99% sicherer Sieg, aber kein finaler Maßstab

Julian Nagelsmann und die deutsche Nationalmannschaft sind zum Start der Europameisterschaft 2024 im eigenen Land erfolgreich mit einem 5:1 Erfolg über Schottland ins Turnier gestartet. Dabei passte der Matchplan der Gastgeber perfekt auf die Probleme der Schotten gegen den Ball. Schottland hingegen wirkte erschreckend schwach und passiv in den meisten Spielphasen der Partie.

Variabilität im Aufbau

Während gegen Griechenland im letzten Test vor dem Start des Turniers viele Abläufe noch nicht passten, wirkten die Deutschen gegen Schottland deutlich besser vorbereitet auf den tiefen 5-4-1 Block des Gegners. Gegen Griechenland im letzten Test entsprang jeder Ballbesitzvortrag des Teams von Nagelsmann einer 3-1-5-1 Struktur, bei der sowohl das Tempo nach Verlagerungen fehlte, als auch die fehlende Tiefe in letzter Linie (zurecht) bemängelt wurde. Problematisch hierbei war vor allem, dass nahezu alle deutschen Offensivspieler in einer entgegenkommenden Bewegung zu leicht zu verteidigen waren und in der Spielfortsetzung meist keine tiefe Option mehr vorhanden war, hierfür jedoch zwischen den Linien ein Überangebot herrschte.

Gegen das schottische 5-4-1 löste es das deutsche Team im Auftaktspiel deutlich flexibler und wechselte immer wieder zwischen einer 3-1-5-1 Struktur durch das seitliche Abkippen von Toni Kroos in Verbindung mit dem Hochschieben von Mittelstädt und Kimmich und dem gegenüberstehend einem 4-2-3-1 mit der Doppelsechs bestehend aus Kroos und Andrich. Da die Schotten nominell mit Adams als einzige Spitze agierten, konnten und wollten sie über weite Strecken der Partie keinen Druck auf die ballführenden Spieler der ersten deutschen Linie ausüben.

Durch die im 4-2-3-1 flacheren Außenverteidiger Mittelstädt und Kimmich schaffte es Deutschland, die schottischen Außenspieler McGinn und Christie ins Zweifeln zu bringen. Um die Kompaktheit im Zentrum nicht zu verlieren, konnten sie nicht die Breite von Kimmich und Mittelstädt aufnehmen. Zugleich konnten Musiala und Wirtz in deren Rücken die Halbräume besetzen und somit die Flügelverteidiger Robertson und Ralston immer wieder in das Einschieben locken. Toni Kroos, der mit einer Passquote von 99% (101 von 102 gespielten Pässe kamen an) auflief, bestimmte beim deutschen Team immer wieder die Aufbauvariante. Im 4-2 Aufbau ordnete er sich neben Andrich und pendelte in der Folge häufig zwischen der Sechser- und der Halbverteidigerposition. Dadurch war er für die Schotten schwierig zu greifen, da sie ihn situativ mit McTominay direkt anlaufen konnten und beim kompletten Abkippen ihm entweder kompletten Freiraum gewährten oder durch McGinn über einen „Blind-Side-Hit“ den Ballverlust erzwingen wollten. Die Freiheiten von Toni Kroos ergaben sich somit aus der Rotation des deutschen Aufbaus, jedoch auch aus der Passivität der schottischen Mannschaft gegen den Ball. Folglich konnte Kroos immer wieder ohne direkten Gegnerdruck drehen und den vertikalen Passempfänger suchen, anstatt den Querpass wählen zu müssen.

Während das deutsche Team gegen Griechenland und die Ukraine seine Außenverteidiger häufig in letzter Linie positionierte und in der Folge eine deutliche Konteranfälligkeit offenbarte, war der deutsche Matchplan gegen die Schotten darauf ausgelegt, defensiver zu agieren. So war jeweils eine Restverteidigung von +1 hergestellt und man lief zu keiner Zeit ernsthaft Gefahr in Situationen wie gegen Griechenland oder die Ukraine zu geraten. Durch die Flexibilität im Aufbau schaffte man es zudem, nicht so ausrechenbar zu sein, wie man zuletzt in den Testspielen wirkte. Schottland wirkte darauf bedacht, das Zentrum kompakt zu halten und schien Deutschland im 3-1-5-1 mit hohen Flügelverteidigern zu erwarten. Besonders bemerkenswert war hierbei jedoch, dass sie auf die Anpassung der deutschen Mannschaft im Aufbau nicht reagierten.

