Eintracht Braunschweig – Borussia Dortmund 1:2
Im Auswärtsspiel in Braunschweig konnte Borussia Dortmund keineswegs überzeugen und die Schwächen der jüngeren Vergangenheit in der Bundesliga vergessen machen. Trotzdem reichte es zu einem 2:1-Sieg gegen Eintracht Braunschweig.
Lieberknecht passt an, Klopp bleibt systemtreu
Für die Partie gegen seinen früheren Mainzer Mannschaftskameraden Klopp hatte Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht Änderungen in der Formation vorgenommen. Seine Mannschaft agierte nicht im ansonsten typischen 4-1-4-1. Dafür bildeten Orhan Ademi und Havard Nielsen die vorderste Linie. Gerade der 20-jährige Nielsen bewegte sich aber immens vertikal und schob bei eigenem Ballbesitz aus der Tiefe heraus an. Jan Hochscheidt versuchte sich als Anspielstation vom linken Flügel aus. Gerade zum Bedrängen des Spielaufbaus war die vordere Braunschweiger Reihe gut geeignet, weil sie die Passwege für die Innenverteidigung verknappte.
Mats Hummels kam in dieser Partie zurück in die Startaufstellung des BVB. Im Gegensatz zu Pendant Sokratis, der sich in der Regel auf lange und nicht unbedingt präzise Schläge konzentrierte (10 von 19 angekommen), versuchte Hummels mit kürzeren Pässen über Nuri Sahin die erste Welle der Eintracht zu umspielen. Von der Grundausrichtung her ließ Jürgen Klopp im 4-2-3-1 alles beim Alten, wenngleich Pierre-Emerick Aubameyang, nomineller Ersatz für Jakub Blaszczykowski, nicht nur geradlinig die rechte Seite entlang sprintete. Vor allem im zweiten Spielabschnitt wurden Aubameyang und Marco Reus in ihren Raumbesetzungen variabler. Reus zog viel häufiger ins Zentrum und übernahm im Schatten von Robert Lewandowski die Bälle, während Henrikh Mkhitaryan in diesem Fall etwas tiefer stand. Ähnliches galt für den Gabuner Aubameyang, der vor allem zentral im offensiven Drittel Gefahr entwickelte.
Braunschweig im variablen 4-4-2…
In der Anfangsphase konnten die Hausherren vermeintlich leicht durch die Reihen der Borussen kombinieren. Neuzugang Nielsen positionierte sich tiefer als Ademi und stach halblinks ins Loch beziehungsweise wurde er durch den hereinrückenden Jan Hochscheidt eingesetzt. Dabei bekamen die Sechser der Gäste noch keinen Zugriff und zudem ergab sich immer wieder eine Lücke zwischen Kevin Großkreutz und Sokratis. Spätestens nach 25 Minuten presste der BVB Nielsen auch in tieferen Räumen intensiver.
Apropos Pressing: Die Braunschweiger schoben im 4-4-2 gegen den Dortmunder Spielaufbau mit der vordersten Linie auf. Nielsen, offensiv eher halblinks, attackierte dann halbrechts auf Mats Hummels fokussiert. Der BVB musste mit den ersten Bällen tief bleiben, Kombinationen über die Halbräume und Flügel blieben ungenau. Gegenpressingsituationen waren vorerst Mangelware. Allerdings sollte sich diese Spielstruktur ändern.
…und der BVB doch wieder mit dem imaginären Spielmacher
31. Minute: Ein abgewehrter Schuss kann von Mkhitaryan im Umschalten noch nicht genutzt werden. Er wurde von drei Mann umringt, allerdings schlägt Braunschweig nur kontrolliert über die Mittellinie, wo eine Dortmunder Viererreihe in Person von Sokratis den Ball abfing. Über den griechischen Verteidiger gelang der Ball dann auch vertikal zu Lewandowski, der an der Strafraumkante auf Reus prallen ließ und dieser schlussendlich Lewandowski im halbrechten Raum wieder bediente. Der Pole konnte im Endeffekt den Ball zu Aubameyang zum Abschluss auflegen.
