Manchester United – Manchester City 0:3

Manchester United wagt gegen Manchester City ein neues System – und schmiert gnadenlos ab. Nach nicht einmal zehn Minuten beendet Moyes das Experiment. Eine Niederlage gab’s trotzdem.

„Crisis? What is a crisis?“, fragte Sepp Blatter einst auf einer legendären Pressekonferenz. Die Mutter aller Krisen kann derzeit in Manchester bestaunt werden. David Moyes, so sagen viele Beobachter, müsse sich in den restlichen Wochen der Saison beweisen, um nächste Saison auch weiter Trainer bei United sein zu dürfen. Das Derby gegen City war die denkbar schlechteste Eigenwerbung – Moyes‘ Versuch, Citys 4-4-1-1 mit einem 4-3-3 zu kontern, ging gehörig nach hinten los.

Völlig vercoachte Anfangsphase

United begann mit einem Dreiermittelfeld. Fellaini sollte als halblinker Achter Yaya Toure bewachen und rückte früh vor, um ihn zu stören. Dahinter agierte Cleverley als halbrechter Achter, Carrick sollte als Sechser den Zwischenlinienraum schließen. Die beiden Außenstürmer Mata und Welbeck lauerten im Kontermoment, um direkt starten zu können.

City nahm dieses Formationsspielchen Uniteds – man muss es so drastisch sagen – komplett auseinander. Fellaini gewann gegen Yaya Toure keinen Zweikampf, sodass City sich sehr leicht ins letzte Drittel durchkombinieren konnte. Wenn City auf dem Flügel den Ball hatte, fiel Carrick in die eigene Viererkette, wohl um Flanken besser abzusichern. Dumm nur, dass der Zwischenlinienraum dadurch vollkommen offenblieb. Gleich mehrere Spieler standen vor dem 0:1 zwischen den Ketten frei:

Die Szene vor dem 1:0: United interpretiert das 4-3-3 sehr eigenwillig. Carrick fällt tief, während die beiden Achter Cleverley und Fellaini hochstehen. City hat zig Optionen im Zwischenlinienraum. Toure bekommt den Ball und kann Zabaleta bedienen. Das Laufduell nimmt Fellaini schlicht nicht an. De Gea kann die Chance vereiteln, wenige Sekunden später ist City erneut vorm Tor und trifft.

Die Szene vor dem 1:0: United interpretiert das 4-3-3 sehr eigenwillig. Carrick fällt tief, während die beiden Achter Cleverley und Fellaini hochstehen. City hat zig Optionen im Zwischenlinienraum. Toure bekommt den Ball und kann Zabaleta bedienen. Das Laufduell nimmt Fellaini schlicht nicht an. De Gea kann die Chance vereiteln, wenige Sekunden später ist City erneut vorm Tor und trifft. Eine Staffelung aus der Taktikhölle.

Auch nach dem frühen 1:0 drückte City weiter. United stand nicht kompakt. David Silva konnte sich stets im Halbraum hinter Fellaini anbieten. Carrick agierte leicht verrückt nach rechts, sodass Silva und Navas teils riesige Freiräume auf der halbrechten Seite hatten. Auch das Herausrücken United funktionierte nicht; so rückten teilweise alle drei Mittelfeldspieler auf eine Seite, woraus sich City mit einfachen Flügelwechseln befreien konnte. Teilweise wirkte es so, als wüssten die Spieler die Abläufe der neuen Formation nicht.

Früher Systemwechsel

Die Grundformationen nach Uniteds frühem Systemwechsel. Zuvor war Mata Rechtsaußen und Cleverley halbrechter Achter.

Die Grundformationen nach Uniteds frühem Systemwechsel. Zuvor war Mata Rechtsaußen und Cleverley halbrechter Achter.

