Das Wunder von Istanbul Teil 1: AC Mailand – FC Liverpool 3:3 (5:6 n.E.) Champions League Finale 25-05-2005
Wenn es ein Spiel gibt, dessen Halbzeiten es würdig sind, gesondert betrachtet zu werden, dann war es dieser Klassiker. In der ersten Halbzeit des Endspiels von Istanbul zerlegt Milans Raute die unpassende 4-4-2-Ordnung Liverpools.
Die Startformationen
Der Favorit aus Mailand begann im 4-3-1-2. Alessandro Nesta und Jaap Stam bildeten die Innenverteidigung, Maldini und Cafu trieben über die Flügel an. Der Brasilianer Cafu zeigte sich hier wie gewohnt sehr offensiv und beackerte die rechte Seite im Alleingang.
Abgesichert wurden seine Vorstöße von Gattuso, der im Mittelfeld auf der rechten Halbposition spielte. Auf der anderen Seite glich Clarence Seedorf das Offensivverhalten Maldinis aus: Schaltete der Kapitän sich mit ein, rückte Seedorf ins Zentrum, blieb Maldini hinten, besetzte der Niederländer den linken Flügel.
Zwischen Seedorf und Gattuso gab Pirlo – an Eleganz und Übersicht nicht zu überbieten – den tiefliegenden Spielmacher. Er startete einen Großteil der Angriffe, indem er sich hinter dem aufgerückten Cafu die Bälle holte oder sich im Rücken von Liverpools erster Pressinglinie freilief.
Auf der Zehn agierte der junge, extrem dynamische Kaka. Der Brasilianer suchte die Räume zwischen den Linien und zeigte Sprints in die Spitze. Hin und wieder ließ er sich auch fast auf Pirlos Höhe fallen und holte sich den Ball ab, um dann mit Tempo auf den Gegner zuzugehen.
Im Sturm bot Carlo Ancelotti Shevchenko und Crespo auf. Beide agierten stets am Rande der Abseitslinie und wichen auf die Flügel aus, um Raum für den nachrückenden Kaka zu schaffen.
Liverpool startete nominell im 4-4-1-1, das anfangs aber eher ein 4-4-2 war. Vor dem späteren Helden Dudek bildeten Carragher und Hypiä die Innenverteidigung. Links verteidigte Djimi Traore, rechts begann Finnan. In der Mittelfeldzentrale spielte Xabi Alonso neben Steven Gerrard. Alonso war hier zumeist der tiefere Akteur, rückte aber deutlich höher auf, als es heutzutage seine Art ist.
Die Außenbahnen waren asymmetrisch besetzt: Links spielte John Arne Riise als klassischer Flügelspieler und suchte den Weg zur Grundlinie, während Luis Garcia – ebenfalls Linksfuß – auf der rechten Seite invers agierte.
Der Australier Harry Kewell sollte laut Vorbericht als hängende Spitze bzw. Zehner auflaufen. Im Spiel befand er sich bis zu seiner frühen verletzungsbedingten Auswechslung jedoch zumeist auf einer Höhe mit Milan Baros. Der Tscheche suchte ähnlich wie Crespo und Shevchenko die Schnittstellen in der Viererkette, um seinen Schnelligkeitsvorteil gegenüber Stam und Nesta auszuspielen – mit dem Rücken zum Tor oder in direkten Zweikämpfen waren die zwei nämlich nicht zu bezwingen.
Zu viel Räume für die Schlüsselspieler: Warum Liverpool keinen Zugriff auf Milan bekam
Bevor das man irgendetwas über taktische Dinge sagen konnte, stand es schon 1:0 für Milan. Maldini machte nach einem Freistoß aus dem Halbfeld freistehend das schnellste Tor, das je in einem Finale des Wettbewerbs erzielt wurde.
Den erfahrenen und technisch versierten Mailändern spielte dies natürlich ungemein in die Karten. Geduldig ließen sie den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren, bis sich Gelegenheiten für Schnittstellenpässe boten.
Dass sie so problemlos in Ballbesitz bleiben konnten, lag jedoch nicht nur an ihrer Eingespieltheit und individuellen Klasse, sondern hauptsächlich an den Wechselwirkungen der jeweiligen Formationen.
Das zumindest gegen den Ball sehr klare 4-4-2 Liverpools bot Milans Schlüsselspielern Räume zwischen den Linien.
