Interview mit Declan Hill: „Hoyzer ist ein Held!“
Europol ermittelt wegen 380 Fußballspielen in Europa, sogar Spiele im Rahmen der Champions League sollen manipuliert worden sein. Der investigative Journalist Declan Hill erklärt im Interview, warum Manipulationen heute ein Kinderspiel seien und warum er Robert Hoyzer für einen Helden hält.
Das Thema Spielmanipulationen steht heute ausnahmsweise im Fokus der Nachrichten. Ich habe bereits vor Monaten ein Interview mit dem Experten Declan Hill zu diesem Thema geführt und wurde auf die Missstände von ihm aufmerksam gemacht.
Declan Hill ist einer der bekanntesten investigativen Journalisten im Fußball und eine Koryphäe auf dem Gebiet der Spielmanipulation. Sein Buch „the fix“ erschien in 15 Sprachen, unter anderem auch auf Deutsch. Auch außerhalb des Fußballs hat er einige Dokumentationen erstellt, unter anderem zu ethnischen Säuberungen und Ehrenmorden im Irak, desweiteren fordert er bereits länger die Verhaftung eines bekannten Spielmanipulators.
Für die Arbeit an seinem Buch begab er sich sogar selbst nach Asien und ermittelte persönlich vor Ort. Seine Eindrücke, Erkenntnisse und Erlebnisse sind im Buch verarbeitet. Im Interview geben wir seine Meinung über die aktuellen Geschehnisse im Fußball wieder.
RM: Guten Tag, Herr Hill. Die wichtigste Frage zuerst: Wird im Fußball manipuliert?
Declan Hill: Ja, es wird viel manipuliert im Fußball. Es gibt ein Netzwerk an Manipulatoren in ganz Europa, die in allen Ebenen des europäischen Fußballs arbeiten.
RM: Wie sieht die Situation im europäischen Fußball aus?
Declan Hill: Die Situation im europäischen Fußball beinhaltet zwei Punkte. Nummer Eins: Es gibt 20-30 asiatische Manipulatoren, die den Fußball auf jeder Ebene und in jedem Land beeinflussen. Sie reisen um die ganze Welt. Es gibt Untersuchungen in Italien, Griechenland, Belgien, Finnland, der Türkei und vielen anderen Ländern. Es ist bewiesen, dass es sie gibt.
RM: Und der zweite Punkt?
Declan Hill: Wir erreichen ein Zeitalter, in dem nahezu jedermann ein Spiel manipulieren kann. Du kannst ins Internet gehen und im asiatischen Glücksspielmarkt auf alles setzen, was du willst. Es ist nicht schwierig. Keine Liga in Europa hat ein glaubwürdiges, effektives System, um es zu stoppen. Wir brauchen anonyme Anti-Korruption-Hotlines auf jeder Ebene, in jeder Liga, selbst für niedrigere Klubs.
RM: Kann man ein Spiel tatsächlich so einfach manipulieren?
Declan Hill: So gut wie jeder kann ein Spiel auf dem Wettmarkt manipulieren. Du brauchst nur einen Proxyserver, etwas Geld und ein paar Verbindungen zu Spielern oder Athleten. Dann schließ‘ ein paar Wetten ab. Es ist so einfach wie eine Musik CD zu brennen. Vor zehn Jahren konnte das niemand, nun braucht man nur einen Computer und einen CD-Brenner.
RM: Was wäre denn das Schlimmste, was passieren könnte?
Declan Hill: Das Worst Case Szenario ist, wenn die Besitzer eines Teams betrügen. Für sie ist das ein Geschäftsmodell. Man gewinnt zwanzig und verliert zehn. Beim Verlieren wettet man einfach gegen sich selbst und verdient dabei mehr Geld als bei den 20 Siegen.
RM: Davon habe ich gehört, Bosnien, Rumänien, Türkei, Weißrussland. Gibt es auch Beweise in größeren Ligen oder dass dies flächendeckend gemacht wird?
Declan Hill: Es gibt genug Beweise: Die Hälfte aller italienischen Teams stehen unter Beobachtung. Nicht nur die Hälfte aller Spieler. Aber nicht nur in Italien gibt es sowas. Die FIF Pro ist die Dachorganisation der Fußballergewerkschaften in Europa. Sie haben eine Umfrage gemacht im Januar 2012. Sie haben mehr als 3300 Spieler befragt. Mehr als 10% sagten, sie seien schon einmal von Manipulatoren angesprochen worden oder haben selbst manipuliert. Mehr als 20% dieser Spieler sagten, es würde in ihrer Liga manipuliert.
RM: Furchtbarer Gedanke. Wer tut denn sowas?
Declan Hill: Wer manipuliert die Spiele? Es kommt auf die Liga an. Es gibt Ligen, in denen jeder korrupt ist, und es gibt Ligen, in denen nur Teams oder nur Schiedsrichter korrupt sind. Werden Schiedsrichter von Manipulatoren angesprochen? Ja, absolut. Aber wenn man nur Schiedsrichter und keine Spieler hat, ist die Manipulation wesentlich schwieriger.
RM: Verständlich, ohne Strafraumsituation kann man keinen Elfmeter pfeifen lassen. Wie kamen Sie überhaupt dazu, im Bereich Wettmanipulationen zu recherchieren?
Declan Hill: Ich habe angefangen mich für kriminelle Machenschaften im Sport zu interessieren, als ich für das kanadische Fernsehen an einer Dokumentation über die Einflüsse der Russischen Mafia auf die NFL arbeitete.
RM: Setzten Sie sich bereits zuvor mit dieser Thematik auseinander?
Declan Hill: Ich habe meine Doktorarbeit in Oxford über das Thema Korruption und Sport geschrieben.
RM: Und Fußball ist eine dankbare Sportart für Untersuchungen?
Declan Hill: Korruption im Fußball ist ein gutes Forschungsfeld. In anderen Feldern sind sich die Leute uneinig, was genau korrupt ist und was nicht. Der Fußball hingegen ist ein universeller Sport und wird von Leuten auf der ganzen Welt gespielt, die alle denselben Regeln und derselben Regierung, der FIFA, unterliegen. Dadurch lassen sich sinnvolle Vergleiche ziehen.
