Aspektanalyse: Ballbesitzspiel des FC Chelsea – VR
Im vorliegenden Artikel wird der Fokus auf den englischen Fußballverein FC Chelsea gelegt, der als letztes verbliebenes Team aus der Premier League das Halbfinale des Turniers (Klub-WM) erreicht hat und dort auf den brasilianischen Klub Fluminense trifft. Im Rahmen dieser Analyse wurden insbesondere die beiden vorangegangenen Partien gegen Benfica Lissabon und Palmeiras detailliert untersucht. Ziel der Betrachtung ist es, zentrale Stärken des Teams herauszuarbeiten sowie bestehende Schwächen aufzuzeigen, die behoben werden müssen, damit Chelsea als ernstzunehmender Titelanwärter gelten kann.
Struktur von Chelsea im Ballbesitz

Chelseas Struktur im Ballbesitz: Cucurella schiebt in die letzte Linie, Cole Palmer besetzt den rechten Halbraum, während Reece James einrückt – daraus ergibt sich eine 3-Box-3-Anordnung im Aufbau.
Enzo Maresca setzt – analog zu seiner taktischen Ausrichtung bei Leicester City – auch beim FC Chelsea auf die derzeit populäre 3-Box-3-Struktur im Ballbesitz. Diese Formation zeichnet sich durch eine dreier Aufbaukette aus, die durch zwei tief agierende zentrale Mittelfeldspieler („Sechser“) ergänzt wird. Letztere positionieren sich in unmittelbarer Nähe zur ersten Pressinglinie des Gegners und dienen als Verbindungsspieler im Übergangsspiel. Davor agieren zwei offensive Mittelfeldakteure („Zehner“) in den sogenannten Halbräumen, die zwischen der gegnerischen Abwehr- und Mittelfeldreihe operieren. Ergänzt wird die Formation durch einen zentralen Stürmer, der für Tiefe sorgt, sowie zwei Flügelspieler, die in erster Linie für Breite im Spiel sorgen und die gegnerische Abwehrkette auseinanderziehen sollen. Der Übergang in die 3-Box-3-Struktur kann durch unterschiedliche Mechanismen und Positionsanpassungen innerhalb der Grundordnung realisiert werden. Im Spiel gegen Benfica bediente sich der FC Chelsea unter Enzo Maresca einer asymmetrischen Ausrichtung, um im Ballbesitz gezielt in diese Struktur zu überführen. Ausgangspunkt bildete dabei eine nominelle 4-1-4-1-Grundordnung, aus der sich durch gezielte Spielerbewegungen eine flexible und ballbesitzorientierte Positionsstruktur entwickelte. Marc Cucurella, der als linker Außenverteidiger aufgeboten war, rückte im Aufbauspiel konsequent bis in die letzte Linie vor und agierte auf einer Linie mit der Offensivreihe, wodurch er als Breitengeber auf der linken Seite fungierte. Gleichzeitig verschob Cole Palmer – ursprünglich als rechter Flügelspieler – in die linke Halbspur, wo er zwischen den Linien anspielbar war und als kreatives Verbindungselement agierte. Reece James, der rechte Außenverteidiger, verblieb in einer tieferen Rolle und formierte gemeinsam mit den beiden Innenverteidigern Levi Colwill und Benoît Badiashile eine asymmetrische Dreierkette, die den Spielaufbau absicherte und das Zentrum entlastete. Im zentralen Mittelfeld übernahm Enzo Fernández eine leicht vorgezogene Rolle mit deutlicher Orientierung zum rechten Halbraum, wo er als verbindendes Element zwischen Aufbau- und Angriffsreihe agierte. Die Doppelsechs bildeten Romeo Lavia und Moisés Caicedo, die sowohl für Stabilität im Zentrum sorgten als auch als erste Anspielstationen im Übergangsspiel dienten. In der vordersten Linie agierte Neuzugang Liam Delap als klassischer Mittelstürmer („Neuner“), wobei er immer wieder durch Tiefenläufe auffiel. Komplettiert wurde die offensive Struktur durch Pedro Neto, der konsequent die rechte Außenbahn besetzte und damit für Breite im letzten Drittel sorgte – ein zentrales Element zur Streckung der gegnerischen Abwehrformation.
