Wer Wind sät, wird Sturm ernten
Ein Kommentar zu den Geschehnissen rund um das Relegationsspiel und wieso eine Minderheit mit solch einem Verhalten der gesamten Fanszene schadet.
Disclaimer: Dieser Kommentar wurde von Spielverlagerung-Autor Tobias Escher angefertigt. Er vertritt darin seine persönliche Meinung. Diese Meinung stimmt nicht zwangsläufig mit der Sichtweise der übrigen Spielverlagerung.de-Redaktion überein.
Nach diesem Abend bleibe selbst ich lustlos zurück. Normalerweise analysiere ich sehr gerne Fußballspiele, mir bereitet jeder Artikel viel Freude. Auch dieses Spiel hätte genug Stoff für eine zünftige Taktikanalyse gegeben. Ich könnte darüber schreiben, wie sich Fortuna Düsseldorf nach dem frühen Führungstreffer zu weit zurückzog und Hertha die Initiative übernahm. Wie durch ihre tiefe Stellung und den großen Abstand zwischen Abwehr und Angriff Konter nur schwer möglich waren. Wieso Fortuna bis zur Pause eine Passgenauigkeit von 53% hatte und warum sich diese nach einigen Umstellungen in der zweiten Halbzeit wesentlich verbesserte. Nur: Selbst ich, der versucht, jedes Spiel analytisch zu betrachten, weiß, dass das, was auf dem Platz passiert ist, an diesem Abend von den Geschehnissen auf den Rängen überstrahlt wurde.
Was war passiert? In der 60. Minute fingen Hertha-Fans an, Bengalos in Richtung Eckfahne zu werfen. Wenige Sekunden zuvor fiel das 2:1 für Fortuna, eine mögliche Rettung der Hertha war dadurch in weite Ferne gerückt. Ein Ausgleich wäre allerdings immer noch möglich gewesen, gerade wenn man bedenkt, dass Hertha bis zur Halbzeit das bessere Team war. Allerdings war die Verzögerung der Fans ein Schlag ins Gesicht der eigenen Mannschaft: Sie nahmen jenen Spielern, die sie eigentlich unterstützen sollten, minutenlang die Chance, die Enttäuschung über das Gegentor in wütende Angriffe umzuwandeln. Thomas Kraft und seine Mitspieler waren zum Warten verdammt, hilflos und ohnmächtig.
Dass die Partie nach knapp zehn Minuten Unterbrechung weiterging, war für den Spielverlauf eigentlich egal. Die Hertha-Spieler hatten aufgesteckt, der Ausgleich war der erste vernünftige Angriff und zugleich einziger Torschuss der zweiten Halbzeit. Statt spielerischer oder kämpferischer Höhepunkte konnten die Fernsehzuschauer nur noch ein Highlight bestaunen: einen Platzsturm der Fortuna-Fans. Als diese nach einem Pfiff dachten, das Spiel sei beendet, stürmten sie den Platz – zwei Minuten vor dem Ende. Nach 20 Minuten Unterbrechung wurde das Spiel erneut angepfiffen, es war jedoch kein Wunder, dass angesichts der äußeren Umstände eine Schlussoffensive der Berliner ausblieb. Für den Aufstieg der Fortuna und den Abstieg der Herthaner interessierte sich nach der Partie so gut wie niemand.
In den letzten Jahren gab es mehr und mehr eine Entwicklung, nach der eine Minderheit der Stadiongänger den Ruf weiter Teile der Fankultur zerstört. Ich benutze mit Absicht das Wort „Minderheit“, da ich glaube, dass ein Großteil der übrigen Stadiongänger solch ein Verhalten ablehnt, auch innerhalb der viel gescholtenen Ultraszene. Und doch schafft es diese Minorität immer wieder, die Schlagzeilen nach dem Spiel zu diktieren.