In der Folge gewann der BVB augenscheinlich an Präsenz. Die Linien schoben höher auf. Braunschweig wirkte überfordert. Mkhitaryan und auch Aubameyang, der zuweilen mit Lewandowski rochierte oder in der Mitte überlud, drängten auf Ballverluste und Spielaufbauzerstörung. Insgesamt wurde das Tempo höher, die Gastgeber versuchten selbst über Umschaltaktionen zu kommen, die Räume vergrößerten sich, das Spiel wurde vertikaler und Dortmund bis zur Halbzeitpause immer besser.
Tore und Chancen in der zweiten Halbzeit
In der 54. Minute kam Braunschweig nach einer flachen Ecke von Hochscheidt allerdings zum Ausgleich. Die Hereingabe gelangte bis in den Fünfmeterraum, wo Rechtsverteidiger Benjamin Kessel einnetzte. Zuvor hatten die einlaufenden Eintracht-Spieler durch Kreuzbewegungen vorm Dortmunder Abwehrpulk für Verwirrung in der Zuordnung gesorgt. Zehn Minuten später erneuerten die Gäste ihre Führung. Über eine Balleroberung schalteten die Dortmunder schnell um. Der zentrumsfokussierte Reus kommt halbrechts an den Ball und kann vor der Eintracht-Kette einen Pass diagonal nach links spielen, wodurch Aubameyang mit einem Flachschuss finalisierte.
Im Anschluss ergaben sich für die Gäste größere Räume und aus dem Mittelfeld heraus konnte sich der BVB einige Torchancen erarbeiten, die aber allesamt nicht genutzt wurden. Dadurch kam in der Schlussphase der Partie Unruhe auf und gerade bei Standardsituationen wirkte der BVB weiter anfällig. Ermin Bicakcic traf mit einem Kopfball im Fünfmeterraum in der letzten Minute nur den Pfosten. Der Tabellendritte der Bundesliga nahm die drei Punkte mit.
Fazit
Dabei war die Leistung der Borussia erneut durchwachsen. Die Eintracht nutzte phasenweise durch laufintensives Agieren und cleveres Pressing die Aufbauschwächen des BVB aus. Wenngleich Mats Hummels als neuer Anker dienen kann, gab es insgesamt zu viele wild geschlagene Bälle, die den Mittelfeldspielern nur über die Köpfe hinweg flogen und auch keine Chance für Gegenpressing ergaben.
Mehrmals wurde in der Nachbetrachtung die Phrase des „dreckigen Sieges“ benutzt und dass man sich diese drei Punkte im Klopp-Sprech „brutal hart erkämpfen“ musste. Allerdings wird damit mehr oder weniger verschwiegen, dass die Borussen weiterhin Anpassungsprobleme haben. Gerade wenn das Tempo der Partie in Gänze höher wird, wirken die Dortmunder gefährlicher, können natürlich besser Lücken reißen und ihr vertikales Spiel nutzen.
Da Braunschweig es selbst mit Umschaltspiel versuchte, dabei aber häufig unsauber blieb, war Dortmund beispielsweise in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit klar überlegen. Ergibt sich solch eine Spielstruktur, wird gleichfalls übertüncht, dass beispielsweise Nuri Sahin im Aufbau weiterhin die Präsenz fehlt und er aus der Tiefe heraus mit seinen Zuspielen oftmals wirkungslos bleibt.
Auch hinter Aubameyang (46 Ballkontakte, 26 Pässe) bleibt ein Fragezeichen. Der Gabuner brilliert auf dem Flügel nicht durch hohe Ballkontaktzeiten oder technisch perfekte Ballannahmen, was von ihm auch keiner erwarten dürfte. Er macht es natürlich seinem Hintermann Großkreutz nicht unbedingt einfach. Im Gegenzug strahlt Aubameyang in höheren und zentraleren Räumen Torgefahr aus. Er kann sich durch seine Sprintstärke auf den ersten Metern teilweise auch in engen Situationen leicht vom Gegenspieler lösen oder einen Moment eher in die Lücken vorstoßen.