Kaum Torgefahr gegen Benfica
Allerdings präsentierte sich der FC Chelsea bislang im Offensivspiel aus dem geordneten Ballbesitz heraus weitgehend ungefährlich. So verzeichnete die Mannschaft im Spiel gegen Benfica lediglich einen erwarteten Torwert (xG) von 0,87 über die Spielzeit hinweg (90. Minuten ohne Verlängerung) – ein Indikator für die geringe Qualität und Anzahl der herausgespielten Torchancen. Die wenigen gefährlichen Aktionen entstanden dabei überwiegend im Umschaltspiel, das vor allem dann effektiv wurde, wenn Benfica in der Restverteidigung Unsauberkeiten zeigte und nicht konsequent nachschob. Diese Situationen offenbarten zwar Chelseas Potenzial im schnellen Vertikalspiel, unterstrichen jedoch zugleich die Defizite im Positionsangriff gegen eine organisierte Defensivstruktur. Benfica agierte in diesem Spiel in einem 4-2-4-System, das sich situativ zu einem 5-2-3 formierte, sobald Di María in die letzte Linie zurückfiel. Die Mannschaft konzentrierte sich dabei vorrangig auf eine kompakte Raumaufteilung und verfolgte einen insgesamt eher passiven Defensivansatz, bei dem das Pressing nur in ausgewählten Situationen gezielt aktiviert wurde. Die vorderste Linie bildeten Barreiro, Pavlidis und Schjelderup, die sich abwartend positionierten, mit dem klaren Ziel, den Spielaufbau der „Blues“ über das zentrale Mittelfeld – insbesondere über die Sechserräume – zu unterbinden. Im Pressing verschob die vordere Dreierreihe ballorientiert und reagierte flexibel auf die jeweilige Spielsituation. Pavlidis übernahm dabei eine pendelnde Rolle zwischen den beiden gegnerischen Sechsern, während der ballnahe Zehner den entsprechenden Halbverteidiger anlief und der ballferne Zehner den jeweils entfernteren Sechser in den Deckungsschatten stellte. Dieses Verhalten wurde durch die beiden Sechser Benficas abgesichert, die situativ vorschoben, um beispielsweise nach einer Spielverlagerung den eigenen Zehner beim Herausrücken zu unterstützen, falls Pavlidis den Sechser von Chelsea nicht rechtzeitig schließen konnte. Das abgestimmte Zusammenspiel verfolgte das Ziel, den Spielaufbau Chelseas gezielt auf die Außenbahnen zu lenken und zentrale Verbindungen bereits in der frühen Aufbauphase effektiv zu unterbinden. In den Flügelzonen ermöglichte das situative Zurückfallen Di Marías in die Abwehrreihe die Bildung einer temporären Fünferkette. Diese strukturelle Anpassung versetzte Benfica in die Lage, einerseits aggressiv auf den ballführenden Spieler herauszurücken, andererseits eine mannorientierte Zuordnung herzustellen. Unterstützt wurde dieses Vorgehen durch die beiden Sechser, die sich zusätzlich vor der Abwehrkette positionierten und somit die defensive Kompaktheit im zentralen Mittelfeld absicherten. Der Pressingauslöser lag in diesem Zusammenhang beim zentralen Stürmer Pavlidis. Das Pressing wurde ausgelöst, sobald der Ball auf den zentralen Innenverteidiger Colwill gespielt wurde. In der Folge rückte die gesamte Mannschaft kollektiv nach und versuchte, den Spielaufbau Chelseas – analog zum Vorgehen von Real Betis im Finale der UEFA Conference League – in einem 2+3-Block unter Druck zu setzen. Die beiden Zehner liefen dabei die Halbverteidiger an, während die Sechser mannorientiert auf Chelseas Mittelfeldakteure vorschoben. Dabei zeigte sich jedoch, dass insbesondere die Sechser Benficas sowie die Mannschaft insgesamt im Nachrücken nicht konsequent agierten. Diese Defizite im kollektiven Verhalten setzten sich auch in der Restverteidigung fort, die in mehreren Situationen unzureichend abgestimmt war und dadurch anfällig für vertikale Durchbrüche blieb. Chelseas Gegenstrategie bestand darin, die beiden eigenen Zehner (Palmer und Enzo Fernández) gezielt seitlich auskippen zu lassen, um die Räume hinter den Zehnern Benficas effektiv zu nutzen. Insbesondere auf der rechten Seite führte dieses Vorgehen zu Schwierigkeiten bei Benfica, da Orkun Kökcü dort wiederholt in eine 2-gegen-1-Situation geriet. In diesen Situationen übernahm er häufig die Absicherung des auskippenden Enzo Fernández auf dem Flügel. An dieser Stelle traten jedoch die strukturellen Schwächen im Spiel des FC Chelsea deutlich zutage, welche im Folgenden näher analysiert werden.

Typische Angriffsszene Chelseas: Enzo Fernández weicht in die Außenspur aus und versucht, mit einem vertikalen Zuspiel schnell hinter die letzte Linie der gegnerischen Abwehr zu gelangen.
- Angriffe nicht richtig vorbereitet
Die „Blues“ zeigten in dieser Phase des Spiels kaum Kontrolle im Ballbesitz. Hauptursächlich dafür war die strategische Ausrichtung, bei nahezu jeder Gelegenheit – insbesondere bei einem offenen Fuß – unmittelbar den vertikalen Ball hinter die gegnerische Abwehrreihe zu suchen. Dies geschah jedoch oftmals ohne vorherige raumöffnende Bewegungen oder das Herausziehen einzelner Defensivspieler aus ihrer Position, teilweise sogar, ohne eine tatsächliche Bedrohung der Tiefe herzustellen. In der Regel war es ausschließlich Liam Delap, der in solche Situationen geschickt wurde und sich dabei allein gegen beide Innenverteidiger behaupten musste.
