Eine Rote Karte vermiest den guten Matchplan von Enochs – MX

2:0

Regensburg hielt gegen die Aufstiegsfavoriten aus Berlin lange gut mit und setzte sie in einigen aggressiven Pressingaktionen unter Druck und auch mit dem Ball einige strategische Nadelstiche. Dennoch konnte Hertha BSC am Ende siegen und profitierte dabei nicht unwesentlich von einer Roten Karte.

Die Grundformationen

Die Hertha begann die Partie im Vergleich zum überzeugenden 5:1-Sieg im DFB-Pokalspiel in Rostock mit zwei Änderungen in der Startaufstellung. Neuzugang Schuler ersetzte als zentraler Stürmer den zu Hoffenheim abgewanderten Tabakovic, während Ernst wieder als Torhüter für den Pokalkeeper Gersbeck zwischen die Pfosten rückte. In der 4-3-3-Grundordnung übernahm Demme die Rolle des tiefstehenden Spielmachers vor den Innenverteidigern Gechter und Kempf, wobei er als Verbindungsspieler zwischen Abwehr und Mittelfeld agierte. Im Spielaufbau lastete die Hauptverantwortung auf den beiden Innenverteidigern Gechter und Kempf, die breiter als üblich positioniert waren, um das Spiel von hinten heraus zu gestalten. Unterstützung erhielten sie dabei durch die abkippenden Halbraumspieler Karbownik und Maza, die durch ihre Bewegungen das Aufbauspiel in das zweite Drittel unterstützten.

Bei den Regensburgern gab es einen Wechsel in der Startformation: Benedikt Saller ersetzte Robin Ziegele. Saller positionierte sich im Gegensatz zum linken Außenverteidiger Schönfelder deutlich tiefer und halbräumiger, um sich stärker in den tiefen Spielaufbau einzubringen. Diese Anpassung half, den weniger aufbaustarken Innenverteidiger, in der Aufbau-Dreierkette, Ballas zu entlasten und ermöglichte Schönfelder, früher und häufiger in die Tiefe zu stoßen. Insgesamt blieb die Grundformation der Mannschaft von Trainer Joe Enochs im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Bochum unverändert.

Keine Fünferkette gegen den Ball

In dieser Struktur presste die Jahnelf zumeist im Spiel gegen Hertha.

Von Beginn an bereitete das flexible und aggressive Pressing des SSV Jahn Regensburg der Hertha erhebliche Probleme und zwang die Berliner zu einem geduldigen Spielaufbau. Aus einer 4-1-2-3-Grundordnung heraus passten die Regensburger ihr Pressing im Spiel gegen den Ball kontinuierlich an: Christian Viet, der nominell neben Geipl im Mittelfeld agierte, rückte situativ in die vorderste Pressinglinie neben Christian Kühlwetter auf. Gleichzeitig bildete sich im zentralen Mittelfeld eine flache Doppelsechs, in der sich Geipl neben Ernst positionierte.

Die taktische Umstellung von einer Fünferkette auf eine Viererkette ermöglichte es dem SSV Jahn, einen zusätzlichen Spieler in der zweiten Pressinglinie breiter zu positionieren. Angesichts des breiten und tiefen Aufbauspiels der Herthaner war dies notwendig, um den Raum zu verengen und die Passwege zu schließen. Der ballnahe Flügelspieler, in diesem Fall Pröger, antizipierte frühzeitig die Bewegungen der Innenverteidiger und rückte in engen Räumen diagonal auf den ballführenden Gegenspieler heraus, in diesem Fall den Außenverteidiger Kenny. Dieses diagonale Anlaufverhalten der Flügelspieler ermöglichte es, die Passwege zu den Halbraumspielern zuzustellen und den Außenverteidiger zu einem schnellen Pass auf den Flügelspieler zu zwingen. Dadurch konnten auch die Außenverteidiger der Regensburger frühzeitig herausrücken und direkt in den Zweikampf mit dem gegnerischen Flügelspieler gehen, sobald der Ball auf ihn gespielt wurde.

