Bayer Leverkusen – Paris SG 0:4
Leverkusen geht im Heimspiel mit 0:4 unter. Falsche Strategie trifft auf eine starke Tagesleistung des Pariser Starensembles.
Nach Bayers schlechten Ergebnissen zuletzt und den hohen Niederlagen gegen Manchester United erwarteten viele, dass die Werkself gegen einen starken Gegner erneut schlecht aussehen würde. Auf dem Papier hatten die Leverkusener jedoch durchaus das Potential zum Favoritenschreck. Ihre außergewöhnliche Kompaktheit im Zentrum und das überaus effektive Umschaltspiel wären theoretisch das passende Mittel gewesen gegen PSG, die in ihrem Ballbesitzspiel zuweilen instabil abgesichert sind. In der Praxis griffen diese Mittel jedoch nicht – da sie schlichtweg nicht zur Verwendung kamen.
Hastiges Aufrücken, mangelnde Mittelfeldkompaktheit
Im Spiel gegen den Ball präsentierte sich Hyypiäs Elf überraschend forsch. Aus der üblichen 4-3-3-0-Stellung versuchten Son, Sam und Kießling immer wieder ins Angriffspressing überzugehen. Sie zeigten sich dabei bissig und laufstark, doch bekamen aus mehreren Gründen keinen Zugriff.
Zum einen fehlte es im Nachschieben an der Organisation. Wer die Räume hinter dem Dreiersturm presste war unklar. Gelegentlich rückten Bender oder Castro mit nach, doch dann fehlte ihre Präsenz zur Absicherung der Flügel, wo van der Wiel und Maxwell hoch aufrückten. Die beiden flach gestaffelten Dreierreihen eignen sich nur sehr bedingt für frühes, aktives Pressing, auch weil es der Ordnung an Dreiecken fehlt.
Das war auch deshalb so eklatant, weil die Abwehr nicht in die Abläufe der vorderen Reihen involviert war. Die Verteidiger schoben in einer klaren Viererkette umher, ohne großartige Herausrückbewegungen oder situativ breiteren Außenverteidigern zur Unterstützung der Flügel. So mangelte es Bayer zwischen allen Mannschaftsteilen an Kompaktheit und die potentiell außergewöhnliche Defensivstärke über den Halbräumen entwickelte sich fast nie.
Für vereinzelten Zugriff sorgte Lars Bender mit irren zehn Tackles – doppelt so viel wie jeder andere Spieler auf dem Feld! Nebenbei erreichte er übrigens auch noch eine Passquote von 93%. Doch zu oft war er auf halbrechts „lost in space“. Durch die fehlende Organisation zwischen Abwehr und Mittelfeld konnte Ibrahimovic immer wieder zurückfallend Räume finden. Durch das intensive Aufrücken in der engen Stellung kam gleichzeitig Maxwell frei. Drei der vier Tore fielen dementsprechend nach Pässen von Ibrahimovic auf den durchstoßenden Maxwell.
Der Topstar überragt
Überhaupt glänzte das schwedische Stürmergenie in so ziemlich jedem Aspekt außer dem Defensivspiel. Viele Engen aufgelöst, dann tolle, dynamische Ablagen, dabei kaum Fehler gemacht (93% Passquote!), zwei außergewöhnliche Pässe zur Toreinleitung und ein brillanter Schuss zum 0:3. Außerdem taktisch wichtig durch seine flexible Interpretation der falschen Neun. Kann man machen.
Dennoch ist es nicht die Stürmerposition, auf der Paris einzigartig stark besetzt ist. Eine Nummer Eins der Welt (und vielleicht gar der Geschichte?) spielt in der Innenverteidigung: Thiago Silva, seines Zeichens Fußballgott. Gegen Bayers überraschendes Pressing rief er eine weitere phänomenale Leistung ab. Er erreichte eine Passquote von irren 98% – gegen einen eng anlaufenden Dreiersturm. Dabei spielte er etliche Bälle anspruchsvoll ins Mittelfeld, verzögerte sogar immer wieder strategisch geschickt, um Leverkusens Angreifer möglichst weit aus dieser Zone herauszulocken (siehe Passmatrix – nicht von dieser Welt!). Nebenher sechs abgefangene Pässe (sonst keiner auf dem Feld mehr als vier), vier von fünf Kopfballduellen gewonnen, kein Foul begangen – ist das noch Fußball oder geht das schon ins Paranormale?
Unangenehmerweise für Bayer war Silva nicht der einzige Akteur in PSGs Aufbauspiel, der eine Weltklasse-Partie ablieferte. Auch der andere Thiago, der Motta auf der Position vor ihm, bewegte sich nah an der Perfektion. Er stellte die Verbindungen her, schuf Raum für Verratti durch seine Orientierung nach links, löste etliche Drucksituationen geschickt auf und sicherte hervorragend die wenigen Ballverluste ab.
Wenn zwei derartig brillante Aufbauspieler auch noch durch einen der pressingresistentesten Sechser der Welt (Verratti) ergänzt werden, dann lohnt sich ein frühes Anlaufen nur noch ganz bedingt. Wenn man dann darin auch noch Defizite hat, lohnt es sich gar nicht mehr.
Interessanterweise zeigten sich Verrattis leichte strategische Schwächen immer dann, wenn sich Bayer einmal „versehentlich“ in eine kompaktere Stellung zurückgezogen hatte. In der Anfangsphase verschuldete der Italiener dadurch ein paar (fast-)Ballverluste. Je mehr sich PSGs Rhythmus festigte, umso seltener schien diese mögliche Anfälligkeit durch.
Matuidi und Lavezzi sorgen für dynamische Strafraumbesetzung
Für die letztliche Effektivität im Pariser Spiel sorgte auch die gut balancierte Rollenverteilung innerhalb der Offensive. Ibrahimovic freimütige Rückfallbewegungen wurden von den umliegenden Spielern sehr gut balanciert. Lavezzi spielte von links einen verkappten Stürmer und band auf diese Weise oftmals zwei oder drei Abwehrspieler. Auch das war ein Grund für die erfolgreichen Ibrahimovic-Maxwell-Spielzüge.
