Bayern München – 1. FC Kaiserslautern 5:1
Souverän mit 5:1 gewonnen – und doch meckert Sammer. Dabei hat der Dauermahner mit seiner Kritik nicht ganz Unrecht: Gegen ein gutes, aber keineswegs unbezwingbares Defensivkonzept der Lauterer taten sich die Bayern schwerer, als es nötig gewesen wäre.
Es gibt Spiele, bei denen vorher niemand weiß, wie sie ausgehen. Und es gibt Spiele, bei denen der DFB bereits vor dem Anpfiff Presseerklärungen über den voraussichtlichen Sieger veröffentlicht. Nein, mit einem Auswärtssieg der Lauterer in München hat wahrlich niemand gerechnet. Es ging darum, sich gut zu präsentieren – und das taten die Lauterer, zumindest in der ersten halben Stunde.
Mannorientierungen
Kaiserslauterns Coach Runjaic schickte sein Team in einem anpassungsfähigen 4-1-4-1 aufs Feld. Am auffälligsten war aus taktischer Sicht die Aufgaben des Mittelfelds: Die beiden Achter Ring und Jenssen agierten gegen den Ball höher als die Außenspieler. So verteidigte Lautern oftmals in einer 4-3-2-1-artigen Formation. Besonders Jenssen rückte oft aus der eigenen Formation und attackierte Kroos, wenn dieser zwischen die Verteidiger zurückfiel.
Auch die Außenstürmer verfolgten ihre Gegenspieler mannorientiert. Auf der linken Seite heftete sich Zimmer an die Fersen des einrückenden Außenverteidigers Philipp Lahms; beizeiten wirkte es wie eine Manndeckung. Zimmer rückte nach innen, wenn Lahm nach innen rückte, und wenn Lahm als klassischer Außenverteidiger nach vorne ging, wurde Zimmer zum fünften Verteidiger. Auf der anderen Seite verfolgte auch Matmour das Einrücken Alabas, allerdings nicht ganz so konsequent. Er ging nicht so weit nach hinten, wenn Alaba vorrückte, sondern lauerte auf Ballgewinne und Konter.
Lauterns Defensivkonstrukt und dessen Stärken wie Schwächen lassen sich sehr gut anhand einer Szene aus der Anfangsphase veranschaulichen:
Die fehlende Gier
Der Ausgang der eben beschriebenen Szene war typisch für die Bayern an diesem Abend: Nur selten spielten sie die guten Ansätze aus, öfter als sonst wählten sie in der Eröffnung den langen Ball. Mandzukic versuchte, diese langen Bälle für Müller abzulegen. Allerdings gelang dies nicht oft. In solchen Situationen fiel das suboptimale Pressing der Münchener auf: Durch die vergleichsweise tiefe Positionierung der Doppelsechs Schweinsteiger-Kroos hatten sie niemanden, der die zweiten Bälle aufsammeln konnte. Und selbst wenn ein Münchener ein der Nähe stand, fiel die fehlende Intensivität auf; nur selten setzten die Münchener energisch nach.
So konnte Lautern das Spiel die ersten zwanzig Minuten aus der Defensive heraus dominieren. Jenssens Herausrücken funktionierte in der Regel besser als in der oben erwähnten Szene, wodurch Kroos keine Zeit bekam, den Ball nach vorne zu tragen. Zimmer nahm Lahm aus dem Spiel, wobei die Münchener die entstehende Unkompaktheit auf dem Flügel nicht nutzen konnte. So wirkte das Spiel der Münchener gegen die aggressiven Mannorientierungen der Lauterer zuweilen hektisch und getrieben. Wenn sie einmal an der ersten Reihe der Lauterer vorbeikamen, stellten die Gäste sich in einem engen 4-4-1-1 auf (Ring blieb weiter vorne). Bayern ließ sich leicht auf die Flügel leiten und kam vor allem über Flanken zu Chancen.
