Vor der EM werfen unsere Autoren Tobias, Martin und Rene einen Blick auf die DFB-Elf und Gruppe B.
Die drei unterhalten sich über die deutschen Personalentscheidungen, das Kontrukt „Klözil“ und über die dänische Favoritenrolle beim EM-Turnier.
Artikel von TE
TE ist wie Thomas Tuchel: Lange Zeit predigte er die Vorteile eines schnellen Umschaltspiels, mittlerweile weiß er aber auch ein gutes Ballbesitzspiel zu schätzen. Autor des Buchs "
Vom Libero zur Doppelsechs" über die Geschichte der Fußballtaktik in Deutschland. Bei Spielverlagerung kümmert er sich hauptsächlich um die Bundesliga und die Nationalmannschaft. Er ist auch bei Twitter aktiv
unter @TobiasEscher.
9 Kommentare Alle anzeigen
cleptop 8. Juni 2012 um 19:15
Podcasts sind genau so die richtige Mischung aus präziser Analyse und Entertainment durch Authentische Unterhaltungen.
„Ich glaube wir wiederholen uns jetzt auch.“ „Kommt drauf an, wer wo rein…“
Was für eine nette Abwechslung das ist zu dem !vorbereiteten! gestammel auf den einschlägigen Radiosendern.
Und auch die ein oder andere Kommentierung der Darstellung einzelner Aspekte in den Medien fänd ich großartig, auch wenn ich gut verstehen kann, wenn ihr da auch eure Interessen wahren müsst.
Solid Snake 8. Juni 2012 um 12:30
Super Podcast.
Freu mich total auf die EM und eure weiteren Podcasts.
Finde es super das ihr das macht und das rundet euren Blog wunderbar ab,hoffe mal ihr gewinnt dadurch vielleicht noch ein paar Leute dazu.
gruss Snake
Tank 8. Juni 2012 um 01:54
Ach, schöner Podcast!
Zwei inhaltliche Punkte:
1. Die Wechselwirkungen der deutschen Stürmerwahl
Ich stimme euch voll zu, dass Klose der eher spielende Stürmer ist, wohingegen Gomez eher den klassischen Brecher darstellt. Auch gehe ich völlig d’accord, wenn ihr sagt, dass die „Klözil“ Wechselwirkung einer der großen Punkte ist, der für die Aufstellung Kloses spricht. Nun aber zu den Flügelspielern Müller und Podolski. Bei Müller sagt ihr, dass er besser als zum Beispiel Reus auf das Zusammenspiel mit Klözil abgestimmt ist. Podolski auf der anderen Seite passe insofern auch gut dazu, als dass er eine eher abschlussstarke Alternative zum eher kombinierenden Duo Klözil bietet und deshalb auch gut dazu passe. Hier kommt mein Einspruch. Ich sehe die von euch genannten Vorteile, die Müller und Podolski im Zusammenspiel mit Klose und Özil bieten. Ich bezweifel aber, ob diese ausreichen, um über die EM hinaus die Positionen von Müller und ganz besonders Podolski zu sichern. Klar, es hat Vorteile, wenn die Offensivspieler sich in ihrem Typus unterscheiden. Sowas schafft Unberechenbarkeit und gibt einem einen Plan B in die Hand – nur für den Fall, dass Plan A, die Kurzpasskombinationen, mal nicht zielführend sind. Aber was ist, wenn man Spieler auf der Bank hat, die Plan A noch um Einiges besser machen? Spieler, die technisch und taktisch, nach einer gewissen Eingewöhnungszeit, Müller und Podolski in den Schatten stellen? Ich denke, dass Reus und Götze nach der EM relativ bald zu solchen Spielern werden können. Nun ist es natürlich eine Grundsatzentscheidung, ob man es favorisiert, unterschiedliche Offensivspieler auf dem Platz zu haben, die aber nicht zu unterschiedlich sind, um sich gegenseitig nicht spielerisch zu befruchten oder ob man möglichst ähnliche Spieler sucht, um ein bestimmtes Konzept zu perfektionieren. Ich neige zur zweiten Alternative. Ich muss aber hinzufügen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ein Müller in Hochform nicht doch den Plan A ähnlich optimieren kann, wie es Götze und Reus können. Bei Podolski bin ich da skeptischer.