Der überaus athletische Matuidi demonstrierte sein großes taktisches Geschick als wichtigster räumlicher Verbindungsspieler zwischen Mittelfeld und Angriff. Er rochierte vorwärts um Ibrahimovic herum, war als Kombinationspartner und Gegenpressingspieler präsent und stieß immer wieder mit ganz hervorragendem Timing in den Strafraum (siehe 0:2 und 0:3). Vor allem Rolfes konnte seine Dynamiknachteile überhaupt nicht kompensieren; vor dem 0:1 verlor er erst den Ball an Matuidi und ließ ihn dann an der Strafraumgrenze ziehen.
Situativ attackierte auch Lucas Moura den Strafraum. Überhaupt präsentierte sich der brasilianische Tempodribbler als verblüffend rationaler Balancespieler. Chaotischere Szenen (wie nach dem Einwurf vor dem 0:1) löste er offensiv wie defensiv zielstrebig zugunsten PSGs. Er deckte Leverkusener Instabilitäten im Halbraum mit sehr explosiven, klaren Dribblings auf und verteilte die Bälle sauber. So funktionierte er als Gegenpol zur Überladung auf links.
Leverkusen versucht mitzuspielen
Nicht nur gegen sondern auch mit dem Ball agierten die Leverkusener unnötig offensiv. Sie zogen ihr übliches Offensivspiel durch: weit vorgeschobene Außenverteidiger, relativ enge Ballzirkulation und Kombinationen über die Halbräume mit Verlagerungen auf die Außenverteidiger. Durch die absichernde Grundhaltung der drei defensiven Mittelfeldspieler, den fehlenden Zehner und die inkonsequente Staffelung beim Übergang ins Mittelfeld (siehe Goretzkas Tor am Wochenende) ist diese Herangehensweise schon auf Bundesliga-Niveau selten besonders durchschlagskräftig. Gegen Paris war sie beinahe vollkommen wirkungslos.
Blancs Elf verteidigte im 4-1-4-1, wobei sie sich oft bis in die eigene Hälfte zurückzogen. Ibrahimovic beteiligte sich kaum am Pressing, band aber dennoch zwei Gegenspieler. Topraks und Spahics vereinzelte Versuche, die Gleichgültigkeit des Schwedens durch Aufrückbewegungen auszunutzen, konnten nicht eingebunden werden.
Die Räume hinter Ibrahimovic wurden dann von Verratti und vor allem Matuidi dynamisch geblockt. Sie drückten Bayer damit frühzeitig auf den Flügel, wo sich die Flügelstürmer lose an den vorstoßenden Hilbert und Guardado orientierten. Motta blockte den Übergang in die Halbräume sehr geschickt und nagelte Bayer dadurch außen fest.
Zur taktischen Limitiertheit von Bayers Offensivspiel gesellte sich häufig noch eine nervöse Hektik. Viele Angriffe wurden verfrüht in den Strafraum gebracht und problemlos geklärt – von 18 Flanken kamen nur drei Stück an. Gleichzeitig agierte Sam ungewöhnlich risikoarm, während Son fast vollständig isoliert war. So blieb die Werkself trotz relativ viel Präsenz in der Offensive über die ganze Spielzeit ungefährlich.
Paris spielt lässig die Uhr runter
In der zweiten Halbzeit deutet sich zumindest mal Durchschlagskraft an, da der talentierte Julian Brandt für Son eingewechselt wurde. Durch seinen natürlichen Zug zum Tor brachte er mit und ohne Ball mehr Druck in Bayers Offensivspiel. Dieser Zustand hielt aber nur eine Viertelstunde, dann wurde Leverkusen per Platzverweis dezimiert und das Spiel war dahin.
PSG demonstrierte nun Souveränität und machte aus der letzten halben Stunde eine Show aus Pressingresistenz und Fluidität. Mit Cabaye und Pastore kamen zwei weitere Spielmacher für Lavezzi und Matuidi. Beide bekleideten Freirollen in der Offensivbewegung und überluden gemeinsam mit Veratti, Motta und Ibrahimovic das Zentrum.
Bayer agierte nun in einem etwas asymmetrischen 4-4-1, welches durch Brandts eingerückte Position zuweilen eine Art 4-3-1-1 wurde. So richtig spielte das aber keine Rolle mehr, da die Leverkusener kaum noch etwas mit dem Spiel zu tun hatten. Sie liefen fleißig dem Ball hinterher und versuchten über die Flügel Aktionen zu generieren, aber beides blieb ohne Effekt. Das 0:4 war der logische Abschluss des Spiels.
Fazit
Leverkusen wählt die falsche Herangehensweise und kann seine strategischen Vorteile daher überhaupt nicht zur Geltung bringen. Zwischenzeitlich hatte Paris nur 60% Ballbesitz – wenn ausgewiesene Konterexperten als unterlegene Mannschaft gegen Ballbesitzspezialisten agieren, ist das für die Kontermannschaft tatsächlich zu wenig gegnerischer Ballbesitz. Dass Paris dabei das wesentlich abwartendere Pressing spielte, macht die Zahl noch alarmierender.
Bayer kann sich nun wohl auf die Bundesliga konzentrieren. PSG avanciert zunehmend zu einer der attraktivsten Mannschaften Europas und wächst in die Rolle des CL-Geheimfavoriten hinein.
