PSG löst die Tiefensicherung

1:2

Am 2. Spieltag der Ligaphase besiegte Paris Barcelona in letzter Minute mit 2:1. In einem Spiel von zwei gegensätzlichen Halbzeiten zeigten die Katalanen zunächst vielversprechende Ansätze gegen das Pariser Mittelfeldpressing. Im Laufe der Partie entschlüsselten die Pariser jedoch das katalanische Angriffspressing und fanden gute Lösungen die Tiefe hinter der hohen Abwehrkette Barcas zu attackieren.

Die Gäste aus Paris begannen in der gewohnten 4-3-3 Grundformation. Vor Neuzugang Chevalier bildeten Pacho und Neuzugang Zabarnyi das Innenverteidigerduo. Flankiert wurden diese von Mendes und Hakimi. Im Mittelfeld agierten Sechser Vitinha, sowie die Achter Ruiz und der für den verletzten Neves in die Startelf gerückte Zaire-Emery. In der Offensive musste Enrique ebenfalls verletzungsbedingt auf Dembele, Doue und Kvaratskhelia verzichten. Das Offensivtrio bildeten daher Barcola, Mayulu und Mbaye.

Flick agierte aus einer 4-2-3-1 Grundformation heraus. Im Tor stand Szczesny. Die Viererkette setzte sich aus Martin, Cubarsi, Garcia und Kounde zusammen. Die Doppelsechs bildeten Pedri und de Jong. Offensiv musste Flick verletzungsbedingt auf Raphinha verzichten, konnte allerdings nach Verletzungspause wieder auf Yamal zurückgreifen. Dieser bildete mit Rashford das Flügelduo. Auf der Zehn agierte Olmo und im Sturmzentrum bekam Torres den Vorzug vor Lewandowski.

 

Paris im Mittelfeldpressing

In der Anfangsphase agierte PSG zunächst etwas zurückgezogener aus einem 4-1-4-1 Mittelfeldpressing heraus. Die Pressingauslösung erfolgte klassisch durch den einzigen Stürmer Mayulu. Dieser sollte durch gut getimte Bogenläufe den ballfernen Innenverteidiger isolieren und Druck auf den Ballführenden ausüben. Früh zeigte sich ein Nachteil dieser Pressingauslöung. Durch das Anlaufen im 1gg2 gegen die horizontale Stafflung der Innenverteidiger Barcas war Mayulu gezwungen in einem flachen Bogenlauf anzulaufen. Dadurch konnte dieser zwar den ballfernen Innenverteidiger abschneiden und eine direkte Verlagerung über die Innenverteidiger unterbinden, jedoch war es schwer aus seitlichem Winkel effektiv Druck auf den Ballführenden auszuüben. Garcia und Cubarsi gewannen durch den flachen Pressingwinkel, sowie die weiten Wege Mayulus einen Zeitvorteil, wodurch diese den progressiven Pass gezielt auswählen konnten.

Im Zentrum agierte PSG stark mannorientiert gegen das katalanische Dreiermittelfeld im 2-4-1-3 Aufbau. Ziel war es durch den starken Mannbezug das Zentrum zuzustellen und die Innenverteidiger nach außen zu lenken. Der Pass auf die flach agierenden Außenverteidiger diente als zweiter Pressingauslöser für PSG. So sprangen die zunächst etwas eingerückt agierenden Außenstürmer auf die Außenverteidiger. Diese zeigten im Rausschieben ein gutes Bewusstsein für die potenzielle diagonale Anbindung der letzten Linie. Gerade auf der rechten Seite bereitete Barca diese „inside diagonals“ gut durch Freiziehbewegungen vor. Diese Freiziehbewegungen waren gegen den starken Pariser Mannbezug im Zentrum sehr effektiv. So agierte die Doppelsechs aus Pedri und de Jong in sehr kurzen Abständen zentrumsorientiert. Olmo hingegen belief frühzeitig die Tiefe oder kippte in den äußeren rechten Halbraum, um den Weg von Kounde auf den abkippenden Torres zu öffnen.