Taktgeber Pirlo konnte sich hinter Liverpools erster Pressinglinie – bestehend aus Baros und Kewell – immer wieder freilaufen und Pässe empfangen.
Alternativ bewegte sich der italienische Dirigent in die Außenverteidigerräume, vornehmlich rechts hinter dem stets weit vorrückenden Cafu. Pirlo durfte sich mit dem Ball drehen, lange schauen und die richtigen Pässe spielen.
Doch warum hatte Pirlo so viel Zeit und Raum? Zunächst einmal gab es kein nennenswertes Rückwärtspressing von Baros und Kewell.
Im Mittelfeld musste Riise den vorstürmenden Cafu im Auge behalten, rechts hatte Luis Garcia Probleme damit, dem Wechselspiel zwischen Maldini und Seedorf standzuhalten. Gerrard und Xabi Alonso kümmerten sich um den Sechserraum, in dem Kaka lauerte.
Ganz vorne beschäftigten Shevchenko und Crespo die komplette Viererkette der Engländer, indem sie häufig in die Schnittstellen zwischen Innen- und Außenverteidiger starteten. So waren Liverpools hinteren acht Spieler gebunden und konnten es sich eigentlich nicht leisten, auf Pirlo herauszurücken. Dessen Zusammenwirkung mit Kakas Bewegungen stellte die Engländer vor große Probleme:
Der Brasilianer versuchte sich mit intelligenten kurzen Sprints im Rücken der beiden gegnerischen Sechser freizulaufen. Entschied sich dann zum Beispiel Gerrard irgendwann einmal dazu, auf Pirlo herauszurücken, musste Alonso alleine einen großen Raum vor der Abwehr abdecken und zudem Kaka im Auge behalten.
Zwei Spieler ohne Defensivaufgaben: Wollte Benitez zocken?
Dass Kewell und Baros derart wenig für die Defensive taten, war eigentlich atypisch für eine Mannschaft des Ordnungsfanatikers Rafa Benitez. Möglicherweise befreite Benitez seine beiden Spitzen anfangs bewusst von Defensivaufgaben.
Der spanische Coach wusste natürlich um den extrem Offensivdrang Cafus, auch Maldini tat einiges für das Spiel nach vorne. Nach schnellen Ballgewinnen und guten ersten Pässen in die Spitze hätte Liverpool aussichtsreiche 2vs2-Situationen erzwingen können.
In einem so großen Raum hätten es sogar die überragenden Innenverteidiger Nesta und Stam schwer gehabt, gegen die mit Tempo kommenden Spitzen gehabt.
Warum diese Situationen nicht eintraten
In der Theorie war die Idee gut, jedoch traten die erhofften Kontersituationen einfach nie ein. Dies lag an mehreren Faktoren:
- Wie oben beschrieben, waren die verbleibenden acht Feldspieler Liverpools gebunden, sodass zunächst unklar war, wer Pirlo unter Druck setzen sollte.
- Löste sich dann entweder Gerrard oder Alonso aus der vorderen Viererkette, um den italienischen Dirigenten anzulaufen, mussten die verbleibenden drei Akteure sehr eng zusammenrücken, um die Schnittstellen nicht zu weit zu öffnen – Kaka und die beiden Stürmer wären sonst zu leicht anspielbar gewesen.
- Folglich waren Cafu und Maldini auf den Flügeln frei. Während Letzterer etwas enger agierte und weiterkombinierte, nutzte der Brasilinier diese Räume zu gefährlichen Vorstößen im Stile Dani Alves´ zu besten Zeiten.
- Milan schloss seine langen Ballbesitzphasen so gut wie immer vernünftig ab, d.h. sie kreierten eine Torchance oder holten Standardsituationen im letzten Spielfelddrittel heraus.
- Das Ergebnis erlaubte ihnen, wenig Risiko zu gehen und auf Fehler zu warten. Gattuso, Seedorf und Maldini sicherten abwechselnd oder in Kombination sehr gut gegen mögliche Konter ab.
Milan leistete sich also begünstigt vom Ergebnis und der Wechselwirkung der eigenen und gegnerischen Formation kaum gefährliche Ballverluste. Schaffte Liverpool einmal einen Ballgewinn in der Mailänder Vorwärtsbewegung, war der erste Pass nach der Eroberung entweder schlecht (hoch und zentral in die Spitze) oder zu wenig ambitioniert (zurück).
