Deutschland – Portugal 1:0

Deutschland gewinnt ein zähes Auftaktspiel gegen Portugal mit 1:0. Glück und Geduld sind die Eckpfeiler des deutschen Sieges.

Seit Wochen wartete ganz Deutschland auf dieses Spiel, nun war es endlich soweit: Der Anpfiff in Lwiw beendete eine wochenlange Zeit der Anspannung und Vorfreude. Löw überraschte vor der Partie mit einigen Personalentscheidungen in seinem 4-2-3-1: Boateng durfte trotz der öffentlichen Kritik des Bundestrainers unter der Woche rechts in der Verteidigung auflaufen. Neben ihm agierte unerwartet Mats Hummels in der Zentrale. Auch die Aufstellung Gomez‘ und des lange verletzten Schweinsteigers war nicht von allen Medienvertretern erwartet worden. Auf portugiesischer Seite gab es hingegen keine Überraschungen, es begann die von vielen erwartete Elf im gewohnten 4-3-3-System.

Deutsche Dominanz

Von der ersten Minute merkte man der deutschen Mannschaft an, dass sie die Partie dominieren wollte. Schon beim portugiesischen Anstoß rückte die Elf weit auf, Gomez und Özil attackierten die gegnerischen Verteidiger früh. Nach Ballverlusten wollte die deutsche Mannschaft das Spielgerät sofort zurückerobern. Portugal wurde so zu frühen Abspielen und unkontrollierten, langen Bällen gezwungen.

Besonders erpicht waren die Deutschen zudem auf das Fernhalten des Spielgerätes von den portugiesischen Außen. Gomez, Özil und Müller achteten beim Anlaufen der gegnerischen Innenverteidiger darauf, dass diese den Ball nicht nach außen spielen konnten. Oft wurde auch Bruno Alves als einzige Anspielstation für die Portugiesen gelassen. Der nicht sonderlich passstarke Verteidiger von Zenit St. Petersburg bolzte in der ersten Halbzeit einige Bälle unkontrolliert nach vorne, Mats Hummels und Holger Badstuber gewannen die daraus resultierenden Kopfballduelle souverän. Durch den ständigen Druck der deutschen Mannschaft blieb Portugal so nur selten lange am Ball.

Bei Ballbesitz spielten Löws Mannen ruhig und kontrolliert. Da Portugal in vorderster Linie nicht aktiv auf den Gegenspieler ging, konnten gerade die deutschen Verteidiger den Ball laufen lassen. Die Portugiesen begannen erst im Mittelfeld, die deutschen Spieler zu stören, aber auch hier gingen sie nicht das letzte Risiko. Sie wollten jederzeit verhindern, dass die deutsche Mannschaft ihr gefürchtetes Vertikalspiel aufziehen kann. Dazu standen sie besonders im zentralen Mittelfeld sehr eng. Deutschland hatte dadurch im ersten und im zweiten Drittel die komplette Kontrolle über die Partie. Über 60% Ballbesitz verbuchte die DFB-Elf in der ersten Halbzeit, bei einer Passgenauigkeit von fast 90%.

Deutsche Schwächen in der gegnerischen Hälfte

Das Problem: Was im ersten und zweiten Drittel gut funktionierte, klappte im letzten Drittel gar nicht mehr. Sobald sich Portugal in ihrer 4-3 Ordnung am eigenen Strafraum aufgebaut hatte, gab es kein Durchkommen für die deutsche Elf. Besonders das Zentrum war dicht gestaffelt, Meireles, Moutinho und Veloso schlossen intelligent die Räume.

Deutschland sucht deshalb oft den Weg über die Außen. In der Theorie war dies keine schlechte Idee: Ronaldo und Nani arbeiteten nicht immer stark nach hinten mit, offene Räume waren teilweise vorhanden. Allerdings krankte das Spiel über die Flügel an zu großer Statik. Außer durch den umtriebigen Özil bekamen Müller und Podolski kaum Unterstützung. Rechtsverteidiger Boateng stieß vereinzelt nach vorne, Linksverteidiger Lahm sicherte über fast 90 Minuten ausschließlich defensiv ab. Dadurch dass die portugiesischen Mittelfeldspieler mit auf die Flügel rückten, gab es oft 2-gegen-3 oder gar 2-gegen-4 Situationen.

Gegen die gegnerische Überzahl auf den Flügeln konnte sich die deutsche Mannschaft nicht durchsetzen. Weder Podolski noch Müller sind Spielertypen, die sich aus dem Stand im Eins-gegen-Eins durchsetzen können. Ihre Stärke ist eher die Dynamik (Podolski) bzw. die Spielintelligenz (Müller). Özil kam ebenfalls selten durch, er wirkte nach der langen Saison bei Real Madrid müde und sorgte nur für wenige Überraschungsmomente.

So rannte sich die deutsche Elf oft auf den Flügeln fest. Eine mögliche Lösung wären schnelle Spielverlagerungen gewesen. In manchen Situationen versuchte Boateng, den Ball von Rechtsaußen direkt zu Podolski auf Linksaußen zu flanken. Wenn diese Bälle kamen, sorgten sie meist für Gefahr, da der Kölner nun Platz hatte. Oft waren diese Pässe jedoch zu ungenau. Auch Spielverlagerungen über einen Verbindungsspieler gab es kaum. Ein wenig stutzig machte in diesem Zusammenhang die fehlende Präsenz von Schweinsteiger. Normalerweise ist er der passstärkste Spieler im deutschen Dress, an diesem Abend tauchte er allerdings oft unter. Mit 55 Pässen landete er in der Deutschland-internen Passrangliste nur auf Rang vier, unter anderem hinter Mittelfeldpartner Khedira (60) und Mats Hummels (72). Schnelle Spielverlagerungen waren so Mangelware, die Portugiesen konnten sich stets zum Ball ausrichten und ihr Defensivbollwerk aufbauen.

Durch die fehlende Kreativität auf beiden Seiten entstand ein zähes Spiel. Deutschland verwaltete gegen tief stehende Portugiesen den Ballbesitz, die Iberer hingegen scheiterten mit ihren Konterversuchen am deutschen Pressing und an der schwachen Ballverteilung aus dem Zentrum. Wenn die Portugiesen mal hinter das deutsche Mittelfeld kamen, war die deutsche Viererkette sofort da. Hummels und Badstuber schlossen hierbei sehr effektiv die Schnittstellen, die von den Portugiesen oft versuchten Pässe hinter die Abwehr konnten so stets abgefangen werden. Ihre einzig echte Chance gab es passenderweise nach einer Standardsituation, Pepe traf allerdings nur die Latte (45.).

Nach dem Treffer schwimmt Deutschlands Defensive

Nach der Pause konnten die Deutschen so das Spiel weiterhin kontrollieren. Schweinsteiger postierte sich nun etwas höher, wodurch er für eine bessere Verbindung zwischen den Flügeln sorgte. Ab der 60. Minute kam das deutsche Team vermehrt in den Strafraum, da sie sich nun mehr Flanken zutrauten. Ihnen kam ebenfalls zugute, dass Portugal etwas mürbe wurde und im Mittelfeld den Druck verringerte. In der 72. Minute konnte Schweinsteiger rund 25 Meter vor dem gegnerischen Kasten den Ball ungestört zum frei stehenden Khedira auf halbrechts spielen, dessen abgefälschte Flanke landete mit etwas Glück auf Gomez´ Kopf. Das 1:0 war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient.

Das deutsche Verhalten nach dem Führungstreffer war allerdings weniger überzeugend. Anstatt weiter die Kontrolle zu übernehmen, zogen sie sich weiter zurück. Portugal erhöhte den Druck und wagte jetzt ein früheres Pressing. Die deutsche Mannschaft verlor in der Folge ihre Passsicherheit um den Mittelkreis, jene Disziplin, die sie in den ersten 75 Minuten so stark gemacht hatte.

Auch die Verteidigung auf den Flügeln bröckelte zusehends. Die portugiesischen Außenverteidiger Pereira und Coentrao schalteten sich öfters ein, Boateng und Lahm standen nun zu eng. Zudem fixierte sich die deutsche Abwehr zu stark auf die Dribbelkünstler Nani und Ronaldo, so dass die anderen Akteure mehr Platz bekamen. Vor allem der eingewechselte Varela (80., für Meireles) konnte von der halbrechten Seite dadurch zu zwei bis drei Dribblings ansetzen.

Deutschland schwamm daher in der Schlussviertelstunde. Fünf der elf Schüsse, die Portugal abfeuerte, entstanden nach der 80. Minute. Hummels und Badstuber mussten in einigen Szenen in höchster Not retten. In dieser Phase bewiesen die zwei, dass Löw auf das richtige Duo in der Abwehr setzte – speziell Hummels blühte zu Hochform auf. Durch einige Tacklings in letzter Sekunde sowie einer starken Parade Neuers (88.) brachte Deutschland den Sieg über die Zeit.

Fazit

Beide Mannschaften haben die Räume wahnsinnig eng gemacht.“, fasste Löw das Spiel treffend zusammen. Es ist keine Überraschung, dass die Schlüsselspieler beider Teams in der Defensive zu finden sind: Auf portugiesischer Seite glänzte Miguel Veloso mit einer unglaublichen Antizipation. Sobald sich auch nur eine Zentimeter-große Lücke im Zentrum auftat, war der Akteur aus Genua zur Stelle. Aus deutscher Sicht war Mats Hummels der Mann des Abends. Sein Zweikampfverhalten und auch sein Spielaufbau rechtfertigten das Vertrauen des Bundestrainers.

Viele Zuschauer werden dieses Spiel für einen langweiligen Kick gehalten haben. In der Tat, die fehlende Kreativität im Mittelfeld machte das Spiel für Fans von kompromisslosem Offensivfußball nur schwer erträglich. Auf der anderen Seite trafen hier zwei Teams aufeinander, die eine Defensivleistung ohne Makel zeigten. Die Ordnung der Portugiesen und das Pressing der Deutschen dürfte in dieser Form von kaum einem EM-Teilnehmer übertroffen werden. Es wird spannend zu sehen sein, ob sich die beiden Teams in der Offensive noch steigern können. Falls ja, dürfte für beide Teams das Viertelfinale drin sein – wenn nicht sogar mehr.

Happyman 13. Juni 2012 um 11:38

Danke für die (nicht zu) ausführliche Analyse. Schön kompakt und trotzdem tief genug. So lässt man genug Spielraum für Diskussionen.

Ich mag es überlesen haben, aber mir ist hier zu sehr die Rolle der AS Podolski und Müller in den Mittelpunkt gerückt worden. Solche Spieler(typen) sind von zentralen Spielern abhängig, die ihnen die Möglichkeiten schaffen, ihre Fähigkeiten auszuspielen. Da Boateng und Lahm, wie richtig erwähnt, mit der Absicherung von Nani und CR7 beauftragt waren, und über außen nur selten unterstützend vorrücken konnten, hätten Schweinsteiger und Özil durch schnelleres und präzises Passspiel Räume für Müller und Podolski erzeugen können.
Offensichtlich war deren schwache Vorstellung vor allem in der Schlussviertelstunde. Hier wurden die sich bietenden Räume, durch aufgerückte Portugiesen nicht genutzt, weil das Passspiel aus dem letzten Drittel heraus nicht funktioniert hat. Hier hätte ich gerade von Schweinsteiger und Özil, deren Stärke ich eigentlich vor allem in solchen Spielsituationen sehe, mehr erwartet.

Um direkt den Schwenk Ricktung Holland zu machen…..sehe ich hier eine Schlüsselaufgabe für das nächste Spiel. Da die Holländer im Offensivspiel vor allem Zentral durch Sneider/ van Bommel und vorne van Persie (Huntelaar) stärker besetzt sind als Portugal wird diese Leistung nicht mehr reichen. Das Zentrum mit der Achse Khedira/Schweinsteiger/Özil muss dann vor allem bei Ballbesitz schneller und exakter arbeiten.
Die Außenstürmer Podolski / Müller sollten gegen die Holländischen Außenverteidiger eigentlich überlegen sein, aber das können sie (wie gegen Portugal) nur zeigen wenn Ihnen Özil und Schweinsteiger die Möglichkeiten dafür schaffen. Ich rechne damit, dass Lahm und Boateng wiederum zunächst mit der Absicherung gegen Affelay und Robben beschäftigt sein werden, und somit nicht viel mehr nach vorne zeigen können als gegen Portugal.

[eine kleine Randnotiz möchte ich zur Diskussion um Mario Gomez noch einbringen: Warum sich Diese überhaupt entwickelt verwundert mich doch sehr. Jeder der sich mit Fussball beschäftigt kennt doch die Spielweise von Mario Gomez. Der Bundestrainer weiß es, die Journalisten und 80Mio Fussballexperten in Deutschland auch……Warum kommt es dann für alle so überraschend wie MG seine Position interpretiert? Ist doch nicht neu.
Wir diskutieren doch auch nicht darüber warum Özil und Podolski mit rechts keinen Pass über 3m spielen können.]

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Beobachter 13. Juni 2012 um 12:36

Dann hast du anscheinend nicht ansatzweise die anderen Kommentare gelesen. 😉 bspw. Podolski wird oben die ganze Zeit dafür kritisiert, das er u.a. nicht das 1vs1 gesucht hat und man doch lieber Schürle spielen lassen sollte.
Wirklich jeder der regelmässig DFB-Spiele schaut sollte wissen das Podolski meist ungern aus dem Stand in das 1vs1 geht. Hat er jedoch „fahrt aufgenommen“ sieht das schon wieder anders aus, aber dafür brauch er halt entweder jemanden der ihn schickt z.B. Lahm, Özil oder jemanden der mit ihm vor dem 16er kombiniert z.B. Klose, Özil.

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Happyman 15. Juni 2012 um 11:01

Wie auch oben erwähnt, ist es nicht das Spiel von Podolski und Müller 1gg1 ins Dribbling zu gehen, wie das Schürrle oder Götze aufgrund ihrer Wendigkeit und kleineren Übersetzung tun können.
Dass ich meinem Gegenspieler überlegen bin, muss nicht nur auf die klassische 1gg1 Situation mit dem Ball am Fuß bezogen sein, sondern vielmehr auf taktisches Verhalten beim Umschalten, Schnelligkeit, Kombinationsspiel, körperliche Stärke oder Verhalten in Drucksituationen (hier hat man übrigens mit Müller gg Willems wichtige Zweikämpfe gewonnen und in der Endphase viel Zeit gewonnen gg den holländischen LV)

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Flowbama 13. Juni 2012 um 10:31

Kommt noch ne Vorschau Holland-Deutschland, oder soll man zu diesem Thema einfach hier was posten?

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MR 13. Juni 2012 um 10:38

Ist schon im Speicher, ich weiß aber nicht, wie da der Stand ist. Ich geh davon aus, dass die dann gleich online gestellt wird.

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crtim 12. Juni 2012 um 23:40

Nachdem auch heute immer noch davon berichtet wird wie toll Jerome Boateng Cristiano Ronaldo aus dem Spiel genommen hat bin ich dieser Behauptung nun doch ein wenig auf die Schliche gegangen.
Erst mal auf youtube sämtliche Aktionen Ronaldos gegen Deutschland angeschaut und das Ergebnis meines Kurzstudiums hatte ich schon fast erahnt: So stark war Boateng bei weitem nicht.
Ich liste es hier kurz auf und weise ausdrücklich darauf hin, dass ich mich lediglich auf youtube-Videos berufe in denen sämtliche Aktionen Ronaldos zusammengeschnitten sein sollen, was idR. auch so ist:

– 2 Schüsse Ronaldos konnte Boateng abblocken. Bei einem Block kam Deutschland in Ballbesitz, da Neuer gut aufgepasst hat.
– 2 Schüsse konnte er nicht mehr verhindern
– 4 mal konnte CR von der Grundlinie Flanken bzw in den Rückraum ablegen, von diesen 4 mal befand sich Ronaldo 3 mal in „unserem“ 16er
– 1 mal konnte Boateng Cristiano erfolgreich abdrängen, der Ball blieb trotzdem bei den Portugiesen
– 1 weiteres mal war CR im 16er und konnte relativ ungestört querlegen, dies geschah jedoch recht schlampig und Deutschland kam in Ballbesitz
– CR zog Boateng im Zentrum davon und somit handelte sich dieser die gelbe Karte ein

In Summe bedeutet das, dass wir wirklich durch Boateng nach einem Duell mit Ronaldo kein einziges mal in Ballbesitz gekommen sind. Zwei mal kam Deutschland nach diesen Duellen in Ballbesitz wobei einmal Neuer mindestens einen 50%igen Anteil hat und beim zweiten mal kann man es Boateng ebenfalls nicht wirklich gut schreiben, da er Ronaldo nicht entscheidend attackierte und CR relativ unbedrängt einen schlechten Pass spielte (in dieser Szene eindeutig Ronaldos Unvermögen und keinesfalls Boatengs Verdienst).

Mich würde interessieren wie man hier darüber denkt, dass Ronaldo doch sehr unauffällig blieb. Wie hat es die deutsche Mannschaft geschafft ihn so vom portugiesischem Spiel zu isolieren? Boatengs Verdienst in den direkten Duellen war es jedenfalls nicht.

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Daniel 13. Juni 2012 um 10:15

Sehr cool, dass du jede einzelne Aktion genau beleuchtest.

Ich möchte aus deiner Analyse aber einen anderen Schluss ziehen. Soweit deine Auflistung stimmt, war cr7 insgesamt 11mal relevant im Ballbesitz. Von diesen 11mal waren nicht alle Aktionen gefährlich.

Insofern ziehe ich den Schluss, dass einer der gefährlichsten Spieler der Welt lediglich maximal 10 teilweise gefährliche Aktionen hatte, von denen letztlich keine einzige zum Erfolg führte. Dies ist meiner Ansicht nach ( ich lasse michgerne korrigieren) sehr wenig.

Nur weil boateng in den einzelnen Aktionen nicht Hummels-artig brillierte, heisst das nicht, a) dass die Isolierung Ronaldos in der restlichen spielzeit allein Verdienst der anderen 10 deutschen Spieler gewesen ist, und b) dass die Aktionen nicht erfolglos waren – manchmal schaut es wie Unvermögen des Offensivspielers aus, ist in Wahrheit doch kluges Bedrängendurch den deffensivspieler.

Letztlich hatte ich subjektiv das „Gefühl“ dass Ronaldo trotz dieser von dir aufgezählten Aktionen insgesamt einfach ungefährlich wirkte. Das ist mMn Verdienst der Mannschaft, deren Teil auch Boateng ist (!!!!), und Boatengs individueller Leistung.

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vastel 13. Juni 2012 um 11:05

Ich denke auch man tut Boateng damit Unrecht.

Zunächst wissen wir alle nicht welche taktischen Anweisungen er bezüglich CR7 hatte. Mein Eindruck war, dass Boateng hauptsächlich die Aufgabe hatte Ronaldo an die Kette zu nehmen. Außerdem war es meiner Ansicht nach nicht seine Aufgabe den Ball zu erobern, sondern CR7 auszubremsen, damit er kein Tempo aufnehmen konnte, bis ein oder zwei weitere deutsche Spieler aufgerückt waren, um Boateng zu unterstützen. Hiermit erklärt sich auch, warum Boateng nur sehr wenige direkte Tackles auf CR7 gestartet hat, sondern immer mit Blick auf den Ball in der Rückwärtsbewegung war.

Es ist einfach unmöglich CR7 alleine im 1:1 über 90min in Schach zu halten. Hier ist der AV zwangsläufig auf die Unterstützung seiner Teamkollegen angewiesen und dies hat die deutsche Mannschaft hervorragend gelöst. Dass CR7 ein paar mal gefährlich wird, kann man denke ich nicht verhindern und für diese Fälle haben wir Manuel Neuer im Tor, der immer da war, wenn er gebraucht wurde.

Das Hochgejubel durch die Presse ist das andere Extrem und kann ich auch nicht nachvollziehen. Letztendlich kam es nicht auf den Einzelnen an, sondern das gesamte Team hat eine gute Defensivarbeit abgeliefert.

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Goldi 12. Juni 2012 um 10:17

Ich war überrascht, wie die Hummels Leistung viele „Experten“ überrascht hat. Wie lange muss man in seinem Team eigentlich beweisen, dass man auch als junger Spieler auf Top-Niveau kicken kann?

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Sylvie85 12. Juni 2012 um 00:40

Wirklich sehr schöne Analyse!! Absolut verständlich geschrieben … auch für eine *nichtsogutimfußballauskennerinwieich* 😉

Zu dem Spiel: Naja, Gomez hätte etwas mehr Laufbereitschaft zeigen können. Aber er hat sein Tor gemacht und der Mannschaft zum Sieg verholfen. Außerdem waren die Portugiesen in ihrer Defensivleistung wirklich sehr stark! Trotzdem denke ich, dass Jogi im nächsten Spiel doch lieber Klose bringen sollte!

A propos Jogi: http://de-de.facebook.com/HeutenurFussball
Heute drübergestolpert! 😀

Und an das Team der Spielverlagerung: Bitte weiter so!

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Timo1892 11. Juni 2012 um 20:18

Man muss die Protugiesische Defensivleistung einfach loben. Bei deutschen Kontern haben immer 2-3 Spieler den Flügel komplett dicht gemacht, sodass die Flügelspieler immer stoppen mussten, um den Ball wieder nach hinten oder in die Mitte zu spielen, wodurch Portugal genügend Zeit bekam, um sich wieder zu staffeln und auf einen Konter zu lauern. Hinten standen die beiden Reihen gut, sodass kaum eine Lücke in der Defensive entstand. Am Ende kann man sich über einen glücklichen Sieg freuen. Die 3 Punkte sind die halbe Miete zum Einzug ins Viertelfinale.

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erichbr 12. Juni 2012 um 10:19

Was ich aber auch auffällig fand ist das die deutsche Mannschaft extrem schlecht verschoben hat. Mir sind 2-3 Szenen aufgefallen wo der Ball bei einem Flügelspieler war (Podolski / Müller) aber es nur 1 oder gar keine weitere Anspielstation gab.

Ich kann mich nur an Khedira erinnern der mal mit auf die Flügel ist, und so ist ja letztendlich auch das Tor entstanden.

Özil war auch nur sehr selten auf den Flügeln wenn ich mich recht erinnere, aber daraus ist auch eine Großchance enstanden – beim Pass auf Podolski.