Solche Aktionen schaden dabei dem Ansehen der gesamten Fanszene. Eine schlechtere PR als diesen Abend kann es gar nicht geben: Pro Saison zeigt das Free-TV genau vier Bundesligaspiele, Hin- und Rückrundenauftakt sowie die Relegationsspiele. Nun durften Millionen Fans, die normalerweise die Bundesliga höchstens in der Sportschau sehen, live und in Farbe dabei zusehen, wie Chaoten 22 Fußballspieler daran hindern, eine den Auf- und Abstieg entscheidende Partie auszutragen. Und spätestens morgen werden die gleichen Fans, die gestern Pyros warfen und unnötigerweise bereits in der 90. Minute auf den Platz drängten, auf „den Polizeistaat“ und die „Bonzen vom DFB“ schimpfen, wenn diese drakonische Strafen, noch mehr Kontrollen und eine Abschaffung der Stehplätze fordern. Doch sie sind selber Schuld daran.
Spätestens diese Partie könnte eine Eigendynamik in Gang setzen, die kaum ein Stadiongänger will. Die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland englische Verhältnisse bekommt, sprich: hohe Ticketpreise und wenig Stimmung, steigt mit jedem medienwirksam inszenierten Fehltritt jener Minderheit. Je mehr sich die Bundesliga für alle Gesellschaftsschichten öffnet (und das hat sie seit der WM 2006 definitv getan), desto größer wird der Aufschrei bei Pyrotechnik und Platzstürmen. Da wird dann schnell verallgemeinert und verschiedene Gruppen in einen Topf geworfen. Die Zahl der Gelegenheitsfußballschauer, die ein undifferenziertes „Die Stadien müssen mit allen Mitteln von solchen Idioten gesäubert werden“ rufen, steigt mit jeder solchen Aktion. Nur: Schuld daran sind nicht in erster Linie die empörte Öffentlichkeit oder die Marktschreier der Medien oder die opportunen Funktionäre, sondern die Chaoten, die den Mist verzapfen. Wer Wind sät, wird Sturm ernten.
Es ist besonders schade, dass der eigentliche Mittelpunkt des Geschehens, das Spiel an sich, teilweise vollkommen in den Hintergrund tritt. Jene Fans können noch so oft behaupten, sie tuen alle ihre Aktionen aus bedingungsloser Liebe zum Fußball, doch ihre Aussagen werden nicht wahrer. Genau das Gegenteil trifft zu: Solche Aktionen zeigen ein totales Desinteresse am Sport, das, was auf dem Platz passiert, ist nur der Rahmen für Zurschaustellungen von fehlverstandener Rebellion und Überlegenheitsgehabe. Beispiel Pyrotechnik: Es gibt sicherlich Gründe, Pyrotechnik als Emotion zu respektieren und in Teilen zu legalisieren, allerdings kann mir keiner erzählen, dass das Werfen von Bengalos auf den Rasen beim Kassieren eines Gegentreffers etwas anderes bezweckt als die Schädigung der Lieblingsmannschaft zugunsten der eigenen Selbstdarstellung.
Bei mir haben sie es jedenfalls geschafft: Ich habe keine Lust mehr, mich mit diesem an und für sich sehr interessanten Fußballspiel zu beschäftigen. Die Minderheit hat gewonnen.
119 Kommentare Alle anzeigen
Peter Duplo 20. Mai 2012 um 10:28
Entweder der Autor hat einen ausgesprochen exotischen Humor, oder aber er hat sich gerade zum ersten Mal mit Fußball und der ursprüngliche Fanszene dieser modernen Sportoperette befasst.
Ja es gibt neben dem Kuchenblock und Kaviarschnittchen-Logen, auch noch wenige Vollprolls im Stadion. Diese gehören mit Ihren 2.0 Promille und geistigen Unflat einfach in das Stadion. Der Platzsturm war im Grunde auch keine Besonderheit und wird von den Medien gerne als „Wahnsinnsstimmung“ (Bierduschen inklusive) bezeichnet. Schade nur, dass die Zuschauer in Düsseldorf anscheinend nicht wussten wie sich ein Schlußpfiff anhört.
