Im Zentrum der Macht: Der Klassiker – MH, FN
Borussia Dortmund und der FC Bayern München trennen sich in einem ausgeglichenen Spiel am Samstagabend verdientermaßen mit einem 1:1. Während der BVB in Halbzeit 1 durch eine starke Zentrumskontrolle die fast schon gewohnte Dominanz der Münchner verhindern konnte und folgerichtig mit einer 1:0 Führung in die Pause ging, schafften es die Bayern in Halbzeit 2 ebenso verdient noch den Ausgleichstreffer zu erzielen. In diesem Artikel werden wir die entscheidenden taktischen Kniffe und Phasen des Spiels herausarbeiten.
Dortmunder Angriffspressing
Nuri Shahin stellte seine Dortmunder Mannschaft sehr gut auf das Münchner Aufbauspiel ein. Nicht viele Mannschaften schafften es bislang, so effektiv die Bayern zu pressen und die Kontrolle über das häufig von den Münchnern überladene Zentrum gegen den Ball zu gewinnen.
Aus einer 4-3-2-1 Grundstruktur pressten die Dortmunder phasenweise immer wieder hoch. Nmecha agierte dabei als alleiniger Sechser. Beier und Gittens ließen sich etwas zurückfallen auf die Höhe Nmechas in den Halbraum, um gegen die meist inversen Außenverteidiger Davies und Laimer verteidigen zu können. Sabitzer sowie Groß schoben hoch, um Druck auf den Ballführenden ausüben zu können.
Die flexible Münchner Aufbaukette um Kimmich, Kim und Upamecano wurde dementsprechend durch das 2-1 Pressing von Sabitzer, Groß und Guirassy unter Druck gesetzt. Besonders hervorzuheben gilt es hier die zentrumsschließenden Deckungsschatten der anlaufenden Dortmunder. So schob einer der 3 – zumeist Sabitzer oder Guirassy – auf den Ballführenden, während die beiden anderen sich etwas fallen ließen und Passwege ins Zentrum schlossen.
Somit war es für München äußerst schwierig die 6er Goretzka und Kimmich im Zentrum bzw. die in den Halbraum abkippenden Außenverteidiger oder die sich fallenlassenden Kane und Musiala im Zentrum zu finden. Schafften es die Münchner dennoch eine Ebene zu überspielen, so rückte beim Spiel über die Münchner linke Seite Nmecha vor, um zu attackieren und Groß ließ sich ballfern auf eine defensivere Position im Zentrum fallen. Es herrschte im Zentrum eigentlich immer eine Überzahl der BVB Spieler.
Folgerichtig ließ sich insbesondere Kimmich immer wieder auf die linke Innenverteidigung fallen, um durch eine 3er Aufbaukette das Dortmunder Pressing in die Breite zu ziehen und Schnittstellen zu öffnen.
Die Dortmunder wiederum schafften es durch den aufrückenden Groß und die dahinter absichernden Sabitzer und Guirassy dennoch das Zentrum zu schließen. Allerdings erforderte das weitere Laufwege für das Dortmunder Pressing, was sich athletisch in Halbzeit 2 durchaus bemerkbar machte.
Um den Druck maximal hoch zu halten, liefen die Dortmunder meist in Person von Guirassy auch Neuer an. Indem er im Bogen einen Innenverteidiger zulief und die zentralen Schnittstellen durch Sabitzer und Groß geschlossen wurden, konnte das Münchner Aufbauspiel immer wieder auf eine Seite gelenkt werden.
Dort konnte der BVB mannorientiert auf die jeweiligen Außenverteidiger pressen. Die häufig das Pressing lösenden Kane oder Musiala wurden bei Fallenlassen insbesondere von dem immer wieder vorrückenden Anton unter Druck gesetzt. Somit zwang Dortmund vor allem in der Anfangsphase die Bayern immer wieder zu Fehlpässen im tiefen Aufbauspiel.
Insbesondere in den ersten 20 Minuten schafften es die Dortmunder unfassbar viele Fehlpässe zu provozieren. Dass das danach nicht mehr ganz so effektiv funktionierte, hing auch mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Anton zusammen. Der eingewechselte Süle interpretierte seine Rolle als Innenverteidiger im Pressing weit weniger aggressiv, sodass insbesondere Musiala bei Ausweichen auf den linken Halbraum deutlich mehr Raum hatte. Fraglich ist allerdings, ob die Münchner das aggressive Aufrücken Antons durch Tiefenlaufwege von Davies oder Coman im Laufe des Spiels nicht für sich hätten nutzen können.