Ich hab das Spiel leider nicht auf Video, beim Live-anschauen ist ja eine Analyse schwer…

Persönlich verstehe ich überhaupt nicht warum die Portugisen vor dem Spiel so schlecht gemacht wurden – irgendwie ging es ja in den Medien nur um die Höhe des Sieges. Ok, sie haben eine schlechte Quali gespielt…

Aber alleine die Außenstürmer Nani und Ronaldo haben Weltklasse – was zumindest dazuführt das die Außenverteidiger tendenziell in der Abwehr gehalten werden und nicht für so viel Offensivdrang sorgen können. Soweit ich mich erinnere sind vor allem Ronaldo und auch Nani immer wieder sehr hoch gestanden.

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NOPR 11. Juni 2012 um 19:45

Das Spiel der Deutschen war wie erwahnt zu Statisch, Löws war unflexibel, er hätte nach meiner meinung nach 30 minuten umstellen sollen.

Die Seiten wurden so um 30 m raum gut zu gemacht, das hätte man andern sollen. Man hatte auf ein 4-1-4-1 umstellen sollen mit abkippender 6-er, und die Seiten invers bespielen lassen. Die Außen speiler hatten nach innen ziehen sollen so hatten sie die flügel geöffnet, der Außenverteidiger lauft an der Seitenlinie in den raum, oder der nahere Zentralemittelfeld Spieler rückt energisch in den sich öffnenden Raum (Wie Özil es getan hat). Defensiv hatte man aber sehr auf Ronaldo und Nani aufpassen müssen.

Die andere Variante wäre die simpler, Hummels hätte die Spielmacher rolle aufgeben müssen, und hiten mehr auf Seitenverlagerung spielen sollen, das Mittelfeld hatte tiefer ageiren sollen und so die Portugisen zum höcheren Pressing verleiten.

Hummels hat für mich am diesen Tag eine Weltklassen Leistung geboten, offensiev Ball und Pass sicher, Kopfball und Zweikampf stark, vielseitig… er kann das Spiel von hiten machen… also Barcelona sollte meiner Meinung sehr über Ihn nachdenken.

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vastel 12. Juni 2012 um 08:50

Nix Barcelona! Hummels ist unverkäuflich und hat nicht ohne Grund bis 2017 beim BVB verlängert.

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Tobias 11. Juni 2012 um 11:10

Hallo,

in einem Post wurde erwähnt, dass man sich das komplette Spiel noch einmal auf sportschau.de ansehen kann. Ich finde diese Möglichkeit dort jedoch nicht. Weiß jemand, wie man das Spiel noch einmal sehen kann?
Danke, Tobias

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Cem 10. Juni 2012 um 23:06

Danke für die Analyse, Leute. Mensch, geniale Seite – hab euch erst vor einiger Zeit entdeckt 🙂

Kleine Frage: Wie schaut es bei euch in der „Redaktion“ eigentlich in Sachen Gomez aus? Ich weiß mittlerweile selber nicht, ob ich ihn für einen genialer Stürmer halte, der nicht Fußball spielen kann oder ob einige (also auch ich) übertreiben, wenn in Bezug auf seine spielerischen Fähigkeiten viel gegrummelt wird.

(Stichwort: Scholls gestrige Kritik)

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jannn 11. Juni 2012 um 08:14

wäre sehr interessant wenn ihr vllt mal ein Portrait von Gomez machen könntet und einige Sachen wie seine Faulheit seine fehlende Teilnahme am Spiel und weitere Kritikpunkte mal genauer beleuchtet und wiederlegt bzw. mal mit Fakten begründet… Ich glaub so richtig ist sich keiner sicher, was er von Gomez halten soll.. Ich mir auch nicht..

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geco87 11. Juni 2012 um 10:40

Ich würde nicht einmal einzelne (Offensiv-)Leute herauspicken bei der Kritik, denn alle vier (reinen) Offensivspieler blieben insgesamt unter ihren Möglichkeiten. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Abstimmung fehlt. Kein Wunder, so hat man in letzter Zeit wenig zusammengespielt.
Müller fand ich insgesamt, defensiv wie offensiv, stärker als Poldi, auch wenn die Abschlüsse von beiden grottig waren. Müller brachte immerhin 3-4 Flanken direkt. Eine davon hat Gomez knapp verpasst (um die 75.).
Scholls Kritik an Gomez ist natürlich sehr scharf, aber nicht unberechtigt. Phasenweise bleibt er im Zentrum an der Strafraumgrenze kleben und man würde sich mal wünschen, dass er kurz kommt oder sich mal mehr auf den Außen anbietet, um Räume für Müller, Özil, Poldi und Khedria zu schaffen.
Überhaupt war das deutsche Angriffsspiel aber zu statisch. Anders als 2010 klebten die Außen stets auf ihrer Position, was wohl auch so angedacht war von Löw, da Gomez eben der typische Flankenverwerter in der Mitte ist.

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erichbr 11. Juni 2012 um 14:29

Ich glaube das Gomez Spiel schwer zu bewerten ist, da man die taktischen Anweisungen von Löw nicht kennt. Das Klose mit Ball stärker ist, ist glaube ich jedem klar.

Aber der Grund für die krasse Kritik an Gomez ist mir nicht klar, im Prinzip wird die fehlende Flexibilät und Geschwindigkeit im deutschen Spiel nur an einer Person fest gemacht: Gomez – aber so einfach ist das mit Sicherheit nicht.

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Timo1892 11. Juni 2012 um 20:11

Scholl hat wirklich sehr übertrieben. Gomez ist nunmal ein Strafraumstürmer und keiner der sich wie Klose die Bälle auch mal holt. Gomez steht vorne drin und macht die Tore, wenn er gut angespielt wird. Das ist die Aufgabe eines Strafraumstürmers und man sollte eher die Defensivleistung von podolski hinterfragen, als Gomez an den Pranger zu stellen.

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Beobachter 12. Juni 2012 um 13:35

An der Defensivleistung ist was genau auszusetzen ?
Räume und Gegner meist optimal zugestellt, gegnerische Abwehr und Torwart bei Ballbesitz angelaufen, was eigentlich Gomez hätte machen sollen.

Podolski ist eigentlich auch kein linker Mittelfeldspieler, aber man legt sich die Argumente immer so hin wie es paßt scheinbar…im Bezug auf das „Argument“ Gomez sei ein Strafraumstürmer muß sich nicht bewegen.

Hätten vor allem die Außen vorne drin ne Anspielstation wie Klose gehabt wäre die Partie deutlich früher entschieden gewesen, aber so blieben die Bälle von Außen oftmals hängen und wir konnten unser gefährliches Kombinationsspiel um den 16er nicht aufziehen, da Gomez nicht mitgespielt hat.

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Timo1892 12. Juni 2012 um 16:15

Für das Passpiel vor dem 16-er sind vorallem die Mittelfeldspieler zuständig. Da man es meistens über Flanken versuchte hat der Stürmertyp „Gomez“ besser als ein Klose gepasst, weil er einfach vorne drin steht, um die Bälle zu verwerten. Man hat ja gestern bei Benzema, der ein ähnlicher Spieler wie Klose ist, gesehen, dass es vorne an einem Abnehmer für Flanken fehlte. Deswegen war es die richtige Entscheidung Gomez zu bringen.

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Rasengrün 12. Juni 2012 um 23:12

Doch, ich glaube, dass das genau so einfach ist. Da Gomez sich zu wenig bewegt, fehlen den anderen die Räume, die sich so eben nicht öffnen. Defensiv hat er seine Aufgabe erledigt und sogar ziemlich gut, da ist der Bewegungsradius für einen Mittelstürmer in Ordnung. Offensiv ist er das in einem auf Breite angelegtem System mMn nicht, darin liegt mMn implizit die Anforderung an den MS sich mannschaftsdienlich zu bewegen und Räume zu schaffen.
Etwas allgemeiner formuliert: Gegen Portugal hat in der Offensive die Balance zwischen Fix und Wandelsternen nicht gepasst. Podolski hat seit Jahr und Tag die Aufgabe links Breite herzustellen (und gegebenenfalls nach den typischen Überladungen rechts von seiner Seite aus hineinzustoßen), nun dazu Gomez, dessen Aktionsbereich sich meistenteils als ein vertikaler Streifen Rasen, der den Fünfer nach hinten verlängert, beschreiben lässt und es bleiben eben nur zwei Spieler übrig, die überhaupt flexibel Positionen besetzen. Wenn dann noch auch die Verbindung über die zentralen Mittefeldspieler nicht so wirklich klappt – Schweinsteiger erkennbar noch formschwach, Khediras Rolle ist das sowieso nicht und Boateng ist offensiv eh schon keine Leuchte, mit Ronaldo im Rücken aber auch nicht angezeigt – dann bleiben sie eben in den meisten Situationen relativ isoliert. Lange Rede, kurzer Sinn: die Elemente haben nicht besonders gut ineinander gegriffen. Eines hätte man eben opfern müssen: a) Schürrle statt Podolski um einen stärkeren Drang zur Mitte zu haben, was Özil mehr Optionen, vor allem aber mehr Verbindung nach _beiden_ Seiten gegeben hätte, möglicherweise auch mit einer im 1vs1 stärkeren Besetzung des rechten Flügels (Reus, Götze!).
b) Klose für Gomez, muss man nicht erklären, oder
c) eine andere Zentrale. Gündogan statt Schweinsteiger, vielleicht sogar dazu Kroos statt Khedira. Zu offensiv? Grundsätzlich sicher richtig, aber wenn man sich mal anschaut wie wenig bei Portugal durch die Mitte gekommen ist – was nicht an der Stärke der deutschen Zentrale, sondern offensichtlich an der Anweisung lag um jeden Preis eine kompakte Stellung zu halten – dann kann man das ruhig riskieren.
Unterm Strich hat das trotzdem gereicht, und wenn man von den letzten Minuten absieht sogar halbwegs eindeutig. Vielleicht wollte Löw im ersten Spiel unter Wettkampfsbedingungen auch möglichst nahe an der gewohnten Formation bleiben und hielt Klose für noch nicht völlig fit (gab dazu einen Hinweis in einem Interview), aber ich persönlich hoffe in den nächsten Spielen auf mehr Mut. Da habe ich gerade erst meinen Frieden mit der DFB-Elf gemacht, gerade weil das nicht mehr der unattraktive Ergebnisfußball früherer Tage war, schon geht es doch wieder in diese Richtung? Och nöööööööööö…

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daniel 13. Juni 2012 um 11:11

Dass Gomez nicht so spielstark, heißt kombinationssicherauf engem Raum ist, wie Klose, sollte klar sein.

Dass Gomez schlecht „presst“ ist quatsch, was auch jedem klar sein sollte. In diesem Bezug ist Scholls Kritik falsch.

Dass eine mangelhafte sog. (gern herangezogen) Fluidität bzw. offensive Durchslchagskraft an Gomez festzumachen ist, ist einerseits absoluter Quatsch, da ich davon ausgehe, dass die Spieler versuchen des Trainers Anweisung umzusetzen -und demnach Löw daran „Schuld“ war – anderseits absolut richtig, da Gomez wg. seiner spezifischen Fähigkeiten explizit ausgewählt wurde, um dieses Spielzug ermögliche .

Demnach denk ich auch, dass die Kritik an Gomez zu aller erst an Hr. Löw/ Jupp H. zu richten ist, da sie mit der Aufstellung Gomez‘ gerade ein System mit starrer Spitze wollen.

Und hier denke ich ist weiter anzusetzen, und die Kritik an Gomez dahin zu führen, dass die Frage nicht lauten darf: Gomez schlecht, Klose gut, sondern: Möchte ich ein System, indem der Mittelstürmer ausweicht – so brauche ich offensive MF, die in den 16er „brechen“, um die durch dir Abwesenheit des Mittelstürmers enstandene Vakanz an Torgefahr herzustellen, und die mehrfach Positionswechsel forcieren und Feldabschnitte überladen, damit aus einem sicheren Kombinationsspiel Torgefahr entsteht. Oder möchte ich ein System mit starrer Spitze – so brauche ich, soweit man erwarten kann, dass man die Ballbesitz führende Mannschaft darstellt, a) offensive Spieler, die breit stehen, damit einerseits Flanken auf die Keilspitze ermöglicht werden, anderseits das Spielfeld breit gezogen wird, damit im 16er mehr Raum für den Mittelstürmer entsteht, und b) eine Offensive, die nicht zwangsläufig die Seiten überlädt, sondern ballnah den Offensiven „alleine“ lässt, um ballfern Überzahlsituationen herzustellen, die die Flanken verwerten können.

Ich finde es deshalb unfair Gomez mangelnde Beweglichkeit zu unterstellen und ihn deshalb sogleich als Nichtskönner in die Ecke zu stellen, denn ich glaube er hat genau die Marschroute Löws umgesetzt, denn dieser glaubte wohl, eine defensiv eingestellte portugiesische Mannschaft nur so schlagen zu können, weil er möglicherweise keine Räume für ein fluides Ein-Spitzen-System gesehen hat. Damit geht Löw auch einen sehr schlauen weg. Er möchte nicht wie Barcelona „enden“. Er hat demnach zwei System Möglichkeiten. Hinzukommt, dass er dafür auch das passende Spielermaterial hat.

Letztlich, kurz und gut: Gomez ist ein anderer, kein schlechterer Stürmer als Klose, der nicht seine stärken auf engem Raum kombinationssicher zu sein hat, sondern eben eine klassische Tormaschine ist, die es schafft zwei IV auf sich zu ziehen und trotzdem zu verwerten, sodass in der Regel ein starreres System entsteht, aber ein mglws. defensiv sichereres, da weniger Positionswechsel, und offensiv durchschlagkräftigeres, wenn sich ein Bollwerk gegen uns formiert.

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ekMUC 10. Juni 2012 um 22:20

Zunächst möchte ich mich für eine gelungene, knackige Analyse bedanken!

Jetzt noch etwas Kritik bzgl. der Kommentare: wie manche anfangen über einige Spieler herzuzuiehen empfinde ich als unsachlich und überzogen. Das bin ich von den Usern auf spielverlagerung.de doch anders gewohnt. Daher möchte ich zu zwei der Kritisierten kurz Stellung beziehen:

Lahm z.B. hatte direkt zugegeben, dass er sich von Anfang an fitnessmässig nicht sonderlich gefühlt hat („Sauna-Zitat“), daher halte ich es (wenn nicht sogar als taktische Aufgabe so ausgegeben) durchaus für legitim, sich auf die Defensive zu konzentrieren. So schlecht und langsam ist Nani ja nun nicht. Und wenn Podolski vorne bleibt (taktisch gewollt?) macht es Sinn gegen die drei „Einzelkönner“ immerhin zu viert (=mit Absicherung) zu spielen…
Gómez wird m.M. zu Unrecht niedergemacht, aber dieses Thema scheint mir emotional viel zu aufgeladen, als dass es Sinn machte, sich weitergehend dazu zu äußern. Es haben ihn ja zum Glück auch ein paar Leute verteidigt 🙂

Ich freue mich auf viele weitere Spiele und interessante Analysen!

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Tiktak 10. Juni 2012 um 17:49

Schweinsteiger kommt ja in fast allen Analysen ziemlich schlecht weg. Dem möchte ich zumindest mal ein Argument entgegenstellen. Schweinsteiger hat (nach kicker-Statistik) 13 Zweikämpfe geführt (weit mehr als jeder andere Deutsche) und davon immerhin 8 gewonnen. Khedira: 4 Zweikämpfe (davon 3 gewonnen). Boateng: 4 Zweikämpfe (2 gewonnen).
Schweinsteiger mag tatsächlich noch ein wenig die Spritzigkeit und Dynamik nach vorne fehlen, zumindest in der Defensivarbeit war er aber durch aus präsent und hat viel gearbeitet.
Auch wenn er nicht herausragt, sollte man die Bedeutung von Schweinsteiger für das deutsche Spiel nicht unterschätzen. Ich bin nicht überzeugt, dass Kroos oder ein anderer ihn – auch in dieser Form – wirklich ersetzen könnten.

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Bayern-Fan 10. Juni 2012 um 15:55

Sehr schöne Analyse wieder, Respekt.

Was mir beim Lattenkracher in der ersten Hälfte und auch bei der vorhergehenden Ecke Portugals aufgefallen ist: Der Platz am langen Pfosten auf Höhe des Elfmeterpunktes war frei und ließ Platz für den hereinkommenden Gegenspieler, bei der ersten Ecke war es – sofern mich meine Erinnerung nicht trübt – der Spieler mit der 8, der zum Kopfball kam.

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Takimamoto 10. Juni 2012 um 14:26

Bevor ich ins Detail gehe, sollte man grundsätzlich festhalten, dass Portugal trotz des geringeren Ballbesitzes (57% zu 43% für D) gestern mehr und bessere Chancen hatte und daher mindestens einen Punkt verdient gehabt hätte.

Insgesamt hat mich das Spiel selber und die Spielanlage der deutschen Mannschaft an Bayern-Chelsea erinnert, mit dem Unterschied, dass Deutschland schlechter als Bayern und Portugal besser als Chelsea gespielt hat (auch wenn die Ergebnisse eine andere Sprache sprechen).

Abgesehen von der Tatsache, dass gestern sieben Bayernspieler in der Startelf standen, war das deutsche Spiel wie gegen Israel (und wie es die Bayern auch spielen) über die Flügel angelegt. Dort wurde versucht Überzahl zu schaffen, indem die beiden DM sowie Özil die Außenpositionen verstärkt haben. Im Gegensatz zu Bayern hat die deutsche Elf keine Flügelspieler, die stark im 1:1 sind und muss daher versuchen, sich außen durchzuspielen. Das erklärt auch die Aufstellung von Gomez als kopfballstarken Stürmer (so ist ja auch das Tor gefallen).

Der insgesamt holprige Spielaufbau und die mangelnde Durchschlagskraft gestern war mehreren Tatsachen geschuldet:

Zum einen waren Boateng und Lahm stark defensiv gebunden und haben Müller und Poldi kaum unterstütz (z.B. durch hinterlaufen). Zum anderen wurde der Spielaufbau der Abwehr überlassen (insb. Hummels, der das auch sehr gut gemacht hat). SK ist kein Spielgestalter und hatte neben der Defensive die Aufgabe sporadisch im gegnerischen 16ner Gomez zu unterstützen. Schweini hat sich gestern mmn mehr versteckt, als dass er von der Portugiesen zugestellt worden wäre, sodass wir im zentralen Mittelfeld deutlich unterlegen waren.

Auch wenn viele Kroos nicht wertschätzen können, so hat er bei Bayern (sowohl gegen Real als auch gegen Chelsea als auch gegen Israel) einen hervorragenden Ballverteiler gegeben und war ständige Anspielstation. Auch die schnelle Verlagerung des Spiels von der einen auf die andere Seite gehört zu seinen Stärken. Genau diesen Ballverteiler, der die Bälle aus der Abwehr holt und an den OM oder die LM/RM-Spieler weitergibt, hat Schweinsteiger gestern (eigentlich in der Bundesligahinrunde seine Stärke) nicht ansatzweise ausfüllen können, weshalb Kroos spätestens zur Halbzeit hätte eingewechselt werden müssen.

Die wichtigste Säule zum (unverdienten) deutschen Erfolg gestern war das IV-Duo, ohne dessen Sahne-Tag wir sicherlich mindesten zwei Stück kassiert hätten. Im Gegensatz zu vielen anderen bin ich der Meinung, dass Boateng seiner Sache ordentlich gemacht hat, aber auch nicht mehr. Ronaldo hat ihn, wenn er ein 1:1 hatte, mehrfach ausgetanzt und entweder selber abgeschlossen (4 Torschüsse) oder den Ball scharf zur Mitte reingegeben, allerdings ohne Erfolg. Die Szene, als Boateng den Schuss Ronaldos gerade noch (sehr gut) abblocken kann, hat er sich durch seinen vorherigen Stellungsfehler allerdings selber eingebrockt. Ansonsten hat Boateng immer Hilfe von Hummels und/oder Müller gehabt, sodass Ronaldo wieder abgedreht hat. Insgesamt war ich aber auch von der Leistung Ronaldos doch sehr enttäuscht.

Lahm hat für mich eines der schlechtesten Spiele in seiner Natio-Karriere gemacht und wurde einige Mal von Nani ausgetanzt und wirkte auch bei der Szene undisponiert, in der Neuer kurz vor Schluss stark hält. Nach dem gestrigen Spiel bin ich mittlerweile der Meinung, dass Lahm auf links verschenkt und ist und auch Schmelzer keinesfalls schlechter hätte aussehen.

Ich hatte auch den Eindruck, (bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege), dass die Deutsche Elf über rechts mit Müller/Khedira/teils Özil mehr Durchschlagskraft besitzt als Poldi/Schweini über links, und das obwohl Portugals RV Coentrao gestern stark gespielt hat (auch das Tor ist über die Seite gefallen). Poldi sieht eigentlich immer nur dann gut aus, wenn von rechts lange (hohe und flache) Flanken kommen, die er verwerten kann. Um unser Spiel unberechbarer zu machen, würde auch ich vorschlagen Poldi links zu ersetzen und in Reus/Schürrle/Götze, Schmelzer als LV und Kroos als LDM eine neue linke Achse zu installieren. Gerade Schmelzer hat, wenn er vom LM-Spieler defensiv unterstützt wird, im 1:1 seine Qualitäten und ist auch offensiv in der BuLiRückrunde sehr verbessert. Dazu kommt, dass er Robben gut kennt und schon mehrfach erfolgreich verteidigt hat (auch wenn Robben gestern gegen Dänemark sehr oft die Seiten gewechselt hat). Gegen das Argument, dass Schmelzer international noch keine Leistung gebracht hat, würde ich das erfolgreiche Experiment Hummels gegenhalten sowie die Möglichkeit gegen Holland Risiken einzugehen, da wir im letzten Gruppenspiel mit einem Sieg gegen Dänemark wohl sicher weiterkommen würden. Zudem erhält Schmelzer noch zusätzliche Sicherheit, wenn Hummels wie im Verein LIV spielt.

by the way: Wir haben in den letzten Turnieren jedoch immer das zweite Gruppenspiel verloren.

by the way II: wenn Deutschland bei einer EM das erster Gruppenspiel gewonnen hat, kam es immer ins Finale (Statistik kann so schön sein!)

Sollten wir bei dieser EM allerdings wieder vorzeitig scheitern, so müsste mmn auch Löw als Trainer mal hinterfragt werden, da er doch teils dogmatisch an Spielern und System festhält (ich befürchte, dass es keine Änderungen zum Hollandspiel geben wird). Zum anderen wirken seine Experimente/Gedankenspiele in Testspielen auf den neutralen Beobachter teilweise planlos und nicht nachvollziehbar (was allerdings Löws gutes Recht ist). Dennoch haben wir bisher versäumt eine funktionerende Taktik gegen tiefstehende Gegener (und das wird bspw. gg Dänemark und im Viertelfinale gg. Polen/Russland nicht anders werden) zu verinnerlichen und um kreative Momente (Reus (gerne auch als false 9) oder Götze zu erweitern.