Ich finde den Abschluß des Artikels, nach gefühlten 2000 Zeilen stereotyper Vorurteile sagenhaft: „Bei mir haben sie es jedenfalls geschafft: Ich habe keine Lust mehr, mich mit diesem an und für sich sehr interessanten Fußballspiel zu beschäftigen. Die Minderheit hat gewonnen.“
Gott sei Dank, das Spiel wird es überleben.
Tzaduk 4. Juni 2012 um 17:27
Sich über die „Schnittchen-Esser“ lustig zu machen, gehört bei „wahren Fans“ ja zum guten Ton. Wie ich aber oben schon schrieb, muss nicht jeder, der keinen Bock auf Bengalos (höhere Temperaturen als in Gasturbinen) hat und vielleicht auch nicht die entsprechende feuerfeste Kleidung tragen will (Ich empfehle Keramik-Rüstungen), automatisch ein „Nicht-Fan“ sein. Andere, weil hallengebundene Sportarten können auch Stimmung machen, ohne dabei die Vollprolls mit 3.8 im Turm als menschliche Fackeln zu nutzen.
Die Geschichte mit dem Stadion-Sturm dagegen kennt man auch aus anderen Sportarten – wobei ich das gerne mal beim Wasserball sehen würde. Den insgesamt zu „verbieten“, ist daher auch vermutlich müßig, erlaubt ist es eh nicht. Warum die Geschichte mit der Uhr und dem endgültigen Schluss eines Events wie eines Relegationsspielens aufkommt, ist aber auch gerade nach so einer Geschichte besonders verständlich.
Ist eh alles müßig, der DFB wird hier noch die eine oder andere „Runde“ drehen und nichts ändern.
Zusammenfassend lässt sich zu dem Thema aus meiner Perspektive nur sagen: Hertha ist zu Recht abgestiegen. Das Spiel hätte dennoch so nicht enden dürfen. Eine Wiederholung (auch, wenn das Sportgericht das anders sieht) hätte ich gerechter gefunden. Relegationsspiele sind reine Geldschneiderei, der Sieger eines solchen Spieles ist kein besserer Erstligist als vor dem Spiel.Bengalos gehören nicht in die Hand der beschworenen Vollprolls, die können von mir aus D-Böller halten (aber nicht werfen), das macht sicher auch Spaß. Die drei Spezialisten, die aus dem Mob in der Lage sind, Gefahr und Schönheit gegeneinander abzuwägen, sollten das mal drei Spiele lang machen – dann packen sie eh wieder ein. Und abschließend möchte ich sagen, dass der Autor des Kommentars seine Meinung kundtut – keinen wissenschaftlichen Bericht über die Psyche des Fußballs schreibt. Dass ich seiner Meinung bin, macht es mir leichter…
Also: Danke, gute und besonnene Abwägung.
marus 18. Mai 2012 um 12:56
@ fredo
dein vorletzter absatz trifft es auf den punkt.
deshalb noch mal die frage die ich mir die ganze zeit stelle:
WAS HATTEN DIE FANS ZU DIESEM ZEITPUNKT AM SPIELFELDRAND ZU SUCHEN UND WIE WAR ES IHNEN MÖGLICH DA HIN ZU KOMMEN?
das ist für mich nicht nachzuvollziehen und sieht für mich einfach nicht nach profisport aus!und das argument dass man keine gewalt beim stürmen des platzes sehen konnte zählt für mich überhaupt nicht!die gesamte situation an sich(wenn auch gewaltfrei) ist für mich schon mehr als seltsam und lässt kein über ab- und aufstieg entscheidendes fussballspiel zu!