Es lässt sich festhalten, dass die Dortmunder durch ein enorm dichtes Zentrum im Angriffspressing die sonst übliche Münchner Dominanz verhindern konnten.
Dortmunder Mittelfeldpressing
Insbesondere in der ersten Halbzeit schafften es die Dortmunder durch ihr Angriffspressing aber auch durch ein kompaktes Mittelfeldpressing die Münchner vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Aus einem 4-4-2 mit Sabitzer vorschiebend, konnte der BVB Druck auf die ballführenden Innenverteidiger ausüben.
Anton agierte immer wieder vorrückend auf dem Sprung auf Musiala, sodass teils 3-5-2 Strukturen entstanden. Somit war das Zentrum enorm kompakt und die Münchner konnten auch hier die strategisch wichtige Mitte in Ballbesitz nicht unter eigene Kontrolle bringen. Um das Loch des „auf dem Sprung“ agierenden Anton zu schließen, rückten die beiden Außenverteidiger Ryerson und Bensebaini etwas ein. Die Außenspieler Beier und Gittens agierten auch hier wieder mit einem Fokus auf das Zentrum, indem sie aus dem Halbraum heraus startend pressten.
Dortmunder Spielaufbau unter Münchner Angriffspressing
Für die allermeisten Mannschaften in dieser Saison stellte das mannorientierte Münchner Angriffspressing große Probleme im eigenen Spielaufbau dar. Durch den enorm hohen Druck und die individuelle Überlegenheit der Münchner verloren die gegnerischen Mannschaften meist tief in der eigenen Hälfte den Ball oder wurden zu langen Bällen gezwungen.
Insbesondere seit dem verlorenen Duell in der Champions League agieren die Münchner etwas weniger risikoreich im Pressing. Das beruht allerdings nicht auf, wie häufig angenommen, einem „freien“ raumorientierten Spieler, sondern auf den Startpunkten der mannorientierten Spieler. So lassen die Münchner dem Gegner zunächst etwas mehr Raum, indem sie individuell weiter im Zentrum starten. Somit lassen sich die Bayern nicht so leicht auseinanderziehen und das Zentrum verwaisen. Für den Gegner bedeutet das hingegen etwas mehr Zeit auf Außen.
Die Dortmunder hingegen zeigten sich bestens vorbereitet auf das Münchner Pressing. Regelmäßig überluden die Dortmunder die letzte Linie mit bis zu 7 Spielern. Aus einer Art 2-1-2-5 mit hochgeschobenen Außenverteidigern und hochgeschobenen 8ern sorgte der BVB für große Probleme in der Mannorientierung.
Das nun kaum noch besetzte Zentrum konnte belaufen werden durch die auf der gegnerischen letzten Linie startenden 8er Groß und Sabitzer. Diese ließen dann häufig auf die sich fallenlassenden Außenverteidiger oder die aufrückenden Innenverteidiger klatschen. So konnten die Dortmunder die Mannorientierung manipulieren. Der Platz, den die Münchner den Dortmunder Klatschoptionen auf Außen ließen, um das Zentrum zu schließen, konnte zum Vorteil des BVBs genutzt werden. In diesem Muster fiel auch das 1:0 für Dortmund.
Immer wieder wurden zudem auf der letzten Linie gegenläufige Bewegungen ausgeführt, woraufhin ein langer Ball auf den meist entgegenkommenden Guirassy gespielt wurde oder versucht wurde die schnellen Beier und Gittens tief einzusetzen. Das war insbesondere deswegen schwer zu verteidigen, da die Verteidiger der Münchner die langen Bälle zunächst tief absichern müssen, bevor sie auf einen entgegenkommenden Spieler pressen. Somit konnte Guirassy aufgrund des Zeitvorteils durchaus erfolgreich immer wieder den Ball festmachen.