United spielte nicht lange in der Formation. Bereits nach knapp zehn Minuten stellten sie auf ein 4-4-1-1 um. Mit dieser Formation schafften sie es für den Rest der ersten Halbzeit, defensiv stabiler zu stehen. Vor allem auf der rechten Seite hatten sie fortan eine hohe Kompaktheit. Rechtsaußen Cleverley, der halbrechte Sechser Carrick und Rafael verteidigten stark gegen Citys linke Seite. Zwar blieb Fellaini im Spiel gegen Toure weiterhin blass, dafür sicherte Jones seine Ausflüge nach vorne durch gut getimtes Aufrücken ab.

City konnte keine rechte Dominanz gegen Uniteds neue Formation aufbauen. Sie taten dem Gegner den Gefallen, deren starke rechte Seite immer wieder anzuspielen. Clichy war im Spielaufbau wesentlich präsenter als Zabaleta. Auch Silva bewegte sich im Zwischenlinienraum nicht mehr ganz so intelligent wie in den ersten Minuten. Er agierte jetzt sehr ballnah auf die geschlossene linke Seite anstatt die (immer noch vorhandenen) Räume hinter Fellaini für Spielverlagerungen zu öffnen.

Als City nach rund 20 Minuten das hohe 4-4-2-Pressing weitestgehend einstellte, wurde das Spiel ausgeglichener. Nun wurden die spielerischen Probleme deutlich, die United schon seit dem Beginn der Saison plagen: Es fehlt ein Verbindungsspieler, der zwischen Abwehr und Angriff im Zentrum vermittelt. Mata fiel zu weit zurück oder agierte zu peripher, um diese Rolle zu übernehmen. Am stärksten war United, wenn die hohen Außenverteidiger die einrückenden Außenstürmer bedienen konnten. Cleverley und Welbeck fehlte allerdings die Spielstärke, um etwas aus diesen Situationen zu kreieren.

Ein Wechsel und ein Tor

Zur Pause nahm Moyes Cleverley heraus und brachte Kagawa. Kagawa spielte nun eine Mischrolle aus Rechtsaußen und halbrechtem Achter – manchmal ging Mata nach rechts, sodass United in einem 4-1-4-1 stand, meist aber agierten sie in einem 4-4-1-1. So oder so, Moyes‘ Wechsel beraubte dem Team die einzige wirkliche Stärke, ihre Kompaktheit auf der rechten Seite. Gerade wenn Mata auf rechts agierte, hatte Clichy Zeit und Raum, um mit Flügelwechseln oder Pässen in die Schnittstelle das Spiel zu beleben.

City dominierte das Spiel wie zu Beginn der ersten Halbzeit mit vielen Spielverlagerungen und direkten Kombinationen von den Flügeln in den Zwischenlinienraum. Besonders nach Standards waren sie gefährlich. Die Manndeckung von United neutralisierte City einige Male mit schönen Bewegungen und verzögerten Flanken. Das 2:0 fiel passenderweise nach einem Eckball, als Rio Ferdinand Edin Dzeko nicht verfolgte (56.).

Wenn es einen Kritikpunkt bei City gibt, dann ihr Verhalten nach dem 2:0. City war nicht gewillt, das Spiel zu dominieren, weder über ein starkes Pressing mit Kontern noch über ein Ballbesitzspiel. Stattdessen wechselte Pellegrini defensiv und schickte Yaya Toure auf die Zehnerposition, wo er allerdings wenig Bindung ans Spiel hatte. Er positionierte sich zudem nicht clever im Konter, sodass es bis zur 90. Minute dauerte, ehe City gegen einen nicht kompakt agierenden Gegner einen Konter setzen konnte. Die Doppelsechs dahinter agierte strategisch wenig intelligent; sie beschleunigten das Spiel, wenn sie es hätten langsam machen sollen, und verlangsamten das Tempo, wenn ein Konter möglich gewesen wäre.

Die Aufstellungen in der Schlussviertelstunde

Die Aufstellungen in der Schlussviertelstunde

United konnte nun im neu formierten 4-4-1-1 das Spiel machen. Rooney und Mata ließen sich tief fallen und versuchten, die Spieler vor ihnen einzusetzen. Der eingewechselte Stürmer Hernandez besetzte den Zehnerraum, wodurch United spielerisch stärker wurde als in den Minuten zuvor und öfter ins Zentrum kam. Allerdings fehlte nun ein Stürmer in der vordersten Front, United konnte die eigene Dominanz höchstens auf den Flügel, nur selten aber in den Strafraum tragen. Am Ende mussten sie sich sang- und klanglos geschlagen geben.