Führung und Nachlässigkeiten
Der Führungstreffer fiel dementsprechend untypisch für die Bayern nach einer Standardsituation – Schweinsteiger knackte Lauterns Manndeckung (24.). Das Tor war ein merklicher Wendepunkt im Spiel. Die Bayern stellten ihr Aufbauspiel in der Folge etwas um: Kroos wechselte auf die halblinke Position und kippte weiter nach links ab, wodurch er auf der schlechter verteidigenden Lautern-Seite mehr Zeit zur Entfaltung bekam. Lautern versuchte dies durch ein vermehrtes Aufrücken des Rechtsverteidigers Dick zu kontern, was aber wiederum spielte den ballsicheren Münchenern in die Karten spielte. Mehr als einmal ließen sie Dick stehen und fanden viel Raum vor sich.
Schweinsteiger kam besser mit dem dynamischen Herausrücken Jenssens zurecht. Lautern erhielt gegen diese simple Umstellung der Bayern weniger Zugriff. Zudem schob die gesamte Lauterer Offensive nach dem Treffer merklich weiter vor, während sich die Viererkette zurückhielt. Lautern stand dadurch weniger kompakt, während die Bayern ihre eigenen Ansätze besser ausspielten. Das 2:0 fiel über die rechte Seite, als die Bayern in einem Konter die fehlende Kompaktheit der Lauterer auf dieser Seite ausnutzten. Robben durfte zum Dribbling ansetzen und Kroos bedienen.
Die 2:0-Führung zur Halbzeit bedeutete, dass das Spiel praktisch beendet war. Nach der Pause legten die Bayern schnell nach, sodass sie es sich in der Folge erlauben konnten, etwas nachlässiger zu spielen. Die Bayern zogen sich – völlig untypisch für ihre Spielweise – weit zurück und übten keinen Druck mehr auf den Gegner aus. Wenn Lautern in die Nähe des Münchener Strafraums kams, zogen sich viele Spieler in den Sechzehner zurück, ohne aber herauszurücken und die Lauterer Spielverlagerungen zu stören. Zoller konnte nach zwei Spielverlagerungen und einer Flanke das 3:1 erzielen (60.). Diese Phase dürfte Sammer gemeint haben, als er von fehlender Gruppendynamik und Bissigkeit sprach.
Die Auswechslungen halfen Guardiolas Team wiederum. Götze (61. für Robben) war sehr umtriebig und war als Zehner sichtlich bemüht, Freiräume in der Lauterer Defensive zu finden und Konter zu initiieren. Lauterns Umstellung auf ein 4-4-1-1 mit Idrissou als Linksaußen raubte dem Team hingegen die defensive Stabilität. Sie bekamen keinen Zugriff mehr, besonders die Münchener rechte Seite um Boateng, Lahm und Müller hatte mehr Zeit und Raum. Am Ende erhöhten die Münchener auf 5:1.
Fazit
Kaiserslautern kann das Spiel schnell abhaken und sich den positiven Erkenntnissen widmen. Runjaic‘ Defensivplan war solide, es haben sich schon individuell stärkere Teams schlechter in der Allianz Arena verkauft. Dass Lautern nach der Pause einbricht und eine hohe Niederlage kassiert, ist letztendlich auch dem Pokalmodus geschuldet; schließlich musste Runjaic offensiv wechseln und bis zum Schluss die Hoffnung wahren, den Ausgleich doch noch irgendwie zu schaffen.
Die Bayern ziehen verdient ins Finale ein, auch wenn sie nicht ihre beste Leistung zeigten. Trotz der offensichtlichen Formschwäche einiger Säulen des Teams (Ribery!) und der fehlenden Galligkeit im Pressing sah es nie so aus, als würden die Bayern das Spiel aus der Hand geben. Und doch reiht sich die Partie in die Leistungen der letzten Auftritte ein. Nicht alles funktioniert. Die einrückenden Außenverteidiger sorgen zwar beispielsweise für defensive Stabilität im Zentrum, sind jedoch gerade im Spielaufbau nicht durchgehend gut eingebunden. Ob die Leistungen der letzten Zeit wirklich ein Anlass zur Sorge sind, wird sich erst im Spiel gegen Real Madrid, seit gestern amtierender spanischer Pokalsieger, zeigen. Wenn die Münchener dort gut performen, ist die Sammer’sche Diskussion ohnehin hinfällig.