Durch die fehlenden progressiven Optionen und den engen Mannbezug erzwang PSG das Rückleiten des Balles bis auf den Torhüter. Ein entscheidender Faktor war hierfür das Nachschieben Mayulus. Dieser stellte das Zentrum blockend den ballnahen Innenverteidiger zu und forcierte einen weiteren Rückpass zum Torhüter. Dieser Rückpass agierte situativ als Auslöser für den Pressingübergang ins Angriffspressing.

5. Minute

Auf der linken Seite verpasste Barca mehrfach das Timing vertikale Optionen zu schaffen. Cubarsi dribbelte häufig ohne Gegnerdruck an. Durch den Mannbezug im Zentrum war wiederholt die Halbspur geöffnet, um über vertikale Pässe den Zwischenlinienraum zu bespielen. Gerade Rashford hätte aus seiner eingerückten Flügelposition häufiger Abkippbewegungen anbieten können. So hätte dieser über Ablagen den in der Breite durchlaufenden Martin einsetzen können und Dynamik erzeugen können. Stattdessen suchte Rashford vermehrt die Tiefe und bot Cubarsi nur selten Optionen. Dieser agierte allerdings in manchen Momenten auch etwas zu zögerlich und mied den progressiven Pass in den Zwischenlinienraum.

Auch auf der rechten Seite agierte Garcia mit einem großen Zeitvorteil gegenüber dem Auslösen Mayulus. Garcia war durch den nicht existenten Gegnerdruck teilweise in der Lage Mayulu zu überdribbeln und per Dribbling den Weg in den Block zu suchen. Durch den Mannbezug waren die Zentrumsspieler PSGs gebunden und Garcia konnte nur durch ein Rückwärtspressen von Mayulu und Barcola gestoppt werden. Generell hätte sich diese Möglichkeit noch häufiger geboten, um die zweite Aufbaulinie zu passieren und den linienbrechenden Pass auf Torres zu suchen. Auch die vertikale Anbindung über Olmo funktionierte situativ als Folge von guten horizontalen Freilaufbewegungen deutlich besser. So taten sich Pacho und Vitinha im Vergleich zu vertikalen Abkippbewegungen schwer horizontale Bewegungen von Olmo oder Torres aufzunehmen. Diese haben den Vorteil, dass durch die horizontale Bewegung der Gegner im Rücken nur schwer Zugriff auf eine Ablage nah außen auf Yamal hatte. So konnte im Anschluss ein 2gg2 ausgespielt werden.

Schlüsselduell Yamal gegen Mendes

Über das freie Andribbeln durch Garcia gelang es Barca im Laufe der ersten Halbzeit immer besser Anbindungen zu Yamal zu schaffen, um dessen außergewöhnliche Dribbling- sowie Spielmacherqualitäten zu nutzen. Garcia suchte im Andribbeln vermehrt den direkten Weg auf Yamal und überspielte Kounde. Dieser Pass war das Zeichen für Kounde zum Lauf im Halbraum anzusetzen. So konnte Barcola gebunden werden, was Merhkampfsituationen von Barcola und Mendes gegen Yamal verhinderte. Kounde zog diese Läufe vorder-sowie überlaufend bis in den Zwischenlinienraum durch, wodurch der diagonal nach außen auf das leichte Abkippen Yamals schiebende Mendes in der Tiefensicherung gebunden wurde. Dieser übergab Yamal folglich an Barcola, welcher seine Mannorientierung auflöste und nach außen schob. Durch das Übergeben und das kurze Entgegenkommen Yamals entstand ein Zeitvorteil, den dieser nutze, um sich aufzudrehen.