Demme wird isoliert

Das zentrale Element im Defensivspiel der Regensburger war jedoch die Isolation von Diego Demme. Demme war in den vorangegangenen Spielen häufig der zentrale Aufbauspieler bei Hertha BSC. Um seine Wirkung zu minimieren, wurde er im Pressing gezielt von Viet markiert. Gleichzeitig positionierten sich Kühlwetter und Viet eng und flach zueinander. Wenn Kühlwetter dann bogenförmig auf den ballführenden Innenverteidiger anlief, erzeugte er einen Deckungsschatten, der die Anspielstation zu Demme im Sechserraum blockierte. Diese doppelte Absicherung führte dazu, dass Demme im Spiel weitgehend isoliert wurde. In seiner Frustration suchte er häufiger halbräumige Positionen auf, doch auch hier reagierte der Jahn flexibel und passte seine Markierungen entsprechend an.

So schaffte Hertha Überzahlsituationen am Flügel gegen den Jahn

In diesen Situationen orientierte sich der Flügelspieler, der auf Demmes Seite agierte, näher an Demme, um ihn situativ zu markieren. Gleichzeitig hielten Kühlwetter und Viet ihre Doppelfunktion aufrecht: Viet sicherte den Deckungsschatten zu Demme ab und agierte dabei höher, während Kühlwetter weiterhin die Innenverteidiger anlief und sie auf eine Seite drängte. Durch die gezielte Fokussierung auf Diego Demme im Zentrum schuf Hertha BSC zwei Überzahlsituationen an den Flügeln. Einerseits konnte Kenny durch seine halbräumige Positionierung weit aufrücken und zusammen mit Winkler eine 2-gegen-1-Überzahl gegen Schönfelder erzeugen. Diese Überzahl wurde jedoch durch ein geschicktes horizontales Verschieben der Regensburger Viererkette und Innenverteidigung neutralisiert. Andererseits ergab sich ballfern eine 3-gegen-2-Überzahl durch den breiten Kempf sowie Zeefuik und Scherhant. Diese breite Staffelung verschaffte ihnen zwar Abstand zu Pröger und Saller, sorgte aber auch dafür, dass der Weg zum Ball zu lang war, um schnell und effektiv zu verschieben.

Kühlwetters Druck beim bogenförmigen Anlaufen auf den ballführenden Innenverteidiger verhinderte eine direkte Verlagerung über einen Diagonalball in die Überzahl hinein. Gleichzeitig gelang es den Berlinern nicht, den Ball schnell genug über den breit positionierten Kempf zu verlagern, wodurch Jahn Regensburg immer wieder rechtzeitig auf die Ballseite verschieben konnte, und die Überzahl so neutralisierte. Zusätzlich lösten Ernst und Geipl ihre ballfernen Mannorientierungen, wenn Hertha den Flügel bespielte, frühzeitig und verschoben sich mehr zur ballnahen Seite, was es dem Jahn ermöglichte, die eigentlich am Flügel postierten Spieler zu entlasten und die nötigen Räume, gerade zentral, zu besetzen und auch die Herthaner direkt zu markieren.

Keine Progression über Überladungen

Wie bereits erwähnt, ist eine immer wiederkehrende und durchaus logische taktische Maßnahme von Hertha BSC die Flügelüberladung, die durch die mannorientierte Verteidigung des Gegners Räume im Zentrum schaffen soll. Diese Strategie war für Hertha grundsätzlich vielversprechend, da Kombinationen zwischen den technisch versierten Spielern im tiefen Aufbau oder Momente individueller Durchbruchsqualität eine erhebliche Raumüberbrückung hätten ermöglichen können.

So sah eine Flügelüberladung im höheren Aufbau aus

Doch dazu kam es kaum. Demme und die Halbraumspieler zogen zwar bei der tiefen Überladung weit ins Zentrum und nahmen dabei ihre direkten Gegenspieler mit, aber sie versuchten selten, gemeinsam einen Raum effektiv zu überladen. Es fehlte nahezu völlig an einer Anbindung untereinander, obwohl sich eine Dreiecksbildung zwischen diesen Akteuren angeboten hätte. Erschwert wurde dies durch die Intensität, mit der das Regensburger Mittelfeld die Hertha-Mittelfeldspieler attackierte, sobald diese zwischen den Linien oder in den Überladungsmomenten an den Ball kamen. Besonders hervorzuheben ist hier Andreas Geipl, der in dieser Partie in defensiver Hinsicht eines seiner besten Spiele zeigte. Er verhinderte, dass Karbownik Raum hatte, um den Ball anzunehmen und sich aufzudrehen, wodurch der Halbraumspieler seine Stärken im Verbindungsspiel zwischen dem zweiten und letzten Drittel nicht zur Geltung bringen konnte und gezwungen war, den Ball zurückzuspielen.

