City überlädt Forest – FN

City bleibt mit einem 1:2 Sieg bei Nottingham Forest weiterhin in Schlagdistanz zu Arsenal. Man lieferte eine dominante Vorstellung. Dennoch gelang es trotz gefälliger Angriffsmuster nicht das Spiel früher zu entscheiden und man ließ Nottingham zu lange im Spiel.

Pep Guardiola scheint in dieser Phase der Saison seine erste Elf gefunden zu haben. So setzte der Trainer der Skyblues nach den Spielen gegen Crystal Palace und West Ham auch im dritten Spiel in Folge auf die gleiche Startformation aus der 4-3-3 Grundordnung, welche sich im Spiel jedoch sehr dynamisch zeigte. Vor Torhüter Donnarumma bildeten Gvardiol und Dias das Innenverteidigerduo. Flankiert wurden diese von Nunes und O’Riley. Auf der alleinigen Sechs davor agierte Gonzalez. Die Achter bildeten Silva und Reijnders, während Foden und Cherki als nominelle Außenstürmer agierten. Im Sturmzentrum lief wie gewohnt Haaland auf. Auch ergebnistechnisch kehrte mit sieben Siegen in Serie zuletzt Konstanz in Manchester ein.

Die Heimmanschaft aus Nottingham agierte aus einer 4-2-3-1 Grundordnung heraus. Zwischen den Pfosten stand Victor. Die Innenverteidigung bestand aus Milenkovic und Murillo, flankiert von den Außenverteidigern Savona und Williams. Anderson und Dominguez bildeten die Doppelsechs, während Gibbs-White davor als Zehner agierte. Die Außenbahn beliefen Hudson-Odoi links und Hutchinson rechts. Die einzige Spitze war Jesus.

Nottingham priorisiert Kompaktheit

Von Beginn an formierte sich Nottingham in einem klaren 4-1-4-1 Mittelfeldpressing. Anderson agierte in dieser Stafflung als alleiniger Sechser vor der Abwehr, während Dominguez als Achter neben Gibbs-White schob. Der Fokus lag klar auf dem Blocken des Zentrums. Man suchte kaum aktive Zugriffsmomente oder gar den Übergang ins Angriffspressing.

Diese Reaktivität im Abwehrverhalten spiegelte die Rolle von Jesus in der ersten Pressinglinie wider. Dieser verzichtete darauf die Innenverteidiger anzulaufen und agierte klar mannorientiert gegen Sechser Gonzalez. Auch die Außenstürmer agierten größtenteils passiv und verfolgten die hochschiebenden Bewegungen der Außenverteidiger Citys. Diese gaben den Rahmen um den Block, während sich im Block ein Zentrumscluster bildete, wodurch die Kreativspieler Foden, Cherki, Reijnders und Silva in engen Abständen miteinander agierten.

Die Freiheiten der Innenverteidiger Citys führten dazu, dass Dias Jesus in der Anfangsphase relativ leicht überdribbeln konnte. Ein interessantes Detail war hierbei die höhenversetzte Stafflung der Innenverteidiger Citys. So agierte man in der Anfangsphase klar asymmetrisch zugunsten der rechten Seite, wodurch Dias aus einer höheren Halbverteidgerposition andribbelte. Gvardiol agierte hingegen sehr zentral als einzige Absicherung und stellte keine direkte Verbindung zur linken Seite her. Die Stafflung ähnelte vielmehr einem Dreieraufbau ohne linken Halbverteidiger. Dementsprechend ergab sich ein starker Rechtsfokus.