Liverpool bei geordneten Angriffen – Schwacher Aufbau, fehlende Interaktionen und unpassende Absicherungen
Baute Liverpool das Spiel ruhig auf, waren sie für Milan recht einfach zu verteidigen. Die Viererkette schaffte es nur selten, vernünftige Pässe ins zweite Drittel zu bringen.
Hauptgrund dafür war die spielerische Limitiertheit der einzelnen Akteure: Carragher, Finnan und Traoé waren einfach keine guten Passspieler, einzig Hyypiä konnte als spielstark bezeichnet werden.
Dies wusste Ancelotti natürlich und wies seine Stürmer offensichtlich an, den Finnen bei Ballbesitz sofort unter Druck zu setzen – hatten die anderen Verteidiger den Ball, schoben Crespo und Shevchenko relativ passiv auf die jeweilige Seite. Die Folge waren viele lange Bälle, die Nesta und Stam gegen Baros und Kewell aber allesamt abräumten.
Ein weiterer Faktor, der Liverpools Angriffe zur Wirkungslosigkeit degradierte, waren die fehlenden Verbindungen und Interaktionen zwischen den einzelnen Spielern.
Liverpools 4-4-2 wies horizontal wie vertikal zu große Abstände auf. Teilweise wirkte die Formation wie an einem Kickertisch. Bis auf Gerrard, der teilweise auf die rechte Seite driftete, verließ kein Spieler seine Position.
Dies kann zwar gerade gegen eine Raute, die weit ballseitig verschiebt, durch schnelle Spielverlagerungen zur eigenen Stärke gemacht werden, dafür muss man diese Bälle allerdings auch mal spielen. Auch hier ist nur Gerrard zu nennen, der sich wenige Male an solche Pässe herantraute.
So war es wenig verwunderlich, dass Liverpool in der ersten Halbzeit viele Flanken aus dem Halbfeld schlug – Stam und Nesta bedankten sich abermals. Dadurch dass die Reds sich nicht spielerisch aus der Enge der Raute befreien konnten, hielten sie es für sinnvoller, auf einen Stellungsfehler oder einen technischen Fehler der Mailänder Verteidigung zu setzen, anstatt das Spiel über einen Rückpass auf die andere Seite zu verlagern. Gefahr konnten sie also nur bei Standards und durch Distanzschüsse erzeugen.
Als letzter Schwachpunkt bei Liverpools geordneten Angriffen ist die unpassende Absicherung zu nennen. Die Viererkette rückte nicht mit auf, dafür marschierte das komplette Mittelfeld nach vorne – mit Ausnahme von einem Spieler der Doppelsechs. Dieser besetzte dann den riesigen Raum vor der Abwehrkette.
So konnte Milan bei Ballgewinnen die Halbräume neben dem verbleibenden Sechser bespielen und von dort aus ohne große Bedrängnis die Schnittstellenpässe auf die Stürmer suchen. Besser wäre es wohl gewesen, einen Außenverteidiger einrücken zu lassen und den anderen neben den verbleibenden Sechser zu stellen. Eine 3-2-Stellung hätte Milan bei Kontern eher auf die Flügel gelenkt, wo sie ja ein schematisches Loch in der Formation hatten. Die 4-1-Stellung hingegen entpuppte sich als unpassend.
2:0 und 3:0 – Zwei Tore symbolisch für die erste Hälfte
Die beiden Tore kurz vor dem Halbzeitpfiff (39. und 44. Minute) fassten die erste Hälfte gut zusammen.
Beim 2:0 bekam Kaka den oben angesprochenen Raum zwischen den Linien, Shevchenko kreuzt mit Crespo, erhält den Ball rechts im Rücken der Abwehr und bedient seinen Sturmpartner, der nur einschieben muss. Bitter für Liverpool war hier allerdings auch, dass der Mailänder Ballgewinn vor dem Konter durch ein Handspiel im Strafraum entstand. Statt Elfmeter gab es also ein Gegentor.
Als wäre das nicht genug gewesen, kassierten die Engländer unmittelbar vor der Pause noch das 3:0. Für Fußball-Nerds wohl eines der schönsten Tore aller Zeiten. Denn: a) vereint es fast sämtliche taktische Aspekte des Spiels und b) waren Vorbereitung und Abschluss technisch perfekt.
Aber nun noch einmal detaillierter fürs Kopfkino: Milan hat den Ball nach einem Liverpooler Angriff in der eigenen Viererkette. Cafu wird ziemlich überhastet von Riise angelaufen, welcher aber im Dreieck zwischen Cafu, Pirlo und Gattuso überhaupt keine Chance auf den Ball hat.
