sechser nicht von Hamburg entwickelt worden. Meines Wissens war Barcas Busquets der erste Sechser mit dieser Spielweise. Seitdem haben es immer mehr Mannschaften übernommen (darunter der HSV).

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Pippo 22. März 2012 um 21:37

Der abkippende Sechser oder fallende Sechser ( ich persönlich fände 5 1/2 auch sehr nett ;)) wurde halt nicht, wie erwähnt, beim HSV, oder von Fink beim ganz kleinen FCB, eingeführt. Andererseits ist es legitim, dass manche Autoren Eigenwerbung betreiben wollen und dies eben mit dem Verweis des 5 1/2- System auf den HSV und den damit verbundene Artikel, tun. Was mir in letzter Zeit hier auch aufgefallen ist: Viele Kommentatoren schreiben fast nochmal ne komplette Analyse ( für mich zuviel des Guten). Könnte mit den zu vergebenen Autorenposten zusammenhängen. Wie siehts da eigentlich aus?

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MR 22. März 2012 um 22:13

Die Sache ist meiner Wahrnehmung nach die, dass dieses Stilmittel in Deutschland erst durch Fink auch bei der breiten Masse recht bekannt wurde (ZDF 3D-Analyse etc.), auch weil er das eben konsequenter betreibt als andere. Deshalb oft der Verweis.

Ich find diesen Verweis auch nicht so sonderlich wichtig (mach ich übrigens auch nicht, siehe Swansea-Artikel), aber ist für einige Leser sicher gut, da einen Referenzpunkt zu bekommen, den man kennt und der auch aktuell und plakativ ist. (Wenn’s kurz zuvor einen Artikel dazu gab, bietet sich’s natürlich erst recht an.)

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TE 23. März 2012 um 09:07

Wir haben einige gute Bewerbungen erhalten, im Moment führen wir Gespräche. Wir sind zuversichtlich, demnächst einige kompetente Neuzugänge vorstellen zu können!

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Michi 23. März 2012 um 10:44

Hat nicht schon Schweinsteiger unter van Gall so tief gespielt, in einer Reihe mit IVs? Ich glaube mich erinnern zu können, dass er sogar nocht tiefer zurückgefallen ist, so dass wir uns über den „neuen Libero“ lustig gemacht haben.

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Jose Mourinho 23. März 2012 um 13:03

Da fällt mir das Spiel Bayern gegen Dortmund ein, als van Gaal das Aufbauspiel aufgrund des Dortmunder Pressings nicht gefährden wollte und er Schweinsteiger sehr weit nach hinten fallen ließ. Eigentlich keine schlechte Idee, allerdings hatte van Gaal auch damit gerechnet das Schweinsteiger ein sicherer Passspieler ist…

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daniel 23. März 2012 um 14:23

Servus,

kurz mal eine Frage/These eingestreut. Der abkippende 6er, die Hamburg-Variante oder wie auch immer diese taktische Variante genannt wird, erinnert in seinen Grundzügen schon arg an den Libero.

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Flatterball 22. März 2012 um 20:14

Hi ich finde eure Berichterstattung klasse. Doch eins ist mir in den letzten Artikeln aufgefallen: Das ihr in jedem euerer Berichte die Hamburgvariente mit dem fallenden Sechser verwendet. Das ist auf die Dauer nervig. Das ist jedoch das einzige Manko an eurer phänomenalen Analysen

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TE 23. März 2012 um 09:05

Vielen Dank für den Hinweis. Mir selber ist es gar net aufgefallen, aber eigentlich hast du Recht, ich verwende dauernd das Beispiel. Ich werde ich die nächsten Male drauf achten.

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Drittligist 22. März 2012 um 17:30

Guten Tag! Ich verfolge diese Webseite erst seit kurzem und lese seitdem jede Spielanalyse. Mein ganz persönlicher Eindruck zur gestrigen Partie, die die meisten wohl wie ich im Fernsehen verfolgt haben. Wenn man dem ARD-Reporter Gerd Gottlob glauben darf, war das Spiel vor allem geprägt von Kampf, Kampf und Kampf. Ich finde diese Diskrepanz zwischen einer taktischen Analyse wie sie hier auf Spielverlagerung geleistet wird und einem vor allem individuelle Fähigkeiten und „klassische“ Tugenden wie Einsatz, Leidenschaft etc. würdigenden Kommentar im öffentlich-rechtlichen Fernsehen doch sehr auffällig. Selbst zu Favre wusste man kaum mehr zu sagen als dass er „an der Seitenlinie herumturnt“.

