Kommentar: „Fußball ist Krieg“, eine Gegendarstellung

Gestern gab es eine kleine Diskussion unter uns Autoren.Drei von uns äußerten sich dahingehend, dass das Weiterkommen Chelseas eine Schande wäre – Antifußball par excellence. Diese Meinung scheint auch Matthias Sammer und wohl jeder Fan des FC Barcelona zu teilen. Deshalb entschlossen wir uns ausnahmsweise die Taktikanalyse zu verlassen, obwohl eine klassische Spielanalyse noch folgen wird, und uns in den Bereich der Kommentare zu bewegen. Hierbei spielte MB den advocatus angeli, ich werde mich nun gründlich unsympathisch machen und für die angeblich dunkle Seite der Macht argumentieren.

Das am öftesten gelesene Zitat bezüglich Chelsea oder Inter 2010 war die „Zerstörung des schönen Fußballs“. Bereits der erste Punkt, den ich nicht nachvollziehen kann. Was soll schöner Fußball sein? Kurzpassstafetten, die durchaus dem Selbstzweck und dem Zeit schinden im Laufe des Spiels dienen? Natürlich steht es außer Frage, dass die Spielweise des FC Barcelona spielerisch wie taktisch unglaubliche Anforderungen stellt und es unglaublich ist, wie diese kleingeratenen Katalanen Gegner nach Gegner dominieren können.

Allerdings gab es Spiele, wo dies nicht geschah und der amtierende Champions-League-Sieger ein anderes Gesicht zeigte. Mourinho mag letztes Jahr nach dem ersten Halbfinalspiel in der Champions League über das Ziel hinausgeschossen sein, eine gewisse Wahrheit konnte der neutrale Beobachter trotzdem finden. Barcelonas Spieler ließen in der ersten Halbzeit den Ball unnötig in der Abwehr laufen, versuchten im weiteren Spielverlauf gelbe Karten für den Gegner zu provozieren und gewannen schließlich mit 2:0. Übrigens keine Kritik an Barcelona. Dies ist ein legitimes Mittel, den Gegner von seiner Spielweise abzubringen. Genauso legitim, wie es eine ultradefensive Spielweise ist.

Ein ehemaliger Trainer von mir sagte einst: „Fußball ist wie Krieg. Man muss den Gegner kaputtmachen.“
Niemand hat es in meinen Augen seither geschafft, das Fußballspiel so klar und sogar inklusive der damit verbundenen Emotionen zusammenzufassen. Der Unterschied zwischen Fußball und Krieg dürfte wohl sein, dass es im Fußball zumindest einen Gewinner geben kann und er schöne Seiten mit sich bringt. Die Parallelen sind dennoch nicht zu leugnen. In beiden suchen beide Parteien nach Vorteilen. Sie wollen den Gegner mürbe machen, im richtigen Moment zuschlagen und die Entscheidung bringen. Der FC Barcelona agiert mit teilweise einschläferndem Kurzpassspiel, manchmal Provokationen von Karten für den Gegner sowie einigen eigenen taktischen Fouls – wenn man diese in Relation zum Ballbesitz setzt, kommen teilweise groteske Zahlen heraus und schenken dem Analysten einen neuen Blick auf die neunzig Minuten. Sammer, der Chelsea auch wegen ihrer Unfairness und Undiszipliniertheit als Schande bezeichnete, sollte sich hierbei die Foulstatistik ansehen. Zwei Fouls mehr hatten die Londoner, allerdings fünfzig Prozentpunkte weniger Ballbesitz. Deutlich öfter besaßen sie die Chance überhaupt zu foulen.

Der schöne Fußball ist ohnehin Geschmackssache. Manchen gefällt ein vertikaler Spielstil deutlich mehr. Die Gladbacher besitzen in meinem Bekanntenkreis einige neue Fans, weil sie unter höchstem Niveau technisch anspruchsvoll durch enge Abwehrreihen gleiten und dabei teilweise dreißig bis vierzig Meter überbrücken. Real attackiert gegen kleine Teams in La Liga ununterbrochen. Die Variante wäre in vielen Spielen sogar als „ungeduldiger Ballbesitzfußball“ zu bezeichnen. Manchester United bevorzugt das schnelle Spiel über die Flanken, wo man sich später durch Flanken, Solos oder scharfe Pässe in die Mitte in Position bringt. Arsenal beherrscht einen vertikalen und einen horizontalen Spielstil, nicht auf dem Niveau der jeweils besten Vertreter, aber auf einem sehr hohen Niveau, bei Dortmund geht es wohl auch in diese Richtung.

Und nun kommen wir zu Chelsea. Spätestens nachdem sie sich zum zweiten Mal im Camp Nou hinten reingestellt haben, wird ihnen das Image einer ultradefensiven Kampfmannschaft angehaftet werden. Durchaus zu Recht, allerdings waren sie nicht die erste Mannschaft. Inter tat dies ebenfalls und ihre Systeme hatten spätestens nach den jeweiligen roten Karten und der folgenden Anpassungsphase einige Gemeinsamkeiten.

Weitere Ähnlichkeiten findet der Zuschauer auch in folgenden Begriffen: Leidenschaft, Kampf, Spiel ihres Lebens, David gegen Goliath. Oder um poetischer zu werden: Freiheit durch Aufgabe, Unterdrückung, Widersetzung gegen Folter, …
Ich hoffe, man erkennt, worauf ich hinauswill. Obwohl die Spieler des FC Chelsea  riesig wirken, nicht nur wenn sie mit den Künstlern Barcelonas verglichen werden, waren sie in diesem Spiel von Beginn an die unterlegene Mannschaft. Beginn heißt, dass sie es bereits beim Ziehen der Lose. Ob sie Angst hatten? Panik? Gut möglich. Sie stellten sich aber mit Mann und Maus hinten hinein, kämpften um jeden Ball, verschoben diszipliniert und gaben sich selbst mit gefühlten 2% Ballbesitz und der roten Karte für ihren Kapitän nicht auf.

Für mich persönlich war dies eines der spannendsten Spiele, welches ich je sah. Spielerisch war es nicht berauschend, taktisch wird diese Leistung wohl ebenfalls etwas überschätzt werden. Das Drama war hingegen einmalig. Barcelona dominiert den Ball, Chelsea dominiert Barcelona. Sie entscheiden in gewisser Weise, wohin der Ball gehen wird, ohne ihn zu berühren. Wie eine Mutter ihr Kind verteidigen sie das Tor, in Ballbesitz wirken sie panisch, finden danach immer wieder in die Spur. Handball mit dem Fuß spielen die Katalanen, jeder Fehler Chelseas könnte fatal enden. Er tat es nicht. Sie kamen weiter, erzielten in Unterzahl sogar zwei Tore.

Hier dürfte jeder Leser sich bitte fragen, wie es ihm nach etwas Unmöglichem gehen würde. Von Vergleichen über „jemand, der schulisch schwach ist, besteht ohne zu Lernen sein Abitur mit einer besseren Note als der unsympathischste Streber“ bis jeglichen Vergleichen aus der eigenen Karriere ist alles erlaubt. Das Glück ist dann am größten, wenn es unerwartet und in Anbetracht fast unmöglicher Vorzeichen kommt – zumindest dies sollte man Chelseas Spielern gönnen, bevor über sie geschimpft wird.

Der schöne Fußball starb schließlich oft genug, eine solche Lobby hatte wohl noch nie ein Verein. Ob dies wirklich an der Philosophie und den Prinzipien der Fußballschützer liegt? Oder doch daran, dass der FC Barcelona ein Verein für die eigenen Komplexe ist? Überlegenheit, Dominanz, nahe an der Perfektion und Konstanz. Barcelona bediente in den letzten Jahren wie keine andere Mannschaft jene Dinge, welche sich fast jeder im wahren Leben von sich wünschen würde. Fehlerlosigkeit, Erhabenheit, Ruhe und Eleganz.

Vielmehr wird es deswegen sein, dass der FC Barcelona deutlich stärker verteidigt wird, als schwächere Vereine mit dem gleichen oder ähnlichen Streben nach dem schönen Spiel. Brasilien 1982, Swansea City, die Mannschaften von romantisierenden Trainern wie van Gaal oder gar Volker Finke und Ralf Rangnick besaßen nie eine solche Lobby, die lässigen Brasilianer um Zico noch am ehesten. Und jeder deutsche Fußballfan erkennt die heroischen Triumphe 1954 und 1974 an – gegen zwei Mannschaften, welche Fußball von einem anderen Stern spielten. Jene Ungarn, die ab Juli 1949 bis Juli 1954 exakt 182 Tore in 41 Länderspielen erzielten. Jene Niederländer, die bis heute als Vorbild Barcelonas gelten.

Die Frage nach der Verteidigung des schönen Fußballs stellt sich nicht. Es ist das Verteidigen einer Mannschaft, welche für sehr viele Menschen etwas im Alltag nicht vorhandenes verkörperte. Insgeheim wollten wir so leben, wie sie Fußball spielten und deswegen geht man in ihrer Spielweise selbst so auf. Ein paar kleine Männer, die auf dem Platz mehr zu kommunizieren als zu laufen scheinen, spielen sämtliche Vereine der Welt mühelos und schön an die Wand. Eine Idee, die über den schönen Fußball hinauszugehen scheint. Worte der Aufmunterung von mir: bereits nächste Saison wird die Mannschaft Guardiolas, falls dieser Trainer bleibt, in die Erfolgsspur bezüglich Titel zurückkehren.

Der von mir zitierte Ausspruch „Fußball ist Krieg“ stammt übrigens von einem glühenden Barcelonafan und ehemaligem Spieler der niederländischen ersten Liga. Diese umstrittene Metapher, gibt es übrigens seit fast 50 Jahren. Geprägt wurde sie von Rinus Michels, dem Trainer des „totalen Fußballs“ – ob diese Bezeichnung eigentlich auch an etwas Militärisches angelehnt ist? Oder ob Wörter wie „Strategie“, „Taktik“, „Torschuss“ und weitere nicht ebenfalls diese angebliche Verbindung aufzeigen? Letztlich liest man ja sogar, dass Miroslav Klose der „Sturmführer“ der deutschen Nationalelf ist.

Diese Phrase ist nicht meinem Kopf entsprungen, sondern ich habe sie bewusst gewählt, um stilistisch das andere Extrem zu verdeutlichen. Ein Extrem, dessen drastischste Beschreibung aus den Mündern von totaalvoetbal- und Barcelona-Anhängern respektive ihrem früheren Trainer kommt.

Übrigens möchte ich anfügen, dass weder dieser Artikel noch MBs gestriger meine Meinung wirklich widerspiegelt. Allerdings denke ich, dass jeder das Anrecht auf seine eigene Fußballweltanschauung besitzt und dies wollte ich als advocatus diaboli vertreten. 

Sven 23. Juli 2012 um 09:18

Kreig assoziiere ich mit Vernichtung, Eroberung, Demütigung des Anderen. Mit vorgeschobenen rassistischen und/oder pseudo-religiösen „Anreizen“, tatsächlich doch immer aus purer wirtschaftlicher Gier gespeist. DAS soll Fussball sein? Welches krankes Hirn kann ein gesellschaftliches Phänomen mit der brutalsten und menschenverachtendsten Sache verbal auf eine Stufe stellen?
Keiner von uns hat bisher tatsächlich „Krieg“ erlebt, also wie kommen wir eigentlich dazu, solch ein willkürlich gewähltes Gleichnis hier zu diskutieren? Mir ist es egal von wem das Zitat stammt,es zeigt ein krankes Hirn.
Fussball ist Auseinandersetzung, teilweise Ideologieersatz geworden, weil uns die gesellschaftliche Idelogie-Diskussion zu anstrengend geworden ist. Da bekämpfen sich „Schön-Spiel-Fans“ mit „Taktik und Kampf-Fetischisten“, na und? Reds gegen die Mancs, Schalke gegen Dortmund, Barca gegen Real – das sind alles leidenschaftliche und auch unversöhnliche Fan-Feinschaften, aber doch kein Krieg. Selbst die Hooligans-Kämpfe mit ihren Brutalitäten hatten nur peripher mit der wirklichen Fanszene zu tun.
Und selbst solche teilweisen brutalen Fan-Rivalitäten wie in Glasgow oder in Buenos Aires erreichen bei weitem nicht die Massenbrutalitäten eines Krieges.
Fussball wird schon genug medial überhöht, des Geschäftes wegen. Aber wenn jetzt sogar Fussball und Krieg verbal in einen direkten Zusammenhang gestellt werden, dann geht mir das eindeutig zu weit.

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Jo 21. Juli 2012 um 23:56

„Fußball ist wie Krieg“. Bevor ich diesen Satz heute gelesen habe, ist er mir schon seit Wochen durch den Kopf gegangen. Es ist ein Phänomen, dass einem tagtäglich im Fußballgeschäft begegnet, ein beängstigender und sich ständig bestätigender Gedanke. Die oben zitierten Fußball-Vokabeln wie „Taktik“ und „Torschuss“ sind Teil eines unerschöpflichen Wortschatzes, den Fußball und Krieg gleichermaßen nutzen.
Man fühlt sich an eine Jagd um Leben und Tod erinnert, wenn der F-Jugend Trainer seinen Knirpsen hinterherbrüllt: „Attacke!, macht sie fertig!“ Und wenn der Torjäger zum entscheidenen Freistoßschuss anläuft, steht ihm eine Mauer aus lebenden Körpern im Weg.
Der Gegenangriff läuft über die linke Flanke, die Verteidiger sind in der Unterzahl und drohen überrannt zu werden, da brüllt der andere Feldherr „auf gehts Männer, kämpfen!“
Doch es sind nicht nur die Begriffe, die im Fußballspiel selber gebraucht werden, auch das ganze Drumherum ist davon geprägt. „Wir haben eine gute Truppe zusammen, mal gucken ob wir einen guten Platz erobern können, aber wichtig ist dass wir unser Revier in der Region verteidigen können“…
Manchmal habe ich zudem das Gefühl, das, was die Menschen anderorts in den Krieg zieht, lebt man hier im Fußball aus. Der Hass gegen den Gegner, die stolze und bedingungslose Treue zu dem eigenen Verein, die Sucht nach Siegen, die Ruhm und Anerkennung bringen.
Doch wenn es nicht so läuft, dann entsteht im eigenen Lager schnell mal Unruhe, Intrigen, Machtkämpfe, Lügen, Handgreiflichkeiten, Beleidigungen. Erst wenn ein charismatischer und selbstbewusster Diktator die Zügel in die Hand nimmt, kehrt wieder (Unter)Ordnung ein im Verein.
Woran das liegt?
Möglicherweise ist es das Böse, dass im Menschen sitzt und hinaus will, vielleicht hat der Mensch diese Anlagen entwickelt um in einer harten Welt zu überleben.
Es ist der Wahnsinn, wie ein simples Spiel die Massen in die Stadien pilgern lässt, die ganze Republik in Atem hält, zulässt dass mit schwindelerregenden Geldern jongliert wird.
Der Mensch braucht den Fußball, dort ist er in einer eigenen, wilden Welt, dort bekommt er Leistung und Leidenschaft geboten, das befriedigt ihn.
Wie oft wurden Kriege angezettelt, um das Volk zu befriedigen?
Man kann diese Gedanken weiterspinnen…Fußball ist keine „schöne Sache“, er ist ein Mittel, welches schlaue Köpfe nutzen, um die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen und davon zu profitieren. Doch das geht zu weit…

Trotzdem ist Fußball eine begeisterndes Phänomen, und ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen, als den des Fußballtrainers, …

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L 22. Juli 2012 um 12:45

Sport, oder besser: Wettkampf, als ritualisierter Ersatz von Krieg ist eines der ältesten kulturellen Ereignisse. Und keineswegs auf menschliche Daseinsformen beschränkt. Der Sinn ist es ja grade, ansonsten unkalkulierbare und potentiell tödliche Auseinandersetzungen und die dafür aufgebauten Aggressionen in geregelte Bahnen zu lenken. Eben vertikale Machtstrukturen (Tabelle 🙂 ) aufzubauen und auch wieder in Frage stellen zu können, ohne das es zur Zerstörung des „Anderen“ und damit letztendlich zur Zerstörung des „Selbst“ kommt. Der wichtigste Aspekt im Sport ist deshalb objektiv kulturwissenschaftlich betrachtet nicht der Sieg, sondern die Möglichkeit zur Kontinuität, die er eröffnet. Und abseits des einzelnen Spieltags auch das, was seinen Reiz aufrecht erhält. Seien wir doch mal ehrlich. Sind es nicht gerade die epischen Auseinandersetzungen, die den Reiz des Fussballs ausmachen? Schalke gegen Dortmund? Bochum gegen den Abstieg? Offensivesysteme gegen Cattenaccio? Ballgeschiebe gegen Konter? Journalismus gegen Berichterstattung?
Wenn also der Trainer sagt: „Fußball ist wie Krieg. Man muss den Gegner kaputtmachen.“, dann zeigt das vor allen Dingen, dass der Mann Fussball oder überhaupt Sport nicht verstanden hat. Fussball ist eben nicht Krieg und Sport funktioniert ohne Gegner gar nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass mich solche Sprüche nicht motivieren. Trainer dieser Kategorie (Lorant, Neururer) haben niemals langfristig Erfolg. Nicht weil sie schlecht sind als Trainer, sondern weil sie es einfach nicht verstanden haben.