RM: Gibt es rechtliche oder sonstige Folgen Ihrer Veröffentlichungen?
Declan Hill: Momentan gibt es 60 nationale Polizeiuntersuchungen, die ich zum Teil in meinem Buch darlege. Und viele Leute haben sich bei mir entschuldigt. Ich habe kein Problem damit, es ist eine sehr emotionale Sache. Fußball ist die Leidenschaft vieler Menschen – aber ich riskiere mein Leben, um diese Dinge offenzulegen. Aber ich glaube, wir schaffen es und beginnen, den Fußball aufzuräumen.
RM: Wie reagieren denn die Fans auf solche Untersuchungen und Veröffentlichungen?
Declan Hill: Sie leugnen es. Das ist eine sehr natürliche Reaktion, sie möchten nicht daran glauben. Und ich kann ihnen das nicht übel nehmen. Es ist wie ein Patient, der mit einem Doktor streitet und Entschuldigungen erfindet. Ich lege die meisten Namen in meinem Buch offen, nur wenige nicht. Aber einige Leute sind verzweifelt genug, Ausreden zu nutzen, um mir nicht glauben zu müssen. Denkt dran: Ich habe mein Leben riskiert, um dabei zu helfen, den Fußball von dieser Welle der Korruption zu schützen.
RM: Da gab es beispielsweise den Fall Appiah. Sie zitierten ihn in ihrem Buch und bringen ihn in Verbindung mit kriminellen Machenschaften. Er behauptete schließlich, Sie hätten seine Aussagen erfunden. Was stimmt denn nun?
Declan Hill: Appiah’s Interview ist auf meinem Blog. Er behauptet, ich lüge. Die Leute haben sehr emotional reagiert und Appiah hat es auch abgestritten. Aber jede Silbe ist wahr.
RM: Haben Sie Angst, es könnten sich Leute an Ihnen rächen?
Declan Hill: Jetzt habe ich keine Angst mehr – die hatte ich, als ich gefilmt habe. Letztes Jahr habe ich in Berlin gefilmt und das Café King und die Sapinas besucht. Milan und ich haben uns unterhalten und er sagte: ‚Declan, seit wir mit dir gesprochen haben, haben wir Probleme.‘
RM: Wieso machen Sie das auch?
Declan Hill: Ich hoffe, wir können die Korruption beseitigen und einen ehrenhaften, sauberen Sport an unsere Kinder weitergeben.
RM: Also haben diese Leute wegen Ihnen Hindernisse – hatten Sie auch welche, die Sie überwinden mussten?
Declan Hill: Die erste Hürde war, an die Beweise zu kommen, um das Buch veröffentlichen zu können. Die zweite war, die Leute nach der Veröffentlichung dazu zu bringen, uns zu glauben. Beide Kämpfe waren gleich hart und schwer.”
RM: Auch in Deutschland gab es einen großen Manipulationsskandal; die Sapinas, die von ihrem Cafe King aus zahlreiche Spiele manipuliert haben.
Declan Hill: Sehr wichtig für euch Deutsche ist: Robert Hoyzer ist ein Held. Schreib das in deine Überschrift! 2005 sagte er, es gäbe ein Netzwerk von Manipulatoren, das sich über ganz Europa erstreckt. Er ging zur deutschen Polizei und sagte: ‚Ich möchte euch als Zeuge helfen, die wahren Kriminellen zu fassen.‘ Am Ende haben sie jedoch ihn verhaftet, nicht die Leute, über die er ausgesagt hat. Er war der Einzige, der ins Gefängnis musste.
RM: Wieso macht ihn das zum Held?
Declan Hill: Weil er viele schwierige Entscheidungen getroffen hat, weil er sich aus der Deckung wagte. Er musste als einziger in der Fußballwelt ins Gefängnis, sonst niemand – kein Trainer, kein Spieler, kein Schiedsrichter, kein Vereinsfunktionär. Ich sage nicht, er sei unschuldig, aber er spielte nur einen relativ kleinen Part in einer großen kriminellen Organisation, die nach den ersten Untersuchungen größtenteils in Ruhe gelassen wurde.
RM: Was sagen Sie dann dazu, dass er sich beim DFB entschuldigte?
Declan Hill: Es ist lächerlich, dass er sich beim DFB entschuldigt hat.
RM: Anfang 2012 hat er dann sogar die erste Rate einer Schadenersatzklage ordnungsgemäß an den DFB überwiesen. Wieso tut er es, wenn er doch nur ein kleiner Fisch ist?
Declan Hill: Ich glaube, Robert möchte Fußball spielen, darum hat er wahrscheinlich diese Strafe an den DFB gezahlt. Er ist ein Mann, der die richtigen Dinge tun wollte. Ich wünschte, die Deutschen würden sich bei ihm entschuldigen.
RM: Nach dem Hoyzer-Skandal wurde eine Task Force von der DFB gegründet. Was sagen Sie dazu?
Declan Hill: Die Bochum Task Force ist tougher, härter und intelligenter als die deutschen Polizeikräfte, welche den Fall 2005 untersuchten. Sie sind weltweit führend im Kampf gegen Manipulationen im Sport.
RM: Gab es daraus ergehend Folgen für Involvierte in den Manipulationsskandal?
Declan Hill: Wegen der Zeit zwischen Oktober 2008 und November 2009 haben sie die Sapinas erneut verurteilt. Sie haben herausgefunden, dass Hoyzer 2005 die Wahrheit gesagt hat. Sie haben gesagt, dass europaweit über 200 Spiele in neun verschiedenen Ländern verschoben wurden.
RM: Und die Zahl wächst weiter, laut Europol sind es über 380 Spiele.
Declan Hill: Wenn die Leute auf Hoyzer gehört hätten, hätte die zweite Manipulationswelle gestoppt werden können. Ante kam aus dem Gefängnis und hat weiter mit den Asiaten manipuliert, noch mehr als zuvor.
RM: Wieso wurde denn dann nie etwas dagegen unternehmen? Bereits früher und strikter? Fehlt es da einfach an Mut?
Declan Hill: Du fragst mich, warum niemand den Mut hatte, das zu tun? Schau dir Hoyzer an, schau dir die Leute an, die Manipulationen offengelegt haben. Ich bin der Einzige, der noch in dieser Welt überlebt. Hoyzer – sie haben seinen Namen ruiniert. Er ist ein Held, weil er helfen wollte – und er hat dafür gezahlt.
