Interview mit Nikos Overheul

Das Thema Statistikanalyse im Fußball wird immer größer, wichtiger und relevanter. Sogar viele Medien haben sich bereits damit auseinandergesetzt; manche positiv, manche negativ. Bisher galten der FC Brentford und der FC Midtjylland als Vorreiter dieser Bewegung. Das erstreckt sich nicht nur auf die reine Datenanalyse. Auch viele andere Bereiche wurden und werden modernisiert und mit Innovationen versehen. Darunter: Standards.

RM, selbst ein Jahr lang dort aktiv, hat sich mit einem seiner früheren Arbeitskollegen zusammengesetzt und ein Interview gemacht.

Hallo Nikos. Könntest du dich für unsere Leser vorstellen?

Nikos Overheul

Nikos Overheul. Experte für Standards und Spielerscouting.

Ich bin Nikos Overheul und habe bei Brentford und dem FC Midtjylland als Teil ihres Analysteams gearbeitet. Meine Verantwortlichkeitsbereiche waren die Verpflichtung neuer Spieler – also das Spielerscouting – und Standardsituationen. Bei Letzterem ging es vorrangig um Forschung und Analyse, teilweise durch Daten, primär aber durch Stunden und Stunden von Videoanalyse. Ich habe mir diese Saison mehr Standards angesehen, als irgendeine Person machen sollte! Dazu habe ich natürlich mit den Trainern Gianni Vio (Brentford) und Brian Priske (Midtjylland) zusammengearbeitet, welche für die Standards zuständig sind.

Desweiteren bin ich Redakteur bei Catenaccio: Das niederländische Spielverlagerung.

Das klingt überaus interessant. Auf Spielverlagerung fokussieren wir uns meist stärker auf das Spiel außerhalb der Unterbrechungen. Bisher gab es nur wenige Analysen zu Standards (sh. hier zu Einwürfen und hier zu den Defensivstandards des BVB 13/14). Was hast du bei deiner Recherche zu Standardsituationen herausgefunden?

Persönlich glaube ich, dass Standardsituationen im Fußball unterschätzt sind. In diesem Aspekt starke Mannschaften sind meistens Abstiegskandidaten, welche Standards nutzen, um noch den Klassenerhalt zu nutzen. Viele sehen Standards als einen „billigen Trick“ zum Sieg. Viele reden über Standards, als wären sie weniger wert als Tore aus dem Spiel heraus. Das kommt vermutlich wegen der Verbindung zu schwächeren Mannschaften.

Denkst du dies liegt daran, dass diese tabellarisch schwächeren Teams besonders kreativ in puncto Standards sein müssen, um überhaupt eine Chance zu haben?

Klar. Wenn man sich nicht auf Talent verlassen kann, müssen die Tore von woanders kommen!

Gibt es besondere Beispiele für solche Trainer oder Teams?

Am meisten mit Standards verbunden sind in England die Trainer Tony Pulis und Sam Allardyce. In der Serie A war Hellas Verona abgeschlagener Letzter in der Tabelle diese Saison, aber erzielten mehr Tore nach Standards als alle anderen Mannschaften. In der Bundesliga ist Darmstadt das klar beste Team nach Standardsituationen. Ohne diese würden sie mit relativ hoher Sicherheit absteigen. Normalerweise gilt es also wie erwähnt als eine Waffe der Außenseiter, der Kleinen, die auf diesem Wege mangelnde Fähigkeiten kompensieren.

Spitzenmannschaften machen das also nicht oder kaum?

In den letzten Jahren haben einige sehr gute Mannschaften begonnen Standards hochwertig zu nutzen und holten sogar Titel damit. Eigentlich sind Standards für dominante Mannschaften sogar mehr wert als für schwache Mannschaften. Training erhöht die Wahrscheinlichkeit für ein Tor nach einem Standard. Und je mehr Standards man erhält – es gibt eine hohe Korrelation mit dem Ballbesitz –, desto größer ist der Vorteil.

Atlético Madrid ist das vielleicht beste Beispiel dafür. Ecken und Freistöße waren ein großer Teil ihres Angriffssystems in 2013/14. Passenderweise erzielten sie das Ausgleichstor zum Titelgewinn in dieser Saison nach einer Ecke durch Diego Godin!

Godin trifft gegen Barcelona. Eine Woche später erzielt er auch ein Tor im CL-Finale.

Godin trifft gegen Barcelona. Eine Woche später erzielt er auch ein Tor im CL-Finale. Hier wird für ihn geblockt, er kommt aus dem Rückraum mit einem Lauf in Richtung Ball zum Kopfball.

In Analystenkreisen ist der Titelgewinn Manchester Uniteds unter Sir Alex Ferguson ein großes Mysterium. Sie gewannen die Liga, obwohl die zugrundeliegenden statistischen Werte schwach waren und die Mannschaft suboptimal. Teil ihres Titelgewinns ist durch ihre enorm starken Ecken zu erklären. So erzielte Patrice Evra vier Tore in der Liga in dieser Saison, alle nach Ecken. In den anderen siebeneinhalb Jahren bei United erzielte er drei Tore in der Liga. Das ist enorm; vier Tore mehr als man normalerweise von einem Spieler erwarten  kann.