Fazit

Manchester Citys Sieg war verdient. Dennoch war ihre Leistung keineswegs überragend. Nach einer starken Anfangsphase zogen sie sich zurück und spielten United teilweise in die Karten, indem sie immer wieder deren kompakte rechte Seite anvisierten. Wenn es auf dem Weg zum Titel noch einen Stolperstein gibt, dann mit Sicherheit Citys Unfähigkeit, bereits entschiedene Spiele herunterzuspielen. Die Partie zeigte abermals: Die Citizens verpassen es, gegen angeknockte Gegner Dominanz aufzubauen, und sei es nur über ein leitendes Pressing und schnelle Konter.

Manchester United ist und bleibt in der Krise. Die Idee, mit einem 4-3-3 ins Spiel zu gehen, ging gnadenlos nach hinten los. Die Spieler schienen die Abläufe nicht zu kennen, Fehler reihte sich an Fehler. Mit dem 4-4-1-1 und dem 4-3-3 der Schlussminuten fuhr United besser, ohne aber zwingend Torgefahr zu kreieren; dafür sind sie spielerisch viel zu schwach, immer bleibt mindestens eine wichtige Zone unbesetzt. Die kommenden Spiele, vor allem das Champions-League-Viertelfinale, dürften über Moyes‘ Schicksal entscheiden. Nur: In der aktuellen Verfassung wäre ein Sieg gegen den FC Bayern die größte Sensation seit Griechenlands EM-Triumph 2004.

Daniel_D 27. März 2014 um 15:18

Bin der Meinung United sollte ein Pressing Team werden. Ein Fokus auf Ballbesitz passt einfach nicht zur Mannschaft.

Ich finde dieses „Wer solls denn werden?“ – Gequatsche unsinnig. Vom taktischen Repertoire könnte wohl jeder Qualifikant eines Trainer Jahrgangs Moyes beerben.

In meinen Augen müsste diese englische Manager Geschichte aufgebrochen werden. Es sind einfach ziel zu viele völlig heterogene Anforderungen an eine Person. Versteh nicht wieso man nicht gewisse Kompetenzen abgeben und sich auf die Kernaufgabe, nämlich die taktische und psychologische Betreuung der Mannschaft konzentrieren kann?

Laut einiger Posts unter den Guardian Artikeln hat Moyes seiner Biografie nach gar keinen Anteil an der taktischen Vorbereitung. So etwas soll er immer seinen Co- Trainern überlassen haben.
Ich persönlich glaube er versteht tatsächlich nicht, wieso die Mannschaft verliert.

Ich denke darin liegt ein Teil des Problems. Selbst wenn diese Co-Trainer Ideen haben, so könnten sie immer noch an den hierarchischen Strukturen scheitern. Wieso sollte ein etablierter Spieler auf einen Co-Trainer im selben Alter hören?

Aber einen wirklich positiven Aspekt hat diese Geschichte auf jeden Fall. So langsam wird selbst dem leidenschaftlichsten Taktik Verweigerer klar, dass es nicht an den Spielern liegt, dass United immer verliert. Einschätzungen, dass man Moyes Zeit geben soll und der Kader überaltert ist, werden immer seltener.
Man könnte ironisch behaupten Uniteds Krise sei die Katharsis, über die ihre Anhänger endlich verstehen, dass Taktik mehr ist als die Frage ob ich 4:2:2 oder 4:2:3:1 spielen soll.

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HB 27. März 2014 um 13:09

Ich weiss nicht ob ich mit dieser Einschätzung alleine bin, aber Ich kann einfach nicht nachvollziehen was Herr Moyes mit diesem Team vor hat.