Wenn ein Trainer schon die Möglichkeit hat dreimal zu wechseln, dann sollte er davon auch rechtzeitig Gebrauch machen (Schweini war nach 60 Min. sowas von platt), insbesondere um uns die letzten 10 Minuten gegen Portugal zukünftig zu ersparen.

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DAF 10. Juni 2012 um 15:10

Die Ähnlichkeit zum Bayernspiel seh ich ähnlich, und ich glaube wie du, dass die Bayerntaktik für die NM nicht erfolgsversprechend ist:
1. weil auch Bayern mit dieser Taktik leicht ausrechenbar ist und
2. weil ein Flügelspieler mit der Klasse von Franck Ribéry im Kader fehlt.

Widersprechen möchte ich dir jedoch bei deiner Beurteilung von Boateng. Ich finde, dass er sehr stark war. Dass ein Spieler wie Ronaldo auf 4 Schüsse kommt ist fast nicht zu verhindern… im übrigen waren diese Schüsse bis auf den einen Flatterball nicht wirklich gefährlich. Auch Lahm, der für seine Leistung im CL- Halbfinale viel gelobt wurde, konnte nicht verhindern dass Ronaldo einmal traf und einen Assist gab (den Elfmeter nicht mitgezählt).

Dass die linke deutsche Seite schwächer ist als die rechte, lag gestern m.M. nach an der starken Leistung von Khedira und der für seine Verhältnisse extrem defensiven Rolle von Lahm sowie der schwachen Leistung von Podolski. Auch ich würde über die Herausnahme von Podolski zumindest gut nachdenken.

„Gegen das Argument, dass Schmelzer international noch keine Leistung gebracht hat, würde ich das erfolgreiche Experiment Hummels gegenhalten sowie die Möglichkeit gegen Holland Risiken einzugehen, da wir im letzten Gruppenspiel mit einem Sieg gegen Dänemark wohl sicher weiterkommen würden. Zudem erhält Schmelzer noch zusätzliche Sicherheit, wenn Hummels wie im Verein LIV spielt.“
Hummels wird garantiert nicht LIV spielen, auf dieser Position ist Badstuber gesetzt. Zudem sollte spätestens nach gestern niemand mehr glauben, dass man Dänemark einfach nebenbei schlägt. Holland als Testspiel zu sehen, weil gegen Dänemark eh gewonnen wird, ist wirklich extrem optimistisch. In Dortmund wird Schmelzer vom defensiv enorm fleißigen Großkreutz unterstützt… keiner der Kandidaten fürsLM ist defensiv ähnlich stark wie Großkreutz. Dass Schmelzer auch ohne Großkreutz noch so gut aussieht gegen Robben, wage ich zu bezweifeln.

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vastel 11. Juni 2012 um 09:39

Dass Hummels international (noch) nicht so extrem stark aufspielen kann, wagten vorher auch viele zu bezweifeln… 😉

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DAF 11. Juni 2012 um 12:32

Stimmt… aber meiner Meinung nach ist Hummels sehr viel stärker als Schmelzer. Ich habe schon einige Dortmund- Fans gehört, die in Schmelzer den Schwachpunkt des BVB sehen.

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vastel 12. Juni 2012 um 09:18

Schwachpunkt ist denke ich das falsche Wort. Er ist individuell limitiert, ja, aber er hat auch seine Stärken und ich finde man tut ihm Unrecht, indem man ihm jegliche defensiven Fähigkeiten gegen dribbelstarke Stürmer abspricht. Er hat fünf mal Robben mit fairen Mitteln nahezu komplett ausgeschaltet, das alleine zählt.

Außerdem haben es alle Verteidiger schwer gegen solche Kracher im 1:1 – wie zu letzt gesehen im Duell Lahm/Nani! Ich finde es also arg naiv zu sagen: „Im 1:1 hat der niemals eine Chance, wenn er keine Unterstützung bekommt.“ – meines Wissens ist Fußball immer nooch ein Mannschaftssport und es ist keine Schande, wenn man Spieler wie CR7, Robben, Ribery und andere als TEAM ausschaltet.

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Renfield 10. Juni 2012 um 13:29

Lieber TE! Liebe FußballfreundInnen!

Also, ich muss, was die ersten Absätze betrifft, doch widersprechen. Die „deutsche Dominanz“ war wohl der Plan, aber der konnte mindestens in der ersten Hälfte nicht umgesetzt werden. Entgegen der hier vertretenen Meinung hat doch Portugal sehr sehr früh den Spielaufbau gestört. Klar, sobald Deutschland im zweiten Spielfeld-Drittel war, hat Portugal seinen Riegel formiert, und ja, Deutschland ist nach Ballverlust sofort auf den Gegner gegangen. Aber im Gegensatz zu Deutschland hat Portugal intensiv sogar auf die Innenverteidiger gepresst, wodurch einige haarige Situationen, unschöne Fehlpässe und vollkommen un-löw-sche Hoch-Lang-Pässe ins Nirwana entstanden sind. Das „Laufenlassen des Balles unter den Verteidigern“ war meiner Meinung nach nicht Tugend, sondern Not, weil Portugal schon den Weg ins Mittelfeld so lang wie möglich versperren wollte.

Auch das „ruhige und kontrollierte Aufbauspiel“ habe ich über weite Strecke nicht gesehen. Auf dem Weg ins letzte Drittel herrschte eher Orientierungslosigkeit. Nur wenn Portugal seinen Riegel formiert hatte und man den Ball um den Strafraum herumschieben konnte, herrschte so etwas wie Kontrolle, die allerdings brotlose Kunst ist. Klar hat die Löwsche Vorgabe, keine Risikopässe zu spielen, um nicht ungeordnet von den Einzelkönnern erwischt zu werden, zwangsläufig zu einer gewissen Statik im Spiel geführt. Aber gestern ist praktisch kein vernünftiger Pass in die Spitze zustandegekommen. Müller hatte meiner Meinung nach einen furchtbaren Tag mit lauter unpräzisen Flanken – die, wie hier richtigerweise festgestellt wird, auch durch die Unterzahl auf den Flügeln entstanden sind.

Die große Befürchtung bis zum Tor war gestern die Ver-Bayerung des Spiels mit Ballbesitz in uninteressanten Zonen. Das kann man schon machen und ist wohl auch notwendig gegen so eine Mannschaft, aber ein Konzept, wie man doch durch den Riegel kommt, war gestern nicht erkennbar. Und so musste es ein abgefälschter Schuss richten.

Ich kann verstehen, dass die Portugiesen sich gestern für die bessere Mannschaft gehalten haben. Und das bereitet mir keine Freude.

Beste Grüße!
Bitte immer weitermachen!
Renfield

P.S.: Einig sind wir uns darin, dass die Defensive – angeblich die Schwachstelle der deutschen Mannschaft – gestern eine sensationelle Leistung geboten hat.

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grasnarbe 10. Juni 2012 um 14:27

aufgemerkt deutsche nationalmannschaftsnörgler! hier liegt ein akuter fall überhoher anspruchshaltung vor. 😉

ich gebe dir recht, dass in der letzten viertelstunde portugal überlegen war. das ist auch ein allseits übereinstimmender kritikpunkt an die deutsche mannschaft, die hier weder offene räume mit kontern gefunden hat, noch den ball sicher halten konnte.

übers ganze spiel hinweg war deutschland leicht überlegen, was sich – bis zur letzten viertelstunde – in den statistiken für ballbesesitz, passquote und nicht zuletzt chancen und torschüsse niederschlägt. siehe whoscored.com u.a.

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Renfield 10. Juni 2012 um 14:56

Obacht, Statistik-Freunde!

Die nackten Zahl sagen genau gar nichts über die Qualität aus. Ballbesitz ist auch ein taktisches Element. Portugal hat ihn vor ihrem Strafraum Deutschland überlassen. Gefahrloses (und damit pass-sicheres) Ballgeschiebe vor dem Sechzehner erhöht die Ballbesitz-Quote aber nicht die Offensiv-Qualitäten.
Dass Deutschland defensiv brillant war, bestreitet keiner – daher (nicht die hohe Zahl ihrer Chancen, sondern) die niedrige Zahl der portugiesischen. Aber eine stabile Defensive schießt keine Tore. Und das war gestern das Problem.
Die Abstimmung in der Offensive war schlecht. Vor Allem Müllers Flanken gingen hinter die Abwehr – wenn auch seine Kollegen mit zum Tor liefen – oder vor die Abwehr, wenn sie hinter der Abwehr warteten. (Schaut Euch mal die Großchancen an!)

Ich bleibe dabei:
– Statistiken ergeben nur im nicht-statistischen Interpretationskontext irgendeinen Sinn.
– Portugal hat früh gestört.
– So hat Deutschland wenig Kontrolliertes zustande gebracht.
– Die deutsche Dominanz hat es nur in ungefährlichen Zonen gegeben.
– Ich hoffe sehr, dass das beim nächsten Mal besser läuft.

Beste Grüße!
Renfield

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grasnarbe 10. Juni 2012 um 22:54

ich stimme dir zu, dass man statistiken richtig interpretieren muss.

wie im artikel erwähnt, hatte dt. mehr chancen bis zur sturm-und-drang-phase der portugiesen. daraus leite ich schon ein leichtes übergewicht ab – genauso wie ich (s.o.) sage, dass die portugiesen in der letzten viertelstunde überlegen waren.

natürlich kann das chancenübergewicht durch wenig chancen der gegner (=gute eigene defensive) oder durch viele eigene zustande kommen.

frühes stören haben die portugiesen mmn erst nach dem rückstand praktiziert. hummels erwähnte das explizit in der pk (wenig frühes pressing, kein gegenpressing der iberer, deswegen probleme, räume im letzten drittel zu finden).

somit hat das 1:0 das spiel bis zu ebendiesem tor ganz gut widergespiegelt: wie du auch erwähnst, wenig chancen, aber mehr als portugal. am ende wäre ein unentschieden gerecht gewesen, obwohl man dann natürlich anfangen müsste, die rote karte gegen mereiles in der 63. zu kalkulieren usw…

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Bookaroo 10. Juni 2012 um 13:23

Vielen Dank für die Analyse! Die Probleme in der Deutschen Spitze hätte der Bundestrainer meiner Meineung nach lösen können in dem er mit Schürrle für Podolski einen frischen Mann gebracht hätte, der es gut versteht nach innen zum 16er zu ziehen und somit vielleicht das ein oder andere ? in die Augen der Portugiesen gezaubert hätte. Auch hätte ein neuer Iddengeber für Özil gutgetan. Dieser hatte gestern wirklich nicht seinen besten Tag.
Grundsätzlich aber zeigt dieser Start vor allem das noch viel Luft nach oben für die Deutsche 11 ist und gerade das macht Hoffnung, denn das Turnier ist hoffentlich noch lang! Immerhin die Frage nach der Stabilität in der Abwehr schein ansatzweise geklärt (auch wenn ich noch nicht die ganz großen Aufgaben für eine TOp-Verteidugung gesehen haben) – hier scheint man gerüstete und eben das ist neben dem Sieg die beste Erkenntnis!

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Heiko 12. Juni 2012 um 11:35

Ein Einwand: Schürrle ist ein toller Spieler, jung, frisch, dribbelstark, motiviert. Tolle Option für die linke Angriffsseite. (erinnert mich irgendwie an den jungen Schweinsteiger, als der 2006 noch auf dem linken Flügel zu finden war)
Aber: Deutschland hat versucht das Spiel über die Flügel zu spielen, und ob da der Drang in die Mitte eines Rechtsfuß wie Schürrle die richtige Wahl ist?
Ich vermute er hätte sich permanent im Defensiven MF/Abwehr der Portugiesen festgelaufen, und dann eigensinnig seine Dinger aus der zweiten Reihe reingedroschen. Die deutsche Mannschaft hätte an Breite verloren, was den Portugiesen auch nur recht gewesen wäre.

Das Spiel von Podolski war so, wie man es erwarten konnte, auch mit den taktischen Vorgaben. Meiner Meinung nach kein Glanzlicht, aber er hat seine Rolle gespielt. Dazu hatte Lahm einen schlechten Tag und war defensiv völlig gebunden.

Ich fand das alles nicht so dramatisch…jetzt gilt es erst mal die Niederlande aus dem Turnier zu werfen. Wenn das klappt, kann man gegen Dänemark mal unter Realbedingungen die offensive Bank testen und einspielen.

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grasnarbe 10. Juni 2012 um 12:59

hm, irgendwas fehlt in den kommentaren, und auch im artikel…

ach ja, die glattrote karte.

sollte vielleicht doch jemand darauf aufmerksam machen, dass die endphase weit weniger aufregend verläuft, wenn portugal regelgerecht nur noch mit zehn mann spielt.

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juwie 10. Juni 2012 um 13:18

Natürlich wäre ein Platzverweis angemessen gewesen. Andererseits verstehe ich schon, dass ein Referee in so einem Spiel nach 12 Minuten nicht unbedingt Rot ziehen will (zumal ohne Zeitlupe).
Außerdem wäre das Spiel gegen 10 nicht unbedingt einfacher geworden: https://spielverlagerung.de/2012/06/09/polen-griechenland-11/

Gilt noch mehr, weil Löw wohl nicht umgestellt hätte (vgl. Posting um 11:16).

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DAF 10. Juni 2012 um 13:23

Für wen und wofür hätte es glattrot geben sollen?

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Magic_Mo 10. Juni 2012 um 13:45

Meinst du das Reinrauschen von Postiga in Neuer oder den Augenauskratzversuch gegen Badstuber (ich denke es war Mereiles)?

Find ich beides schwierig zu bewerten… ein so unnötiges Vorgehen gegen den Torhüter seh ich jedenfalls eher hellrot als dunkelgelb.

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grasnarbe 10. Juni 2012 um 14:19

minute 63. mereiles gegen badstuber. keine diskussionen bei nüchterner betrachtung. faust mit absicht ins gesicht, da gibts nicht viel zu deuteln.

völliges versagen des torrichters, der mit voller sicht vier meter davon entfernt stand. ab in die videobeweis-argumentationsschatulle und ein spiel sperre.

http://www.sportschau.de/Medien/uefaeuro2012/deutschesteam/videodeutschlandgegenportugalhalbzeit102.html

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Heiko 12. Juni 2012 um 11:38

Vielleicht, weil dies ein Taktikblog ist, und kein Schiribasching-Blog? Hätte, hätte, gerade bei einer roten Karte, das kann man sich doch sparen, und sich auf das tatsächliche Geschehen konzentrieren, oder? 😉

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grasnarbe 12. Juni 2012 um 23:16

nana, es ist klar, dass bei sv.de der fokus auf der taktik liegt – und das ist auch gut so.

aber so eine entscheidende aktion (= tatsächliches geschehen) die nach den regeln eine rote karte und damit einen grossen spielvorteil zur folge hat gehört – wenn nicht sogar in einen artikel – so zumindest als anmerkung in einem kommentar. v.a., weil die aktion anscheinend von vielen nicht wahrgenommen wurde.

wie stark man dafür einen schiedsrichter kritisiert, ist ansichtssache. ein fehler des torrichters ist es nunmal.

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Flowbama 10. Juni 2012 um 12:59

Bin ich eigentlich der Einzige, der bei Standardsituationen gegen Deutschland Muffensausen bekommt? Um ein Haar wäre das schon wieder schiefgegangen.

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Kaiser-Hummels 10. Juni 2012 um 12:37

Sehr guter Beitrag!

Hummels hat mich sehr überzeug. Obwohl ich Hummels als besten deutschen Verteidige sehe, war ich mir nicht sicher, ob er für solch ein großes Turnier bereit ist. Hat in der CL-Saison doch das ein oder andere Mal stark gepatzt.
Was man gestern allerdings gesehen hat, war großartig! Er hat in der Luft jedes Duell gewonnen. Hat die Schnittstellen bis auf ein Mal, als man zu Ronaldo durchstecken konnte und Boateng in letzter Not gerettet hat, geschlossen und war im Spielaufbau sehr unterwegs.
Zudem ist mir aufgefallen, dass Hummels 6-7 Mal flache, halbdiagonale Bälle zu Müller gespielt hat. Das war ein immerwiederkehrendes Muster im Spiel.
Meine Vermutung ist, dass er den Ball zu Müller auf die rechte Seite gespielt hat, da Ronaldo defensiv keine Verpflichtungen hat und Özil sich tendentiell gerne zur rechten Außenbahn neigt. Müller bekam also den Pass von Hummels und sollte mit Özil harmonieren. Das Problem war allerdings,dass die beiden auf den Außen fast isoliert waren und nur noch ein einfacher Ball zum RDM (Khedira) oder dem RIV (Hummels) blieb. Das erklärt auch, warum Hummels und Khedira wesentlich mehr Ballkontakte als Schweinsteiger hatten.

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drumsMalta 10. Juni 2012 um 12:20

Wie schon alle sagten, eine brillante Analyse.
Was mich aber noch angesichts der Aussagen zu der mangelnden Form der deutschen Spieler umtreibt:
Erstens glaube ich, dass man das Klima dort (wie z.B. auch in Polens Eröffnungsspiel) in Betracht ziehen sollte – das war eine schwüln-asse Sauna, bei all der Laufarbeit musste da irgendwann die Luft rausgehen und zweitens wissen wir, dass jede Mannschaft, insbesondere die Deutsche, ein paar Spiele braucht, um ftinessmässig im Turnier anzukommen.

Auf jeden Fall werden wir gegen Holland mehr Räume und mehr Dynamik sehen, gegen Dänemark werden wir es besser machen als die Elftal und dann geht das Turnier eigentlich erst richtig los.

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juwie 10. Juni 2012 um 12:52

Das mit den Witterungsbedingungen mag stimmen. Dann wäre es aber auch keine gute Idee, an der Ostsee Quartier zu beziehen, wenn man in der „ukrainischen Steppe“ spielen muss.

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Alaska 10. Juni 2012 um 11:59

Hi.
War wieder interessant, sowohl die SV-Analyse als auch die fast alle sachkundigen Kommentare zu lesen. Hier verläuft sich Event-Fan zum Glück noch nicht hin 😉
Was mich gestern, vor allem in der 1. Halbzeit gewundert hat: Die Portugiesen haben den Hummels fast nie attackiert, so dass er oft mit dem Ball am Fuß ins Mittelfeld vorrücken konnte. Mir schien es fast, dass die dachten, der Mertesacker spielt (der das natürlich nicht so gut könnte).
Insgesamt hat es mir sehr gut gefallen, wenn man nun hinten zwei so spielstarke IVs hat. Das bietet doch etwas mehr Optionen.
Ansonsten war ich schon etwas enttäuscht, dass die Portugiesen doch soooo defensiv standen. Ist halt leider die Reaktion auf die starken deutschen Leistungen gerade aus 2010 und 2011. Macht das Spiel selber dann aber doch recht torchancenarm.
Und was mich noch aus dt. Sicht negativ überrascht hat(was auch oben anklang): Das Zurückziehen nach dem 1:0. Plötzlich stand die Mannschaft fast nur noch hinten. Sicher auch durch die stärkere Offensive der Portugiesen ausgelöst, aber trotzdem hätte ich mir da schon gewünscht, etwas mehr entgegenzuwirken. Zumal dann eine Auswechslung Reus-Gomez sicherlich interessanter gewesen wäre als Klose.

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Tank 10. Juni 2012 um 12:42

Ich habe es eigentlich so gesehen, dass die Portugiesen in den ersten 15-20 Min. primär Hummels attackiert haben, mMn weil er in den Anfangsminuten etwas nervös wirkte und man sich bei ihm einen Abspielfehler erhoffte. Als Hummels sich dann fing (und wie er sich fing…) wurde das aufgrund mangelnder Erfolgsaussichten unterlassen.

Ist natürlich ne etwas verquere Logik den spielstarken IV mehr lassen zu machen, weil da eh nix zu holen ist, aber so rum kann man das port. Verhalten evtl verstehen.

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juwie 10. Juni 2012 um 11:16

Stimme (fast) allem zu, was in Analyse (sehr gut übrigens wieder) in Kommentaren geschrieben wird. Trotzdem nochmal mein Senf:
– Man muss wohl immer beachten, wie defensiv der Gegner eingestellt war (das habe ich – muss ich zugeben – von Portugal gar nicht erwartet).
– Defensivleistung ordentlich (hammerstarke Innenverteidigung), auch wenn mir die letzte Viertelstunde überhaupt nicht gefallen hat (war das eine Auswirkung der Blockbildung? 😉
– einige Spieler scheinen doch etwas außer Form (alles schon angesprochen, wobei ich Schweinsteiger am problematischsten finde).
– Lahm hat mich etwas enttäuscht. Aber seien wir ehrlich, wenn Boateng wie Lahm gespielt hätte, wäre die Meinung gewesen: „Passt scho!“; aber es ist einfach mehr zu erwarten.
– Trotz des Tors: Wir haben ein Stürmerproblem! Gomez passt mMn nicht zur Spielweise des N11. Wenn es irgendgeht bitte mit Klose.

Aber mein wesentlicher Punkt: Mir scheint wir haben auch ein gewisses „Trainerproblem“. Dogfood (allesaussersport.de) hatte es bei der WM 2010 schon mal angesprochen: Löw ist offenkundig kein „Match-Coach“, d.h. nicht in der Lage, während des Spiels zu reagieren – sei es durch Einwechslungen oder Taktikumstellung. Symptomatisch sind für mich dabei die immer viel zu späten Einwechslungen um die 80. Minute und auch die Tendenz 1:1 zu tauschen, selbst wenn der eingewechselte Spieler die Rolle gar nicht ausfüllen kann (oft hatte ich bei Einwechslungen von Gomez oder Cacau den Eindruck, oder auch bei Versuchen Götze auf der Sechs spielen zu lassen).

Ich möchte gar nicht die Eignung des Bundes-Jogi in Frage stellen. Den deutlichen Schritt nach vorne, den die N11 gemacht hat (was sich ja auch darin äußert, dass auch Portugal „mauert“), hat vor allem Löw zu verantworten. Aber mir scheint halt, dass ihm diese Fähigkeit fehlt.

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grasnarbe 10. Juni 2012 um 12:56

zustimmung.

(halb)geplante auswechslungen sollten in turnieren alleine aus fitnessgründen schon frühzeitiger erfolgen. wie du schon meintest, entspringt diese kritik nicht aus dem gestrigen spiel, sondern ist eine langfristige sache.

auswechslungen ist deshalb tatsächlich eine schwäche löws. er könnte sich da selbst verbessern oder eben im team arbeiten, wobei ich nicht weiss, wie gut und selbstbewusst hansi flick in dieser fähigkeit ist.