RM: Planen Sie nach The Fix ein weiteres Buch?
Declan Hill: Ja. Dieses Jahr erscheint ein Buch zu dem Thema von der University of Toronto Press. Es wird noch akademischer als The Fix.
RM: Was genau untersuchen Sie darin?
Declan Hill: Im neuen Buch führe ich Themen aus wie zum Beispiel: Warum akzeptieren Fußballspieler Bestechungsgelder? Warum sollte ein junger und gut aussehender Mann mit jeder Menge Geld, den alle bewundern, solche Dinge tun? Warum riskieren sie alles, was sie haben?
RM: Was haben sie herausgefunden?
Declan Hill: Zuerst: es wurde eine sehr akademische Arbeit mit großen Datenbanken. Eine davon behandelt beispielsweise: Welche Spieler können ein Spiel beeinflussen? Sind sie religiös? Wie alt? Haben sie Kinder?
RM: Und?
Declan Hill: Die einzige Variable, die statistisch relevant war, war das Alter. Funktionäre behaupten, junge Spieler seien offener für Manipulationen. In Wirklichkeit sind es die älteren Spieler. Mit 27 Jahren manipulieren mehr Spieler, das ist statistisch nachweisbar. Der Fußball ist für sie ein normaler Job geworden, die Leidenschaft ist weg. Außerdem rückt ihr Karriereende näher oder eine Verletzung könnte das Aus beenden. Sie brauchen das Geld eher als junge Spieler.
RM: Abschließend: Wir wissen nun, dass Champions League Spiele verschoben wurden, sie berichteten schon vor längerer Zeit, dass WM-Spiele betroffen sind. Denken Sie, dass es auch Spielmanipulationen bei der Europameisterschaft gab?
Declan Hill: Ich glaube nicht, dass es Manipulationen bei der EM gab.
Für alle, die sich stärker mit der Thematik auseinandersetzen wollen, gibt es auf dem Blog Declan Hills immer wieder aktuelle Einträge, gesammelte Studien, Transkripte und Dokumente oder gar eine Petition, die der FIFA und UEFA vorgelegt werden soll. Auch ein altes Interview im Spiegel von vor fünf Jahren ist lesenswert und noch betrüblich aktuell.
60 Kommentare Alle anzeigen
Cop 15. Februar 2013 um 14:04
Ich habe noch eine ganze andere Frage: wenn man Alkoholwerbung aus dem Fernsehen verbannt um die Zuschauer vor einer Suchtgefahr zu schützen, sollte man dann nicht auch Werbung für Sportwetten verbieten?
Ich finde es geradezu grotesk, über einen „Wettskandal“ zu berichten und gleichzeitig die Spieler mit Werbung für genau diese Wetten auf der Brust rumlaufen zu lassen.
Auch wenn das Epi-zentrum in Asien liegen mag, können wir hier damit anfangen, gegen die Wettmafia zu agieren. Ich will nicht den Alkohol verbieten, genauso will ich nicht die Wetten verbieten (das wird wohl auch kaum gelingen). Aber dafür auch noch Werbung machen, muss ja nicht sein.
El Entrenador 6. Februar 2013 um 17:53
Ups…bin ich hier auf spielverlagerung.de oder doch auf verschwörungstheorien.de ??
RM 6. Februar 2013 um 14:50
Interessant bzgl. der Theorie um Manipulationen durch Besitzer von Vereinen:
„Wilson Ray Perumal wurde 2011 in Finnland festgenommen. Und sagte seitdem bei verschiedenen Behörden gegen Dan Tan aus.
So soll der „Pate“ versucht haben, das Champions-League-Spiel Fenerbahce gegen Barcelona zu manipulieren, in dem er einen Spielabbruch durch Flutlicht-Ausfall provozierte. In Italien soll er als Teilhaber beim damaligen Zweitligisten UC Albinoleffe eingestiegen sein.“
Quelle ist die Onlineversion der Zeitung mit den vier Buchstaben, aber sei’s drum.
Sie haben übrigens auch einige Worte mit Declan Hill gewechselt, der im Artikel zitiert wird.
pate33 6. Februar 2013 um 15:02
Wie lange war das Licht aus beim NFL Super Bowl am 3.2.2013? Und wie dramatisch hat sich der Spielverlauf nach Wiederbeginn verändert?
Glazer ist nicht nur der Besitzer von Man United sondern auch eines NFL Clubs.
Wir hatten hier einen US Boy und Leader bei einem deutschen Footbal Club der sich morgens zum Frühstück die Injektionen „reingehauen“ hat. Alles Vitamine natürlich. „So gehts Jungs“ war seine Ansage an seine Frühstücksgenossen.
seils 6. Februar 2013 um 15:49
„Glazer ist nicht nur der Besitzer von Man United sondern auch eines NFL Clubs.“
Was wird denn hier konstruiert? Glazer ist Besitzer der Tampa Bay Buccaneers. Die waren seit 2007 nicht mehr für die Play-offs qualifiziert. Was hat das also mit dem Super Bowl diesen Jahres zu tun?
Und das sich ein Spielverlauf nach Unterbrechung ändert ist nichts Besonderes; da muss man nur mal Tennis gucken. Ohnehin: Soll da etwa suggeriert werden die Absprachen wären in der durch Stromausfall bedingten Unterbrechung getroffen worden? Weil die Gelegenheit günstig war und im Dunkeln gut munkeln ist?
pate33 6. Februar 2013 um 16:21
Hier der Link von Forbes zu Blazer bei Wiki gibt es Weiteres.
http://www.forbes.com/profile/malcolm-glazer/
1. Blazer gehört ein NFL Club und Man United. Von einem Playoff ist bei mir nicht die Rede.
2. Der Stromausfall bei gerade stattgefundenen Super Bowl hat nichts mit Blazer zu tun- deshalb auch der Absatz.
3. Und natürlich, ein dramatischer Wendungsverlauf nach einer mehr als halbstündigen Unterbrechung hat keinerlei Bedeutung ( ironisch formuliert ).
seils 6. Februar 2013 um 17:48
Ach, amani.