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laterookie58 22. Juli 2012 um 19:15

@ L : ebenso eine Klasse für sich, Dein Kommentar. Ich kann mir gut vorstellen, daß nicht wenige Fußball- Profis auch so denken– nur leider zu wenig von ihnen trauen sich…
Deine namentlichen Beispiele von Trainern sind gut gewählt! Ebenso schlüssig dann auch deren fehlender Langzeit- Erfolg…

Mag ja sein, daß die angeblich zivilisierte Welt tief im Innern eines jeden Einzelnen immer noch auf barbarisch- vernichtend programmiert ist. Wer weiß schon, wieviele Weltkriege verhindert wurden/ werden, weil wir alle noch sinnbildlich in Rom im Collosseum nach „panem et circensis“ lechzen… und dieses in American Football, Aussi Football und dem uns bekannten Fußball, u.a., ausleben.

Danke für einen tollen Kommentar!!! laterookie58

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laterookie58 22. Juli 2012 um 19:04

@ Jo : ein selten schöner, selten vollständig gedachter und zutiefst ehrlicher und bewundernswerter Artikel/ Kommentar von Dir! Irgendwo im Hinterkopf eines jeden Sportliebenden waren Teile davon schon einmal aufgetaucht…
Ich glaube im Namen Vieler: Danke für das „zu-Papier-bringen“ !! Starkes Ding von Dir. laterookie58

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Franz 29. April 2012 um 18:19

Heuchleralarm!
Am Dienstagabend habe ich soviele Bayernfans erlebt die auf einmal für Chelsea waren nur dass die den „vermeintlich“ leichtere Gegner im Finale bekommen können…
Ich möchte die Bayernfans sehen, und ich erkenne ihr Kommentare hieroben, wenn Chelsea tatsächlich im Finale ab Sekunde Null mauern und „kompromissloss“ auf Zeit und das Elfmeterschiessen spielen. Mann muss bedenken dass es für den Underdog immer strategisch/statistisch besser sein wird um auf ein 50:50 Elfmeter am Spielende zu setzen. Dann wird die Akspetanz für die destruktive Spielart anders ausfalllen. Aber die Kommentare dazu lesen wir dann bei Spielverweigerung.de

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Franz 24. Mai 2012 um 13:13

und jetzt habt ihr den Salat …

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Chris 30. Juni 2012 um 20:41

Prophet! :-/

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Velocity90 29. April 2012 um 16:48

You made my Day, dass Kurzpassspiel zielt doch wohl darauf ab Lücken in die Abwehrreihen zu reißen um dann schnell vertikal spielen zu können. Wie soll man aber schnell vertikal spielen können wenn sich ein Team zu 10 in den eigenen 16er reinstellt. Das mit Gelben karten fordern, Krieg, Zerstörung und Vorteile verschaffen ist ziemlich wirr. Ich sage dazu nur soviel, wenn jemand so spielt, dass die anderen den Ball nicht so oft in den eigenen Reihen halten, dann kann man es mit härte versuchen. Ist auch legitim, aber sich dann über Gelbe Karten beschweren ist nicht redlich.
Real Madrid hatt beim letzten Clasico gezeigt wie man gegen Barca gewinnen kann ohne sich beim Fußballfan mit hässlichen Mauertaktiken unbeliebt zu machen.
Die Mittel bei Chelsea wahren da doch sehr beschränkt und dürfte eigentlich nicht mit einem Champions league Endspiel belohnt werden.
Es hatte keine Magie und keinen Glanz.
Das was Chelsea Spielt ist langweilig und begeistert nicht.

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Max 26. April 2012 um 20:25

Genau dafür lieben wir doch diese Sportart. Weil jederzeit auch (wenn auch seltener als umgekehrt) die unterlegene Mannschaft dennoch den Sieg davontragen kann.
Das ist dann keine Schande für den Sport, sondern genau das Überraschungsmoment, das uns die 90 Minuten lang mitfiebern lässt.

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Filbry Gordon-David 26. April 2012 um 12:41

Ich wundere mich immer wieder. Wie gesagt ich bin Laie und taktisch nicht geschult. Aber ich verstehe die Analysen hier und muss sagen Sie sind eine wahnsinnige Bereicherung gegenüber Boulevard und Fussballkommentatoren.

Aber eins sticht mir immer wieder ins Auge. Die Tatsache wie sehr man Barcelona huldigt. Echte Kritik, schneidende Kritik kommt kaum vor. Oben gibt es eine Gegendarstellung, um die Alternativ Meinung zu bringen, die man aber entkräftigt, um sofort wieder, später in Kommentaren, Barca vom Vorwurf freizusprechen.
Wenn man dem kritischen auch, überschwenglich wie ich, zustimmt, kommen sofort, ja Sie kommen einem so vor, „Barca-Jünger“ um die Ecke, um einen zu belehren.

Diese Einseitigkeit ist nicht nur gefährlich, sondern auch höchst unklug mMn.

Ist denn Barcelona wirklich so dominant, ihr System so unnachahmlich perfekt?
Gibt es im Fussball wirklich das „Ende des Buches“, dass wir uns keine Spiele mehr anschauen müssen, weil Barca sowieso das beste Team ist?

Ich fürchte der europäische Fussball, so interessant er auch immer war, sollte verkümmern, wenn das die Meinungshoheit behält.

Ich glaube aber, dass Barcelona, den Zenit überschritten hat und wir aufgrund der ehemaligen Dominanz bereits eine Gezeitenwende erleben. Ob ich Recht behalten werde, bleibt zu beweisen. Aber diese Einseitigkeit und Dominanz in Meinungshoheit ist definitiv zu beenden. Nicht nur schlechten Beigeschmack hat das, sondern verneint den Lernprozess komplett.

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Grasnarbe 26. April 2012 um 14:42

naja, gibt da unterschiedliche betrachtungsweisen: bei der allgemein medialen (boulevard) schwankt es zwischen vollkommener ignoranz (mannschaften ohne grosse namen, bilbao zb), himmelhochjauchzend und zu tode betrübt und grottenschlecht.

vielleicht hast du ein paar barcelona-huldigungen in anderen medien gelesen und du vermutest, es sei hier gewesen. hier sind ja nur die kommentare meinungsgefärbt, bei den analysen geht es ja schon ziemlich sachlich zu.

andererseits ist barcelona eben nach meinung vieler fachleute eine sehr starke mannschaft mit einem ausgetüftelt guten spielsystem und nachwuchsförderung. erfolgreich waren sie die letzten jahre auch „einigermassen“. wieso sollte man das nicht anerkennen und mal loben?

man kann kritik absolut oder relativ anbringen. absolut kannst du barca einfach nicht „schneidend“ kritisieren, weil sie im halbfinale der champions league hauptsächlich durch einige nicht-grundlegende faktoren wie ermüdung/verletzungen und spielpech ausgeschieden sind.

du kannst sie höchstens relativ zu ihrem potential kritisieren; weil sie die mittel gehabt hätten, besser zu spielen, weil sie fehler gemacht haben. das macht der artikel mmn.

aber eine meinungshoheit hat nie bestanden. jedem ist klar, das es nie das perfekte system, das perfekte spiel geben wird. nicht im fussball, nicht in anderen sportarten. das sind binsenweisheiten und brauchen ja nicht dauernd wiederholt werden. sonst werden die autoren arm wegen der vielen euros in den phrasenschweinen 😉

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LJ 26. April 2012 um 10:30

Ich finde Schönheit im Fussball liegt sowohl in der Offensive als auch in der Defensive und überhaupt sowieso im Auge des Betrachters. Insofern geht mir der manchmal sehr einseitige Barca-Hype gewaltig auf die Nerven, weil häufig unterschlagen wird, wie „häßlich“ Barca in der Defensive gelegentlich agiert und wie anspruchsvoll so manche Verteidgungsleistung gegen Barca einzustufen ist.

Am Ende geht es immer um das Ergebnis und da bleibt festzuhalten: Chelsea hat mit seinen Mitteln mehr erreicht als Barca.

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wombat 26. April 2012 um 08:39

ich weiß nicht, ob genau dieses spiel dazu angetan ist, zwei spielideen auf den prüfstand zu stellen:

chelseas „idee“ war, v.a. im zweiten spiel nach dem platzverweis aus der not geboren und war ein leidenschaftliches 10-0-0.

spielentscheidend waren leidenschaft, aufopferungsbereitschaft und – ein riesendusel.
wenn man beispielsweise 10 adipöse hat, kann man sie evtl. im eigenen tor auch so geschickt stapeln, dass es niemand schafft, ein tor zu erzielen. findet man aber sicherlich nicht im fußball-taktik-blog.

korrekt wäre es, die spielideen bei ähnlichen rahmenbedingungen zu vergleichen.

man kann nicht ein system, bei dem kaum ein spieler normalform erreicht hat und auch glück im spiel war mit einem vergleichen, bei dem die rahmenbedingungen zu 100 % gepasst haben.

gruß

wombat

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Joachim Gögel 25. April 2012 um 23:00

Ich habe nur eine Meinung dazu: Wer in zwei Spielen die Nase vorne hat ist verdient weiter. Völlig wurscht mit welchen Mitteln. Unfair kann man nicht weiterkommen weil alles was unfair ist, wird durch den Schiedsrichter unterbunden oder bestraft (dabei ist nicht wichtig ob er es mal enger oder lockerer sieht oder mal einen Fehler macht).

Lustig finde ich aber das jetzt sogar Doppelgänger erlaubt sind (Bild-Liveticker):
#
105′
Wechsel
Einwechslung bei Real Madrid -> Karim Benzema
#
105′
Auswechslung bei Real Madrid -> Karim Benzema

nicht schlecht, Mourinho ist immer für eine Überraschung gut… lol

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Samy 25. April 2012 um 20:04

wieso vertritt man erst eine meinung, um dann hinterher kunzutun, dass es nicht die eigene ist, ohne die eigene darzulegen? das ist doch albern.

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RM 25. April 2012 um 20:06

Um eine alternative Sichtweise aufgrund der Vollständigkeit darzulegen. Desweiteren beinhaltet meine Meinung Aspekte von beiden Extremen.

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webs 25. April 2012 um 20:21

Es wäre aber doch interessant zu wissen, wie nah diese Sichtweise der Deinen tatsächlich war..;)
Immerhin hast Du Dich beim Gegenartikel auch recht emotional/polemisch geäußert..

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RM 25. April 2012 um 20:35

Ich bin großer Bewunderer des Spielstils des FC Barcelona und meiner Meinung nach hätten sie sich durchsetzen müssen (bzgl. Chancen) und sollen (für den Fußball). Allerdings darf man die taktische und kämpferische Leistung Chelseas sowie ihre Effizienz nicht pauschal abwerten.

Sie spielten immerhin zu zehnt in einem alles entscheidenden Spiel gegen die beste Mannschaft unserer Zeit. Persönlich bin ich der Meinung, dass man nicht sehenden Auges in eine unheilvolle Niederlage rennen muss – schon gar nicht, wenn danach behauptet werden würde, wieso man so offensiv und dämlich agiert hätte.

Fußball liegt im Auge des Betrachters, über Geschmäcker streitet man nicht, usw. usf. – Phrasen, die Evergreens sind und dennoch zutreffen. Barcelonas spielerische, taktische und mentale Leistung seit Guardiolas Amtsantritt ist herausragend, Chelseas Leistung an diesem Tag war es allerdings auch, trotz Glück, etc. Wer will von uns beurteilen können, ob sie es nicht doch verdient hätten?

Meine Meinung ist, dass ich keine wirkliche Meinung darüber haben kann. Allerdings sollte man jene, die denken, sie dürfen eine haben, respektieren und sie fair behandeln.

P.S.: Ich sehe (guten) Fußball nicht als Krieg, sondern als Tanz.

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webs 25. April 2012 um 20:43

Ich hoffe, das mit dem Tanz meinst Du jetzt nicht ernst..;)

Antworten

RM 25. April 2012 um 20:44

Ja, mag blöd klingen, aber von einer romantisierenden und philosophischen Sichtweise durchaus.

Antworten

webs 25. April 2012 um 21:03

Naja, beim Tanz fehlt nur ein unwesentliches Element: der Gegner.

Antworten

RM 25. April 2012 um 21:36

Wenn ich das erkläre, wird’s hier zu romantisch.

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webs 25. April 2012 um 21:39

Kerzen an!

P.S.: Ich finde, der Begriff Romantik wird im Fußball inflationär gebraucht…und auch zeitweise, um den größten Blödsinn zu rechtfertigen (nicht bei Euch!)

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Theo Retiker 25. April 2012 um 18:45

Hallo,
Erstmal danke für diese tolle Seite,die eine unglaubliche Bereicherung darstellt.
Danke nochmal´s ! Chelsea ist nach dem Grundsatz -In dubio pro reo-freizusprechen .
Ob der gestrige Erfolg den Fussball tatsächlich zurückwirft und-oder- es sich tatsächlich um einen phyrrussieg handelt wird spätestens das Finale zeigen.Obwohl
die Sportlichen Fliehkräfte bei 4 gesperrten Spielern nicht die selbigen sein werden-und der Wert und die Art des gestrigen Chelsea Sieges auch weiterhin Raum für Diskussionen geben werden.Gefallen hat mir auch der Verweis auf die Siege gegen ein unglaublich effektives Ungarn, 1954 und Holland 1974 .
Man schlägt 2 Mannschaften in unterschiedlichen Dekaden, für die- der Platz zu klein schien -,und eine Spielkultur schufen deren Abdrücke noch heute evident sind.
Arrigo Sacchi sprach mal von den größten Enttäuschungen seines Fussball-Lebens mit welchen Mitteln Deutschland 54-74 gewann.
Für ihn war es auch eine Konsequenz des Wahnsinns als Rehhagel sich 04 in jedes griechische Geschichtsbuch verewigte.Mit dem gestrigen Spiel dürfte sein Trauma wieder lebendig geworden sein.Im übrigen war Deutschland 2002 ein
ähnlicher Aussenseiter…

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Maldini’s Erbe 25. April 2012 um 17:00

In „Wo die Neutralität aufhört“ habe ich mich bereits zum gestrigen Spiel geäußert, aber ich möchte es hier nochmals tun. Als Ausgangspunkt soll auch hier gelten, was ich dort schrieb, nämlich, dass ich den FC Barcelona für eine grundbiedere, langweilige Mannschaft halte, die den Fußball unnötig mathematisiert. Sie haben mich genauso wenig wie die spanische Nationalmannschaft jemals fasziniert.

Was ist daran „schön“, wenn man einen Fußball spielt, der auf mechanischen Passfolgen basiert? Es sieht zwar durchaus beeindruckend aus, wenn jede noch so gute Abwehrreihe sämtlicher weltweiter Spitzenclubs (im Normalfall) mit einigen schnellen Pässen ausgehebelt wird oder wenn Lionel Messi seinen atemberaubenden Antritt einsetzt. Das erkenne ich alles an, einzig ein Faktor fehlt mir dabei: die Seele.

Beim FC Barcelona hat jeder Spieler eine klare Aufgabe. Es gibt keine Diven, die sich über die anderen Stellen und ihr Ding durchziehen. Nicht einmal Messi hat restlos alle Freiheiten auf dem Platz. Das Kollektiv erspielt sich gemeinsam den Sieg. Das Gesicht der Mannschaft ist, dass sie eine Mannschaft ist. Einzelne Spieler gelten als talentierter als andere (Xavi, Messi, Iniesta), aber dennoch wären sie nichts ohne die Kollegen. Diese profillose Gleichmacherei ist aber genau die Auffassung von Fußball, die für mich keinerlei Faszination ausstrahlt. Elf Weltklasse Spieler, die alle perfekt sind, haben für mich keinen Reiz. Hätte Barcelona einen echten Anti-Fußballer wie einst Jens Jeremies in den eigenen Reihen – ich hätte mit Sicherheit wesentlich größere Sympathien für sie.