Reaktiv gegen Ausbrechen

Entscheidend für die Dynamik auf der rechten Seite war die Rolle von Silva. Dieser brach aus dem Zentrum aus und agierte als Verbindungsspieler zwischen Dias und Nunes, welcher als Reaktion etwas höher schob. Dias dribbelte weit an und wählte anschließend den Pass in die Breite auf Silva. Die Verbindungsposition stellte Nottingham vor Herausforderungen:

Eine häufig genutzte Möglichkeit war, dass Hudson-Odoi seinen Mannbezug auf Nunes auflöste und auf Silva durchschob. So könnte Dominguez seine Mannorientierung auf Foden im Halbraum enger fassen, wodurch der Pass in die Breite auf Nunes die einzige Option wäre. Durch das Durchschieben von Hudson-Odoi auf Silva wäre allerdings auch ein gut koordiniertes Nachschieben von Williams auf Nunes erforderlich. Ein weiterer Nachteil ist, dass sowohl Silva als auch Nunes durch das improvisierte reaktive Springen einen Bewegungsvorteil haben und sich dadurch in eine offene Position aufdrehen können. Dadurch gelang es Nunes die Tiefe hinter Williams zu bespielen. Denn durch das Rausschieben und den starken Fokus der Innenverteidiger auf Haaland taten sich erhebliche Lücken in der Tiefensicherung für ein Vorderlaufen von Foden auf. Williams schob zudem auch immer wieder zu stürmisch heraus, wodurch Nunes mit dem ersten Kontakt ins Zentrum eindribbeln konnte und einen einfacheren Passweg in die Tiefe bekam. Die Tiefenläufe von Foden wurden allerdings weiterhin eng von Dominguez verfolgt, wodurch dieser zwar die Tiefe erfolgreich attackierte, daraus jedoch keine direkt anschließenden gefährlichen Aktionen entstanden.

Eine weitere Möglichkeit, um die Tiefe konstanter zu sichern war, dass Hudson-Odoi Nunes weiter mannorientiert verfolgte und Williams so tiefensichernd agierte. Dadurch musste Dominguez auf Silva herausverteidigen. Dies war nur möglich, wenn Anderson rechtzeitig horizontal durchschob um Foden aufzunehmen. Dadurch bestand allerdings das Risiko, dass bei fehlender Abstimmung im Durchschieben sich Foden im Halbraum aufdrehen kann und die ballferne Überzahl bespielt.

Die Art des Zugriffs auf Silva entschied sich meist intuitiv reaktiv, da dies durch die Verschiebebewegung der Mittelfeldkette, aber auch die Gegnerbindung der im Block agierenden Spieler Citys beeinflusst wurden. Häufig agierten Cherki/Foden (diese rotierten ständig in ihren Positionierungen), sowie Reijnders ballfern im Halbraum und stellten ein 2gg1 auf engstem Raum gegen Gibbs-White her. Ziel war es daher durch den Druck in diese lokale Überzahl zu verlagern. Allerdings gelang es Nottingham in den meisten Fällen durch improvisiertes Durchdecken den Weg durch den Druck zu verhindern. Auch bei mehrfachem Zurückverlagern in den Druck blieb man scharf, wodurch City nach Spiel in den Druck sofort dazu gezwungen war über Klatschbälle wieder aus dem Block zu spielen.

Interessant war, dass City ungewöhnlich lange im Druck blieb und nicht direkt wieder auf die andere Seite verlagerte. Die Verlagerung durch die Kette von Dias auf Gvardiol diente vielmehr als Mittel, um den Druck etwas zu lockern und eine Verschiebebewegung auszulösen. Nur um dann wieder auf Dias zu verlagern, sodass dieser über Andribbeln Reaktionen erzwingen konnte. Nach dem Andribbeln setzte sich Dias immer wieder gut als Rückpassoption ab, wodurch Nunes eine drucklösende Möglichkeit geboten wurde und eine gewisse Sicherheit in der Zirkulation entstand. Den Passweg öffnete Silva dadurch, dass er nach Abspiel sofort wieder dynamisch in den Block einrückte. Dadurch konnte Silva Hudson-Odoi in der letzten Linie temporär in einer Halbverteidigerposition binden.