Durch die Manipulation der Mannorientierung konnten die Dortmunder auch hier die Münchner Dominanz brechen. Das Angriffspressing der Bayern zeichnet sich normalerweise dadurch aus, dass der Gegner im eigenen Ballbesitz gar nicht erst zur Entfaltung kommt. Dortmund jedoch konnte immer wieder eigene Ballbesitzphasen generieren und ließ sich in Halbzeit 1 nicht um den eigenen 16er einschnüren. Zusätzlich zur Kontrolle des Zentrums im eigenen Pressing sorgte das für ein ausgeglicheneres Spiel als vielleicht im Vorfeld erwartet mit leichten Vorteilen für die Dortmunder.
Veränderte Spielanlage in der 2. Halbzeit
Während das Dortmunder Angriffspressing dem bayerischen Spielaufbau in der ersten Halbzeit noch zunehmend Probleme bereitete, gelang es den Münchnern in der zweiten Halbzeit durch ein paar spannende Kniffe, die Spielkontrolle zu erlangen und Dortmund ins Abwehrpressing zu zwingen.
Ein wesentlicher Faktor war die veränderte Rolle von Musiala. Dieser kippte bei Sabitzers Herausschieben in die erste Pressinglinie häufig in die linke Halbspur ab, um die zweite Aufbaulinie zu überladen. Die Halbspur wurde durch die etwas höhere Positionierung von Davies geöffnet, was mehr Raum für Musiala schuf, um seine Dribblingstärke gegen einen herausrückenden Dortmunder Zentrumsspieler auszuspielen.
Sabitzer versuchte wie schon im ersten Durchgang durch seinen Bogenlauf, Goretzka in den Deckungsschatten zu stellen. Im Gegensatz zu Anton ging der für ihn eingewechselte Süle diese Wege Musialas bis tief in die Münchner Hälfte nicht mit und entschied sich in diesen Situationen für die Sicherung des Raumes. Dadurch schob Nmecha diagonal aus dem kompakten Zentrum auf Musiala heraus und ließ den Zwischenraum unbesetzt, da Groß sich aufgrund der durch das Abkippen Musialas verursachten numerischen Überlegenheit Bayerns nicht dorthin absetzen konnte. Groß schob deshalb ballorientiert auf Goretzka, wodurch Kimmich als ballferner Sechser zum freien Mann wurde.
Bayern war im zweiten Durchgang zudem sauberer im Finden dieses freien Mannes und im Ausspielen der +1-Überzahl, was sicher auch durch die durch Müdigkeit abnehmende Intensität im Dortmunder Angriffspressing begünstigt wurde. Ein weiterer Nebeneffekt der Überzahl Bayerns in der zweiten Linie war die gezwungene Rückwärtsorientierung der ersten Aufbaulinie, wodurch die Passwege nicht mehr optimal zugestellt werden konnten und der Druck auf den Ballführenden nachließ.
Kleinere Anpassungen im Pressing
Ein weiterer Faktor für die höhere Spielkontrolle der Bayern im zweiten Durchgang war das in der ersten Halbzeit noch häufig überspielte Angriffspressing. Bayern agierte nun deutlich risikoreicher in ihren Mannorientierungen, indem die Abstände zu den direkten Gegenspielern schon bei gegnerischem Abstoß kleiner waren und sichtbar enger an den Gegenspielern gestanden wurde.
Dies erschwerte das Auflösen Dortmunds über die Außenverteidiger, die aufgrund der zentrumsorientierten Positionierung und weiten Abstände der Münchner Außenspieler häufig als Exit-Option genutzt werden konnten.
Auch das Anlaufverhalten der ersten Pressinglinie war sichtlich verbessert. So konnte Müller durch kürzere Abstände zu Kobel und einen geschickten Bogenlauf sowohl Schlotterbeck als auch den abkippenden Groß in seinen Deckungsschatten nehmen. Kobel blieb somit nur der lange Ball auf Guirassy, der eigentlich erst kontrolliert nach dem Überspielen Müllers erfolgen sollte, oder das horizontale Spiel über die Viererkette. Dies brachte Bayern in eine aussichtsreiche Pressingsituation, wodurch unkontrollierte lange Bälle unter Druck durch Ryerson erzwungen werden konnten.