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Flowbama 22. März 2012 um 17:36

Gerd Gottlob war gestern ein absoluter Totalausfall. Dass den meisten TV-Kommentatoren jedes taktisches Grundverständnis fehlt, ist ja mittlerweile hinlänglich bekannt. Aber dass man dazu noch so emotionslos kommentiert, bildet den Gipfel der Perversion.

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ekMUC 22. März 2012 um 19:27

Wir hatten beim zuschauen eine witzige Runde versammelt und den Ton relativ runtergedreht, ist im allgmeinen die günstigste Variante…
Nur den Mehmet muss man einfach hören, der macht Spaß 😉

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Fußball Fan 23. März 2012 um 09:57

Stimmt. Ich hatte gottlob ein anderes Spiel gesehen als Gottlob. Er sprach ja ‚vom Kampf geprägt, kaum Torraumszenen, kein schönes Spiel aber spannend’…….
Scholli rückte das GsD mit nur 2 Sätzen wieder in den richtigen Kontext.
😉

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MR 22. März 2012 um 19:58

Die „klassischen Tugenden“ sind aber durchaus Voraussetzung, um eben diese taktischen Mittel (wie das Trippeln der Flügel) über 90 und gar 120 Minuten in dieser Perfektion durchzuführen. Das sind ja teils immense Wege, die die Spieler da machen müssen, und kein Spieler darf sich eine Auszeit gönnen.

Von daher ist das jetzt keineswegs direkt widersprüchlich zu der Taktikanalyse, sondern in diesem Fall lediglich oberflächlicher.

Dabei sollte man aber auch nicht vergessen, dass eine Analyse nach dem Spiel leichter ist als während des Spiels, da man eben die gesamte Spielzeit kommentieren kann und nicht alle paar Minuten Zwischenfazite ziehen muss. Nicht damit beschäftigt zu sein, jede Aktion laut (und möglichst auch noch gut) kommentieren zu müssen, hilft auch dabei, sich auf taktische Details zu konzentrieren. 😉 Daher ist der direkte Vergleich ein bisschen unfair. (Wenn auch in der Tendenz wohl nicht ganz von der Hand zu weisen und das ehrt uns natürlich. 😉 )

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Flowbama 22. März 2012 um 16:58

Kann mir bitte jemand erklären warum um Himmels willen Bayern nicht mal ein paar echte Kracher für die Abwehr verpflichten kann? Wieso immer Quantität statt Qualität? Das Geld für Rafinha und Dante hätte man sich sparen können und EINEN richtigen (Außen-oder Innen-) Verteidiger holen können. Aber nein.
Leute wie Hubnik, Stranzl oder Prödl haben allesamt bessere Zweikampfwerte als Dante. Vielleicht kann mich mal jemand erleuchten, damit ich den Sinn hinter solchen Maßnahmen erkenne.

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Thoms 22. März 2012 um 18:58

Da würde mich interessieren, wen Du für welche Position vorschlagen würdest? – Auf dem Markt oder zumindest zu bezahlen müsste der Spieler natürlich schon sein. Dante finde ich übrigens schon wegen seines Spielverständnisses keine schlechte Wahl; sicher kein „Kracher“, doch jemand, der gut für eine „rotierende“ Abwehr in Frage käme.

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Flowbama 22. März 2012 um 19:07

Bayern muss sich z.B. überlegen, ob sie Alaba langfristig zum LV ausbilden wollen. Falls nicht, könnte man Kolarov, Clichy oder Cissokho als linke Außenverteidiger empfehlen. Wenn Coentrao bei Real nicht glücklich wird, so wie es derzeit aussieht, könnte man im Sommer vielleicht sogar an ihn rankommen. Vorausgesetzt natürlich, Lahm bleibt nun auf rechts. Die von mit genannten bringen allesamt internationale Klasse mit und sind erschwinglich. Für die Innenverteidigung plädiere ich schon seit längerem auf eine Lösung, bei der man Badstuber z.B. Giorgio Chiellini, dem zusammen mit Thiago Silva vielleicht besten Innenverteidiger der Serie A, an die Seite stellt. Da würde dann natürlich einiges Kosten, vermutlich zwischen 25-30 Millionen. Für Bayern sollte das jedoch zu stemmen sein.