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elroy 10. Juni 2012 um 11:12

Dickes Kompliment für die Analyse zum Spiel. Ihr seid wirklich ein grosser Gewinn für alle Fußfallfans, die Spass haben, sich ein wenig gründlicher mit dem Spiel auseinander zu setzen. Das macht richtig Spass. Heute morgen habe ich zum ersten Mal meiner Frau die Sportseite der FAS überlassen, weil mir diese Analyse und die Kommentare spannender erschien. Es wäre schön, wenn ihr mit etwas mehr Abstand aber noch eine tiefergehende Analyse nachschieben könntet. Insbesondere würde mich interessieren, was an strukturellen taktischen Fragen an dem Spiel zu besprechen wäre.
Bei den Stärken wurde bereits darauf verwiesen, dass die Innenverteidigung ein großer Fortschritt war, der wirklich Hoffnung für die Zukunft macht. Ich habe mich richtig gefreut, dass Löw den Mut gefunden hat, Hummels zu bringen. Das könnte die Geburtsstunde einer hervorragenden IV werden. Das fand ich prima.
Auch das taktische Verhalten bei Ballbesitz fand ich angesichts der Herausforderung, vor der die Mannschaft im ersten Spiel gestanden hat, grundsätzlich positiv. Auch wenn es noch ein wenig langsam aussah war es dennoch grundsätzlich richtig, den Gegner durch Ballbesitz zu dominieren und einen sicheren Aufbau zu wählen. Das Problem lag dann eher darin, dass dieses Strickmuster nicht variiert wurde. Aber dazu unten mehr.
Darauf aufbauend fand ich die Ordnung beider Mannschaften im Defensivverhalten sehr positiv. Dabei täuscht aber der Eindruck ein wenig. Beide Mannschaften haben es nicht darauf angelegt, durch sehr risikoreiches Spiel die gegnerische Ordnung „mit Gewalt“ auf die Problem zu stellen. Das war der taktischen Ausgangssituation des Spiels geschuldet. Gegen die Niederlande wird das anders aussehen, weil die kommen müssen.
Interessanter als die Stärken sind natürlich die Schwächen, hierbei vor allem die strukturellen Probleme. Hier sind mir vier aufgefallen, die oberflächlich immer auch personelle Themen sind.
Ihr habt das ja schon verschiedentlich angesprochen: eine große Schwäche der deutschen Mannschaft lag im langsamen Umschaltspiel, insbesondere im Zentrum. Daraus resultierte, dass Portugal immer wieder in eine sehr gute Staffelung kommen konnte. Die Versuche über außen waren ein halbherziger Versuch, trotzdem Räume zu schaffen, die aber meist leicht zu durchschauen waren und mangels konsequentem Nachrücken auch nicht sonderlich gefährlich waren.
Ich habe zwei Überlegungen dazu. Einmal war der Mannschaft anzusehen, dass sie darauf ausgelegt war, langsamer und mit weniger Risiko zu spielen, mehr auf sicheren Ballbesitz zu gehen und das Spiel zu kontrollieren. Das kann man ändern und es hatte m.E. auch einen Sinn, so zu spielen. Insbesondere, weil ein Unentschieden nach der Niederlage von NL ausgereicht hätte. Das zweite Problem hinter dem langsamen Umschalten lag an der Schwäche des Zentrums. Hier sehe ich – wie viele hier auch schon – das größte Problem bei Schweinsteiger und eine gewisse Schwäche bei Özil. Özil wird sich wieder fangen. Er scheint mir wirklich ein wenig überspielt, aber nicht strukturell gehemmt. Aber Schweinsteiger könnte zu einem strategischen Problem für die Mannschaft werden.
Es war offensichtlich, dass er sich nichts traut. Er sucht nicht den Ball, geht kein Risiko, wenn er ihn hat, und verlangsamt daher das Spiel. Insbesondere Hummels und Kheidira haben versucht, das zu kompensieren. Dabei hat sich gezeigt, welche Lücken teilweise von Portugal im zentralen Mittelfeld gelassen wurden, wenn man nur bereit war, sie zu nutzen. Ich denke daher, dass es nicht alleine das gut gestaffelte Mittelfeld von Portugal war, was zu einem verlangsamten Umschaltspiel geführt hat, sondern die mangelnde Klasse von Schweinsteiger, die ein Kheidira auch wenn er in seiner Position ein super Spiel gemacht hat, nicht wirklich kompensieren kann.
Das zögerliche Verhalten von Schweinsteiger kulminierte dann in einem eklatanten Mangel an Struktur im deutschen Spiel. Gerade hierin sehe ich das zweite große Problem. Alles war entweder pomadig und auf Sicherheit bedacht oder ein wenig vogelwild und wenig strukturiert. Insbesondere sichere Passfolgen, die mit hoher Geschwindigkeit vorgetragen wurden, fehlten vollkommen. Insbesondere schnelle Wechsel, um aus horizontalen in vertikale Spielsituationen zu kommen, habe ich vermisst.
Schweinsteiger, das wurde oben schon angesprochen, hat nicht primär ein Fitnessproblem. Er ist psychisch nicht in der Verfassung, seine Rolle auszufüllen. Er fühlt den Druck, aber er hat aufgrund der ungünstig verlaufenen Saison nicht die innere Sicherheit, seine Rolle auszufüllen. Daher versucht er, keine Fehler zu machen und nimmt dem deutschen Spiel im Zentrum die Struktur und die zentrale Stärke des schnellen Umschaltens. Natürlich ist das bitter für Schweinsteiger, aber man tut ihm keinen Gefallen, wenn man es weiter laufen lässt. Ich glaube, dass es für den weiteren Erfolg der Mannschaft unumgänglich ist, ihn aus dem Spiel zu nehmen und zu ersetzen. Je früher und geräuschloser man das macht – am besten mit einer wieder aufgebrochenen Verletzung – umso besser für die weitere Entwicklung im Tunier. Und beim Ersetzen würde ich überhaupt nicht an Kroos denken, sondern auch wenn es ein gewisses Risiko ist, an Gündogan. Kroos hat diese Aufgabe in den Halbfinals und im Finale der CL für Schweinsteiger mit übernommen. Aber da war Schweinsteiger dabei, er konnte sich in der Illussion wähnen, die Verantwortung zu teilen auch wenn er sie tatsächlich alleine getragen hat. Aber er hat zwei Nachteile, er ist ebenso auf ein sicheres, bedächtigeres Aufbauspiel aus und er wird in einer ungewohnten Situation eher gehemmt sein, weil er seinen Chef ersetzen muss. Daher würde ich Gündogan als ersten Ersatz für Schweinsteiger sehen. Er hat nach seiner Einwechslung gegen die Schweiz in einer taktisch verfahrenen Situation gezeigt, dass er das Spiel strukturieren kann. Wenn er das nervlich aushält, was nur zu beurteilen ist, wenn man ihn täglich erlebt, sollte man das Risiko eingehen.
Ein weiteres strukturelles Problem des Spiels der deutschen Mannschaft sehe ich im linken Flügel. Das ist insofern wichtig, weil der Flügel, auf dem Lahm spielt, normalerweise die Sahneseite der Mannschaft ist. Hinter diesem Problem sehe ich zwei personelle Schwächen, von denen eine temporär ist und eine strukturell. Lahm war für seine Verhältnisse sehr schwach. Er hat das ja hinterher im Interview gesagt, dass er gleich zu Beginn des Spiels gemerkt habe, dass er einen gebrauchten Tag erwischt hat. Aber das wird sich geben. Demgegenüber war Podolski vollkommen verdreht. Und hier sehe ich es nicht so, dass er einfach nur einen schlechten Tag hatte oder übermotiviert war. Es ist einfach so, dass das Spiel der deutschen Mannschaft seit es in seiner Chrakteristik nicht mehr primär auf Konterfußfall aus ist, sich an ihm vorbei entwickelt hat. Darin liegt das strukturelle Problem. Podolski ist ein super Konterspieler, aber er ist zu spielschwach in Eins-zu-eins-Situationen und er arbeitet nicht im Verbund nach hinten: er sieht die taktische Herausforderung oft gar nicht und hat keine Automatismen im Verhalten auf die sich ein Mitspieler verlassen könnte. In einem modernen Spiel kann man sich höchstens einen solchen Spieler in einer Mannschaft erlauben (bspw. Messi bei Barca). Aber mehr geht nicht. Dadurch ist Lahm permanent damit beschäftigt, Räume zuzulaufen und sieht dann immer wieder blöd aus, wenn er an einer anderen Stelle zu spät kommt. Auch diese Personalie ist sehr bitter. Aber die Gefahr, dass gerade die Schokoladenseite der deutschen Mannschaft zur Achillesferse werden könnte, ist zu groß. Wenn man jetzt übrigens Lahm nach rechts verschieben würde, hätte man wenigstens eine starke Seite. Aber das Grundproblem auf links bliebe. Podolski ist für seine eigene Mannschaft nicht zu verteidigen.
Bliebe ein drittes Problem, das mir aufgefallen ist: das Sturmzentrum mit Gomez. Da bin ich jetzt wirklich bei Mehmet Scholl, der das wirklich sehr offen und erfrischend kritisch angesprochen hat. Auch wenn Gomez das entscheidende Tor geschossen hat und sich insofern auch zurecht freut, er hemmt mit seiner Spielweise die Weiterentwicklung der Mannschaft – und das schlimmste ist, er versteht es entweder nicht oder er kann es nicht umsetzen. Das Problem im Zentrum mit Gomez ist vor allem eine Frage des Defensivverhaltens. Von Gomez geht viel zu wenig Druck auf den gegnerischen Spielaufbau aus. Das hat viel mit seiner Laufleistung zu tun, vor allem aber mit seiner inneren Einstellung. Des weiteren reißt er im Offensivverhalten zu wenig Räume, weil er zu unbeweglich ist und nicht darauf aus ist, gegnerische Spieler aus dem Zentrum zu ziehen. Gomez ist ein kluger Spieler und er ist athletisch genug, die angesprochenen Schwächen auszugleichen. Sein Problem ist eines der Identität, er versteht im Kern nicht, welche Rolle er zu spielen hat. Auch wenn van Gaal ihm in Grundzügen eine etwas andere Spielweise vermittelt hat, sieht er sich im Kern immer noch als ein klassischer Mittelstürmer und seine vielen Tore bestätigen ihn darin, dass er so falsch nicht sein kann. Die aus seiner Spielweise resultierenden struturellen Schwächen der Mannschaft verdrängt er scheinbar, um sich nicht noch mehr zu verunsichern und damit die Basis seines Erfolgs nicht zu nehmen. Er ist noch jung – und vielleicht wird er seine Spielweise irgendwann einmal dem moderen Fußball anpassen, aber im Moment besteht die Gefahr, dass er das Abwehrverhalten der Mannschaft von vorne her falsch anlegt und die Offensivbemühungen zu durchsichtig macht.
Es würde mich interessieren, wie ihr die angesprochenen Punkte, zu langsames Umschaltspiel, Mangel an Struktur im Zentrum, Löcher auf der linken Seite und Schwächen im Zentrum seht.

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juwie 10. Juni 2012 um 11:25

Volle Zustimmung – insbesondere hinsichtlich der personellen Punkte. Die „Baustellen“ im Team scheinen auch die Positionen von Schweinsteiger, Podolski und Gomez zu sein. Wobei ich mir – trotz der starken Leistung von Boateng gestern – auch bei den Außenverteidigern noch nicht sicher bin.

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FedRog 10. Juni 2012 um 11:48

Gomez eine schlechte Defensivleistung zu attestieren ist lächerlich. Die Spielweise von Gomez ist nun mal eine andere als die von Klose, vll. passt Klose auch besser in das flache schnelle Kombinationsspiel der deutschen Mannschaft aber wichtige schwierige Tore wie im Halbfinale der CL oder gestern sind kein Glück oder Zufall…
Pepe ist ein spiel, und passstarker Innenverteidiger sowie Hummels der die Angriffe geschickt schon in der Abwehr einleitet, Gomez hat Portugal dazu gezwungen, dass immer wieder Alves lange Bälle unkontrolliert nach vorne spielen musste und das als Spieleröffnung…leichtes Spiel für Hummels und Badstuber.

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juwie 10. Juni 2012 um 12:47

@FedRog
Die Einschätzung zur defensiven Bedeutung von Gomez ist wohl korrekt. Aber ich finde einfach, Klose (natürlich nur fit) passt einfach besser.

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Flowbama 10. Juni 2012 um 13:07

@FedRog: Pepe ist ein zweikampfstarker Spieler (10 von 11 gewonnen gestern), aber ganz sicher kein spielstarker Verteidiger. In dieser Disziplin ist er Leuten wie Hummels/Badstuber klar unterlegen. Daher wird ja oft versucht, gegen Portugal/Real Madrid den Spielaufbau auf Pepe zu lenken, damit er unkontrollierte Bälle wegdrischt und vor allem die spielstarken Mitspieler nicht erreichen kann.

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Tank 10. Juni 2012 um 12:35

„Podolski ist ein super Konterspieler, aber er ist zu spielschwach in Eins-zu-eins-Situationen und er arbeitet nicht im Verbund nach hinten: er sieht die taktische Herausforderung oft gar nicht und hat keine Automatismen im Verhalten auf die sich ein Mitspieler verlassen könnte. In einem modernen Spiel kann man sich höchstens einen solchen Spieler in einer Mannschaft erlauben (bspw. Messi bei Barca).“

Ich hoffe mal sehr, dass du mit dem Vergleich nur gemeint hast, dass Messi nicht allzu viel mit nach hinten arbeitet oder? Messi keine Automatismen und fehlendes taktisches Verständnis vorzuwerfen, wäre, gelinde gesagt, mutig. Was das mit nach hinten arbeiten von Messi angeht, muss man zudem sagen, dass das nicht am Spieler, sondern an der Taktik liegt. Messi soll alleine vorne bleiben, teilweise sogar im Abseits stehend, um für schnelle Gegenstöße gut positioniert zu sein. Als Indiz dafür spricht, dass er immer sehr viel mitgearbeitet hat, als er noch auf dem Flügel gespielt hat und daher andere taktische Aufgaben hatte.

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elroy 10. Juni 2012 um 15:49

@tank: Da hast du vollkommen recht: Mein Vergleich mit Messi hinkt tatsächlich auf beiden Beinen. Ja, du hast es richtig interpretiert: es ging mir darum, wie viele Spieler müssen sich nicht systemisch im Defensivverbund verhalten. Dein Hinweis auf die taktischen Stärken von Messi und die Vorgaben ist vollkommen richtig. Das Grundproblem bei Podolski scheint mir darin zu liegen, dass er sich abstrakt formuliert weder ausreichend relational noch reflexiv verhält. Das ist aber unbedingt nochwendig, wenn er im Verbund verteidigen will. Gegen die Niederlande könnte das zu einer spielentscheidenden Schwäche werden, weil die rechte Seite der Holländer nicht alleine von Lahm zu halten ist. Auch das spricht dafür, dass Löw sich bis dahin auf der linken Mittelfeldseite etwas Neues ausdenkt.

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asdf 10. Juni 2012 um 13:17

Gerade die Personalie Podolski, die du ansprichst, ist mir auch ein großes Rätsel.
Es ist ja keine Überraschung, dass wir gegen tief stehende Mannschaften agieren müssen, die versuchen mit schnellen Gegenangriffen gegen uns zu spielen. Letztlich das, was wir 2010 vorgemacht haben.
Gerade im Hinblick auf diese Entwicklung verstehe ich nicht, warum Podolski weiterhin diesen unantastbaren Status hat. Ich halte Podolski für einen der besten Konterspieler, aber ehrlich gesagt bringt uns das nichts mehr soviel. Der Konter kann und wird mit Sicherheit nicht das entscheidende Mittel sein, um Tore zu schießen bei der EM. Gegen Holland vielleicht noch, aber gegen Dänemark, Frankreich etc?
Vielmehr braucht man mittlerweile komplettere, kreativere Spieler auf den Außenbahnen, Spielmachertypen, defensiv wie offensiv gute Leute mit kreativen Fähigkeiten. Podolskis Stärken sind andere.
Ich finde, das hat sich schon lange abgezeichnet, aber man lässt ihn spielen und spielen, hält ihn durch Tore gegen zweitklassige Gegner am Leben und wirft stattdessen lieber AV wie Schmelzer der Öffentlichkeit zum Fraß vor.

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TE 10. Juni 2012 um 14:12

Sehr guter, ausführlicher Kommentar!

Zu deinem Hinweis mit der ausführlichen Analyse: Die EM ist noch jung, da kommen sicher noch einige andere Spiele, für die sich eine ausführlichere Analyse eher anbietet.

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Tery Whenett 10. Juni 2012 um 22:03

Sehr langer, aber starker Kommentar.

Würde ich zu weiten Teilen unterschreiben, allerdings mangelt es Schweisteiger nicht an Klasse (die hat er unzählige Male bewiesen), sondern an Form. Ich denke, die wird er wiederfinden.

Mein Verhältnis zu Gomez ist ein wenig gespalten. Zum einen finde ich, dass er ein Weltklasse-Mittelstürmer ist – zum anderen gebe ich dir recht, dass er kein „moderner“ Stürmer ist. Aber: Bei ihm ist in den letzten Jahren eine klare Weiterentwicklung zu erkennen gewesen und wie du selber schreibst: er ist noch jung.

Klose wird nicht mehr lange spielen, die Frage ist ob man dann auf Gomez oder auf ein System ohne echten Stürmer (das Material hätte man) setzt. Ich bin gespannt.

Von Boateng halte ich persönlich viel. Ob er die Optimallösung als Außenverteidiger ist, weiß ich nicht, aber ist die beste verfügbare Lösung in meinen Augen.

Podolski allerdings könnte durchaus ersetzt werden, vor allem zur Stärkung Lahms. Die Frage ist, ob ein Schürrle/Reus/Götze die Position besser ausfüllen können …

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FedRog 10. Juni 2012 um 10:51

Lahm hat im Interview angedeutet das er sich gefühlt hat wie in einer Sauna…vielleicht ist ne Erklärung für sein schwaches Spiel nur eine Erkältung, da es eigentlich nicht so heiß war. Obwohl er leicht angeschlagen war, musste er spielen weil es keine Alternative zu Lahm gibt.

Ich fand die Leistung der deutschen Nationalmannschaft taktisch wirklich sehr stark und bin zufrieden wie wir ins Tunier gestartet sind. Unser Hauptproblem das wir in Zentrum nicht dominiert haben war Schweinsteiger der erschreckend schwach war, ich fand ihn schon in den letzten Saisonspielen auch im CL Finale relativ schwach. Toni Kroos als Alternative ist denk ich kein großes Risiko, weil er schon einiges an Erfahrung mitbringt und einfach Klasse hat.
Die Taktik hat Löw ja schon im Israel spiel angedeutet, über Flanken auf Gomez zum Abschluss kommen, was ja auch dann schließlich geklappt hat, da das Zentrum dermaßen zu war, wovon Löw anscheind ausgegangen ist war das eine sehr kluge Entscheidung. Ich find gut das Löw die Mannschaft also taktisch weiterentwickelr und bin mir sicher das sie das Kombinieren nicht verlernt haben, wir werden dies im nächsten Spiel sicher wieder stärker zu sehen.

Ich denke auf das flache schnelle Kombinationsspiel wurde bewusst aus taktischen Gründen verzichtet. Löw wollte nicht den Ball verlieren und dann ins offene Messer laufen. Mit Nani und Ronaldo wäre das sicher früher oder später schief gelaufen. Außerdem müssen für ein effektives Kombinieren die Außenverteidiger mit aufrücken und dann befindet sich bei Ballverlusten die gesamte Mannschaft in der Vorwärtsbewegung und Außen sind hinter den AV riesige Räume…na denn gute Nacht…

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TTh 10. Juni 2012 um 10:30

Im Aufbauspiel muss ich einigen Vorrednern wirklich zustimmen. Die Lücke zwischen den Innenverteidigern und den Sechsern, insbesondere Schweinsteiger, war sehr oft ziemlich groß. Genauso ließ sich Özil nie nach hinten fallen, um im Aufbauspiel mit einzugreifen und Überzahlsituationen um den Mittelkreis zu schaffen. Allerdings waren diese Lücken nie in der Defensivbewegung zu sehen, da stand der Abwehrverbund immer sehr kompakt. Also muss man deshalb vermuten, dass dieser Umstand bewusst in Kauf genommen wurde und sich Özil und Schweinsteiger aus gutem Grund nicht haben nach hinten fallen lassen: Özil und Schweinsteiger wurden teilweise per Manndeckung aus dem Spiel genommen und haben so portugiesische Spieler an sich gebunden, die das Aufbauspiel der deutschen zusätzlich hätten erschweren können. Damit wurde alle Verantwortung an die Innenverteidiger übergeben. Portugal hatte sich vermutlich so erhofft, das deutsche Spiel zum erliegen zu bekommen. Jedoch haben Badstuber und Hummels dieses Problem außergewöhnlich gut gelöst, wie ich finde.
Ich finde auch, dass die Offensivabteilung der Deutschen gar nicht so schlecht ausgesehen hat. Wenn der Gegner so kompakt sich hinten reinstellt wie die Portugiesen, dann kann man eigentlich nicht sonderlich gut aussehen. Man kann allerdings viele Risikopässe versuchen, um so die Abwehr auszuhebeln, damit aber auch in jede Menge Konter laufen. Deshalb war es genau die richtige Entscheidung, saubere und klare Pässe zu spielen und auf die richtige Gelegenheit zu warten. Das kann natürlich auch schiefgehen, ist es aber nicht 🙂 Gott sei Dank.
Was mich aber gestört hat ist, dass viele der „klaren“, einfachen Pässe teilweise fahrlässig ungenau gespielt wurden. Wenn die Passgenauigkeit der Offensivabteilung etwas präziser wäre, dann würde das Spiel noch wesentlich besser werden und mehr Chancen kreiert werden.
Da würd ich als Jogi jetzt ansetzen 🙂

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Hosemann 10. Juni 2012 um 10:19

Toller Artikel!
Mir fehlt nur ,dass ihr die meiner Meinung nach immer Brandgefährlichen Vorstöße von AV Coetrao außen vorgelassen habt. Vor allem in Halbzeit 1kam es immer wieder zu gefährlichen Situationen.

Trotzdem ein toller Artikel. Weiter so

L.H.

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TE 10. Juni 2012 um 14:10

Da hast du Recht. Coentrao hatte in der Tat einige starke Offensivaktionen. Guter Hinweis.