- Besetzung der letzten Linie
Zwar bot das seitliche Ausweichen der beiden Zehner Chelseas den Vorteil, dass in diesen Räumen – insbesondere auf der rechten Seite – Zuordnungsprobleme in der Defensivstruktur Benficas provoziert werden konnten. Gleichzeitig führte diese Maßnahme jedoch zu einer personellen Unterbesetzung in der letzten Linie, da mitunter beide Zehner auf den Flügeln auskippten und folglich zentrale Anspielstationen in torgefährlichen Räumen fehlten. Aufgrund der mangelnden Angriffsvorbereitung und der fehlenden Präsenz in torgefährlichen Zonen resultierte daraus kaum nennenswerte Offensivgefahr auf Seiten der „Blues“.
- Statisches Positionsspiel
Ein zentraler Grund für die geringe Offensivgefahr des FC Chelsea im Ballbesitz lag in der statischen Spielanlage während des Aufbaus. Insbesondere im ersten Drittel offenbarte die Mannschaft erhebliche strukturelle Defizite: Der Spielaufbau erfolgte häufig aus festen Positionen heraus, wodurch es an Dynamik und Unvorhersehbarkeit mangelte. Der Ballvortrag gestaltete sich über weite Strecken hinweg zu langsam, wobei die Innenverteidiger weit vom gegnerischen Pressingdruck entfernt agierten. Dies führte dazu, dass die Passwege – insbesondere in breite Positionen – unnötig lang und leicht zu antizipieren waren, was Benfica mehrfach in die Lage versetzte, gezielten Zugriff auszuüben oder Ballgewinne im mittleren Drittel zu erzwingen. Anstatt durch aktives Andribbeln gegnerische Linien zu binden und Räume zu öffnen, beschränkte sich die Dreierkette weitgehend auf ein passives, horizontales Passspiel, das dem Aufbau in weiten Teilen jegliche Zielstrebigkeit und Überraschungsmomente nahm. Darüber hinaus fehlten koordinierte Gegenbewegungen in der letzten Linie nahezu vollständig – ein Defizit, das sich auch aus der unzureichenden Raumaufteilung im linken Halbraum erklären lässt. Besonders auffällig war hierbei die suboptimale Positionierung von Enzo Fernández, dem es nicht gelang, diesen strategisch bedeutsamen Raum konstant zu besetzen und dadurch verbindende Strukturen in die Offensive herzustellen. Aufgrund der dargelegten Gründe war Chelsea nicht in der Lage, das Auskippen der Zehner, insbesondere von Enzo Fernández, wirkungsvoll zu nutzen. Wie bereits dargelegt, wurde Fernández auf der rechten Seite regelmäßig von Orkun Kökcü aufgenommen, wodurch im angrenzenden Halbraum Räume entstanden, die Romeo Lavia durch eine höhere Positionierung konsequent besetzte. Pavlidis agierte in dieser Konstellation äußerst laufintensiv und verfolgte Lavia bis tief in den Sechserraum. Anstatt jedoch zu versuchen, Lavia unter hohem Gegnerdruck und enger Verfolgung direkt anzuspielen, hätte Chelsea durch eine schnelle, raumöffnende Verlagerung auf den zentralen Innenverteidiger eine strukturell vorteilhafte Spielsituation erzeugen können. Ein Druckpass mit anschließendem Andribbeln hätte Barreiro gebunden und eine Reaktion innerhalb der defensiven Staffelung Benficas erzwungen. In der Folge hätte sich Badiashile breiter positionieren können, wodurch eine Überzahlsituation im Sinne eines effektiven Zwei-gegen-Eins entstanden wäre, die Barreiro vor eine strategisch nachteilige Entscheidung gestellt hätte. Alternativ wäre – aufgrund des kurzzeitigen Verlassens seiner Position durch Pavlidis – auch ein gezieltes Andribbeln des zentralen bzw. auch des ballnahen Innenverteidigers in das Zentrum eine denkbare Option gewesen. Auf diese Weise hätte Chelsea nicht nur die erste Pressinglinie überspielen, sondern zugleich unter kontrollierten Bedingungen vertikalen Raumgewinn erzielen können.

Beispielhafte Szene für ungenutztes Potenzial im Angriffsspiel: Durch eine frühzeitige Spielverlagerung mit anschließendem Andribbeln und Binden hätte Chelsea ballfern problemlos eine Überzahlsituation herstellen können.
Dies gilt ebenso für jene Situationen, in denen nicht Orkun Kökcü das Auskippen aufnahm, sondern Andreas Schjelderup sich zurückfallen ließ, um Enzo Fernández zuzustellen. Durch Schjelderups Zurückfallen war Benfica nicht in der Lage, einen wirkungsvollen Druck auf den linken Halbverteidiger James auszuüben. Statt diesen Vorteil zu nutzen, agierte James auch in diesen Fällen wenig dynamisch: Anstatt das Spiel durch ein gezieltes Andribbeln zu öffnen, spielte er den Ball aus einer statischen Position, wodurch keine zwingende Reaktion des Gegners provoziert wurde.