Wobei ich das auf einer deutschen Webseite eigentlich nicht erwähnen müsste. Die deutsche Nationalmannschaft hatte bei der Weltmeisterschaft laut Löw einen großen Fokus auf den ruhenden Ball. Sie haben in 5 der 7 Spiele ein Tor nach einem Standard erzielt.  Die Standards spielten auch eine große Rolle bei FC Midtjyllands erstem Titelsieg in der Vereinsgeschichte. In dieser Saison kamen in der EL-Gruppenphase vier der sechs Tore ebenfalls nach einem ruhenden Ball. Kleine Anekdote: Nach unserem Hinspiel gegen Manchester United „stahl“ Louis van Gaal einen unsere Freistöße für das FA-Cup-Spiel gegen Shrewsbury.

Was benötigt man denn für einen guten Standard?

Das Wichtigste ist das Training. Ich kenne mindestens ein CL-team, welches im Schnitt keine fünf Minuten pro Woche für Standards aufwendet. Mit einer so geringen Anzahl an Trainingseinheiten kann man nicht gut sein, das sollte klar sein.

Dass der Cheftrainer und die Spieler dies akzeptieren, ist ebenso entscheidend. Die Mannschaft muss daran glauben, dass Standards und das dazugehörige Training wichtig sind. Das kann man auf viele unterschiedliche Arten machen. Ein Beispiel: Vor dem ersten Standardtraining in dieser Saison sagte ein bekannter Trainer, dass er bei zwei gleich guten Spielern jenen vorziehen würde, der besser bei Standardsituationen ist.

Auf einer theoretischen Ebene muss natürlich jeder gute Standard die Qualitäten der Spieler und das Deckungssystem des Gegners miteinbeziehen. Das Ziel sollte es sein, ein Problem für den Gegner zu kreieren. Man entwickelt grundsätzliche Strategien je nach verfügbaren Spielern und passt die Ausführung an den jeweiligen Gegner an.

Atléticos Spiel mit den Sichtfeldern. Einige Spieler laufen Richtung Ball, werden von Gegnern verfolgt. Es öffnet Räume am zweiten Pfosten. Ein Spieler setzt sich im Rücken seines Gegenspielers ab. Er erhält eine Weiterleitung und trifft.

Atléticos Spiel mit den Sichtfeldern. Einige Spieler laufen Richtung Ball, werden von Gegnern verfolgt. Es öffnet Räume am zweiten Pfosten. Ein Spieler setzt sich im Rücken seines Gegenspielers ab. Er erhält eine Weiterleitung und trifft.

Es gibt hier natürlich keine eierlegende Wollmilchsau. So war Empoli letztes  Jahr enorm erfolgreich mit Screens, also Blocks, um Räume zu kreieren. Damit opfert man in gewisser Weise Angriffsspieler, um eine Chance für einen bestimmten Spieler zu kreieren. Darum benötigt diese Strategie natürlich eine sehr präzise Hereingabe! Das funktioniert nur bei einem Spieler wie Mirko Valdifiori. Ansonsten würde ich dies nur wenigen Mannschaften empfehlen.

Es hilft natürlich auch, wenn man starke Kopfballspieler und einen guten Ausführenden hat, aber dennoch ist das Training enorm wichtig. Wenn ein Team enorm gute Standards treten kann, muss man diesen Effekt maximieren. Hakan Calhanoglu ist ein gutes Beispiel für einzigartiges Talent, welches von Leverkusen nicht optimal bei ruhenden Bällen genutzt wird.

Welche Alternativen gäbe es den außer dem Stellen von Blocks? Gibt es hier noch besondere Konzepte und Ideen, mit denen man Vorteile schaffen kann? Z.B. das Überladen bestimmter Zonen gegen Raumdeckungen?

Ja, es gibt viele unterschiedliche Konzepte diesbezüglich. Das Überladen von bestimmten Zonen ist eines davon. Atlético Madrid nutzt dies z.B. mit großem Erfolg.

Atlético überlädt tornahe Zonen.

Atlético überlädt tornahe Zonen.

Bist du der Einzige deines Faches? Oder hast du andere getroffen, die das machen?

Gianni Vio bei Brentford (ehemals Fiorentina und Milan u.a.) ist ein Spezialist für Standards, von ihm habe ich viel gelernt. Außerdem weiß ich, dass Montpellier einen Performance Analyst hat, der ausschließlich an Standards arbeitet. Ansonsten habe ich noch niemanden mit dieser expliziten Berufsbeschreibung getroffen.

Wie kommst du auf neue Ideen bzw. wie genau baust du neue Spielzüge für Standards?

Ich stehle sie! Wenn ich etwas Interessantes sehe, speichere ich sie sofort für künftige Nutzung. So hatte AZ Alkmaar letzte Saison eine sehr gute Eckenvariante, die sie seither nicht mehr nutzten. Diese ist nun in meinem Repertoire. Es gibt überall tolle Varianten zu finden. Ich habe gar eine von der nordkoreanischen Nationalmannschaft! Insgesamt muss man aber herausfinden, welche Mannschaften gut sind – das Bedienen von diesen Mannschaften ist dann fast immer eine gute Idee.