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RB 10. Juni 2012 um 09:41

Eine Frage hätte ich: Wie habt ihr die Leistung von Gomez gesehen? Ich denke, Klose hätte dieses Tor nicht so gemacht. Aber er hätte wahrscheinlich geholfen andere Chancen zu kreiren und die Deutschen hätten sich im letzten Drittel leichter getan, stimmt ihr mir zu?

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xl 10. Juni 2012 um 13:24

Ob Klose das Tor auch gemacht hätte ist schwer zu sagen, eigentlich ist er ja auch ein hervorragender Kopfballspieler. In Topform stiftet Klose aber durch sein gutes Spiel ohne Ball mehr Verwirrung in der gegnerischen Verteidigung und schafft Platz für die eigenen Mittelfeld- / Flügelspieler. Dazu kommt das er, meiner Meinung nach, Bälle besser behaupten kann und auch ein sehr guter Vorbereiter ist.
Ich glaube ich hätte ihn spätestens ab der 60sten Minute für Gomez eingewechselt, da der einfach zu wenig gute Zuspiele bekam und eben auch nicht imstande war für mehr Lücken in der portugiesischen Deckung zu sorgen.

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Magic_Mo 10. Juni 2012 um 13:32

Gemessen daran, wie Gomez typischerweise spielt, fand ich ihn überzeugend: Tor gemacht (eigentlich zwei^^), paar Mal nur knapp an Hereingaben vorbeigesegelt. Er hatte eine gewisse Grundpräsenz im und am portugiesischen Sechzehner, die sonst den Deutschen gefehlt hat und hat das Spiel über Flanken gerechtfertigt.
Auch defensiv hat er gut gearbeitet und Pepe und Alves öfter zu Verzweiflungsbällen gezwungen.

Klar kann Klose besser kombinieren, gegen Gegner die nicht so kompakt im Zentrum stehen wie die Portugiesen gestern ist er vermutlich die bessere Lösung. Gestern hab ich das Problem nicht bei Gomez gesehen, sondern eher im tieferen und mittleren Spielaufbau, da kam zu wenig. (Wobei bärenstarke Khedira und Hummels das fast wettgemacht haben. Allerdings spielen die beiden sehr vertikal, ein Bisschen Verlagerung hin und wieder hätte dem deutschen Spiel sicher gut getan. Schweinsteiger hats versucht, ist aber gescheitert, und Özil war selten in einer zentralen Anspielposition zu finden.)

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EinHeinz 10. Juni 2012 um 08:48

Ich würde statt Gomez mit Reus spielen. Zumindest könnte man so für etwas mehr Flexibilität vorm Strafraum sorgen. Ggf kann man dann immer noch auf Klose als Joker zurückgreifen.
Auch ein Schürle würde mich interessieren, allerdings wäre dann vermutlich nach hinten zu viel Luft?!

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Kaiser-Hummels 10. Juni 2012 um 08:09

Sehr guter Beitrag!

Hummels hat mich sehr überzeug. Obwohl ich Hummels als besten deutschen Verteidige sehe, war ich mir nicht sicher, ob er für solch ein großes Turnier bereit ist. Hat in der CL-Saison doch das ein oder andere Mal stark gepatzt.
Was man gestern allerdings gesehen hat, war großartig! Er hat in der Luft jedes Duell gewonnen. Hat die Schnittstellen bis auf ein Mal, als man zu Ronaldo durchstecken konnte und Boateng in letzter Not gerettet hat, geschlossen und war im Spielaufbau sehr unterwegs.
Zudem ist mir aufgefallen, dass Hummels 6-7 Mal flache, halbdiagonale Bälle zu Müller gespielt hat. Das war ein immerwiederkehrendes Muster im Spiel.
Meine Vermutung ist, dass er den Ball zu Müller auf die rechte Seite gespielt hat, da Ronaldo defensiv keine Verpflichtungen hat und Özil sich tendentiell gerne zur rechten Außenbahn neigt. Müller bekam also den Pass von Hummels und sollte mit Özil harmonieren. Das Problem war allerdings,dass die beiden auf den Außen fast isoliert waren und nur noch ein einfacher Ball zum RDM (Khedira) oder dem RIV (Hummels) blieb. Das erklärt auch, warum Hummels und Khedira wesentlich mehr Ballkontakte als Schweinsteiger hatten.

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Kaiser-Hummels 10. Juni 2012 um 08:33

Entschuldigt bitte die wenigen Rechtschreibfehler.

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wombat 10. Juni 2012 um 11:52

stimmt, ich möchte mehr sehen!

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Spitzguuge 10. Juni 2012 um 08:05

Nani war defensiv engagierter als CR7, da hätte man die linke Seite der Portugiesen noch mehr attackieren können. Ausserdem hätte ich gerne CR7 als MS gesehen, das Angebot an Flügelspielern ist bei den Portugiesen deutlich höher als das an guten MS.

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Heye 10. Juni 2012 um 08:01

Meiner Meinung nach war das zwar a) total unsportlich vom portugiesischen Spieler, sich dann fallenzulassen, obwohl er wirklich nicht berührt wurde, aber b) nach den Regeln ein klares Foul.
In Regel 12 heißt es:
„Ein Spieler verursacht einen direkten Strafstoß, wenn er […]
einen Gegner tritt oder versucht, ihn zu treten“
Das kann man schon als Versuch werten, denn zu spät kam er ja eindeutig.
Gelb gibt es aber gemäß Regel nur bei „rücksichtslosem Begehen des Fouls“ oder unverhältnismäßigem Körpereinsatz“, nicht aber bei Fahrlässigkeit.
Und für mich sah das definitiv nicht so aus, als wollte er ihn absichtlich fällen.
Gelb also definitiv unberechtigt, über den Freistoß kann man streiten – wenn der Schiedsrichter aber doch sieht, dass der Spieler nicht mal strauchelt und also offensichtlich nicht getroffen wurde, kann man den Pfiff kaum nachvollziehen.
Gelb wegen Schwalbe wars aber imo auf keinen Fall.

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Heye 10. Juni 2012 um 08:08

Ich habe mir gerade selbst widersprochen, denn für unsportliches Betragen ist Gelb vorgesehen. Daher revidiere ich alles eben gesagte und behaupte nach Blick in die Regeln:
Wenn es hier überhaupt irgendwas zu ahnden gab, dann das klar unsportliche Betragen durch die Schwalbe.

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Max 10. Juni 2012 um 11:39

Man sollte sehr aufpassen, aus dem Opfer nicht den Täter zu machen bzw. andersherum! Wenn Badstuber einen Spieler mit einer Grätsche an der Ferse trifft, der daurch ins Strauchel gerät und somit einen super Angriff nicht zuende spielen kann, ist das auf jedenfall Foul des Deutschen. Für mich auch von der Härte her gelbwürdig, zumindest aber Gelb da taktisches Foul!

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grasnarbe 10. Juni 2012 um 12:48

tja max, das ist die moderne (fussball-)welt. ein opfer kann gleichzeitig täter sein! 😉

das ist, aus den genannten gründen gelb.

natürlich doppel-gelb, eindeutiges foul badstuber, eindeutige schwalbe nani.

nach regeln und ohne althergebrachte stammtischargumentation („kannste nicht gelb geben, wenn er sich beim foul hätte fallen lassen können“) wäre das konsequent. aber da sind schiris zu verbunden mit konventionen, als dass sie so eine dämliche aktion korrekt ahnden.

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DBLTT 10. Juni 2012 um 07:53

Wäre bei einem 7er Bollwerk (4+3) ned besser, wenn man mit zwei 8er hinter Özil gespielt und den Hummels raus aus der Viererkette in die 6er-Position befördert hätte?

zB. Offensiv-Modus 3-1-5-1

im Rückwärtsgang Khedira als 6er und Hummels in die 4er-Kette rein…

..da ja bekanntlich bei den Portogiesen kein richtiger 10er vorhanden war.

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TE 10. Juni 2012 um 14:09

Puh, schwierige Sache. Das Problem wäre in diesem Fall, dass durch die hohe Rolle Nanis und Ronaldos in Kontersituationen eine 3-gegen-3 Situation entstehen könnte. Grundsätzlich bin ich persönlich ein Anhänger der alten Regel, dass man immer einen Verteidiger Überzahl haben sollte. Und da bietet sich eine Viererkette gegen einen Drei-Mann-Angriff einfach an.

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DBLTT 10. Juni 2012 um 17:26

Die 4er-Kette wäre ja durch das zurückfallen (à la Busquets bei Barça) von Hummels hergestellt. Und Khedira mit seinen läuferischen Qualitäten würde der Verteidigung zur Hilfe eilen, wenn der Gegner in der Offensive ist.

Ich sehe das Problem darin, dass das Mittelfeld zu wenig Unterstützung gekriegt hat, auch weil Schweinsteiger blass gespielt hat.

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LW 10. Juni 2012 um 06:53

Kurze Frage, die wenig mit dem Spiel zu tun hat:
Bei dem „Foul“ von Badstuber an Nani, war das denn tatstächlich ein Foul?
Ich weiß, dass niemand von euch, die Regeln der Fifa/Uefa auswendig weiß, aber war das denn echt ein Foul?
Badstuber grätscht, Nani springt drüber.
1.) Wenn er jezt drüber fällt, auch wenn er springt, klares Foul, weil er Nani ja in gewisser Weise aus dem Tritt bringt.
2.) Nani springt über die Grätsche (, wird nicht berührt von Badstuber) und rennt weiter, bis er merkt, dass der Ball, den er sich vergelegt hat, nicht erreichbar ist und fällt hin. (Tatsächlich der Fall, Nani hat’s getan)
Wir haben also Fall 2, weil Nani diese Tat ausführt; ist es tatsächlich gerecht, dass der Schriri ein Foul für Portugal pfeift und sogar die gelbe Karte für Badstuber gibt (!!!!!!!!!!!), in meinen Augen sollte es eigentlich ganz klar die gelbe Karte für Nani für eiene Schwalbe geben.
Da möchte ich kurz eure Meinung wissen, weil ich bin 0 Objektiv, was diese vermeintlich Foul angeht ;D

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DBLTT 10. Juni 2012 um 08:19

In der Superslowmotion hat man gesehen, dass Badstuber beim Ausrutschen Nani am Fersen getroffen hatte…

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Jericho 10. Juni 2012 um 10:39

Aber braucht es nicht für ein Foulspiel nicht eine gewisse Absicht? Ein Unfall kann doch nicht Gelbwürdig sein? Vermutlich ja, einfach um zuverhindern, dass manche Spezies im Fußball Fouls als Unfälle tarnen…

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marCus 10. Juni 2012 um 20:02

Aber braucht es nicht für ein Foulspiel nicht eine gewisse Absicht?
Nein.

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tobsen 10. Juni 2012 um 10:40

Nano wurde ganz klar gefoult, und auch eine ganz klare gelbe Karte, selbst durch eine extrem schwarz/rot/goldene Brille ist das ein klares Foul 😉 War aber auch ein sehr wichtiges von Badstuber, da Nani sehr viel Platz und Tempo gehabt hätte.

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LW 10. Juni 2012 um 13:32

Ok, alles klar, danke. Dann hab ich mich wohl verguckt gehabt

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vastel 11. Juni 2012 um 09:28

Klassisches taktisches Foul von Badstuber, da Nani sonst durchgewesen wäre, also auch berechtigte gelbe Karte.

Gut, dass Badstuber sich „geopfert“ hat. Nur das Gemecker kann ich bei ihm überhaupt nicht ab! Er wusste just in dem Moment, dass er nun ein takt. Foul begehen wird, also Karte hinnehmen, Mund abputzen, Fr***e halten und weiter! Wir sind doch keine Spanier… 😉

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LeFlo777 11. Juni 2012 um 13:39

Laut Regel 12 ist bei Beinstellen auch der Versuch strafbar. Und Absicht/keine Absicht ist egal (bei der Bewertung Absicht oder nicht geht’s dann nur noch um die Bemessung der persönlichen Strafe) . Da das Foul taktisch war, ist Gelb hier absolut richtig.

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Solid Snake 10. Juni 2012 um 03:44

Ich glaube so langsam haben wir die kritische Masse an Erfolgs-und Modefans überschritten.
Wer ist Portugal ? Wer ist Brasilien? Wer ist England?

Da muss jedes Spiel 3:0 gewonnen werden wenn es mal nicht alles geschmiert läuft zeigen die Leute dann ihr wahres Gesicht.Null Toleranz und auch kein Respekt dem Gegner gegenüber.

Denn was einige in ihrem Deutschland Wahn zu vergessen scheinen, ist das da auch noch 11 andere auf dem Platz stehen.Das ist bei einer fairen Betrachtungsweise nicht ganz unerheblich.

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LW 10. Juni 2012 um 06:43

Ich weiß ja, was du meinst, aber liegt das Problem nicht darin, dass Deutschland einen „goldenen Jahrgang(?)“ hat?
Wenn wir aber einen Neuer (klasse Torhüter), zwei spielstarke Innenverteidger (Hummels/Badstuber), einen Lahm, einen Schweinsteiger, einen Khedira, einen Müller, einen Poldi, einen Özil (!!), einen Gomez, einen Klose, einen Bender, einen Götze (!!), einen Schürrle (!!) usw. haben, darf dann unser Anspruch nicht sein, unseren Gegner zu zeigen, wo der Hammer hängt?
Es geht mir ja nicht darum, 70% Ballbesitz zu haben, dafür zu sorgen, dass der Gegner 0 Schüsse (aufs Tor) hat, selber 10 Schüsse aufs Tor, dabei 4 Tore zu schießen.
Es geht darum, dass man eigentlich den Anspruch hat, ein Spiel „zu dominieren“, was heißt, dass man nicht 14 Schüsse (ich hab vergessen, wie viele es in diesem Spiel sind, auch grad keine Lust auf uefa.com oder whoscored.com zu gucken , SORRY) , zulässt, sondern vielleicht 3 und selber mal die eine oder andere Chance zu verwandeln.
Ich habe nicht mal das Problem damit, dass Deutschland nicht überwältigend gespiel hat hat, sondern eher darin, dass Deutschland Portugal zu viel erlaubt hat.

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grasnarbe 10. Juni 2012 um 12:34

es gibt eine auflistung des gesamtmarktwertes der jeweiligen mannschaften. in der ist deutschland keineswegs mit grossem abstand die nummer eins, auch wenn das die ewigen löw-nörgler und titel-schreier längst zu glauben scheinen.

nummer eins ist natürlich spanien. portugal knapp hinter deutschland. soviel zu „zeigen, wo der hammer hängt“. das hat man – völlig übereinstimmend zu solchen statistiken – mit schwächeren mannschaften ja gemacht, siehe em-quali. nur über mehrere spiele (=jahre in der nm) hinweg, kann man eine statistisch sichere aussage über den erfolg einer mannschaft treffen. turniere mit ko-system sind im fussball mit den wenigen spielentscheidenden ereignissen (sprich tore) sehr von meister zufall geprägt.

für jeden sv.de-leser eigentlich pflicht: das „soccernomics“-buch (s. amazon). dort eine (erschütternde) grafik, wie stark das budget eines vereins mit der tabellenposition korreliert und es nur ganz wenige trainer schaffen, aus diesem zusammenhang zum guten hin auszubrechen (in der epl zb für den dort untersuchten zeitraum arsene wenger mit arsenal).

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LW 10. Juni 2012 um 14:03

Dazu muss ich sagen, dass es nicht meine Meinung ist und ich dementsprechend jetzt natürlich wenige Argumente dafür aufbringen kann 😀
Und ja natürlich sollte man bei einem Turnier nicht so ein großes Risiko gehen, bei jedem Fehler kann man rausfliegen und muss dementsprechend aufpassen.
Ansonsten schön, dass Geld keine Tore schießt 😀

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Georg Buschner 10. Juni 2012 um 15:56

@grasnarbe:

Zitat: […]„es gibt eine auflistung des gesamtmarktwertes der jeweiligen mannschaften“[…]

Marktwerte von Spielern sind volatiler als die volatilsten Werte an den Finanz- und Kapitalmärkten. Solche Auflistungen sind m.E. nichts weiter als Spielzeug und haben bzgl. der Bewertung der Qualität eines Teams KEINERLEI Aussagekraft.

Zitat: […]„für jeden sv.de-leser eigentlich pflicht: das “soccernomics”-buch (s. amazon). dort eine (erschütternde) grafik, wie stark das budget eines vereins mit der tabellenposition korreliert“[…]

Es gibt aber auch Untersuchungen, die das weder bestätigen noch falsifizieren, weil
a) nur „ausgewählte“ Clubs untersucht wurden
b) nur relativ kurze Zeiträume untersucht wurden

Quelle: ISBN 978-3-89861-635-5 (ab Seite 359)

Dazu noch ein Gedankenexperiment: Wenn der FC Bayern in der kommenden Saison in der Hinrunde „nur“ im Mittelfeld der Tabelle zu finden wäre, kann ich mir vorstellen, dass die Medien noch mehr über die AG berichten werden. Eben weil plötzlich kein Erfolg erzielt werden kann.

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typhson 10. Juni 2012 um 03:36

Ihr schreibt das Nani und Ronaldo nicht in letzter Konsequenz mit nach hinten gearbeitet haben und Deutschland sehr passicher war.

Passicher war man imho nur wenn man sich hinten den Ball zuschob. Wenn, aber einer der vorderen drei Portugisen mal Ernst gemacht hat kamen sowohl Badstuber, Hummels und auch Neuer immer wieder in Bedrängnis.

Noch deutlicher wurde es wenn versucht wurde nach vorne über die Mittelline zu kommen. Vor allen Dingen Badstuber hatte oft Probleme eine Anspielstation zu finden. Und Khedira mMn erstaunlich viele Fehlpässe gespielt. Nani, Moutinho, Meireles, Ronaldo haben die Passwege der Innenverteidiger und 6er oft zugestellt.

Allerdings schreibt ihr ja auch, dass die Portugiesen dass schnelle Vertikalspiel unterbunden haben und damit einen langsameren Spielaufbau erzwungen. Hin und wieder habe ich gedacht, dass ein langer Ball mal nicht schaden könnte..

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Georg Buschner 10. Juni 2012 um 03:57

. Hm, sicher nur ein sehr subjektiver Eindruck. Khedira hat 60 Pässe gespielt (mehr als Schweinsteiger) und weist eine ges. Passquote von 90% (davon 81,1% in Gegners Hälfte) auf. Das ist Spitzenwert (neben Hummels) der DFB-Elf!

Zum Vergleich:
– Özil 42 (90,5% – 80,4%)
– Schweinsteiger 55 (89,1% – 82,5%)
– Badstuber 59 (93% – 79%)
– Hummels 72 (89% – 86%)
– Khedira 60 (90% – 81%)

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vk 10. Juni 2012 um 03:26

Ich verstehe nicht, was alle an Podolski zu bemängeln haben. Zusammen mit Khedira und Özil war er offensiv wenigstens zu sehen und hat auch defensiv ordentlich gerackert.

Was mir nicht gefallen hat, war die extrem pomadige Spielweise des gesamten „Bayern-Blocks“ (eigentlich wie gegen Chelsea) und insbesondere Schweinsteiger. Stand der überhaupt auf dem Platz? Wenn ich jemanden ausgewechselt hätte, dann ihn. Totalausfall.

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fussballdiaspora 10. Juni 2012 um 11:06

Was gibt es an Podolski zu bemängeln.

Zum Beispiel, dass er im 16er aus zehn Metern auf das Tor drischt, obwohl nur einen Meter vor ihm ein Abwehrspieler steht und blockt. Diese Einfältigkeit im Spiel hat man in den letzten Jahren doch ständig sehen können.

Und die mangelnde Defensivarbeit? Technische Mängel?

Mit Schürrle, Reus und Götze gibt es qualitativ extrem hochwertigen Ersatz.

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Beobachter 11. Juni 2012 um 00:55

Podolski hat ständig die Passwege zugestellt und eine großteils gute Raumdeckung betrieben ! Ich weiß daher überhaupt nicht wie Leute hier darauf kommen das Podolski schuld an der gestrigen Unsicherheit von Lahm sein kann…wahrscheinlich ist er auch Schuld am Bock von Lahm in der 87min…Podolski lief ständig die gegnerische Abwehr bzw. den Torwart bei deren Ballbesitz an, da Gomez scheinbar keine Lust hatte mitzuspielen.
Herr M.Scholl hat das ja auch nochmal angesprochen Stichwort „wundliegen“.

Es ist auch bekannt das Podolski schnelle Kombinationen (z.B. Doppelpässe) braucht und/oder geschickt werden will.

Von Lahm kam dahingehend offensiv überhaupt keine Unterstützung, Gomez hat sich wie erwähnt nie bewegt so das Podolski entweder von außen reinflanken mußte was oftmals abgeblockt wurde oder alleine 2-3 Portugiesen hätte stehen lassen müssen.

Kaum war Klose drin hatten beide Außen vorne endlich einen, der sich auch mal bewegt hat, so das Räume entstanden und auch Kombinationen gespielt werden konnte.

Ich fand die Leistung gut.
Beim Fieldgoal ist der Ball vorher aufgesprungen, aber im späteren Turnierverlauf kloppt er auch so einen rein, weil drauf hat er das nur er ist derzeit noch zu überhastet.

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Mars836 10. Juni 2012 um 02:31

Im Zuge des Sieges wurde wohl von vielen deutschen Medien vergessen darauf einzugehen das Schweinsteiger eine wahnsinnig schwache Leistung hingelegt hat heute.

Mag sein das er er nicht in Form war, aber was heißt schon „nicht in Form“? Nicht die Laufleistung bringend, nicht die Präsenz zeigend, nicht so Zweikampfstark… Alles was Schweinsteiger an diesem Abend soweit gefehlt hat. Zusätzlich sehe ich aber in ihm ein viel größeres Problem im Moment und seine Leistung viel schwächer als viele andere es tun. Ich habe an der Stelle, an der ein Spieler auf der der 6er Position Schweinsteigers normalerweise steht, immer wieder eine riesen Lücke im deutschen Aufbauspiel gesehen. Zwischen Hummels/Badstuber und Özil klaffte oftmals ein Loch in der Zentrale von bis zu 30m, die immerwieder von langen (aber flachen Pässen) von den beiden IV’s überbrückt werden mussten. Jedoch schien es bei Schweinsteiger so, das die Portugiesen, die unsere IV’s bei Ballbesitz gestellt haben, gleichzeitig auch immer (obwohl mit dem Rücken zu ihm stehend) automatisch den Passweg zu ihm zugestellt haben. Ich seh das aber so das Schweinsteiger anscheinend sich sogar phasenweise versteckt hat. Khedira hat dies mit einer Wahnsinns Leistung fast ausgeglichen. Minutenlang war Schweinsteiger nicht am Ball, und hat auch kaum Bälle erobert, stand im letzten Drittel sogar gelegentlich im Weg und wurde vom deutschen Spiel garnicht erst gesucht, weil er sich seltens gut postiert hatte.