Vorab zum Kader, im letzten Jahr unter SAF wurde man mit 11 Punkten Vorsprung Meister, man hat sicher keinen taktish berauschenden Fußball gespielt, aber das vorhanden Spielermaterial wurde großteils vernünftig eingebunden. Nun (unter Moyes) soll auf einmal die mangelnde Qualität im Kader schuld sein, dass die Mannschaft nicht unter den Top Four vertreten ist? Sicherlich sind gestandene Spieler bei United schon über ihren Zenit hinaus, aber der Kader ist weder überaltert, noch grob unsinnig zusammengestellt.

Was unter der Regie von Moyes passiert ist für mich einfach nur eine absolute Katastrophe, das Team spielt mit dem eindimensionalsten Flügelfokus den ich seit langer Zeit gesehen habe, Angriffe werden immer weider auf den Flügeln festgenagelt und isoliert. Man scheint nicht einmal zu versuchen Anbindung zu den Halbräumen herzustellen bzw. über diese kombinativ nach vorne zu stoßen. „Staffelungen aus der taktischen Hölle“ sind bei United offensiv wie defensiv mittlerweile zum Standard geworden, als ob nichtmal ansatzweise daran gearbeitet wird, oder noch viel schlimmer, als ob es Niemandem auszufallen scheint.

Die Einbindung des vorhandenen Spielermaterials ist zudem mehr als fragwürdig. Wie kann man als Trainer Mata oder Kagawa immer wieder ohne entsprechende Unterstüzung auf den Flügeln verkümmern lassen? Warum versucht man nicht auf der entsprechenden Seite über einen aggressiv aufrückenden Außenverteidiger Breite zu geben und Kagawa oder Mata synergetisch wertvolle Bewegungen in die Halbräume zu ermöglichen? Was spricht gegen ein 4-1-4-1 o.ä. mit Kagawa und Mata auf der 8 und unterstützenden Spielern die ihre Bewegungen ausbalancieren?

Moyes hat so viele Möglichkeiten im Kader und verschließt sich völlig gegen seine Alternativen, weil er einfach jegliches Spielermaterial was ihm zur Verfügung steht in sein starres und eindimensionales taktisches Konstrukt presst, dass ist ja kaum auszuhalten….

Warum man sich bei United nicht dem Pressing- und Gegenpressingverhalten widmet und eher auf die Strafraumverteidigung setzt wird mir eh ein Rätsel bleiben. Ferdinand und Vidic sind nunmal mittlerweile altes Eisen und nicht die schnellsten, also wäre wohl eine hohe Kette zu Riskant, aber warum bietet man in der IV neben Jones keine andere Alternative auf? Liegt es an dem Standing der erfahrenen Spieler in der IV oder gibt es einfach keine brauchbaren Alternativen?

Bei den meisten Trainern kann man nach 3/4 einer Saison meistens eine Spielidee oder Handschrift erkennen, aber wenn Flankenbolzen und das abwürgen der eigenen Angriffe auf den Flügeln Moyes Handschrift sind, dann sollte man sich evtl. Gedanken machen ob man in Zukunft nicht doch einen anderen Weg gehen will….

Laudrup bei United… wäre echt traumhaft, Bielsa wäre auch äußerst interessant aber eine Vertragsauflösung von Moyes wird der werten Familie Glazer wohl zu teuer…

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Partizan 27. März 2014 um 15:02

Mata/Kagawa würde ich auch sehr Intressant in einen 4-1-4-1 auf den beiden 8 Positionen finden.
Carrick auf der 6 dahinter könnte dem ganzen Defensive Stabilität verleihen.
Rooney im Sturmzemtrum mit seinen ausweichenden Bewegungen bzw. Zurückfallen würde eine ziemlich interessante Ofensive ergeben.