Atlético stellt auch oft eine Anspielstation für Kurzpässe ab. Geht ein Gegenspieler aggressiv mit, ist ein Gegenspieler weniger im Strafraum. Geht keiner mit, kann man zu einem 2-gegen-1, einer aufgelegten, tornäheren Flanke oder einem Durchbruch über die Seite ansetzen.

Atlético stellt auch oft eine Anspielstation für Kurzpässe ab. Geht ein Gegenspieler aggressiv mit, ist ein Gegenspieler weniger im Strafraum. Geht keiner mit, kann man zu einem 2-gegen-1, einer aufgelegten, tornäheren Flanke oder einem Durchbruch über die Seite ansetzen.

Welche Arten von Standards habt ihr analysiert und gebastelt? Nur Offensivfreistöße und –ecken oder auch Abstöße, Einwürfe? Auch gegen den Ball?

Abstöße nicht, diese gehören zu dem Trainer, der das Aufbauspiel abdeckt. Ansonsten in allem, wo man sich einen leichten Vorteil holen kann.

Wie wichtig ist die Gegneranalyse bei Standards und wie genau seid ihr da vorgegangen?

Oh, enorm wichtig. Jede Lösung, auf die man kommt, ist nur eine Lösung für ein einzelnes Spiel. Es geht immer um das Nutzen der Schwächen des Gegners. Was sind die Qualitäten des Teams, gegen welches man antritt? Ihr Deckungssystem? Wie reagieren sie auf bestimmte Bewegungen? Hier wird teilweise die statistische Analyse bedient, aber meistens basiert es auf Videoanalysen.

Eine Konsequenz von geringem Zustellen der Kurzpassoption: Atlético spielt flach heraus, dringt in den Halbraum ein, spielt flach in den Strafraum, Griezmann trifft.

Eine Konsequenz von geringem Zustellen der Kurzpassoption: Atlético spielt flach heraus, dringt in den Halbraum ein, spielt flach in den Strafraum, Griezmann trifft.

Neben deiner Arbeit bei Standardsituationen hast du dich auch in der analytischen Abteilung im Spielerscouting beschäftigt. Wie kommuniziert man Statistiken, Datenanalysen zum Trainerstab und anderen?

Gar nicht! Wenn man mit Trainern über Daten redet, hat man vorher vermutlich etwas falsch gemacht. Man muss die Ideen in eine für alle verständliche Sprache übersetzen: Fußball. Man muss mit dem Trainerstab in einer Art und Weise kommunizieren, mit der sie sich verbunden fühlen. Wieso sollte der Trainer ein neues Vokabular erlernen, um zu hören, was du zu sagen hast?

Ansonsten reden Analysten auch kaum mit Spielern, außer bei alltäglichen Begebenheiten von Performance Analysts. Das ist aber eine ganz andere Arbeit. Taktische Ideen der Analyseabteilung müssen in Aktionen auf dem Spielfeld übersetzt werden. Am besten funktioniert dies ohnehin über Trainingsübungen – eine Form von Kommunikation.

Was ist wichtig beim Scouting und der Spielerauswahl und wie kann man dies spezifisch mit Daten kombinieren?

Es ist enorm wichtig ein klares Spielmodell zu haben und Spieler zu holen, welche bei der Ausführung dieses Spielstils helfen. Das ist natürlich ein konstanter Prozess. Jeder eingekaufte Spieler verändert die Dynamik der Mannschaft. Grundsätzlich sollte die Strategie identisch bleiben, die Taktik aber angepasst werden. Doch auch psychologische Faktoren darf man nicht unterschätzen.

Analysen können in vielen Wegen helfen. Es ist einfacher und günstiger viele Ligen auf einmal zu beobachten z.B. Man erhält verlässliche Informationen aus aller Welt. Man kann Spieler von Kolumbien bis Australien, von Japan bis Norwegen abdecken. Das ist mit einem Scouting ohne Daten kaum finanziell machbar, sogar für viele Mannschaften in der deutschen Bundesliga nicht.

Sofort erkennen zu können, ob ein Spieler schlecht ist, scheint nicht allzu nützlich zu sein, doch in der Praxis ist es das! Wir hatten Tage, wo wir 40 bis 50 Namen erhalten haben. Mit den Daten konnten wir schnell ansehen, was die Spieler geleistet hatten, und die schlechten Spieler filtern. Dadurch konnten wir jeden Spieler genauer mit Videoanalysen ansehen, wodurch wir den einen guten Spieler unter diesen 50, wenn es ihn gab, finden konnten.

Kurzpasskonsequenz

Alternativ kann man auch eine andere Flanke auflegen, wenn kein Gegner kommt. Der Ball dreht sich nun anders in die Mitte und kommt mit einem anderen Winkel.