Das sind Dinge die nich aufgrund von fehlenden Prozenten in der Fitness gemacht werden. Das sind Probleme in der psychischen Fitness, Probleme die schwerer auszugleichen sind.

Meiner Meinung nach ist Schweinsteiger der wichtigste Baustein im deutschen Spiel, und er ist nicht ersetzbar. Wenn er auch nur annähernd seine 2010er Leistung aufbringen kann, gibt er der ganzen Mannschaft eine neue Klasse. Aber so muss man sich fast nach einer Alternative umsehen. So oder so ist es ein Risiko ihn weiter Spielen zu lassen in der Hoffnung das er sich reinsteigert ins Turnier oder das Team auf einen anderen in dieser Position einspielen zu lassen.

…nach so vielen großen Niederlagen in seiner großen Karriere fast nur verständlich das er nach dem CL-Finale und dieser Saison vielleicht alles andere als Fußball braucht…

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LW 10. Juni 2012 um 06:26

Ich hab mir auch überlegt, „hau nächstes Spiel bloß den Kroos oder Gündogan rein, Schweini (mein Liebliengsspieler auf der Welt [alleine schon, weil van Gaal ihn auf seine beste Position gesetzt hat :D])

Nur aber, wenn er seine Form findet, dann ist er so wichtig und ersetzbar (vor Allem im neuen Ballbesitzspiels Löws) wie niemand anderes (höchstens Özil ist noch so unersetzbar, wegen des direkten/indirekten Spiels, dass er macht), aber ohne Form, sollte Löw ihn rauswerfen, weil er einfach NIX drauf hat. Man darf ja nie vergessen, wie wichtig das Vertrauen eines Trainers für einen Spieler ist, aber jemand, der so schelcht ist, der hat es einfach nicht verdient, in der Nationalmannschaft zu spielen, sorry.

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fussballdiaspora 10. Juni 2012 um 11:00

Kroos statt Schweinsteiger wird nicht viel grundsätzlich ändern, das hat das Israel-Spiel nur zu deutlich gezeigt. Unter Druck halte ich Kross auch für ungeeignet.

Und Gündogan? Ich kann mir bei Löw nicht vorstellen, dass er das Risiko eingehen würde – leider.

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mars836 10. Juni 2012 um 12:22

Schweinsteiger ist kein Spieler der unbedingt das vertrauen von Löw braucht in gut zu spielen.

Ea gibt zwar mehrere Optionen die Löw hat, aber das wird er teilweise auch.aus sehr guten Gründen nicht versuchen. Kroos z.b. hat die meiste Erfahrung und größte Sicherheit vorzuweisen, und in der CL auch gezeigt wie gut er sein kann. Jedoch muss ein 6er auch mehr defensive Zweikämpfe gewinnen als ein Kroos es tut. Götze wurde ja auch in der Schaltzentrale ausprobiert, gegen die Schweiz, hat da nicht überzeugen können und hat das auch in Dortmund auf der Position nie. Außerdem fehlt ihm ja auch Praxis. Und wenn Löw erklärt das Erfahrung für ihn wichtig ist, seh ich auch (zurecht noch) keine Chance für Bender auf der Position. Gündogan hat mich bisher noch am meisten überzeugt, in seiner Form kann er im.Moment fast jede Mannschaft bereichern, aber für ihn gilt.das gleiche wohl wie für Bender.

Bleibt wohl nur zu hoffen das wir gegen Holland den Gruppensieg schon klarmachen und im letzten Spiel ein paar dieser Dinge ausprobieren können.

Es war aber auch schon cool zu sehen wie die Mannachaft mit diesem Totalausfall umgegangen ist, sie haben einfach so den wichtigsten Spieler kompensiert, das zeigt die Klasse, die in unserer N11 jetzt schon steckt!

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Magic_Mo 10. Juni 2012 um 01:37

Ich denke dass Jogi heute einfach die defensivste mögliche Variante gewählt hat… Lahm und Boateng haben eigentlich nur abgesichert (abgesehen von einzelnen schönen Aktionen von Boateng) und Gomez hat körperlich im Vergleich zu Klose einem Pepe und Bruno Alves im Pressing einfach mehr entgegenzusetzen, was er mM auch hervorragend gespielt hat: mehr als einmal wurden die Portugiesen zu ungezielten Bogenlampen gezwungen, die von den deutschen IVs/ZDMs problemlos entschärft werden konnten.
Die andere Seite der Medaille ist halt, dass so über die Außen gerade mit Poldi und Müller kein Druck aufkommt und Gomez klassischerweise nicht am Kombinationsspiel teilnimmt.
Podolski hatte ein paar Mal viel Raum am ballfernen Sechzehnereck, seine Lieblingsrolle in der Natinalmannschaft, wobei ihm heute das Glück und auch die Frische gefehlt hat.
Das alles hat dann dazu geführt, dass Özil und Khedira sich offensiv aufgerieben haben, gerade auch bei der – wie ich finde – schwachen Leistung von Schweinsteiger. Nur folgerichtig, dass das Tor nach einer Flanke aus dem Halbraum gefallen ist.

Gegen die Oranjes seh ich Abwarten und schnelles Umschaltspiel, mal sehen wie das umzusetzen sein wird.

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Denis 10. Juni 2012 um 01:21

Mir schien aber auch, dass Löw Poldi eine andere Rolle zugedacht hatte. So war es auffällig zu beobachten, dass wenn Mesut auf den linken Flügel ging, Poldi nicht hinterlief, sondern in den zentralen Rückraumspieler ging. Özil hatte somit die Option, Gomez hoch anzuspielen oder auf Poldi zurückzuspielen und dessen Schussgewalt in Szene zu setzen – sozusagen sehen bei Poldis Chance in der ersten HZ. Allerdings hatte Portugal sich da recht bald drauf eingestellt und den Passweg zu gemacht.

Aber auch ich glaube, dass mindestens ein Spieler auf den Platz gehört, der 1:1-Situationen für sich entscheiden kann.

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JamesHarden 10. Juni 2012 um 01:12

Kann mir nicht helfen. Natürlich kann man sagen, dass das Defensivverhalten beider Teams vorbildlich war. Allerdings haben beide zentralen Angriffsspieler, das auch wirklich erleichtert. Postiga hat heute ein Talent für den falschen Laufweg bewiesen und Gomez hätte (auf Grund seiner sehr intensiven Bewachung) Räume reißen müssen, in dem er Pepe oder Alves aus dem Zentrum wegzieht.

Ich denke, dass ein beweglicherer zentraler Angriffsspieler (Klose, Reus) mehr Räume (für Müller oder Podolski) hätte öffnen können. Unterstützt durch genaue Diagonalpässe (die im deutschen Kader wohl Kroos am besten schlägt) auf dem Übergang ins letzte Drittel, hätte es mehr Dynamik gegeben.

Was meint ihr?

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Magic_Mo 10. Juni 2012 um 01:51

An sich geb ich dir Recht, wobei

– Gomez auch Lücken reißen kann, was er bei den Bayern schon bewiesen hat (Scholli hat es nett ausgedrückt: „Ich hab schon Partien gesehen, wo er mehr gelaufen ist, aber nur wenige, wo er weniger gelaufen ist“). Allerdings müsste er sich dann quasi komplett für das Lückenreißen aufopfern; ein Klose kann auch aus einer weiteren Position noch gut kombinieren.

– die so entstandenen Lücken den Deutschen heute wohl wenig gebracht hätten, weil Portugal – speziell der starke Veloso – vor der Abwehr gut zugemacht hat. Özil ist auch meistens abgekippt, Khedira kommt sowieso leicht rechts, so dass die Deutschen dann überhaupt keinen Zugriff aufs Zentrum im letzten Drittel mehr gehabt hätten.

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wombat 10. Juni 2012 um 07:44

bei bayen weicht gomez ja ab und an auf links aus – davon hat man gestern nichts gesehen.
zentrale mittelfeldspieler sind kaum nachgerückt – trotz khediras laufleistung.
özil war auf den flügeln unterwegs, um die in der luft hängenden außen zu unterstützen.
müller ist ja an der linie verhungert. von hinten kam nichts und diagonal auch nicht.

gefehlt hat meiner meinung nach die unterstützung der av, vor allem die lahms und ein 8er, der die verbindung zentral hält.
das hätte es auch einem wandstürmer ( wenn gomes einer wäre) ermöglicht, einen nachrückenden zm mitzunehmen.

im endeffekt: schweinsteiger raus, da er weder offensiv akzente setzen konnte, noch defensiv lahm unterstützte.
rein ein spieler wie kroos, der die lücke in der mitte hätte nutzen können.

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Seban 10. Juni 2012 um 01:05

„Viele Zuschauer werden dieses Spiel für einen langweiligen Kick gehalten haben.“ Hab das Spiel mit ein paar Freunden geschaut, da waren dann leider auch ein paar mir unbekannte Gelegenheitszuschauer anwesend. Ein EM-Auftaktspiel, welches vor Spannung kaum zu ertragen war. Wie kann das langweilen?! Hab nach 15 Minuten gar nicht mehr versucht zu verstehen, was die sagen wollten 😀

Dass der Kommentator noch in der ersten Halbzeit anfängt, von Verschlechterung ggü. der WM10 zu sprechen, war an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Zum einen war dort die Vorrunde auch nicht durchgehend Weltklasse, zum anderen stand Portugal viel zu kompakt, als dass man diese wie England oder Argentinien hätte überrennen können. Zudem verlief die Vorbereitung aus Zeitmangel bei weitem nicht optimal, da kann man einfach nicht erwarten Portugal mit 4:0 nach Hause zu schicken, die können auch Fußball spielen. Naja, die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit & Medien wird vermutlich immer zu hoch sein.

Mir hat das Spiel gut gefallen, defensiv war das sehr ansehnlich bis zum 1:0. Danach wurde es etwas hektisch, aber Kampf und Einsatz waren 90min zu erkennen, das freut. An der Offensive wird in den nächsten Tagen sicherlich gearbeitet und dann geht’s gegen die Niederlande, die wie es so schön heißt das Spiel machen muss. Da werden sich vermutlich etwas größere Räume auftun als heute, was der Offensive alles andere als schaden wird.

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Roberto78 10. Juni 2012 um 10:07

Jep, seh ich auch so. Der Spieltag ist für die deutsche Mannschaft gut verlaufen. Die Niederländer müssen was tun und die Deutschen dürfen kontern. Halte sie in dieser Disziplin für eine der stärksten Mannschaften überhaupt. Dieses ballbesitzorientierte Spiel der Nationalmannschaft gefällt mir noch nicht so gut. Und im e-Book und den Kommentaren werden ja (zumindest theoretische) Alternativen aufgeführt, die das behäbige Aufbau- bzw. Umschaltspiel beleben könnten.

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McK 10. Juni 2012 um 00:52

Hallo, danke für die schnelle Analyse! Mich persönlich hat die Bewertung Gomez durch zB. Scholl ein wenig gestört, laut welchem Gomez sich zu wenig eingebracht hat in das Spiel. Ich konnte das Spiel leider nicht so intensiv verfolgen, kenne Gomez aber doch als einen, der seine defensiven Aufgaben erledigt, vor allem was Pressing angeht. Soll man den medialen Umgang mit Gomez noch als fair bezeichnen? Klose hätte das wohl in meinen Augen nicht viel anders lösen können und wäre bestimmt nicht trotz eines Tores (was auch noch perfekt geköpft wurde) so gescholten worden. Wie seht ihr das?

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gregor 10. Juni 2012 um 01:07

ich unterschreibe. hat mich auch gestört, obwohl ich scholl an sich für einen der etwas besseren *hust* experten halte.

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Georg Buschner 10. Juni 2012 um 01:17

Gómez hatte die geringste „Kilometerleistung“ von allen DFB-Spielern (gemessen bei seiner Auswechslung). Auch auf der sog. Heatmap (u.a. beim Match-Center von UEFA.com) kann ich eindeutig erkennen, dass er einen sehr eingeschränkten Bewegungsradius hatte. Auch wenn das Spiel nach dem Treffer von Gómez (den hätte selbst Lahm eingeköpft) ein etwas anderes war, wirst Du erkennen, das Klose in den letzten 10 Minuten quasi überall auf dem Feld zu finden war (siehe auch hier die Heatmap bei Match-Center von UEFA.com).
Klose lief im Schnitt je Minute 146 Meter (1751 m in ca. 12 Minuten), bei Gómez waren es nur 110 (8797 m in ca. 80 Minuten).
Allein die grundsätzlich größere Beweglichkeit Kloses, sein Abwehrverhalten und das hier bereits angesprochene Zusammenspiel mit Özil und Müller hätten eine Einwechslung zu einem früheren Zeitpunkt gerechtfertigt.
Nur vorne rumstehen und warten bis mal eine perfekte (oder wie im Falle des Tores) eine glücklich abgefälschte Flanke angesegelt kommt um dann einen Körperteil hinzuhalten reicht m.E. nicht aus.

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vinophil 10. Juni 2012 um 02:35

Sorry, aber das ist eine selten abwegige Bemerkung gegenüber dem Spieler, der letztlich die entscheidende Aktion im deutschen Spiel zu verantworten hatte!
Die Kreation von Torchancen war leider aufgrund der kurzen Vorbereitung nicht beeindruckend. Die notwendige Geschwindigkeit und Genauigkeit fehlte, was leider nicht überraschte.
Hier hätte auch der gute Klose nicht viel besser machen können. Ob er die sich bietenden Chancen so effektiv genutzt hätte, ist offen.
Gomez hat das super gemacht und ein tolles Tor erzielt. Ich hoffe, dass sich Podolski, Özil, Lahm und Müller in erster Linie steigern; dann wird es offensiv noch besser aussehen.
So ein persönliches Spielerbashing hat mE hier nichts zu suchen!

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Gitonga 73 10. Juni 2012 um 07:46

Denke auch, dass Gomez „in der Luft hing“, weil die fünf davor nicht in der Lage waren schnell zu spielen. Und was sollte Gomez machen? Bis nach hinten rechts laufen um CR zu verteidigen? Er hat Pepe zu gelaufen und dann musste B. Alves das Ding nach vorne kloppen. Hat er gut gemacht. Und Klose vergisst machmal auch bei seiner ganzen Rennerei, wo das Tor steht. Gomez hat seit der EM in Österreich den Versager-Stempel und den wird er anscheinend auch nicht los.

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Claude 10. Juni 2012 um 11:55

Ich glaube, dass hier ein heat-map vergleich nicht angebracht ist. 1 Min im eigenen Strafraum bei 10 Min Spielzeit wirkt sich viel stärker aus, als bei 80 Min Spielzeit. Schließlich drücken die Farben nur die Anteile der Zeit, die an diesem Punkt verbracht wurden aus.

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grasnarbe 10. Juni 2012 um 12:06

moment, moment.

was buschner schreibt, ist weit entfernt von einem emotionalen spieler-bashing. ein argument durch fakten untermauert und recht sachlich vorgetragen gehört selbstverständlich zu einer diskussion auf sv.de.

da erscheint deine argumentation, vinophil, weniger rational, die im grunde einen spieler wegen einer – richtig guten – einzelaktion, die den sieg deiner favorisierten mannschaft ermöglichte, von kritik ausnimmt.

es ist übrigens ein häufig anzutreffendes fehlargument, dass ein stürmer frei von kritik ist, wenn er tore schiesst. denn wenn er (berechtigte) kritik annimmt und sich verbessert kann er a) noch mehr tore selbst erzielen und/oder b) mehr chancen für mitspieler entwickeln – traumbeispiel messi: top-eigenabschluss, top-vorlagengeber, top-räumereisser.

dass klose und gomez zwei unterschiedliche typen sind, ist jedem klar. zur verteidigung gomez muss man sehen, dass er auf diese niedrigen km-werte auch deswegen kommt, weil er weniger bälle im mf abholt, sondern mehr versucht, die ivs aufzureiben. gestern ja ganz ordentlich: pepe ist kaum nach vorne marschiert.

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vinophil 10. Juni 2012 um 15:38

Was ich hier sagen wollte ist doch, dass der aufgemachte Vergleich der beiden Stürmer dem Faktum nicht gerecht wird, dass sie zwei völlig unterschiedliche Stürmertypen sind, deren Stärken sich aus einer anderen Spielweise ergeben. Von Gomez zu fordern er möge spielen wie Klose ist mE nicht sinnvoll, weil er seine Stärken woanders hat.
Zu behaupten, dass Lahm den Kopfball auch gemacht hat erscheint mir nicht sonderlich sachlich.
Dass Gomez auch schon bessere Spiele gemacht hat, will ich garnicht bestreiten, möchte aber für eine ausgewogenere Beurteilung werben, die auch seine gezeigte Effizienz würdigt.

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slarti 12. Juni 2012 um 00:12

ich glaube, ein Problem des deutschen Angriffsspiels war tatsächlich das Verhalten Gomez`bei eigenem Ballbesitz. Wenn die gegnerischen Verteidiger in der Mitte so dicht stehen, würde es enorm helfen, wenn der Mittelstürmer sie öfter mal ein bisschen zur Seite zieht, auch wenn er selbst dabei vielleicht die persönliche “ Torschusszone“ verlässt. Ich weiss nicht ob man das irgendwo statistisch belegen kann, aber es geb mehrere Szenen, die Gomez`ohne Ball direkt vor oder neben dem ballführenden Mitspieler zeigten, ohne das ein Anspiel auf ihn möglich oder sinnvoll war. In solchen Situationen ist Klose meist viel hilfreicher, auch wenn er gar nicht direkt ins Spiel angreigt, schafft er häufigim entscheidenden Moment Räume für die Mitspieler.

Man könnte auch (etwas übertreibend) sagen, Gomez ist (offensiv) nur gut, wenn er selbst am Ball ist. Klose kann dagegen auch ohne eigenen Ballbesitz einen Angriff dynamisch beeinflussen.

Daß die deutsche Offensive gegen Portugal so statisch war, lag m.E. eben auch am (im Spiel ohne Ball) eher statischen Mittelstürmer.
Wie soll denn Özil eine Situation dynamisch antizipieren, wenn vorne drin alles in Stase verharrt? Wie kann Müller einen sich öffnenden Raum erlaufen, wenn die gegenerische Abwehr sich stabil um den gegenerischen Mittelstürmer (resp. Elfmeterpunkt^^) aufstellen kann?

Ich glaube wirklich, dass das tolle deutsche Offensivspiel der letzten 2 Jahre mit Gomez gegen starke Gegener nur ausnahmsweise mal möglich ist.

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Seban 10. Juni 2012 um 01:18

Klose lässt sich mehr fallen, bietet sich als Wandspieler an (so heißt das doch, oder? Wie bspw. beim Götze-Tor gegen Brasilien). So etwas sieht man von Gomez nicht so häufig. Klose beteiligt sich auch mehr am Kombinationsspiel (Bsp: beid er WM10 gegen England leitet er auf dem rechten Flügel das Podolski-Tor ein). Gomez reduziert sich selber auf Verwertung von Flanken und das Warten auf sich öffnende Räume, in die er angespielt werden kann. Dass er defensiv arbeitet, würde ich ihm jedoch auch nicht absprechen wollen.

Er ist ein fantastischer Strafraumstürmer, vielleicht wird er iwann zusätzlich ein mitspielender Stürmer. Alle scheinen darauf zu warten 🙂

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j4g0 10. Juni 2012 um 09:30

Ich halte Klose zwar nicht generell für stärker als Gomez, aber seine Spielweise hilft mEn. der N11 doch sehr.

Wie erwartet haben die Portugiesen den Deutschen den Ballbesitz mehr oder weniger geschenkt und Löws Plan diesbezüglich schien mir zu sein, das Spiel sehr breit zu machen. Weil die AV zurückhaltend offensiv spielen sollten (aufgrund ihrer Gegenspieler) „klebten“ sowohl Poldi, als auch Müller regelrecht an den Außenlinien. Mir schien es, als hätten auch Schweinsteiger und Khedira versucht, das 3er Mittelfeld des Gegners Richtung Außenlinie auseinanderzuzerren. Ich erinnere mich allerdings nur an eine Situation, wo dadurch tatsächlich eine Gasse geschaffen wurde, die breit genug war, dass Hummels von der Mittellinie flach Özil halblinks am Strafraum anspielen konnte. (Meinem Verständnis nach wäre das der geforderte schnelle vertikale Spielaufbau/Überraschungsmoment?).

Gerade hier hätte Klose oder bessere Bewegungen Seitens Gomez‘ mehr dieser Zuspiele ermöglicht. Sollte das jedoch nicht Löws Matchplan gewesen sein, hätten Khedira, aber vor allem Schweinsteiger VIEL öfter den IV für den Spielaufbau anbieten müssen.

Hat das jmd. ähnlich oder besser gesehen? 🙂

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Chriswil 11. Juni 2012 um 10:42

Zu der ganzen Diskussion und der Kritik an Gomez möchte ich doch nochmal auf zwei Punkte hinweisen.

1. Ein Strafraumstürmer wie Gomez gestaltet, trotz seiner spielerischer Defizite gegenüber Klose, das Spiel der Deutschen möglicherweise noch variantenreicher und schwerer auszurechnen. Denn Gomez ist wohl ein noch besserer Abnehmer von Flanken und Pässen über die Außenbahnen als Klose. Ich vermute gar, dass er in dieser Hinsicht zu den drei Besten der Welt gehört. Daraus ergibt sich, dass solange die Deutschen ein Mann wie Gomez im Zentrum stehen haben, die Gegner auf keinen Fall die eigenen Außenbahnen vernachlässigen dürfen. (Die Italiener haben das Fehlen eines spanienschen Mittelstürmers gegen die Iberer gestern geschickt genutzt: Sie haben die Flügel vielfach kaum besetzt und das Zentrum massiv zugestellt. Das führte dazu, dass die Spanier – natürlich ist das Meckern auf sehr hohem Niveau – doch recht einfallslos wirkte.) Also ein Stürmer wie Gomez – noch mehr wie Klose – zwingt die Gegner dazu, ihre Außenbahnen stark zu besetzen und schafft deshalb Räume im Zentrum (gerade für Özil, aber auch für nachrückende Sechser und Achter). Dieser Aspekt kam mir bisher etwas zu kurz.