===> deshalb gibt es für mich nur eine konsequenz : Wiederholungsspiel
DB 4. Juni 2012 um 21:47
Obwohl ich die Sache prinzipiell ähnlich sehe, kann es hierbei kein Wiederholungsspiel geben, da der Schiedsrichter die Partie (nach eigenem Ermessen) „ordnungsgemäß“ zu Ende gebracht hat. Ein ordnungsgemäß beendetes Spiel stellt somit keinerlei Diskussionsgrundlage für eine Wiederholungspartie dar – der einzige mögliche Grund die Entscheidung zu revidieren wäre eine Gefahr für Leib und Leben der Spieler gewesen, die zumindest konkret nicht nachgewiesen werden konnte.
Somit handelt es sich um eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters (also der Wiederanpfiff und die ordnungsgemäße Beendigung der Partie) und das allerletzte, was ein Sportgericht im Fußball antasten wird, ist die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters.
Selbst wenn ein Sportgericht zu einem anderen Urteil gekommen wäre, wäre spätestens der Druck der Fifa zu hoch gewesen, um das Urteil aufrecht zu erhalten, da ein Urteil, dass die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters in Frage stellt, möglicherweise uneinschätzbare Dimensionen hätte annehmen können.
Ein anderes Urteil hätte somit eigentlich gar nicht fallen können,
HW 5. Juni 2012 um 10:58
Naja, wenn man wollte, dann könnte man auch.
Da gab es doch mal dieses Spiel im Europapokal, 1971 (okay, lange her) Gladbach gewann 7:1 gegen Inter Mailand, aber Boninsegna wurde beim Stand von 2:1 von einer Büchse getroffen (was glaube ich nicht per TV o.ä. be- oder widerlegt werden kann). Das Spiel wurde wiederholt und Gladbach schied nach einem 0:0 aus. Boninsegna brach in diesem Spiel Ludwig Müller Schien und Wadenbein.
Was lernen wir:
1. Man findet Mittel und Wege, wenn man will (z. B. ein Spiel wiederholen).
2. Im Fußball gleicht sich nichts aus, fragt Ludwig Müller.
HW 5. Juni 2012 um 10:59
Und: Die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters bei nem Foul ist was anderes als bei einem möglichen Spielabbruch. Das sieht dann wahrscheinlich auch die FIFA so.
HW 17. Mai 2012 um 14:38
„Bei mir haben sie es jedenfalls geschafft: Ich habe keine Lust mehr, mich mit diesem an und für sich sehr interessanten Fußballspiel zu beschäftigen. Die Minderheit hat gewonnen.“
Nein, alleine durch deinen Kommentar beweist du das Gegenteil.
Ich hatte schon wärend des Spiels im Netz eine Diskussion mit Leuten, nicht wegen der Vorkommnisse beim KSC Spiel, sonder wegen einiger Reaktionen darauf im Netz. Und dann fing der Mist bei FD – HB auch an.
Mich stimmt es traurig, wie immernoch Leute solch ein Verhalten verteidigen und genauso stimmen mich Kommentare traurig, die fordern die Polizei möge doch einfach jeden verprügeln der den Platz stürmt. Das wiederspricht meiner Auffassung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und es sind keine Lösungen für die Probleme.
Daher danke für deinen Kommentar.
Die Welt hat Vernunft nötig. Emotionen sind erlaubt, aber was einige als Emotionen bezeichnen ist nur Ignoranz.
Fredo 17. Mai 2012 um 13:11
Servus,
Erstmal möcht ich dir recht geben, hatte nach dem Spiel auch ne Portion Wut im Bauch auf die Fans, die jenes, ansonsten gute und emotionale Endspiel um die Ligazugehörigkeit verschoben haben! Wie du richtig bemerkst, haben zunächst die Hertha-„Fans“ ihrer Mannschaft die schnelle Ausgleichchance und ein etwaiges Momentum verbaut. Gleiches gilt aber auch für die Fortunen-Fans, die der Hertha die allerletzte Chance raubten; denn das, was in den 90 Sekunden nach der Unterbrechung kam, war ein Farce! Das hatte nichts mit Fußball
zu tun! Jeder Herthaner (Ausnahme Kraft) war bemüht den Ball schnellstmöglich loszuwerden. Es ist und bleibt natürlich reine Spekulation, ob es die Hertha noch geschafft hätte!