Wie wird sich deiner Meinung nach die statistische Analyse im Fußball in den nächsten Jahren entwickeln? Welche Sachen werden verstärkt in den Vordergrund treten? Welche neuen Entwicklungen wird es geben? In welchen Bereichen könnte man dies noch nutzen, exkl. des Spielerscoutings?

Es ist klar, dass die Analysen von Medien und Vereinen immer mehr eingebunden werden. Die vielen negativen Artikel über die Nutzung von Daten im Fußball ist ein klares Zeichen, dass es immer mehr Teil der Fußballlandschaft wird.

Außerdem gibt es zurzeit einen Fokus auf schussbasierte Metriken in öffentlichen Analysen. Diese tiefhängende Frucht wurde wohl schon von fast allen aufgelesen.

Ein großer Sprung bei den Analysen sollte kommen, wenn Trackingdaten verfügbar werden. Dasselbe geschah im Basketball mit den Analysen durch SportVU. Insbesondere die defensive Seite des Spiels sollte dann viel klarer werden. Desweiteren können Analysen genutzt werden, um herauszufinden, wie die eigene Mannschaft in den für den Verein relevanten Bereichen agiert. Ich weiß, dass Maurizio Sarri dies bei Napoli in dieser Art nutzt, ebenso wie wir bei Brentford und Midtjylland.

Aktivität und individuell adäquates Verhalten sind sehr wichtig. Hier wird geschickt ein Screen gesetzt, bei welchem die beiden Spieler gut interagieren. Sie drängen den Gegenspieler mit gutem Timing in den Block, ein Spieler kann dadurch frei werden. Auch das Timing mit dem Ausführenden der Ecke ist auf hohem Niveau.

Aktivität und individuell adäquates Verhalten sind sehr wichtig. Hier wird geschickt ein Screen gesetzt, bei welchem die beiden Spieler gut interagieren. Sie drängen den Gegenspieler mit gutem Timing in den Block, ein Spieler kann dadurch frei werden. Auch das Timing mit dem Ausführenden der Ecke ist auf hohem Niveau.

Wen siehst du als wichtigsten Statistikanalysten im Fußball derzeit? Welche Vereine sind federführend, welche Personen relevant?

Arsenal hat bekanntlich StatDNA vor ein paar Jahren geholt. Die Leute, die dort arbeiten, sind sehr, sehr gut. StatDNA sind mitverantwortlich für Arsenals sehr gute Spielverpflichtungen und auch die Verantwortlichen, wieso Arsene Wenger in Pressekonferenzen über Expected Goals redet. Ich habe mit Ted Knutson und Marek Kwiatkowski gearbeitet, die ebenfalls auf sehr hohem Niveau sind. Ted hat z.B. sehr viele gute Ideen in vielen Bereichen des Fußballs, was sehr wertvoll ist. Die besten Analysten beschränken sich nicht auf die Statistik-/Datenanalyse, sondern haben ein sehr breites Wissensspektrum über den gesamten Sport.

Ansonsten weiß ich ehrlich gesagt wenig, was aber eher an meiner Ignoranz liegt, nicht am Mangel an guten Leuten.

AS Rom bewegt sich übrigens in puncto Spielerscouting und –verpflichtung verstärkt zu statistischen Analysen. Es gibt einige Mannschaften, die dies tun. Mehr und mehr Mannschaften aus der englischen Premier League holen sich zurzeit „technische Scouts“. Was dieser Job für Tätigkeitsfelder beinhaltet und wie viel Einfluss sie haben, ist allerdings unklar.

Einige französische Mannschaften scheinen ebenfalls Statistikanalysen im Scouting zu nutzen, was mir aufgrund ihrer Transfers auffiel. Allerdings kann man sich hier natürlich nicht 100%ig sicher sein.

Inwieweit wurde die Blogger-Szene (also StatsBomb, welche ja von Ted Knutson persönlich stammt, aber auch andere Blogs)  beobachtet, um zusätzlich zu den professionellen Angeboten neue Möglichkeiten zu sondieren oder neue Konzepte zu finden?

Ja, das ist natürlich ein großer, wichtiger Punkt. Das Gute ist: Solche Blogs sind wie ein Portfolio. Man kann sofort sehen, wie diese Leute agieren und denken. Darunter gibt es einige, deren Arbeit ich sehr respektiere. Dustin Ward (@SaturdaysOnCouch) und Thom Lawrence (@deepXG) produzieren regelmäßig sehr interessante Werke.

Wir bedanken uns bei Nikos für das interessante Interview. Dieses wurde auf Englisch geführt. Falls ein Verein Nikos kontaktieren möchte, so geht dies über die Mail [email protected].

The Jazz Man 25. April 2016 um 14:39

Mich erstaunt es immer wieder, wie sehr man im Fußball immer noch bei statistischen Analysen anderen Sportarten wie zb NBA-Basketball hinterherhängt. Gerade bei Standards hätte ich gedacht, dass dort die Analysen das Training beeinflussen, da ja diese Situationen grundsätzlich statisch sind und sich viele Mannschaften wirklich jedes Mal gleich aufstellen.