Cafu spielt auf Pirlo, der sich aufgrund des anfangs angesprochenen Dilemmas von Gerrard und Alonso sofort drehen kann. Genau in diesem Moment blitzte Milans ganze Klasse auf: Kaka, in höchstem Tempo von Gerrard verfolgt, kam Pirlo entgegen und ließ sich anspielen. Anstatt den Ball anzunehmen, worauf Gerrard offenbar spekuliert hatte, täuschte er den Weg zum Ball nur an und ließ ihn neben sich vorbeilaufen – bei Iniesta sieht man dies häufig – sodass er gleich mehrere Meter Vorsprung auf Gerrard hatte.
Es folgte ein Pass wie ein Gedicht, Crespo unterschrieb jenes mit einem Wahnsinnsabschluss. Erwähnenswert ist bei dem Tor auch, wie clever Shevchenko Hyypiä herauszog, was die Gasse für den Pass vergrößerte. Eigentlich wäre der Raum, in den Shevchenko ging, der Arbeitsbereich von Traore gewesen, der sich aber wegen Riises unüberlegtem Pressing-Alleingang gezwungen sah, vorzurücken, um Gattuso zu stellen.
(Zwischen-)Fazit
In der ersten Halbzeit nutzte Milan die Schwächen des gegnerischen Systems gnadenlos aus und zeigte eine starke Leistug. Dass Kewell mehr zweite Spitze statt Zehner war, entzog Liverpools Mittelfeld jegliche Chancen auf Zugriff.
Milans Schlüsselspieler Pirlo und Kaka genossen riesige Freiräume und führten so die vermeintliche Vorentscheidung herbei.
Wie Benitez reagierte und das Spiel (Achtung Spoileralarm) noch drehte, wird in Teil 2 behandelt.
20 Kommentare Alle anzeigen
Van Kuchen 26. Februar 2013 um 12:26
Der Verfasser schreibt:
Kaka, in höchstem Tempo von Gerrard verfolgt, kam Pirlo entgegen und ließ sich anspielen. Anstatt den Ball anzunehmen, worauf Gerrard offenbar spekuliert hatte, täuschte er den Weg zum Ball nur an und ließ ihn neben sich vorbeilaufen
Ich habe mir das im Anschluß verlinkte Video mehrfach angesehen. Ich kann dort niemanden erkennen, der einem anderen Weißen entgegenläuft und den Ball durchlaufen läßt.
Kann das sein, daß hier die Beschreibung einen Fehler enthält?
mit freundlichem Gruß
PP 26. Februar 2013 um 12:44
Die Kameraperspektive ist in dem Video nicht optimal, bei YouTube gibts sonst aber kein Video, bei dem die ganze Entstehung zu sehen ist.
Kaka macht durchaus ein paar Meter Richtung Pirlo, Gerrard hetzt ihm hinterher. Kaka täuscht dann an, dass er den Ball annimmt und Richtung eigenes Tor geht. Stattdessen lässt er den Ball aber an sich vorbeilaufen, dreht sich und schickt Gerrard somit ins Kino.
Ich schrieb ja auch „vorbeilaufen“, nicht durchlaufen (selbst tunneln lassen). 😉
Van Kuchen 26. Februar 2013 um 12:24
@King_Cesc
der zweite Teil ist schon da:
https://spielverlagerung.de/2013/02/22/das-wunder-von-istanbul-teil-2-ac-mailand-fc-liverpool-33-56-n-e-champions-league-finale-25-05-2005/
Ich habe einfach mal die Suche bemüht 😉
kln 9. Februar 2013 um 12:08
http://www.youtube.com/watch?v=yqZ1ee2NHOE
Die Szene konnte ich auch nie vergessen, auch wenn da Glück dabei ist.
King_Cesc 8. Februar 2013 um 14:08
Wann kommt eigentlich Teil 2 ?
mb 7. Februar 2013 um 02:28
Dass steven gerrard einer der helden dieses spiels sein sollte, war nach dieser ersten halbzeit überhaupt nicht erkennbar. Mich hats natürlich als liverpool fan gefreut! In dem artikel ist sehr gut beschrieben, dass er in der etwas tieferen rolle gar nicht zurecht kam. Benitez hat ihn in den weiteren saisons auch lieber etwas weiter vorne spielen lassen, weil gerrard mit seiner dynamik so viel wertvoller war und für seine mannschaft weniger gefährlich. Sollte in der zweiten halbzeit ja auch mit der einwechselung von hamann ganz gut funktionieren!