Die tiefe Positionierung der Außenstürmer war generell ein wiederkehrendes Problem Nottinghams in der Anfangsphase. Dadurch, dass Hudson-Odoi die Wege von Nunes so eng verfolgte verlor die Mittelfeldkette zunehmend an Höhe und der offene Raum für Dias Dribblings vergrößerte sich. Aus diesem Höhenverlust heraus tat man sich schwer in gefährliche Umschaltmomente zu kommen, da selbst nach Ballgewinn mit Hudson-Odoi ein temporeicher Umschaltspieler, der die äußeren Korridore in der 2-1 Restverteidigung Citys bespielen konnte, fehlte.

Jesus löst Mannorientierung

Mit der Zeit agierte Jesus aktiver gegen das weite Andribbeln von Dias und scherte schon bei dessen Dribblings etwas von Gonzalez auf Dias aus. Jesus fokussierte sich hauptsächlich darauf Rückpasswege zuzustellen oder zu antizipieren, um den drucklösenden Rückpass auf Dias zu attackieren. Dias wurde dadurch zu unkontrollierten langen Bällen oder einem Abdrehen über Donnarumma gezwungen. Die linke Defensivseite von Nottingham profitierte von diesem drucklösenden Effekt.

Auch bei Ballbesitz der Kette Citys agierte Jesus etwas weiter nach links gerichtet und lockerte den Mannbezug zu Gonzalez. Aus dieser Position heraus lief Jesus nun Dias sporadisch an und unterband damit das Konstante Andribbeln und damit den Druck auf der linken Defensivseite. Um zu vermeiden, dass Gonzalez sich einfach im Sechserraum aufdrehen konnte agierte Sechser Anderson mehrfach auf dem Sprung und versuchte Gonzalez noch mit dem Rücken zum gegnerischen Tor zu attackieren. Das Timing des Sprungs war hier entscheidend, da Anderson seine den Zwischenlinienraum sichernde Position aufgab. Dadurch entstand das Potential über eine gute Vororientierung von Gonzalez Foden/Cherki im Zwischenlinienraum linienbrechend zu bedienen. Gonzalez hatte jedoch zunehmend Probleme mit dem Druck in seinem Rücken, wodurch diese Potentiale weitgehend ungenutzt blieben.

Andererseits war Anderson häufig auch tief gebunden, wodurch dieser die weiten Wege aus dem Zentrum heraus nicht immer mitgehen konnte. Dies führte dazu, dass Gonzalez mit der Zeit immer besser in die Zirkulation eingebunden war und einen offenen Fuß vor dem Block bekam. Durch die Teilisolation von Dias durch Jesus verschob sich die Verantwortung im Aufbau mehr auf die linke Seite.

Reijnders und die blinde Seite

Auf der linken Seite gestaltete sich die Dynamik in der Folge etwas anders. Gvardiol vermied tendenziell bei Ballbesitz in der Kette die direkte Verlagerung auf Außenverteidiger O’Riley, da diesem durch die weit nach rechts verschobene Stafflung die Anschlussoptionen ins Zentrum fehlten. Stattdessen suchte Gvardiol aus seiner zentraleren Position stets das Dribbling in Verschieberichtung, um anschließend gegen die Verschieberichtung den in den Block zu spielen. Dies geschah in der 14. Minute zum ersten Mal als Gvardiol Foden vertikal linienbrechend im Halbraum fand.

Eine Schlüsselrolle in diesen Momenten nahm Reijnders ein. Dieser bewegte sich klug auf der blinden Seite von Gibbs-White. Dieser musste so während des Verschiebens Reijnders im Blick behalten. Reijnders band mit Gibbs-White und Anderson gleich zwei Gegenspieler auf engem Raum. Sicherlich war in dieser Szene auch fehlende Kommunikation zwischen Gibbs-White und Anderson ein nicht unerheblicher Faktor. Beide lauerten gleichzeitig auf den Sprung auf Sechser Gonzalez, um einen Höhenverlust zu vermeiden. Ein Fallen der Höhe, sowie eine klare Kommunikation an Gibbs-White, sodass dieser sich im Raum an Foden orientiert wäre hier durchaus sinnvoll gewesen. So gelang es Foden sich im Zwischenlinienraum aufzudrehen und auf die Kette zu dribbeln. Auch wenn der Steckpass auf Haaland misslang, gelang es City so für gefährliche Momente zu sorgen.