Außerdem musste ich schon grinsen, als es hieß, dass man mit Trainern und Spielern überhaupt nicht über statistische Daten reden kann. Nur mal so zum Vergleich: Ein LeBron James weiß von seinen Mitspielern ganz genau, von wo sie statistisch am besten werfen und er wird sie genau dort versuchen mit einem Pass zu bedienen. Er weiß das übrigens auch von seinen wichtigsten Gegenspielern auswendig, um sie genau daran zu hindern von ihrem „Sweet-Spot“ zu werfen. Kobe Bryant hat in einem Film mal gesagt, dass er schon vor einem Einwurf des Gegners genau weiß, welcher Spielzug kommen wird und dass dies im Grunde genommen alle Teams von allen Teams in der Liga wüssten – es ginge nur noch um die Ausführung. Spezielle Trainer gehen – eben aufgrund von statistischer Analyse – sogar gerne individuell auf Spieler ein um deren Spielweise zu verfeinern. In der Halbzeit-Pause sind Video-Analysen mit dem ganzen Team übrigens üblich.

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Izi 21. April 2016 um 22:12

Ein sehr schönes Interview! 🙂 Ich hätte nicht gedacht, dass so wenige Teams auf die statistische Analyse und das Standardtraining verzichten. Zumal Mitjylland eindrucksvoll bewiesen hat, wie gut das funktionieren kann. (Wobei deren gesamte Herangehensweise schon recht radikal ist…)

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Gh 21. April 2016 um 12:45

Barca hat wohl auch ein bisschen trainiert, wegen Krise. Gestern beim 1:0 schiebt Suarez seinen Gegenspieler wie einen Rammbock vor sich her Richtung Tor und kurzen Pfosten, Torwart hat damit keinen Zugriff auf den Fünfer am kurzen Pfosten, dort kommt die Ecke in Hüfthöhe hin, für den Torwart schön versperrt durch den eigenen Verteidiger, der auch noch durch einen kleinen Schubser hüftlahm gemacht wird. Das macchiavellistischste Tor seit Müllers ausblocken im CL-Finale.

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Random Walk 20. April 2016 um 17:24

Wenn Catenaccio das niederländische Spielverlagerung ist, gibt es dann eigentlich auch ein Französisches, Spanisches, Italienisches, usw.?
Da ich dieser Sprachen einigermassen mächtig bin, würde ich mich über Tipps freuen. Ich glaube, es gab doch mal eine Zusammenstellung von Websites, die spielverlagerung.de approved sind oder spielt mir meine Erinnerung einen Streich?

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luckyluke 20. April 2016 um 19:48

Auf italienisch: http://www.ultimouomo.com/

Nicht ganz so wie Spielverlagerung, eher etwas „journalistischer“, aber als nicht Muttersprachler, finde ich, ist das sogar besser 😀

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Random Walk 21. April 2016 um 01:08

Vielen Dank für den Hinweis. Ich hoffe natürlich, dass das okay ist für Spielverlagerung. Natürlich seid ihr für immer die Besten!

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luckyluke 21. April 2016 um 13:05

Immerhin müssen sie alle Beiträge mit einem Link freigeben und da das passiert ist, wird es schon ok sein 😀

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PG 21. April 2016 um 11:07

Auch auf Deutsch – aber mit größerem Fokus auf Österreich – ist die Seite „abseits.at“.

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fragender 19. April 2016 um 22:00

Was mich in dem Zusammenhang einmal interessiert zu wissen, besonders da ein Fachmann im Interview zu gegen war, der sich mit entsprechenden Statistiken auskennen müsste: Welchen Einfluss hat es bei einer Ecke, die Pfosten mit Feldspielern zu besetzen?

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Schorsch 21. April 2016 um 23:10

Bin zwar nicht angesprochen, finde das Thema allerdings schon seit meiner eigenen (lang zurückliegenden) aktiven Zeit äußerst interessant.

Ich würde mich wundern, wenn es dazu keine Statistik gäbe. Allerdings ist die Materie mMn schon ein wenig komplexer, als sie auf den ersten Blick erscheint. Was die Auswertungen und Schlussfolgerungen doch erschwert. Weil doch einige Faktoren eine wesentliche Rolle spielen, die miteinander verknüpft sind oder im subjektiven Bereich liegen.

Das fängt schon mit dem Keeper an. Es gibt solche, die eine Besetzung der Pfosten ablehnen, weil sie auch diesen Raum als ihren ‚Kompetenzbereich‘ ansehen und jegliches ‚Kompetenzgerangel‘ vermeiden wollen. Hat man einen erstklassigen Torhüter, der in allen messbaren Bereichen Spitzenwerte vorweisen kann, wird man als Trainer die Pfosten nicht gegen den Willen seines Keepers besetzen. Selbst wenn die statistischen Werte einen Vorteil dieser Variante ausweisen sollten.

Desweiteren muss man die unterschiedlichen Varianten bei der Pfostenbesetzung unterscheiden. Beide, nur den kurzen (recht häufig) oder nur den langen (gibt es auch) Pfosten.