2. Und in der ganzen Diskussion fehlt mir zudem der Umstand, dass von uns Außenstehenden niemand Klose’s Form richtig einschätzen kann. In welchem Zustand (Fitness, Ausdauer, Kraft, Spritzigkeit usw.) ist Klose tatsächlich ist??? Vielleicht ist sein Fitnesszustand viel schlechter als das Trainerteam um Löw uns das glauben machen will (Löw lässt den Gegner bisweilen gerne mal im Unklaren über die eigene Taktik und Aufstellung).

Also Gomez oder Klose? Beides hat seine Vor- und Nachteile. Deutschland führt da meines Erachtens eine Luxusdebatte über die uns alle – die Niederlande ausgenommen – beneiden dürften. Da kann ich über Scholls Auslassungen nur Staunen; ein Gomez-Bashing ist total daneben. Sein Einsatz war – gemessen an seinen sonstigen Auftritten – durchschnittlich und sein Tor gegen Portugal bärenstark.

Bei zonalmarketing fällt das Fazit zum Spiel Deutschland gegen Portugal deshalb auch ähnlich argumentierend aus – gerade wenn sich die Gegner gegen Deutschland sehr defensiv aufstellen:

„Löw’s decision to start with Gomez just about paid off (…) Klose still seems a better fit because of his combinations with the other attackers in high-speed moves, but if future opponents are going to park the bus (park the bus = hinten reinstellen) against Germany but give them time in wide positions, Gomez might be the better option.

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Fabian 12. Juni 2012 um 10:07

Sehe ich ein wenig anders.

1. Klose ist der deutlich stärkere Kopfballspieler. Er kann Flanken daher besser abnehmen.
2. Gegen einen Gegner der hinten drin steht, brauchst du einen Mittelstürmer der Räume dadurch reißt, dass er sich auf den Flügel bewegt.
3. Klose bereitet Tore vor. Er spielt auch einen Doppelpass und antizipiert die Laufwege seiner Mitspieler besser.
4. Wenn er noch nicht bei 100% ist, soll er zumindest 60 min spielen.

Es gibt keinen vernünftigen Grund Gomez für Klose spielen zu lassen.

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tactic_addicted 10. Juni 2012 um 00:40

Folgende Probleme habe ich gesehen:

– zu pomadisches Ballverwalten im Zentrum trotz guter Anspiele aus der Innenverteidigung

– was war mit den Flügelspielern los? Podolski hat es geschafft, ja wirklich alles in den Sand zu setzen. Von schlechtem Pressing, grottigen Abschlüssen und schlechten Kopfbällen bei gegnerischen Abschlägen. Außerdem war gerade gegen Ende viel zu viel Platz zwischen den Flügelstürmern und den Außenverteidigern. Werden die Spieler da von Löw nicht richtig eingestellt? Es ist ja nun nicht wirklich eine Überraschung, dass Ronaldo und Nani ein Gefahrenpotential darstellen. Warum wurde diese kaum gedoppelt, und konnten alleine auf die Viererkette zulaufen?

– Was hat Lahm eigentlich heute so gemacht? Sich durch einen Schulbubentrick von Nani vernaschen lassen, und dann noch in der 88. Minute den Ball durch die Beine fangen.

Insgesamt die Frage, ob Kroos für Schweinsteiger, Schürrle für Podolski, und eventuell ein Götze oder Reus für Müller nicht eine Alternative wären.

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jg 10. Juni 2012 um 01:08

Die Anspiele aus der Innenverteidigung waren wirklich gut, aber Portugal war im Zentrum defensiv sehr stark. Von daher war es hier sehr schwer durchzukommen. Das hätte nur funktioniert wenn wir im zentralen Bereich den einen oder anderen Ball abgefangen hätten. Das war viel zu selten der Fall.
Özil war dann stark wenn er sich auf links fallen lies. Hier war mit Pereira der wahrscheinlich schwächste Portugiese. Podolski war für mich ein Totalausfall (defensiv schwach, offensiv nur Gewaltversuche ohne „Hirn“).
Schürrle oder Reus sind hier wahrscheinlich die bessere Alternative. Müller hat zumindest gekämpft und auch sein Flanken hatten einen Sinn. Kroos für Schweinsteiger hätte wahrscheinlich kein Unterschied gemacht.
Lahm ist auf rechts sowohl defensiv wie auch offensiv einfach eine Klasse stärker als auf links. Ich frage mich hier einfach warum die Trainer (Heynckes und Löw) ihn trotzdem immer wieder auf links aufstellen.

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webs 10. Juni 2012 um 02:12

Weil alle anderen möglichen Kandidaten auf links zwei Klassen schlechter sind. Es geht hier einfach um mangelnde Alternativen.

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LW 10. Juni 2012 um 06:11

Da muss ich webs einfach Recht geben;
Willst Du links einfach einen so schlechten Spieler aufstellen, der im Vergleich zu Lahm nichts drauf hat (ok, ist überspitzt ;)), oder Links Lahm aufstellen, der eigtl. gut ist und Rechts jemanden setzen, der wenigstens ein bisschen an Lahms Klasse rankommt?

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Imrahil 10. Juni 2012 um 09:26

Boateng ist doch beidfüßig. Was spricht dagegen, Lahm und Boateng tauschen zu lassen?

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Flowbama 10. Juni 2012 um 13:40

„Boateng ist doch beidfüßig. Was spricht dagegen, Lahm und Boateng tauschen zu lassen?“

Nichts spricht dagegen, so wurde ja auch 2010 gespielt. Nur bin ich mir momentan nicht darüber im Klaren, worin die Gründe für Lahms schlechtes Spiel gestern liegen. Dass er von Jogi eventuell den Auftrag bekommen hat, vor allem hinten abzusichern, mag ich vielleicht noch einsehen, aber weshalb hat er sich in verschiedenen 1-gegen-1 Situationen so schlecht verhalten? Nach dem Spiel sagte er, dass er sich wie in einer Sauna gefühlt hat. Nur: diese Bedingungen gelten für alle! Also kann das wohl kaum eine Entschuldigung sein. Ob er sich auf links nun unwohler fühlt, bleibt Spekulation. In jedem Fall war ich sehr angetan von Boatengs Leistung, der anscheinend manchmal ein wenig in den Allerwertesten getreten werden muss, um Topleistung abzurufen.
Um deine Frage zu beantworten: ich bin nicht sicher, ob ein Seitentausch von Lahm und Boateng sinnvoll wäre, insbesondere um sich langsam einzuspielen, wäre das wohl eher hinderlich. Klar bleibt jedoch: auf rechts war Lahm die vergangenen Monate klar besser.

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JAS 10. Juni 2012 um 08:51

„Was hat Lahm heute eigentlich so gemacht…“ Kann Ich nur unterstreichen. Der war ja voellig von der Rolle. Wieviel Fehlpaesse der gespielt hat. Unglaublich. Normalerweise spielt der in 90-120 Minuten keinen einzigen…. Und gestern? Nach vorne kam auch nichts (da kam ja mehr von Boateng, (und der hat gegen Christiano Ronaldo gespielt….))

Da kommt mir Oezil im Vergleich zu schlecht weg. Von den Aussenverteidigern kam gar nix, respektive wenig. Von Schweini auch nicht viel. Nur Khedira hat ihn da im Aufbauspiel das ein oder andere mal erstaunlich gut unterstuetzt, fand ich. Gomez fand ich auch viel besser als erwartet. Der hat als Stossstuermer diesmal doch den ein oder anderen Ball gut verarbeitet und gut weitergespielt. Ueberragend aber waren natuerlich Hummels und auch Badstuber. Trotz wenig Bewegung vorne, tolle Anspiele. Und defensive uebrragend. Haben die eigentlich auch nur einen Zweikampf verloren?

Alles in allem, aber muss ich sagen, dass mir dieser Ballbesitzfussball gmehr und mehr auf die Nerven geht. Dieses ewige Ballhalten und Fehlervermeiden bringt doch nichts. Wie die Bayern im CL-Finale ist der neue Stil der N11 jetzt in handballmanier um den Strafraum zu spielen? Null Ueberraschungsmomente, null Tempo. Das ist einfach langweilig.

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The Reverend 10. Juni 2012 um 11:57

Genau so sehe ich das auch, JAS. Ich hatte den Eindruck, dass sie den Bayern-Stil komplett auf die Nationalelf übertragen haben. Immer Ballbesitz, immer außen rum, aber es kommt überhaupt nichts Zählbares bei raus.
Hätte Gomez nicht die abgefälschte Flanke erwischt (Hut ab), hätte es genausogut auch 0:1 ausgehen können. Die Portugiesen waren nicht schlechter.

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Jose Mourinho 10. Juni 2012 um 00:38

Naja ich finde die Analyse eher schwach…
Einige Fragen bleiben ungeklärt:

1. Warum kam Deutschland nicht ins letzte Drittel? Stand Schweinsteiger u. Khedira zu hoch? (Es gab keinen der das Spiel auf sich zog, schwaches Spiel von Schweinsteiger)

2. Wieso schalteten sich Lahm und Boateng nicht in die offensive ein? Es kann doch nicht sein, dass Ronaldo es sich erlauben darf, vorne stehen zu bleiben damit Boateng auch stehen bleibt.

3. Meiner Meinung nach schlechtes Pressing der DFB-Elf, fast keine Ballgewinne in gegnerische Hälfte.
Zitat:“[..]das Pressing der Deutschen dürfte [..] von kaum einem EM-Teilnehmer übertroffen werden. /Zitat ende
Ich sah selbst bei den Polen besseres Pressing als bei den Deutschen.

4. Was verändert sich im Spiel wenn Gomez und nicht Klose spielt?

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TE 10. Juni 2012 um 14:04

Danke für deine Kritik. Ich will kurz drauf eingehen.

1. Ich habe im Artikel Schweinis hohe Rolle, seine fehlende Präsenz und das sehr enge Zentrum der Portugiesen angesprochen. Klar, man hätte jetzt noch tiefer in die Bewegungen der einzelnen Spieler eingehen können, aber ich wollte nach der Kritik der letzten Wochen heute mal eine fokussierte Analyse mit zwei, drei klar formulierten Thesen hinlegen.

2. In der Tat, den Punkt hätte man ausführen können/müssen. Gerade das Lahm-Bashing finde ich ein wenig unnötig, da Portugal einige lange Bälle zu Nani spielte – hätte Lahm ihn nicht meist bei der Ballannahme gestört, hätte solch eine Situation böse enden können. Schade in dem Zusammenhang auch, dass viele Nani im Vergleich zu Ronaldo unterschätzen. Aber auch Boateng musste gegen Ronaldo absichern, was ihm gut gelang.

3. Jein. Ich finde, man darf nicht den Fehler machen, das Pressing einer Nationalmannschaft mit dem Pressing einer Klubmannschaft zu vergleichen. Dazu ist die Trainingszeit viel zu kurz. Meiner Meinung nach hat Deutschland extrem gut das Aufbauspiel Portugals auf Bruno Alves gelenkt, dazu hatten sie jederzeit Zugriff auf die gegnerischen Mittelfeldspieler. Gerade das kollektive Element habe ich in den letzten Jahren nur bei Spanien so stark gesehen. Und den Vergleich mit Polen finde ich unpassend, die haben doch sehr diffus gewirkt in Halbzeit zwei gegen Griechenland.

4. Klar, hätte man was zu schreiben können – allerdings ist das ja eine „Hätte, würde, könnte“-Geschichte. Mache ich persönlich extrem ungerne. Zudem muss man ja auch noch ein wenig Stoff für die kommenden Artikel lassen 😉

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Jose Mourinho 11. Juni 2012 um 02:39

Zu 3. Ich meinte hier natürlich das Pressing direkt nach Ballverlust (Gegenpressing), nicht im organisiertem Zustand. Deutschland musste die ganze Zeit gegen eine organisierte Formation spielen, was meiner Meinung nach nicht nur an Portugal lag. Polen hat das zumindest in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht.
Aber auch das Pressing in der Grundformation war meiner Meinung nach nicht optimal. Özil _stand_ meistens im Raum von Veloso, Gomez presste eher sporadisch und es war meiner Meinung nach eher „Alibi-Pressing“ da die Teamkollegen (insb. Podolski) nicht richtig darauf reagierten. Das sah heute bei den Spaniern viel besser aus.

Meinen ersten Absatz solltest du nicht zu ernst nehmen, wollte nur mal ein paar Punkte bringen die ich mir selbst nicht beantworten konnte =)

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Atheist 10. Juni 2012 um 00:34

Ich fand auch, dass Portugal sehr eng gestanden hat. Die beide Abwehrketten liessen kaum keinen Platz für einen Spieler dazwischen. Diesen Spieler braucht die Löw-Elf aber. Das hatten die Portugiesen gut analysiert. In diesem Fall, zumal wenn die hintere Abwehrreihe, relativ weit vorne steht, kann man hohe Bälle auf die Flügel versuchen, so wie es die Deutschen in HZ 2 Ja auch gelegentlich gemacht haben. Jedenfalls gat Portugal sehr stark verteidigt.

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jg 10. Juni 2012 um 00:33

Portugal war defensiv extrem stark. Wie schon in der Analyse angesprochen war für mich Miguel Veloso der überragende Mann bei Portugal. Deutschland hat für meine Begriffe im Mittelfeld (Bereich Mittelkreis) zu wenig Bälle gewonnen. Von daher konnte man nicht schnell genug umschalten. Die Leistung der beiden Innenverteidiger war überragend. Im Zweikampf brutal stark, sei es im Spielaufbau und auch in der Verteidigung.
Auch wenn Boateng heute defensiv stark war, muß Lahm unbedingt wieder auf rechts, da ist er ein Klasse stärker als auf links.

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Aussiedler 10. Juni 2012 um 00:28

1. Wahrscheinlich werden andere Teams es mit einer ähnlichen Taktik gegen Deutschland versuchen, das schien ja bis zum Tor erfolgsversprechend zu sein.

2. Ich hätte auch einen 1:1 Spielertypen gebracht, vor allem für Müller.

3. Das erste Mal seit 2006, das Deutschland eine richtig gute Abwehr hat. Das ist sehr vielversprechend…

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Flowbama 12. Juni 2012 um 11:28

Richtig gute Abwehr hin oder her, mich hat irritiert, dass kaum gedoppelt wurde. Jogi begründete das in der PK mit der vermeintlichen Tatsache, dass die sich durch doppeln oder gar Trippeln woanders Lücken auftun werden, die dann wiederum gefährlich würden. Aber ganz ehrlich: Dortmund hat diese Saison bewiesen, dass sowohl das Doppel als auch das Trippeln der Flügelstürmer sehr sehr effektiv sein kann, ohne das die Defensive an anderer Stelle auseinander bricht. Bei allem Respekt vor Lahm oder Boateng: Wenn die fünf mal ins 1-gegen-1 gegen Ronaldo oder Nani müssen, ist es klar, dass sie ein oder zwei Situationen zu ihren Ungunsten ausgehen werden.
Und das Argument, dass sich dann an anderer Stelle die Lücken auftun, wurde ja in der ein oder anderen Situation auch ad absurdum geführt: Trotz des attackieren der Flügelstürmer mit nur einem Mann konnte der Stürmer den Ball in den Rückraum ablegen wo plötzlich ein Portugiese völlig frei stand. Das hätte ja nach Löws Ansicht nicht passieren dürfen, da ja durch das nicht-Doppeln genügend Leute zur Besetzung der Räume vorhanden sein müssten.
Ich hoffe jedenfalls, dass Lahm gegen Robben von Khedira oder Podolski etwas unterstützt wird, auch wenn das Lahm eigentlich selber gut lösen könnte, weil er ja von Robbens rechtem Fuß keine Gefahr zu erwarten hat und so vor allem den Weg nach Innen zu machen könnte.

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mk 10. Juni 2012 um 00:13

Meint ihr ein M.Klose hätte dem Spiel gut getan?
Wie sieht es mit den beiden AS aus? Podolski und Müller haben in der Vergangenheit beide bewiesen, dass sie Platz brauchen – und nicht die typischen, starken Außenspieler wie Nani, Robben oder Ribery sind, die ihre Qualitäten im 1:1 haben.
Wäre nicht ein wenig mehr Spielkultur auf den Außen (mit Reus, Götze, Schürrle) förderlich für M.Gomez gewesen?

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Flowbama 10. Juni 2012 um 00:34

Alle Fragen: Ja.

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LW 10. Juni 2012 um 06:03

Ich muss nochmal sagen, dass Müller eigentlich nicht so viel Raum braucht, um effektiv zu sein; in meinen Augen ist er sehr dribblestark, wodurch er in der Offensive in 1-gegen-1-Situatuionen eigentlich halbwegs stark ist, zwar schwächer als Ribery, aber stärker als Robben, der in meinen Augen nicht wirklich dribblestark ist und nur durch seine Schnelleigkeit glänzt.

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C 10. Juni 2012 um 20:08

naja gegen einen Coentrao wäre evtl ein frischer Reus zumindest offensiv besser gewesen, ich denke defensiv war man mit Müller besser bedient

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ode. 10. Juni 2012 um 00:13

Fehlerkorrektur: Pepes Chance war in der 42. Minute.

Ansonsten sehe ich das Geschehen ähnlich. Das Zurückhalten von Lahm und Boateng war sicherlich beabsichtigt. Özil war im Grunde nur auf den Flanken zu finden um die beiden fehlenden Spieler dort zu ersetzen. Ich denke, ein Grund dafür, warum er so matt war und am Ende völlig entkräftet vom Feld ging. Khedira war wohl verantwortlich dafür in der Mitte den fehlenden Özil ansatzweise zu ersetzen. Ein sehr laufintensives Spiel für ihn.

Man hat der Mannschaft aber deutlich angemerkt, dass sie insgesamt eher Formschwach ist. Schweini, Müller, selbst Lahm. Bleibt zu hoffen das sie spielen, damit sie im Laufe des Turniers zu alter Stärke finden. Ansonsten sehe ich nicht, warum diese Mannschaft sonderlich weit kommen sollte.

Ich weiß nicht, ob es an der Erwartungshaltung lag, aber ich hab die deutsche Leistung eher als schwach empfunden. Der Zug zum Tor hat mir da etwas gefehlt. Vielleicht, wenn die AV nicht mehr so extrem absichern müssen.

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LW 10. Juni 2012 um 05:55

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich glaube, dass es am absichern lag;
Ich meine auf links (der rechten deutschen Abwehrseite) waren Coentrao UND C.Ronaldo(!!!!), verteidige da erstmal mit offensiven Akzenten, ich glaube nicht, dass das was wird.
Über die Formschachheit braucht man nicht zu diskutieren, Schweini war so schwach, der hätte sogar gegen meinen abendlichen Kaffee verloren, Özil war nicht laufstark (Du hast recht, dass es daran lag, dass er auf den Flanken aushalfen musste) und Poldi war zu reaktionslahm (mir gefällt Poldi ansonsten seeeeehr).

Im Endeffekt weiß ich gar nicht, ob mich das deutsche Spiel enttäuscht hat (ok, das hat es mich sowieso, weil ich eine super Offensive erwarte :D), oder ob es einfach zu wenig Möglichkeiten für die Schwarz-Rot-Goldenen gab, ohne die Sicherheit zu verlieren.

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Tank 10. Juni 2012 um 00:11

Treffende Analyse. Auch wenn das Spiel nicht den Spaßfaktor von Russland-Tschechien hatte, so war es doch aus meiner Sicht das bisher seriöseste und taktisch beste Spiel der EM. Gut, im letzten Drittel taten sich beide Teams schwer, aber dafür wurde umso stärker hinten zugemacht. An dieser Stelle möchte ich noch darauf hinweisen, dass Spielverlagerung.de bei mir den mir selbst etwas gruseligen Effekt erzielt hat, dass ich solche „langweiligen“, weil taktisch seriösen Partien mehr wertschätzen kann und auf der anderen Seite weniger Spaß bei taktisch vogelfreien Spielen hab… nur damit ihr seht, was ihr so anrichtet! (Taktisch gut und offensiv stark ist natürlich nach wie vor das Optimum.)

Als Möglichkeit das deutsche Spiel gegen eher tiefer stehende Gegner unausrechenbarer zu machen, fällt mir neben offensiveren Außenverteidigern eine personelle Neubesetzung der Außen und des Sturmzentrums ein. Bei Klose hängt es natürlich vom Fitnesszustand ab, aber Götze und insbesondere Reus könnten da sicher Akzente setzen.

Eine Anregung noch für weitere EM-Analysen: Wenn ihr mal eine etwas später erscheinende und umfangreichere Analyse bringt, dann könnte es vielleicht interessant sein die auf der ARD Homepage hochgeladenen re-live Videos mit einzubeziehen. So könntet ihr paradigmatische Szenen mit entsprechenden Minutenangaben versehen und so für den Leser noch besser nachvollziehbar machen.

Ich darf abschließend noch kurz auf die „Hummels kann nur bei Dortmund stark sein“-These zurückkommen… 😉

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Flowbama 10. Juni 2012 um 00:50

Hummels war grandios, zurecht von whoscored.com zum „man of the match“ gekürt. Negativ überrascht war ich vor allem von Lahm, von dem man doch Besseres gewohnt ist. Taktisch auffällig fand ich hingegen, dass Nani und Ronaldo doch relativ oft in 1-gegen-1-Situationen gehen konnten und das Doppeln als effektives Gegenmittel mangelhaft zur Anwendung kam.

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LW 10. Juni 2012 um 05:48

Zu den 1-gegen-1 Situationen:
War es nicht Löw (oder Flick), der gemeint hat, dass die Verteidiger im DFB-Team weniger auf das Doppeln- oder Tripplen (gibts dafür ein deutsches Wort? :D) setzen werden, einfach um (psychisch) zu beweisen, dass sie sich für die dieses Turnier als eines der „Besten“ Teams sehen?

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Xanatos 10. Juni 2012 um 10:02

Leider wurde bei whoscored auch Khedira schlechter bewertet als Schweinsteiger, deshalb kann ich sowas nicht erst nehmen. 😀

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Xanatos 10. Juni 2012 um 10:03

Khedira soll sogar der schlechteste Spieler gewesen sein, das grenzt ja wohl an Hohn? Wie kommen die auf so eine Bewertung?

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erichbr 12. Juni 2012 um 10:34

Ich weiß nicht wie whoscored bewertet, aber irgendwo hab ich z.B. gelesen das Schweinsteiger der Spieler war, der die meisten Zweikämpfe bestritten und gewonnen hat… u.a mehr als Khedira

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vastel 12. Juni 2012 um 10:39

@erichbr:

Ja, die Statistik sagt das auch aus wie schon jemand hier gepostet hat.