Chelseas Anpassungen
Enzo Maresca nahm in dieser Phase gezielte Anpassungen im Positionsspiel seiner Mannschaft vor. So waren es nun vermehrt die beiden Zehner, die sich in den Halbräumen positionierten, während das zuvor häufig praktizierte Ausweichen auf die Flügel seltener zu beobachten war. Diese strukturelle Veränderung führte zu einer Verbesserung des Ballbesitzspiels Chelseas, da sie insbesondere im zentralen Offensivbereich neue Verbindungen und Dynamiken ermöglichte. Durch die verstärkte Präsenz der beiden Zehner – insbesondere Cole Palmer, der sich nun im Zehnerraum bewegte – gerieten die beiden Sechser Benficas zunehmend in eine strukturell problematische Dilemmasituation: Sie mussten einerseits den Zugriff auf Chelseas Sechser aufrechterhalten, andererseits jedoch verhindern, dass sich die Zehner frei zwischen den Linien positionierten. In der Folge eröffnete sich für Chelsea vermehrt Raum zur Spielfortsetzung im Zentrum, da die Sechser der Portugiesen gebunden waren und nicht mehr regelmäßig nach vorne schieben konnten. Verstärkt wurde dieser strukturelle Vorteil dadurch, dass Chelsea nun auf überhastete Tiefenpässe verzichtete und stattdessen mit größerer Geduld und strategischer Ruhe im Angriffsdrittel agierte. Darüber hinaus intensivierte Chelsea im weiteren Spielverlauf die Bemühungen, Liam Delap im Zehnerraum anzuspielen – einen Raum, der durch das gebundene Mittelfeld Benficas zunehmend zugänglich wurde. Allerdings traten hierbei deutliche Entwicklungsfelder zutage: Delap zeigte Schwierigkeiten in der Ballbehauptung mit dem Rücken zum Tor sowie in der anschließenden Weiterverarbeitung unter Gegnerdruck, was die Effektivität dieser Anschlussaktionen spürbar limitierte. Ein besonders wirkungsvolles und im gegebenen Kontext sinnvolles Strukturmerkmal im Aufbauspiel Chelseas stellte das wiederholte, gezielte Ausweichen der beiden Sechser aus dem unmittelbaren Druckfeld dar. Durch diese ausweichenden Bewegungen entstanden neue Passwinkel, die eine verbesserte vertikale Anbindung an den Zehnerraum ermöglichten. Zudem gelang es Chelsea vermehrt, Pedro Neto auf der rechten Seite sowohl in dynamische Laufduelle als auch in isolierte Eins-gegen-eins-Situationen zu bringen. Möglich wurde dies insbesondere durch die Positionierung Enzo Fernández’ im rechten Halbraum sowie durch die mannorientierte Ausrichtung Benficas am Flügel, die dort eine konstante Zwei-gegen-zwei-Konstellation herstellte. Entscheidender Faktor war hierbei, dass Fernández durch sein verbleiben in der Halbspur nicht den Passweg auf den Flügel blockierte, wodurch Neto gezielt in Szene gesetzt werden konnte. Vor allem zu Beginn der ersten Halbzeit resultierten daraus mehrere vielversprechende Offensivaktionen.
Chelsea muss in die Verlängerung
Trotz dieser strukturellen Verbesserungen entwickelte Chelsea nur geringe Torgefahr aus dem eigenen Ballbesitzspiel. Zwar gelang den Londonern durch einen direkt verwandelten Freistoß von Reece James der Führungstreffer zum 1:0, woraufhin sie das Spielgeschehen über weite Strecken kontrollieren konnten. Dennoch musste die Mannschaft – nach einer längeren wetterbedingten Unterbrechung – kurz vor Spielende den Ausgleichstreffer durch einen Foulelfmeter hinnehmen. In den letzten Spielminuten nahm Chelsea nochmals personelle Anpassungen vor, indem er mit Dewsbury-Hall und Nkunku zwei nominelle Akteure einwechselte, die sich insbesondere in den Halbräumen wohlfühlen und dort deutlich mehr Impulse setzen konnten. Durch ihre Bewegungen öffneten sie die Flügelräume besser, etwa durch gezielte Tiefenläufe, wodurch die Angriffsdynamik spürbar gesteigert wurde. Auch in der Angriffsstruktur ergaben sich Veränderungen: Cole Palmer übernahm nun die zentrale Neunerposition, während Liam Delap ausgewechselt wurde. Palmer positionierte sich vermehrt zwischen den Linien, was das Zusammenspiel flüssiger gestaltete und die Positionswechsel unter den Offensivakteuren intensivierte. Darüber hinaus erhöhte Chelsea durch diese flexiblen Bewegungen die Variabilität bei der Kreation von Überzahlsituationen, beispielsweise wenn Palmer mit auf einen Flügel zog und dadurch zusätzliche Anspielstationen sowie Raumvorteile generierte. Letztlich entschieden jedoch drei Umschaltmomente in der Verlängerung über den Sieg. Am Ende der Partie lässt sich feststellen, dass der FC Chelsea nur in jenen Spielphasen offensive Durchschlagskraft entwickelte, in denen entweder ausreichend Zeit und Raum zur Verfügung standen, um individuelle Qualitäten zur Entfaltung zu bringen, oder in denen es gelang, strukturelle Schwächen im Defensivverhalten Benficas gezielt auszunutzen. Besonders deutlich wurde dies auf der linken Seite, wo Benfica situativ vom 4-2-4 in ein 5-2-3 überging. Diese eröffnete in der Übergangsphase wiederholt Räume, die Chelsea mithilfe gut abgestimmter Abläufe effektiv bespielte – insbesondere durch das Zusammenspiel von Cole Palmer und Marc Cucurella, die diesen Bereich durch präzises Timing und saubere Positionsbesetzung konsequent überluden und so in der ersten Halbzeit wiederholt dynamische Angriffssituationen kreierten. Zumindest in der Verlängerung zeigten sich – auch infolge der personellen Umstellungen – deutliche Verbesserungen im Ballbesitzspiel, was wiederum Anlass zur Hoffnung im Hinblick auf die anstehende Partie gegen Palmeiras gab.