Wesentlich ist auch, ob ich als Trainer bei der Verteidigung von Eckbällen entweder Mann- oder Raumdeckung oder eine Mischform aus beidem präferiere. Das erfordert z.B. jeweils unterschiedliche Staffelungen und Aufgabenverteilungen im Strafraum. Es ist nun einmal so, dass bei der Besetzung z.B. beider Pfosten 2 Spieler im Strafraum oder an der Strafraumgrenze oder gar außerhalb des Strafraums fehlen. Das ist nicht nur für die Verteidigung des Eckballs interessant, sondern auch für die Nutzung von Kontermöglichkeiten nach einem gegnerischem Eckball. Wenn ein Trainer z.B. diese Kontermöglichkeiten nutzen will, dann verbietet sich die Besetzung der Pfosten quasi von selbst. Oder wenn das ausführende Team stark mit Freisperren etc. arbeitet.

Apropos. Schon der große Sepp Herberger wusste um den Wert des Eckballs. In seiner Diplomarbeit von 1930 befasst er sich u.a. genau mit diesem Freisperren. Und er hat dies als Nationaltrainer auch einüben lassen. Nicht zuletzt bei der WM 54 hat die DFB-Auswahl davon profitiert.

Was die Besetzung der Pfosten anbelangt, so hängt vieles mMn von den oben angeführten Faktoren ab. Der FC Porto z.B. ist unter Mourinho CL-Sieger geworden, ohne die Pfosten bei Eckbällen zu besetzen. Es gibt bestimmt auch Gegenbeispiele.

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mba123 19. April 2016 um 14:16

Hier ein paar Statistiken von Darmstadt, Bayern und vom BVB zu Eckbällen (Daten von whoscored und squawka):
Darmstadt: 7 Tore, 101 Eckbälle, 28 zum Mann, 73 Fehlpässe, 17 führten zu Torschüssen
Bayern : 3 Tore, 209 Eckbälle, 118 zum Mann, 91 Fehlpässe, 42 führten zu Torschüssen
BVB : 7 Tore, 174 Eckbälle, 98 zum Mann, 76 Fehlpässe, 22 führten zu Torschüssen

Die Bayern also mit doppelten so vielen Ecken wie Darmstadt. Sie kommen auch deutlich häufiger zum Abschluss.
Anscheinend ist die Qualität der Abschlüsse aber schlecht. Leider habe ich keine Statistik aus welchen Zonen die Abschlüsse kamen. Aber in Bezug auf alle erzielten Tore, also nicht nur Eckballtore, erzielt Darmstadt viele Tore aus dem Fünfmeterraum (insgesamt 15 Tore von dort, Bayern 18 und der BVB 17). Daher denke ich, dass die Abschlüsse der Darmstädter häufig aus sehr tornaher Position stattfinden, während die Bayern wohl aus größeren Distanzen schießen.
Der BVB hat wiederum ein ähnlich gutes Verhältnis von Torschüssen zu Toren wie Darmstadt, benötigt dafür aber deutlich mehr Ecken.
Die guten Quoten der Bayern und vom BVB zum Mann würde ich auf kurz ausgespielte Ecken zurückführen.

Auch muss man bei der insgesamt niedrigen Anzahl an Toren beachten, dass Glück und Pech eine große Rolle spielen können. Ich schätze, 2-4 Tore mehr oder weniger könnte man auch nur mit Pech oder Glück erklären.

Leider habe ich keine Statistik, die den Einfluss der allgemeinen Kopfstärke der Teams beschreibt. Beispielsweise wäre die Quote der gewonnen Kopfduelle nach Eckbällen interessant.

PS: Fehler beim Abschreiben der Daten sind nicht ausgeschlossen.

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Koom 19. April 2016 um 11:29

Ich kann auch immer noch nicht nachvollziehen, warum so viele Topteams Standardsituationen so vernachlässigen. Eigentlich gehört das zu den wenigen Dingen, die man theoretisch zur Perfektion trainieren könnte. Wenn man so will, ist das wie Bogenschießen – die Abstände verändern sich, mal der Winkel – aber wenn du weißt, wie du einen Ball zu treten hast, dass er das tut was du willst, dann sind Standards einer der leichtesten Wege zum Tor zu kommen.

Persönlich fabuliere ich gerne auch davon, dass es mich wundert, warum Teams nicht kaltschnäuzig nur auf Standards gehen. Nach momentaner Regelauslegung trainierst du dann ein solides Defensivkonzept und in der Offensive, wie du Standards herausholst: Spielerhände anschießen bzw. generell anschießen, um Ecken etc. herauszuholen. Trainieren (ala Robben), wie man sich schon bei der Ballannahme so stellt, dass man ein Foul ziehen kann usw.

Letztlich führt dass dann ein wenig zu American Football: Spielzug, Foul, Standard. Und immer wieder.