Wo sind sie denn heutzutage hin, die herausragenden Zidanes, Matthäus‘ oder Gullits vergangener Tage? Die Spieler, die aus einer Mannschaft herausragen, auf die sofort und ohne Umschweife der Blick fällt, wenn man das erste Mal aufs Spielfeld sieht. Die Spieler, bei denen einem der Atem stockt, wenn sie den Ball haben. Der moderne athletische Systemfußball hat sie verschlungen. Es ist kein Platz mehr für die großen Kreativen. Stattdessen kann dieser kreative Moment von jedem Spieler ausgehen.

Ich weiß, Messi wird von vielen als moderne Offensivreinkarnation des klassischen 10ers gesehen. Auch ich erkenne sein Jahrhunderttalent an. Eine emotionale Beziehung werde ich aber niemals aufbauen zu diesem Überperfekten. Ich will keine Fußallspieler, die schwächenlos sind. Es macht gerade den Charme dieses Sports aus, dass auch solche Typen in entscheidenden Spielen versagen können. Man könnte sagen, dass das gestern bei Messi passierte, aber das ist nur eine Momentaufnahme. Im Normalfall spielt er alles und jeden an die Wand und das noch viele Jahre. Das verdient Respekt und den wird er immer von mir bekommen. Liebe aber nicht.

Wirkliche „Liebe“ habe ich nur für drei Fußballer jemals empfunden: Lothar Matthäus, Paolo Maldini und Oliver Kahn. Sie alle waren Spitzensportler, nahe dran an der Perfektion, aber sie waren in erstere Linie eines: Typen.

Man mag von den Trainerfähigkeiten eines Lothar Matthäus halten, was man will, als Spieler aber besaß er uneingeschränkte Weltklasse. Seine Dynamik, sein präziser Schuss und seine unglaubliche Übersicht auf dem Platz haben mich sofort fasziniert, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Er war ein echter Anführertyp und verkörperte damit eine Eigenschaft, die heutzutage im Fußball der gesichtslosen, funktionalen Khediras oder Kroos‘ als veraltet gesehen wird.

Nie wieder ist mir seither ein eleganterer Abwehrspieler unter die Augen gekommen als Paolo Maldini. Selbst im hohen Alter waren diese Faktoren unübersehbar. Er hatte die Anlagen eines Spielmachers und legte mit seiner Interpretation des Außenverteidigers den Grundstein für die Spielweise sämtlicher heutiger Kollegen auf dieser Position. Es war das pure Vergnügen, ihn spielen zu sehen. Seine Ruhe, seinen fast goldenen Glanz auf dem Feld, den er aber auch einmal mit rustikalen, aber selten unfairen Grätschen paaren konnte. Eine rundum ausgereifte Spielerpersönlichkeit.

Und schließlich ist da Oliver Kahn. Auf dem Feld ein Verrückter, ein Tier, aber auch und vor allem ein Genie. Dieses Genie aber hat er nicht in die Wiege gelegt bekommen, sondern er hat es sich hart erarbeitet. Zwischen 1998 und 2002 war Kahn vielleicht der beste Torwart, den es jemals gegeben hat. Und ausgerechnet in seinem größten Spiel, dem WM Finale 2002, versagte er. So ist Fußball!

Kurzum: Ich will Fußball sehen, der geprägt ist von Leidenschaft, der aus dem Bauch und nicht aus dem Kopf heraus gespielt wird. Natürlich ist das heutzutage, wo sich keine Mannschaft mehr ohne eingeübte Strukturierungsmechanismen in der Weltspitze halten kann, eine nostalgische Träumerei aus vergangenen Tagen. Aber wer weiß, vielleicht entwickelt sich der Fußball ja mal wieder zurück von der Überperfektion zur leidenschaftlichen Herzensangelegenheit.

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Filbry Gordon-David 25. April 2012 um 17:20

Wenn ich meinem Gefühl traue, dürfte das bereits heute Abend passieren können.
Beide Teams Bayern und Real legen wert auf individuell interessante Spieler.
Gestern habe ich Barcelona aus einem Grund scheitern sehen, der auch vorher genannt wurde. Sie konnten letztlich nur an sich selbst scheitern, was Sie getan haben. Wer so hoch steigt, der fällt viel einfacher, dass ist ein psychologisches Grundgesetz.

Heute fällt mir eine Einschätzung schwerer. Mourinho ist ein Psycho-Ass, der schwer zu durchschauen ist. Die individuelle Klasse von Özil und CRonaldo ist unschwer zu respektieren. Ausserdem haben Sie Barca auch geschlagen, grad am Samstag und das mit wirklich spielerischen Mitteln.
Komisch, dass bereits dort keine Kritik an Barca eingetreten ist, so wie dies jetzt der Fall ist. Real heute Abend noch mal zur Höchstleistung zu motivieren wird spannend.

Ribéry hat noch einiges vor und einige weitere im Bayern Kader sind für Einzelaktionen gute Kandidaten. Nachdem man gesehen hat, dass das System sich selbst nicht erfüllen kann (ich wiederhole mich: 60 Min Überzahl, 75% Ballbesitz und mehrere klare Chancen), wird es wohl wieder eher in diese Richtung gehen. Insofern darfst Du Dich freuen, musst aber die Bereitschaft mitbringen diese Einzeltalente anzuerkennen. Das ist wahrlich schwierig, da vieles so schnellebig geworden ist.

P.S.: Eine Prognose wage ich jedoch. Ich glaube es ist schwerer psychologisch für Bayern, da Sie „ach so gern“ in München im Finale stehen würden. Das ist arg schwer zu verwirklichen. Da gerät der Fokus manchmal zu sehr aus den Augen.

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Grasnarbe 25. April 2012 um 17:53

es wird natürlich nicht wieder zurück in die vergangenheit gehen. systeme werden sich weiterentwickeln, spieler werden individuell brillieren, mannschaften mit unterschiedlichen anteilen an ballbesitz erfolgreich sein – allein dass der reine heroenfussball wieder aufersteht, das wird nicht passieren.

warum? weil system- plus heroenfussball eben erfolgreicher ist als eine dieser beiden arten alleine.

tja, vorbei die zeiten, in denen beckenbauer locker leicht schwebte, weil ihm katze schwarzenbach die drecksarbeit abnahm, indem einzelne regisseure so glänzen konnten und eine „aurora“ www. youtube .com/watch?v=N3OYwN2PVv0 um sich trugen, weil sie nach allen seiten zwanzig meter platz hatten. daher kommen wahrscheinlich auch deine wahrnehmungen solcher typen; dazu kommt noch die professionalisierung mit beratern und die professionelle jugendausbildung inclusive medienschulung, die deine geliebten „typen“ etwas glattbügeln.

dazu noch ein schuss jugend-nostalgie mit verklärter vergangenheit und voila: maldinis erbe wird nicht angetreten 😉

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Filbry Gordon-David 25. April 2012 um 18:16

Ich denke es wird Maldini’s Erben geben. DOCH. Noch viel mehr, es gibt Sie.

Nur leider anders als wir es uns jetzt vorstellen können und diese im Geiste ihrer Zeit. Das was wir heute beschreiben als die gute alte Zeit, ist wahrlich absolut vergangen. Aber für andere ist diese jetzige Zeit die „gute“ alte bzw. wird dies einmal werden.

Ganz im Sinne meines Kommentars, wird es keine absolutes System im Fussball geben können. Einzig und allein, weil das Spiel nicht so gestaltet ist. D.h. Einzelleistungen werden zum Erfolg führen (können). Vielleicht mehr, vielleicht weniger, vielleicht anders.

Sollte es jedoch einmal so werden, dass ein absolutes System alle Einzelleistung unterbinden kann und Individuen auf dem Platz keine Bedeutung mehr haben, werden Roboter das Spiel übernehmen und das Interesse am Spiel auf einen Schlag komplett verschwinden.

Maldini’s Erben sind dort, diese sind aber vielleicht erst in der Rückschau der „guten alten Zeit“ erkennbar…

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Cartesius 25. April 2012 um 20:13

Wenn du rein kampfbetonte Spiele ansehen willst, dann musst du wohl auf Unterliga-Spiele zurückgreifen und wenn du planlose Offensive bestaunen willst, dann gönn dir Real Madrid 2003-2006.
Die Nachwirkungen kann jeder bestaunen, der will:
Real Madrid international erfolglos 2003-?.

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Maldini’s Erbe 26. April 2012 um 02:31

Nicht falsch verstehen, ich will nicht nur Kampfspiele sehen. Ich will die Verbindung beider Elemente, die den Fußball ausmachen, nämlich neben Schönheit eben auch Kampf und Leidenschaft. Wenn eine Mannschaft nur schön spielt, ist das auf Dauer genauso langweilig, wie wenn sie nur kämpft.

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Boris 25. April 2012 um 16:57

Als Real-Fan kann ich nur sagen:

Diese ständigen Zugeständnisse und Lobeshymnen gehen mir mehr als auf den Kecks!!!
Wie alles andere unterliegt auch der Fussball Barcas den sich ständig verändernden Zyklen des Lebens, die Zweikämpfe werden ausgetragen, die Sieger feiern, die Verlierer analysieren + durchlaufen Anpassungen/Veränderungen.
Nun verliert Barca, also sollen sie sich auch mal überlegen, was es zu verändrn gilt!
Real hat aufgezeigt, wie man auf attraktive Art+Weise, mit perfekt getimtem Forchecking und schnellen Gegenstössen zum Erfolg kommt.
Real hat gelitten, sich angepasst, uznd letztlich das System durchschaut.
Der Ball ist nun bei Pep, soll er mal beweisen, dass die Erfolge nicht nur danke den Fabulous-Three zustande kam, soll er mal seinen Senf bei geben ….

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Majo 25. April 2012 um 16:53

Taktik bestimmt den Fussball. Haben wir gestern gesehen. Das meint nicht, dass es einen verdienten oder unverdienten finalteilnehmer gab, sondern dass hochentwickelte System gegeneinander antraten. Di Matteo wählte eine destruktive Taktik. Der Gegner war die ultimative Herausforderung an diese Taktik, denn das muss ein Team erstmal durch- und aushalten. Und es brauchte auch eine Portion Glück. Da war alles drin, was Fussball ausmacht.
Dem Fussball wurde gestern nichts angetan. Im Gegenteil durften wir einem Clash of Titans beiwohnen, einem Spiel von dem noch lange gesprochen werden kann. Es zeigte auch, was alles dazugehört diesen Pott gewinnen zu können und warum eine Titelverteidigung so schwer ist.

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Cartesius 25. April 2012 um 16:32

Alle, die hier behaupten Barcelona wäre ausgeschieden, weil die Defensive vernachlässigt wird, haben offensichtlich keine Ahnung von Barcelonas Taktik: Die Kurzpassstaffeten erfüllen nämlich keinen „Selbstzweck“, sondern verhindern u.a. den gegnerischen Ballbesitz.
Was allerdings typisch für Kriege ist, ist dass das Glück eine große Rolle spielt und wenn in einem Fußball-Halbfinale eine Mannschaft vier Mal nur Aluminium trifft und die gegnerische Mannschaft die wenigen Chancen, die sie vorfindet verwertet (zwei davon in der Nachspielzeit), dann steigt halt einmal die viel schlechtere Mannschaft auf.
Barcelonas Spieler (und Trainer) haben in den vergangenen Jahren mit ihrer revolutionären Spielweise beinahe sämtliche Titel geholt und heuer sind sie halt an einer Mannschaft gescheitert, deren Taktik sich darauf beschränkt hat, was jeder Hobbyfußballer weiß: Die Schwächeren können die Besseren ärgern, wenn sie hinten dicht machen und vielleicht etwas Glück haben.
Chelsea ist weiter, weil sie sehr viel Glück hatten.
Das mag prima facie traurig anmuten, da sich prinzipiell die bessere Mannschaft den Aufstieg mehr verdient hat, aber warum es auf der Welt Ungerechtigkeiten gibt, damit können sich Theologen in einer Theodizee beschäftigen, für den Fußballfan bleibt nur die Erkenntnis: c’est la vie

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webs 25. April 2012 um 17:03

Dass eigener Ballbesitz Angriffe des Gegners verhindert ist eine Binsenweisheit, die wohl 90% der Besucher dieser Seite verstanden haben.
Was aber nach eigenem Ballverlust passiert, wird eben auch und vor allem als defensive Leistung verstanden, und dahingehend muss sich Barcelona eben die Frage gefallen lassen, wieso man Tore wie die zum 1:0 im Hinspiel oder 2:1 im Rückspiel zustanden kommen ließ.
Das sind sehr wohl erkennbare defensive Schwächen.

Und auch das Gerede von Glück/Unglück und gerecht/ungerecht ist letzten Endes nur eine Ausflucht vor der einfachen Erkenntnis, nicht gut genug gewesen zu sein.
Übrigens vor allem von Fans der Mannschaft, wie sportlich sich die Spieler nach der Niederlage verhalten haben fand ich sehr groß.

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Cartesius 25. April 2012 um 19:37

In der spanischen Liga hat Barcelona die wenigsten Tore bekommen (26) und in der Championsleague haben sie nach dem Chelsea-Spiel eine Bilanz von 35:10, während bei Chelsea 23 Toren 11 Gegentore gegenüberstehen.
Es stimmt natürlich, dass es bei Barcelona in der Defensive Schwächen (auch systembedingt) gibt, aber jede Mannschaft und jedes System hat seine Schwächen.
Nach den beispielslos erfolgreichen vergangenen Jahren (bspw. 6 Titel 2009) und den 3/4 Titeln in dieser Season (Cup noch ausständig), ist es ganz einfach übertrieben, wenn nach dem Pech gegen Chelsea Barcelonas Dominanz bezweifelt wird.

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webs 25. April 2012 um 19:59

Hier ging es aber nur um dieses eine Spiel, in dem sie unter anderem eben ausgeschieden sind, weil die Defensive Schwächen offenbart hat. Von einer Krise Barcelonas hat hier niemand ernsthaft gesprochen. Es ist nur so, dass sich Fans, so wie Du einer zu sein scheinst, immer sehr leicht auf den Schlips getreten fühlen und dann zu irrationalen Kommentaren neigen.
Von 3-4 Titeln zu sprechen ist übrigens faktisch falsch, da der Supercup, der spanische Superpokal und die Klubweltmeisterschaft de facto zur Vorsaison gehören.
Das ist im Prinzip nicht wichtig, zeigt aber die Neigung von Fans, zur Not auch sich selbst zu belügen, um unbequeme Wahrheiten nicht annehmen zu müssen.

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Cartesius 25. April 2012 um 20:42

Ich will mich kurz fassen: Du täuschst dich webs. (Zumindest bezüglich unserer Diskussion über die Saison 2011/12)

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webs 25. April 2012 um 21:05

Nein.

Quelle: Wikipedia:

Europapokal der Landesmeister/Champions League: (4)

1991/92, 2005/06, 2008/09, 2010/11

UEFA Super Cup: (4)

1992, 1997, 2009, 2011

FIFA-Klub-Weltmeisterschaft: (2 – Rekord)

2009, 2011

Spanische Meisterschaft: (21)[A 5]

1928/29, 1944/45, 1947/48, 1948/49, 1951/52, 1952/53, 1958/59, 1959/60, 1973/74, 1984/85, 1990/91, 1991/92, 1992/93, 1993/94, 1997/98, 1998/99, 2004/05, 2005/06, 2008/09, 2009/10, 2010/11

Spanischer Pokal: (25 – Rekord)

1909/10, 1911/12, 1912/13, 1919/20, 1921/22, 1924/25, 1925/26, 1927/28, 1941/42, 1950/51, 1951/52, 1952/53, 1956/57, 1958/59, 1962/63, 1967/68, 1970/71, 1977/78, 1980/81, 1982/83, 1987/88, 1989/90, 1996/97, 1997/98, 2008/09

Spanischer Superpokal: (10 – Rekord)

1983, 1991, 1992, 1994, 1996, 2005, 2006, 2009, 2010, 2011

qed

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Kalle 25. April 2012 um 16:21

Das sehe ich auch so. Es geht doch nur um den Erfolg/Finaleinzug und mit welchen Mitteln man dies erreicht ist letztendlich unwichtig. Fussball ist ein Wettkampf und es gibt in KO-Spielen nur Einen, der weiter kommt. Es bringt daher nichts 80% Ballbesitz zu haben und die andere Mannschaft an die Wand zu spielen. Vielmehr ist es schön zu sehen, dass Kampf, Laufbereitschaft und taktische Disziplin in diesen beiden Spielen effektiver waren. Natürlich ist es für den Fan schöne, wenn auch die spielerisch bessere Mannschaft gewinnt. Jedoch gibt es auch im Tischtennis Angriffs- und Abwehrspezialisten. Daher ist es legitim, dass Chelsea sich auf die eigenen Stärken besonnen hat und dies war die Verteidigung.