Die Braunschweiger können ihrerseits mit der erbrachten Leistung zufrieden sein. Der Tabellenletzte überspielte in einigen Phasen das eher durchwachsene Angriffspressing der Dortmunder gut und versuchte über hohe Laufintensität zu brillieren. Einige Kombinationen über Hochscheidt schienen vielversprechend. Nielsen entwickelt sich derweil zu einer wichtigen Komponente. Der 20-Jährige konnte gerade in der Anfangsphase das eine oder andere Mal in eine Lücke vorstoßen oder aber den Dortmunder Fokus auf sich ziehen, wodurch sich halblinks Möglichkeiten für Hochscheidt ergaben. Mirko Boland (41 Ballkontakte) hingegen fehlte auf der tieferen Position im zentralen Mittelfeld die Wirkung. Norman Theuerkauf, ansonsten häufig Solosechser, blieb dort der Anker für die Mannschaft der Braunschweiger, die in der Rückrunde noch die Möglichkeit zu Punktgewinnen haben wird.
25 Kommentare Alle anzeigen
pombo 4. Februar 2014 um 18:09
Serious? Kein Scherz mit dem Gerücht? Dann wäre die Entscheidung klar. Wenn fit und bei Sinnen sind 12 Millionen für Banega schon eher ein Schnäppchen…
CF 4. Februar 2014 um 18:31
Der Typ ist zwar genial aber nicht konstant genial und momentan auch eher für ein Team wie Dortmund nicht zugebrauchen, auch wenn ich zugebe das er aus taktischer Sicht natürlich mega geil wäre. Theoretisch Interessant. Praktisch wahrscheinlich eher nicht.
Leser 2. Februar 2014 um 10:36
Der BVB hat sich in diesem Spiel nicht weiterentwickelt, sondern einfach mal Glück gehabt.
1) Im Spielaufbau versuchen sie schon die letzten Spiele Weidenfeller auch spielerisch einzubinden und eine 3er-Kette mit Torwart zu bauen. (War auf dieser Seite hier irgendwo beschrieben). Wenn man von einigen Minuten absieht, kommen sie auch gut ins zweite Drittel. Da hakt es dann aber. Wenn das Spiel kein Tempo hat, sie also langsam aufbauen, kommen sie mit dem Ball zwar ins letzte Drittel stehen dann aber immer in Unterzahl auf einer Seite. Spielverlagerungen finden immer über den Umweg Bender/Sahin statt und dauern zu lange, sodass der Gegner wieder verschieben kann. Dadurch werden sie sehr leicht ausrechenbar. Irgendwann verlieren sie dann die Geduld und versuchen etwas Verrücktes.
Ich will es eigentlich nicht schreiben, aber in solchen Momenten meine ich das Fehlen von Götze und Gündogan zu bemerken, die enge Räume besser bespielen können als die eher tempo-orientierten Micki-dings-da, Reus und Aubameyang. Wenn sie nämlich mit Tempo ins letzte Drittel kommen, sind sie nicht zu verteidigen.
2) Da kommt dann die Chancenverwertung zum tragen. Wobei ich im Netz las, dass die Chancenverwertung in der ersten Hälfte der Hinrunde noch normal war. Würde mich interessieren, wie das jetzt ist. Es war gestern schlimm zu sehen, wie vor allem Reus und Micki-ich-geb’s-auf gescheitert sind.
3) Es ist keine Küchen-Psychologie zu behaupten, dass die Mißerfolge plus die Presse einen Anteil an den hängenden Köpfen haben. Ich habe auch den Eindruck, dass die Spieler sehr schnell und früh im Spiel mit Entscheidungen der Schiedsrichter hadern. Lewandowski hatte gestern mehr Fouls (4) als er gefoult worden ist (3), ebenso Miki (3/2).