Diese Bewegungen von Reijnders auf der blinden Seite seines Gegenspielers zogen sich durch die Partie. Gerade die Kombination mit gegenläufigen Bewegungen durch Foden/Cherki schuf Anbindungen in den linken Halbraum. So auch in der 20. Minute als sich Cherki aus dem Block heraus bewegte um eine kurze Anspielstation für Gvardiol zu schaffen. Auch wenn sich Anderson und Gibbs-White von dieser Bewegung nicht aus der Position ziehen ließen, zog es dennoch deren Aufmerksamkeit. Dies führte dazu, dass sie eher vertikal als horizontal dachten, wodurch man es verpasste den Passweg in den Zwischenlinienraum durch eine Seitwärtsbewegung zu schließen.

Ein weiterer Effekt des Kurzkommen von Cherki war, dass der linke Halbraum nun nicht mehr statisch besetzt war. Stattdessen konnte der offene Raum dynamisch belaufen werden. Dies geschah über einen Lauf von Reijnders auf der blinden Seite von Gibbs-White. Reijnders kann sich in der Folge aufdrehen und City dribbelt erneut auf die Kette von Nottingham zu. City verpasste es in dieser Phase diese Aktionen klar zu Ende zu spielen und in der ersten Halbzeit in Führung zu gehen.

Gvardiol suchte die Verlagerung auf O’Riley nur, wenn der linke Halbraum im Vorhinein bereits besetzt war und der vertikale Zugang in den Halbraum vollständig geblockt war. Denn dann bot sich für O’Riley die Möglichkeit das Ausschieben von Savona effektiv zu bespielen. Durch sein mannorientiertes Rausspringen gab dieser die Tiefensicherung auf, wodurch sich große Räume zwischen Savona und Milenkovic öffneten.

In diesen Raum startete Foden aus dem Halbraum rein und konnte so einen Diagonalpass vor die Kette empfangen. Entscheidend für diese Hereingabe war die Höhenpositionierung von O’Riley. Dieser suchte stets die Höhe des Zwischenlinienraums, um sich dem Rückwärtspressing von Hutchinson zu entziehen und von außen scharf hinter die Mittelfeldkette zu kommen. Ebenso wurde der Pressingweg für Savona so maximal verlängert, was O’Riley mehr Zeit am Ball gab.

Andeutende Absicherungsprobleme im Angriffspressing

In den wenigen Phasen des Angriffspressing presste City gegen den 4-3-3 Aufbau Nottinghams aus einem klassischen Rautenpressing heraus. Reijnders lief neben Haaland die Innenverteidiger von Nottingham an. Silva manndeckte dahinter Sechser Anderson. Die Außenstürmer Foden und Cherki agierten aus einer etwas eingerückten Positionierung. Sodass bei Anspiel einer Seite der ballnahe Außenstürmer auf den Außenverteidiger sprang.

Ziel war es eine +1 Überzahl der Innenverteidiger gegen Stürmer Jesus bei langen Bällen zu erzeugen. Dafür agierte Gonzalez temporär im 1gg2 gegen Gibbs-White und Dominguez. Diese Unterzahl sollte durch Einrücken des ballfernen Außenstürmers auf den ballfernen Achter Nottinghams nach Anspiel kompensiert werden. Bei einem direkten langen Ball des Torhüters wurde dieser Mechanismus allerdings ausgehebelt, wodurch Nottingham mit klaren Vorteilen bei zweiten Bällen agierte. Nottingham bespielte diese sich andeutende Schwäche Citys jedoch zu selten. Gerade da Jesus Stärken in der Luft mitbringt und sich durchaus gegen Gvardiol und Dias zu behaupten wusste wäre in diesen Situationen deutlich mehr drin gewesen.