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asti80 25. April 2012 um 16:11

Ich möchte dem Artikel in einem Punkt widersprechen:

Nicht Chelsea hat Barca geschlagen, Barca hat Barca geschlagen.

Klingt komisch, ist aber so.

Sehen wir uns mal die Saison aus Barca-Sicht mal genauer an: Was haben wir?

– Eine überspielte Mannschaft

Messi ist nicht Barca und umgekehrt, er ist nur ein Teil des ganzen. Selbst seine beeindruckende Torquote konnte nicht übertünchen, das es in der ganzen Mannschaft nicht rund lief. Ich denke das hat schlichtweg damit zutun, das es zu viele Spiel gab. Am Ende geht auch ne Fussballmaschine wie der FCB davor in die Knie.

– Die fehlende Breite im Kader

Ich finde eines der Hauptgründe für das Scheitern Barcas in dieser Saison im Vergleich zu Real war, das die Mannschaft in der Breite nicht so stark besetzt war wie die Konkurrenz aus Madrid. Und wenn man für die Schlüßelpositionen keinen fast gleichwertigen Ersatz hat, muss halt die erste Garde wieder ran. Ergo, die Spieler werden stärker beansprucht.

– Der Systemwechsel

Bisher kannte man Barca unter dem Kürzel 4-3-3, das passte zusammen wie Riberys Faust auf Robbens Auge. Aber seitdem Guardiola auf die Dreierkette umgestellt hat, zeigt die Defensive auf einmal ungewohnte Schwächen. Was auch der offensiven Ausrichtung des Systems geschuldet ist. Ein 3-3-4 ist offensive Pur, leider eben auf Kosten der Defensive.

– Der Trainer

Guardiola scheint mir dieses Jahr irgendwie lustlos zu wirken. So als hätte er nur noch Lust auf Dienst nach Vorschrift. Da fehlt das Feuer, das er letzte Saison hatte, da spielte Barca DEN perfekten Fussball, wobei Guardiola einen Riesenteil dazu beigetragen hat.

– Die Mannschaft

Siehe Punkt Guardiola. Der Mannschaft fehlt dieses Jahr der letzte Wille, den Gegner zu besiegen. Es erinnert mich sehr stark an das Barca in der letzten Saison unter Frank Rijkaard, die Symptome sind sehr ähnlich.

Und jetzt nachdem man all diese Punkte zusammen addiert, kommt so ne Niederlage wie gegen Chelsea zum Vorschein.

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Pentatonik 25. April 2012 um 15:59

–> formale Anmerkung:
Auch dieser Kommentar sollte wie der andere den Zusatz Kommentar in der Überschrift enthalten 🙂

–> inhaltlich:
Ich mag diese Kriegsvergleiche nicht, aber in der Sache stimme ich zu. Ich habe mir gestern wie schon im Hinspiel öfter gedacht, wie krass gut Barcelona ist, das ist wirklich fast perfekt. Aber trotz aller beeindruckenden Defensive: sich bei eindeutiger offensiver Überlegenheit nicht auskontern zu lassen gehört ebenfalls zur Aufgabenstellung einer Fussballmannschaft; das hat Barca gestern nicht gut gemacht und deshalb haben sie verloren, nicht weil Chelsea gut verteidigt hat.

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stiip 25. April 2012 um 15:20

Jeder Vergleich hinkt, so wie so mancher Stürmer nach 90 Minuten. Was die Kriegs-Metaphern angeht, sehe ich das ähnlich gelassen wie die ewigen Vergleiche mit Sturmtanks und Schäferhunden, wenn eine deutsche Mannschaft irgendwo gegen eine englische antritt.

Viel nerviger finde ich die Unterstellung, man müsse wohl an einem Minderwertigkeitskomplex leiden, wenn man das Spiel von Barça bevorzugt. Wie bitte? Muss man denn krank sein, wenn einem, sagen wir, Paul van Dyk mehr zusagt als Scooter oder Nirvana mehr als Tokio Hotel?

Wir hatten schon mal eine Situation — Anfang/Mitte der 2000er –, als der Antifußball als Nonplusultra galt, und eines meiner Schlüsselerlebnisse war das Viertelfinale Spanien – Italien bei der EM 2008, als die Spanier endlich ein Rezept gegen den italienischen Fußball fanden. Gäbe es eine Mannschaft, die mit schnellem überraschendem vertikalem Spiel ihrerseits das Tiqui-Taka überwinden könnte, Glückwunsch, das würde ich mir gerne ansehen. Aber Chelsea ist diese Mannschaft nicht. Dieses Team aus alten Herren wirft den Fußball um zehn Jahre zurück. Und das ist das eigentlich Traurige.

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OM 25. April 2012 um 15:29

Steht Paul van Dyk bei dir für Barça? Hahaa Knaller 😀
Nein, Scherz beiseite. Ich stimme dir zu, das fand ich auch unpassend. Sehe das allerdings im Gegensatz zu dir gelassener als die Kriegs-Analogie 😉

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RM 25. April 2012 um 15:30

Wie bereits hier geschrieben gibt es verschiedene Gründe, ein Fan zu sein. Das ist einer und macht nur einen Bruchteil der Barcelonafans (und nicht nur dieser) aus.

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webs 25. April 2012 um 16:48

Den Fußball zurückwerfen würden sie doch allenfalls, wenn sich andere Trainer diese Spielweise jetzt als Vorbild nehmen würden, weil man damit vermeintlich ins CL-Finale kommen kann. Aber seien wir ehrlich, so bescheuert ist doch keiner.

Den Satz mit dem schnellen Vertikalspiel unterschreibe ich aber, das wäre wirklich sehenswert.

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Filbry Gordon-David 25. April 2012 um 14:54

Wer schön sein will muss leiden.
Oder noch besser: Kriege werden noch vor Beginn in den Tempeln gewonnen.
Aber zuerst einmal, danke für diese schöne Webseite. Jetzt möchte ich im Sinne dieses Artikels auch meinen Senf dazugeben.
Mich störte es bereits als Van Gaal und Löw von der gewünschten „Schönheit des Fussballs“ vor wichtigen Spielen redeten (CL Final 2010 und WM-Halbfinale). Was soll der Schmarrn. Was interessiert es mich denn ob ich gut aussehe, wenn ich gewinne? Sollte man nicht eigenen Stärken huldigen als denen anderer nachzurennen? Eine bedenkliche Entwicklung welche uns wahrscheinlich um den EM Titel dieses Jahr bringen wird. Eine Kopie bleibt eine Kopie.
Ergo Barcelona mag man huldigen originell wird man dadurch nicht. Eine Garantie für den Sieg gibt es schonmal gar nicht.
Sehen wir mal die pragmatische Faktenlage: 50 Minuten in Überzahl, 75% Ballbesitz, einen glasklaren Elfmeter und mehrere Grosschancen, die nicht verwertet wurden. Der Gegner hat einen gelungenen Konter in der zweiten Halbzeit und macht ihn!
Das ist unterirdische Effektivität und Effizienz. Sammer soll Gedichte schreiben, wenn ihn das glücklich macht, nur weiter bringt es nicht.
Ich finde Barcelona hat verdient verloren und verlor allein aus einem Grund.
Der Gewissheit, dass Sie besser sein müssen. Daran krankte es. Wie gesagt diese „Kriege“ werden in Tempeln gewonnen. Was im Hinspiel geklappt hat, konnte im Rückspiel klappen, durfte es aber nach einhelliger Meinung nicht. Und es hat doch geklappt.
Wer einmal gegen ein stärkeres Team, das sich seiner Überlegenheit sicher war, gewonnen hat, allein weil das Team sich ausgeholfen hat, der weiss wovon ich rede. Chelsea war besser und Fussball ist nicht nur Dribbeln können, lieber Messi.
Wann kommt die „Fussball-„welt wieder zur Vernunft und versucht sich seiner eigenen Stärken bewusst zu werden. Chelsea hat da schon einen wesentlichen Schritt zum Gewinn der Champions League gemacht.
Ich weine Barcelona keine Träne nach.

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Filbry Gordon-David 25. April 2012 um 14:57

Oha, und ich bin nicht allein:
Wer sagte so schön in den Neunzigern. Die Deutschen gewinnen, nicht weil Sie den schönsten Fussball spielen, sondern weil Sie nach 90 Minuten 1:0 vorn liegen. Zurück ans Reissbrett ihr Taktiklausbuben bei Barcelona und eine geordnete Dosis Realleben getankt.

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HW 25. April 2012 um 15:22

Wer über 10 Titel in 4 Jahren sammelt und fast jedes Spiel gewinnt hat ne Menge Realleben getankt.
Was sagen wir denn zu Milan, den Bayern (bei dieser BL Saison) usw.? Müssen die auch Realleben tanken?
Ich verstehe zwar, dass viele Leute einen anderen Stil bevorzugen, dass auch mal nach dem Brecher im Sturm gerufen wird.
Aber das hatte Barca doch, und gebracht hat es nichts. Der Erfolg gibt ihnen trotz der letzten Niederlagen recht. Und wenn sie jetzt ihr Team umbauen müssten? So what? Wäre nicht der erste Verein, der Spieler austauscht.

Haben ‚wir‘ vor Monaten nicht mehr Geduld gefordert, weniger extreme Reaktionen?

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Filbry Gordon-David 25. April 2012 um 15:50

Hallo HW,

Du: kein Problem, ich weiss ich komme martialisch herüber. Ist Geschmacksache, gebe ich zu.
Aber so bin ich nun mal und freue mich, dass der „Über“fussball eine Lektion erteilt bekam.
Mohammed Ali hat’s auch so gemacht wie Chelsea, einfach den Gegner ins Leere bzw. auslaufen lassen. Das das aufgeht, hängt an der Psyche Barcelona’s. Die sind nicht nur taktisch ohne Alternativen gewesen.

Mit Taktiklausbuben meinte ich wirklich nur die Jungs, bei Barcelona, nicht die Seite hier, die ist Super. Vielleicht auch jene, welche Barcelona als das Nomen est Omen sehen.
Das Guardiola keine Alternativen hatte und die Flanken vernachlässigt hat, ist augenscheinlich. Da muss man drüber nachdenken. Egal wie gross der Hype ist, Kritik auch scharfe und polemische sei erlaubt. Irgendwann muss das Umdenken ja mal stattfinden.
Übrigens mit Titel sammeln und vier Jahren Erfolg, aber dennoch ohne Fähigkeit zur Selbstreflektion und Flexibilität zum eigenen Vorgehen, glaube ich tief und fest hat Barcelona die Niederlage als Realleben verdient. Da kann nur über sein eigenes Ego stolpern…
Milan, Bayern etc. werden wahrlich nicht so gehypt und haben daher genügend Niederlagen erlitten. Ich würde es ohne weiteres den Bayern gönnen, wenn Sie die CL gewinnen.
Ich bevorzuge keinen bestimmten Stil, aber ich bin ein Freund des Stilbruchs und den hatte der Fussball bitter nötig. Barcelona wird nicht ewig das Mass aller Dinge bleiben können und in diesem Falle bleiben sollen.

Tut mir leid, wenn Dir der „Stilbruch“ da zu extrem ist. Aber so ist’s nunmal. Im Spiel wie im Leben, es passiert, was keiner vorhersieht. Und keiner wollte glauben, dass Chelsea so gewinnen kann. Wenn ich zu direkt schreibe und ich Dich beleidigt haben sollte, tut’s mir leid.

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HW 25. April 2012 um 18:33

Welch eine Moral so von ‚“Über”fussball‘ zu reden.

Dann fang ich mit ‚Antifußball‘ besser nicht an.

Alles nur Spaß!

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webs 25. April 2012 um 16:44

Aber das Löw zum Beispiel nicht stur das Spiel Barcelonas kopiert ist Dir schon klar, oder?
Weiter oben oder in den Kommentaren zu dem anderen Artikel wurden der BVB und eben die Nationalmannschaft doch schon genannt als Beispiel für die Kombination bestimmter „typisch spanischer“ Aspekte mit einem schnellen, vertikalen Konterspiel. Was übrigens auch eine Spielweise ist, die ich selbst als attraktiver empfinde als das Kurzpass-bis-zum-Erbrechen Barcas.

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Filbry Gordon-David 25. April 2012 um 17:32

Ich bin Laie und taktisch ungeschult. Daher lasse ich mich gern belehren.
Das was ich aber beurteilen kann ist, dass Löw oft die Spielstärke der Katalanen und Spaniens lobt.
In Südafrika 2010 gewann man gerade den Eindruck als sei dies das Mass für den deutschen Fussball. Genau da setzt meine Kritik an.
Ich hoffe, dass es einen eigenes System gibt und man dem strikten Tiqui Taca bzw. Totaalvoetbal etwas eigenes entgegenzusetzen haben wird.
Allerdings gehe ich noch gerne eine grundsätzliche Lage tiefer. Mich stört nicht nur, dass man „kopieren“ könnte, sondern auch, dass man sich der Schönheit verpflichtet fühlt.

Das Spiel von Barca wird ja allgemein als schön empfunden und Löw und Van Gaal haben beide damals explizit schönen Fussball spielen wollen. Von Siegen war da keine Rede.

Wahrscheinlich hat Barca das perfekte System perfektioniert. Und dabei das Siegen vergessen.

Das ist das schöne an Fussball. Gäbe es ein perfektes System, wäre der Sport nicht mehr interessant, weil alle Spiele bereits vorher entschieden wären.

Ein gutes Spiel, gemäss Spieltheorie, besteht aus festen Grundsätzen (Regeln, informeller und formeller Natur also Abseitsregel aber auch informellen wie Präferenz zum Sieg beim Heimspiel) und natürlichen Ungesetzmässigkeiten (Ausnahmetalenten, Sensationsspiele etc.). Die Mischung macht es.

In diesem Sinne ist es sehr schön zu sehen, dass die CL so unberechenbar geblieben ist!

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webs 25. April 2012 um 18:41

Ich glaube schon, dass Löw auf ein eigenes System hinarbeitet, dass sich von Tiqui-Taca unterscheidet. Das Problem ist eher, dass seine Aussagen in den Medien oft verzerrt wiedergegeben werden. Aus „Ich denke, auf Dauer kann man nur mit schönem Spiel gewinnen“ wird dann „es kommt mir nur auf schönes Spiel an“.

Ich gebe aber gerne zu, jemand zu sein, dem ein Ausscheiden des Nationalteams im Viertelfinale lieber ist als ein Spiel, wie es die Niederlande im WM-Finale geboten haben.
Trotzdem habe ich an der Taktik Chelseas gestern wenig auszusetzen. Gegen eine so dominante Mannschaft wie Barcelona ist es keine Schande, sich nur hinten rein zu stellen, solange man keinen Foulriegen zelebriert.

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Maxl83 25. April 2012 um 14:12

Beide Kommentare warren ganz nett. Vielleicht nicht unbedingt gelungen, aber was solls. Es war auf jeden Fall ein sehr spannendes Spiel. Ich dachte die zweite Halbzeit geht gar nicht mehr vorbei. Und ich weis nicht wie ich das heutige Spiel überleben soll, wenn ich Gestern schon so gespannt war.

Barca natürlich schon mit unglaublichem Pech, ich war aber auch enttäuscht wie sie in der zweiten Halbzeit aufgetreten sind.

Zur Seite: Grundsätzlich hätt ich nichts dagegen wenn ab und an mal ein persönlicher Kommentar geschrieben wird. Man kann das ja irgendwie gut erkennbar makieren. Das würde vielleicht auch helfen euch besser kennen zu lernen. Aber vielleicht wollt ihr das ja auch gar nicht.