37 Kommentare Alle anzeigen
johniK 19. April 2014 um 14:59
im Artikel wurde der Tausch von Kroos und Schweinsteiger etwas erläutert. Ich finde das eine sehr spannende Sache. Sehe ich das richtig, dass Schweinsteiger also pressingresistenter ist und Kroos der bessere Spielaufbauer? bzw geht es darum, dass Schweinsteiger versucht, den Raum um Kroos etwas aufzulockern, damit Kroos in Ruhe das Spiel lenken kann? Würde mich generell mal interessieren, da man eigtl immer nur 6er liest, aber gerade diese Position ja anscheinend sehr vielfältig ausgelegt werden kann. Vll gibt es ja mal einen Artikel zu den verschiedenen „Arten“ von 6ern und ihren Kombinationen mit entsprechenden Beispielen an Spielern? 🙂
onztwo 19. April 2014 um 04:50
Ich bin extrem gespannt wie Bayern gegen Real spielt. Werden die Außenverteidiger wie gewohnt einkippen? 4-1-4-1 oder 4-2-3-1? Lahm auf der 6 oder doch Außenverteidiger? Mandzukic?
Was meint ihr?
Shamp0o 19. April 2014 um 11:49
Ich habe mitlerweile damit aufgehört mir allzu viele Gedanken zu möglichen Aufstellungen zu machen. Die Wahrscheinlichkeit bei Pep auf die richtige Aufstellung zu tippen ist geringer als ein 6er im Lotto.
Alle von dir genannten Varianten sind denkbar und noch so viele mehr. Einige Leute rechnen auch damit, dass wir wieder eine Doppelsechs bestehend aus Martinez und Schweinsteiger sehen werden. Diese Saison wurden so viele Varianten mal erfolgreich, mal weniger erfolgreich gespielt und auch in den letzten Monaten war kein klarer Trend ersichtlich. So musste Lahm im Mittelfeld gefühlt gleich viele Spiele machen wie als RV. Die Innenverteidigung wird auch ständig durchrotiert und in der Offensive ist bis auf Robben (aufgrund seiner starken Form) und Ribery (aufgrund fehlender Alternativen) keiner gesetzt.
Bayern hat das Potential Real mit einer Vielzahl an verschiedenen Aufstellungen und Rollenverteilungen zu besiegen, können aber mit denselben Ausrichtungen auch haushoch verlieren.
Abwarten und Tee trinken.
Peter Vincent 19. April 2014 um 14:31
Neuer;Rafinha-Boateng-Dante-Alaba; Lahm-Kroos-BS; Ribery, Robben; Müller
Also Lahm als DM und ich gehe von einkippenden AVern aus, d. h. Reals Offensive aus dem Spiel nehmen, in dem man sie im MF dominiert (hoch stehen).
(Unter JH wäre der Plan wohl: Doppel-Sechs mit Xaver+BS, Lahm RAV, tief stehen, Räume im ersten Drittel sehr eng machen und kontern.
Die Variante mit Doppel-Sechs aus Xaver+BS halte ich für ausgeschlossen, weil das mE überhaupt nicht stringent zur bisherigen Saison wäre.)
NanLei 17. April 2014 um 19:36
Es gab gestern Abend eine sehr wichtige Sache bei der Standardsituation. Nicht was Pfosten decken oder nicht decken angeht, sondern auch FC Barcelona gelang nur durch die Ecke im spanischen Pokalfinale zum Ausgleich gegen Real. Ecken oder Freistoß als Dosenöffner ist entscheidend in der Champions League Begegnung gegen Madrid.
Backville 17. April 2014 um 16:49
Mir ist aufgefallen das der lange Ball auf Götze von Boateng vorm 4:1 danach nochmal genauso kam könnte eine einstudierte variante seim
SP 17. April 2014 um 14:52
Meint ihr, mit Neuer im Tor hätte es das Gegentor gegeben? Gehalten hätte er den Kopfball sicher nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass in dieser Situation Bayern normalerweise ein paar Meter weiter vorne steht und auf Abseits spielt, wenn sie Neuer hinten drin haben. Schließlich sieht man es fast nie, dass Neuer auf der Torlinie einen Torschuss parieren muss, da er meistens weiter vor dem Tor steht und mehr als den kompletten 5-er-Raum abdeckt. Wenn dann Bayern höher steht und die Abseitsfalle einsetzt (kam in dem Spiel im Vergleich zu anderen Spielen diese Saison kaum vor), dann wird es eine solche Kopfballchance kaum geben.