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Partizan 27. März 2014 um 12:41

Das Problem Uniteds ist in meinen Augen das man damals schon unter Ferguson, nach der 1:3 CL-Final Niederlage gegen Barca das Team neuaufbauen hätte müssen.
Stattdessen hatte man sich noch zwei Jahre durchgemogelt, letztes Jahr könnte man zwar den Titel holen, dieses Jahr haben sie einfach keine Chance gegen gut funktionierende Mannschaft ala Chelsea/Liverpool/City mitzuhalten.
Moyes leidet jetzt auch zunehmend an der Qualität des Kaders, Vidic Ferdinand und Evra haben ihre besten Tage weit hintersich.
Der komplette Spielaufbau würde jahrelang nur über die Flügel betrieben, mit Kagawa / Mata hätte man zwei starke Spieler für die Zentrale, beide werden aber nur auf den Flügeln eingesetzt wo sie in meinen Augen ihrer stärker beraubt werden.
Gegen Teams mit einem starken Pressing werden ihre Problem im Spielaufbau noch deutlicher, hier ist man einfach den anderen europäischen Top Klubs 2-3 Jahre in der Entwicklung hinterher.

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Robert Brajkovic 27. März 2014 um 03:02

Nur weil Giggs ein großer Spieler war, heißt das nicht, dass er auch ein großer Trainer wird… und theBoss: ich glaube die Schlüsse aus dem Artikel kann auch jeder selbst ziehen, Moyes wird nicht einmal gelobt für eine Maßnahme. Was hat der denn bei everton für einen Fußball spielen lassen?

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so empty without me 26. März 2014 um 23:45

Los Manu.
Kagawa Rooney und Welbeck zerstören Bayerns Aufbauspiel dann wird dass.

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Kir 27. März 2014 um 00:25

Ich will ja nicht wie ein deutsch Lehrer wirken, und wahrscheinlich werden sie in meine post mehr Fehler finden, aber es heißt man UTD und nicht manu.

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RM 27. März 2014 um 00:29

Wieso das denn? Wegen dieses lächerlichen Urban-Myth, dass ManU eine Beleidigung ist?

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gloryglory 27. März 2014 um 01:03

Ich muss Kir zusammen, habe in England sowohl von Fernsehkommentatoren wie Fußballfans schon häufig Man United oder noch häufiger United gehört, aber noch niemals ManU. Zur urban myth äußere sich bitte jemand anders.

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wombat 27. März 2014 um 06:28

danke, wusste ich nicht.
hab’s gerade nachgelesen.

@rm bei negativer kritik, in diesem fall sehr dezent formuliert, reagiert ihr schon manchmal etwas dünnhäutig.

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wombat 27. März 2014 um 06:47

weitere recherchen ( man hat ja sonst nix zu tun) ließen mich auf diese site stoßen:
doch nicht soo eindeutig.

http://therepublikofmancunia.com/why-saying-man-u-isnt-so-bad/

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RM 27. März 2014 um 08:31

Das ist doch keine Reaktion auf eine Kritik. Weder sehe ich obiges als Kritik irgendeiner Art noch habe ich das als Kritik an uns aufgepasst oder gar darauf negativ reagiert und ich glaube eigentlich auch, dass wir sehr selten dünnhäutig auf Kritik reagieren. Aber gut, das ist dann wieder ein anderes Thema. 🙂 Back to ManU.

Es ist so: Ich bin ja eigentlich United-Sympathisant und habe mich damit beschäftigt. Dieses „ManU darf man nicht sagen“-Gefasel ist in Zeiten des Internets erfunden worden und wird vielfach geglaubt. Dabei hat der Verein selbst post Busby Babes mit „ManU“ Werbung gemacht, haben Anhänger mit dem Aufdruck verkauft, usw. usf. Heutzutage wurde das in so vielen Foren, insbesondere von nicht-britischen Fans, dass man nicht mal mehr jene Quellen finden kann, wo es Bilder dieser Anhänger gab (gab ziemlich lässigen Thread in einem alten Forum, wo ein Buchautor, der über die Busby Babes schrieb, sich über „ManU“ als Wortnutzung äußerte). Auch frühere Trainer und Spieler von United haben immer wieder ManU genutzt.

Tippt man „use of „manu“ munich“ (oder sonstige ähnliche Anfragen) in Google ein, findet man keine Ergebnisse von vor 2007.