Mein Problem ist eher das die Disskusionen mit eurer Popularität stark an Qualität nachgelassen haben. Zu Beginn der Seite wurde neutral über Taktik geredet. Nun fliessen aber immer mehr „Fan-Ansichten“ und persönliche Empfindlichkeiten mit ein. Es ist nicht gan so schlimm wie z.B. auf Spox. Aber es geht in die Richtung. Das gleiche Problem gibts es übrigens auf ZM.

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Grasnarbe 25. April 2012 um 17:05

ja, das ist der preis der popularität.

eine lösung wäre, die seite in ein forum zu entwickeln. dort gibt es eine spezialisierung in mehrere unterforen, sodass die artikel nicht immer die ganze kommentarlast und postingfreudigkeit aufnehmen müssten. womit für knochentrockene analyse-diskussionen aber auch fank-geklöne genügend platz ist. zweitens die anmeldung mit usernamen mit all ihren vorteilen.

eine andere möglichkeit wäre, eben gezielt adressaten ansprechen. dazu gehört zb, emotionale artikel, die mehr die stammtischfans ansprechen, zu unterlassen. wenn man sich allerdings als umfassende fussballseite verstehen will und nicht nur als taktik-blog, ist eine strukturierung in ein forum extrem wichtig, um die qualität und den nutzen für alle poster (ob fans, analytiker oder user die beides je nach subforum sein können) hoch zu halten.

zm ist als alleinunterhalter wahrscheinlich gar nicht interessiert und hat zuwenig zeit die seite weiter zu entwickeln. bei sv.de können sich die autoren ja solche strukturfragen in der spielfreien zeit überlegen; eine entwicklung wie bei zm, hunderte von posts völlig unübersichtlich untereinander zu einem artikel zu haben mit einer völlig durchmischten diskussion ist ja sicherlich auch nicht der wunsch der autoren. da klingt die anfängliche freude über die gewachsene popularität schnell ab.

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oneil4 25. April 2012 um 13:51

Barcelona zu unterstellen unfair zu spielen weil sie den Ball „hin und her“ spielen, ist genau das Argument wo es keine weiterer Worte zu verlieren gibt. Eine Mannschaft die seit Jahren dieses Spiel perfektioniert und mitlerweile an einem Punkt angekommen ist wo keine Mannschaft dem etwas entgegen zu setzen hat (auser die Defensive). In ein paar Jahren haben wir wieder langweilige Spiele mit 0-1 Tor, wo die Sehnsucht an Barcalonas Stil bei vielen wieder kommen wird! Offensive gewinnt vllt. keine Saisonen, aber Herzen!

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paddelboot 25. April 2012 um 15:55

Hast du die WM gesehen? Da gab es von Spanien etliche „langweilige Spiele mit 0-1 Tor“ im Barcelona-Stil. Was langweilig ist, bestimmt wohl jeder für sich selbst.

Es ist ja auch schon öfter angeklungen. Wenn man die Fouls pro gegnerischen Ballbesitzes sieht, das Karten provozieren und andere Kleinigkeiten, die bei Barca oft als ‚Cleverness‘ bezeichnet werden, dann kann man durchaus zu dem Schluss kommen, dass sie nicht fairer sind als ihre Gegner auch.

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Tank 25. April 2012 um 13:44

Gute Gegendarstellung.

Zwei Punkte:

Mir geht dieses ewige „Barca sind auch keine Engel!“ auf den Keks. Ich denke das weiß absolut jeder. Dahinter steckt aber mehr. Man will nicht nur sagen, dass Barca keine Engel sind, sondern dass sie in manchen Kategorien des unfairen Spiels ganz weit vorne sind. Namentlich sind das Schauspielerei, Meckern und Zeitschinden. Für ganz verschwörerische Gemüter kommt dann noch Manipulation dazu. Ich halte das alles für Quatsch und fordere jeden auf dafür stichhaltige Belege zu liefern. Und kommt mir nicht an mit „Weißt du noch Busquets damals?!“, einzelne Szenen beweisen keine statistischen Aussagen. Ja, sie meckern, ja sie fallen manchmal und ja sie ziehen auch mal Karten – wie absolut jede Topmannschaft! Ich habe den Verdacht, dass da eher die Lust am Schlechtmachen des ansonsten unantastbaren Idols als Motiv im Hintergrund steht, als ein empirisch nachprüfbarer Sachverhalt.

Dann noch etwas, was im Subtext vieler Kommentare steht: „Barca ist gar nicht so toll, wie viele sagen. Schönheit im Fußball liegt im Auge des Betrachters und es wird viel zu viel Wirbel um die Passzwerge aus Katalonien gemacht!“ Es stimmt sicher, dass Schönheit im Fußball nichts objektiv bewertbares ist, doch stimmt es meiner Ansicht nach nicht, dass es deshalb unzulässig ist Barca als so herausragend zu bezeichnen, auch wenn man ihre gewonnenen Titel mal ganz beiseite lassen würde. Ein objektiv nachvollziehbarer Grund dafür, dass Barca so „gehyped“ wird, ist dass ihre Spielweise im heutigen Fußball, und bis zu einem gewissen Grad in der Fußballgeschichte einmalig ist. Zu solchen Höhen wurde der Ballbesitzfußball noch nie getrieben. Dass heißt noch nicht, dass man das mögen muss, aber man muss es als neutraler Fußballgucker insofern wertschätzen, als dass man anerkennt, dass man es hier mit einem historisch einmaligen Phänomen zu tun hat – Nicht schön, aber selten, wenn man so will. (Mal abgesehen davon, dass ich es sehr schön finde, wie sie spielen.)

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webs 25. April 2012 um 16:38

Interessant, wie Du hier den Spieß einfach rumdrehst. Aus meiner Warte kommen solche „Barcelonas Spieler sind auch keine Engel“ nämlich meistens als Reaktion auf die Behauptung, ihre Gegner würden unfair/dreckig/übermäßig hart spielen. Und solche Behauptungen gab es hier in dieser Diskussion, angefangen bei MB, leider zur Genüge:

„Ich werde kein Wort mehr als nötig über die Spielweise der Londoner verlieren, aber soviel sei gesagt: Zeitschinderei ab der ersten Spielminute, hektisches Ballwegschlagen am eigenen Fünfmeterraum und statistisch kaum messbare Ballbesitzzeiten kann auch ein normalerweise extrem neutraler Zuschauer nicht emotionslos ertragen.“

„Auch der Chelsea FC bediente sich dieser Spielweise und trieb diese auf eine sehr unrühmliche Spitze. Als neutraler Fußballfan müsste man nach dem Spiel eigentlich Wuttränen in den Augen gehabt haben ob des ungerechten Ausgang dieses Spiels, von dem man sich wahrscheinlich noch länger erzählen wird.“

(wie verblendet diese Aussagen sind zeigt sich an vielen Kommentaren „neutraler“ Zuschauer, die sich über den Sieg Chelseas gefreut haben)

Als kleines Korrektiv für solche Abgehobenheit ist das, was Du jetzt kritisierst definitiv statthaft.

Und in Deinem zweiten Absatz verstehe ich die Argumentation nicht ganz:
viele derjenigen, die Barcas Spiel eben nicht schön finden (und zu denen ich mich auch zähle) geben gern zu, dass es gleichwohl herausragend und meinetwegen auch selten ist.
Aber eben nicht objektiv und allgemeingültig schön.
Du selbst siehst das ja auch so, aber andere Barca-Fans lassen sich da mitunter zu wirklich lächerlichen Aussagen hinreißen, die sie auch noch mit einem Absolutheitsanspruch verteidigen, der mich manchmal an religiöse Fanatiker denken lässt.
Vielleicht drückst Du als grundsätzlicher Sympathisant bei solchen Sprüchen mal ein Auge zu, mich nerven sie ungemein.
Beispiele :

„Für viele ist der FC Barcelona das Gute, Reine und Unverdorbene am Fußball.“

„Der FCB ist der einzige Fußballverein weltweit, bei dem ich emotional werde und bei dem ich das Gefühl habe, wirklichen Fußball zu sehen.“

„Zum einen ist es so, wie beschreiben, wenn Barca spielt, dann wir oft purer Fußball gespielt.[..] Was Barca macht sollten sich alle Kinder zum Vorbild nehmen. Es geht nicht nur um den Erfolg es geht darum eine Sache richtig, allumfassend zu können und zu meistern.“

„Außerdem kann ich es selbst nicht mit ansehen, wenn eine Manschaft die die offensichtlich “bessere” weil attraktiver Manschaft ist, verliert. Auch wenn klar ist dass Attraktivität nicht das Maß aller Dinge im Fußball ist.“

„Wenn der Autor des Artikels unter “gut und rein” versteht, dass Barcelona und damit auch das System unter Guardiola eine Philosophie vertritt, die auf Eigeninitiative, Kreativität, Phantasie und Offensivgeist setzt, ohne auch nur den Hauch irgendeiner Form von Destruktivität zu zeigen, so bin ich da absolut bei ihm.[..]Die bösen Buben wie Boninsegna, Toni Schumacher, Andoni Goikoetxea, Vinnie Jones und bald auch Pepe und Konsorten werden fürderhin als Feinde des Fußballs, des Guten, in Erinnerung bleiben bzw. in die Geschichte eingehen.[..]
Man kann es wohl abschließend so formulieren:

Aktiver Fußball vs. Reaktiver Fußball,
meinetwegen Gut vs. Böse
jeder wie er es mag.

Ich mag aktiven Fußball. Er erfordert mehr Kreativität, Mut, Abenteuerlust und auch Intelligenz.
Die offensive Idee ist immer zuerst da, auf diese wird dann versucht defensiv zu reagieren, ganz einfach.“

Was in solchen Kommentaren einfach fehlt ist eine Reflexion über die Subjektivität ästhetischer Bewertungen im Fußvall sowie, wie schon jemand angemerkt hat, eine gehörige Portion Demut und Respekt vor dem Gegner. Und da bin ich fast bei RM und seinem etwas gewagten, aber teilweise wohl leider wahren Psychogramm des Barca-Fans.

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Tank 25. April 2012 um 17:36

Ich glaube es gibt relativ wenig Dissens zwischen uns.

Bezüglich meines ersten Punktes stellen wir beide Mutmaßungen über psychologische Motive an: Du denkst die „Barca sind besonders unfair, weil Schauspieler, etc.“-Schiene ist eine Reaktion auf die „Alle Gegner Barcas spielen unfair“-Schiene, ich denke die „Barca sind besonders unfair, …“-Schiene enstpringt dem Neid und dem verzweifelten Suchen irgendwas Schlechtes an vermeintlichen Vorbildern zu finden. (Angeblich ja eine deutsche Spezialität, kann ich nicht beurteilen.) Was es nun wirklich ist, können wir beide nicht beweisen. Vermutlich bei verschiedenen Leuten unterschiedlich.

Um meine eigene Meinung nochmal klarzustellen: Ich bin kein Anhänger der „Alle Gegner Barcas spielen unfair“-Schiene. Chelsea hat sich gestern, bis auf Terrys absurde Aktion und einen Lampard tackle, fair geschlagen.

Ich denke diese Reaktion lässt sich bei vielen aus den Classico-Erfahrungen der letzten 1,5 Jahre erklären. Da hat der Barca-Gegner schlechthin halt teilweise die Grenzen dessen, was ich für im Fußball möglich gehalten habe, in Serie gesprengt.

Zum zweiten Punkt: Einigen wir uns auf „Niemand muss Barcas Stil mögen, aber es ist angebracht ihn aufgrund seiner Ausnahmestellung und aufgrund seines Einflusses in der Fußballgeschichte wertzuschätzen“? Wäre damit völlig d’accord.

Um aber doch noch einmal einen Denkanstoß pro Barcas Stil zu geben: Ich denke die entscheidenden Attribute von Barcas Spielweise, ein geordnetes Kollektiv erschafft kreative Wechselwirkungen, liegen deutlich näher an unserem Kunst-Verständnis als das was Chelsea gestern gemacht hat. Barca kann man sich als Jazz-Combo vorstellen, Chelsea eher als Infantrieregiment. Man möge darüber nachdenken, was einem lieber ist.

(BITTE den letzten Absatz mit einem Augenzwinkern und einem bewussten Hang zur Provokation lesen. Er soll nicht über die Sachen, die ich davor geschrieben habe hinwegtäuschen. 😉 )

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webs 25. April 2012 um 18:26

Da ich das Reply-System von SV noch nicht ganz durchschaut habe muss ich wohl hier antworten.

„Ich denke die entscheidenden Attribute von Barcas Spielweise, ein geordnetes Kollektiv erschafft kreative Wechselwirkungen, liegen deutlich näher an unserem Kunst-Verständnis als das was Chelsea gestern gemacht hat. Barca kann man sich als Jazz-Combo vorstellen“

Ich muss auch zugeben, dass ich abgesehen von ein paar Jahren Ersatzbank von F-bis D/C-Jugend selbst keinen Fußball gespielt habe. Deshalb fällt es mir vielleicht schwerer, das technisch sicher hochanspruchsvolle Kurzpassspiel Barcelonas als schön anzusehen.
Vergleichbar mit einem Laien, der sich mit einem ausgebildeten Musiker über Musik unterhält: der eine empfindet Dinge intuitiv, aus dem Bauch heraus schön, der andere (auch) aufgrund einer umfassenden Ausbildung.

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AjS 25. April 2012 um 13:35

Es ist sehr geschmacklos Fussball mit Krieg gleichzusetzen, vor allem das Spiel Chelseas mit Krieg zu vergleichen. Wer so spricht weis anscheinend nicht was Krieg wirklich ausmacht, und welche Leiden den Krieg begleiten. Das Spiel Chelseas war kein Krieg!!!

Lieber hätte ich eine gewohnt schöne, klare Analyse der (erfolgreichen) Taktik.
Das könnt ihr Autoren am Besten und dafür lese ich euch. Wegen eurer Kompetenz.

Was ich hier lese, kann ich an jedem Kneipentresen hören!

Macht weiter mit dem, wofür diese Seite steht!

AS

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sharpe 25. April 2012 um 14:30

ich muss dir Recht geben, ich hoffe auch, dass diese Stammtisch-Diskussionen Ausnahmen auf dieser eigentlich so tollen Seite sind.

Das Wort „Krieg“ fand ich zwar auch nicht unbedingt passend, aber ein großes Drama sollte man auch nicht draus machen, jeder weiß ja wohl, wie es gemeint ist.

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RM 25. April 2012 um 14:40

Kommentare gibt es überall, wir vergleichen ja die philosophische Auswirkung zweier extremer taktischer Ausrichtungen. Und bezüglich Krieg: ich, der ja der böse Autor dieses Artikels ist, habe den persönlich miterlebt. Ein weiterer Punkt: der Fußball ist stark militaristisch angehaucht. Weitere Kommentare dieser Art wird es dennoch nicht mehr geben, war auch nie geplant. Hier hatten wir allerdings einen taktischen Kontext, in welchen wir eine philosophische Grundsatzdiskussion einfließen lassen konnten. Und ich betone abermals: mein Artikel spiegelt nicht meine Meinung wider, ich beziehe lediglich das andere Extrem – so, wie es ja auch Chelsea gestern tat.

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Jig 25. April 2012 um 17:25

Ich mag diese Art der polarisierenden Kommentare. Schöne Ergänzung für einen Taktikblog.
Zum Kriegsvergleich: Ist das zulässig? Absolut! Metaphern sind Metaphern. Wenn eine Mannschaft die andere Mannschaft „schlägt“, dann haben sie sich nicht wirklich geprügelt (meistens). Fussball verwendet ohne Unterlass Militärvokabeln: Sieg, Kameradschaft etc. Wettkampf ist eben auch Kampf, meine Güte. Turnvater Jahn brauche ich wohl gar nicht mehr zu erwähnen. Daher passt der Vergleich wie die Faust aufs Auge. Also nur als Metapher 🙂
Weiter so coole Taktikanalysen und ab und zu mal weg von der Neutralität. Sonst ist Fussball wirklich nur „22 Mann laufen einem Ball hinterher“. Warum dass dann gestern 96 000 live sehen wollten ist dann aber ziemlich unverständlich.

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sb 26. April 2012 um 13:12

Und bezüglich Krieg: ich, der ja der böse Autor dieses Artikels ist, habe den persönlich miterlebt.