Die Regensburger verstanden genau, wann ein Herausrücken sinnvoll war und wann es lediglich Räume öffnen würde. Sie waren optimal auf die möglichen Aktionen der Hertha-Spieler vorbereitet. Ein gutes Beispiel dafür ist Scherhant, der sich zwar immer sehr breit für mögliche Seitenverlagerungen bei einer Überladung auf der rechten Seite positionierte. Doch Saller erkannte, dass der Druck auf der bespielten Seite so groß war, dass eine direkte Seitenverlagerung unwahrscheinlich und eine breite Positionierung daher unnötig war.

Ernst und Pröger hatten als ballferner zentraler Mittelfeldspieler und als ballferner Flügelspieler jeweils eine Absicherungsrolle und rückten dafür ein, um raumorientiert jeweils zwei Spieler abzudecken. Sollte Hertha das Spiel verlagern, würde Pröger seine Mannorientierung auf Zeefuik priorisieren und Ernst auf Maza. Aufgrund des Deckungsschattens von Kühlwetter auf den ballfernen Innenverteidiger kam es jedoch nur selten zu diesen Seitenverlagerungen. Sollte es dennoch gelingen, erwies sich diese Priorisierung als sinnvoll. Zwar konnte Kempf in solchen Situationen infolge einer Verlagerung und des vieles Raumes nach vorne dribbeln, aber durch die Verschiebung der Kette des SSV Jahn und die Mannorientierung von Pröger auf Zeefuik gab es keine freien Anspielstationen auf der ballnahen Seite. Das Umschalten von der Überladung auf die isolierte Seite erfolgte bei Hertha zu langsam und zu wenig dynamisch, was es dem SSV Jahn ermöglichte, schnell wieder genügend Spieler hinter den Ball zu bringen.

Fehlende Koordination des Offensivspiels

Hertha BSC war am Samstagnachmittag besonders dann gefährlich, wenn Maza und Scherhant durch gezielte Rotationen und Bewegungen in engen Räumen gemeinsam mit Schuler die Mannorientierungen des SSV Jahn Regensburg gezielt ausmanövrierten. Diese drei Spieler zeigten bereits beim ersten Ballkontakt nach einem Zuspiel klare und präzise Auftaktbewegungen, was den Jahn zu einem intensiveren Pressing zwang und es Hertha ermöglichte, mehr Dynamik und Tiefenstaffelung in das eigene Spiel zu bringen.

Allerdings litt das Offensivspiel der Hertha insgesamt unter einer unzureichenden Vernetzung der einzelnen Spieleraktionen. In den meisten Situationen waren nur zwei oder drei Spieler aktiv in die Ballzirkulation eingebunden, wodurch es an Verbindungen in den nächsten Spielfeldabschnitt fehlte. Es mangelte an Unterstützung durch ein nachrückendes Mittelfeld sowie an explosiven Bewegungen in den ballnahen Raum, was die Angriffe berechenbarer machte. Besonders auffällig war dies auf den Flügeln, wo vor allem Zeefuik versuchte, ins letzte Drittel vorzurücken und Druck auf die Defensive auszuüben. Diese Aktionen wurden jedoch oft durch die defensive Zuordnung des Jahn neutralisiert.

Die offensive Flexibilität der Hertha war zwar vorhanden, doch die Koordination der Laufwege ließ zu wünschen übrig. Die Bewegungen der Spieler ergänzten sich selten optimal, sodass auf die erste Aktion eines Spielers nur selten eine unterstützende Anschlussbewegung folgte. Häufig zogen die Flügelspieler in das Zentrum, während die Spieler im Strafraum sich eher auf Hereingaben einstellten, anstatt dynamische Laufwege zu kreuzen oder Räume zu besetzen. Erst in der zweiten Halbzeit war eine Verbesserung in Form von häufigeren überkreuzenden Laufwegen zu beobachten, die die Regensburger Defensive stärker forderten.