Die dynamischen Achter konnten so zweite Bälle einsammeln und die nachrückenden Außenstürmer Hutchinson und Hudson-Odoi einsetzen. So gelang es Nottingham auch sich in seltenen Momenten der ersten Halbzeit über Dribblings und Flanken der Außenstürmer im letzten Drittel temporär festzusetzen.

Umstellung auf Dreieraufbau

Zur zweiten Halbzeit nahm Guardiola trotz der teils vielversprechenden Aktionen nachvollziehbare Änderungen vor. City setzte nun konstant auf einen 3+1 Aufbau. Rechtsverteidiger Nunes agierte als rechter Halbverteidiger in der ersten Aufbaulinie. Die Breite auf der rechten Seite gaben nun spielphasenabhängig Silva oder Cherki. So agierte im Aufbau meist Cherki in der Breite, sodass Silva seine strategischen Qualitäten unterstützend zu Gonzalez einbringen konnte. Je näher es in Richtung letztes Drittel ging desto eher besetzte Silva die Breite und Cherki agierte als Kreativspieler im rechten Halbraum. Reijnders agierte nun klarer auf der Zehn zwischen den Halbraumzehnern und spielte um Haaland herum.

Die Umstellung auf den Dreieraufbau hatte den Vorteil, dass die Halbverteidiger Nunes und Gvardiol aus einer etwas höhenversetzten Position diagonal proaktiv auf den Block andribbeln konnten. Dadurch dass Jesus gegen den Dreieraufbau auf sich alleine gestellt war, blockte dieser mit losem Mannbezug auf Gonzalez das Zentrum. Die Achter Dominguez und Gibbs-White ließen sich von diesem Andribbeln wiederholt locken und verteidigten aus der Kette auf die Halbverteidiger heraus. Die dadurch sehr weiträumige Horizontalstafflung der Mittelfeldkette war so recht leicht für City zu bespielen.

So konnten Reijnders und einer der Halbraumzehner Anderson in eine lokale 2gg1 Überzahl überladen. Dadurch, dass die Pressingwinkel der Achter nicht immer perfekt diagonal mit Deckungsschatten aus dem Zentrum gewählt waren gelang es den Halbverteidigern durch leichte Anpassungen des Passwinkels diese Überladung in den Block zu bespielen. Über auszocken dieser lokalen Überzahl dribbelte City mit mehreren Spielern auf die Viererkette Nottinghams an. Jedoch gelang es wieder nicht diese vielversprechende Situation sauber zu Ende zu spielen.

City geht in Führung

Beim 1:0 griff City mit einer Überladung auf ein für sie durchaus ungewöhnliches Mittel zurück. Dieses Mittel wiederholte sich im Spiel verlauf sogar noch einmal. Überladungen sind an sich auch im Positionsspiel nicht ungewöhnlich. Jedoch überraschte die Radikalität und Intuition der Überladung.

Während Gvardiol auf den Block andribbelte, deutete Foden einen Tiefenlauf an und band dadurch Gibbs-White in der letzten Linie. Diese gezielte Gegnerbindung war durchaus charakteristisch für City in diesem Spiel. Durch die tiefe Positionierung von Gibbs-White musste Hutchinson aus seiner breiteren Positionierung auf Gvardiol herausschieben, was dem Halbverteidiger der Citizens einen Bewegungsvorteil verschaffte. Diesen nutzte Gvardiol für eine Bewegung gegen die Pressingrichtung Hutchinsons, der hektisch den initialen Passweg ins Zentrum schließen wollte. Dadurch öffnete sich für Gvardiol der diagonale Passweg in den Halbraum.