Pille 6. Februar 2013 um 01:33
Bevor wir die dritten Ligen aller europäischen Länder unter die Lupe nehmen und dort jedem Manipulationsverdacht nachgehen – bzw. bevor die zuständigen Stellen das tun – ist es ratsam, weiter oben anzufangen. Das wurde von Europol mit dem Hinweis auf die Champions League auch so angedeutet und hat sicherlich seinen Grund.
Beispiel: Eine Mannschaft bekommt für das Erreichen eines bestimmten Ziels (z.B. des Viertelfinals eines sehr prestigeträchtigen Turniers) vom Verein, Fußballverband oder Sponsor insgesamt 100.000 Euro. Vor dem Spiel melden sich jedoch Mittelsmänner sehr ehrenwerter Geschäftsleute, die 180.000 bieten. Dafür muss das Team das fragliche Spiel mit einem Unterschied von mindestens zwei Toren verlieren. Da es ökonomisch nicht verkehrt ist, nimmt die Mannschaft das dubiose Angebot an und spart sich die offizielle Prämie.
Das Ergebnis ist eine Leistung, die gar keine ist und wo auch der unvoreingenommene Zuschauer latent merkt, dass die (Schau-)Spieler um ihren Betrug wissen, ihn aber nicht allzu offensichtlich zeigen wollen. Schließlich schaut die ganze Welt zu und der Gegner ist ein klarer Favorit auf den Turniersieg, da könne so etwas ja passieren.
Das ist übrigens kein hypothetisches Ereignis, sondern entspricht dem mutmaßlichen Hintergrund des Verlaufs eines Fußballspiels, das sich innerhalb der letzten acht Jahre in Deutschland ereignet hat.
amani 5. Februar 2013 um 19:21
Kerry für Clinton und schon gibt es Veränderungen beim CIA. Hier wird das WWW auf „total control“ getuned.
Wenn ich heuet einen Usrael kritischen Beitrag ins Internet stelle gibt es innerhalb weniger Tage eine bewusste geschäftliche Schädigung- zum Beispiel eine negative Bewertung als Amazon Verkäufer bzw. urplötzlich keine Verkäufe und Einnahmen mehr.
Der Prozess der Aufklärung und Veränderung läuft bereits seit einigen Jahren und ist vor allem bei der Verurteilung von Armstrong im Radsport sichtbar geworden. Arm- strong war nicht nur ein gedopter Sportler sondern ein Führungsspieler in einem Netzwerk welches den Radsport total beherrscht hat. Eine positive Dopingprobe bei der Tour 2003 hat nicht zu einer lebenslangen Sperre geführt sondern wurde „unter den Tisch geweht“. Ein echter Konkurrent wie Ivan Basso wurde vom Rad geschpssen ( organisierter Massensturz mit Ivan Basso ) um den ärgsten Konkurrenten auf Distanz zu halten.
Meine These: 100 % aller sportlichen Großereignisse ( Fußball WM + EM, CL sowie Meisterschaften, Formel1, Olympia, Tennis….) sind manipuliert. Spreche hierbei von „political manipulation“ und „political doping“.
Wir befinden uns mitten in der Auseinandersetzung China contra USA und der Fußball ist ( da extrem prestigeträchtig und werbewirksam ) einer der Kriegsschauplätze. Der aktuelle Wettskandal ist nur die Spitze des Eisbergs. Apropos Berg, der Name befindet sich bereits in der Überschrift. Wir hatten auch einen Damon Hill als ständigen Widersacher von Michael Schumacher.
Ist nicht England das Mutterland des Fussballs und wurde die erste offizielle Liga nicht ausgerechnet in einer Kneipe gegründet die ebenfalls eine Freimaurer Organisation beherbergte. Wie gesagt, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Es geht nicht darum ob manipuliert wird oder nicht, sondern darum WER manipulieren darf.
Arm- strong hat es so formuliert: die 4-5 Radsportler die ihm während seiner Profikarriere begegnet sind und nicht gedopt waren seien Helden.
Ist von ihm natürlich ironisch gemeint da er diese als absolute Looser ansieht. Und so sieht das CIA auch diejenigen, die einen sauberen Sport wollen.
In diesem Zusammenhang sind auch diejenigen zu verstehen die aufklären wollen: die werden nämlich mundtot gemacht.
Mit Hilfe von Declan Hill will das CIA nur die „schwarzen Schaafe“ herausfiltern.
Könnte an dieser Stelle Hunderte von Fakten nennen stelle jedoch nur einen Namen heraus: Getafe. Dies ist eine im Fußball tätige Spielervrmittlungsagentur. Fast sämtliche N11 Spieler Portugals ( Ronaldo, Pepe, Coentrao…) werden neben Falcao dort „vermittelt“. Ebenfalls wird Mourinho der Startrainer dort gemanaged.
Mou nennt sich The Special One ( Anspielung auf Air Force One ) und Ronaldo ist sein CR7 ( Agent 007 ) also.
Unterstützt wird dieses Netzwerk von Schiedsrichter Poenca der mehrfach wichtige CL Begegnungen vom FCB gespiffen hat- alle wurden von den Bayern verloren. Poenca hat das letzte CL Finale wie auch das WM Endspiel „geleitet“.
In der Leichtathletik finden sich zwei herausragende holländische „Ställe“ wo viele der namhaftesten Superstars der Leichtathletik Szene vermittelt werden.
Die Medaillenflut der Amerikaner kam bei der Olympiade ziemlich direkt nachdem Ye Shiwen für China Gold über 200m Lagen geholt hatte ( die letzten 50 m dabei schneller als Michael Phelps ).
In den Medien fand sich kurz darauf der Hinweis: “ Zur Sicherheit wurde mehr Militär nach London geordert“.
Galt dies nun auch für die „Stabsärzte“ und deren Helfershelfer die möglicherweise schnell noch nachbessern sollten.
Wie gesagt, ich bleibe dabei ( nach all den Fakten die mir bekannt sind ) sämtliche Großereignisse im Profisport sind manipuliert.
Wer will einen sauberen Sport?