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Flowbama 22. März 2012 um 19:10

Die von mir vorgeschlagenen, z.B. Clichy und Kolarov, streiten sich bei ManCity um eine Position. Die könnte man sicherlich überreden. Clichy hat sich schon zu Arsenal-Zeiten durch eine hohe Dynamik auf der linken Seite ausgezeichnet und Kolarov ist ein ausgewiesener Freistoß-Experte. Und Chiellini als Innenverteidiger wird auch irgendwann mal einen internationalen Titel gewinnen wollen – das ist vermutlich mit Bayern eher möglich als mit Juve.

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Lyri Caris 22. März 2012 um 19:22

Naja, Clichy oder Kolarov wären nur dann zu empfehlen, wenn sie weniger als 10 Mio, bzw. ungefähr so viel wie Rafinha, kosten. Nur ich bezweifle, dass sie Man City für das Geld abgeben würde.
Und abgesehen davon sind das auch nicht wirklich international gestandene Außenverteidiger, da würde ich eher auf Alaba setzen und damit „eigene“ Talente aufbauen.

Chiellini hingegen ist natürlich ein Top-IV, doch dass weiß Juve glaub ich auch. 😉 Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihn abgeben würden, außerdem sehe ich ihn nicht als passenden Partner für Badstuber und wenn man tatsächlich so viel Geld ausgeben wollte, sollte man auch einen passenden Spieler kaufen.
Es gibt einfach keine Top-AV, die irgendwie zu bekommen wären (Coentrao wird Real nicht im Sommer verlassen, in den wichtigen Spielen spielt er nämlich meistens und nicht Marcelo), und die meisten Vereine brauchen ihre Innenverteidiger.
Das is halt kein Videospiel für Nerlinger und co. 😉

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Flowbama 22. März 2012 um 21:52

Wieso müssen Clichy oder Kolarov unter 10 mill. Kosten? Es würde Bayern München gewiss nicht wehtun, für einen der beiden 13, 14 oder 15 Millionen auszugeben. Im Falle Coentraos hat man sich schon mal verzockt, weil man den Preis drücken wollte. Die Führung des Vereins muss sich im Laufe der Saison darüber klar werden ob sie mit Alaba langfristig auf links planen möchte. Das wird sicherlich von seinen Leistungen in der CL/Bundesliga abhängen.
Und bei Chiellini kann Juve rumtrampeln wie es will – wenn der Spieler erstmal überzeugt ist, hilft das alles nichts mehr. Und warum er kein passender Partner für Badstuber sein soll, weiß ich auch nicht. Klasse statt Masse – das sollte doch die Devise bei Transferaktivitäten sein.
Natürlich gibt es Top-Außenverteidiger, die zu bekommen wären. Man muss es aber auch wollen.

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Blah 22. März 2012 um 16:33

Bei den Bayern sollten Ribery und Robben häufiger über die gleiche Seite angreifen. Immer, wenn sie das gestern gemacht haben, konnten sie nicht vernünftig gedoppelt werden. Leider haben sie das zu selten gemacht und nicht gut ausgespielt.

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Till 22. März 2012 um 14:56

Im Zusammenhang mit dem „ausgeglichenem Chancenverhaeltnis“ und den Schnittstellenpaessen sollte man meines Erachtens einige falsche Abseitsentscheidungen nicht vergessen. Dieses taktische Mittel der Bayern gegen die dicht stehenden Viererketten wurde nicht immer durch Gladbachs sicher gute Defensivarbeit neutralisiert. Es waren die gestern schwachen Schiedsrichter-Assistenten, die hier Gladbach mehrere Male zu Hilfe kamen.

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Thoms 22. März 2012 um 18:48

Die Leistung der Schiedsrichtertroika war in diesem Spiel tatsächlich unterdurchschnittlich im Erkennen der Abseitsposition; gerade Gomez hat, wie ja auch schon in der Analyse geschrieben, sich an seine Stuttgarter Zeit erinnert und eigentlich immer wieder clever positioniert, wurde jedoch, wenn ich mich recht erinnere, zwei oder dreimal zu Unrecht abgepfiffen.

Hm, wann ist Bayern eigentlich mit einem derart klassischen Kontertor zuletzt in Führung gegangen?

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Niederrheiner 22. März 2012 um 14:10

1. Warum sollte Favre denn unbedingt zu den Bayern wollen?
2. Es ist im Umfeld der Borussia immer wieder zu hören wie gut die Abstimmung zwischen Favre und Eberl funktioniert, da wird es mit ziemlicher Sicherheit keine Alleingänge geben.
3. Von der Spielanlage her kann P. Hermann in die Reus Rolle schlüpfen. Man muss sich also nicht unbedingt nach einem direkten Reus-Ersatz umsehen.
4. Neustädter zu ersetzen wird vermutlich deutlich schwieriger. Das sind die eher unauffälligen aber ungemein laufstarken Motoren einer Mannschaft.
5. Sollte Dante denn dann gehen (warum auch immer) ist nicht zu vergessen, dass zumindest für eine Saison (solange bleibt Stranzl noch) mit Brouwers und Stranzl eine Top-Innenverteidigung steht, also auch hier benötigt man eventuell nur ein Backup und keinen Topstar.