coach 17. April 2014 um 14:19
Eine relativ enttäuschende Darbietung der Bayern. Nun haben sie auch in der letzten Saion in den entscheidenden Spielen nicht ihre Galavorstellungen geliefert, aber irgendwie hat man das Gefühl, als wenn Spielfreude, Dynamik und Tempo komplett weg sind. Und für mich liegt einer der Hauptgründe in der Abkehr vom 4-1-4-1 als Grundsystem. Mit diesem Rückschritt zum pomadigen 4-2-3-1 hat man sich keinen Gefallen getan und es würden mich schon einmal gewaltig die Beweggründe von Guardiola zu dieser Maßnahme interessieren, schließlich kann die Wiedereingliederung Schweinsteigers nun wahrlich nicht so sehr überhöht werden, als dass man den gesamten herausragend funktionierenden Apparat dafür zerstören muss. Aber ich habe ja bereits im Winter vor einer derartigen Entwicklung gewarnt. Schweinsteiger hätte auch als „reiner“ 8er (das kann er sehr wohl spielen) seine Einsatzzeiten bekommen, dafür spricht schon seine Relevanz als Persönlichkeit für das Team. Wie gesagt, würde mich die Meinung des Bayerntrainers über seinen Grundsystemwechsel schon sehr interessieren.
Shamp0o 17. April 2014 um 15:40
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man in solchen Spielen einfach mit Schweinsteiger-Martinez Doppelsechs spielen sollte. Die Kombination aus Schweinsteiger und Kroos mag in puncto Ballzirkulation auf dem Papier zwar deutlich besser aussehen und ist wohl auch in der Praxis in der Hinsicht etwas besser, aber man beraubt sich Martinez defensiver Stärke sowie seiner Stärke im Gegenpressing.
Kroos und Schweinsteiger sind sich als Spielertypen zu ähnlich und ergänzen sich nicht sinnvoll. Gestern waren zwar von beiden Spielern gute Ansätze erkennbar, aber es gab in der gesamten Saison noch kein Spiel mit dieser 6er Variante, das durchgehend so überzeugend war die Kombination der letzten Saison.
Da am Samstag Kroos (Gelbsperre) und Rafinha (Rotsperre) ausfallen, hat Pep sofern er mit der A-Mannschaft spielen will, wovon ich auch ausgehe, ohnehin praktisch nur 2 Varianten. Einerseits könnte er so spielen wie gegen Manchester. Das macht aber sowohl für das kommende Spiel als auch im Hinblick auf Real überhaupt keinen Sinn. Von daher rechne ich fast mit der Kombination Schweinsteiger und Martinez auf der Doppelsechs.
Insgesamt stimme ich dir aber zu. Die Spiele wo Lahm als alleinige Sechs im 4-1-4-1 agierte, waren die mit Abstand besten der gesamten Saison. Vor allem gegen pressingstarke Gegner – und Real hat ein gutes Pressing – scheint dieses System am besten zu funktionieren. Sollte Pep tatsächlich aber so spielen wollen wie gestern gegen Lautern sehe ich ganz große Probleme auf uns zukommen, denn dann kann weder auf hohe Ballbesitzwerte, noch auf defensive Kompaktheit gesetzt werden. In diesem Fall sehe ich das Team unter der Durchschlagskraft der madrilenischen (gibt es das Wort?) Offensive einbrechen.
coach 17. April 2014 um 16:12
Nur waren die Bayern eigentlich schon weiter, denn die Phase mit Lahm als 6er 4-1-4-1 ist ja weitaus stärker, als alles, was in der letzten Saison geboten wurde, auch wenn die Doppelsechs ein Garant für den Erfolg war. Aber spielerisch ist man in dieser Saison einfach nochmals einige Klassen stärker geworden und hat sich weitereintwickelt. Allein deshalb ist eine Rückkehr zum 4-2-3-1 der letzten Saison ein riesiger Rückschritt.
Shamp0o 17. April 2014 um 16:24
Sehe ich ja auch so. Was aber letzte Saison besser funktioniert hat, war eben die Defensive.