4) Man will dann wenigstens nicht verlieren. Ich stimme MR zu, dass Klopp versucht vermutlich eher über Sicherheit zu kommen (10 Spiele in Folge ein Gegentor) und daher nicht auf Günter und Sarr setzt, sondern noch Friedrich verpflichtet hat. Das hat gestern aber wieder nicht geklappt.
Ich bin gespannt, ob sie in den nächsten Wochen die Kurve kriegen. Vielleicht hängt das stark davon ab, ob Gündogan wieder einsteigen kann. Traurig aber wahr.
SB 1. Februar 2014 um 14:17
Was ich nicht verstanden habe, ist warum Sahin nicht einfach mal im Aufbau abgekippt ist, man hat doch gesehen, dass Hummels und Sokratis mit dem hohen Pressing von Brauschweig überfordert waren. Wenn mal Bälle ankamen, dann in Zonen, in denen Braunschweig in Überzahl war und direkt wieder den Ball gewinnen konnte. Ansonsten vielleicht einfach mal Hofmann oder Kirch als 6er ausprobieren, das wäre mal interessant gewesen zu sehen, was sich daraus ergeben hätte.
tschookki 1. Februar 2014 um 13:46
Bin ich eigentlich der Einzige dem auffällt, dass wir momentan mit Lewy den einzigen Spieler im Sturm aufstellen, der auf der 10 spielen könnte und mit Auba, Reus und Miki praktisch mit 2 parade-HS (Reus/Miki) und einem MS (Auba) hinter ihm spielen? Wie soll das funktionieren?
Gerade gestern hat man doch wieder gesehen, dass Auba außen nicht funktioniert und dass er in den Sturm gehört. Auch Miki hat alles für einen Stürmer (außer Größe vllt.) oder für eine hängende Spitze – wie Reus auch. Reus—Miki–Auba; das wird niemals funktionieren und schon gar nicht wenn hinter ihnen Sahin/Bender spielen. Evlt. wird es mit Miki auf der 10 besser wenn Gündogan den Achter gibt, aber gerade Auba wird niemals mehr ein Mittelfeldspieler werden. Pische/Hofmann wäre eine gute Kombi für die Außenbahn. Dazu Lewy auf die 10. Dann kann man evlt. auch endlich mal wieder die Rechte Seite so überladen, dass nicht nach 2 Stationen Schluss ist.
Wenn Klopp weiterhin so aufstellt, dann wird sich am BVB-Spiel nichts ändern und man muss die Backen zusammenkneifen bis entweder Gündogan wieder kommt oder Jojic unerwartet das kann was man hofft und dann auch noch eingesetzt wird – Zweiteres halte ich für unwahrscheinlicher als Ersters.
Was halten denn die Experten von der Idee Lewy auf die 10 zu stellen? Dazu Auba als MS und Hofmann mit Pische rechts. Reus und Miki würden sich dann abwechseln. Zumindest so lange bis Gündogan wieder kommt.
Und noch ne Meinung würde mich interessieren: Seid ihr der Meinung, dass Pische und ein spielstärkerer LV für einen besseren Spielaufbau sorgen könnten? Momentan muss man man ja nur Sahin zustellen und dann wars das. Hummels bot gestern eine Alternative und hat diese auch gut genutzt. Aber ich habe oft beoabacht, dass wir den Ball in der IV haben und die Außenverteidiger weit hinter der Mittellinie stehen. Warum untersützten die so selten und warum rücken sie so gut wie nie ein um den Platz um Sahin herum zu überladen. Dann könnte man sich doch viel leichter nach vorne kombinieren – was man evtl. ab und an mal machen sollten wenn der Spielmacher Gegenpressing offensichtlich im Zug sitzen geblieben ist. Das ist für mich übrigens ein Hinweis darauf, dass mannschaftsintern irgendetwas nicht stimmt. Man muss sich dazu nur mal Reus anschauen. Dem ist auch klar das Lewy und Gündogan gehen. Mir scheint er hat die Saison schon abgehakt und hofft dass man ihn auch ziehen lässt. Alles Vermutungen, aber da passt etwas nicht mehr.