63 Kommentare Alle anzeigen
Kevin 21. Februar 2014 um 01:37
Mir ist noch eine merkwürdige Rollenverteilung in der IV aufgefallen, was ich so bei Bayer noch nie gesehen habe. Normalerweise gibt ja Toprak den RIV und Spahic den LIV. Diesmal war das zwar meistens auch so, aber in manchen Spielsituationen wechselten die beiden die Positionen. Kann mir jemand erklären, was es damit auf sich hatte und was sie damit bezwecken wollten? War das eher regelmäßiger Zufall? Oder lag es an dem mannorientierten Mitherausrücken mit Ibra, wenn er sich hat fallen lassen?
serdar 20. Februar 2014 um 08:43
Hat der Ibra nicht bis auf das erste Jahr in Frankreich jede (!) Saison mit der jeweiligen Mannschaft die nationale Meisterschaft geholt?
Hängen ja einige durchaus höher als den Kontinentalwettbewerb, bei welchem im Zweifel ein Formhoch von Februar bis Mai durchaus entscheidend sein kann, wie auch wenige Schiedrichterfehlentscheidungen manchmal über Weiterkommen und Ausscheiden entscheiden können.
Zagłębie rules 20. Februar 2014 um 09:38
Er hat seit 2002 10 Meistertitel mit 6 verschiedenen Teams geholt, und ist nur 2003 und 2012 ohne Titel geblieben. Das macht ihm so schnell keiner nach.
Studinho 19. Februar 2014 um 15:43
Leverkusen hat versucht offensiv zu pressen, das ist korrekt. Der Versuch scheint mir allerdings nicht ganz nachvollziehbar bei dieser Aufstellung. Zum einen hast du in der Defensive nicht das Personal, um zu früh das Aufbauspiel zu unterbinden, dann ist Guardado, wenn er überhaupt eine Stärke hat wohl eher ein offensiv orientierter Spieler und im Defensivverhalten nahe am Totalausfall (Boenisch bessere Alternative) und zum anderen hast du mit Son und Sam keine Spieler die über eine Rückwärtsbewegung verfügen. So auch bei der Entstehung des 0:3, wo Hilbert einrücken muss Sam aber nur langsam zurücktrabt. Der eingewechselte Julian Brandt zeigte sich anfangs noch bemüht auch defensiv mitzuwirken, was über die Zeit aber auch verflachte. Nichtsdestotrotz wohl eines der größten Talente Deutschlands. Dass Simon Rolfes nicht mehr in der Lage ist bzw. den Anspruch hat bei B04 zu spielen, zeigt das erste Gegentor und die Ideenlosigkeit im Aufbau. Castro nur daran interessiert den Ball lang auf Kießling zu kicken, bleibt eigentlich nur noch Bender als spielerisches Element bestehen. Für das Rückspiel ist zu hoffen, dass Öztunali und Brandt etc. sich beweisen dürfen, da alle CL Ambitionen nun sowieso gelaufen sind.
CF 19. Februar 2014 um 20:00
„ist Guardado, wenn er überhaupt eine Stärke hat wohl eher ein offensiv orientierter Spieler und im Defensivverhalten nahe am Totalausfall (Boenisch bessere Alternative) und zum anderen hast du mit Son und Sam keine Spieler die über eine Rückwärtsbewegung verfügen“
Guardado ist cool. Passt Perfekt zu Kießlings Bewegungsmuster und Passmustern, gab auch eine Szene, wo Kießlings auf den linken Flügel rochiert, dort den langen Ball festmacht auf den diagonal einsprintenden Guardado spielt, der direkt abspielt und ziemlich optionsorientiert einen Sprint hinter die Abwehr macht, welcher Aufgrund einem Ballverlust aber nicht bespielt werden kann. Immer wieder gute Läufe, perfekt zu kombinieren mit einem spielmachendem rechten Flügel. Der dann hinter ihn kippt er aufrückt und Räume berennt, vielleicht Can als linker Flügel oder Brandt, der das in Ansätzen ganz gut kann aber kombinativ und im konstant sauberen Passspiel noch ein paar größere Probleme hat.
Sam und Son haben eine Rückwärtsbewegungen leider ist diese nicht besonders intelligent und gerade bei Sam denkt man manchmal, der weiß nicht das man seinen Deckungsschatten auch bespielen kann. Gestern wieder ein paar viel zu große Deckungsschatten gezogen, die T.Silva öfters bespielte. Son ist ok aber in seiner Entscheidungsfindung in der Defensive jetzt auch nicht der Überflieger, fand Brandt ( ;D), da schon besser als Son.
fluxkompensator 19. Februar 2014 um 13:57
na ja, hyppiä scheint mir doch ein bisschen überfordert mit den anforderungen an einen modernern trainer. strategisch offenbar schwach, taktisch kaum anpassungsfähig und personell bisweilen auch etwas seltsam: „ich nehme sidney sam nicht mit auf schalke, um ihn zu schützen“ – bitte was?
ansonsten bleibt nur noch zu sagen: igitt – paris saint german; ist ja beinahe so schlimm wie man city.
KressposEleven 19. Februar 2014 um 12:01
Beim gestrigen Spielgeschehen sind mir mehrere Dinge aufgefallen, die mich zum Nachdenken anregen:
1. Wie schon in vorherigen Partien gewinne ich den Eindruck, dass es Leverkusen – vielleicht bedingt durch das System der „modernen Halbraumverteidigung“ – enorm schwer fällt, mit „Rückstand-Situationen“ umzugehen. Vielleicht fehlt die spielerische oder auch kreative Klasse im zentralen Mittelfeld, inbesondere durch den Umstand, dass es an einem zentralen Ballverteiler mangelt?! Denn die Anzahl der kreierten Torchancen ist doch relativ gering. Hat man in der Vergangenheit (Hinrunde) von der unglaublich effizienten Chancenverwertung profitiert, wäre es vielleicht schon in der Vergangenheit bei weniger Effizienz deutlicher geworden.
2. Wie schon im Spiel gegen Kaiserslautern fehlt mir in der Mannschaft die Leidenschaft, das Engagement – gerade nach Auftritten wie gegen ManU – eine „Jetzt erst Recht“-Mentalität zu offenbaren, was ich m.E. nicht auf fehlende Frische zurückführen würde.