Man kann sagen, Hertha hat es in den 180 Minuten nicht geschafft, warum jetzt? – Oder sie hätten es in der gesamten Saison nicht geschafft, warum jetzt?
Nichts desto trotz wurde ihnen durch die „Fans“ beider Lager die rechtmäßige Chance genommen, es irgendwie noch zu deixeln, die Liga zu erhalten; verdient oder nicht. Genau das ist die Relegation! Genau das ist gewissermaßen auch Fußball, Irrungen und Wirrungen bis zur letzten Sekunde, von denen man noch in Jahren erzählen wird – bspw. das Tor von Gladbach in der letztjährigen Relegation in allerletzter Sekunde – was eine unfassbare Ekstase nach sich zog! Oder das diesjährige Topspiel der Bundesliga – das 4:4 des BVB gegen den VFB, bei dem das Publikum einen enormen Anteil daran hatte, dass der BVB noch mal zurückgekommen ist. Dies sind Beispiele, die zeigen, wie einerseits die Spieler die Fans emotionalisieren lassen, anderseits aber auch die Fans, die den Spielern durch Gesänge und Anfeuerungen den letzten Schub geben können.
Die Relegation bildet in meinen Augen einen höchstemotionalen, ABSOLUTEN Höhepunkt der Saison. Freude und Trauer so nah beieinander! Die perfekte Inszenierung!
Das diese Emotionen eben nicht nur auf dem Platz, bei den Spielern, sind/bleiben ist mehr als nur selbstverständlich, gerade wenn man bedenkt, dass 5000 Berliner unter der Woche quer durch die Republik fahren, um nach dem letzten Strohhalm zu greifen! Ihr Frust nach dem 2:1 ist für mich auch nur all zu verständlich! Legalisiert oder rechtfertigt ihr idiotisches Verhalten natürlich nicht! Sie schaden damit nicht bloß sich selbst und ihrem Verein, sondern auch allen anderen Fußballfans! Warum man sowas macht ist mir absolut unverständlich! Nicht eingehaltene Versprechungen des DFB/ der DFL hin oder her, was verboten ist, ist verboten! Allerdings möchte ich hier keine Diskussion vorantreiben, die schon zigmal geführt wurde!
Daher – und das ist die viel entscheidendere Fragestellung für mich – Frage ich mich, wie es möglich sein kann, dass tausende Fortunenfans, aller Altersklassen und sozialer Hintergründe, es geschafft haben, in den Innenraum gelangen konnten! Absolutes Unding! Und das von jeder Tribüne aus! Absoluter Planungsfehler und somit Wettbewerbsverzerrung!
Fazit: Es gibt nichts schöneres, als emotionale Fans, die ihren Verein lieben und unterstützen! Es ist ein Geiles Bild, eine tribüne mit Bengalos ausgeleuchtet zu sehen – schade das sowas in Deutschland ( ZU RECHT ) verboten ist. Was in Düsseldorf vorgefallen ist, ist unentschuldbar und muss exemplarische Konsequenzen haben!
Aber, Emotionen gehören zum Fußball dazu! Wenn einige über die Strenge schlagen muss es irgendwie möglich gemacht werden sie dafür zu bestrafen, aber nicht die Gesamtheit!
Ex 17. Mai 2012 um 12:45
ein zentraler Punkt der auch vom Autor nicht differenziert genug heruasgearbeitet wird ist der Unterschied/Gemeinsamkeiten der zwei Ereingisse „Pyro“ und l“etzte Minuten“ betrifft. Gerade durch diese 2 Ereignisse bekam diese Diskussion erst ihren lauf..