NA UND???

was ist das denn für eine hohle logik?
du darfst alles was so in der welt passiert jetzt als krieg bezeichnen weil du selbst einen erlebt hast oder was?
dieses „ich habe … selbst erlebt deswegen darf ich sowas sagen“ ist eine absolute unart.

da kann man nur wiederholen was AjS geschreiben hat:
„Es ist sehr geschmacklos Fussball mit Krieg gleichzusetzen, vor allem das Spiel Chelseas mit Krieg zu vergleichen. Wer so spricht weis anscheinend nicht was Krieg wirklich ausmacht, und welche Leiden den Krieg begleiten. Das Spiel Chelseas war kein Krieg!!!

dieser ganze mist von wegen „militaristische metaphern sind üblich“ ändert nichts daran, dass solch ein stil absolut geschmacklos ist. egal ob hobby-blog oder zdf sportstudio. hört auf euch hinter „das ist doch so üblich“ zu verstecken und stellt euch auch sprachlich den gleichen ansprüchen wie ihr sie inhaltlich anlegt.

und gerade angesichts der gewohnten inhaltlichen qualität haben solche beiträge (als journalistischer kommentar geht nämlich nicht durch) meiner meinung nach auf dieser seite nichts verloren. macht eure „ich liebe/hasse barca weil…“ diskussionen doch facebook chat oder irgend einem fan-forum miteinander aus, auf dieser seite ist es einfach eine herbe enttäuschung.

ps: ich bin auch bei facebook, deswegen darf ich sowas sagen.

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RM 26. April 2012 um 13:56

Wer sagte denn sowas? hier ging es um die Aussage, dass jemand, der diesen Vergleich setzt, die Leiden eines Krieges nicht kennt – was ich entkräften wollte. Dass dieser Artikel weder meine Meinung noch meine Ansichten widerspiegelt, sondern bewusst provozieren und stilistisch an der Grenze sein soll, erwähnte ich bereits sehr oft. Dass ich diese Metapher ebenfalls ablehne, kann man auch nachlesen.

Wie die Leser hier kommentieren und reagieren, sich also bewusst mit diesen philosophischen Aspekten und auch den Kriegsmetaphern auseinandersetzen, ist für mich nur ein Kompliment, dass ich mein Ziel, das Polarisieren, erreicht habe.

Wäre eine solche philosophische Diskussion oder Debatte über die Kriegsbegriffe sonst je entfacht? Ich persönlich fühle mich sehr geehrt über die teilweise fast schon derben Beschimpfungen an meine Person. Und ich wünsche noch einen schönen Tag.

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Tiburon525 25. April 2012 um 13:35

Also diese Aussagen sind so schwachsinnig, da jede Form von Ehre und Ethik verloren gegangen sind! Wenn zerstören nun als heldenhaft bezeichnet wird……. what a shame(=que pena!!)!
Also der Folgeschluß wäre jetzt, daß sich Barcelona und ähnlich positiv für den Fußball spielende Mannschaften, jetzt eine C-Mannschaft kauft mit Boxern, Schlägern, 3 Sprintern(Verzeidiger)…….diese Mannschaft tritt dann gegen Teams wie Chelsea, Inter und ähnliche sportliche und menschliche A…..löcher an!!! Diese werden dann Spieler wie Drogba, Terry usw. die Knie und Schienbeine durchtreten sodaß nach 2 Begegnungen Chelsea und Konsorten keine Spieler mehr hat und somit auch in keinem Bewerb mehr vertreten ist!! Die dadurch entstehenden gelben und roten Karten sind dann ja auch egal weil Messi und Co erst wieder gegen normale Teams antritt und diese sogenannte C-Mannschaft ja nur ihren Auftrag erfüllt und sich mit allem gegen eine Niederlage stämmt

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oneil4 25. April 2012 um 13:55

die weiteren Interpretationen wegdenken, dann stimme ich zu.

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96Friese 25. April 2012 um 13:20

1. Wer hat bei Barca denn die nötige Schusskraft um aus der 2. Reihe abzuziehen? Mascherano scheint ja der einzige zu sein….
2. Halte ich für einen Fehler der Kaderzusammenstellung. Mit den Abgängen von Eto’o, Henry und Ibrahimovic kann nur noch Villa mehr oder weniger diese Rolle spielen – Ersatz gibt es nicht.
3. Da stimm ich dir voll zu. Ich saß gestern auch einfach da und hab Barca irgendwann nur noch ausgelacht – zu doof war manch Aktion. Chelsea wirkte durchdachter an diesem Tag.

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Sinestro 25. April 2012 um 13:04

Absolut die richtige Entscheidung eine taktische Analyse des Spiels zu unterlassen und mit den spannenden Autoren Meinungen etwas Leben in die Bude zu bringen-
Chelsea hat clever verteidigt, hätte aber im „Normalfall“ mit mind. 3 Toren Unterschied verloren, da sie trotz aufopfernder Defensive einige Chancen zugelassen haben (im Hin- und Rückspiel) die Barca einfach nicht genutzt hat.
Weiter so…

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ekMUC 25. April 2012 um 12:50

Oh là là, hier geht’s zur Sache. Da muss ich meinen Senf auch mal dazugeben, auch wenn ich vom Spiel (bisher) nichts gesehen habe. Und da wir uns beim Thema „schönes/hässliches Spiel“ befinden bleibe ich auch etwas allgemeiner:

Zweifellos ist das Spiel Barcelonas eine herausragende, technisch wahnsinnig anspruchsvolle Angelegenheit – allerhöchsten Respekt. Und ein positiver (?) Nebeneffekt ist, dass ein Gegner, der robust dazwischengeht, des öfteren nicht den Ball trifft und somit Foul spielt, daraus resultieren Standards und Überzahlsituationen. Tatsächlich auch als (unschöne?) taktische Maßnahme zu werten. Geschenkt.
Der Teil den ich nicht leiden kann ist besagte „Schauspielerei“ und das aktive Fordern von Verwarnungen und Platzverweisen. Ein Trainer/Betreuer darf sich meinthalben noch an der Außenlinie erregen, dem Foulenden die Meinung zu sagen ist auch recht – aber beim Schiedsrichter rumzujammern ist für mich unsportlich. Und gehört (steht das nicht eigentlich auch so im Reglement?) bestraft. Genauso wie Schwalben usw. Dann hätten wir ehrlichen Sport.
Ich erwarte von der Mannschaft, die ich unterstütze, totale Hingabe. Laufen bis zum umfallen und mit Biss verteidigen kann man immer. Ob das immer schön ist und ausreicht? Nein. Aber es zeugt von Charakter.

Das „schöne Spiel“ ist bewundernswert und Perfektion wirkt immer „leicht“, auch wenn sie harte Arbeit ist. Deshalb sollte man die harte Arbeit, die auch nach welcher aussieht, nicht weniger wertschätzen.

Somit: Gratulation an Chelsea. Aber nur „Kampf“ wird langfristig nicht genügen. Und für Barcelona gilt: Aufstehen, schauen wo Verbesserungspotenzial liegt und wiederkommen. Und uns wieder mit wunderschönen Spielzügen erfreuen! Und noch eins: sich von der „Masse“ abheben, indem man sich nicht auf das Niveau der „schmutzigen Spielchen“ mit Schwalben, Kartenfordern usw. herablässt…

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Pep 25. April 2012 um 12:48

Krieg ist Krieg. Fußball ist Sport. Sorry aber ein Text mit einer solchen ekelhaften Überschrift lese ich nicht.

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daniel 25. April 2012 um 13:59

Schade eigentlich,

denn was auf der Verpackung draufsteht, muss nicht immer in der Verpackung drin sein.

Und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was schlimmer ist, die bloße Heranziehung von Bildern, um die Aussage zu verstärkern, mögen diese noch so grässlich sein – sind sie passend, erfüllen sie ihren Zweck, gerade da sie die Grässlichkeit hervorheben sollen – oder die absolutistische Verschließung vor Jeglichem. Ist nicht gerade deine Einstellung, partout so etwas nur wegen der Überschrift nicht zu lesen eher die gefährlichere Einstellung, als dass jemand sich lediglich einer Phrase bedient.

Lies den Artikel mal und gib doch dann deinen Kommentar ab. Dir und der Redaktion würde das höchst wahrscheinlich gut tun.

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sb 26. April 2012 um 12:58

was in der verpackung drin ist macht’s auch nicht besser. leider.

ich mag diese seite hier wirklich sehr, lese nahezu jeden bericht.

aber die beiden kommentare zu barca chelsea sind wirklich einfach nur peinlich. das geseier mit den kriegsmetaphern am ende setzt dem ganzen die krone auf. wer sagt eigentlich dass alles was irgendwelche fussballhelden irgendwann mal von sich gegeben haben, zitierfähig sei? oder noch schlimmer: gar als rechtfertigung für eigenes unter-der-gürtellinie-schwimmen herhalten muss?

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Eisenfuss 25. April 2012 um 12:47

1. Warum hat Barca nicht versucht, mehr aus der zweiten Reihe zu schiessen?
2. Würde Barca nicht vielleicht mal ein grösserer zentraler offensiver Spieler helfen (Jan Koller Style), der auch mal eine Flanke annehmen kann? So wird immer von aussen wieder zurück oder flach rein gepasst.
3. Ich bin letztendlich froh, dass sie draussen sind, so gibt es im Finale wenigstens wieder ein „normales“ Fussballspiel…

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Smerk 25. April 2012 um 12:44

@RM
Zitat: „Allerdings denke ich, dass jeder das Anrecht auf seine eigene Fußballweltanschauung besitzt und dies wollte ich als advocatus diaboli vertreten. “

Suuuuper Satz zum Schluß. Respekt dafür und Respekt für jede vorgetragene Meinung. Du findest irgendeine Mannschaft, ein System, egal was am Fußball gut oder schlecht? Raus damit. Denn selbst provokante Thesen können einen doch auch mal zum Nachdenken veranlassen, oder?

Die These, dass man Barca glorifiziert, weil man die eigenen Wünsche auf sie projeziert finde ich zwar interessant, aber etwas gewagt. Das impliziert ja, dass man nur deswegen etwas gut findet, weil man selbst fehlbar ist und eine -quasi- Unfehlbarkeit nie wird erreichen können.
Ich weiss nicht. Ich finde einfach, Barca, schon unter Rijkaard, war -und ist- ein fach schön anzuschauen, das hat für mich mehr als die Kampfmaschinennummer, die Chelsea seit Mou abzieht. Und wohlgemerkt: Das sage ich als Bayernfan, der die Klatsche seinerzeit nie vergessen wird. Dortmund, Gladbach, Real, das kann man sich unter dem Gesichtspunkt, dass das an sich geiler Fußball ist, immer anschauen, auch wenn man die Mannschaften aus verständlichen Bayernfangründen nicht abkann. Aber Chelsea? Ist einfach greisslicher Fußball, mag das gestern unterm Strich auch verdient gewesen sein, weil Barca eben nicht nur unglücklich, sondern auch tw unglaublich blöd gespielt hat, kein Hinterlaufen, diese vollkommen nutzlosen Willi-Sagnol-Gedächtsnis-Flanken in den 16er, keine straighten, langen Pässe, nur immer kurz-kurz und gegen die weisse Wand, kein Mittelstürmer (grundlegendes Problem mmtan), hohe Bälle bei lauter Zwergen gegen die weissen Riesen (ich hätte k o t z e n können), völlig unflexible Taktik usw usf.
Aber trotzdem: 100 mal lieber ein schlechtes Barca kucken als 1 mal Chelsea.
Servus

Antworten

RM 25. April 2012 um 12:52

Och, tut mir Leid. Habe das zu drastisch und allgemeingültig formuliert, mein Fehler. Ich denke, dass jede Mannschaft Modefans/Eventfans/Erfolgsfans hat, einen Kern aus Fans, die sich aus der näheren Umgebung rekrutieren, Identitätsfans (man findet sich im Verein wieder), Philosophiefans (man heißt die Wege des Vereins gut) und eben Psychologiefans, welche ich schildern wollte.

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Smerk 25. April 2012 um 14:26

RM, weisst was es noch gibt? Abstammungs-/Prägungsfans. Habe als Kurzer den FCB mit meinem Dad noch im altehrwürdigen 60er-Stadion gesehen. Das heisst, das ist quasi vererbtes Fantum. Was da auch als Bezeichnung durchgeht, – zumindest was mich und ein paar Bekannte betrifft – ist „Psychofan“, die folgendermaßen zu halten, hegen und pflegen sind:
– sag ja nix gegen Bayern
– hab immer ein Beruhigungsbier zur Hand
– beim Spiel nicht ansprechen, v.a. wenn die hinten liegen
– nach Niederlagen 1-2 Tage aus dem Weg gehen.
😉

Lass mal, ist schon o.k. dein Ansatz, wie gesagt, da gibt`s kein richtig oder falsch sondern nur Erklärungsversuche für etwas, was man tw nicht erklären kann.
Cheers

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NeZ 25. April 2012 um 12:44

Ich freue mich, dass eben nicht schon wieder die typischen 2 spanische Mannschaften im Finale stehen – diese Paarung haben wir eh zu oft im Jahr. Was daran ein „Classico“ sein soll, ist mir auch ein Rätsel. Und dass dieser Begriff nun auch in’s Deutsche überschwappt und ein Duell zwischen dem BVB und dem FCB meint, finde ich zum K.

Soviel zur allgemeinen Meinung meinerseits. Was die gestrige Partie angeht:
So muss Fußball sein. Dramatisch, der Kampf des Außenseiters gegen den (unsympathischen) Liebling der Massen. Chelsea steht verdient im Finale. Sie waren einfach die bessere Mannschaft in beiden Spielen und haben sogar ein Tor mehr geschossen als benötigt, und das gegen die angeblich beste Mannschaft der Welt.

PS: Der „Kommentar“, in dem MB seine Meinung klarstellt und von den Emotionen eines Barcelona schwärmt, ist viel emotionsloser als die neutrale „Gegendarstellung“, die nicht explizit die Meinung RM’s darstellt. Finde ich sonderbar.

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HW 25. April 2012 um 12:22

Hmm,
jetzt frag ich mich auch was hinter den Kulissen bei SV los ist.

Für mich ist Inter/Chelasea – Barca nie eine Frage von Gut und Böse gewesen.
Es gibt nichts absolutes im Fußball.
Aber ein Maler wirft den Pinsel auch nicht in die Ecke nur weil mal ein Bild nicht so schön ist wie das vorherige.
Fußball ist ein Prozess. Fußball ist die Interaktion zwischen den Mannschaftskameraden, zwischen allen 22 Spielern auf dem Feld. Bei Barca, aber auch bei Chelsea oder Inter. Im Angriff und in der Verteidigung.

es ist schon seltsam, da schreiben sich Typen jahrelang die Finger wund und anscheinend kapiert niemand, dass bei Barca Ballbesitz auch Verteidigung ist.

Barca erspielt sich viele Torchancen und die Spielweise wird am Ende als uneffizient bezeichnet.
Das passt doch nicht, ganz Objektiv betrachtet.

Man sollte das Thema nicht aufblasen. Leute mögen unterschiedlichen Fußball, und das ist gut so. Barca gewinnt halt nicht jedes Spiel, das ist doch normal. Oder?

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TE 25. April 2012 um 12:33

Was soll los sein, HW? MB hat eine Meinung, RM eine andere. Du hast doch beim anderen Beitrag richtig festgestellt, dass Spielverlagerung nie eine klassische Redaktion war, sondern dass jeder Autor das vertreten kann, was er vertreten will. So haben wir Spielverlagerung bisher immer gehalten und so soll es auch bleiben.

Mir fehlt in der ganzen Debatte übrigens ein wichtiges Argument: Die Kinder. Was sollen sie daraus lernen, wenn eine Mannschaft sich hinten reinstellt und gewinnt? Dass der Zweck die Mittel heiligt?!

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RM 25. April 2012 um 12:35

Stimmt, http://www.youtube.com/watch?v=Qh2sWSVRrmo ?

Übrigens: eine Taktikanalyse wird ja kommen, wobei man bei MR nie weiß, wie viele Jahre das dauert.
Bei den beiden Artikeln hier geht es bewusst um eine (überzeichnete) Darstellung verschiedener Spielphilosophie aus, nun ja, philosophischer Sichtweise.

Antworten

HW 25. April 2012 um 12:38

Die Kinder hatte ich doch angesprochen, oder?

Ach ja, die armen Kinder 😉

Dieser öffentliche Meinungsaustausch ist einfach etwas neu und ungewöhnlich.

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Pseu 25. April 2012 um 14:54

„Die Kinder. Was sollen sie daraus lernen, wenn eine Mannschaft sich hinten reinstellt und gewinnt? Dass der Zweck die Mittel heiligt?!“

Das ist jetzt nicht ernst gemeint, oder?