Systemänderung gegen Palmeiras
Im Aufeinandertreffen mit Palmeiras implementierte Enzo Maresca gezielte strukturelle Modifikationen im ballbesitzorientierten Spiel seines Teams. Zwar wirkten sich die verletzungsbedingten Ausfälle von Benoît Badiashile und Roméo Lavia sowie die durch eine Gelbsperre bedingte Abwesenheit von Moisés Caicedo ebenfalls auf die personelle Zusammensetzung aus und hatten insofern Einfluss auf die konkrete Ausgestaltung der taktischen Maßnahmen. Dennoch stellten diese Ausfälle nicht den primären Beweggrund für die vorgenommenen Veränderungen dar. Vielmehr standen die taktischen Anpassungen im Zeichen einer übergeordneten strategischen Neuausrichtung. Im Viertelfinalspiel strukturierte sich Chelsea unter Enzo Maresca im Ballbesitz in einer klar erkennbaren 3-1-3-3-Grundordnung, deren konkrete Ausprägung im Detail wie folgt zu beschreiben ist: Andrey Santos, erstmals in die Startformation berufen, agierte als alleiniger Sechser und positionierte sich vor dem Dreieraufbau, bestehend aus Marc Cucurella – der im Vergleich zu vorherigen Partien nicht mehr bis an die Letzte Linie schob – sowie Levi Colwill und Trevoh Chalobah. Im Zwischenlinienraum formierte sich ein offensiv ausgerichtetes Mittelfeldtrio, das vorrangig in den sogenannten Zehnerräumen beziehungsweise den beiden Halbräumen agierte. Enzo Fernández besetzte hierbei den linken Halbraum, während Cole Palmer in seiner bevorzugten Rolle zentral im Zehnerraum operierte. Besonders Palmer überzeugte durch ein ausgeprägtes Gespür für freie Räume sowie durch präzise getimte Tiefenläufe, mit denen er wiederholt für Zuordnungsprobleme in der Defensivstruktur von Palmeiras sorgte. Malo Gusto, nominell als rechter Außenverteidiger eingesetzt, schob in den rechten Halbraum vor und komplettierte somit die horizontale Staffelung auf Höhe der Offensivmittelfeldreihe. In der vordersten Linie stellten Pedro Neto – erneut auffällig als dynamischer Akteur im Eins-gegen-eins – sowie Christopher Nkunku durch ihre Positionierung auf den Flügeln die Breite des Angriffsspiels her. Zentral agierte Liam Delap, der wie bereits in vorangegangenen Begegnungen als klassischer Mittelstürmer aufgeboten wurde. Diese strukturelle Anordnung eröffnete Chelsea mehrere strategische Vorteile und bildete die Grundlage für eine dominante Anfangsphase, die folgerichtig in einer verdienten Führung mündete. Palmeiras agierte nominell in einem 4-4-2-System, das sich in der defensiven Organisation konsequent zu einer Fünferkette staffelte. Im Unterschied zu Benfica, das situativ zwischen einer Vierer- und Fünferkette variierte, handelte es sich bei Palmeiras um eine klar angelegte Grundordnung. Ziel dieser Anpassung war es, insbesondere auf den Flügeln eine numerische Gleichzahl herzustellen und potenzielle Unterzahlsituationen gegen Chelseas breit angelegte Offensivstruktur zu vermeiden. Chelsea gelang es dennoch, durch gezielte Raumaufteilungen und Überladungen sowohl im Zentrum als auch in den Halbräumen wiederholt dynamische Durchbrüche zu initiieren.

Neue Struktur im Spielaufbau: Gegen Palmeiras formierte sich Chelsea in einem 3-1-3-3, wodurch eine 3-gegen-2-Überzahl in der sogenannten Roten Zone hergestellt werden konnte.