Regensburg setzt erneut den Halbraumfokus

Wie schon im Spiel gegen den VfL Bochum setzte der SSV Jahn Regensburg erneut auf eine sehr breite Positionierung der Außenverteidiger. Im Detail wich diese jedoch von den vorherigen Wochen ab: Saller rückte häufiger in das Zentrum ein und agierte als Halbraumverteidiger in einer Dreierkette neben Ballas. Diese taktische Anpassung überraschte die Mannschaft von Christian Fiel, die sich eher auf ein Aufbauspiel über zwei breit aufgestellte Innenverteidiger eingestellt hatte.

Das Aufbauspiel des Jahns gegen ein 4-4-2 von Hertha

Durch diese taktische Modifikation musste Winkler nicht nur den Flügel gemeinsam mit Schönfelder abdecken, sondern auch Breunig in Schach halten, sofern Schuler nicht den Deckungsschatten halten konnte. Im Gegensatz zur anderen Seite, wo Maza Ballas markierte und Scherhant Saller zugeteilt war, musste Winkler eine anspruchsvolle Doppelrolle übernehmen. In der Praxis stellte dies zwar weniger ein Problem dar, theoretisch ergab sich jedoch die Gefahr einer 2-gegen-1-Situation: Da Breunig und Schönfelder beide sehr breit spielten, wurde Winkler gezwungen, ebenfalls weit nach außen zu rücken. Dies vergrößerte die Abstände zwischen den Verteidigungsreihen und öffnete Passwege in die Zwischenräume zu einem zurückfallenden Kother. Zudem positionierte sich Winkler aufgrund seiner Rolle etwas höher, was Schönfelder bei seinen frühen Läufen in die Tiefe einen Vorteil verschaffte.

Regensburg versuchte auch, die Mannorientierungen der Hertha im Zentrum im eigenen Aufbauspiel zu nutzen, indem sie durch explosive, vertikale Bewegungen diagonal in Richtung Gebhardt abkippten, um so die diagonalen Passwege für Gebhardt in die Zielräume zu vergrößern.

Auf der rechten Seite zeigte sich ein ähnliches taktisches Muster: Durch die Positionierung von Saller im Halbraum rückte Scherhant diagonal auf, wodurch dieser Raum bespielbarer wurde. Im Gegensatz zur linken Seite lag hier der Fokus des Flügelspielers jedoch weniger auf dem Eindringen in die Tiefräume, sondern vielmehr auf dem Manipulieren der gegnerischen Abwehrkette: Pröger konnte durch seine Bewegungen immer wieder Zeefuik mitziehen und ein Loch hinter dem Außenverteidiger aufreißen. Viet wurde, ähnlich wie Kother, bewusst in engen Räumen eingesetzt, um sich aufzudrehen, weitere Gegenspieler auf sich zu ziehen und schnell den tiefen Pass oder das Dribbling zu suchen.

Probleme in der Progression

Ein Problem stellte jedoch die Qualität der diagonalen Pässe von Gebhardt oder den Außenverteidigern in das Zentrum dar. Diese waren oft schwer zu kontrollieren, was die Ballverarbeitung in engen Räumen erschwerte. Anstatt mehrere Linien des Gegners direkt zu überspielen, musste Regensburg das Spiel häufig wieder beruhigen, da die Pässe nicht die gewünschte Präzision hatten. Ein ähnliches Problem ergab sich, wenn Halbraumverteidiger Saller seine typischen langen Bälle auf die isolierte Seite spielte, sprich der Jahn suchte durch Verschieben von bspw. Ernst und Viet die rechte Seite, wodurch man so viele Herthaner auf die Seite zog, dass gerade Schönfelder auf der anderen Seite enorm viel Platz hatte und immer wieder von Saller gesucht wurde.