Antworten

RM 25. April 2012 um 15:02

Natürlich nicht, nur ein bisschen.

Antworten

HW 25. April 2012 um 16:45

@Pseu
sicher nicht.

Aber wenn ich Trainer einer Jugendmannschaft wäre, dann würde ich Wert auf den Fußball und nicht auf das Ergebnis legen.
Wenn meine Spieler also das Talent hätten schön zu spielen, dann sollten sie die Freude auch haben. Wären sie weniger gut, würde ich versuchen einen Kompromis zu finden. (wobei ein Jugendtrainer natürlich aus- und weiterbilden und nicht allein vorhandenes Talent benutzen sollte.)

Aber den Kids beibringen, dass nur das Ergebnis zählt, würde ich nicht. Dann lieber mal verlieren beim Versuch mit dem Ball zu spielen.
Mauern kann man später immernoch lernen.

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Karl Strumpf 25. April 2012 um 12:17

1. Knaller: „diese kleingeratenen Katalanen“ 🙂
2. Barcelona hatte meiner Meinung nach angefangen zu hässlich zu spielen. Das ist eine Entwicklung die bestimmt schon ein Jahr geht. Diese divenhafte Schauspielerei ging mir gegen den Strich. Die haben sich alle ein bisschen zu geil gefühlt. Jetzt können sie wieder sympathisch zurückkommen. Und Drogba als Außenverteidiger muss man doch einfach lieben.

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Pantinho7 25. April 2012 um 12:16

Upper class! Danke für das wiedergeben meiner Meinung! Macht so weiter!! BTW: mich als United-Fan würde es freuen, endlich wieder eine Analyse der red devils zu lesen!
Gruß aus Rostock

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blobbo 25. April 2012 um 12:14

„[…]Oder doch daran, dass der FC B… ein Verein für die eigenen Komplexe ist? Überlegenheit, Dominanz, nahe an der Perfektion und Konstanz. B… bediente in den letzten Jahren wie keine andere Mannschaft jene Dinge, welche sich fast jeder im wahren Leben von sich wünschen würde. Fehlerlosigkeit, Erhabenheit, Ruhe und Eleganz.“

Bravo! Eine gewagte, doch mMn treffende Analyse, die so auch auf nationaler Ebene fast 1:1 auf unseren FC B und dessen Fans zu übertragen ist.

Übrigens wär das Geschreie eben dieser doch groß gewesen, wenn Nikosia mit der Chelsea-Taktik Real und Bayern rausgekegelt hätte.

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NixName 25. April 2012 um 12:46

Dieses Zitat erinnert mich an einen Kommentar in der TAZ (ist schon ein paar Jahre her) über Bayernfans, nur war der Kommentar damals etwas drastischer. Und zwar sind „Bayernfans ausserhalb Münchens nur Bayernfans weil sie im wahren Leben Verlierer sind“.

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blobbo 25. April 2012 um 14:17

Genau in diese Richtung habe ich das Zitat von RM auch (unter)bewusst adaptiert. Pauschalisiert natürlich etwas, aber hat mE einen wahren Kern.

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Chrudy8 25. April 2012 um 11:49

Sehr guter Artikel.

Zwei, drei Gedanken dazu: Chelsea hat in der zweiten Hälfte in einem „klassischem“ 6-3-0 überragend verteidigt. ABER verantwortlich dafür, dass diese Mannschaft mit so einer Spielweise erfolgreich sein konnte, war einzig und allein Barcelona.
Sie führen nach 44. Minuten 2:0 und Chelsea ist zu diesem Zeitpunkt tot. Dann darf die beste Mannschaft der Welt in der Nachspielzeit einfach nicht auf Abseits spielen und so ein billiges Gegentor bekommen – insbesondere da sie bei dem Angriff zum 2:1 in der Defensive in Überzahl sind.
Zweite Schlüsselszene natürlich der Elfmeter. Zur Qualität im Fußball gehört es auch, den Ball über die Linie zu bringen. In diesem Fall haben sie es in Person von Messi nicht geschafft.

Ich wage mal folgende Prognose: Wenn Barca nicht vor der Pause das 2:1 bekommt oder wenn Messi den Elfmeter einnetzt, würden wir heute wieder alle Lobeshymnen auf die Spielweise der Katalanen halten, da sie Chelsea dann mit mehr Platz auseinander genommen hätten.

Auch wenn es platt klingen mag. Auf so einem Niveau entscheiden wenige Szenen über Erfolg oder Misserfolg. Nur weil Barcelona diese zwei vermeidbaren und schwerwiegenden Fehler gemacht hat, ist Chelsea in die Lage gekommen, so „destruktiv“ spielen zu können, was m.E. nur allzu legitim war. Daher ist Chelsea absolut verdient (völlig frei von Ironie) ins Finale der CL gezogen.

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Solid Snake 25. April 2012 um 12:09

ich finde wir haben in den letzten paar Jahren genug Lobeshymnen auf Barca angestimmt.
Jetzt wäre es auch von der gegenseite mal angebracht eine gute leistung zu würdigen , stattdessen kommen hier nur anti fussball begründungen usw
Das nervt auch den neutralen Zuschauer auf dauer.

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tika 25. April 2012 um 11:43

Sehe ich nicht so. Ich versteh auch dieses Argument des Ballbesitzes und des Umhergeschiebes nicht. Barcelona hat sich vielmehr in den letzten 3 Jahren erarbeitet, dass keine Mannschaft mit einer offensiven oder auch ballbesitzorientierten Ausrichtung gegen sie antritt, weil sie durch ihre unglaublich starke Offensive, aber auch sehr guten Defensive nicht schlagbar gewesen sind. Deshalb kommt es soweit, dass sich sogar Top-Mannschaften hinten reinstellen müssen. Deswegen treten diese Extremfälle wie gestern ein.
Als ideenlos oder einfallslos kann man das Spiel auch nicht sehen. Wenn chelsea mal einen Fehler gemacht hat und das Bollwerk minimalst geöffnet hat, war Barca sofort da und hatte Chancen. Das sich diese Chancen auf eine geringe Zahl begrenzen, bei 9-10 Defensivspielern ist auch klar.
Man sollte das Spiel nicht überbewerten, Chelsea hat es geschafft aus 3 Chancen 3 Tore zu schießen, Barcelona aus 10-12 nur 2, das war ihr einzige Überlegenheit, die letztlich die entscheidende war.

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Marco 25. April 2012 um 11:43

Lächerliche Diskussion:

1. im Fußball gibt es keine Schönheitspreise.
2. das Ergebnis ist für den Fußball das beste was passieren konnte. Warum soll Barca das Monopol aufs Gewinnen haben. Dann kann man ja auch gleich ein Ballet aufs Feld schicken. Chelsea hat mit fairen Mitteln gewonne und hat den Sieg verdammt nochmmal verdient.

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Baader 26. April 2012 um 23:22

Natürlich gibt es Schönheitspreise. Fußball in der diskutierten Form ist ein Teil der Unterhaltungsindustrie. Und Unterhaltung ist wesentliche Grundlage von Leistungssport : )

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Twitter Oenning 25. April 2012 um 11:35

Terrys Platzverweis als Segen.

Chelseas Leistung in der 2. Halbzeit. (Ob nun Anti-leistung oder Geniestreich) berechtigt in jedem Fall zum Finaleinzug.
Danach sah es im ersten Durchgang nur überhaupt nicht aus, ich fand Chelsea falsch eingestellt.
Alles rechnete mit Chelsea hinten drin und Barca Sturmlauf – so kam es ja auch und Barca hätte nach 30min 3:0 führen können/müssen.

Gegen die breite 3er-Kette von Barca hätte man, zumindest in der kurzen Anfangsphase mit einer offensiven 3er-Reihe überraschen und zum Torerfolg kommen können, ähnlich überfallartig wie bei dem Ramires-Treffer.

Über beide Spiele gesehen kommt die passivere und glücklichere Mannschaft weiter.

PS: Messi won the Ballon D’Or Award, Drogba won the Fallon D’Floor Award.

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Twitter Oenning 25. April 2012 um 11:57

Wieso wurde mein Absatz zu Keita gelöscht?

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Dan 25. April 2012 um 11:32

Kompliment zu diesem Kommentar.

Manchmal ist es eben schwer, gegen das Glanzvolle und Schöne dieser Welt zu sein, aber dennoch bin ich’s in diesem Fall auch.

Ich gönne Chelsea den Erfolg, sei er objektiv verdient oder nicht. Und ich finde Barcelona langweilig, nicht in allen Punkten (Gegenpressing, individuelle Weltklasse), aber in vielen (beim 587. Querpass fallen mir die Augen zu).

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OM 25. April 2012 um 11:23

Der Umgang mit Metaphern sollte überlegt sein. Wenn sich eine Metapher wie „Fußball ist Krieg“ etabliert und in den Köpfen einbrennt, kann das nur negative Folgen haben. Sehen wir zur Zeit ja zur Genüge, dass es ne Menge Ultras gibt, die – ganz in der Logik dieser Metapher verhaftet – ihre „Feinde“ angreifen…

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ode 25. April 2012 um 11:46

Ich finde den Kommentar von RM wahrlich geschmacklos – vom Inhaltlichen abgesehen.. Wenn Fußball Krieg ist, was ist denn dann Krieg? Krieg ist sicherlich kein Fußball. Und auch kein Ponyhof. Und auch kein Spiel…

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RM 25. April 2012 um 12:08

folgender Absatz kommt gleich in den Artikel hinein editiert:
„Den Ausspruch, also diese umstrittene Metapher, gibt es übrigens seit fast 50 Jahren. Geprägt wurde er von Rinus Michels, dem Trainer des „totalen Fußballs“ – ob diese Bezeichnung eigentlich auch an etwas Militärisches angelehnt ist? Oder ob Wörter wie „Strategie“, „Taktik“, „Torschuss“ und weitere nicht ebenfalls diese angebliche Verbindung aufzeigen? Letztlich liest man ja sogar, dass Miroslav Klose der „Sturmführer“ der deutschen Nationalelf ist.

Diese Phrase ist nicht meinem Kopf entsprungen, sondern ich habe sie bewusst gewählt, um stilistisch das andere Extrem zu verdeutlichen. Ein Extrem, dessen drastischste Beschreibung aus den Mündern von totaalvoetbal- und Barcelona-Anhängern respektive ihrem früheren Trainer kommt. “

Meiner Meinung nach kommt Fußball doch eher einem Tanz näher, wenn er „richtig“ praktiziert wird. Und so empfand ich sogar das gestrige Spiel.

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OM 25. April 2012 um 12:42

Vielleicht soll das Ironie sein, jedenfalls geht’s am Thema vorbei.
Ich bin mir dessen bewusst, dass es eine alte Metapher ist und auch dass ihr Gebrauch nicht kriegsverharmlosend oder sonst was ist.
Wenn man aber mit Sprache seinen Lebensunterhalt vedient, sollte man sich auch darüber im Klaren sein, was für Auswirkungen Sprache hat.

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RM 25. April 2012 um 12:48

Ich verdiene mit Spielverlagerung nichts und bin auch nicht hauptberuflich als Journalist tätig, sondern jemand, der als Laie mit ein paar Kollegen als Hobby eine Internetseite über Fußballtaktik betreibt.
Dass die Sprache sehr große Auswirkungen besitzt, streite ich gar nicht ab. Allerdings ist diese seit Unzeiten im Fußball vorhanden und prägte diesen, dieses Problem können wir als kleiner Blog weder abschaffen noch verstärken. Und inwiefern es im modernen Fußball des Westens wirklich ein Problem ist, dürfte ein Rätsel sein.

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HW 25. April 2012 um 12:52

Sorry RM, aber „Fußball ist Krieg“ wurde Michels in den Mund gelegt.

Sogar Wikipedia klärt da auf. Michels sagte: „Spitzenfußball ist wie Krieg. Bist du zu lieb, bist du verloren.“

Dies bezieht sich nur auf „zu lieb sein“, und ich denke Spieler bei Barca sind nicht zu lieb.

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RM 25. April 2012 um 12:53

Den Ausspruch gab es auch vor Michels und wieso in den Mund gelegt?
„Spitzenfußball ist wie Krieg.“, steht ja da. Der zweite Teil bezeichnet nur die Folgen. Wobei ich gar nicht darüber diskutieren möchte, da es irrelevant für das Aussage und das Verständnis meines Textes und dessen Intention ist.

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HW 25. April 2012 um 13:00

Der zweite Teil zeigt den Kontext, und Kontext ist entscheidend.

Das Wort „wie“ verändert die Stärke der Aussage, imho.

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OM 25. April 2012 um 13:09

Kriegsmetaphern im Sport zu verwenden, halte ich schon für ein Problem. Und du brauchst euch gar nicht so klein zu reden, ich glaube, so klein seid ihr gar nicht 😉
Es geht auch nicht darum, dass ihr dieses Problem alleine abschaffen sollt, aber als Qualitätsmedium (wofür ich euch halte) kann man sich auch von anderen Medien abgrenzen.
Ihr seid schließlich auch daran interessiert, gegen typische Fußballphrasen anzugehen, die nicht gefährlich, sondern einfach nur nervtötend sind. Dann könnte man aber noch konsequenter sein und nicht unreflektiert unangenehme Metaphern verwenden.
Du sagst „im modernen Fußball des Westens“ unproblematisch. Offensichtlich ist es in anderen Teilen der Welt so gar nicht unproblematisch. Und wenn in unserem Teil der Welt Fans ihre eigene und die gegnerische Mannschaft angreifen, tw. auch körperlich und Fanlager sich gegenseitig mit Raketen beschießen, kann man sich zumindest fragen, wo das herkommt und ob man es – wenn auch im Kleinen und selbstverständlich relativ wenig einflussreich — weiter befeuern möchte.

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Zirkeltraining 25. April 2012 um 13:35

Ich finde Kriegsmetaphern im Fußball gar nicht so schlimm.

Sogar Ottmar Hitzfeld, den man denke ich getrost als sehr besonnen bezeichnen kann, sprach einst von „Schlachtenglück“.

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ode 25. April 2012 um 13:47

Das es andere Leute mal gesagt haben, macht es nicht besser. Wenn du es nicht auf dich zurückfallen lassen willst, dann musst du die Quellen schon zitieren oder dich auf diese beziehen und den Kontext klar machen.

Es gibt bestimmt noch andere Menschen als die von dir genannten, die solche Vergleiche gezogen haben, mit denen du sicherlich nicht in einen Topf geworfen werden willst.

Davon mal ganz ab schätze ich eure Seite und euer Engagement über die Maßen!!! Aber mit Kritik wirst du leben müssen.

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RM 25. April 2012 um 13:58

Naja, es verkörpert weder meine Meinung noch etwas, was ich sagen würde. Im Gegensatz zu den meisten anderen hier habe ich sogar Krieg miterlebt. Desweiteren schrieb ich im Artikel doch, dass ich bewusst überzeichne, der advocatus diaboli bin und hier eine Extremposition darstellen möchte. In einer Sportart, die seit einem Jahrhundert schon militaristisch angehaucht wird.

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OM 25. April 2012 um 15:20

Hab ich verstanden, dass du den advocatus diaboli spielst. Was deine persönlichen Kriegserfahrungen damit zu haben, verstehe ich allerdings nicht. Und „es war doch schon immer so“ finde ich nun auch nicht so überzeugend…
Ich will dich auch gar nicht angreifen, einige Reaktionen hier („geschmacklos“, „ekelhaft“) finde ich doch etwas übertrieben.
Aber ich hoffe, du verstehst auch meinen Punkt und denkst zumindest mal drüber nach.

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juventino 25. April 2012 um 16:37

ich finde sich über den titel aufregen unnötig. ich meine das nicht beleidigend, aber rm schreibt ja selbst es soll nur das extrem verdeutlichen. auch ich finde die metapher nicht gut, für mich ist fussball wundervoll und krieg ganz klar nicht. es geht nur darum zu sehen, fussball wie krieg oder schach oder politik sind alles fragen der taktik. und man kann schön und lieb spielen, so wie es barca oberflächlich zumindest tut, oder halt hart und kompromisslos.

man sagt der zweck heiligt die mittel. auch diese aussage gefällt mir nicht, aber unwahr ist sie nicht. wer die tore macht gewinnt und die tore machte nun mal chelsea. der sieg legitimiert für mich die spielweise, so lange sie in einem fairen rahmen bleibt. natürlich war chelsea nicht superfair, aber ihre fouls und dergleichen wurde ja geahndet.

zurück zum anfangspunkt. in meinen augen ist der titel schlicht provokation, ganz im stile vom nietzsche, um die gegensätze aufzuzeigen.

kein grund zum streit.