16. Minute

PSG offenbarte in diesen Momenten Probleme in der Tiefensicherung. Trotz der 2gg1 Überzahl gegen Torres im Zentrum verpasste es Pacho die Mannorientierung zu lösen, um horizontal zu verschieben und die durch Mendes Rausschieben entstehende Lücke in der Tiefensicherung zu schließen. Pacho agierte stattdessen zu Box- und Stürmerorientiert, da die Innenverteidiger PSGs Torres meist eng zu zweit markierten, sodass dessen Abkippbewegugen in den Zwischenlinienraum ohne Aufgeben der zentralen Tiefe aufgenommen werden konnten.

Olmo agierte in der Folge aus seiner rechten Halbraum Position als Tiefengeber und belief die geöffnete Tiefe zwischen Mendes und Pacho. Auch Torres suchte mehrfach diagonal einlaufend die offene Tiefe, was in der größten Chance der ersten Halbzeit in der 14. Minute mündete. Durch den temporär freien Fuß war Yamal in der Lage diese Tiefenläufe über präzise Außenristpässe, um Barcola und Mendes herum zu bedienen. Barca konnte so wiederholt gefährlich die Tiefe bespielen. Auch wenn Olmo seine Probleme hatte sich in Laufduellen gegen Pacho oder Mendes durchzusetzen, konnte Barca so mehrfach über Nachrücken von Kounde und Yamal im letzten Drittel zweite Bälle gewinnen.

Garcia war in der Folge sehr auf die frühe Anbindung Yamals fixiert und vernachlässigte tendenziell das vertikale Spiel in den Zwischenlinieraum. Dementsprechend häufig kam Yamal durch das Aufdrehen und Wegziehen der Gegenspieler durch die Tiefe gebenden Läufe von Olmo und Kounde in Dribblingsituationen. Diese waren für Barca entscheidend, um die mannorientierte Spielweise PSGs aufzubrechen und Dynamik zu erzeugen. So setzte sich Yamal teilweise gegen mehrere Gegenspieler durch und konnte dadurch Dynamik erzeugen. Es entwickelte sich in der Folge ein Schlüsselduell zwischen Yamal und Mendes, was beide gleichermaßen für sich entscheiden konnten.

Flache Außenverteidiger lösen Manndeckung

Nach Auslösen des Pressingübergangs durch die besprochenen Muster aus dem Mittelfeldpressing heraus setzte PSG im Angriffspressing auf eine Manndeckung. Diese wurde durch Durchschieben der rechten Seite erreicht, um die Manndeckung der Mittelfeldspieler nicht auflösen zu müssen. Mbaye lief hierfür Cubarsi von außen nach innen an. Folglich sprang Hakimi auf Martin und Zabarnyi übernahm Rashford in der Breite. Aus dem Spiel heraus konnte Paris gerade durch das Springen von Hakimi bei ungenauen Verlagerungen auf Martin für hohe Ballgewinne und Umschaltmomente sorgen. Paris definierte sich in der ersten Hälfte generell sehr stark über das Umschalten durch dynamische Dribblings der Außenverteidiger in den Halbraum nach ungenauem progressiven Spiel Barcas.

Nach Abstößen stellte PSG ebenfalls konsequent manndeckend zu. Jedoch fand Barca hier zunehmend bessere Lösungen gegen das Durchschieben der rechten Seite. Entscheidend hierfür war die sehr flache Positionierung von Martin. Dieser agierte auf Höhe der Innenverteidiger, um den Pressingweg für Hakimi maximal zu verlängern. Dies gab Martin einen Zeitvorteil, wodurch dieser einen offenen Fuß bekam. In der Folge setzte dieser auf verschiedene Lösungen, um die Manndeckung aufzulösen