3. Oder ist es doch die fehlende Klasse, die auf internationalem Niveau sichtbare Diskrepanzen schafft. Kießling hat zum wiederholten Male auf europäischer Bühne nicht überzeugen können. Denn auch in der Europa-League waren die Auftritte in der K.O.-Phase eher enttäuschend, was man vermehrt mit „Unattraktivität“ der EL begründet hatte oder der dann doch wichtigeren Fokussierung auf das Tagesgeschäft Bundesliga. Ich denke, da nur an das letztjährige Ausscheiden gegen Benfica Lissabon oder davor gegen Villareal. Sind es vielleicht gerade diese Erfahrungen, die eine Mannschaft weiterentwickelt, wenn man nicht auf „Schongang“ umschaltet, sondern sich mal durchbeißt?
AlexF 19. Februar 2014 um 13:39
Zu deinem dritten Punkt ist mir gestern auch etwas aufgefallen, weg von Taktik.
Man hat bei Leverkusen nie das Gefühl, dass sie in einem Spiel über ihre Grenzen hinaus gehen könnten und mal einen nominell überlegenen Gegner schlagen können.
karl-ton 19. Februar 2014 um 14:05
Haben die Leverkusener denn nicht leidenschaftlich die PSG Spieler umgerannt? Aber ich vermute mit Leidenschaft und Engagement ist was anderes gemeint?
Ansonsten kann man halt schon fragen ob die Strategie hinten kein Tor zu bekommen und vorne hilft uns Kießling gegen europäische (oder besser allgemein) Spitzenteams erfolgversprechend ist. Zumal das ja auch die allgemein französische Herangehensweise zu sein scheint (dann allerdings nicht mit Kießling in der Spitze 🙂 ). Das kennen die bei PSG also schon und wissen auch ganz gut was sie zu tun haben.
AP 19. Februar 2014 um 14:47
Aber diese „Strategie“ war ja gestern nie da. Angriffspressing ist ja eine Art zu Verteidigen aber sicherlich nicht die passendste für das Spiel gestern. Die Jungs haben ja wahrlich nicht versucht den Bus vor dem 16er zu parken.
karl-ton 19. Februar 2014 um 15:17
Ich bin nicht sicher ob die nicht versucht haben den Bus zu parken oder ob das Tor nach drei Minuten ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Und auch wenn ich nur selten Leverkusen sehe, klang es ja auch hier durchaus schon mal an, dass da viel Wert auf die Defensive gelegt wird, die Offensive aber jetzt nicht unbedingt Hyppiäs Stärke ist. Ob man da jetzt tief steht oder hoch presst spielt dann ja auch keine Rolle mehr, wenn die Offensivstrategie aus Sam, Son und Kießling rennen auf’s Tor besteht (ja, okay, die Außenverteidiger rücken auch noch mit auf).
Insgesamt wundere ich mich bei Leverkusen schon länger wie ein schon länger oben mitspielenden Team so wenig Interesse an eigenem Ballbesitz haben kann.
Koom 19. Februar 2014 um 15:31
Naja, Leverkusen nutzt in der Liga aus, das viele Teams durchaus offensiv agieren wollen und gefallen sich sehr darin, relativ tief zu stehen, mit ihrer unbestritten guten individuellen Klasse sowie hoher Physis und Konstanz dadurch die Punkte abzugreifen. Dadurch haben sie diese überragende Hinrunde absolviert, wo auch natürlich einfach Glück dabei war, weil bei dieser Spielweise kriegt man zumindest recht sicher ein Unentschieden hin, für den eigenen Torerfolg brauchts gute Effizienz.
Ist ja ein bisserl das Verwerfliche daran, dass Leverkusen mit ihrem doch sehr biederen Fußball damit so weit kommt.
AP 19. Februar 2014 um 17:01
Vielleicht sehen wir ja im Rückspiel ein tiefer stehendes, kompaktes Bayer Team, die aus 2-3 Konteraktionen 2 Tore machen. Es klang ja hier schon an. Wenn sie dann nichts mehr zu verlieren haben, werden sie evtl. ohne Handbremse im Kopf nachschieben und die Räume im besser schließen können.
Und erst wenn PSG diese Kompaktheit bespielen kann, dann nehmen wir sie in den Ballbesitz Olymp auf oder 🙂
CF 19. Februar 2014 um 15:55
Wäre mit Abstand die passendste Gewesen. Hohes Pressing mit Pressingfalle im rechten Halbraum und lenken in den linken Halbraum. (Vom Torwart von PSG gesehen)
Schlicke 19. Februar 2014 um 14:54
Stimme dir vollkommen zu. Ich hatte schon nach dem Hoffenheim-Spiel im Oktober kommentiert, dass die Punkteausbeute der Leverkusener in Abgleich mit gewissen stabilen Indikatoren viel zu hoch ist.
Auch bei den jüngst auf facebook geposteten Statistiken bestätigt sich dies ja (z.b. Expected Goal Ratio oder TSR), dass Leverkusen deutlich hinter Bayern und dem BVB zurückliegt und ähnliche Werte aufweist wie die Hertha.
Könnte mir vorstellen ,dass auch der PDO a la Fesca für den Hinrundenzeitraum bei einem abstrus hohen Wert liegt, hat da jemand Daten bzw. weiß sogar, wie der sich über die Saison entwickelt hat?
Sub 19. Februar 2014 um 19:31
Hier der Stand von 23.1.:
http://jameswgrayson.wordpress.com/2014/01/23/european-tables-23rd-january/
Und hier jener von 14.2.:
http://jameswgrayson.wordpress.com/2014/02/14/european-tables-february-14th/
Ja, Leverkusens PDO ist/war sehr hoch. In den ersten Rückrundenspielen ist er kleiner geworden, es hat also die so oft von Grayson angesprochene Regression zur Mitte stattgefunden. Noch besser kann man den Effekt übrigens bei Gladbach beobachten.
karl-ton 19. Februar 2014 um 19:49
Und für die Doofen: PDO? Kurze Zusammenfassung oder Link würde reichen.