Folgen und Effekte der Umstellung
Ursächlich für diesen Vorteil war insbesondere Chelseas strukturelle Schwerpunktverlagerung im eigenen Ballbesitzspiel: Anstatt – wie in vorherigen Partien – einen zusätzlichen Akteur in die Aufbaulinie 1 (Doppelsechs) zu integrieren, wurde nun ein weiterer Spieler in der sogenannten „roten Zone“ (dem Zwischenlinienraum vor der gegnerischen Abwehrlinie) positioniert. Dadurch konnte Chelsea eine 3-gegen-2-Überzahl gegen die beiden zentralen Mittelfeldakteure von Palmeiras herstellen, was dem Team im Zentrum eine deutlich erhöhte Präsenz und Passoptionen ermöglichte. Insbesondere die Rolle von Cole Palmer stellte die Defensive von Palmeiras vor strukturelle Herausforderungen: Immer wieder kam es zu Unklarheiten in der Übergabe und Übernahme zwischen den Linien. Das gravierendste Problem bestand jedoch im ballfernen Halbraum, wo Chelseas zusätzliche Akteure regelmäßig ungedeckt agieren konnten, da Palmeiras‘ Defensivmechanismen keine adäquate Absicherung in diesen Zonen vorsahen. Der Fokus der Spielgestaltung lag dabei eindeutig auf der Bespielung der rechten Spielfeldseite. Dies begründete sich einerseits darin, dass Pedro Neto als zentraler Akteur gezielt in Eins-gegen-eins-Duelle eingebunden werden sollte, um seine individuellen Stärken auszuspielen. Andererseits folgte diese Schwerpunktsetzung auch klar definierten strukturellen Gegebenheiten. Palmeiras formierte seine Fünferkette, indem Estevão Willian bis in die letzte Defensivlinie zurückfiel, während Giay den Halbraum besetzte. Micael fungierte als zentraler Ankerpunkt der Fünferreihe, flankiert von Fuchs als links-innen Spieler sowie Vanderlan auf der Außenposition. Giay zeichnete sich in dieser Konstellation durch ein sehr aggressives Herausrücken im Defensivverhalten aus und verteidigte konsequent auf Enzo Fernández. Im Gegensatz dazu agierte Fuchs vergleichsweise zurückhaltender und zeigte ein eher passives Verteidigungsmuster. Die Ursache hierfür ist in der spezifischen Herausbildung der Chelsea-Defensivstruktur zu sehen. Durch das situative Vorrücken von Malo Gusto, der nominell als Rechtsverteidiger agierte, in den rechten Halbraum, wurde Torres dazu veranlasst, ihm häufig in diese Position zu folgen. Zwar übergab Torres Malo Gusto situativ, um dessen Vorrücken zu ermöglichen und Druck auf den rechten Halbverteidiger von Chelsea auszuüben. Allerdings agierte Fuchs in diesem Zusammenhang weniger konsequent und verzichtete auf die notwendige direkte Deckung von Gusto, sodass dieser infolge der erforderlichen Spielerübergaben seitens Palmeiras häufig ohne unmittelbaren Gegenspieler agieren konnte. Des Weiteren zeigte sich häufig das Bild, dass Martínez zwischen Cole Palmer und Malo Gusto agierte, was auf strukturelle Defizite in der Zuordnung zurückzuführen ist. Das konsequente Herausrücken von Giay auf Enzo Fernández führte dazu, dass sich der rechte Sechser Richard regelmäßig an Santos orientierte und in höhere Zonen vorrückte. Infolgedessen befand sich Martínez in einer komplexen Zwischenposition, da er sowohl die Aufgabe übernehmen musste, Cole Palmer im Zehnerraum zu decken, als auch Malo Gusto im rechten Halbraum, da Fuchs in diesem Bereich nicht aktiv herausrückte. Hierdurch konnte Chelsea Malo Gusto gezielt im rechten Halbraum finden und auf dieser Basis eine dynamische Vorwärtsbewegung initiieren.

Deutlich erkennbar: Gusto mit viel Freiraum in der Rechten Halbspur. Der rechte Flügelspieler orientiert sich auf Chalobah, wodurch der diagonale Passweg auf Malo Gusto frei wird. Zeitgleich attackiert Giay aggressiv Enzo Fernández, während sich der linke Sechser auf Santos fokussiert und der rechte Sechser gezwungen ist, auf Cole Palmer herauszuschieben. So entstanden wiederholt vielversprechende Angriffsmöglichkeiten für Chelsea.
Chelsea nutzte diese Situation nicht nur durch diagonale Verlagerungen, sondern profitierte auch davon, dass Martínez sich in der beschriebenen Zwischenposition befand. Je nach Spielsituation gelang es Chelsea, Cole Palmer im Zehnerraum anzuspielen, der hier mit intelligentem Freilaufverhalten und gutem Timing in seinen Aktionen agierte. Besonders effektiv erwies sich dabei das situative Auskippen von Malo Gusto in die Außenspur: Entweder zog Gusto Martínez aus seiner Position und öffnete somit den Zehnerraum für Cole Palmer noch mehr, oder Chelsea spielte Gusto nach einer Verlagerung an. Gusto erhielt hier Freiraum, da der Pressingweg von Martínez, der zuvor Cole Palmer gedeckt hatte, schlichtweg zu lang war.