Mir ist klar dass dieser Beitrag „zensiert“ wird. Das CIA hat schliesslich überall seine Helfershelfer. Dabei sind die Zusammenhänge allzu offensichtlich.
amani 5. Februar 2013 um 19:31
Poenca hat natürlich das letzte Endspiel der EM 2012 und nicht der WM 2010 gepfiffen ( Schreibfehler ). Das Endspiel der WM 2010 hat der Engländer Webb geleitet. Wobei das Webb durchaus als Anspielung auf das „World Wide Web“ zu verstehen ist.
seils 5. Februar 2013 um 19:56
der_bräter, bist Du das? Ist das deine Rache?
MR 5. Februar 2013 um 19:48
Ich verzichte ausnahmsweise auf eine Zensur, werde aber meine Vorgesetzten beim Geheimdienst über ihre Tätigkeiten unterrichten.
Beste Grüße
Dein Illumimartin
RM 5. Februar 2013 um 21:30
Wenn du wüsstest.
blub 5. Februar 2013 um 19:52
Lol.Die CIA. Genau.
Weist warum 9/11 kein inside job der CIA gewesen sein kann?
Es hat funktioniert.
Und klare eindeutige Fehler enthält dein Beitrag auch. schau mal genau hin.
Ich wusste ja ds das Thema Trolle anzieht aber das schlägt selbst meine erwartungen.
Max 5. Februar 2013 um 20:18
Yes, Verschwörungstheorien + Fußball, das ist voll mein Ding!
Teilweise hört sich das schon ziemlich abgefahren an, und manches halte ich persönlich für überinterpretiert, aber insbesondere die politische Komponente finde ich hochinteressant. Aus der DDR sind da ja einige Fälle bekannt, sowohl systematisches Doping als auch Stasiaktionen zu sportlichen Zwecken waren wohl regelmäßig an der Tagesordnung. Dass „der Westen“ damals besser war darf bezweifelt werden, und auch heute halte ich solche Sachen durchaus noch für möglich.
Gleiche Richtung: Letztens beim Bier mit Kumpels haben wir darüber spekuliert, ob die Bundesliga tatsächlich ein rein sportliches Ereignis ist, oder ob es da ein geheimes Drehbuch gibt, so à la Wrestling mit persönlichen und sportlichen Konflikten (der ehrgeizige Arjen und der schöne Mario gegen den sturen Jupp; der sympathische, aufstrebende Pleiteclub wird zum Angstgegner des Jo Gerners der Bundesliga, etc.) War auch eher lustig gemeint, aber offenbar ist man da dank Wettmanipulationen in manchen Bereichen näher dran als man denkt.
MR 5. Februar 2013 um 20:31
Wieso? Manipulatoren sind doch nicht daran interessiert, massentaugliche Storys zu kreieren.
Das ist doch mediengemachtes Zeug üblicherweise, die Vereine und Spieler wehren sich ja meistens eher dagegen.
ragllll… 5. Februar 2013 um 23:53
„Mou nennt sich The Special One ( Anspielung auf Air Force One ) und Ronaldo ist sein CR7 ( Agent 007 ) also.“
Mein persönliches Highlight! 😀
Cop 15. Februar 2013 um 13:55
Das kann ja wohl nur Ironie sein – alle möglichen Verschwörungstheorien in einem Blog.
Pille 4. Februar 2013 um 19:24
Gutes Interview, wobei viele der Punkte bereits früher von Herrn Hill angesprochen worden sind. Wobei das eher ein Zeichen ist, das sich wenig getan hat, um diese sehr unerfreuliche Entwicklung zu stoppen. Ich befürchte aber, dass es beim Betrug und letztlich auch beim Selbstbetrug von Funktionären und Fans bleiben wird …
Um eine Verbindung zu einem anderen Thema herzustellen, das den Fußball schädigen kann, ohne vom eigentlichen Problem ablenken zu wollen: Kann es sein, dass die taktische Entwicklung, basierend auf grundsätzlich verbesserter Laufstärke und Athletik, durch medizinische Mittel erkauft worden ist, die man eigentlich nicht benutzen dürfte?
Jedenfalls bin ich auf mögliche Enthüllungen gespannt, vor allem bei Manipulationsskandalen.
datschge 4. Februar 2013 um 21:21
Alle Probleme werde angesprochen. In der Regel ist der Anreiz zur Selbstbestätigung aber größer als der Wille, sich Schwächen und Fehler einzugestehen. Deswegen ist es wichtig, dass derartige Themen auch regelmäßig angesprochen werden und genügend Personen am Thema dranbleiben. Ein Beispiel wäre da ja z.B. der Radsport, bei dem es ja praktisch eine Dekade zäh einherging und der Dopinggebrauch praktisch ein offenes Geheimnis wurde. Der Mangel an Rückgrat durch die ganze Leugnungen, den da viele bewiesen haben, hat praktisch den Sport kaputtgemacht. Da ist es jedem anderen Bereich auch im Eigeninteresse nur zu wünschen, offensiver mit der Aufklärung von Problemen mitzuwirken.
Taktischen Entwicklungen geschehen so oder so. Ob medizinische Einflussnahmen bei einer körperbetontere (wie sie bis zur Mitte der Nullerjahre vorherrschender war) oder taktischeren Spielweise mehr bringen, hängen vom Einzelfall ab. An der generellen taktischen Entwicklung der letzten Jahre über Vereine und Ligen hinweg dürfte dies selbst im schlechtestdenkbaren Fall keinen großen Einfluss gehabt haben.
GoalImpact 4. Februar 2013 um 19:05
Symptombekämpfung ist immer das Einzige was man bei Verbrechen machen kann. Symptombekämpfung heißt ja, dass es weniger Manipulation gibt. Das sollte genau das Ziel sein.
datschge 4. Februar 2013 um 21:08
Wenn man von Symptomen redet, dann geht man davon aus, dass es Ursachen gibt, die vermeidbar sind und ohne denen die Symptome erst gar nicht auftreten. Die Aussage, Symptombekämpfung sei immer das Einzige, was man machen kann, ist also erst einmal quatsch.
GoalImpact 5. Februar 2013 um 00:07
Da haben wir Konsens. Ich bin nur der Meinung, dass es hier keine Ursachen gibt, die vermeidbar wären. Die Symptome treten immer auf. Zu glauben man macht X und Y und dann versucht niemand mehr zu manipulieren halte ich für „Quatsch“.