Ich glaube ich hab hier irgendwo schon mal was von gelesen, bin mir aber nicht sicher ob in den Kommentaren oder in einem Artikel und vermute es dauert lange bis ich es gefunden hätte.
Danke.
Sub 19. Februar 2014 um 21:44
http://jameswgrayson.wordpress.com/2011/04/04/a-primer-pdo/
Also ein Vergleich der Chancenverwertungen vorne und hinten. Weil Chancenverwertung prinzipiell zu einem großen Teil an Zufall gebunden ist, ist der PDO quasi ein Glücks-/Pechindex. Ein Team mit exakt 1000 wurde in der Endabrechnung kaum vom Zufall (der Chancenverwertung) beeinflusst.
Natürlich ist der PDO aber nicht nur glück bzw. Pech. Bayerns enorm hoher PDO dürfte vor allem damit begründbar sein, dass sie sich einerseits so gute Schusspositionen erarbeiten, andererseits auch ihren Gegnern keine allzu guten Positionen erlassen.
blub 19. Februar 2014 um 22:48
Jein.
Bessere Teams die dezidiert hochwertigere Torchancen herausspielen haben einen etwas höheren PDO, vllt. 1020 gegenüber dem normalen von 1000, aber halt nicht 1200.
Thomas 20. Februar 2014 um 08:00
@blub: Naja, aber hat gerade bei Mannschaften wie Bayern da nicht noch ein ganz anderer Punkt Einfluss drauf?
Wenn man ein Spiel ohne Gegentor gewinnt, hat man automatisch eine Save percentage von 100, wenn der Gegner also 10 Abschlüsse aus ungünstigen Positionen verzeichnet und die eine Riesenchance der Neuer zunichte macht und dann halt kein Tor dabei rumkommt, dann hat man bei 20% Shooting percentage (also beispielsweise 3 Tore aus 15 Torschüssen) einen PDO von 1200, und das einfach nur, weil man nen guten Torwart hinter ner guten Abwehr stehen hat.
Oder man gewinnt mal konkret 7:0 in Bremen mit 18:9 Torschüssen, hat nen PDO von 10*(7*100/18+9*100/9)=10*(38.9+100)=1389. Sagt der PDO da aus, dass die Bayern Glück gehabt haben, so hoch zu gewinnen? Bei 18 Torschüssen und 1:0 wäre der PDO noch 1055 gewesen (über 1000 wegen zu Null), bei 2:0 schon 1111, bei 3:0 1166 und so weiter.
MR 19. Februar 2014 um 18:40
Das bedingt sich doch sicher gegenseitig, oder? Leverkusen hat eben – wie in der Analyse kurz skizziert – wenige Mittel bei eigenem Ballbesitz. Das hat auch nichts mit dem Defensivsystem zu tun, sondern mit der zu eindimensionalen Interpretierung dieser Staffelung im Vorwärtsspiel. Wenn man nun einmal dieses Defizit hat, wie will man bei Rückstand Druck machen? Es fehlen ja die Ideen zur Umsetzung. Selbst wenn die „jetzt-erst-recht“-Mentalität da ist, wird sie kaum jemandem auffallen, solange sie (mangels Umsetzung) keine Früchte trägt – und wird sich auch nicht lange aufrecht erhalten lassen.
HW 20. Februar 2014 um 21:08
Bedeutet das zusammengefasst, dass Leverkusen zu eindimensional ist?
wenn ich an die top 4 der bundeliga denke, dann würde ich Leverkusen als die am wenigsten kreative mannschaft einordnen.
Klopp hat ja mal gesagt, gegenpressing sei der beste spielmacher. wenn man vorne den ball gewinnt und der gegner nicht mit 10 mann hintern ball ist hat man gute chancen ein tor zu erzielen, auch ohne einen Xavi als spielmacher.
wenn ich dagegen aber tief stehe und kontere, dann stehe ich bei rückstand strategisch blank da.
über bayern brauchen wir nicht reden, aber der bvb und auch schalke haben kreative spieler. selbst wenn beide teams den schnellen gegenstoß bevorzugen, sind sie grundsätzlich in der lage denn ball in den eigenen reihen zu halten. leverkusen ist hier deutlich am schwächsten hinter schalke.
der andere punkt ist die mangelnde mentale stärke, bzw. die fähigeit etwas zu erzwingen.
auch wenn leverkusen jetzt zweiter in der liga ist, für europas ko-phase ist das zu wenig (auch für die liga auf dauer). leverkusen muss am kader arbeiten und strategisch variabler werden um seinen platz zu rechtfertigen.
Koom 21. Februar 2014 um 10:42
Das fängt ja IMO schon damit an, dass sich bei Leverkusen wahnsinnig viele defensiv orientierte Spieler auf dem Platz tummeln. Das Mittelfeld besteht nur aus DMs, Aussenstürmern und einem klassischen Mittelstürmer. Das da ein Lars Bender schon der konstruktivste Offensive ist, sagt schon sehr vieles aus.
Für die Liga und ne CL-Qualifikation reicht das aus, weil man eben physisch sehr stark ist und eine gute Konstanz dabei vorweisen kann, aber das ist eine extrem… wie soll mans nennen? Konservative Spielweise? Leverkusen spielt quasi einfach nur darauf, dass man weiß, das man nie viele Gegentore bekommt und bei der Unkonstanz der Konkurrenz das für Platz 2-4 reichen wird, während Teams wie Dortmund, aber auch Schalke und viele andere sich sichtlich weiterentwickeln wollen, was riskieren und dabei eben auch mal Punkte abgeben.
Mittelfristig wird sich das bei Leverkusen wohl rächen.
HW 21. Februar 2014 um 11:04
Das ist ganz richtig beschrieben. Nur muss sich Leverkusen irgendwann weiterentwickeln. Mit den Spielern muss doch ein hohes Pressing drin sein, wenn es schon an Kreativität mangelt.