Der zunächst offengelassene linke Halbraum, musste nun dynamisch neu besetzt werden. Dies geschah über Cherki. Dieser gab seine initiale Positionierung im rechten Halbraum auf. Er erkannte den offenen Raum und belief diesen im Rücken der Zentrumsspieler Nottinghams. Dadurch, dass Reijnders Dominguez and der Strafraumkante band, wurde Cherkis Lauf nicht verfolgt. Höchstens Anderson hätte als Sechser den Lauf aufnehmen können. Diesem fehlte es allerdings an der Wahrnehmung für Cherki und war zu sehr darauf fokussiert auf Gonzalez herauszuspringen, um bei einem kurzen Anspiel einen Ballgewinn zu erzielen. Bei ausreichendem Sanning ist allerdings zu vermuten, dass Anderson sich wohl eher für die raumsichernde Option vor der Kette entschieden hätte.

Cherki drehte sich ohne Gegenspieler auf und steckte auf Reijnders durch, welcher das 0:1 in der 48. Minute erzielte. Nun stellt sich die Frage, ob dieses Missachten der Position von Cherki, um die linke Seite zu überladen, geplant oder intuitiv war. Dem Startpunkt des Laufs nach zu urteilen, erkennt Cherki die bindende Funktion von Foden und orientiert sich anschließend ins Zentrum, um bei freiem Fuß von Gvardiol agieren zu können und den offenen Raum zu besetzten. Dagegen spräche, dass Cherki zehn Minuten später eine ähnliche überladende Bewegung zeigt, allerdings kann dies auch aus dem Selbstvertrauen heraus – wiederholen was funktioniert hat – entstehen. Letztlich lässt sich über die Intention nur mutmaßen.

Nottingham wird besser

Über eine starke Einzelaktion von Gibbs-White erzielte Nottingham nur fünf Minuten nach der Führung den Ausgleich per Konter. Dieser fiel gerade in eine gute Phase von City und beeinflusste das Momentum des Spiels maßgeblich. City wurde in der Folge im eigenen Ballbesitzspiel immer ungeduldiger und versuchte auf möglichst direktem Weg in den Block zu kommen. Zudem erlaubte man sich technische Unsauberkeiten im Spiel nach vorne. Dadurch kam Nottingham zu immer mehr Kontergelegenheiten und erlebte zwischen der 60. Und 70. Minute ihre beste Phase im Spiel. Über die Robustheit, sowie Pressingresistenz von Gibbs-White und Anderson im Zentrum konnte man mehrfach die Außenstürmer in 1gg1 Situationen gegen O’Riley und Nunes schicken und durch Flanken in die Box für Gefahr sorgen. Die gute Phase Nottinghams lag auch daran, dass City sich auf diesen Schlagabtausch einließ und das Spiel in dieser Phase zu selten beruhigte. Stattdessen versuchte man über die eigenen dribblingstarken Spieler direkte Gegenstöße zu initiieren.

Erst ab der 70. Minute fand City wieder zur ursprünglichen Sicherheit in ihrem Spiel. City behielt letztlich durch die qualitative Überlegenheit die Oberhand in chaotischen Situationen, die durch Nachlassen der Intensität auf beiden Seiten zwangsweise entstanden. Zudem legte man mit der Einwechslung von Savio für Reijnders nochmals von der Bank aus nach und erhöhte weiter den Druck auf Nottingham. Das 2:1 in der 83. Minute fiel letztlich durch einen Fernschuss von Cherki nach einer Ecke.

Fazit

Nottingham zeigt sich über weite Strecken der ersten Halbzeit durchaus stabil im Mittelfeldpressing und verpasste es die sich andeutenden Absicherungsprobleme Citys im Angriffspressing noch konstanter zu bespielen. Während es City in der ersten Halbzeit noch an Klarheit im Ausspielen der erarbeiteten Situationen fehlte, erhöhte man in der zweiten Halbzeit den Druck auf den Block Nottinghams durch einige Veränderungen. Insgesamt ist der Sieg trotz der etwas schwächeren Phase nach dem Ausgleich dennoch hochverdient.

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