SR 4. Februar 2013 um 18:54
Wie richtig gesagt wurde, sind alle bisherigen Massnahmen und Vorschläge reine Symptombekämpfung. Denn der eigentliche Grund für die Spielmanipulationen ist das Missverhältnis zwischen dem Gewinn der Manipulatoren und dem Einnahmen der bestochenen Spieler und Schiedsrichter.
Manipulationen in den ersten Ligen der finanzstarken Fusballänder oder in der Champions Leage sind nur in extremen Ausnahmen möglich. Solange es aber möglich ist auf die dritte türkische oder chinesische Liga zu setzten wird sich nichts verändern. Wo Spieler und Schiedsrichter nur ein paar Euro im Monat bekommen und der Lebensstandart tief ist wird es immer Anfälligkeiten für Manipulationen geben. So könnte ich für 1000 Euro ganze Teams dort bestechen und 10’oooende Gewinn machen.
Das Grundproblem ist die Gier. Systematisches Wetten der grossen Wettanbieter auf Liegen in armen Ländern sind unmöglich aufrecht zu erhalten. Irgendwann werden die Verluste der Wettanbieter (die wir hier Schützen wollen, der Verlust der Integrität des Sports ist nur eine Begleiterscheinung) durch Manipulationen die Gewinne überschreiten und das Problem löst sich von alleine. Ich rege mich schon gar nicht mehr darüber auf..
Theo Retiker 4. Februar 2013 um 18:19
In Deutschland sind es ja 70 Spiele die unter Verdacht stehen. 09 waren es noch knapp 32 welche Zwanziger fast beleidigt als Petitesse abtat.
Das Beispiel München -Wolfsburg spricht für sich:
VW -Chef Winterkorn sitzt im Bayern Aufsichtsrat.
Vorst.Vorsitzender von (bei) Audi (VW-Tochter) Rupert Stadler ist Mitglied im Volkswagen Vorstand und ebenso Mitglied im Münchener Aufsichtsrat.
Audi Anteilseigner an der FCB AG mit knapp 10 % !
Bsp :Letzter Spieltag :für beide geht es um viel ,um sehr viel ,wer käme nicht auf den
Gedanken das es zu „Problemen „kommen könnte.
Im übrigen weiss die DFL ob der Problematik ,welche sie vllt.auch als Petitesse abtut ,so dass ich denke die DFL hat absolut kein Interesse an einer detaillierten Aufklärung,wie D. Hill andeutete.
Rasengrün 4. Februar 2013 um 20:01
Solche Verstrickungen sind problematisch, keine Frage, aber noch schlimmer wird das bei anderen Eigentümerstrukturen. In gewisser Hinsicht schützt 50+1 da wenigstens noch etwas. Wenn aber alle beteiligten Vereine im Besitz von Unternehmen oder Geschäftsleuten sind, dann lassen sich Kompensationsgeschäfte völlig legal in der Realwirtschaft abwickeln, mit sehr geringer Gefahr jemals aufzufliegen. Was ist der Verbleib in der EPL in diesem Jahr wert? 60Mio+. Dagegen sind die Summen, die heute durch die Presse gegangen sind, doch vergleichsweise mickrig. Vor dem Hintergrund fällt es mir sehr schwer Gründe für Optimismus in dieser Frage zu finden.
Taktik2 5. Februar 2013 um 10:25
Dein Beispiel geht völlig am Thema vorbei, wir reden über Wettmanipulationen. Etwas anderes sind Interessenkonflikte wie in Deinem Beispiel. Und gerade das Beispiel ist völlig verfehlt (mag da einer die Bayern nicht?). Ich gehe jede Wette (hihi), dass die Herren Winterkorn, Stadler, Hoeneß etc. nicht im Traum auf die Idee kommen würden, ein Spielergebnis zwischen WOB und FCB zu beeinflussen. Um das Ergebnis abzusprechen, genügt nicht ein gekaufter Spieler und ein Schiedsrichter, da bedarf es schon einer halben Mannschaft. Die Wahrscheinlichkeit, dass das irgendwann rauskommt, ist viel zu hoch und die genannten Herren haben viel zu viel zu verlieren, um das zu riskieren. Im Übrigen würde zumindest Hoeneß das nicht übers Herz bringen.
Wundert mich, dass Du diese These hier ernsthaft verbreitest. Mit 9% beeinflusst Du übrigens keinen Club, der zu 81 % jemand anderem gehört.
GoalImpact 4. Februar 2013 um 17:36
Die Frage ist doch wie man Manipulationen verhindern kann. Die Antwort ist sicher: gar nicht. Aber man kann sie teurer und schwerer machen.
Zum Beispiel könnte man die Spielergehälter gestundet auszahlen. Alle Gelder der Profiliegen laufen über ein Treuhandkonto beim Verband und werden in Raten über einen Zeitraum von 10 Jahren ausgezahlt. Wenn in der Zeit eine Manipulation aufgedeckt wird, dann ist das Restgeld futsch.
OM 4. Februar 2013 um 18:07
„Werden Schiedsrichter von Manipulatoren angesprochen? Ja, absolut. Aber wenn man nur Schiedsrichter und keine Spieler hat, ist die Manipulation wesentlich schwieriger.“
Mir scheint, Schiedsrichterbestechungen scheinen insgesamt das kleinere Problem zu sein. Wenn v.a. Spieler beteiligt sind, dann bringt auch ein Videobeweis wenig.
„Mit 27 Jahren manipulieren mehr Spieler. […] Sie brauchen das Geld eher als junge Spieler.“
Wenn es vor allem Geldprobleme sind, die Spieler zu Manipulationen bewegen, dann weiß ich nicht, ob finanzielle Beschränkungen eine adäquate Lösung sind. Ich glaube es nicht.
GoalImpact 4. Februar 2013 um 18:36
Bei den Schiedsrichtern stimme ich eingeschränkt zu. Die sind nicht so effektiv bei der Manipulation, aber dafür auch billiger im „Ankauf“. Alles was den Preis hochtreibt verringert die Manipulation.