Irgendwann muss Völler dafür sorgen, dass man den nächsten Schritt macht (Stillstand ist Rückschritt). Wenn der Trainer das nicht will, dann muss man sich auch in dieser Position verändern. Wenn Völler sich aber immer auf die Position zurückzieht ein kleiner Vereiner unter den großen zu sein, dann ist auch er langfristig ohne Visionen.
Noch weiter gedacht: auch Bayer muss ein Interesse daran haben, dass der Verein sich immer weiterentwickelt. Oder wollen die nur Wochenendunterhaltung für ihre Angestellten?
Koom 21. Februar 2014 um 11:15
IMO hat man das unter Daum auch lange gemacht. Taktisch war das teilweise außerordentlich spannend, was da so aufgetischt wurde. Aber mit dem halben Sparkurs, der wohl Bayer-seitig verordnet wurde, setzte sich auch spielerisch viel Magerkost durch.
Ein bisserl bekommt man den Eindruck, das B04 in den letzten mehr wie eine Firma geführt wurde, weniger wie ein Sportverein. Jung einkaufen, relativ zeitig verkaufen (Schürrle, Sam) und sehr konservativ in der Spielweise, die wenig Gefahr nach unten bedeutet aber auch (je nach Konkurrenz) zumindest beständiges Mitspielen um EL/CL-Plätze.
Attraktiver wird der Verein trotz Erfolges dadurch wirklich nicht.
HW 21. Februar 2014 um 20:42
Der momentane Tabellenstand von Leverkusen ist wohl eher der Schwächen von Dortmund und Schalke in der Hinrunde geschuldet. Die Saison hat noch ein paar Spieltage und eine „Korrektur“ deutet sich an.
Peda 19. Februar 2014 um 11:44
„Zwischenzeitlich hatte Paris nur 60% Ballbesitz – wenn ausgewiesene Konterexperten als unterlegene Mannschaft gegen Ballbesitzspezialisten agieren, ist das für die Kontermannschaft tatsächlich zu wenig. Dass Paris dabei das wesentlich abwartendere Pressing spielte, macht die Zahl noch alarmierender.“
Hä? Müssten 40% Ballbesitz für die Kontermannschaft nicht wenn, dann zu viel sein, oder stehe ich da auf der Leitung?
MR 19. Februar 2014 um 11:59
Ja. Und dementsprechend sind die 60% zu wenig. Bisschen hin und her formuliert, ich änder das vielleicht mal.
SF 19. Februar 2014 um 13:45
Sehe ich das vollkommen falsch, oder ist der Satz “Dass Paris dabei das wesentlich abwartendere Pressing spielte, macht die Zahl noch alarmierender.” in sich widersprüchlich?
felixander 19. Februar 2014 um 13:54
das siehst du falsch. die aussage ist: für eine kontermannschaft ist es eigentlich besser, wenn sie sich wenig um den eigenen ballbesitz kümmern muss. bei 40 % muss sie das aber. wenn der gegner dann auch noch selbst abwartend spielt und nicht auf biegen und brechen versucht sich den ballbesitz zu schnappen, dann wird die problematik noch verschlimmert.
HW 20. Februar 2014 um 21:14
ich halte 40% für eine kontermannschaft schon für sehr passiv. dann sieht man sehr wenig vom ball. und der entscheidene punkt beim kontern ist ja nicht, dass man mind. 5 minuten am stück verteidigt sondern, dass man den ball erobert und kontert. (Leverkusen ist auch kein Mourinho team, dass nur eine torchance im ganzen spiel braucht.)
auch wenn Leverkusen das in sehr tiefen positionen macht, sollten regelmäßige aktive ballgewinne und konter doch für einen ballbesitzanteil sorgen, der nicht viel schlechter als 40% sein kann.
auch als kontermannschaft will man doch grundsätzlich ein offenes spiel und nicht nur den bus parken und verschiebebahnhof spielen.
MR 19. Februar 2014 um 20:22
Ähm jein. (Hab doch gedacht, dass ich das am Ende noch mal näher ausführen muss.) Es ist insofern widersprüchlich, als dass die BB-Zahl von Paris natürlich durch das abwartendere Pressing sinkt. Grundsätzlich ist es aber recht fatal, wenn man selber das wesentlich aggressivere Pressing spielt und trotzdem 20% weniger Ballbesitz hat (wenn man gleichzeitig überhaupt nicht in Konter reinkommt). Sind also im Grunde zwei unabhängige Bewertungen.
SF 21. Februar 2014 um 15:30
ok jetzt verstehe ich was du damit gemeint hast, danke.
AP 19. Februar 2014 um 11:43
So wenig Anpassungen an die gegnerischen Stärken/Mannschaften habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Wenn ich es doch weiß, wie MR es schreibt, dass Thiago Silva nicht von dieser Welt ist, warum kann ich das Spiel dann nicht auf Alex lenken. Ein Hummels wird auch durch Stürmer zugestellt, aber bei Hypiaä nicht notwendig.
Wenn meine Mannschaft indiv. von vornerein unterlegen ist, dann kann ich doch mein Mittelfeldpressing aufziehen… Angriffspressing, wieso nur? Zudem ist es doch leverkusener Stärke auf Konter zu spielen… Ich checks net.
Dann auch noch Rolfes auf der 6, einen der langsamsten und undynamischsten Spieler im Kader. Was ist mit Bender? Was ist mit 4-3-1-2 um Ibra keinen Raum zwischen den Linie zu geben… Achja, Felxibilität ist ja bekanntlich ein Fremdwort.
Ulf Völler 19. Februar 2014 um 11:40
Also ich finde, dass der Artikel doch etwas PSG-verliebt rüberkommt. Ich habe gestern ein vielleicht ein, zwei Weltklasse-Szenen gesehen, Ibras linker Fuß zum 3:0 zum Beispiel.