Ein weiterer wesentlicher Faktor, der Palmeiras vor erhebliche Probleme stellte, war die Art und Weise, wie Chelsea seine Struktur formierte. Hierbei rückte Malo Gusto von der Position des rechten Außenverteidigers in den rechten Halbraum ein. Diese Bewegung veranlasste Torres dazu, ihm in der Regel konsequent zu folgen, wodurch er sich häufig weit in die letzte Defensivlinie zurückdrängen ließ. Infolgedessen konnte Chelsea in diesen Spielsituationen den dadurch frei gewordenen Raum, repräsentiert durch Chalobah, effektiv mittels raumübergreifender Dribblings nutzen, was im Vergleich zur Partie gegen Benfica eine deutliche Verbesserung darstellte. Gleichzeitig agierte Fuchs ohne klar definierten Bezugspunkt oder spezifische Zuordnung. Dadurch war Chelsea auf der rechten Spielfeldseite in der Lage, eine erhöhte offensive Dynamik zu entfalten. Die hohe personelle Besetzung der Roten Zone erwies sich ebenso für Chelsea als strategischer Vorteil, da sie eine effektivere Anbindung an das Zentrum ermöglichte. Ein zentraler Aspekt war dabei die konsequente Besetzung der Halbräume, wo die Blues in diesem Spiel auf häufige Ausweichbewegungen (sog. Auskippbewegungen) weitgehend verzichtet wurde. Ein wiederkehrendes Angriffsmuster bestand darin, dass ein Ball am Flügel stets mit Tiefgang in der Halbspur verbunden war. Dadurch wurde der Sechser von Palmeiras häufig in die letzte Linie gedrückt. Ursächlich hierfür war die flache Positionierung des breiten Gebers – meist Pedro Neto –, der den gegnerischen Außenverteidiger aus der Kette herauszog.Trotz der Tiefenläufe blieb Chelsea durch die gezielte Besetzung des Zehnerraums in der Lage, eine ballnahe und effektive Anbindung an das Zentrum herzustellen. Ergänzend schob häufig auch der eigene Sechser, Santos, mit nach, wodurch Chelsea mehrere vertikale Ebenen zur Anbindung an das Zentrum etablieren konnte – ein Ansatz, der sich im Spielverlauf als äußerst wirkungsvoll erwies. Exemplarisch für Chelseas strategische Überlegenheit im Spielaufbau ist das Führungstor in der 16. Minute. Durch das Einrücken von Gusto in die rechte Halbspur wurde der gegnerische rechte Flügelspieler Torres nach hinten gedrückt, wodurch Chelsea ein strukturelles Übergewicht im Aufbau – konkret ein 3-gegen-2 – herstellen konnte. In der Folge eröffnete sich ein freier Raum, den Chalobah unbedrängt anspielte und dynamisch andribbelte. Diese Bewegung zwang Palmeiras zu einer defensiven Reaktion: Der ballnahe Sechser rückte aus der Formation heraus, um Druck auf den ballführenden Chalobah auszuüben. Der ballferne Sechser hingegen hatte zuvor bereits auf Chelseas Sechser Santos herausgeschoben und war daher nicht in der Lage, rechtzeitig in die zentrale Zone zurückzukehren, um Cole Palmer aufzunehmen. Chelsea profitierte in diesen Situation von einer verbesserten strukturellen Anbindung an das Zentrum, wodurch Palmer in aussichtsreicher Position angespielt werden konnte. Nicht nur im allgemeinen Spielverlauf, sondern insbesondere beim Führungstreffer zeigte Cole Palmer seine individuelle Klasse: Mit einer technisch anspruchsvollen Drehung verschaffte er sich den nötigen Raum im Zehnerraum und schloss den Angriff anschließend mit großer Präzision zum 1:0 ab.

Perfekt herausgespielter Angriff: Das 1:0 durch Cole Palmer verdeutlicht eindrucksvoll die Effektivität der neuen Struktur. Der rechte Flügelspieler wird tief in die letzte Linie gedrängt, wodurch Chelsea kontrolliert andribbeln kann. Durch das Vorschieben von Richard, dem linken Sechser, öffnet sich der Zehnerraum – Cole Palmer bleibt dort ungedeckt und kann frei abschließen.