1. Die Pyro Szenen gehören aufs stärkste Verurteilt
2. Das kurz vor Ende der Rasen betretten wurde zeigt im wesentlichen die Euphorie, Spannung und den Alkohol auf seiten der Fans. Ich konnte darin kein Gewaltätigkeit oder „Fussball zerstörendes“ verhalten erkennen. Sicherlich war es eine ausnahme Situation und sicherlich beeinflusst dies die Spieler und sollte nicht langfristig ins Spiel intergrieren werden .Das Problem war jedoch der nagativ Kontext, welcher durch die Pyro-Ereignisse erzeugt wurde und in welchem dieser zweite Punkt betrachtet wurde. Trozdem sind das 2 völlig verschiedene Situation welche sich gegenseitig nicht bedingen. So zumindestens mein Eindruck.
Wenn man das alles in einen Topf wirft wird man den Ereignissen nicht gerecht.
Wesentlich schlimmer ist das bei der ARD 20min das Ende des Fussballs heraufbeschworen hatte und die ungeheuerliche Grausamkeit des Platzstürmens herausgearbeitet wurde. Man hatte das Gefühl das Mordor in Mittelerde eingefallen ist…
Auch die Berichterstattung hat eine gewisse Verantwortung.
Rasengrün 17. Mai 2012 um 03:04
Während die Vorgänge in Karlsruhe und noch mehr in Düsseldorf in Schnellrotation den medialen Durchlauferhitzer befeuern gerät erstaunlich schnell in Vergessenheit, dass wir in den letzten Wochen in direkter Folge von Spielen nur haarscharf an zwei Toten vorbeigeschrammt sind. (Bielefeld, Bremen) Darüber wird mir viel zu wenig gesprochen, dabei ist das mindestens genauso besorgniserregend. Wenn Fußball ganze Stadtgebiete in Gefahrenzonen verwandelt verliert er seine Daseinsberechtigung.
songbilong 17. Mai 2012 um 03:01
100% Agree mit Ex-Dauerkartenbesitzer Fulham! Ausserdem verrauchen Pyros das Stadion und es stinkt. Wem die Polizeianwesenheit provoziert, der tickt nicht mehr richtig.
Booby 16. Mai 2012 um 23:27
@Kurvenkult: Jungs, ernsthaft, bleibt mal lieber bei euren drolligen Kurveninszenierungen. Von Fussball(taktik) habt ihr (schon länger auf eurer Seite schwarz auf weiß zu lesen) jedenfalls keine Ahnung.
Kurven Kult 18. Mai 2012 um 23:51
Lustig. Und originell. Und so sinnfrei. Wo ich mich so ungefähr genau null Mal über Taktik auf meinem Blog ausgelassen habe.
Booby 19. Mai 2012 um 16:41
Eben! Wenn hier jemand per Kommentar fundierte Analysen spielbestimmender Taktiken als ‚drollig‘ bezeichnet, während er selbst vor lauter Selbstinzenierung mit Pyrotechnik, Choreographie, Fahne schwenken und Fotodokumentation vom Spiel außer den Toren kaum was mitbekommt, hat der vielleicht Ahnung von ‚Fanthmen‘, aber wohl weniger vom Fussball!
Kurven Kult 20. Mai 2012 um 03:18
Bobby, Bobby, Bobby. Es wird immer besser. Erst behauptest Du irgendeinen Unsinn, dann packst Du gleich vier Unterstellungen in einen einzigen Satz. Als nächstes stampfst Du vermutlich auf den Boden oder verpetzt mich beim Klassenlehrer.
Tzaduk 4. Juni 2012 um 17:05
Also, wenn ich die „Kurvenkult“-Photos betrachte, dann wird mir ganz anders. Ich halte mich für einen grundsätzlich ausgeglichenen Fußball-Fan, der einfach Spaß am Sport hat. Das ganze Drumherum ist mir eher unheimlich, quasi-religiös und eine gewisse Form der Kompensation für … naja, ich sag mal: „anderes“.