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HK 19. April 2016 um 12:33

Ja, die Analogie zum Football kam mir auch in den Sinn.
1. Dass die Entwicklung tatsächlich langfristig dahin gehen könnte, falls man solche Dinge mal systematisch angeht, mit den entsprechenden Spezialisten (Kicker usw.)
2. Wie öde das doch wäre. Und dass ich bei der Betrachtung im Grunde froh sein sollte wie wenig Aufmerksamkeit noch darauf liegt.

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Todti 19. April 2016 um 12:37

Eher zu Handball, da es hauptsächlich um Ecken und Freistöße in Strafraumnähe geht. American Football hieße, du marschierst mit einer Reihe kurz ausgeführter, einstudierter Freistöße über das Feld. Aber ich verstehe, was du meinst.

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Koom 19. April 2016 um 14:18

Ja, ist natürlich nicht direkt vergleichbar, aber die Tendenz wäre so eine Mischung aus den beiden Sachen. Im wesentlichen sorgen Spielzüge primär dafür, zu Standardsituationen zu kommen.

Und ja, ich hoffe auch, dass der Zynismus im Fußball nicht irgendwann so weit kommt. Und das man einen Weltfußballer nach seinen erfolgreichen Dribblings bewertet und nicht nach der Fähigkeit, Standards zu schinden oder welche traumwandlerisch zu verwandeln.

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DonAndres 19. April 2016 um 15:17

Wenn man versucht, konsequent die Hand des Gegners zu treffen, würde das meiner Meinung nach schon reichen, um sich einen bedeutenden Vorteil zu verschaffen. Besonders interessant wäre das natürlich im Strafraum. Bei der aktuellen Regelauslegung sehe ich da nicht viel, was die gegnerische Mannschaft dagegen tun könnte. Man muss aber natürlich auch dazu sagen, dass wenn eine Mannschaft sich tatsächlich extrem auf das Ausnutzen dieser Regel konzentrieren würde, das ein ziemlich großer Skandal wäre, der garantiert Regeländerungen zur Folge hätte. Also würde man damit wohl nur für eine kurze Zeit durchkommen.

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Koom 19. April 2016 um 16:09

Naja, kurzfristiger Erfolg wäre ja schon was. Es geht um Millionen – umso mehr verwundert es mich, dass man bislang nur simplere Unsportlichkeiten wie (taktische) Fouls und Schwalben nutzt und nicht solche aktiveren Elemente.

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Spielverderber 19. April 2016 um 18:45

Man könnte auch grundsätzlich jeden Einwurf in der gegnerischen Hälfte von einem Weitwurfspezialist Richtung Strafraum werfen lassen. Paar großgewachsene Zielspieler und Timing so trainieren, dass mehrere Spieler aus der zweiten Reihe genau dann wenn der Ball verlängert wird im Sprint hinter die letzte Verteidigungslinie laufen.
Ein Tomasz Hajto hat doch ganz entspannt die 40m geworfen. Und Einwürfe in dem Bereich gibt es sicher locker doppelt so viele als Ecken und Freistöße zusammen.

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Izi 21. April 2016 um 22:05

Rory Delap bei Sunderland war ja auch bekannt dafür, dass seine Einwürfe (gefühlt) mehr Tore produzierten, als Eckbälle der Mannschaft.
Generell habe ich mir beim Lesen des Artikels auf zu Einwürfen (finde jetzt keinen Link…) hier bei SV gedacht, das müsste man doch viel gezielter ausnutzen. Gerade da bei Einwürfen ja die Abseitsregel nicht greift, könnte man den Gegner oft in Verlegenheit bringen.

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ES 19. April 2016 um 20:09

Ich glaube, das wird sich wieder relativieren. Wenn viele Mannschaften Statistiken und andere professionelle Methoden nutzen, um offensiv Standards zu perfektionieren, so werden andere oder die gleichen düse oder ähnliche Methoden nutzen um die Verteidigung von Standards zu perfektionieren. Dann suchen sich die innovativen Teams andere erfolgsnischen. Das Spiel wird es verbessern, aber nicht wesentlich verändern, schon gar nicht in der Weise wie das hier skizziert wird.

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The Soulcollector 19. April 2016 um 23:45

Durch die hohe Anzahl an Spielen haben die „großen“ Vereine wahrscheinlich weniger Zeit zum trainieren. Da lässt man dann Standard Training einfach ausfallen weil am Mittwoch wieder CL ist. Solche Tage können kleine Teams wiederrum nutzen um da extra Schichten zu schieben.

Antworten

HK 19. April 2016 um 10:44

Endlich wird mal irgendwo eines der großen Mysterien des Fußballs, der Standard, angesprochen. Mysteriös in der Hinsicht wie wenig Bedeutung dem offenbar in der Trainingsarbeit zugemessen wird.
Fast schon kurios, dass sich die „kleinen“ Teams zumindest teilweise mit Standards abmühen, während so viele Topteams offensichtlich meinen das nicht nötig zu haben.