Flügelspiel gegen Abwehrpressing
Als logische Reaktion auf das verdichtete Dortmunder Zentrum setzte Kompany im zweiten Durchgang sehr stark auf ein dynamisches Flügelspiel mit vielen Positionsrotationen und Tiefenläufen. Zudem wurden immer wieder dynamisch diagonale Linien gebildet. Bayern agierte mit zwei Dreiecken auf den Außen, die sich in ihren Rotationen aber etwas anders verhielten. Durch Musialas Abkippen und das Ausweichen Müllers auf die Außen blieb das Zentrum im Aufbau häufig unbesetzt, was den Flügelfokus unterstreicht.
Auf der linken Seite wurde das Dreieck durch Davies, Tel und Musiala gebildet. Ziel war es, Musiala im Zwischenlinienraum ins Aufdrehen zu bekommen. Durch das Einrücken von Davies wurde zunächst der diagonale Passweg von Kim auf den als Breitengeber agierenden Tel geöffnet, im Gegensatz zum sonst häufig gesehenen Herauskippen des Außenverteidigers, um diesen ins Andribbeln zu bekommen und von dort die Flügelrotationen zu starten. Dadurch konnte die Tiefe noch konstanter belaufen werden, um die Dortmunder unter Stress zu setzen.
So setzte Davies noch bevor Kims Pass Tel erreichte mit seiner Dynamik zu einem Tiefenlauf in der linken Halbspur an. Dieser Lauf zog die Aufmerksamkeit des sehr mannorientiert agierenden Beier auf sich. Zudem wurde Süle vor die Entscheidung gestellt, Davies Lauf zu folgen, die Tiefe zu sichern und den Zwischenlinienraum zu öffnen, oder seine Positionierung in der letzten Linie zu halten und die Option offen zu halten in den Zwischenraum herauszuspringen. Dadurch, dass sowohl Beier als auch Süle sich an Davies orientierten, öffnete sich Raum für Tel, um im isolierten 1-gegen-1 gegen Ryerson nach innen zu dribbeln und den in den Zwischenlinienraum dynamisch hineinstartenden Musiala zu finden. So wurde unter anderem Bayerns vielleicht größte Chance in der 49. Minute, als Müller frei vor Kobel auftauchte, eingeleitet.
Auf der rechten Seite wurde im Dreieck aus Laimer, Sané und Müller sehr viel rotiert. Müller und Sané besetzten im Wechselspiel den Zwischenraum, und Müller kippte häufig nach außen in eine Art Rechtsverteidiger-Position. Ähnlich zu Davies auf der anderen Seite setzte Laimer gerne zu Tiefenläufen aus einer etwas tieferen Position in der Halbspur an. Der sehr mannorientiert agierende Gittens folgte diesen Läufen und verhinderte somit eine mögliche Münchner Überladung der letzten Linie. Durch diese konstanten Rotationen konnten die Dortmunder Mannorientierungen manipuliert und regelmäßig die Tiefe geöffnet werden.
Dortmunder Abwehrpressing als Reaktion
In der Folge des immer höher werdenden Drucks der Bayern durch die vermehrte Spielkontrolle zogen sich die Dortmunder immer tiefer in ein 4-4-2/4-1-4-1-Abwehrpressing, abhängig von der Positionierung Sabitzers.
Gittens und Beier agierten sehr mannorientiert auf Bayerns eingerückte Außenverteidiger und betrieben einen sehr hohen Aufwand. Durch das mannorientierte Verteidigen ließen sie sich immer wieder in die letzte Linie hineinfallen, was es durch die weiten Wege zudem schwerer für sie machte, für Entlastungsangriffe nach Ablagespiel Guirassys zu sorgen. Man merkte den Dortmundern aufgrund des hohen Aufwandes gegen den Ball die Erschöpfung sichtlich an. Sicher hatte das Zurückfallen ins Abwehrpressing auf individueller Ebene auch unterbewusste, psychologische Gründe, die Spieler eher zur Sicherung des Raumes statt zum aktiven Verteidigen veranlassen. Das Spiel entwickelte sich so gegen Ende zu einer Defensivschlacht der Dortmunder, resultierend im durch den erhöhten Druck verdienten Ausgleichstreffer der Bayern durch Musiala.