Einfach mal abwarten was da so aufgebaut wird und nicht alles schlechtreden…

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Rob 22. März 2012 um 14:09

Noch mal zur Ansetzung: Gladbach und Bayern spielen beide am kommenden Samstag. Dortmund spielt erst am Sonntag und haben somit 2 Tage mehr Regeneration. Bei der Ansetzung wäre es fairer gewesen wenn BMG – FCB am Dienstag schon stattgefunden hätte.

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DAF 22. März 2012 um 16:35

Das liegt wohl daran dass Bayern nächsten Mittwoch schon in der CL in Marseille ranmuss… dadurch dass sie samstags spielen haben sie immerhin drei Tage Zeit sich darauf vorzubereiten. An Bayerns Stelle hätte ich beantragt dass eines der nächsten beiden Liga- Spiele verschoben wird, was ja auch Marseille gemacht hat.

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Benny 22. März 2012 um 22:23

Ist das in Deutschland so überhaupt möglich? Eigentlich müsste sich die UEFA da schon einmal einschalten. Macht Frankreich ja gerne. Letztes Jahr mit Lyon war es ja dasselbe Spielchen.

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Rob 23. März 2012 um 16:56

Will ja gar nicht sonntags gegen Hannover ran. Es gibt nur keine Notwendigkeit, dass der BVB Pause von Dienstag bis Sonntag (5 Tage) hat, Bayern jedoch nur von Mittwoch bis Samstag (3 Tage). Das ist ein nicht ganz unwichtiger Aspekt im Titelrennen, wobei den Bayern ja eh englische Wochen besser liegen.

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Ian 22. März 2012 um 13:41

Man hat zumindest gesehen, dass Bayern München nicht die Übermannschaft ist, wie sie zum Teil nach den letzten 3 Spielen dargestellt wurden – es kommt immer noch auf den Gegner an und BMG hat das (mal wieder) richtig richtig gut gemacht – Tony Jantschke mit einer ganz starken Partie, Ribery sah keinen Stich gegen ihn. Generell ist die Defensivarbeit von Gladbach schon bemerkenswert, sie kassieren so gut wie nie mehr als 1 Gegentor, das ist schon sehr beachtlich.

Schade, dass es am Ende so ausgegangen ist dennoch Kompliment für diese DFB Pokal Runde!

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Fänger 22. März 2012 um 11:51

@Radiccio: kann ich nicht nachvollziehen.

Zunächst muss ich sagen, dass es ein sehr gutes und interessantes Spiel beider Mannschaften gewesen ist. Gladbach hat seine Qualität genau wie Anfang der Rückserie ausgespielt, konnte aber diesmal nicht durch einen Fehler der Bayern in Führung gehen. Ich fand, dass die Bayern sehr aufmerksam in der Rückwärtsbewegung waren und sehr wenig Konter der Borussen zugelassen haben – diese waren aber dann brandgefährlich.

Ich habe keine Ungeduld bei den Bayern erkennen können – ganz im Gegenteil. Sie haben sehr diszipliniert gespielt, eben weil Sie aus dem letzten Spiel noch wussten, dass es sehr schwer wird einen Rückstand gegen diesen VfL aufzuholen.

Ribery und Robben wurden sehr gut bearbeitet – wird ja auch in der Analyse gut beschrieben. Sie hatten aber deutlich mehr Chancen als in den Meisterschaftsspielen. Ganz auszuschalten waren Sie aber nicht. Wer glaubt, dass Sie gegen Gladbach so zaubern können wie in den letzten Spielen, hat die Saison nicht richtig verfolgt. Sie haben in diesem Spiel aber mehr Möglichkeiten gehabt, als in den beiden MS-Spielen zusammen und das ist schon eine Beleg wie verbessert die Bayern aufgetreten sind. Interessant auch, dass Sie in der Verlängerung deutlich fitter waren. Hier hat sich nach meiner Meinung Favre verzockt, weil er seinen Standardwechsel Carmago/Hanke zu früh gezogen hatte. Gerade nach der Verletzung von Stranzl hätte ich damit noch gewartet.