splattercheffe 1. Februar 2014 um 14:15
Hui, das klingt ja ganz schön deprimiert. Jetzt könnte ich als Bayern-Fan ja grinsen, aber als erklärter Fan des Dortmunder Fußballs und der Entwicklung der letzten Jahre leide ich eher mit, zumal wir unsere Entwicklung nicht zuletzt wiederum Euch zu verdanken haben…
Glaubst Du ernsthaft, dass es irgendwo mannschaftsintern hakt? Das kann ich eigentlich nicht beobachten. Es fehlt einfach an Leichtigkeit und Zutrauen, wobei ich die von Dir angeschnittenen Punkte sehr treffend finde, grade das Verhalten der AV etwa. Auch Deine Darstellung der alternativen Sturm-Anordnung fände ich aufgrund der hier erwähntenTyp-Problematik Aubameyang für sehr sinnvoll, allerdings will das Klopp wohl scheinbar nicht, weil’s ihm momentan hauptsächlich um Stabilität geht.
Und noch ein Wort zu Gündogan:
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass er bei der Art seiner Verletzung mal eher wieder schauen sollte, auf dem Paltz zu stehen, und könnte es auch gar nicht nachvollziehen, wenn er soviel tolle Angebote haben sollte. So, wie’s aussieht, scheint der Rücken doch eine ziemliche Schwachstelle bei ihm zu sein, und ich frage mich, wer zumindest momentan sehr viel Geld für ihn hinblättern würde.
Maturin 3. Februar 2014 um 15:12
Ich persönlich glaube, das man Lewandowski nicht auf die 10 stellen kann, weil er das selber nicht will. Vor der Verletzung von Barrios war er als 10er hinter diesem sehr gut, nach dem er sich den Stammplatz im MS erkämpft hatte war er auf der 10er Position mit Barrios davor bei den wenigen Gelegenheiten unmotiviert.
Ich weis auch nicht, ob Auba als MS so effektiv sein kann, da er dann effektiver verfolgt werden wird. Gerade in diesem Spiel hat er beide Tore gemacht, als er plötzlich links war, und so die Zuordnung schwieriger.
Ich persönlich bin enttäuscht, dass man Banega nicht wollte/bekommen hat. Der hätte unter Klopp die Verbindung zwischen DM und OM ähnlich wie Gündogan herstellen können, dass ist meiner Meinung nach das Hauptproblem, da Bender sich versteckt und Sahin er aus der tiefe agiert.
Koom 3. Februar 2014 um 15:40
Naja, Lewandowski wirkt selten „motiviert“. Er wirkt meistens sehr gelassen, beinahe desinteressiert von seiner Körpersprache. Was ihm mal negativ, mal positiv ausgelegt wird.
Aubameyang ist IMO ein außerordentlich vertikaler Spieler. Ähnlich wie Reus, die ich generell für sehr ähnlich halte und für mich eigentlich früher eher typische Halbstürmer denn offensive (Außen-) Mittelfeldspieler. Vielleicht ist das auch ein wenig das Offensivproblem, weil die Balance nach vorne nicht gegeben ist. Praktisch alle 4 Offensiven sind eher vertikal, der verletzte Kuba brachte aber auch mal etwas anderes ein, dito Gündogan.
MR 2. Februar 2014 um 17:16
„Wie soll das funktionieren?“ Indem Lewandowski zurückfällt und die anderen dynamisch in den Strafraum stoßen. Das ist doch gerade (erklärtermaßen) die Idee dahinter. Und ganz bestimmt nicht das große Hauptproblem in Dortmunds Offensive.