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Tim 27. April 2012 um 18:29

Ha! Als interessierter Fußball-Laie stoße ich hier einmal auf etwas, das mal mein Fachgebiet war: Sprache und die Gewalt/Macht, die in ihrem Gebrauch steckt.

Ich muss OM gar nichts zufügen. Er/sie sagt sehr viel Wahres.

Vielleicht – und RM wird sich vielleicht an eine E-Mail-Korrespondenz zwischen uns beiden erinnern – ist „Duell“ das passendere Wort (bzw. Konzept) an dieser Stelle.
Im Duell geht es darum, dem Gegner (oder der Gegnerin) den „Garaus“ zu machen. Obwohl ähnlich martialisch, stecken schon ganz andere Implikationen drin. Nämlich weniger der zweite Weltkrieg, Ex-Jugoslavien, Afghanistan … sondern mehr der Wettstreit zweier Parteien, in dem „alles erlaubt ist“.

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vvf 25. April 2012 um 11:19

Den Artikel find ich äußerst offen von der Anschauung und meist zutreffend. Barcelona des unfairen Spieles zu bezichtigen finde ich äußerst fraglich.

Meist muss ein Spieler an die Grenzen der Legalität gehen, um sich den Ball von einem Barcelonaspieler zu erkämpfen. Durch die enge Ballführung trifft man meist die Beine dieser Spieler und das ist dann meist ein Foul.

Wer diese Zweikämpfe ehrlich objektiv betrachtet, der weiß, dass das Schauspiel, nicht das Spiel von Barcelona ist.

Ausnahmen: Alves, Sanchez, Pedro, Busquets

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Danish Dynamite 25. April 2012 um 16:47

Und Iniesta. Definitiv Iniesta. Der Mann ist für mich Schauspieler und Provokateur in Perfektion. Fussballer auch, aber was er sich bspw. während der WM geleistet hat, dieses dauernde gelbe Karten fordern.

Messi bspw. tut das so gut wie nie. Er steht irgendwie über allem Trashtalk und der Provokation.

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mtoteaxmax 25. April 2012 um 11:16

Guter Artikel, trifft meine Meinung.
Bin selber eher der defensiv ausgerichtete Spieler/Trainer/Fußballfreund.
Meiner Meinung nach ist die Defensivarbeit einfach wichtiger:
„Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr die Saison“ diese Fußballweisheit ist kein Zufall.
Da Barca zur Zeit einfach eine „nicht“ so gute Abwehr hat, sind sie nicht weitergekommen. Man verliert halt auch mal zwei Spiele in Folge mit 2:1 (meiner Meinung nach kann man das 2te Tor von Chelsea nicht zählen, seien wir ehrlich von der Mittellinier alleine auf den Torwart das kann fast jeder Topstürmer)
Der Spielstil von Chelsea war einfach, defensiv betrachtet, richtig gut. Immer gedoppelt keine zwei Sekunden war ein Barcaspieler alleine.
Allgemein kann man damit sagen, dass der Einzug ins Finale gut und verdient ist, aber im Finale (ohne 4 Stammspieler) werden sie nicht gewinnen können.

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HW 25. April 2012 um 12:58

“Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr die Saison”

Naja, je nach Formulierung kann man Barcas Ballbeistzfußball als gute Verteidigungstaktik betrachten.
Und schaut man sich die großen Trainer bei den großen, auch offensiv spielenden Teams anschaut, dann haben die oft zuerst die Anzahl der Gegentore minimiert. Erfolgreiche Clubs sind selten wie Werder Bremen, auch Barca achtet darauf wenig tore zu kassieren.

Zur aussage von vvf bzgl. fouls:
Nicht nur Spieler bei Barca nehmen Fouls an, wenn sie merken das der Gegner rein geht. Toll ist das nicht, aber das macht auch ein Drogba.

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Sebastian 25. April 2012 um 11:16

Eine gute Gegendarstellung.

Grundsätzlich finde ich solche Kommentare, gerade in Anbetracht eines Spiels zweier Gegensätze, in Ordnung und auch gar nicht falsch, nicht einmal für eine „Taktikseite“; doch wäre es eleganter gewesen diese (gegensätzlichen) Sichtweisen in einem Artikel mit zwei Überschriften zusammenzubringen statt zwei einzelne Artikel zu posten. Würde mehr den Eindruck erwecken, dass dies gewollt ist. So scheint es eher, dass gestern einem, entschuldigt die Formulierung, die Sicherung durchgebrannt ist und RM versucht etwas mehr „Objektivität“ einfließen zu lassen bzw. die Internetseite weiterhin für jegliche Fangruppierungen lesbar bleiben zu lassen.

Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass Barcelona gestern nicht „unverdient“ ausgeschieden ist. Ich bin zwar nur ein Laie, doch führte Barça zwischenzeitlich mit 2-0 und wäre durch gewesen. Doch anstatt kurz vor der Pause einen Gang ‚runter zu schalten und diesen psychologischen Vorteil mit in die Pause zu nehmen, attackierten sie weiter. Jeder Spieler wollte teilhaben, leckte Blut, wollte dieses destruktive Chelsea vernichten („Fußball ist Krieg“) und haben dabei eine Absicherung vermissen lassen. Letztlich muss man sagen, dass Barça einen Ein-Mann-Sturm nicht verteidigen konnte. Aufgrund der Offensivbemühung hätten sie es sicherlich verdient gehabt, verteidigen gehört jedoch auch zum Spiel und dies verstand Chelsea und verteidigte aufopferungsvoll. Darüber hinaus muss man Chelsea auch dafür Respekt zollen, dass sie dies 90 Minuten durchgehalten haben. Was das für eine physische und psychische Belastung sein musste bei so wenigen Augenblicken am Ball hellwach zu sein, zu lauern und auf jede Körperbewegung wie auch Muskelzucken Messis, Iniestas, Xavis etc. zu achten, kann sich wahrscheinlich kaum einer vorstellen.

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nyo 25. April 2012 um 11:12

Ach noch etwas:
Nicht gelungen finde ich die Wahl des Titels „… – eine Gegendarstellung“, da mit diesem Begriff i.A. eine erzwungene Veröffentlichung einer entgegengesetzten Darstellung eines Sachverhalts durch den Betroffenen assoziiert wird, wie in der Presse üblich.

Am Besten fände ich einen Zweisplaten-Kommentar „Pro Barca“ links und „Pro Chelsea“ rechts, aber auch eine andere Überschrift wäre m.E. in Ordnung.

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juventino 25. April 2012 um 16:28

pro barca bzw pro chelsea wäre in meinen augen nicht so sinnvoll. es geht ja primär darum, dass chelsea zu den grössten fussballschändern gemacht werden wegem dem gestrigen spiel. der titel gegendarstellung trifft es deshalb in meinen augen gut.

auch meiner meinung entspricht dieser artikel eher. auch wenn barca sicher unfassbar tollen fussball spielen lassen kann, so sind sie auch oft eben wie schon gesagt sehr unfair. klar ist es übertrieben von einer verschwörung der uefa zu reden, abr dass mourinho sich aufregt verstehe ich. so geht es auch mir.

ich habe mich für chelsea gefreut, da barcelona mich eifach nicht mehr unterhält. ihr spiel mag vielleicht praktisch perfekt sein, aber es ist nicht spannend. spektakel ist es nur wenn sie 7:0 gewinnen, sonst ist es nur ballschieberei.

ich hoffe, dass pep im sommer geht. nichts gegen ihn, aber ich finde barca sollte mehr variation ins spiel bringen. da pep ein kind der barca philosophie ist und, so scheint es für mich, nur diese beherrscht, braucht es einen wechsel.

auf jeden fall nochmal vielen dank an rm und spielverlagerung. ich wünsche uns allen fussballfans einen tollen cl abend und ein tolles cl finale.

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Cecotto 25. April 2012 um 11:07

wer einzig kriterien des schönen fußballs benennt, die primär aktuell der fc barcelona fast in reinkultur vorzutragen vermag, der wird auch enttäuscht sein, wenn diese kriterien nicht von erfolg gekrönt sind und den gegnerischen fußball logischerweise „unschön“ finden.

dennoch hat dieser beschränkte – weil diverse relevante kriterien ignorierende – zirkelschluss nur meinungscharakter.

und in sofern danke ich dir für die gegenstellung RM.

es gibt mehr als einen „schönen“ fußball. so wie es mehr als eine schöne frau gibt.

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JDO 25. April 2012 um 11:06

danke für diese „gegendarstellung“. vor allem danke für die ausführungen bzgl. der provokation von karten für den gegner. wer mir hier jedesmal – und ich meine wirklich ausnahmslos – ungut auffällt, ist puyol. es ist unglaublich, wie der bei fast jedem zweikampf zum schiedsrichter rennt und lautstark karten für den gegner fordert. und er ist nicht der einzige. das kann man wirklich beobachten. kaum geht ein barca-spieler einmal in einem zweikampf zu boden, wird der schiedsrichter von barca-spielern – an der spitze puyol – umstellt. mourinho hatte bei seiner skandalösen pressekonferenz übers ziel hinausgeschossen, aber im kern hatte er doch recht. geniale dribblings und kombinationen, aber auch schwalben, reklamationen, sowie spielverzögerung und psychologische zerstörung des gegners durch endlose ballstaffetten sind fester bestandteil des spielstils einer mannschaft, die die letzten jahre gehypt und von schiedsrichtern begünstigt wurde wie keine andere bisher…

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RJonathan 25. April 2012 um 11:04

Zu „fair vs. unfair“ möchte ich auch noch das Spiel in London beim Halbfinale 2009 ins Gespräch werfen. Da hat für mein empfinden Barcelona die laxe Linie des Schiris knallhart für sich ausgenutzt und mit allen Haken und Ösen bis in den eigenen Strafraum gespielt. Das war für mein Empfinden die schmutzigere Art weiterzukommen.
Das Sammer Sippenhaft für die unglaubliche Terry-Aktion fordert, ist nur peinlich.

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nyo 25. April 2012 um 11:02

Dies ist der besser gelungene der beiden Kommentare, denn „Wo die Neutralität aufhört“ ist mir ehrlich gesagt viel zu emotionslos und… neutral!

Das hier allerdings sehr schön und es trifft meiner Meinung nach den Punkt. Wenn ich gewinnen will, muss ich ein erfolgversprechendes Mittel wählen. Und das heißt in jedem einzelnen Fall, nicht versuchen Barcelona mit spielerischen Mitteln zu schlagen.

Ich freue mich jedenfalls, dass Chelsea erstmal ein bischen die Barcelonaische Langeweile (= Perfektion) eingrenzen konnte.

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kompottclown 25. April 2012 um 10:59

Wundervoll!

Ich habe mir schon während des gestrigen Spiels den Kopf zerbrochen, was Ihr heute wohl dazu schreiben werdet. Eigentlich war ich mir sicher, dass ihr komplett auf eine Taktik-Analyse verzichtet und etwas schreibt a la: „Was soll man dazu sagen, wieder 2mal Alu, verschossener Elfer, knappes Abseits-Tor, 80% Ballbesitz und der Gegner macht aus 2 Chancen 2 Buden – manchmal ist es einfach nur Pech und dazu muss man nicht nochmal ein Spiel ähnlich der Partie in London analysieren“.

Danach kam mir der Gedanke, vielmehr die Hoffnung, dass ihr hoffentlich mal eine Diskussion mit den beiden klischeesken Seiten des Fussballs und des Anti-Fussballs vortragen werdet (Di Matteo hat bereits im Interview einen traumhaften Steilpass dafür gespielt).

Dafür bin ich euch sehr dankbar und es zeigt mir, das ihr die beste Fussballredaktion des Landes seid. Danke!

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Soppi 25. April 2012 um 10:53

Wahnsinn dieses Spiel.!!!

Es Stimmt für mich zu 100% was du hier schreibst.
Jede Fussballmannschaft will neudings wie Barca spielen so und soviel Ballbesitz usw…
Hier hat man mal gesehen das die alten Tugenden im Fussball doch über arrogante schön spielerei bestimmen kann.
Fussball war schon immer Kampf …!!!
Gespielt wurde so zusagen in einem 6-3 ..das zu Knacken ist schwer aber Barca hatte seine Chancen und hat sie nicht genutzt.
FC Chelsea hat mit einer Leidenschaft verteidigt die ich so im Internationalen Geschäft selten gesehen habe.
Schön oder nicht ist doch egal ,man Steht im finale und das allein Zählt.
Drobga als linken Verteidiger zu sehen war auch mal interessant.
FC Chelsea wird es aber auf Grund vier fehlener Stammspieler nicht leicht haben.

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Kappe 25. April 2012 um 10:53

Bei manchen Kommentaren die Barcelona in den Himmel loben denk ich mir: Blöd was, Fußball könnte so schön sein, wenn nur keine zweiten Manschaft auf dem Platz stehen würde.
Den genau das versucht diese Spielweise doch, den Gegner aus dem Spiel zu nehmen, erst durch Ballbesitz, dann durch Fouls.

Die Defensivtaktiken sind für mich da keinen Deut „hässlicher“. Wer nicht im Ballbesitz ist, der verteidigt nunmal und wer 20% Ballbesitz hat, der verteidigt ziemlich viel. Es ist Barcelonas Entscheidung für noch mehr Ballbesitz und Offensivdruck immer weniger defensive Spieler aufzustellen und demnach gegen starke Offensivkräfte auch durch Konter zu verlieren.

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Filbry Gordon-David 25. April 2012 um 15:05

Sehr guter Gedankengang. Stimme vollumfänglich und ohne Vorbehalt zu.

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Axtschwinger 25. April 2012 um 10:51

Danke für die Gegenseite. Sie trifft meine Meinung deutlich eher, einfach weil ich meine, dass die perfekte Fußballmannschaft nach wie vor eine Balance zwischen Offensive und Defensive finden muss. Und bei allem Respekt für die Offensive Barcas, sie haben hanebüchen verteidigt. In 180 Minuten hat vier oder fünfmal ein Abschlag von Cech und eine clevere Ballmitnahme von Drogba gereicht um für eine Chance, eine Halbchance oder zumindest heilloses Durcheinander zu sorgen.
Beide wichtigen Gegentore waren ein durchschittlicher Pass hinter einen übertrieben aufgerückten Außenverteidiger (wenn es überhaupt einen gab) und ein 70m-Sprint von Ramires. So etwas kann man verteidigen.
Diese Abwehr war nicht Champions-League-Halbfinal-tauglich. Und das kann manchmal eben nicht durch eine solche Offensive kompensiert werden, zumal sie momentan eben nicht so gut drauf ist.
Immer wieder wird Barcas umfassendes Pressing bei Ballverlust gelobt und es hat ja gestern auch zwei Tore geschossen, aber wenn das Pressing überwunden ist, dann brennt es zum teil lichterloh.
Dass diese bedingungslose Offensive ein Vabanquespiel ist, muss allen beteiligten klar sein.

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Savard 25. April 2012 um 10:49

Danke für die schöne Gegendarstellung! Trifft meine Meinung recht gut. Das Barca-Gehype geht einem tierisch auf den Senkel. Vieles aus dem Text ist mir in Spielen gegen „meinen“ VfB Stuttgart auch schon aufgefallen. Insbesondere 2007 im Hinspiel in Stuttgart, sind mir die Katalanen negativ in Erinnerung geblieben. Alle 5 Minuten lag einer von ihnen am Boden und hielt sich das Schienbein. Es lief nicht, und es war klar, dass man Karten provozieren wollte, um so vielleich in Überzahl das dominante Kurzpassspiel effizienter aufziehen zu können.

Das sind keine Heiligen.

Und ach ja: wer zu Hause gegen ach so defensive Londoner 2 Gegentore bekommt, der hat im CL Finale auch nix zu suchen.

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Slevin Kelevra 25. April 2012 um 10:37

Wenn es brennt, komm‘ ich mit Wasser oder ich versuche dem Feuer den Sauerstoff zu nehmen. Und wenn Barca angreift brennt es lichterloh.

Chelsea hatte gestern eine Menge Wasser dabei. Das fand ich gut.

Mental und physisch eine herausragende Leistung von Chelsea, sich den Flammen entgegen zu werfen.

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