Partizan 6. Februar 2013 um 20:15
Unvergessenes Finale, Didi Hamann trotz gebrochenen Fußes noch zu Ende gespielt, und den wichtigen ersten Elfer verwandelt.
El Entrenador 6. Februar 2013 um 17:20
Kann mich auch noch bestens daran erinnern. Da befand ich mich allerdings selbst in der Umkleidekabine ( natürlich nicht in Istanbul, sondern beim heimischen Verein ) und ein Kollege teilte mir das Halbzeitergebnis mit. Aus damaliger Sicht völlig unsinnig habe ich noch mit ihm gewettet, dass Liverpool noch gewinnt. Was soll ich sagen: der Kasten Pils hat gut geschmeckt.
OJDD 5. Februar 2013 um 23:04
Ich weiß noch wie heute, wie ich mir im Supermarkt extra Carlsberg-Bier geholt hatte…scheinbar hat es was gebracht! 😉
Der zweite Teil wird sicher der interessantere von beiden…
TaunusT 6. Februar 2013 um 08:28
Gute Idee! 🙂
Wir haben auch von Anfang an zu Liverpool gehalten und waren in der Halbzeit dann doch recht desillusioniert. Aber, wie ich schon schrieb: Für solche Geschichten lieben wir den Fussball…
niko 5. Februar 2013 um 22:09
Ich hatte den Eindruck, dass Pirlo dieses Freilaufen bzw. Abkippen erst dann verstärkt praktizierte, als Luis Garcia Kewells Position übernommen hatte.
Der Spanier schien eher wie ein Zehner denn wie ein zweiter Stürmer zu agieren. Somit war Pirlo gezwungen, vermehrt auf die Seite auszuweichen, da der Raum hinter „Liverpools erster Pressinglinie“ („Pressing“ finde ich hier sehr euphemistisch!) nunmehr besetzt war.
King_Cesc 5. Februar 2013 um 15:56
„Er startete einen Großteil der Angriffe, indem er sich hinter dem aufgerückten Cafu die Bälle holte oder sich im Rücken von Liverpools erster Pressinglinie freilief.“
Kann das bereits als abkippen bezeichnet werden?
PP 5. Februar 2013 um 19:56
Ersteres auf jeden Fall, ja 😉
Feix 5. Februar 2013 um 13:29
Schön herausgearbeitet. Ein unglaubliches Finale, dass ich niemals vergessen werde. Auch ich dachte damals, dass es angesichts der ersten Hälfte wohl gelaufen sei. Was dann folgte war einfach nur Wahnsinn.
stuttgarter 5. Februar 2013 um 13:08
ich weiß noch genau als ich es angeschaut habe: vor dem Spiel war ich total für Milan und in der Halbzeit demnach auch total happy, aber am Ende habe ich dann im Elfmeterschießen sogar auf Liverpool als Sieger gehofft, einfach weil mir ihre zweite Hälfte und die Verlängerung dann total gut gefallen haben.
mischl 5. Februar 2013 um 18:10
und sonst bist bayernfan? 🙂
TSV 5. Februar 2013 um 18:18
erkennt man ja besonders gut an seinem namen 😉
stuttgarter 6. Februar 2013 um 16:43
nee ganz sicher nicht. wenn du mich so fragst, hasse ich bayern.
blub 5. Februar 2013 um 11:54
nach dieser erste HZ weis man erst was mangelnde vertikale kompaktheit zu bedeuten hat.
unglaublich was vor 6,5 Jahren noch auf höchsem niveau völlig normal war.
wenn das 442 so aussieht steigt man in der BuLi derzeit einfach ab.
krass wenn man sich das mal überlegt.
TaunusT 5. Februar 2013 um 09:42
Was für ein Spiel! Ich werde es nie vergessen. Wir haben gegrillt und das Spiel geguckt, ein Kumpel ist in der Halbzeit mit den Worten“ Da passiert nix mehr“ nach Hause. 🙂 Und was da noch passiert ist! Didi Hamann!
Einfach der Hammer. Für solche Spiele lieben wir doch den Fussball.
Wisst ihr noch wie der Dudek im Elfmeterschißen den Zappelphillip gemacht hat?