Allgemein tat man sich aber mit den Überladungen auf den Flügeln schwer, denn um eine Zirkulation zu ermöglichen, mussten sich sehr viele Regensburger fallen lassen und sich in der Nähe des Balles positionieren, was einerseits Ruhe und einen flüssigen Ballfluss ermöglichte, aber andereseits fehlten oft die Anspielstationen in der Höhe, weswegen es oft am Spielübergang oft hakte.

Das 5-3-1 vom SSV nach dem Platzverweis

Hertha zeigt wenig Gnade gegen 10 Regensburger

Die Rote Karte für Mansour Ouro-Tagba veränderte die Dynamik des Spiels erheblich, da sie die taktischen Zuordnungen im 11-gegen-11 und die mannorientierte Ausrichtung beider Mannschaften stark beeinträchtigte. Da die Rote Karte zu einem späten Zeitpunkt fiel, stellte sich der SSV Jahn Regensburg in einem konservativen 5-3-1-Defensivblock auf, der darauf abzielte, die Räume zu verdichten und die Lücken zwischen den Linien zu schließen.

Mit dem Verlust eines Stürmers, der für den hohen Druck auf die beiden Innenverteidiger in der ersten Pressinglinie entscheidend war, konnte Regensburg nicht mehr den gewohnten Druck auf die ballführenden Spieler der Hertha ausüben. Dies führte dazu, dass Hertha BSC ihre Aufbauhöhe deutlich erhöhen konnte, was es ihnen ermöglichte, ein strukturierteres Spiel von hinten aufzuziehen und leichter ins zweite Drittel vorzudringen. Regensburg fokussierte sich nun stark auf die ballnahe Seite, wobei das Dreiermittelfeld die direkten Gegenspieler im Zentrum und den ballnahen Außenverteidiger konsequent markierte. Diese Fokussierung führte jedoch zu einer Vernachlässigung des ballfernen Außenverteidigers der Hertha, der nach schnellen Seitenverlagerungen immer wieder freistehend angespielt werden konnte.

Da Regensburg in Unterzahl agierte, konnten sie sich nicht mehr auf eine strikte mannorientierte Deckung verlassen. Die Spieler waren so spät in der Partie gezwungen, flexibler und positionsbewusster zu agieren, ständig ihre Positionen zu überprüfen und sich besser zu verschieben, um die Räume zu schließen – verbunden mit der schwindenden Energie war das schlichtweg nicht einwandfrei lösbar. Diese notwendige Anpassungen führten zu einer reduzierten Intensität und weniger Aggressivität in den direkten Zweikämpfen, was die defensive Stabilität weiter schwächte und es Hertha ermöglichte, das Spielgeschehen zunehmend zu dominieren und am Ende das Spiel zu gewinnen.

Fazit

Die ursprüngliche Taktik des SSV Jahn Regensburg war gut auf die Spielweise von Hertha BSC abgestimmt, aber auch mutig und ambitioniert: Nach einer schwierigen Anfangsphase fand der Jahn zunehmend besser ins Spiel und konnte durch Ballgewinne und ein effektives Gegenpressing an Intensität gewinnen, wodurch sich vermehrt Umschaltmomente gerade über Kother ergaben.

Auf die Rote Karte gegen den Gegner reagierte die Mannschaft von Trainer Joe Enochs jedoch nicht optimal: Im Spiel gegen den Ball rückte das Team, gerade das Dreiermittelfeld, oft entweder zu zögerlich oder an einigen Stellen zu unkontrolliert auf und verschob in gleicher Weise horizontal auf die Flügel, wodurch sie anfällig für Seitenverlagerungen und das Flügelspiel der Hertha wurden. Hertha BSC nutzte die daraus resultierenden Räume und die defensiven Schwächen des Jahn nach einer zuvor eher verhaltenen Leistung konsequent aus und agierte in der wenig verbliebenen Folgezeit souverän, was schließlich zu einem 2:0-Sieg gegen Regensburg führte.

Zum Autor: MX hat eine Vorliebe für besonders auf Ballbesitz ausgerichtete Mannschaften, steht mittlerweile aber auch auf Relationismus. Neben Der-Jahn-Blog schreibt er auch für miasanrot. Vorher war er im Analysebereich des NLZ von Jahn Regensburg tätig.

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