Wenn jetzt also aus welchem Grund auch immer wieder ein 4-2-3-1 angestrebt werden sollte, müsste man auch so konsequent sein und die altbewährte Doppelsechs einsetzen. Die Kombination aus Schweinsteiger und Kroos gab es nämlich auch schon vor Guardiolas und soweit ich mich erinnern kann auch schon vor Heynckes Zeit, war aber nie sonderlich wirkunsvoll. Bei Pep steht das Team natürlich höher, die Ballzirkulation hat sich deutlich verbessert und mit einrückenden Außenverteidigern wurde eine zusätzliche taktische Maßnahme getroffen die Stabilität bringen soll. Dennoch ist die Variante, wie wir in dieser Rückrunde immer und immer wieder sehen konnten, alles andere als optimal.
Erich_B 17. April 2014 um 16:25
Was denkt ihr ist der Grund für die Rückkehr zum 4-2-3-1 vom 4-1-4-1 ?
Das letzte Spiel mit dem 6er Lahm was das Hinspiel gegen Manchester und Berlin. Seitdem gab es diese Ordnung nicht mehr.
Im übrigen muss ich sagen das ich die „Krise“ der Bayern zwar sehe, ich das aber Wahnsinn finde was daraus gemacht wird.
Ich denke kein Verein hat soviel gespielt die letzen 2-3 Jahre – 3x hintereinander CL-HF. 3X hintereinander Pokalfinale. Das hinterlässt Spuren.
Und auch letzte Saison hat man zu Ende der Saison ein wenig abgeschaltet – da waren auch schwache Spiele dabei – z.B. gegen Frankfurt das Rückspiel, 3 Gegentore gegen Gladbach vor dem CL-Finale…
Aktuell ist das eine wahnsinnige Erwartungshaltung – Holt Bayern nicht das Tripple erneuter, was es eine schwache Saison. Unfassbar.
coach 17. April 2014 um 19:51
Dem Aspekt der extremen Erwartungshaltung muss ich absolut zustimmen. Die Mannschaft hat sich in dieser Saison im spielerischen Bereich bereits gewaltig entwickelt, es wurde eine hervorragende Meisterschaft geholt, man steht wieder im CL-Halbfinale und im Enspiel des DFB-Pokals. Niemand kann ernsthaft in jedem Jahr das Triple erwarten, dafür ist die Leistungsdichte in der CL einfach zu hoch. Aber den DFB-Pokal sollten sie schon noch gewinnen.
CR4 18. April 2014 um 03:49
Spielfreude, Dynamik und Tempo KOMPLETT weg? – du solltest dir nochmal die letzten 35min. des letzten Champions-League-Spiels FCB-ManU anschauen – und ja davor bin ich auch eingeschlafen (wie im Rückspiel gegen Arsenal…) 😉 – aber wenn es sein muss, sind sie da!
Mario 17. April 2014 um 13:56
Guter Artikel, aber Raeder stand im Kasten und nicht Neuer. 😉
TE 17. April 2014 um 13:58
Hui, danke für den Hinweis. Hab’s geändert.
a_me 17. April 2014 um 13:49
Das einzige was man den Bayern zugute halten kann, ist, dass sie ihre Chancen eiskalt genutzt haben. Aber sie haben gestern beileibe kein Offensivfeuerwerk gezündet und das Ergebnis entspricht kaum dem Spielverlauf. 1-0 per Standard, 2-0 mit einem Schuss aus der zweiten Reihe (glücklicherweise für Bayern hat Kroos gestern wieder gezeigt, dass er aus dieser Distanz vermutlich einer der besten in Deutschland ist) und das 3-0 nach einem Elfmeter. Das 4-1 und 5-1 sind ordentlich herausgespielt, aber wie im Artikel angesprochen, mussten die Lauterer offensiv umstellen, um wenigstens zu versuchen, noch einmal heranzukommen. Ansonsten gab es kaum nennenswerte Offensivaktionen vom FCB.
SP 17. April 2014 um 14:47
Bis auf eine hochprozentige Chance für Ribery, als der Torwart nicht mehr im Tor stand und Ribery den Schuss völlig verzieht und eine hundertprozentige Chance für Mandzukic (Kopfball).