„Wenn es vor allem Geldprobleme sind, die Spieler zu Manipulationen bewegen, dann weiß ich nicht, ob finanzielle Beschränkungen eine adäquate Lösung sind. Ich glaube es nicht.“
Will ich ja nicht. Im Gegenteil. Wenn es Geldsorgen sind, die Spieler zum Wettbetrug treiben, so müssen die größere Geldsorgen davon abhalten.
OM 4. Februar 2013 um 18:11
Deine Vorschläge klingen für mich nach einer reinen Symptombekämpfung.
Ein guter Anfang wäre es vielleicht schon mal, die Drahtzieher, die ja offensichtlich zum großen Teil bekannt sind (zumindest Mr. Hill^^), zu verhaften. Wenn allerdings auch die ein oder andere sehr mächtige Liga von möglichen Aussagen betroffen wäre, könnte ich mir vorstellen, dass die Aufklärungsarbeit ein wenig behindert wird.
GoalImpact 4. Februar 2013 um 18:33
Ein guter Anfang wäre das auf jeden Fall. So scheint es ja risikofreies „Geschäft“ zu sein.
seils 4. Februar 2013 um 18:47
Die Vorschläge sind rechtlich nicht durchführbar. Auch Hedgefondmanagergehälter können nicht an Finanzkrisen gekoppelt werden.
GoalImpact 4. Februar 2013 um 18:51
Die Analogie hinkt. Ich will ja nicht das Einkommen des Wettpaten (==Hedgefondsmanager) deckeln. Auch Spíelergehälter will ich nicht deckeln, sondern nur über ein Retention-Account auszahlen. Da spricht rechtlich nichts gegen. Gibt es anderswo auch.
seils 4. Februar 2013 um 18:54
Da spricht rechtlich einiges dagegen, etwa die Vertragsfreiheit.
GoalImpact 4. Februar 2013 um 19:00
Die wird im Sportbereich schon äußert effektiv eingeschränkt. Stichworte:
– Deckelung der Vermittlerprovision
– Financial Fair Play
– Beschränkungen bei minderjährigen Spielern
Der Verband hat da viel Handhabe Spielregeln festzulegen – wenn er denn will.
seils 4. Februar 2013 um 19:26
Das sind alles unterschiedliche Fälle. Beim Financial Fair Play haben sich die Klubs (die ja gerade Vertragspartner bei einem Spielervertrag sind) untereinander auf etwas geeinigt. Beim Schutz Minderjähriger ist eben dieser ein gewichtiger Grund um in die Vertragsfreiheit einzugreifen; hier werden widerstreitende Interessen gegeneinander abgewogen und zugunsten der Minderjährigen gewertet.
In der NBA gibt es auch einen Salary Cap, aber auch hier gilt: Der Dachverband gibt vor, worauf sich die ihm angehörenden Mannschaften (mehrheitlich) geeinigt haben.
Aber selbst für den Fall, dass sich die Verbände auf einen derartigen Vorschlag einigen könnten – der, nochmal, von ihnen selbst kommen müsste, also gerade nicht aufoktroyierbar ist -, würde dies den Spielerinteressen doch erheblich widersprechen.
Zur Analogie: Ja, toll ist die nicht. Aber die Hedgefondmanager sind hier die Spieler. Dann macht es wenigstens Sinn.
GoalImpact 4. Februar 2013 um 19:40
Ich bin kein Jurist, aber wenn ich
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1&source=web&cd=12&cad=rja&ved=0CDcQFjABOAo&url=http%3A%2F%2Fsportrecht.org%2Fcms%2Fupload%2Fseminararbeiten%2FWehner_Konflikt_Individual-Teamsponsoring.pdf&ei=Hf8PUZDnEIOJtQaSnIGoBg&usg=AFQjCNFgQZqMDU9Nh4Ba1FoM5XGXxfQFlQ
(PDF, Abschnitt II – Anwendbarkeit des AGB-Kontrollrecht auf den Musterarbeitsvertrag) richtig verstehe, reicht es wenn die Vereine einen entsprechenden Passus in ihre AGBs aufnehmen. Die müssen die Spieler nämlich akzeptieren.
seils 4. Februar 2013 um 20:03
Spieler sind Verbraucher im Sinne des AGB-Rechts. Verbraucher müssen besonders geschützt werden, da der AGB-Verwender seine Machtposition nutzt und essentielle Vertragsbestandteile diktiert, Allgemeine Geschäftsbedingungen.
Wenn jetzt die Gegenleistung (des Verwenders, hier der Fussballclub)) für eine bereits erbrachte Leistung (des Vertragspartners, hier der Spieler) aufschiebend bedingt zurückgehalten wird, wird der Verbraucher unzulässig benachteiligt. Eine unzulässige Benachteiligung des Verbrauchers, wird vom AGBG aber ausgeschlossen, vgl. § 9 AGBG.
http://dejure.org/gesetze/AGBG/9.html
GoalImpact 4. Februar 2013 um 21:02
Aber für alle zukünftigen Verträge sollte es gehen, wenn der Verein darauf besteht.
seils 4. Februar 2013 um 21:17
Der Verein kann immer darauf bestehen. Es ändert aber nichts daran, dass eine solche Klausel einer Inhaltskontrolle nicht standhält. Der Spieler kann den Vertrag (inkl. der Klausel) unterzeichnen und die Klausel anschließend auf ihre Wirksamkeit überprüfen (lassen). Darum geht es ja gerade: Den Verbraucher in ungünstiger Verhandlunsgposition vor nachteiligen Konsequenzen zu schützen, vgl. 307 BGB.
Der Link war natürlich falsch, sollte zu 307 führen.
HW 4. Februar 2013 um 21:33
Hmm, warum werden diese Spieler nicht einfach viel besser versichert? Die meisten Fußballer verdienen ja keine Millionen im Jahr und machen sich ihre Knochen genauso kaputt. Dazu kommt, das viele Fußballer kaum was anderes als diesen Sport kennen und keine „Ausbildung“ haben. Das muss alles mit Mitte 30 nachgeholt werden, wenn man den weiß wo man seinen neuen Platz im Leben suchen muss.