Trotz dessen und der verbesserten Bayern in der zweiten Halbzeit gelang es Dortmund, wie bereits im Part des Mittelfeldpressings erklärt, sehr gut, die zentrale Progression einzuschränken. Eine entscheidende Rolle dürfte hier allerdings auch die durch das Fehlen Kanes mangelnde Durchschlagskraft und Strafraumpräsenz der Bayern im letzten Drittel gespielt haben. Ebenso wurden seine Fähigkeiten als Verbindungsspieler in der Zentrale, der sich gerne tiefer fallen lässt, schmerzlich vermisst.
Fraglich ist zudem, ob die Bayern mit Goretzka eine alternative Option zur Stärkung der Boxpräsenz gegen tief verteidigende Gegner hätten. Goretzka, welcher gegen Dortmund am Ende des Spiels als Innenverteidiger agierte, könnte durch die für ihn typischen Läufe aus dem Rückraum zur Überladung der Box für eine weitere Möglichkeit sorgen, einen tief stehenden Gegner trotz Kane Ausfall mit Flanken zu bespielen.
Fazit
Der „Deutsche Klassiker“ verläuft unerwartet ausgeglichen. Das hängt vorrangig mit der Zentrumskontrolle Dortmunds im Pressing zusammen. Dennoch schaffen es die Bayern insbesondere ab der zweiten Hälfte das Spiel immer mehr zu kontrollieren. Das liegt an einem risikoreicheren Angriffspressing, einem angepassten Spiel über die Flügel bzw. den Halbraum und den athletischen Anforderungen an die Dortmunder Spieler im Pressing. Es wird besonders interessant zu sehen sein, wie Kompany und Co. zukünftig auf gegnerische Zentrumsüberladungen reagieren werden.
Autor: FN beschäftigt sich mit intensiv mit Taktiktheorie als auch Analysen zu aktuellen Spielen und Entwicklungen im Fußball. Auf Twitter ist er als @felixnb aktiv.
Autor: MH ist Fußball-Aficionado von Herzen. Seine Wohnung gleicht einer Fußball-Bibliothek in deren Regalen Bücher über die großen Taktiker von Rinus Michels bis Pep Guardiola stehen. Das Buch von Spielverlagerung.de fehlt hier natürlich nicht. Für MH ist Fußball nicht nur ein Spiel. Es ist ein Lebensgefühl. Auf X ist er unter Mh_sv5 zu finden.
3 Kommentare Alle anzeigen
tobit 3. Dezember 2024 um 10:21
Hatte mich schon länger gefragt, wann mal jemand den Bayern mit dem Tannenbaum (oder vllt auch einem engen 3-4-1-2) das Zentrum klaut. Dass das jetzt ausgerechnet mein BVB geschafft hat, überrascht mich nach den letzten Jahren taktischer Tristesse doch ein bisschen. Aber Sahin macht sich so langsam wirklich gut. Vllt war die erzwungene Umbesetzung einiger Positionen in der Verletzungsmisere der Kickstart für ihn um einigen „offensiven“ Spielern auf der tieferen Position zu vertrauen, wo er ihre (bewegungs-)technischen Fähigkeiten für seine Idee braucht.
Next Generation 3. Dezember 2024 um 17:39
Interessanterweise hat der BVB im CL Finale gegen Real bereits mit dieser Anordnung im 4-3-2-1 mit zurückgezogenen Flügelspielern und vorgezogenen Achtern zum Pressen gespielt. Damals war es ein sehr aggressives Mittelfeldpressing. Offensichtlich hatte Shahin da schon taktisch das Sagen. 🙂
Interessant war allerdings auch, wie Real es gelöst hat: Überladen der eigenen Aufbaulinie, sodass kein Druck entsteht und Freiziehen der Außen, sodass Vinicius und Rodrygo andauernd in 1gg1 Duelle auf Außen mit viel Raum konnten. Vielleicht ist das auch eine Methode für die Bayern, die ja mit Coman, Olise und Co. ähnlich 1gg1 starke und schnelle Flügelspieler haben.
tobit 4. Dezember 2024 um 00:30
Es widerspricht glaube ich einfach sehr den Prinzipien von Kompany, so viele Spieler nach ganz hinten zu ziehen. Und aktuell hat er da auch nicht so ganz das Mittelfeldpersonal für – anders als Real mit Tchou, Kroos und Fede damals.