Optimierungspotenzial im Ballbesitzspiel
Auch in diesem Spiel zeigte Chelsea zwar Fortschritte im strukturellen Bereich, doch wurden zugleich Bereiche sichtbar, in denen weiterhin Optimierungspotenzial besteht. Die gewählte Strukturelle Veränderung ermöglichte klare Vorteile, die sich unter anderem im Führungstreffer zum 1:0 widerspiegelten. Dennoch traten im weiteren Spielverlauf vereinzelt Aspekte zutage, die auf noch bestehende Unstimmigkeiten in der Gesamtperformance hinweisen. Insbesondere auf der linken Seite zeigte sich deutliches Potenzial zur Leistungssteigerung. Enzo Fernandes agierte hier häufig mit einer flacheren Positionierung. Das aggressive Herausrücken von Giay eröffnete immer wieder Räume hinter der Verteidigung, welche jedoch von Chelsea nicht konsequent genutzt wurden. In diesen Situationen wäre es wünschenswert gewesen, dass Chelsea vermehrt Tiefenläufe anbietet, um diese Raum effektiv zu bespielen. Zudem war das Timing der Läufe, beispielsweise von Liam Delap, häufig unzureichend, da er den sich öffnenden Raum meist zu spät anlief. Meiner Ansicht nach bleibt weiterhin fraglich, ob Enzo Fernandes in der derzeitigen Position seine optimale Rolle einnimmt. Es zeigte sich, dass Fernandes zahlreiche Ballkontakte benötigt, um sein Spiel effektiv zu gestalten. Aus diesem Grund wich er häufig tief in den Spielaufbau aus und positionierte sich teilweise hinter die erste Pressinglinie von Palmeiras. Diese Bewegung ist zum einen auf die enge Deckung durch Giay zurückzuführen, verdeutlicht jedoch gleichzeitig seinen Drang, das Spiel aktiv mit dem Ball am Fuß zu lenken. Dieses Verhalten ähnelt seinem Auftritt gegen Benfica, bei dem er regelmäßig auf die Flügelposition auswich. Auffällig ist jedoch, dass ihm insbesondere bei Tiefenläufen die notwendige Dynamik fehlt, um diese Läufe mit der erforderlichen Wirkung und Geschwindigkeit durchzuführen. Auffällig war, dass Chelsea insbesondere in der Anfangsphase vermehrt Ballverluste im Sechserraum – einer strategisch besonders sensiblen Zone – verzeichnete. Die Ursachen hierfür liegen zum einen an Santos und zum anderen in den strukturellen Gegebenheiten des Aufbaus begründet. Anstatt wie üblich mit einem 3+2-System aufzubauen, agierte Chelsea in einem 3+1-Aufbau, wodurch die Anzahl der Spieler im Sechserraum reduziert war. Santos versuchte durch seine Bewegungen eine Anspielstation für die Halbverteidiger bereitzustellen und war daher ständig in Bewegung. Im Gegensatz zu einem 3+2-System, in dem die Sechser durch kurze, kontrollierte Bewegungen anspielbar sind, erfordert der 3+1-Aufbau vom Sechser deutlich mehr Bewegung. Dies hat den Nachteil, dass er weniger Zeit für eine optimale Positionsfindung hat und den Ball häufig in der Bewegung verarbeiten muss, anstatt ihn aus einer stabilen, ruhenden Position zu kontrollieren. Hinzu kommt, dass Santos Defizite im ersten Ballkontakt offenbarte. Diese Unsicherheiten im Aufbauspiel trugen maßgeblich dazu bei, dass Palmeiras insbesondere in der Anfangsphase zu vielversprechenden Umschaltmomenten gelangte. In der Folge wich Chelsea zunehmend davon ab, Santos aktiv in den Aufbau einzubinden, um das Risiko weiterer Ballverluste in dieser sensiblen Zone zu minimieren.
Fazit
Nach dem Weiterkommen gegen Palmeiras steht Chelsea nun vor der nächsten Herausforderung gegen ein südamerikanisches Team – Fluminense. Im Vergleich zur vorherigen Partie gegen Benfica zeigte Chelsea insbesondere im Ballbesitzspiel eine deutlich verbesserte Leistung, was maßgeblich auf die veränderte strukturelle Ausrichtung zurückzuführen war.ffen bleibt zwar, ob Trainer Enzo Maresca die Struktur im bevorstehenden Spiel gegen Fluminense beibehalten wird, allerdings erscheint es aufgrund der positiven Entwicklungen in der letzten Partie sehr wahrscheinlich, dass er an der zuletzt gewählten Anordnung festhält. Sicher ist hingegen, dass Moisés Caicedo nach abgesessener Gelbsperre wieder zur Verfügung steht und potenziell eine zentrale Rolle im zentralen Mittelfeld einnehmen könnte. Trotz der strukturellen Fortschritte bleibt das Ballbesitzspiel Chelseas in weiten Teilen stark positionsorientiert und phasenweise statisch. Auffällig ist insbesondere, dass die Innenverteidiger häufig in großem Abstand zum gegnerischen Druck agieren. Dies führt einerseits zu verlängerten Passwegen, was das Angriffstempo hemmt, und andererseits zu größeren Distanzen in der Restverteidigung, wodurch der Zugriff auf gegnerische Stürmer im Umschaltmoment erschwert wird. Nichtsdestotrotz war eine positive Entwicklung erkennbar, wie unter anderem das Tor von Chalobah exemplarisch verdeutlicht. Positiv hervorzuheben ist die Rolle von Cole Palmer, der bereits in der Partie gegen Benfica auf seiner Position für zahlreiche offensive Impulse sorgte. Gegen Palmeiras avancierte er schließlich zum spielentscheidenden Akteur und war maßgeblich am Einzug Chelseas ins Halbfinale beteiligt.
VR: VR ist bei einem Traditionsreichen Reginalligisten im Analysebreich tätig. Sein Größter Traum ist es langfrisistig irgenwann mal mit diesem Verein in der Champions League aufzulaufen. Kurzfrisitig ist das Ziel der Aufstieg in Liga 3.
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