  • Durch den weiten Pressingweg lief Hakimi Martin mit hohem Tempo an, um diesem so wenig Zeit wie möglich zu gewähren. Dieses hohe Tempo konnte Martin allerdings zu seinem Vorteil nutzen. Über gezieltes Totstoppen mit dem ersten Kontakt zwang er Hakimi dazu abrupt abzubremsen. Mit dem zweiten Kontakt konnte Martin so dynamisch in den offenen Halbraum eindribbeln und gegen den Flow von Hakimi Dynamik erzeugen. Das Auflösen der Manndeckung über das Dribbling hatte zur Folge, dass Vitinha seine Manndeckung auf Olmo löste, um die Kette zu schützen und ein freies Zudribbeln von Martin zu unterbinden. Dies bot Barca die Möglichkeit über Olmo auf die ballferne Seite auf Yamal zu verlagern, sodass dieser die ballfernen Räume im Dribbling nutzen konnte.
  • Bei Abkippen Rashfords suchte Martin den Weg um Hakimi herum an der Auslinie entlang. Durch das Abschirmen Rashfords gelang es Zabarnyi nur schwer vertikal von hinten Druck auf den Ball auszuüben, nahm Rashford jedoch auch jegliche Möglichkeit sich ins Zentrum aufzudrehen oder Anbindungen über eine Ablage zu schaffen. Folglich unterstützte Hakimi Zabarnyi durch Rückwärtspressen. Dieses Zusammenziehen gab Rashford die Möglichkeit den drucklösenden Rückpass auf Martin zu suchen. Die durch Rashfords Rausziehen von Zabarnyi geöffnete Tiefe in der Breite konnte anschließend Pedri aus der Tiefe belaufen. Dem Chipball in den offenen Raum fehlte aber die nötige Präzision.
  • Durch das vertikale Springen von Hakimi bot sich für Martin die Möglichkeit die diagonale Verbindung zum aus der letzten Linie abkippenden Torres zu suchen. Hakimi hätte, um diesen Weg zu blocken höher und weiter aus einer etwas zentraleren Startposition starten müssen. Das frühe kurze Anbieten Pedris an der eigenen Box band Zaire-Emery und öffnete den Passweg ins Zentrum. Torres konnte den Pass so in offener Position empfangen und die Ablage auf den sich ballnah orientierenden Rashford spielen. Diese spielten die anschließende 2gg2 Situation gegen die Pariser Innenverteidiger jedoch nicht erfolgreich aus.

23. Minute

Auch wenn die letzte Konsequenz im Bespielen der offenen Räume fehlte, zeigte Barca hier gute Muster, um über die flache Positionierung von Martin Räume freizuziehen und die Manndeckung aufzulösen.

PSG wird aggressiver im Pressingübergang

In Minute 30 sah sich Enrique durch die Feldüberlegenheit Barcas gezwungen Anpassungen im Pressingübergang aus dem Mittelfeldpressing heraus vorzunehmen. Die rechte Seite um Mbaye und Hakimi schob nun bereits früher im Mittelfeldpressing durch. Man wartete nicht mehr auf das Erzwingen des Rückpasses, um in höheren Räumen in das manndeckende Angriffspressing überzugehen. So verstärkte Mayulu im 4-1-4-1 Mittelfeldpressing seine Mannorientierung auf Garcia und startete bereits aus einer asymmetrisch nach links verschobenen Positionierung. Dies verkürzte die im Auslösen zurückzulegenden Distanzen.

32. Minute

Ballfern oder bei einem Querpass der innenverteidiger schob die rechte Seite konsequent durch. Durch Mbayes Pressingwinkel von außen nach innen verbesserte sich der Druck auf Cubarsi. Dieser kam so nicht mehr in Phasen des Andribbelns ohen Gegnerdruck. Dahinter sprang. Hakimi auf Martin und Zabrnyi auf Rashford.

Ein Nachteil dieses veränderten Auslösens waren diagonale Verlagerungen auf Rashford bei ballfernem Druchschieben von Mbaye und Hakimi. Dieser konnte so in 1gg1 Situationen gegen Zabrnyi gebracht werden. Jedoch fehlte es in diesen Momenten an Untersützungsläufen, um Rashford Anschlussoptionen zu bieten. Zusätzlich presste Hakimi rückwärts, wodurch Rashford von seinen Mitspielern isoliert wurde und sich dadurch meist festdribbelte.