Fazit: ein tolles Spiel beider Mannschaften, das auch sehr fair ablief (da gab es ja schon Halbfinalspiele…). War eines Endspieles würdig aus meiner Sicht.
Gladbach wird an der Niederlage nicht zerbrechen und Bayern wird gestärkt in den Saisonendspirt gehen. Die Bayern haben aber am Sa schon wieder ein schwieriges Spiel gegen Hannover.
Bin gespannt, wie wir das angehen werden.

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Axtschwinger 22. März 2012 um 11:19

Hi, danke für die schnelle und umfassende Analyse. Wollte zum Thema „gute Defensivtaktik“ der Bayern noch kurz anmerken, dass ich überrascht war, wie konsequent die Bayern Hanke und später de Camargo verfolgt haben, wenn die sich mal fallen ließen. Badstuber hat Hanke, wie schon in einem Kommentar oben angemerkt, teilweise bis ins Mittelfeld verfolgt, manchmal aber auch an Gustavo übergeben. Das hatte schon fast was von Manndeckung. Fand das nur bemerkenswert, weil das ja sonst oft als Kritikpunkt angesehen wird, wenn sich Innenverteidiger von falschen Stürmern aus der Kette ziehen lassen. Gestern hats aber offensichtlich funktioniert. Beide Stürmer haben, außer ein, zwei Kopfballablagen, bzw. -verlängerungen nicht viel zustande bekommen.

Anderes Thema: Ich hatte mit ein paar Kumpels drüber diskutiert, wie hoch die Chancen stehen, dass Gladbach unter Favre wie einst die Hertha im zweiten Jahr einbricht. Ich habe nicht mehr im Hinterkopf, was die genauen Gründe für den Einbruch der Hertha waren (hab damals noch keine Spielverlagerung gelesen),
aber zumindest der Abgang der Leistungsträger und die Doppelbelastung kommt ja auf Gladbach auch zu. Es wäre cool, wenn ihr dem vielleicht mal einen kleinen Artikel widmen könntet…

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mk 22. März 2012 um 11:26

Hertha lies damals aber alle Leistungsträger un ersetzt. Pantelic, Voronin und Simunic waren das damals glaube ich. Ähnliches Gerüst wie Neustädter, Dante und Reuß – allerdings hat BMG ein wenig Geld eingenommen, so dass sie mit ein paar guten Transfers die Abgänge kompensieren können.

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maverick.91 22. März 2012 um 12:29

Ich denke das es ganz wesentlich sein wird das man Favre nächste Saison Zeit gibt die Neuverpflichtungen einzubinden (die es hoffentlich geben wird weil ohne Reus und Neustädter da schon ein grosses Loch in der Leistungsspitze entsteht).
Ausserdem hoffe ich das der Trainer aktiv mitentscheiden kann wer geholt wird, da sehe ich im Moment die grösste Sorge. Wenns da irgendwelche Schnellschüsse vom Management gibt und man Favre dann sagt mach was damit, dann denke ich das es zum Einbruch kommen wird (zumindest anfangs) weil man dann erstmal Ideen entwickeln muss wie die Neuen ins System zu integrieren sind bzw wie das System an die Neuen angepasst wird.
Wenn Favre sich aber ‚aussuchen‘ kann wen er holt könnte ich mir vorstellen das es deutlich schneller geht mit der Anpassung und Einstellung.
Mir als Bayernfan wäre es aber gar nicht sooo unrecht wenn Favre bei BMG fliegt weil er dann Heynckes beerben könnte. 😉
Am Ende bleibts alles Kaffeesatzleserei

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Radiccio 22. März 2012 um 10:28

Man hat dem FC Bayern angemerkt, dass sie für eine solche anspruchsvolle Partie zu ungeduldig sind. Robben und Ribery sind trotz ihrer Klasse leicht zu kontrollieren, da sie sich in den letzten Bayern-Jahren angewohnt haben immer das gleiche zu machen. Ich kann auch mit dem Begriff Tempowechsel hier nichts anfangen, für mich ist das eher unvermögen. Mönchengladbach hat das sehr gut gemacht, wenn dieses Team so bestehen bleiben würde (Trainer, Schlüsselspieler) wären sie in 2-3 Jahren sicherlich an Bayern vorbei gezogen.

Und zu Dante kann man nur sagen: Geld schießt wirklich keine Tore, da hat sich das Handgeld ja gelohnt…

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Michi 22. März 2012 um 12:41

Den letzten Spruch kannst Du Dir nächstes Mal sparen.