Das 5-4-1 der Schotten ermöglichte es ihnen kaum, Druck auf den Ball zu bekommen. Das lag nicht zuletzt daran, dass sie keinen tiefen Block wählten, sondern ihre eigene letzte Linie extrem hoch positionierten und es den deutschen immer wieder erlaubten, durch den fehlenden Druck auf den ballführenden Spieler die Kette zu überspielen.

Die Tore der ersten Halbzeit als Endprodukt dieser Konstellationen

Gegen Griechenland fehlte, wie bereits erwähnt, vor allem in letzter Linie die tiefe Bewegung, um den Gegner zum Ab- und Durchsichern zu bekommen und damit eventuelle Unordnung zu kreieren. Gegen Schottland zeigte das deutsche Team, dass es aus dem Test der Vorwoche gelernt hat. Musiala und Wirtz positionierten sich immer wieder im Halbraum zwischen den Achtern, Halb- und Flügelverteidigern. Hierdurch schafften sie es immer wieder, Zuordnungsprobleme herzustellen, da Gündogan als Überzahlspieler zwischen den Linien „schwimmen“ konnte. Diese Positionierungen von Wirtz und Musiala sorgten bei Schottland dafür, dass sie in letzter Linie rausgezogen wurden und in der Tiefe verwundbar waren, da sie wenig bis gar nicht absichern geschweige denn durchsichern konnten. Diese gegenläufigen Bewegungen sorgten in den ersten 45 Minuten des Öfteren für das Überspielen der schottischen Abwehrkette mit einem Chipball.

So konnte das deutsche Team beim zwischenzeitlichen 2:0 aus der cleveren Positonierung von Gündogan zwischen den Linien drehen und durch die entgegenkommenden Musiala und Wirtz die Kette Schottlands auseinanderziehen. Havertz, der kurzzeitig im Abseits weilte, verstand es in der Folge sich im Rücken der Abwehr abzusetzen und das 2:0 vorzubereiten. Besonders auffällig war das Herausziehen von Porteous durch Musiala. Hier zeigte sich auch die Spielintelligenz von Havertz, der den frei gewordenen Raum im Rücken von Porteous erkannte und sich dort positionierte, um im Anschluss an Gündogans Aufdrehen die Tiefe attackieren konnte.

Hier hätte Schottland durch zwei kleine Details verhindern können, ein weiteres Tor zu kassieren nach dem frühen Rückstand. Der unten stehenden Grafik ist zu entnehmen, dass der Passwinkel von Kroos auf Gündogan dadurch aufging, dass McTominay auf Kroos achtete und McGregor die Bewegung von Gündogan im Rücken der beiden zu spät erkannte und nicht darauf reagierte.Des weiteren hätte Ralston den Raum im Rücken von Porteous schließen müssen. Auch wenn die deutschen Offensivspieler im Halbraum sehr clever agierten, indem sie immer wieder die direkten Gegnerbindung erzwangen durch die entgegenkommende Bewegung, muss sich Schottland im Nachgang den Vorwurf machen lassen, im Ab- und Durchsichern zu nachlässig gewesen zu sein. Mit mehr Konsequenz hätte das deutsche Team sich nicht so einfach durch kombinieren können.

Das Gegnerbinden und Freiziehen von Räumen war essenzieller Bestandteil des deutschen Erfolgs über Schottland. Beim zwischenzeitlichen Führungstreffer durch Wirtz war es eine Reihe von Läufen ohne Ball, die Zielräume öffneten und es Deutschland ermöglichten, in Führung zu gehen. Zunächst zog Musiala durch die Positionierung zwischen Tierney und Robertson den Flügel für Kimmich frei, den Kroos (erneut unbedrängt) aus dem Sechserraum bespielen konnte. Nachfolgend verstand es Gündogan McGregor und Hendry durch seinen Lauf in die Box zu binden und konnte, auch durch das Attackieren des zweiten Pfostens von Kai Havertz gegen Porteous, den Rückraum für Florian Wirtz öffnen, der dann einen freien Abschluss hatte.

Somit lässt sich konstatieren, dass Schottland mit McTominay gegen Kroos aktiv keinen Druck auf den Ball bekam und nachfolgend Lücken schließen musste, wodurch Deutschland am Ende den freien Fuß im Rückraum generieren konnte.