Edit:
Das hier war übrigens der Thread, wo man schön nachlesen konnte, dass das Schwachsinn ist:
http://www.manutdtalk.com/forums/man-utd-chat/35261-using-term-man-u-disrespectful-offensive-insult.html
Tom Clare, oben erwähnter Autor, schrieb das hier in seinem Buch über diese Gerüchte:
„This is an old chestnut that comes up time and time again. To give you a little bit of history about where it came from and how the term „Man U“ first came to be used, I have to go back to the 50’s.

If you were to look at a newspaper from that era, and particularly the football results section, you would see just what a simple explanation there is for it. Newspapers back then were done in an old fashioned way where the compositors (typesetters) used to lay out the pages of the newspapers before they went on the presses for printing. With the results sequences, they obviously could not typeset the full names of each individual club as the columns that needed to be uniformly set out, just would not match up. So what they used to do was abbreviate the name of each football club, and once they had done this the columns would line up as they were needed to be. Hence you would see a a team like Birmingham City abbreviated to B’ham Cty, Sunderland to S’land, Sheffield Wed to Sheff W and so on. So consequently, Manchester United would be set up as Man Utd or Man U, depending upon which newspaper it was.

Certainly, those latter two terms had nothing whatsoever to do with Munich. It’s a story that’s done the rounds for years and has no mileage in it whatsoever. Just people trying to put a different slant on things and like a rolloing stone, it’s gathered stories as it’s gone along.

The BBC back then was the main audio/tv outlet, but they would never abbreviate a team’s name and always used to give clubs their full title.

However, in the mid 60’s we started to see ITV come more into the football commentary side of things, and also, there was another breed of football journalist that started to appear, and it’s from here that you started to hear „Man U“ used more and more frequently. It was nothing more than sloppy phraseology and sloppy journalism. Times were changing back then and as the game started to become more and more high profile, so did those two terms. Fans picked up on it and it became a normal thing for opposition fans to use those terms. There was never any real disrespect in it – it was just what they saw and what they read.

It’s interesting when you look back… even Big Fat Ron when he was at Albion, United, and clubs after that, always referred to United as „Man U“. Just sloppiness.

On another note; there was no club merchandise store around in the 50’s early 60’s. The first shop was actually a little wooden hut (that was owned by Sir Matt!) that appeared underneath the Munich Clock in the mid-60’s. It sold things like lapel badges rosettes etc and the team’s name was abbreviated on those items…. that little hut developed into what became known as the Megastore, and then when Edwards got his grubby little hands on it (he bought out Sandy Busby) he jumped on Michael Knighton’s idea regarding merchandising and the thing we see today, is what has developed from that initial little red hut!“

Auszug aus „Forever a Babe: Growing Up with Manchester United“ von Tom Clare.

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wombat 28. März 2014 um 07:24

ok, ich ziehe meinen vorwurf zurück und entschuldige mich. ehrlich.

man kann ja nicht ahnen in wie vielen bereichen du in die tiefe gegangen bist 😉

was mir schon auffällt ist, dass euer format probleme mit sich bringen kann.
nämlich die, wie mit einigen beiträgen, die -grob zusammengefasst- negativ sind, umgegangen wird.
da ihr sie nicht ignoriert, sondern mitdiskutiert, bleibt nicht mehr viel:
zensur oder eben, …naja.

nochwas: habe mir auszurechnen versucht, wie die chancen für das 500€ 1-1 stehen würden und zu diesem zwecke mal geschaut, wo du spielst.

ab und an bin ich in der gegend unterwegs.
vielleicht kann ich mal ein heimspiel anschauen, wenn ich mich bei dir melde.?

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Kir 27. März 2014 um 17:38

Leute calm down. Ist doch nur Haarspalterei. Was habe ich da ins rollen gebracht :-O

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Leser 26. März 2014 um 23:27

Es ist auch ein bißchen zu einfach, dass alles an Moyes festzumachen. Da sitzen reihenweise erfahrene Leute als Co-Trainer auf der Bank oder spielen sogar noch mit (Giggs).

Wenn es tatsächlich so wäre, dass Moyes Mist erzählt und die Mannschaft sich selber auf- oder einstellt (so wie es zum Ende der Magath-Zeit bei Bayern kolpotiert wird), gibt es da genug Erfahrung um besser auszusehen, als sie es tun. Eine sich selbst trainierende Mannschaft ist sicherlich nicht so gut, wie die Mannschaft eines guten Trainers, aber mit solchen Spielern müsste mehr drin sein.