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simon 23. März 2012 um 04:15

Erfreulich zu beobachten ist, dass Robben, Ribery sowie Müller seit einigen Spielen anfangen zu rochieren. Das man erst jetzt darauf kommt sei mal dahin gestellt. Sie werden schwieriger zu kontrollieren und machen eben viel mehr als immer nur das Gleiche. Das mit dem Handgeld ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen, grade im Bezug auf den Spieler, der über 120 Minuten Symbol für den Gladbacher Willen war.

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Thoms 23. März 2012 um 11:53

Erfreulich, dass Müller und Robben wieder mehr zusammen gespielt haben, gerade zu erstaunlich war, dass der Ball in beide Richtungen lief; und der Doppelpass, der es Robben ermöglichte in aussichtsreiche Schussposition zu gelangen, hätte gerne zu einem Tor führen können.

Nicht gut eingebunden in das Bewegungsspiel der genannten Drei war leider, imo, Kroos (über Gomez müssen wir wohl nicht reden); in mehreren Situationen, in denen eine Überladung einer Zone oder eine Spielöffnung über eine etwas tiefere Position via Kroos sinnvoll gewesen wäre, hatte er sich so gestellt, dass er als alternative Anspielstation nicht sichtbar oder kaum erreichbar war – da fehlt mir beim ihm des öfteren das Erkennen des rechten Augenblicks; die Handlungsgeschwindigkeit scheint ihm etwas abzugehen, um eine derart disziplinierte und wache Abwehr zu kontern.

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mk 22. März 2012 um 09:24

Sicher das die Chancen ausgeglichen verteilt waren? Intuitiv hätte ich Bayern ein Chancenplus assistiert.

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TE 22. März 2012 um 12:33

Auf meinem Chancenzettel steht ein Chancenplus der Bayern von 2:0 bis zur 20. Minute, danach bis zur 80. Minute absolute Ausgeglichenheit. Erst kurz vor und in der Verlängerung, als die Gladbacher Tribut für den hohen Laufaufwand beim Verschieben zollen mussten, hatten die Bayern erneut ein relativ klares Chancenplus.

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Lyri Caris 22. März 2012 um 14:09

Reicht das nicht, um als Chancenplus zu gelten? 😉
Es gab nie einen Spielabschnitt in dem Gladbach wirklich überlegen war aber 2 oder 3 in denen Bayern überlegen war, auch mit mehr Chancen, zumindest hab ich das so empfunden. Also köntte man schon von einem Chancenplus reden, finde ich.

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mk 22. März 2012 um 15:38

Steht auf deinem Zettel nur die Quantität oder auch die Qualität der Chancen? Die klareren Chancen hätte ich nämlich Bayern zugeordnet.
(Allein die 3 Chancen die Ribery erstklassig vorbereitet hat – und die eigentlich gemacht werden müssen – wiegen die 2x wo Reuß allein vor Neuer stand auf. Allerdings sind das nur Erinnerungen von mir und ich deswegen die Nachfrage 😉

Eine andere Frage: Wenn ihr J.Heynckes gewesen wärt, welchen Spieltyp hätte ihr euch auf der Bank gewünscht, den ihr hättet einwechseln können. (Ich meine damit zB. einen Stürmer der sich zurückfallen lassen würde um auf einer Linie mit Müller und Robbery zu kombinieren.
Oder statt Kroos eher der Spieltyp Vidal, der vllt. hätte durch seine Präsents hätte mehr Torgefahr entwickeln können etc.)

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maverick.91 22. März 2012 um 03:26

Ich denke ein besonderes Lob gebührt heute Badstuber. Meiner Meinung nach hat er überragend verteidigt. Teilweise ist er ja rausgerückt bis auf Höhe Gustavos um Ballannahmen zu stören oder Pässe abzufangen, das hat mir imponiert auch wenn es natürlich Risiken birgt.
Aber alles in allem sah die Abstimmung in Bayerns Defensive nicht immer 100%ig aus gerade auch bei der Chance von Dante nach ner Ecke kurz vor der Halbzeitpause.
Was Dante in Bayern soll? Ich könnte mir vorstellen das Boateng dann wieder auf rechts geht und Dante mit Badstuber die Innenverteidigung macht.
Lahm wäre dann folglich wieder auf links.
Ob das Sinn macht wieder mit zwei Inversen auf links zu spielen sei mal dahin gestellt. Das Interesse was immer wieder an Dante bekundet wird deutet für mich sehr darauf hin das er geholt wird wenn er denn will.
Selbst wenn er keinen Stammplatz hat wird bei den Bayern nächste Saison garantiert die Chance kommen sich auszuzeichnen wenn man bei drei Wettbewerben dabei ist.
Man denke an die Situation vor zwei Wochen als Rafinha krank war und Contento und Van Buyten noch verletzt waren.
Da war die Decke in der Defensive ein wenig sehr knapp. Wenn da wer gesperrt worden wäre oder so hätten wieder Van Gaalsche Zeiten begonnen mit Tymoshchuck oder Gustavo in der Innenverteidigung. *grusel*
Ausserdem hat Van Buyten seinen Zenit auch weit überschritten, da sollte man sich vllt um nen Verkauf bemühen. Wenn Dante kommt wird er ihn sofort zum Innenverteidiger Nr. 4 degradieren.