Ansonsten war Leverkusen gestern einfach erschreckend schwach und mutlos. Im Aufbauspiel hatte PSG fast immer viel zu viel Zeit, da kriegt man leicht eine 90%-Passquote zustande. Und wenns eben doch mal eng wurde habe ich so einige Fehlpässe unter Druck gesehen. Und zum „Auflösen von Drucksituationen“ von Veratti kann ich nur sagen; macht der diese unnötigen Dribblings am eigenen Strafraum 2 mal gegen Barca oder Bayern stehts 2:0 für den Gegner.
Als Fazit kann ich nur nochmal sagen, dass meiner Meinung nach nicht Paris Weltklasse sondern Leverkusen unterirdisch war. Ich habe das Spiel gestern mit nem französischen Arbeitskollegen, der Fan von Paris ist, gesehen und der war deutlich weniger euphorisch ;). Nichtsdestotrotz danke für den detaillierten Artikel, ohne den eine Diskussion ja gar nicht möglich wäre.
LZ 19. Februar 2014 um 11:56
Sehe das auch so.
Tank 19. Februar 2014 um 13:32
Dass Leverkusen nicht doll war, ist ja völlig klar. Aus meiner Sicht ist das große Lob an Paris aber völlig gerechtfertigt. Allein schon wie die im Aufbauspiel die Situationen aufgelöst haben war fantastisch. Das Trio aus Silva, Motta und Verratti ist da echt ne Wucht.
AlexF 19. Februar 2014 um 13:34
Ist doch immer die entscheidende Frage die im Raum steht. War der Gegner so schlecht, oder wir so gut. Ist immer ein Zusammenspiel von beidem. Obwohl ich dir schon zustimme, dass gestern beides zusammen gepasst hat, Bayer war sehr schwach, Paris hat diese Schwäche aber auch perfekt genutzt.
Tank 19. Februar 2014 um 13:48
Stimmt, aber die Frage ist ja beantwortbar. Dafür ist Analyse da. Unsicherheiten bleiben zwar immer bestehen, aber im Großen und Ganzen kann man einer Antwort nahe kommen.
Nebenbei: Viele der Passmuster von Paris – grade zum Auflösen von Drucksituationen – haben mich ziemlich an Barcelona erinnert. Dann musste ich an ein Interview mit Blanc aus dem Blizzard denken, wo er seitenlang Barcelona feiert. Sieht also so aus, als würde der europäische Spitzenfußball eine dritte überragende Ballbesitzmannschaft bekommen. Mich freuts.
CF 19. Februar 2014 um 19:47
Pressing auch in ganz leichten Ansätzen Barca Ähnlich. Ist natürlich nicht ganz so gut, wie das Pressing von Barcelona unter Guardiola aber gerade so situatives 4-4-2 mit Veratti, Motta oder Blaise. Dazu ähnliche Pressingfallen mit dem leichten Einrücken von Lavezzi oder etwas höherem Lavezzi dadurch Raum hinter ihm, der sofort gepresst werden kann. Hilbert musste ein paar mal unangenehm spielmachend in sich verknappenden Räumen agieren.
Schimanski 19. Februar 2014 um 16:20
Obwohl ich nicht alles gesehen habe, fand ich Paris im Ballbesitz und in der Raumbesetzung auch ziemlich genial. Verbunden mit der hohen individuellen Klasse und Ballsicherheit konnte Leverkusen kaum Zugriff herstellen.
Paris stand aufgefächert, war aber immer Herr der Lage. Das ist schon beeindruckend und erinnerte mich auch an Barca und Bayern. Trotzdem denke ich, dass es für den ganz großen Coup nicht reichen wird. Ibras Sonderolle ist Gift für das Kollektiv und wird in den großen Spielen den Unterschied ausmachen.
blub 19. Februar 2014 um 17:02
Ich denke ja das Ibra sich mal am riemen reist wenns gegen richtig wichtige Gegner geht.
Ich kann mir schon vorstellen das er auch mal defensivzweikämpfe führt, wenns dazu führt das er Pep oder Barca das Gesicht massiert.
Wenn ers für nötig erachtet macht ers schon, die frage ist nur: wie gut?
CF 19. Februar 2014 um 19:40
„Ibras Sonderolle ist Gift für das Kollektiv und wird in den großen Spielen den Unterschied ausmachen.“
Finde ihn Defensive eigentlich gar nicht so schlecht. Läuft nicht so wenig, attackiert, blockt Räume und hat auch gestern nicht besonders viel unnötig gezockt. Wenn er zockt macht er, das auch so gut, dass es schlimmer für den Gegner ist, als wenn er Rückwärtspresst. Bestes Beispiel das 0:4 gestern wo er auf den Flügel rochiert, dort ein bisschen zockt und dann beim Konter Durchschlagskraft entfacht. Eher ist Lavezzis leichte asymetrie Gift gegen Barca und. Bayern.
Schimanski 20. Februar 2014 um 00:19
Mir geht`s nicht um seinen taktischen Wert in der Rückwärtsarbeit, sondern um den mannschaftpsychologischen Einfluß solcher Diven und Exentriker.
Nicht ohne Grund ist er bisher ohne großen Titel, obwohl er in den besten Mannschaften Europas gespielt hat. Das Thema passt natürlich nicht so recht auf eine Taktikseite, deswegen möchte ich da auch nicht weiter ausholen.
Hier ist ein etwas älterer Bericht über Barca und Pep, der diesen Aspekt thematisiert: https://es-la.facebook.com/video/video.php?v=322958881061646
Zagłębie rules 20. Februar 2014 um 08:05
Ich glaube das mit den ganz großen Titeln wird von einigen zu hoch gehängt. Es sind sehr viele Faktoren dabei die du als Spieler nicht beeinflussen kannst. Immerhin hat er bis auf eine Ausnahme in jeder seiner Stationen auf Anhieb einen Titel geholt, das ist auch eine Qualität. Er hat jedes dieser Teams als Mannschaft verbessert. Und er ist ein harter und disziplinierter Arbeiter, kein schlampiges Genie.
serdar 20. Februar 2014 um 08:46
Ich seh grad, wurde bereits genauso geschrieben. Sorry, ne
Isco 19. Februar 2014 um 11:23
Tolles Spiel von Ibrahimovic, er hat wohl von der Toppmöller-Aussage gehört („Ibrahimovic ist eine echte/klassische Neun) und musste ihm wohl das Gegenteil beweisen. Manchmal vergesse ich aber auch, dass er als Kombinationsspieler taugt und sich auch aus tieferen Positionen gut einbringen kann.