Katalanische Pressinganpassung

Über weite Strecken der ersten Halbzeit agierte PSG sehr risikoavers gegen das manndeckende Angriffspressing Barcas. Mehrfach suchten die Pariser lange diagonale Bälle hinter die Kette auf den rechten Flügel. Ziel dieser langen Bälle war es hinter den in der Vorwärtsbewegung befindenden Martin zu kommen und auf möglichst direktem Wege die Tiefe zu attackieren. Das Spiel in das manndeckende Zentrum wurde Großteils vermieden.

Gegen Ende der ersten Halbzeit begann PSG jedoch sich mehr zuzutrauen. Hakimi rückte aus seiner zuvor flachen Viererkettenpositionierung in eine halbräumige Achterrolle ein. Dies sorgte für eine 4gg3 Überzahl im Mittelfeldzentrum. Die Sechser Barcas agierten tororientiert, was dazu führte, dass de Jong seine Manndeckung auf Ruiz auflöste, um Hakimi aufzunehmen. Dadurch entstand eine Kettenreaktion. Vitinha kippte zwischen die Innenverteidiger als zusätzlicher Aufbauspieler und öffnete dadurch Olmo bindend den Sechserraum. Dieser konnte durch Abkippen von Ruiz als freier Mann aufgefüllt werden. Dieser war dadurch in der Lage sich in zentralen Räumen ohne Gegnerdruck aufzudrehen und eine 2gg1 Situation mit Hakimi gegen de Jong aufzulösen.

37. Minute

Barca reagierte zügig auf dieses Problem und Flick veränderte die Pressingstruktur. Torres stellte nun Vitinha zu, wodurch Olmo in einer Sechserrolle neben Pedri die Pariser Achter Zaire-Emery und Ruiz zustellte. De Jong fiel als Folge zwischen die Innenverteidiger auf den umtriebigen Mayulu. Dieses Dreierkettenpressing hatte den Vorteil, dass bei flacher Positionierung von Hakimi weiter über das Durchschieben der Außenverteidiger ausgelöst wurde. Bei Einrücken Hakimis war man durch die erhöhte Tiefensicherung durch de Jong deutlich flexibler, sodass Martin in diesem Fall tief bleiben konnte. Cubarsi konnte potentiell auf Hakimi herausspringen und war durch die zusätzliche Sicherung von de Jong nicht mehr durch Mayulu gebunden.

Der Nachteil der Umstellung lag jedoch in der Auslösung des Pressings. Diese erfolgte nun über die Außenstürmer von außen nach innen. Folglich sprang der ballnahe Außenverteidiger auf den Außenverteidiger PSGs, während der ballferne Außenverteidiger in die Kette fiel. Durch die weiten Wege im Springen von Kounde war Mendes in der Lage sich erfolgreich aufzudrehen. Über seinen unwiderstehlichen Antritt dribbelte dieser in den Halbraum ein und löste seine Manndeckung. So gelang es Mendes über seine Kombination aus Athletik und Dribblingqualität das Tor zum 1 zu 1 vorzubereiten und die veränderte Auslösung Barcas unmittelbar zu bestrafen.

PSG nutzt Auslösefehler

Yamal tat sich in dieser angepassten Pressingstruktur durch die weiten Wege auf die Innenverteidiger schwer effektiven Druck von außen nach innen auszuüben. Dies führte dazu, dass Torres aus seiner Mannorientierung auf Vitinha herausschob, um Pacho vertikal anzulaufen. Dieser verließ sich hierbei auf das konsequente Durchschieben und Übergeben der Mittelfeldspieler, sodass Olmo Vitinha aufnahm. Pacho löste dieses Anlaufen über einen Rückpass zu Torhüter Chevalier. Torres Priorität lag darauf maximal lange den Deckungsschatten auf Vitinha aufrechtzuerhalten, um ein effektives Durchschieben im Zentrum zu ermöglichen. Dadurch wurde dessen Pressingwinkel beim Durchpressen des Rückpasses auf den Torhüter zu steil. So war es Chevalier mehrfach möglich horizontal über Pacho Torres zu überspielen, da dieser nicht effektiv im Deckungsschatten isoliert wurde. Yamal agierte nun in einer 1gg2 Unterzahl gegen Pacho und Mendes, welche diese effektiv ausspielen konnten.