Daher denke ich, dass Moyes wirklich etwas versucht und versucht zu gestalten. Es zahlt sich bislang nicht aus.

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blub 26. März 2014 um 19:13

was mich fassungslos macht ist wie schlecht das alles Umgesetzt wurde.
Das war gefühlt so alsob Moyes 10 min vor dem Spiel auf 433 umgestellt hat.

Ich kann mir durchaus Vorstellen das so eine 433 Formation City Paroli bieten kann, wenn das trio in der mitte sich richtig bewegt: Fellaini bewacht Touré, Carrick hat mehr Fokus auf Silva und Clevery balanciert das ganze aus. Das ist als Idee nicht völlig abstrus.

Am allerbesten: „Hmm, wir kriegen keine kontrolle im Zentrum. Lass ma Kagawa bringen – auf dem rechten Flügel“ ;(((((

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theboss 26. März 2014 um 17:23

Ich erhoffe mir jetzt mal eine konkrete Antwort der SV-Autoren: Soll Moyes jetzt gefeuert werden?

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Foxtrott 26. März 2014 um 18:05

Bin zwar nicht direkt angesprochen, aber was sollte eine Entlassung bringen?
Welcher Trainer auf dem nötigen Niveau würde jetzt die Mannschaft übernehmen? Oder wer sollte 12 Punke auf die CL Quali aufholen können?

Wenn man die CL schon abgehakt hat (und das sollte man), kann man auch so weitermachen. Und nach der Saison, ich weiß nicht, ob die Mannschaft einfach nicht mehr hergibt, oder ob es eine „echte“ Trainerfrage ist….

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SCP-Poker 26. März 2014 um 19:56

Laudrup ist doch verfügbar! Dann würd auch Kagawa öfter mal spielen.

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guest 27. März 2014 um 10:24

Ist Bielsa nicht frei zur Zeit? Der Gedanke kam mir schon öfter. Ein unkonventioneller Trainer passt zwar vielleicht von der Tradition her nicht zu United, aber er könnte das Ruder herumreißen

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TE 26. März 2014 um 18:28

Ich empfinde es als pietätlos, die Arbeitslosigkeit eines Menschen zu fordern. Ich analysiere nur. Wer aber die Analysen genau liest, findet auch ein Urteil über die Leistungen Moyes 😉

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AP 26. März 2014 um 22:19

Wie wärs mit Louis….

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theboss 26. März 2014 um 23:58

Du kannst aber Rückschlüsse aus deinen Analysen ziehen und sagen, ob das ganze noch eine Erfolgsstory wird. Den Rest musst du dann ja nicht aussprechen, den kann man sich dann ja denken 😉

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Koom 27. März 2014 um 10:21

Schwer zu sagen. Man weiß ja auch nicht wirklich, was Moyes vorhat, denke ich. Nehmen wir mal Weinziel bei Augsburg: Da zeichnete sich im ersten halben Jahr auch nicht so dramatisch viel ab, wie das weitergehen soll.

Vielleicht spielt er gerade gewisse Dinge ein, bzw. probiert Dinge aus, um dann in der Sommervorbereitung (ja, mit WM, ganz toll *g*) ein neues System auf die Mannschaft zu schnitzen.

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a_me 27. März 2014 um 09:57

Auch, wenn du nicht beim Podcast dabei warst, fällt es mittels diesem nicht sehr schwer die Meinungslage bei den Spielverlagerungs-Autoren zum Thema Moyes herauszufinden 😉

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Foxtrott 27. März 2014 um 12:28

Naja, die „Arbeitslosigkeit“ eines Menschen „zu fordern“ dem bei Entlassung wohl eine Abfindung im Zweistelligen Millionenbereich zusteht, bzw der bis 2019 (!) noch mehrere Millionen pro Jahr „verdient“ halte ich nicht für „pietätlos“ 😛 😉

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