Natürlich ist das Ergebnis nur durch die offensiven Wechsel zu hoch und so was wie das 5-1 sieht man auch nicht immer, aber insgesamt waren auch Chancen da, das Ergebnis auf bis zu 7-1 zu erhöhen. SO daneben ist das Ergebnis mMn auch wieder nicht.
der_wahre_Hannes 17. April 2014 um 15:46
Ich finde es bezeichnend, dass nach einem 5:1 gemeckert wird, dass die Bayern schwach gespielt hätten. Aber wo du die Tore ansprichst: Zählen Tore nach Standards denn irgendwie weniger? Es zeichnet doch ein Spitzenteam aus, dass sie auch bei Standards gefählich sind, oder? Also mir ist ein „dreckiger“ Sieg, wo das Tor in der Nachspielzeit durch eine Ecke fällt genau so lieb wie ein 9:2. Allerdings hat sich beim ersten Ergebnis der Gegner wohl noch etwas mehr gewehrt…
leser 17. April 2014 um 13:41
„ist letztendlich auch dem Pokalmodus geschuldet; schließlich musste Runjaic offensiv wechseln und bis zum Schluss die Hoffnung wahren, den Ausgleich doch noch irgendwie zu schaffen.“ … gibts in Ligaspielen für eine knappe Niederlage Punkte oder spielst du auf einen Modus mit Hin- und Rückspielen an?
TE 17. April 2014 um 13:47
Weder noch. In der Liga kann man irgendwann sagen: „Lieber in der letzten halben Stunde ein 1:3 verteidigen als 1:6 untergehen“ (haben ja auch manche Bayern-Gegner in der Vergangenheit getan). Im Pokal ist die Ausgangslage eine andere, zumal das 3:1 den Lauterern nochmal Auftrieb gegeben hat. Da wechselt ein Trainer eher offensiv als in einem bereits verlorenen Ligaspiel.
AP 17. April 2014 um 13:02
Danke TE. Dein Artikel liest sich sehr leicht und macht nicht mehr daraus, als es gestern der Fall war. Ich finde das auch gut, dass du die Formkrisen Einzelner ansprichst. Beste Taktikabsichten helfen halt nicht, wenn der Kopf/Körper was anderes vorhat.
chicago_bastard 17. April 2014 um 14:44
Seh ich genauso. Gerade im Vergleich mit dem Artikel zum Bayern-BVB-Spiel, wo die unterschiedlichen Voraussetzungen völlig vernachlässigt werden und ernsthaft so getan wird als hätte Klopp Guardiola ausgecoacht.
Zagłębie rules 18. April 2014 um 08:23
Hat er etwa nicht? Bayern ist von der Form der Hinrunde meilenweit entfernt. Der formal klare Erfolg kaschiertso einige Schwächen. Um den Hebel mal einfach mal umzulegen muss ich mental in sehr guter Verfassung sein. Und Bayern ist einfach satt. Selbst der biedere FCK hat doch in Halbzeit eins für einige verunsicherte Gesichter gesorgt. Wer das nicht sehen will belügt sich nur selbst.
AP 18. April 2014 um 21:48
Aber wir reden doch von der gleichen Geschichte. Die Jungs haben doch die Abläufe nicht verlernt. Einige sind gedanklich nicht da. Das reicht doch, dass es dann gruppentaktisch bissel happert.
Die Frage ist doch kommt Guardiola in die Köpfe, um die Abläufe abzurufen. Mich wundert es aber schon ein bissel, dass er den „Fehler“ zugibt aber überhaupt erst begeht. Er hat doch aus Barcazeiten die größte Erfahrung mit Titeln/Spannungsabfall in der Mannschaft usw.
Ichbinzwarnichtmatthiassammer aber das hätte man besser planen können und eine Meisterschaft zu Hause gg den BVB wäre doch das perfekte Timing gewesen 🙂
Tobi 17. April 2014 um 13:01
Wo seht ihr momentan Bayerns Probleme? Ist es wirklich nur fehlende Konzentration und Motivation oder gibt es taktische Probleme? Mir fällt auf, dass Bayern sich weniger Torchancen erspielt, weil vorne meist zu wenig Anspielstationen vorhanden sind. Wie seht ihr das?