LZ 2. Februar 2014 um 18:59
Ich sehe Henrikh Mkhitaryan als das große Hauptproblem in Dortmunds Offensive. Knackpunkt BVB-Arsenal Heimspiel (0:1) riesige vertane Chance beim Stand von 0:0 (38.Minute oder so ähnlich). Dieses Erfolgserlebnis hätte ihn vielleicht nochmal gehypt, aber jetzt ? Ich bin der letzte der diesem Spieler etwas Böses will und wenn ihm etwas gelang, gerade in der frühen Saisonphase (und ich zu Beginn sehr gerne ganz genau hingeguckt habe), habe ich mich gefreut – aber blockiert dieser Spieler nicht ein ganzen Offensiv-Ablauf?
Natürlich hat er seine Glanzstunden (u.a. vllt. Neapel-Heimspiel und vllt. das Schalke-Solo) gehabt – aber so ein Spieler brauch von diesen Momenten deutlich mehr Erfolgserlebnisse, um ein richtiger Ankurbler auf dieser Spielerposition sein zu können. Kontinuierlich Verlass, ist auf Henrikh Mkhitaryan jedenfalls definitiv nicht !
Ist er jetzt ein 8ter oder 10er, oder was kann er eigentlich richtig gut?
Mir kommt es seit längerer Zeit eher so vor, als müssen die anderen ihn Mitschleppen und wenn es mal runde „leichte“ Kombinationen auf engem Raum gibt, ist Mkhitaryan nicht beteiligt. Was hat er für Laufwege und was macht er eigentlich falsch? Und warum nicht einfach nen 26-27 Jährigen für die Hälfte des Geldes gekauft und spielerisch nicht sone Blockade im System?
Natürlich hat Reus seine Konstanz und Zielstrebigkeit ein bisschen verloren und viele andere Spieler auch Ihren negativen Anteil, aber das entscheidende Puzzelstück, das für mich nicht passt, ist Henrikh Mkhitaryan.
MR 2. Februar 2014 um 20:46
Quatsch.
CF 2. Februar 2014 um 21:12
😀
LT 1. Februar 2014 um 12:11
Vielen Dank erst einmal für den wie immer sehr gelungenen Artikel!
Besonders die Formulierung „Auch hinter Aubameyang bleibt ein Fragezeichen.“ Spricht mir aus der Seele. Einerseits sind elf Saisontore nach 19 Spielen für einen Neuzugang, die es in Dortmund unter Klopp ob des etwas speziellen Spielstils ja zunächst bekanntlich oft Schwierigkeiten haben, ein ziemlich guter Wert, dennoch ist Blasczykowski für mich der komplettere Spieler auf der rechten Seite, abgesehen von einer Alternative weniger, die durch seine Verletzung entstanden ist. Ich finde es relativ interessant zu beobachten, wie sich im Prinzip nur zwei Lager auftun:
„Aubameyang ist eine Rakete“ und „Aubameyang ist wie Odonkor mit besserer Torquote“. Ich finde, die Wahrheit liegt wie immer dazwischen, allerdings bin ich sehr auf seine Entwicklung in der nächsten Zeit gespannt. Ich könnte mir vorstellen, dass er von einem Sahin in Topform (Ich finde nämlich auch, dass das noch LANGE nicht der Sahin vom 2011er Niveau ist), besonders aber von einem Gündogan und einem fitten Pisczeck hinter ihm profitieren würde.