Schottland hätte dies jedoch verhindern können durch einige Faktoren. Der unteren Grafik ist zu entnehmen, was die Schotten vermeiden hätten müssen. Der bereits angesprochene fehlende Druck von McTominay gegen Kroos ist hierbei nur der Anfang. Durch das Anlaufen von McTominay fehlt er vor der eigenen Kette im Raum gegen Gündogan und Wirtz, wodurch McGregor nominell in einer 1vs2-Unterzahl stand, wenngleich er den beiden deutschen Offensivakteuren den Raum in seinem Rücken gewährte. So konnte Gündogan in letzter Instanz beim Führungstreffer den Raum für Wirtz öffnen, da McGregor nach der Verlagerung von Kroos mit Blick auf das eigene Tor verteidigen musste und somit Wirtz schlichtweg aus dem Blick verlor. Durch ein Einrücken von Christie beim Rausverteidigen McTominays hätten die Schotten durch eine Mannorientierung gegen Wirtz und Gündogan das Freiziehen des Rückraums verhindern können. Dass der Seitenwechsel auf Kimmich von Kroos gespielt werden konnte, lag vor allem an der sehr ballorientierten Verschiebung der Schotten gegen den Ball.


Die Fünferkette der Schotten orientierte sich an der Zentrumsorientierung von Musiala und Havertz, wodurch auch Robertson auf die ballnahe Seite einrückte und Musiala im Halbraum aufnahm, wodurch die Gäste in letzter Linie 5vs2 standen. Hier wäre also eine breitere Positionierung durch Robertson inklusive des Nachschiebens von Tierney auf Musiala möglich gewesen. Alternativ hierzu wäre auch ein Verhalten Robertsons „auf dem Sprung“ möglich gewesen, um beim horizontalen Balls von Kroos rausverteidigen zu können.


Auch ein Vorwärtsverteidigen der Schotten gegen Wirtz und Gündogan wäre denkbar gewesen, jedoch hätte sie dies durch die Tiefenläufe von Havertz, Musiala und Co. nur noch verwundbarer gemacht. Allgemein lässt sich konstatieren, dass die Schotten zwar ein 5-4-1 gegen Ball wählten, um Personal in letzter und vorletzter Linie gegen den Ball zu haben, jedoch nicht klar wusssten, wie sie dieses Personal einsetzen wollten.

Zu keiner Zeit Gefahr durch Schottland

Der Matchplan von Trainer Steve Clarke wirft nachfolgend Fragen auf. Auch nach dem deutschen 2:0 durch Musiala änderte sich am schottischen Spiel wenig bis gar nichts.
Die einzige Chance auf Umschaltmomente hätte sich ergeben, sofern das deutsche Team im Zentrum zu gierig in den Druck gespielt hätte und Schottland so den Ballverlust hätte erzwingen können. Ansonsten fehlte gegen den Ball ein klarer Plan, wie man die deutschen Spieler ins Zweifeln hätte bringen können.

Viel besorgniserregender war der schottische Matchplan jedoch im puncto eigener Ballbesitz. Bei einem 5-4-1 vermutet man eher, dass bei relativ flachen Flügeln das Pressing des Gegners direkt überspielt wird mit einem langen Ball auf einen Zielspieler, um nachrücken zu können. Schottland versuchte es jedoch immer wieder mit einem Kurzpassspiel aus der eigenen Hälfte heraus, wodurch das deutsche Team in ballnaher Mannorientierung anlaufen konnte. Während Havertz Hendry und Musiala Tierney beziehungsweise Wirtz Porteous anliefen, endeten die Sequenzen des Ballbesitzes der Schotten spätestens an der eigenen Außenverteidigerposition. Deutschland konnte durch Mittelstädt und Kimmich auf den gegnerischen Außenverteidiger hochschieben und schaffte somit ballnah immer mindestens eine Gleichzahl, da Schottland scheinbar keinen genauen Plan dafür entwickelt hatte. Somit mündete dies meist in einem unkontrollierten langen Ball der schottischen Mannschaft. Hierbei waren jedoch die deutschen Innenverteidiger Tah und besonders der starke Rüdiger in der Anfangsphase häufig zur Stelle und konnten jegliche, potenzielle Gefahr meist im Keim ersticken. Doch auch mit dem Rückstand änderte sich an dieser schottischen Herangehensweise nichts. Es wirkte fast so, als wolle man dieses Spiel über sich ergehen lassen.

Fazit: Wichtig für die Euphorie, aber auch nicht perfekt

Das Auftaktspiel der Europameisterschaft im eigenen Land zu gewinnen, war essenziel, um eine Euphorie im Land zu erzeugen. Durch den berechtigten Platzverweis gegen Porteous kurz vor der Pause war das Spiel bereits früh entschieden. Entgegen der Darbietungen gegen die Ukraine und Griechenland war die deutsche Mannschaft effektiv vor dem gegnerischen Tor und erzielte aus wenigen großen Chancen drei Tore im ersten Durchgang. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass Schottland nach 90 Minuten bei 0,00 xGoals stand und lediglich durch das unglückliche Eigentor von Antonio Rüdiger zu einem Ehrentreffer kam.