CR4 18. April 2014 um 03:32
Probleme? Der FC Bayern hat diese Saison noch drei bzw. hoffentlich vier wichtige Spiele. (Bisher liegt man in allen Wettbewerben voll im Soll!) … und vier Spiele um die goldene Ananas, die höchstens Statistik-Freaks überbewerten (halte ich für ebenso interessant und spannend wie es in der Regel Testländerspiele sind).
Da Profi-Fußball eine der verletzungsträchtigsten Sportarten ist, wären die doch mit dem Klammerbeutel gepudert, in unwichtigen Spielen und in Situationen in denen halbe Kraft locker zum Weiterkommen reicht mit voller Intensität und vollem Riskio zu spielen. Ich würde sogar soweit gehen und das als vollkommen unprofessionel zu bezeichnen. Wie Manuel Neuer sagte: Hauptsache es hat sich keiner verletzt!
Was unterscheidet denn die Situation jetzt von der nach dem letzten Championsleague-Gruppenspiel, das trotz Führung nach 20 min. verspielt wurde … ? Doch nur, dass man jetzt häufiger nen Gang zurückschalten kann, ohne dass die Saisonziele in große Gefahr geraten.
Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss! Wenn es drauf ankommt umgehend nen Gang höher schalten zu können, zeichnet die wirklich guten Aus! Wann war die letzte Situation als es wirklich für Bayern mal brenzlig wurde? Jeweils Manchsters 1-0, Reaktion darauf bekannt. Also ruhig bleiben, et läuft …
Das „Hauptproblem“ bei diesen einzelnen TAKTIKbetrachtungen, sehe ich nur darin, dass man dadurch manchmal, das große Ganze, die STRATEGIE aus dem Auge verliert. Ein Vorteil, den gerade erfahrene („ältere“) Sportler gegenüber den jüngeren haben ist, dass sie wissen, WANN es wirklich zählt und WIE man in diesen Momenten an sein Optimum herankommt und sie auch die Gelassenheit haben, mal in weniger wichtigen Momenten anderen ihre Erfolgserlebnisse zu gönnen, ohne gleich von Selbstzweifeln geplagt zu werden. Man kann eben nicht immer Vollgas geben, sonst fällt die Kiste ziemlich schnell auseinander. Insofern sehe ich es als Riesenvorteil, dass die Meisterschaft bei uns entschieden ist und das Rennen in Spanien und England noch auf Hochtouren läuft, während die Münchner ihre Akkus aufladen können. Fehlender Rhytmus? Nope! wichtige Spiele: 01.04. / 09.04. / 16.04. / 23.04. / 29.04. …
um mal die Ansprüche wieder zurecht zurücken, ein Bild aus der Fromel 1: erwartet ihr von einem der in Führung liegt wirklich immer die schnellste Runde und 100% ?
klar wünsche auch ich mir gegen Real mehr Intensität als in den letzten Spielen (gewürzt mit ein paar guten Standards und Rhythmuswechseln), aber ich bin frohen Mutes, das wir genau das sehen werden!
Don’t worry, be happy! Frohe Festtage euch allen!
kaum 19. April 2014 um 10:31
Da sind sie wieder die Ego-Bayern. Vier Spiele um die goldene Ananas. Sie spielen gegen vier Abstiegskandidaten (Braunschweig (A), Bremen (H), HSV (A), Stuttgart (H)) für die es um alles geht und da muss sich auch der FC Bayern reinhauenm, damit das nicht zur Wettbewerbsverzerrung wird.
Das ist einfach ganz schlechter Stil „die saison ist vorbei“ – nein sie ist es für 17 andere Mannschaften nicht und für die geht es teilweise um die Existenz.
Sammer (nur mal mit Dortmund 2001) und Guardiola kennen sich mit Abstiegskampf und Existenznöten ja gar nicht aus. Mal deren Sprüche höheren, wenn sie mit Braunschweig abgeschlagen Letzter wären.