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CHR4 19. April 2016 um 02:43

Danke! Danke! Danke! Danke für diesen Artikel!

bleibt nur noch die Frage: Wer ist eigentlich beim finanzstärksten deutschen Club auf diesem Posten? ist das geheim? oder gibt es den gar nicht? 😉

Antworten

Tob 19. April 2016 um 02:04

Spannend wäre zu wissen, inwieweit und in welcher Weise andere Sportarten und die dort üblichen Trainings-und Spielpraktiken eine Rolle spielen. Basketball wird im Interview ja bereits erwähnt. Es ist schon relativ erstaunlich, dass einstudierte Standard(spielzüge) scheinbar noch so eine geringe Rolle spielen, wo sie doch in anderen Sportarten, enorm bedeutend sind (aus dem Spiel heraus oder eben Standards). Das alleine mit „fußballkulturell“ zu erklären („werden mit schlechten Teams assoziiert“), erscheint doch ein wenig dünn.

Antworten

blub 19. April 2016 um 00:17

Was is denn nun los?
Hat Benham den Stecker gezogen? Letzte Woche kam Ted Knudsen auf einmal wieder aus der versenkung und hat einen geilen Blogpost nach dem anderen rausgehauen und jetzt kommt auf einmal Niklas aus dem selben Loch?
Und das in einer Bereich in dem man nach möglichkeit die Klappe hält und sich unsichtbar macht.

Wie dem auch sei: Geiles Interview.

Antworten

Dr. Acula 18. April 2016 um 22:29

da trifft also nächste woche der größte ecken-nicht-trainierer auf einen ecken-sehr-gut-trainierer…
interessant wie weit der fußball gekommen ist, dass solche dinge mit professionellen leuten analysiert werden. es ergibt durchaus sinn, schließlich sind alle tore gleich viel wert. es ist etwas ironisch, dass die starken teams, die öfter mehr ballbesitz haben, wenig wert darauf legen und die teams mit durchschnittlich weniger zeit am ball und somit weniger ecken, diese besser trainieren. paradox

Antworten

Tobias 18. April 2016 um 23:54

Hier ist glaube ich ein interessanter Aspekt der s.g. englischen Wochen. Ein team das alle zwei bis drei Tage spielt, wird sich schwerer tun zwischen Match-Vorbereitung und Regeneration noch Zeit für Standards zu finden, als ein Abstiegskandidat, der nur 1x/Woche spielt. Insofern ein STück weit ausgleichende Gerechtigkeit.

Antworten

CHR4 19. April 2016 um 02:39

endlich! – wie oft hab ich mir die Finger hier über gute Standards und deren Wichtigkeit wund geschrieben?
Gerade auf Top-Niveau erwarte ich gut einstudierte Standard-Varianten, besonders in den wichtigen Spielen. Ich hoffe und sehe vermehrt Anzeichen dafür, dass die Zeiten in denen Freistöße mit regelmäßiger Einfallslosigkeit in die Mauer geknallt oder Freistoß-Flanken in Räume geschlagen wurden, wo weder Freund noch Feind war, der Vergangeneit angehören. Höhepunkt ist für mich da ein Freistoß aus gefährlicher strafraum-naher Position, der an die Mittellinie zurückgepasst wurde … (Champions-League HF 2014)
Aber in letzter Zeit habe ich das Gefühl, es wir wieder kreativ an Standards gearbeitet. Und das heißt für mich immer auch offensiv, wie defensiv. Denn es geht ja nicht nur ums Tore nach Standards erzielen, sondern auch ums Tore nach Standards verhindern.
Ich mag einfach die Strategie nicht, generische Standards nur dadurch zu etschärfen, dass deren Zahl minimiert wird, aber bei jedem vorkommenden generischen Standard dann wegen mangelder Abwehrfähigkeit ein Gebet gesprochen werden muss. – Sowas erinnert mich an das Restriskio eines Kernkraftwerks: bei Eintritt desselben -> SuperGAU!

Antworten

Dr. Acula 19. April 2016 um 08:25

naja bei guardiola erkläre ich mir das so, dass eine flanke – egal, wie sehr das trainiert wurde – immer ein restrisiko darstellt. schließlich ist es ein „kontrollverlust“ und du stehst zml weit offen. aber letztens gegen benfica bei der einstudierten ecken-variante hat er trotzdem dominic torrent geherzt, als das tor fiel.. auch wenn mir das schwerfällt, aber real scheint die einzige top-mannschaft (außer atletico!) zu sein, die der ganzen sache wenigstens etwas wert beimisst. dort kann man doch schon von einer regelmäßigkeit sprechen, wenns um ecken-tore geht. aber für meine begriffe hast du eine „passende“ meinung dazu. ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich nicht lohnt (zB für bayern, die teilweise über 15 ecken haben!!), ecken zu trainieren. entweder gibt es etwas, das wir nicht wissen und dieses interview ist zu subjektiv – als würde man mit ramos über die notwendigkeit von regelmäßigen platzverweisen sprechen – oder aber es besteht tatsächlich nachholbedarf auf diesem gebiet

Antworten

CHR4 20. April 2016 um 02:28

et voila! – heute schon wieder ein wichtiges Tor nach ner Ecke …

und Real steht ja in der Tat auch wegen zweier Standards im Rückspiel (Ecke 2:0, Freistoß 3:0) im Halbfinale

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