Jedoch waren es die außerordentlichen Performances von Kroos und Musiala, gepaart mit einer besseren Konterabsicherung durch die etwas verhaltenere Positonierung der Außenverteider im deutschen Spiel, die einen Erfolg über ein passives Schottland ermöglichten. Gegen individuell stärkere und vor allem mutigere Gegner wie Ungarn und die Schweiz wird es für Deutschland wichtig sein, erneut variabel zu sein, Kroos in Freiräume zu bekommen und weiterhin konsequent die Tiefe zu attackieren. Auch wenn es gegen Schottland eine gute Leistung von Julian Nagelsmann und seinem Team war, war es keine überragende, wenngleich es diese auch nicht erforderte. Spannend zu sehen sein wird, ob das deutsche Team die Euphorie weiter tragen kann und seinen Prinzipien treu bleiben kann. Die potenziell härteren Brocken warten noch auf das deutsche Team und es wird sich erst dann zeigen, wie hoch diese Leistung gegen Schottland zu bewerten ist. Denn aus den knapp 2xG erzielte Deutschland 5 Tore gegen Schottland, während es aus knappen 3xG gegen die Ukraine keine Tore gab. Auch das Matchglück und der Spielverlauf werden also immer wieder Faktoren für den weiteren Verlauf des Turniers darstellen.

Zum Autor: MS ist Analyst und Fan des Fußballs seit vielen Jahren. Auf Social Media kennt man ihn durch borussiaxplained und auch im Privaten beschäftigt er sich als Trainer mehrmals die Woche mit dem Spiel und tauscht sich viel darüber aus.

Bielsa 20. Juni 2024 um 15:40

Mit welchem Programm werden die Zeichnungen eigentlich gefertigt?
Suche noch ein brauchbares für meinen Trainer Alltag, idealerweise mit Ipad Kompatibilität und kostenlos.

Antworten

WVQ 21. Juni 2024 um 14:45

Glaube die Autoren benutzen Inkscape mit einer selbst erstellten Vorlage.

Wenn’s über den Browser gehen darf, ist tactical-board (dot) com nicht schlecht, da kann man auch allerlei Trainingsübungen darstellen und das Resultat als Bild oder (gegen Abo) als Animation exportieren. Ist halt werbe- und trackerbasiert – ein guter Werbeblocker hilft gegebenenfalls, um die Banner wegzukriegen. Das einzige, was anscheinend blöderweise nicht geht, ist das Feld hochkant darzustellen. Und wie seriös und langlebig die Seite ist, weiß man natürlich auch nicht.

Antworten

juwie 16. Juni 2024 um 10:56

Vielen Dank für den Relaunch. Gewohnte SV-Qualität.
Aber: Auch wenn es Probeläufe sind, verdienen die einzelnen Autor:innen mehr Individualität als nur das Neyt Generation-Kollektiv.

Antworten

MR 17. Juni 2024 um 11:58

Wollen wir auf jeden Fall.

Antworten

Koom 15. Juni 2024 um 20:40

> Wir rebooten Spielverlagerung.

Juchu! Zur EM natürlich auch ein idealer STart, kombiniert mit einer Bundesliga, die durchaus spannend werden könnte!

Antworten

WVQ 15. Juni 2024 um 20:36

Herzlichen Dank an den neuen Autor „NG“ ;-} für diese ausführliche und klare Spielanalyse! Deckt sich abgesehen von ein paar letztlich wenig relevanten Detailbeschreibungen sehr gut mit meinen Eindrücken. Die „Was hätte Schottland besser machen können?“-Passagen illustrieren auch die Seltsamkeit von deren Ansatz gut: Im wesentlichen wären (sogar verschiedene) Optionen zur besseren Verteidigung reichlich naheliegend gewesen und auf dem Niveau auch einfach zu erwarten; die Defensivleistung wirkte tatsächlich einfach, als hätte kaum ein Spieler gewußt, was er aus der Grundstruktur heraus gegen welche deutschen Bewegungen eigentlich tun soll, weswegen man sich immer wieder sehr unbeholfen aus den Positionen ziehen ließ oder andersherum schlicht Personal in toten Räumen hatte.