Besonders gefallen hat mir – leider – wieder Lewandowski, der sich in meinen Augen mehr und mehr zum Phänomen entwickelt. Ungeachtet aller Skandale bezüglich Wechsel im Sommer, Anklage wegen Körperverletzung, ungeachtet aller Formschwächen der Mitspieler, aller Verletzungsmiseren, ist das, was er spielt, herausragend. Was da an Körperbeherrschung und Technik ist, was da an Körpersprache (die vergebene Chance nach Doppelpass mit Reus in der zweiten Halbzeit) herrscht. Selbst Mkhitaryan, der charakterlich ja eine absolute Granate seins oll (was ich gerne glaube!), hadert mal und lässt bisschen die Schultern hängen. Also Lewandowski… gemessen an den Ablösen, die so geflossen sind in den letzten Jahren, ist es fast schon tragisch, dass er geht und nicht mehr nur dramatisch. Schade, denn in eine Saison mit ihm in dieser Form und ohne eine derartige Verletzungsmisere könnte in meinen Augen für eine etwas spannandere Bundesligatabelle sorgen.
splattercheffe 1. Februar 2014 um 14:01
Ich bin mir sicher, dass Aubameyang vom kicker mit ’ner glatten Zwei zum Spieler des Spiels verklärt wird, umso dankbarer bin ich für die sachlichere Wahrnehmung, die hier stattfindet. Nach den neunzig Minuten gestern ahne ich nämlich endlich, warum Klopp trotz der beeindruckenden Torquote ab und an auf ihn verzichtet. Über weite Strecken wirkte er wie vom restlichen Team abgeschnitten. Wirklich ein interessanter Spieler, er hat für mich ein bißchen Ähnlichkeit mit Ronaldo insofern, als seine spezifischen Fähigkeiten ihn einfach zu einer Waffe grade gegen schwächere Teams machen, bei Auba namentlich natürlich der Speed und der Abschluss. Grade das zweite Tor war schon extrem trocken, klasse gemacht, außerdem schließt er sowohl beidfüßig als auch mit dem Kopf ab. Auf der anderen Seite wirkt er balltechnisch extrem unausgereift, mannschaftstaktisch eher unnütz, defensiv und im Umschalten etwas wirr. Ob er in der Lage ist, sich da noch groß zu entwickeln, wird eine spannende Frage sein, aber ich denke, gegen gleichwertige oder stärkere Teams machen sich seine Defizite stärker bemerkbar als seine Fähigkeiten.
Kann mir übrigens jemand etwas zum Neuen, Jojic, sagen? Ich hörte, er sei eher etwas fürs offensive MF, und da hab ich mich gewundert, weil ich die Probleme beim BVB eher im DM verorte und in der Kreativität der Spieleröffnung und Verbindungen zum Offensiv-Bereich.
Mario 3. Februar 2014 um 18:58
1,5 😉
blub 3. Februar 2014 um 23:19
Guck was aus Kuba geworden ist und Aubameyang ist talentierter, schneller und jünger(als Kuba als er „umgeschult“ wurde). Ich hab keine Angst, auch wenns evtl. 1-2 Jahre dauert.
MR 4. Februar 2014 um 02:39
Jojic kann alle Mittelfeldpositionen spielen. Gute strategische Bewegung auf der Sechs bzw. Acht. Guter Pressingspieler. Ansonsten eher Offensivspieler.
CF 4. Februar 2014 um 08:44
Guter Artikel von RM zu Jojic: http://www.abseits.at/fusball-international/deutschland/transfers-erklaert-deshalb-wechselte-milos-jojic-zu-borussia-dortmund/
LZ 4. Februar 2014 um 10:56
Sehr schön, dann ist Jojic sozusagen, der Mkhitaryan-Ersatz für spielerische Intelligenz auf engem Raum? 😉
Koom 4. Februar 2014 um 12:21
Ich würde ihn vor allem als Gündogan-Ersatz einordnen. Ich denke mal, ein Offensivstratege fehlt momentan sehr, vor allem für den klugen Aufbau von hinten, aber auch ein Box-to-box-Spieler. Gündogan machte das sehr gut, die anderen DMs sind ja eher reine Defensivkräfte (Sahin spielt auch lieber weiter hinten als vorne).
pombo 4. Februar 2014 um 12:55
I don’t get it. Warum haben sie dann nicht den besseren und kompletteren Banega für billiges Geld geholt? Das war die Lösung für Dortmund und sie holen ihn sich nicht. Manchmal muss man (ein wenig) Geld in die Hand nehmen um nicht zurückzufallen, nur verkrampft Sparen kann sehr negativ sein…
RM 4. Februar 2014 um 13:41
Nun ja, Banega soll übergewichtig sein, wird anscheinend dauernd in Fast-Food-Läden angetroffen und soll schon betrunken und verspätet zum Training gekommen sein.