53. Minute

Teilweise sprang Kounde trotz der bereits fehlenden Sicherung der Tiefe durch de Jong auf Mendes. Die Intention dahinter war den Druck möglichst hochzuhalten, allerdings gab Kounde dadurch nur noch weiter die Tiefensicherung auf. Mendes konnte im Anschluss den ungedeckten Mayulu finden. Dies führte zu einer künstlichen 3gg3 Umschaltsituation mit großen Abständen zwischen den katalanischen Restverteidigern.

Auf der rechten Pariser Seite löste PSG die Manndeckung über klare Abläufe. Rashford versuchte als erster Anläufer Zabarnyi nach außen zu lenken. Durch das weite Springen von Martin auf Hakimis flache Positionierung entstand ein erheblicher Zeitvorteil für Hakimi. Dieser Zeitvorteil wurde teilweise durch das direkte Spiel von Chevalier auf Hakimi weiter vergrößert, da Martin so nicht bei Auslösen durch Rashford frühzeitig springen konnte. Hakimi war dadurch in der Lage sich aufzudrehen und PSG sorgte in der Folge für gute Anschlusoptionen.

55. Minute

Vitinha orientierte sich bei freiem Fuß von Hakimi stark ballnah und sorgte für kurze Abstände für den Ballführenden. Die kurzen Abstände vereinfachten zum einen den Pass für den Passgebers, zum anderen reduzierte diese in Kombination mit dem dynamischen Anbieten Vitnhas die Einflussmöglichkeit seines Manndeckers. Vitinha gelang es so mehrfach durch einen ersten Kontakt in Verschieberichtung sich von seinem Manndecker zu lösen. So war dieser in der Lage Barcola in der Tiefe zu finden. Dieser sollte gezielt in großen Räumen hinter der hohen Kette in Laufduelle gegen Cubarsi gebracht werden, um seinen athletischen Vorteil auszuspielen. Das Einsetzten von Tiefenläufen von Barcola war ein entscheidendes Element in der zweiten Halbzeit. So gelang es PSG auch mehrfach sich über gewonnene Freistöße oder Einwürfe im letzten Drittel festzusetzen.

Fazit

Barca überzeugte in der ersten Halbzeit gegen ein zunächst aus dem Mittelefelfdpressing heraus agierendes PSG und wusste die Schwächen in der Auslösung zu bespielen. Gerade die Einbindung von Yamal und das Belaufen der Tiefe im rechten Halbraum brachte wiederholt Gefahr für Paris. Barca fehlte es etwas an Klarheit im letzten Pass vor dem Abschluss, sowie an Mut noch konsequenter die vertikale Anbindung im Halbraum zu suchen.

Durch gute Umstellungen im Auslösen des Pressingübergang, sowie im eigenen Aufbau kippte das Momentum in der zweiten Halbzeit auf die Seite von Paris. Barca verlor immer mehr den Zugriff im eigenen Angriffspressing und PSG wurde mit zunehmender Spieldauer spielbestimmender. Barca hatte in der zweiten Hälfte auch mit abnehmender Intensität zu kämpfen. PSG wirkte frischer und war neben den Anpassungen auf physischer Ebene überlegen, was zu kaum noch längen Ballbesitzphasen Barcas führte. Die Überlegenheit PSGs mündete schließlich im späten Siegtreffer durch Ramos, wodurch Paris aufgrund der zweiten Halbzeit als verdienter Sieger vom Platz ging, auch wenn eine Punkteteilung sicher auch nicht unverdient gewesen wäre.

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