Schimanski 19. Februar 2014 um 15:55
Ich habe ihn nicht oft spielen sehen, aber ich finde gerade seine einfachen Bewegungen und Klatschbälle vom Timing genial. Das ist kaum zu verteidigen und hilft der eignenen Mannschaft immer enorm, um enge Situationen aufzulösen oder Dynamik in die Angriffe zu bekommen bzw. zu erhalten.
BVB3000 19. Februar 2014 um 11:18
Nichts gegen Martin, aber er ist bvb fan, deswegen mag ich ihn nicht so wie den Rene, der ist nämlich bayern fan. Und ich bin auch Bayern Fan. Das Spiel hab ich nicht gesehen, die Analyse ist aber mal wieder mal auf ausgezeichnetem Niveau, Thiago Silva ist vermutlich …
So oder so ähnlich lesen sich hier mittlerweile viele Kommentare zu den Spielanalysen, bitte verzichtet doch auf so einem Mist Leute und tobt Euch in den hoffentlich bald geschaffenenem Foren aus. Bis dahin bitte unterlasst:
– „Erster“
– „Ich hab das Spiel nicht gesehen, finde aber …“
– Autorenvorlieben / „Martin ist mein Favorit…“
Kindisch!
Aber was soll man von den meissten Leuten erwarten die in einem Taktikwüstenland aufgewachsen sind und mit GEZ/Privat TV-übertragungen mit unglaublichen Experten gefüttert wurden.
Umso erstaunlicher ist das ganze SV-Projekt zu bewerten. Nach Jahrzehnten dieser Doofmatrix gedeiht doch noch was. Umso schöner:)
MR 19. Februar 2014 um 11:36
Nein, schreibt so Kommentare bitte weiter. Da blüht mein Herz auf und die Sonne scheint ein bisschen lauter!
Bazi 19. Februar 2014 um 11:45
@BVB3000
Bitte wie bist du so ein Experte geworden etwa durch ein Sky-Abo?
LZ 19. Februar 2014 um 11:50
Kurze Frage: warum habt Ihr so ein starkes Interesse hier die einzelnen Kommentare so derart (arrogant) zu kritisieren, dass Ihr als die einzige wahren Taktik-Füchse dasteht? Geht doch einfach nicht darauf ein und gut is …
MR 19. Februar 2014 um 11:57
Das machen wir doch nur bei dir so.
LZ 19. Februar 2014 um 12:42
Schon beleidigend mit Fachkompetenz glänzen zu wollen und dann son schwaches Bild abzugeben. Nicht mir gegenüber, sondern der Sache.
MR 19. Februar 2014 um 18:33
Nee, nur dir gegenüber.
Bernhard 19. Februar 2014 um 15:53
Ich verstehe zwar deine Argumentationslinie, aber auf einer Internetseite, die für fast alle Kommentare, offen ist, wirst du immer ein paar Personen haben, die einfach nur Blödsinn schreiben. Ist zB. beim Forum der Zeitung „Der Standard“ das Gleiche. Das Blatt, ist an sich sehr gut, doch unter den Artikeln der Online-Ausgabe, kann man of derart unsinnige Berichte lesen, unfassbar.
Koom 19. Februar 2014 um 11:00
Eieiei… da war Leverkusen wohl sehr schlecht eingestellt, dazu noch eine Mischung aus Übermotivation (anders würde ich mir das Offensivpressing nicht erklären wollen) und Ehrfurcht (Ibrahimovic decken, obwohl der nichts macht). Schon schaurig, das die ebenfalls mit sehr guter Punkteausbeute 2. der Bundesliga sind. Ein Statement zur Stärke der Liga kann das allerdings nicht sein, aber es zeigt, wie seltsam die Bundesliga derzeit drauf ist.
Pedro 19. Februar 2014 um 14:47
Die Formulierung mit seltsam trifft es auf den Punkt. Die BL ist stark und Leverkusen hat einige beeindruckende Spiele hinglegt und sind verdient 2. Kommen aber zu Hause mit 0:4 unter die Räder. Unfassbar.
felixander 19. Februar 2014 um 10:46
Nichts gegen die anderen SV-Autoren aber Martin ist mein Favorit! Liegt wohl an den nicht immer ganz „seriösen“ (obwohl ja trotzdem immer fundierten) Einsprengseln wie „Thiago Silva, seines Zeichens Fußballgott“.
Schimanski 19. Februar 2014 um 15:32
Ich lese die Artikel meist ohne mir vorher den Autor angeschaut zu haben. Wenn mir ein Artikel besonders gut gefällt und ich dann danach auf den Autor schaue, ist fast immer Martin, seines Zeichens Analysegott 🙂
Flo 19. Februar 2014 um 16:01
Mir gefallen meist die Analysen von RM oder CE, meist auch von TR. MRs Artikel sind ebenfalls gut. Leider erscheinen in letzter Zeit nicht mehr so viele. Eigentlich gibt es hier keinen schlechten Autor und man spürt immer das unendliche Fachwissen. 🙂
Schimanski 19. Februar 2014 um 16:11
Ich denke vom fachlichen sind sie sich alles sehr ähnlich, Martins Analysen haben aber mehr Fluß, Entertainment und Anschauligkeit. Dafür ist dann der Output geringer und die Wartezeit höher.
Flo 19. Februar 2014 um 16:17
Das empfinde ich nicht ganz so. Aber es ist natürlich Geschmackssache.