2. Boateng und Cristiano Ronaldo
Puh, ich kann da euren Optimismus nicht teilen. Klar, ich sehe euer Argument, aber…neee. Erstens glaube ich nicht, dass Boateng Ronaldo auf den ersten 2-3 Metern folgen kann. Hat er dieses Duell erstmal verloren, kann man nur hoffen, dass Ronaldo nicht schon im Strafraum ist, wenn Boateng versucht ihn doch noch zu erwischen. Zweitens ist es deshalb nötig C. Ronaldo zu stören, bevor er überhaupt antreten kann. Hier sehe ich Lahm was Timing, taktisches Verständnis und Erfahrung angeht, als weit überlegen gegenüber Boateng. Drittens liegt eine Crux des Verteidigerdaseins ja grade darin, dass ein Fehler ausreicht, um der Depp zu sein. Wo ein Stürmer nach einem Spiel mit 4 Chancen, aus denen er 2 Tore gemacht hat, der Held ist, ist ein Verteidiger mit 2 erfolgreichen last-ditch-tackles und 2 verschuldeten Elfmetern, gelinde gesagt, ein Sicherheitsrisiko. Leider ist Boateng aus meiner Sicht noch kein Verteidiger, von dem man beruhigt ausgehen kann, dass er ohne diesen einen entscheidenden Fehler auskommt. Und wenn ein Spieler solche Fehler provozieren kann, dann Cristiano Ronaldo. Ähnliches befürchtete ich auch schon bei den CL-Halbfinals, aber da hat sich Boateng in den Duellen mit Ronaldo zugegebenermaßen gut geschlagen. Aber schon das DFB-Pokalfinale hat wieder bewiesen, dass bei Boateng nach wie vor in riskant hohem Maße das Risiko des einen entscheidenden Fehlers besteht. Ich hätte mir deshalb, besonders wenn man die Erfahrung aus der Champions League bedenkt, Lahm als direkten Gegenspieler Ronaldos gewünscht.
JayM 7. Juni 2012 um 18:09
Bin ich glücklich, dass noch jemand genau meiner Meinung ist und die Dänen so hoch einschätzt.
Eine Vorraussage ist bei der Gruppe wie von euch angedeutet schwierig, aber wenn ich wetten müsste, dann würde ich auf Deutschland und Dänemark setzen.
Und Portugal halte ich nach wie vor für die schlechsteste Mannschaft in unserer Gruppe.
Ich bedanke mich schonmal im Voraus für die guten Artikel während der EM. Ich bin froh eure Seite gefunden zu haben, obwohl ich mich seitdem öfter über Kommentatoren aufregen muss. =)
maverick.91 7. Juni 2012 um 14:37
kann man den evtl auch irwie als mp3 oder so zum downloaden anbieten für unterwegs ?
ode. 7. Juni 2012 um 23:54
Würd ich auch gern wissen. Habe mir bisher alle Podcasts von euch für unterwegs runtergeladen.
Ansonsten: Weiter so, Jungs!!!
Miles 7. Juni 2012 um 14:24
Naja, wegen dem Zusammenspiel zwischen Reus und Klose/Özil habe ich eine etwas andere Meinung:
1. Er ist neu dazu gestoßen, insbesondere gegen Frankreich war die Offensivformation logischerweise unabgestimmt, da Sie in der Formation nie zusammengespielt haben und auch zu dem Zeitpunkt so gut wie keine Trainingseinheiten zusammen absolviert haben.
2. Reus Rolle als Abschlussspieler ist auch für ihn eigentlich relativ neu. Er spielt das eigentlich erst seit etwas über einem Jahr und dürfte eigentlich nicht die totale Indoktrination eines Stürmers haben, ist ja schließlich gelernter Flügelspieler.
Die Beobachtung der eher selten genutzten Außenbahnen im Spiel gegen Israel liegt auch an der Aufstellung der AV: Lahm invers und Boateng als gelernter IV sind nun mal nicht so häufig an der Grundlinie zu finden.
Aber ich fand die Diskussion zu Portugal ehrlich gesagt nicht langweilig, das war einfach tief drin… Ich muss euch nochmal für euer Engagement loben, habe auch euer E-Book gekauft.
Jetzt klingt der Beitrag echt nach BVB-Fanboy! ^^
Flinsi 7. Juni 2012 um 13:41
Es wäre supergeil, wenn Ihr Euren Podcast auch noch in den iTunes Apple-Zoo einbringen würdet! Dann hätte ich Euch noch mehr lieb:-)
TE 7. Juni 2012 um 13:42
Hey Flinsi, genau das versuchen wir gerade. Apple muss den Podcast aber zunächst genehmigen, das kann etwas dauern!