Ich habe die Vermutung, dass Jogi den Schweini momentan bewusst eher als Abräumer vor der Abwehr spielen lässt, damit dieser über die Spiele wieder in Form kommt. Die Offensivaufgaben übernimmt momentan Khedira. Da Schweini zweikampfstark ist, kann man ihn so durch die Gruppenspiele „mitschleppen“ in der Hoffnung, dass er spätestens in der KO-Phase wieder auf einem guten Niveau ist, damit er wieder die Zügel in die Hand nehmen kann.

Allerdings hätte Jogi in der 60. min Bastian rausnehmen müssen, denn er war meiner Meinung nach sichtlich platt.

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RB 10. Juni 2012 um 09:46

ich fände das Einbeziehen von Videos bei interessanten Situationen auch eine gute Idee. Das würde wahrscheinlich mehr Zeit im Anspruch nehmen, aber sicherlich die Analysen noch attraktiver machen.
Link: http://www.sportschau.de/

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cop 10. Juni 2012 um 10:13

Geht mir genauso – die „langweiligen“ spiele gewinnen nach der lektüre von spielverlagerung.de an reiz.
Bezüglich der auswechselungen finde ich nicht, dass Reus eine alternative gewesen wäre, da er viel raum braucht und eher ein konterspieler ist; bei einer dichten Deckung so wie die der Portugiesen wäre Götze vielleicht der effektivere weil dribbelstärkere gewesen.
In der abwehr fand ich besonders Lahm schwach, da er, obwohl nicht auf der Ronaldoseite, nach vorne fast nichts gebracht hat und dadurch auch Podolski nicht ausreichend unterstützt wird. Dazu kam eine fast fatale schwäche im 1-1 in der verteidigung, wodurch speziell Nani zu häufigen flanken kam.

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webs 10. Juni 2012 um 00:09

Schöner Artikel. Wie gut Portugal hinten stand, habe ich zwar im Ergebnis mitbekommen, aber vor lauter Konzentration auf die deutsche Mannschaft nicht bewusst wahrgenommen.
Gegen die Niederlande könnte es so zu einem deutliche offeneren und mehr von der Offensive geprägten Spiel kommen.

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M’Vila 10. Juni 2012 um 00:06

Danke dafür, dass Ihr als einziges Medium das Spiel wirklich analysiert und nicht oberflächlichen Populismus betreibt. Vor allem die Rolle von Miguel Veloso, der (mMn) sehr gut gespielt hat, wird passend beschrieben.

Weiter so!

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Nachoman 10. Juni 2012 um 00:06

Das Tempo zwischen Spielschluss und Auftauchen der Analyse im Netz ist wieder einmal toll – großes Lob dafür! Zudem empfinde ich die Beobachtungen als treffend.

Ich habe mich nach dem Führungstreffer etwas verwundert, warum die deutsche Bank nicht zügig auf die veränderten Bedingungen reagierte. Portugal wurde zwangsläufig offensiver, ließ hinter den AV größere Lücken, die eigentlich prädisziniert für Marco Reus gewesen wären. Ein Konter hätte den portugiesischen Genickbruch bedeutet und uns die Zitterpartie gegen Ende ersparen können.
Was meint ihr dazu?

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Tank 10. Juni 2012 um 00:12

Volle Zustimmung. Eventuell sogar für Gomez rein.

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FelixK 10. Juni 2012 um 00:36

Ich hatte mir schon vor dem Spiel überlegt, dass ich bei einem Vorsprung Reus sinnvoll finden würde, entweder auf Außen oder in der Spitze. Hat mich aber nicht gewundert, dass Löw das nicht gemacht hat; erstens hat er meist eine klare Reihenfolge bei den Auswechselspielern und Reus scheint da nicht vorne an zu sein und zweitens bin ich mit seinen Einwechslungen sowieso so gut wie nie einverstanden.

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Nachoman 10. Juni 2012 um 13:24

Ich finde es schade, dass diese stark ausgeprägte Einwechslungs-Hierarchie so konsequent verfolgt wird. Bei allem Respekt für dieses Trainerteam, welches die Mannschaft mit großer Unterstützung der Bundesliga-Nachwuchsleistungszentren über Jahre hinweg wirklich auf ein tolles Niveau gehievt hat, aber eine so variantenreiche Offensivabteilung hatten wir seit Jahren nicht mehr – nur nutzen wir sie nicht aus.

Ein User hat etwas weiter unten (ich finde den Beitrag leider nicht mehr) geschrieben, dass er es richtig fand, am linken Flügel nicht zu wechseln, weil Schürrle und insbesondere Reus reine Konterspieler sind und daran gekoppelt Platz brauchen. Vorneweg muss ich dazu sagen, dass ich Reus zwar als tollen Konterspieler empfinde, er aber auch unter hohem Zeit- und Gegnerdruck kleine Räume effektiv nutzen kann. Ich denke, wer die Gladbacher die vergangene Serie beobachtet hat, ist ebenfalls zu dieser Feststellung gekommen.

Dieser Punkt muss aber gar nicht entschieden werden, denn unmittelbar nach dem Treffer von Gomez war ja Platz vorhanden. Pereira marschierte infolgedessen mehr mit und ließ Lücken hinter sich, die für einen Spieler wie Reus wie gemalt gewesen wären.
Ich bin Kölner und habe daher über die Jahre von keinem Spieler wie so viele Spiele gesehen wie von Podolski. Ich meine, dass seine Hauptaufgabe in der Nationalmannschaft darin besteht, seine größte Waffe, nämlich den Torabschluss mit links, ins Spiel zu bringen, wenn es den Jungs um ihn herum gelingt, ihn in Position zu bringen. In HZ 1 hatte er nach jeweiligen Zuspielen von Müller und Özil zwei solche Gelegenheiten. Er traf nicht (wobei beide Hereingaben schwer zu nehmen waren).
Ich finde nicht, dass er in HZ 2 viel für unser Offensivspiel begestuert hat. Defensiv hat er Lahm meist nicht unterstützt. Nun kann das wie bereits gesagt auf Trainers Anweisung erfolgt sein, da er zocken sollte. Aber auch hier wäre Reus als zockender Spieler gefährlicher gewesen.

Ich hoffe, dass wir im weiteren Verlaufe des Turniers mehr von unserer geballten Kaderbreite in der Offensive Gebrauch machen. Diese erlaubt es uns ja gerade, flexibel auf Gegner zu reagieren und im Spiel selbst auch noch Veränderung vorzunehmen, die uns der jeweilige Spielverlauf anbietet.

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Timo1892 11. Juni 2012 um 17:57

„Ich meine, dass seine Hauptaufgabe in der Nationalmannschaft darin besteht, seine größte Waffe, nämlich den Torabschluss mit links, ins Spiel zu bringen“

MMn hätte man Reus oder Schürrle bringen müssen. Podolski kann von links einfach nicht seine Stärke einsetzen. Ein Schürrle kann jedoch nach innen ziehen und mal einen unter die Latte knallen. Was Podolski da Ab und Zu versucht hat war wirklich völliger Blödsinn. Wie kann man denn auf die Idee kommen eine scharfe Flanke, die nicht einmal gut auf seinen Fuß kommt, volley zu nehmen, wobei man nicht einmal in einer guten Position zum Tor steht? Leider hat er so etwas gestern viel zu oft gemacht und somit einige Angriffe in den Sand gesetzt. Außerdem passen ein Schürrle oder ein Reus besser ins Spiel der deutschen. Reus kann zudem noch sehr gut dribbeln, wodurch er Lücken gerissen hätte, die man hätte nutzen können. Podolski passt auf dieser Position einfach nicht in die deutsche Mannschft und es gibt bessere Alternativen, die löw leider nicht einsetzt, weil er zum Teil immernoch an seiner Kontinuitätsregel festhält. Ich bin ja schon zufrieden, dass er Hummels gebracht hat, aber bei dieser schweren Gruppe ist es für mich ein Fehler auf Poldi zu setzen.

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MyNameIsMud 10. Juni 2012 um 00:48

Aus meiner Sicht hätte ein Reus oder auch ein Schürrle bereits ab der 50ten Min. kommen müssen.

Ein wenig mehr Impulse von Außen hätten dem Spiel gut getan. So überragend fand ich Poldi und Müller nicht. Besonders Poldi hätte man auswechseln müssen.

btw: Nach den Aussagen von Löw hätte ich fast darauf gewettet nach dem ich die erste Halbzeit gesehen habe, dass Löw noch Reus bringt. Löw hat so geschwärmt von Reus und quasi diese Spielsituation beschrieben und gemeint er wäre dafür perfekt.

bbtw: 😉 Ich habe Müller so oft am Spielfeldrand auf den langen Ball warten sehen, dass ich mich frage warum Löw dieses Mittel so sehr auf den Index stehen hat. Klar, gab es drei, vier solcher Bälle von den IVs, aber dieses Mittel hätte die Reihen des Gegners wohl wesentlich stärker auseinander gezogen und den Spieler mehr Räume gegeben. Mal abgesehen von einem Ballverlust.. wo ist das Risiko?

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tatzeonline 10. Juni 2012 um 16:55

Der Ballverlust ist das Risiko.
Ein langer Ball sollte immer das allerletzte Mittel sein, da die Fehlerquote doch ziemlich hoch ist. Außerdem hat diese Mannschaft ja ohne Frage das spielerische Potenzial Offensivaktionen anders zu kreieren, als mit langen Bällen.

Im Grundsatz gilt: „Solange die deutsche Mannschaft den Ball hat, kann nichts passieren“ – Lange Bälle sind Geschenke für den Gegner und nur selten effektiv.

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Schlicke 10. Juni 2012 um 17:11

Gegen Holland würde ich nach dem Dänemark-Spiel, welches die Schwächen deutlich aufgezeigt hat, auf jeden Fall Schürrle oder Reus ne Chance geben.

Für Reus spricht, dass er die schwachen Außenverteidiger im 1-1 ausspielen kann, um dann entweder selbst abzuschließen oder auf Gomez querzulegen. Dazu kann er hervorragend hoch verteidigen und so den Spielaufbau stören.

Für Schürrle spricht seine Schnelligkeit und seine Schusskraft von der linken Seite. Er könnte von links kommend nach innen ziehen und dann draufhalten. Hat in den letzten Länderspielen ja immer geklappt. Da die Holländer ja nach vorne spielen müssen, ist er als Konterstürmer ohnehin eine Waffe.

Sowohl Müller als auch Poldi sind starke Spieler, bei der Vielfalt und den Möglichkeiten sehe ich die anderen beiden klar besser, zumal Holland auf Müller und Poldi vorbereitet ist, auf Schürrle und Reus weniger. Aber Jogi wirds nicht so machen..

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MyNameIsMud 11. Juni 2012 um 00:34

@tatzeonline

Du übergehst aber komplett meine Argumente. Es ist eben ein Mittel, welches effektiv ist, wenn man die Ketten aus Mittelfeld und Abwehr weiter auseinander ziehen will. Man kann es oft genug beobachten, dass aufgrund solcher langer Bälle die Abwehr sich ein Stück weiter zurück zieht und Räume im Mittelfeld entstehen.

Auch sind lange Bälle nicht gleich ein Geschenk für den Gegner. Der Ball ist ja nicht sofort weg. Die Möglichkeit ist gegeben, dass der Mitspieler den Ball verarbeitet und viel Raum vor sich hat.

Und die Definition über den Ballbesitz ist nicht immer zielführend. Siehe Barca-Chelsea oder viele Bayern-Spiele. Das Ziel ist es ein Tor zu erzielen und dafür das Risiko einzugehen, dass der Ball verloren geht ohne das der Gegner dadurch in eine „konterähnliche Situation“ kommt, muss drin sein. Dann hat der Gegner eben den Ball – ja, und?

Und die spielerische Mittel, die du da ansprichst… ich habe davon nur wenig gesehen am Samstag. Was hat man von diesem tollen Potenzial, wenn es keinen Gewinn bringt? Da kann man mit solchen Variationen wesentlich mehr erreichen.

Es sollen ja nicht nur lange Bälle gespielt werden, aber als erlaubte und gewollte Variante wäre es gegen Portugal sicherlich hilfreich gewesen.

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vastel 11. Juni 2012 um 09:03

Absolute Zustimmung, was die langen Bälle betrifft!

Wir haben für die langen Bälle einen HUMMELS, der auf 50m eine Mücke abschießen kann! Unfassbar, dass der Jogi ihn um eine seine größten Stärken beraubt…
Dass er nicht so exzessiv die langen Bälle wie beim BVB streuen soll, ist ok, da der BVB vorne Lewandowski hat und/oder auf den 2. Ball geht. Aber gerade solche Spielverlagerungen auf die Außen mit langen, schnellen Bällen wären ein hervorragendes Mittel, um die gegnerische Abwehr auseinander zu ziehen und das Spiel schnell zu machen.

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thomas 11. Juni 2012 um 10:20

Die Frage nach einem Wechsel habe ich mir während des Spiels auch gestellt. Ich denke, dass sich der Fokus der deutschen Defensive ganz klar auf das Ausschalten der starken Portugiesischen Außen gerichtet hat, was mMn auf beiden Seiten hervorragend funktioniert hat. Sowohl Müller als auch Poldi scheinen da ihre taktischen Vorgaben über die ganze Spielzeit hinweg gut erfüllt zu haben. Ich denke daher, dass man eher auf Nummer sicher gehen wollte und ein funktionierendes System nicht durch einen Wechsel durcheinander bringen wollte, was wohl die risikoreichere Variante dargestellt hätte.
Nach dem Gegentor hätte ich mir allerdings einen Wechsel doch schon viel früher gewünscht, nämlich die Einwechslung von L. Bender. Ich denke er hätte mit seiner Laufstärke und Dynamik die dann doch auftretenden Lücken wesentlich besser schließen können, als es zB ein Kroos nach seiner Einwechslung vermochte. Allerdings ist auch dies wohl eine Frage der Ausrichtung und man wollte wohl mit Kroos etwas mehr Spielkontrolle zurückbekommen und den Portugiesen nicht komplett das Spiel überlassen, was mMn nur bedingt funktionniert hat.
Zusammenfassend muss ich also sagen, dass ich die Einwechslungen und (Nicht-) Auswechslungen weniger als personelle, sondern vielmehr als Fragen der Ausrichtung und des Spielgefüges betrachten würde, was bedingt auch funktioniert hat.
Und am Ende gibt der Erfolg unserem Trainerteam Recht.

PS. Nicht unter den Tisch fallen sollte die herausragende Leistung von Manuel Neuer. Was der gerade in der Schlussviertelstunde an Sicherheit und Willen ausstrahlte ist fast schon beängstigend.
(Wenigstens ein Bayern-Spieler, dem das Finale dahoam nochmal einen kräftigen Schub gegeben hat…)

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Clark 10. Juni 2012 um 00:03

„Viele Zuschauer werden dieses Spiel für einen langweiligen Kick gehalten haben.“
Ich währe ohne Eure Website wohl auch dieser Meinung gewesen, aber mit ein bischen blick auf die Taktik wars doch recht interessant anzuschauen. Und ist ja nicht so, dass es an Spannung komplett gefehlt hätte.

Ansonsten, Danke für die schöne Analyse, grade der Punkt über die ‚unpassenden‘ Flügelspieler ist meines Erachtens sehr wichtig. In so fern kann ich irgendiwe nicht nachvollziehen, wieso kurz vor Gomez‘ Tor nur Klose als Auswechselspieler bereit gestellt wurde. Mit so vielen anderen Möglichkeiten auf den Flügeln hätte, mMn, zumindest eine Auswechslung von Podolski ins Auge fassen können…

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Schlicke 9. Juni 2012 um 23:59

Wieder einmal sehr gute Analyse. Unglaublich, dass eine Stunde nach dem Spiel ein Artikel von solcher Qualität online steht. Die hervorragende Leistung von Jerome Boateng (von dem ich eigentlich alles andere als überzeugt bin) gegen CR7 kommt ein bisschen zu kurz.
Ich habe mich gewundert, dass Löw aufgrund der geschilderten Probleme im letzten Drittel nicht Reus, Götze oder Schürrle für Podolski bzw. Müller eingewechselt hat. Damit hätte man die Probleme doch beheben können.
Bei Schweinsteiger fehlt es einfach an Präsenz und Spritzigkeit, Khedira war heute ganz klar der Leader im Mittelfeld.

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Flowbama 10. Juni 2012 um 00:43

„Ich habe mich gewundert, dass Löw aufgrund der geschilderten Probleme im letzten Drittel nicht Reus, Götze oder Schürrle für Podolski bzw. Müller eingewechselt hat.“

Darüber haben sich glaube die meisten gewundert. Mehr spielerische Qualität ist ja auf der Bank vorhanden, also sollte man sie auch nutzen! Und bitte eher wechseln, nicht erst 10 Minuten vor dem Spielende.
Whoscored.com gibt ein ausgeglichenes Chancenverhältnis an, 12 Schüsse für Portugal, 11 für Deutschland. Davon kamen jeweils 3 aufs Tor. Insofern kann sich die DFB-Elf mit diesem Ergebnis glücklich schätzen. Die Form einiger Spieler lässt jedoch arg zu wünschen übrig, von daher kann ich nur hoffen, dass die Qualität auf der Bank auch genutzt wird.

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DBLTT 10. Juni 2012 um 07:41

mMn rechts konnte Löw nicht wechseln, da Coentrao an diesem Abend unheimlich stark war, so dass Müller die bessere Opiton für defensive Arbeit war als ein Götze oder einen Reus.

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Gitonga 73 10. Juni 2012 um 07:20

„Khedira war heute ganz klar der Leader im Mittelfeld.“ Zeigte aber dadurch auch die Schwäche des deutschen Spiels, wenn Schweinsteiger schwach ist: Er hält den Ball zu lange und übersieht ab und zu den besser postierten Mitspieler. Da muss vielleicht auch Kroos für Schweini kommen und Khedira kann sich auf die Defensivarbeit konzentrieren.

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Braumeister 11. Juni 2012 um 12:46

Da Kroos der König des „Ball-lange-halten-bevor-ich-abspiele“ ist, würde ein Gündogan wohl mehr helfen. Dennoch denke ich sollte Schweinsteiger einfach seine Zeit bekommen.
Viel mehr fehlt in meinen Augen durch Podolski eine ordentliche Anspielstation auf links, und jemand der ordentlich defensiv mit arbeitet. Nur so könnte Lahm mehr nach vorne machen.

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el tren 10. Juni 2012 um 10:59

Vor allem Poldis Einsatz in der letzten Viertelstunde war eine Frechheit. Ich weiss nicht, ob er körperlich am Ende war oder einfach keinerlei taktisches Verständnis für sein Aufgabengebiet hat, aber es kann einfach nicht sein, dass er seine Gegenspieler nicht mehr verfolgt und Lahm ständig gegen zwei Mann gehen lässt.

Umso erstaunlicher, dass Löw ihn nicht auswechselte. Hoffe nur (übrigens als Kölner!), dass er erstmal keine Spielzeit mehr bekommt – vorne war er nämlich ebenfalls ein Ausfall.

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Kurt C. Hose 10. Juni 2012 um 12:14

Vielleicht hatte Podolski auch die Aufgabe, „bereit für sein Konterspiel“ zu sein und daher etwas höher zu stehen?

Jedenfalls fand ich seine Leistung ansprechend, er hat viel Einsatz gezeigt und ein Spiel, das von der Grundausrichtung („Defensiv-Schlacht“ wäre übertrieben, aber es geht in die Richtung) Podolskis dynamischer Spielweise nicht unbedingt entgegenkommt sehr ordentlich bestritten.

Einen Grund für eine Auswechlung/Nicht-Aufstellung sehe ich gar nicht, zumal die Kandidaten v.a. Schürrle und teilweise auch Reus (je nach Position) eine ähnliche Spielweise wie Podoslki pflegen.

Nicht unterschätzen sollte man im Vergleich zu seinen Konkurrenten Podolskis immense Erfahrung (fast 100 Länderspiele!), wir spielen hier immerhin EM!

PS:
„el tren“ = Brecko-Spitzname? 😉

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el tren 10. Juni 2012 um 15:25

Naja, man hätte bspw. Schmelzer für Poldi bringen können. Der kann zur Not übrigens auch mal nach vorne gehen, so langsam ist er ja nicht. Der Fokus sollte bei 1-0 in den letzten Minuten aber dennoch eher auf Absicherung als auf Konterchancen liegen.

el tren ist allerdings Spitzname von Adolfo Valencia 😉

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el tren 10. Juni 2012 um 15:27

… und bei fast 100 Länderspielen Erfahrung erwarte ich vom Spieler übrigens die, dass er in den letzten Minuten einfach mla seine Seite zumacht, über die sämtliche gegnerischen Angriffe laufen. Genau DAFÜR ist Erfahrung gut …

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Tünn 10. Juni 2012 um 16:15

Der Brecko-Spitzname wäre ja eigentlich „El Tram“.

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Kurt C. Hose 12. Juni 2012 um 13:33

Hey Tünn, Danke für die Präzisierung!

el tren als Spitzname für Adolfo Valencia hatte ich nicht auf dem Schirm. So ist El Tram für Brecko sogar noch lustiger! 😀

@Podolskis Rolle in der Schlussphase:
Naja, sich „komplett hinten rein stellen und alles dicht machen“ ist ja auch keine (moderne) Option, und wenn das MF gemeinsam mit Podolski etwas linkslastiger deckt kann er sich durchaus etwas weiter vorn positionieren und so als hochbegabter und extrem abschlussstarker Konterspieler gemeinsam mit Klose für Entlastung sorgen.

Solange wir kontern macht Portugal jedenfalls sicher kein Tor, und falls wir eins machen ist der Keks gegessen. Das ist natürlich ein Risiko, aber wie finde ein akzeptables Risiko angesichts des daraus erwachsenden Vorteils, gefährlich zu bleiben. Wer weiß, was Löw angeorndet hat?

Mich würde eine Nicht-Aufstellung Podolskis gegen Holland jedenfalls sehr wundern. Löw hat im (ggf.) seine „Fehler“ aufgezeigt, aber das war m.E. bei weitem nicht genug, um ihn gegen Holland aus der Startelf zu werfen.

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Pep 11. Juni 2012 um 11:17

Wer ist CR7? Wie dem auch sei ich fand es gut und richtig auf PM17 zu verzichten und MH5 neben HB14 spielen zu lassen. Letzterer fand das bestimmt erst nicht so toll, wollte er doch einen 2. Mann zum Kommandieren. Auch MG23 fand ich gut, obwohl ich eigentlich ein MK11 Fan bin. Naja hoffen wir das sich unsere DFB11 auch gegen die NL11 durchsetzt und AR11 zum 100. mal in dieser Saison eien druff bekommt 🙂

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Flowbama 11. Juni 2012 um 13:57

Liest sich, als würde Pep irgendwelche Handfeuerwaffen aufzählen^^

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