Außerdem ist er zurzeit ja nur verliehen, im Sommer beträgt die Kaufoption 12 Millionen (nicht wenig, durchaus Risiko) und er ist zu seinem Lieblingsverein gegangen – wohl keine Floskel, immerhin hat er das Vereinswappen an seiner Wade tätowiert.
Persönlich hätte ich ihn aber auch gerne gesehen, ja.
CF 4. Februar 2014 um 20:22
Ja Gündogan-Ersatz heute erster Test mit ihm gegen Fortuna hat er auf der Sechs mit Kehl gespielt. Hat es irgendjemand gesehen und kann was genaueres sagen? Oder hat einer einen Link für einen brauchbaren Stream? Vielleicht guck ich gleich mal rein und dann muss ich nicht solange suchen.
Maturin 7. Februar 2014 um 12:39
Banega hätte ich mir auch gewünscht, habe in zwar zuletzt nur bei der Nati gesehen, aber da hat er mir gut gefallen. Ich vermute das Valencia da auch einfach drauf hofft, nach der WM mehr für ihn zu bekommen, Newells kann 12 Mio niemals bezahlen.
Ich freue mich zumindest ihn jetzt öfter zu sehen, wenn jemand lust hat kann er sich am Sonntag Newell´s – Boca angucken, um 22:15 hs. Kein taktischer Leckerbissen aber spannend und mit guter Atmosphäre!
Schlicke 1. Februar 2014 um 11:58
Danke für den guten Artikel! Meine Anmerkungen zum Spiel mit Bezug zum Artikel:
1) Aubameyang: Hätte er nicht die beiden Tore gemacht, wäre er für mich der schlechteste Dortmunder auf dem Platz gewesen. Symptomatisch für mich eine Szene kurz vor der Halbzeit, wo er einen halbhohen Pass im Mittelfeld katastrophal verwertet und dies in einer vielversprechenden Angriffssituation für Braunschweig resultiert. Im Kombinationsspiel nicht nur kaum zu gebrauchen, sondern mitunter auch eine Gefahr. Nach meinem Eindruck ist er dadurch auch ein Hemmschuh für das gesamte Offensivspiel. Als Konsequenz wusste sich Dortmund extrem häufig nur durch lange Bälle zu helfen.
2) Braunschweig: Die angesprochenen Hochscheidt und Nielsen haben mir sehr gut gefallen. Ersterer hat fast alleine die Mittelfeldpräsenz hergestellt und sehr gute Bewegungen gezeigt, die Raum geschaffen haben.
Die ersten 20 Minuten musste Dortmund ja jeden Angriff auf Höhe des eigenen 16ers aufbauen, das war schon sehr gutes Defensivspiel der Braunschweiger. Teile daher auch deine und Klopps Einschätzung, dass sie im Gegensatz zu Fürth im letzten Jahr „jeden Gegner zu sich heranziehen“ können, wie Klopp es ausdrückte. Sehr gute Leistung von Lieberknecht. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurden sie für mich spürbar unkonzentrierter und nachlässiger und ließen den BVB auch durchgehend an der Mittelfeldlinie aufbauen.
3) Gesamteindruck BVB: Wie angesprochen war der Auftritt nicht überzeugend. Man hat das Gefühl, dass es derzeit zu viele Baustellen gibt. (Abwehrreihe muss sich wieder einspielen, auf der Doppelsechs fehlt die Kreativität, Kombinationsspiel in der Offensive). Immer wieder blitzt (wie beim 1:0) das Können der Akteure auf, man tut sich aber mit jedem Gegner derzeit schwer.