Eine sehr gute Kranken- und Berufsunfähigkeits- / Erwerbsunfähigkeitsversicherung und die Möglichkeit des sanften Übergangs in die Zeit nach dem Profifußball (sowas wie Übergangsgeld aus einer Versicherung in die jeder Profi einzahlt) sind wichitg und sollten auch im Interesse der Vereine und Verbände sein. (vielleicht gibt es das auch schon alles.)
Gehälter über 10 Jahre auszuzahlen halte ich aber für zu radikal.
Und trotzdem wird das nicht alle Probleme lösen.
GoalImpact 5. Februar 2013 um 00:05
Würde auch etwas helfen. Jedenfalls würden Spieler weniger unsicher in die Zukunft blicken und damit weniger empfänglich für Geld.
GoalImpact 4. Februar 2013 um 17:31
Angesichts der Manipulationen kann man doch nicht mehr gegen den Videobeweis sein. Wenigsten Manipulationen durch den Schiedsrichter werden dann erschwert und damit teurer für die Mafia.
HW 4. Februar 2013 um 21:09
Damit löst man nicht die Probleme. Das ist so wie mit den „Körperscannern“ an Flughäfen. Sowas nennt man Security Theater. (Eine Maßnahme mit geringer Wirkung, die aber ein gutes Gefühl gibt.)
Dann manipuliere ich nicht den Schiedsrichter, sondern ein oder zwei Spieler und bin auch noch viel effektiver und erfolgreicher.
Videobeweise sollte man gegen die „normalen“ Fehlentscheidungen nutzen (in einem gewissen Rahmen) und nicht mit der Begründung Manipulation zu verhindern.
blub 4. Februar 2013 um 21:36
Ich bin nach wie vor gegen den Videobeweis. Das ist prinzipiell ein asymetrisches instrument.
HW 4. Februar 2013 um 21:51
Ich denke das kommt auf die Rahmenbedinungen an. Ähnlich wie beim Tennis usw. Aber das muss genau abgesteckt und getestet werden. Ein Videobeweis wirkt sich natürlich auch darauf aus, wie Schiedsrichter das Spiel leiten. Sowas ist nicht zu unterschätzen.
Er* 4. Februar 2013 um 16:58
Sehr gut, dass dieses Thema zur Sprache kommt. Es wird zwar wieder nur an der Oberfläche gekratzt aber besser als nichts.
Ähnliches spielt sich beim Thema Doping im Fußball ab (das gibts nämlich nicht im Fußball….).
Sehr schönes Interview.
mischl 4. Februar 2013 um 20:01
gibts das wirklich? das hamse doch aus den nachrichten?!?!?!
Till 4. Februar 2013 um 16:57
Das ist wirklich extrem wichtig, dass hier der DFB, die DFL, und auch die UEFA voran gehen. Platini hat ja unlaengst Wettmanipulationen als die groesste Gefahr fuer den Fussball erwaehnt. Wenn allerdings auch auf hoechster Ebene einige Entscheidungen gerade bei Praesidentenwahlen oder WM/EM Vergabe nicht einwandfrei verlaufen, verliert man die Glaubwuerdigkeit.
96er 5. Februar 2013 um 00:11
Nicht nur wm/em-vergaben, sondern sogar spiele…
Wm 2002: Südkorea erreicht das halbfinale der wm im eigenen Land nach einigen höchst zweifelhaften Fehlentscheidungen in viertel- und Achtelfinale. Der SR wird später mit einer großen menge drogen im moskau am flughafen festgenommen. Kurz vor dem Halbfinale zerstreitet sich der Präsident des koreanischen fußballverbandes mit blatter. Weniger als 24 Stunden vor Anpfiff wird Urs Meier als neuer sr für Deutschland gegen Südkorea angesetzt….
Wer sich wirklich für Manipulationen und Skandale seitens der FIFA interessiert, empfehle ich das Buch: „die FIFA-Mafia“
http://www.amazon.de/Fifa-Mafia-Die-schmutzigen-Geschäfte-Weltfußball/dp/3426275864
datschge 4. Februar 2013 um 16:57
Spitze! Und das Interview ist bereits Monate alt?
RM 4. Februar 2013 um 17:00
Um präzise zu sein: Es wurde Mitte Juni 2012 gemacht.
datschge 4. Februar 2013 um 17:17
D.h. Ihr habt extra bis zu den jetzigen Veröffentlichungen der Untersuchungen gewartet.
Habe Hills Buch nicht gelesen, aber ich kann mich selber an Hoyzer und seinen offenen Aussagen 2005 erinnern, die wie ein Startschuss zu überfälligen Untersuchungen wirkten. Statt dessen hat sich damals die Presse zum größten Teil auf die leidige „Einzeltätertheorie“ eingelassen, die so gut wie nie zutrifft. Schön zu hören, dass zumindest die Task Force von damals kein Papiertieger war, auch wenn es schon arg lange gedauert hat.
seils 4. Februar 2013 um 17:25
@datschge
Naja, in der „Presse“ war das schon immer mal wieder ein Thema, siehe nur:
http://www.zeit.de/online/2008/19/korruption-polen-fussball
http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/fussball-wettskandal-im-sumpf-der-korruption-1577928.html
Grundsätzlich hierzu:
http://jensweinreich.de/wp-content/uploads/2009/03/moser-dipl-kis.pdf
datschge 4. Februar 2013 um 18:43
Klar war das immer wieder ein Thema, Gelegenheiten gab es ja reichlich zu genügen. Trotzdem war es immer ein stiefmütterlich behandeltes Thema, welches abgesehen von einigen wenigen engagierteren Berichterstattungen unter „Einzeltäter“, „hauptsächlich außerhalb von Deutschland“ und dergleichen abgehakte wurde.
Ich würde es übrigens dringendst vorziehen, Links nicht mit solchen Weiterleitungen zu verschleiern.
seils 4. Februar 2013 um 18:56
„Ich würde es übrigens dringendst vorziehen, Links nicht mit solchen Weiterleitungen zu verschleiern.“
Wenn mir gesagt wird, wie das geht, werde ich das in Zukunft tunlichst unterlassen.
seils 4. Februar 2013 um 19:09
Ach so. Jetzt stand ich auf dem Schlauch. Entschuldigung.
MR 4. Februar 2013 um 19:11
Hab die Links entschlüsselt reineditiert.
datschge 4. Februar 2013 um 21:23
Danke.