Mein Fazit zum Spiel ist das jedes andere Unentschieden nach 90 Minuten genauso gerechtfertigt gewesen wäre wie das 0:0 kein Team hätte sich über Gegentore beschweren dürfen.

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Bari 22. März 2012 um 09:52

Zum Thema Dante: Es ist vielleicht schon etwas verfrüht, darüber zu spekulieren, denn sichere Infos gibt es ja noch gar nicht. Abgesehen davon kann Bayern aber eindeutig Verstärkungen vertragen. Man schaut sich die Situation jetzt an, wo 4 Englische Wochen direkt hintereinander gespielt werden. Falls sie gegen Marseille erfolgreich sind (wofür die Chancen ja recht gut stehen angesichts der letzten 6 Niederlagen der Franzosen in der Liga und im Pokal), dann werden das sogar 6 englische Wochen bis Ende April. Bis einschließlich vorletzten BL-Spieltag gegen Stuttgart heißt es dann alle 3-4 Tage ein Pflichtspiel und bei jedem geht es um die Wurst. Das ist schon eine hohe Belastung, die ja für die Bundesliga auch tatsächlich einzigartig ist.
Eine wesentlich größere Auswahl an Topspielern ist eigentlich dringend nötig, um vernünftig rotieren zu können und auch ggf. Ausfälle zu kompensieren. Denn sollte jetzt z.B. ein Schlüsselspieler wie Kroos oder Badstuber sich verletzen, dann kann das ganz schnell ganz schlecht aussehen – da können die Bayern fast noch alle Titelchancen verlieren.
Naturgemäß sehe ich also (auch objektiv ohne meine Bayern-Fan-Brille) die Notwendigkeit, dass der FCB-Kader immer weit mehr als nur 11 Stammspieler haben soll, um in allen Wettbewerben weitzukommen und nicht am Ende keine Luft mehr zu haben. Wie man die Spieler alle bei Laune hält, ist die andere Frage…

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Niederrheiner 22. März 2012 um 11:14

Danke für die schnelle und exakte Analyse, habe dem wenig hinzuzufügen.
Aber wo hier gerade über die englischen Wochen geschrieben wird:
Wieso ist die BuLi Ansetzung eigentlich so, dass sowohl BVB als auch Bayern einen Tag mehr Regeneration haben? Und wieso werden im DfB Pokal keine Laufstrecken gemessen. Gerade bei diesem Spiel hätte ich das schon sehr gerne gewusst.

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TE 22. März 2012 um 12:32

Gemessen werden sie sicherlich, nur hat sie niemand veröffentlicht. Ich bin auf den üblichen Kanälen (Bundesliga.de Whoscored.com etc.) nicht fündig geworden. Wenn jemand die Daten gesehen hat, bin ich für einen Hinweis immer dankbar!

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Michael Meyer 22. März 2012 um 15:42

Badstuber hat sehr gut gespielt, keine Frage. Boateng war nicht so auffällig, dennoch, auch er hat eine ordentliche Leistung abgeliefert. Die Gladbacher IV war meistens auch auf der Höhe des Geschehens. Aber einer hat gestern alle überragt: Tony Jantschke. Ribery kam in 120 Minuten ein einziges mal gefährlich zur Grundlinie durch und ich kann mich nicht an einen Torschuß von ihm erinnern. Das war IMHO eine absolut sensationelle Vorstellung von Jantschke.