Bei der Vorsicht in Bezug auf Chancenverwertung und kommende Gegner bin ich (siehe mein vorheriger Kommentar noch unter dem alten Artikel) auch voll dabei, wenngleich ich zumindest denke, daß „nur“ 2 xG nicht problematisch sind, wenn man dafür (wie es gegen Schottland der Fall war) die Spielkontrolle hat und nichts zuläßt. Bzw. das ist mir tatsächlich lieber als die 3 xG gegen die Ukraine, der sicherlich deutlich mehr als 0,0 xGA entgegenstanden, oder jedenfalls viele zumindest potentiell haarige Situationen. Da wird dann in der Tat sehr viel von der Herangehensweise der nächsten Gegner abhängen, ob man den offensiven Output hinreichend hoch halten kann, ohne sich hinten wieder verwundbar(er) zu machen (was nun gegen die Schotten eben überhaupt kein Kunststück war).

Antworten

AG 16. Juni 2024 um 12:25

Richtig – eine xG-Differenz von +2 ist super, aber noch besser ist natürlich 2,0:0,0 nach xG, da kann ja fast nichts anbrennen 🙂

Antworten

WVQ 16. Juni 2024 um 13:12

Gibt es eigentlich irgendwo eine frei einsehbare Quelle für (seriöse) xG zur EM? Bei FBref sehe ich bisher gar nichts (kommt mutmaßlich noch, aber bei einer EM bissl blöd, zwei oder mehr Tage warten zu müssen).

Antworten

false10 16. Juni 2024 um 21:07

xG-Werte findest du bei fotmob. Diese werden sogar in Echtzeit aktualisiert. Die Daten kommen von Opta, deren Modell gut genug ist.

https://www.fotmob.com/

Antworten

WVQ 18. Juni 2024 um 15:19

Interessant, vielen Dank!

Antworten

rb 20. Juni 2024 um 21:10

Interessant… was haltet ihr von der Statistik Momentum?

Antworten

Koom 21. Juni 2024 um 10:00

Nicht uninteressant. Scheint anzugeben, wie sich der Ballbesitz, Chancen etc. präsentiert, ob Tore quasi „logisch“ waren oder ein Glückstreffer

Taktik-Ignorant 16. Juni 2024 um 15:02

An den „expected goals“-Werten erkennt man eigentlich die Grenzen jeglicher taktischer Vorbereitung und Spielführung (ein gutes Beispiel dafür bieten ja auch die Vorrunden-Statistiken der NM bei den letzten beiden Weltmeisterschaften). Wobei dieser Wert auch insofern wenig Aussagekraft hat, weil er die Qualität der herausgespielten Torchancen eher unzureichend abspiegelt.

Aber sei es drum, es ist in der Tat erfreulich zu erkennen, dass auch in Überzahl agierende Abwehrreihen (daran ändert auch das konfuse Verhalten der Schotten nichts) nicht nur durch hohe Flanken auf einen 2m50 großen Mittelstürmer überwunden werden können, sondern auch durch geschickte Spielzüge. Der Schlüssel scheint mir die Geschwindigkeit zu sein: schnelle Bewegungen, gepaart mit sofortigem Erkennen der Räume und Laufwege, und dabei den Ball rasch zirkulieren – so kann man jede Abwehr in Unordnung bringen, selbst eine italienische.
Der Bewertung, dass der Auftaktsieg mangelnde Aussagekraft im Hinblick auf die Leistung gegen künftige, stärkere Gegner hat, kann man kaum widersprechen. Dafür wurden die Deutschen zu wenig gefordert?
Wie wird die NM beispielsweise agieren und reagieren, wenn sie im frühen Aufbauspiel von 3-4 Gegnern in hohem Tempo angelaufen wird und Kroos jemanden auf den Füßen hat bzw. er durch das Anlaufen in den Deckungsschatten kommt?
Wird die energische Zweikampfführung, bei der deutsche Spieler immer etwas ungelenker wirken, nicht rasch zu vielen Sperren führen, wenn die Schiedsrichter die strenge Linie (btw. ich empfand die Doppelbestrafung der Schotten mit Elfer und Roter Karte als zu hart, zumal das Tackling von vorne kam) fortsetzen? Gegen ungefährliche Schotten hatte Andrich schon nach 30 Minuten so viele Fouls gesammelt, dass er gelb sah (gut, dass Nagelsmann das erkannt hat).

Wie hoch oder tief sollen Mittelstedt und Kimmich stehen, wenn der Gegner auch mal mit Außenstürmern agiert?

Antworten

blub 15. Juni 2024 um 20:33

Spielverlagerung – A NEW HOPE

ein guter Start in die Zukunft. Herzlich willkommen 😉

Antworten

Taktik-Ignorat 16. Juni 2024 um 14:46

Schließe mich an!

Antworten

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*