Wie Sportsgeist geht hat Klopp letzte Saison gezeigt: Sinngemäß: In der Nachspielzeit gegen Hoffenheim wird ein Tor vom Schmelzer aberkannt. Klopp regt sich auf. Gisdol zu Klopp: Reg Dich nicht auf, für Euch geht es doch um nichts mehr. Klopps Antwort: Ja, aber für Fortuna Düsseldorf.
Also Bayern-Freunde nicht immer nur an Euch denken.
JF 19. April 2014 um 18:25
Und letzte Saison hat auch gezeigt: Wer seine Energie verschwendet, der kann sie zum notwendigen Zeitpunkt nicht mehr abrufen 😉
HW 20. April 2014 um 09:48
Mir geht das Gemecker bzgl. Wettbewerbsverzerrung auf den Keks. Hätten die Vereine die schon gegen Bayern gespielt haben dafür sorgen sollen, dass das Titelrennen noch offen ist! Wer da unten drinsteht, hat’s besonders in diesem Jahr nicht besser verdient. In den letzten Wochen haben die Abstiegskandidaten gegeneinander gespielt. Ein paar Vereine sind jetzt so gut wie durch, auch wenn kein Verein eine Siegesserie gestartet hat. Aber wer diese direkten Duelle nicht nutzt… Selber schuld.
CR4 20. April 2014 um 15:19
einerseits: korrekt, es sollte ja auch die Lage aus Sicht des FCB beschreiben – ich persönlich verfolge trotzdem den Abstiegskampf, mache mir aber keine Illusionen über Sportsgeist im Profisport (Thema für ne eigene Diskussion …)
und ohne das jetzt das Thema BVB – FCB gemeint ist: ich mag Klopp auch, aber ihn hier als Beispiel gegen Wettbewerbsverzerrung zu bringen? – schaun wir mal, ob der Punkt für Nürnberg aus der Hinrunde noch wichtig ist, Aussage Klopp in der Welt: „Es war für uns die richtige Entscheidung.“
http://www.welt.de/sport/fussball/bundesliga/borussia-dortmund/article120271300/Drei-Stars-draussen-Klopp-verteidigt-seine-Rotation.html
und da du Düsseldorf ansprichst: gegen die Fortuna hat Klopps Team zwar letzte Saison nach dem Halbfinalspiel gegen Real gewonnen, aber auch hier wurde auf 10 Psoitionenn rotiert …
http://www.spiegel.de/sport/fussball/bvb-remis-gegen-nuernberg-dortmund-kann-keine-rotation-a-923685.html
da bin ich der Meinung, wer unschuldig ist, werfe den ersten Stein
mit Fußballvereinen allgemein, die sich durch Missmanagement hoch verschulden und haufenweise öffentliche Förder- und Sponsorengelder bekommen, habe ich persönlich in der Tat eher weniger Mitleid
der FCB hat da eher ein offenes Ohr – oder wer hat damals dem BVB nen Kredit gegeben, damit die Insolvenz vermieden wurde?
ich bin auch kein alleiniger Bayern-Fanatiker, ich schaue gerne mal guten Fußball, ob Schalke, Dormund, Barca, Real, PSG oder Bayern … nur bitte keinen Bus parken
PEACE! ich nix Bayern und Bayern nix Ego 😉 😛
Bernhard 17. April 2014 um 12:59
Danke für den Artikel!
Schon arg wie schlecht Ribery in den letzten beiden Partien spielte, aber auch gruppentaktisch sind die Bayern weit entfernt von ihrer guten Verfassung im Herbst.
Bin gespannt wie Guardiola diese doch kritische Phase meistern wird.
leser 17. April 2014 um 13:42
…indem er Meister wird
SP 17. April 2014 um 14:43
http://www.youtube.com/watch?v=XwslLBfFvJM
Bernhard 17. April 2014 um 16:31
Ur schlecht der Witz
leser 18. April 2014 um 12:29
auch fips asmussen hat sein publikum
CR4 18. April 2014 um 04:00
gute Verfassung im Herbst? ja, ok – aber das Supercup-Endspiel gegen Chelsea und das letzte Gruppenspiel gegen ManCity war auch nicht souveräner als die Duelle mit Arsenal und ManU – es wird genau so viel Gas gegeben, wie es braucht – und auch bei Vollgas sind die Topspiele in Europa halt mal knapp