Unterm Strich war der Sieg der Bayern nicht unverdient, denn sie hatten mehr Torchancen und haben phasenweise die Partie dominiert. Aus Gladbacher Sicht (will heißen aus meiner Sicht) war bedauerlich, dass die Einwechslungen gar nichts gebracht haben. Carmago fand nie wirklich ins Spiel, und für Herrmann war es vielleicht noch etwas zu früh. Zudem hatte Favre keine Möglichkeit mehr, auf die Verletzung von Neustädter zu reagieren. Das Wechselkontingent war schon in Minute 74 ausgereizt, was in einem Pokalspiel mit möglicher Verlängerung natürlich ziemlich riskant ist.

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tactic_addicted 22. März 2012 um 03:00

hui, um so eine unchristliche Uhrzeit schon eine Analyse 😉

finde es gut, dass der Autor hier auf das Abkippen des 6ers eingeht. Habe dieses Abkippen schon in dem Artikel zu Hamburg kommentiert. Gladbach spielt es aber, wie hier schon richtig erwähnt, deutlicher weniger risikoreich als Hamburg.

Nicht ganz verstehen kann ich, warum von einer „klugen Münchener Defensivtaktik“ gesprochen wird, nur weil diese das System des Gegners spiegeln. Das würde ja bedeuten, dass immer, wenn zwei 4-4-2 Systeme gegeneinander spielen, beiderseits eine geniale Defensivtaktik besteht. Die Bayern stellen halt situativ ihr 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 um, das macht Dortmund doch auch häufig im Offensivpressing.

Das Abkippen des 6er scheint ein gutes Heilmittel für das Pressing gegen die Innenverteidigung zu sein (so geschehen auch bei Dortmund- Fürth, Bender zurück in die Innenverteidigung). Wäre interessant zu wissen, wie man dem taktisch begegnen könnte. Das momentane Resultat ist ja mehr, dass man hinten damit sicher steht, aber nach vorne auch nicht viel passiert.

Bei den Gladbachern war allgemein das Umschalten viel zu langsam. Es ergaben sich häufig Situationen, in denen die Bayern (vor allem durch Kroos) den Ball im Bereich der Gladbacher 6er verloren. Daraus resultierte dann aber nichts. Generell war bei den Gladbachern auch kein guter Spielaufbau zu erkennen. Der Ball war meist schnell weg, sobald er über die Mittellinie ging. Gerade Arango hat eigentlich jeden Pass versemmelt. Damit waren die Bayern permanent in der gegnerischen Hälfte. Dass Gladbach dann doch auf einen ausgeglichenen Ballbesitzanteil kam, ist nur durch die technisch hochveranlagte Innenverteidigung (Dante !!!) zu erklären, die teilweise auf engstem Raum vor dem eigenen Straumraum den Ball hin- und herschoben. Da gehört schon Chuzpe dazu, dass gegen die Müller, Ribery und Robben zu machen.

Ein Nachteil entstand für Gladbach in der Verlägerung, als Neustädter verletzungsbedingt kaum noch laufen konnte. Man merkte dies im Spiel sofort, die Bayern waren dominanter.

Trotzdem insgesamt ein sehr gutes Spiel auf hohem Niveau. Mir ist wieder bewußt geworden, über welch gute Spieler Gladbach eigentlich verfügt.

Ach ja: was will Dante eigentlich bei den Bayern? Boateng und Badstuber die Trainigstasche tragen? Dann doch lieber Champions-League mit Gladbach.

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TE 22. März 2012 um 12:30

Ich verstehe deinen Einwand, „kluge Defensivtaktik“ ist vielleicht in der Theorie zu hoch gegriffen. In der Praxis fand ich hat Bayern das sehr gut verteidigt. Robben und Ribery haben gut mit nach hinten gearbeitet, das Herausstoßen der Innenverteidiger und auch der Außenverteidiger (Lahm gegen Arango!) hat exzellent funktioniert. Es war für mich die stärkste Defensivleistung der Bayern seit der Winterpause.

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Michi 22. März 2012 um 12:36

Ich glaube, mit „kluger Defensivtaktik“ ist gemeint, dass Gomez und Müller den ballführenden Spieler nicht attakierten, sondern nur den Passweg zumachten. Deswegen war ein extra Spieler für die Spieleröffnung notwendig. Aber dann hätte Bayern in der Mitte mehr Platz bekommen müssen, nicht wahr?

Was mir ein Paar Mal aufgefallen ist, dass Gustavo relativ oft hinten links aushelfen musste, weil Alaba nicht schnell genug da war. Nachdem ich das Spiel nur ab der zweiten Halbzeit und dann mit Unterbrechungen gesehen habe, kann mir jemand bestätigen, ob das über das gesamte Spiel gesehen des öfteren der Fall war?

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