Für mich ist die Mischung aus politisierter („Legalize it!“) Aufmachung und Event-Kultur („Boah! Feuerwerk!“) erst einmal unabhängig vom Sport und damit auch unabhängig von irgendeiner Mannschaft. Lieber Herr Kult, Sie könnten doch auch einfach mal Fotos aus der Kurve eines Basketball-Spieles oder Wasserball zeigen, aber irgendwie rocken die dann vermutlich doch nicht so. Schade eigentlich, denn DIE Leute sind vermutlich „richtige“ Fans, denen liegt ihr Verein am Herzen, die schreien und trampeln auch mit „nur“ 1000 anderen und müssen vor allem am Ende genau wie alle anderen nach Hause gehen. Die absurde Behauptung, nur der Fußball sei emotional, ist so dünnbrettig, dass es sich kaum lohnt, darauf einzugehen.
Ich finde tatsächlich auch, dass man ein paar Auserwählten, die das ganze Spiel nüchtern und grundsätzlich zurechnungsfähig sind (Das schließt vielleicht den einen oder anderen Foristen leider aus) sehr wohl eine beschränkte Lizenz zum Feuerwerken geben kann. Ich vermute nur, dass sich diese Lizenz sehr schnell erledigt hat, wenn die betreffenden „Eliten“ (=Auserwählten) merken, dass sie nicht die einzigen sind, die zündeln – SIE aber dafür geradestehen müssen.
Wären Sie, Herr Kult, denn bereit, die vermutlich entstehenden Strafen für Zerstörung anderer Leut Eigentum alleine zu blechen?
Mork vom Ork 16. Mai 2012 um 23:07
Seit Jahren höre ich immer wieder, daß Bengalos zum Fußball und zur „Fankultur“ dazugehören. Diese Argumentation finde ich ungefähr so einleuchtend wie die Aussage „Hip Hop und Basketball gehören einfach zusammen“ (allzu hipper DSF-Moderator ca ’99).
Zugegeben, ich persönlich verstehe das Abbrennen von Bengalos nicht. Ich verstehe ganz allgemein nicht, wieso jemand zu einem Fußballspiel geht, um dort dann IRGENDWAS zu tun, mit dem man (sich selbst und andere) vom Geschehen auf dem Rasen letztendlich ablenkt. Es wird ja gerne von einem Gewinn an Atmosphäre gesprochen, den die Fackeln bewirkten. Das Wort „Tradition“ wird auch oft bemüht. Inwiefern das ein Feuer in einer Menschenmenge legitimiert, muß mir noch erklärt werden.
Die Schlagzeilen nach dem ersten Relegationsspiel hatten den Tenor „Hertha mit einem Bein in der 2. Liga“. Obwohl ja noch alles möglich war! Und gestern stürmen hunderte Zuschauer den Platz, als noch Minuten zu spielen waren. Obwohl der Duselfaktor im Fußball so hoch ist wie in kaum einer anderen Sportart. Ein Tor von der Mittellinie, z.B., ist äußerst unwahrscheinlich, aber auch noch in der letzten Spielsekunde möglich. Offensichtlich handelte es sich bei den voreiligen Platzstürmern zwar um Fortuna-Anhänger, aber nicht um Fußballfans. Ich sage das ganz pauschal: Ein Fußballfan steht etliche Minuten vor Abpfiff nicht siegessicher an der Seitenlinie, um als einer der Erster ganz plakativ vor aller Augen den Aufstieg zu bejubeln. Ein Fußballfan bangt in dieser Situation um das Unentschieden und rauft sich vor Aufregung die Haare. Bis zum verdammten Schlußpfiff.
Flowbama 18. Mai 2012 um 15:53
Basketball und HipHop gehören tatsächlich zusammen.^^
Kurven Kult 16. Mai 2012 um 22:13
Jungs, ernsthaft, bleibt mal lieber bei euren drolligen Taktikanalysen. Von Fanthemen habt ihr (seit heute hier schwarz auf weiß zu lesen) jedenfalls keine Ahnung.
JayM 16. Mai 2012 um 22:49
naja, es handelt sich hier um keinen redaktionellen beitrag sondern um einen kommentar. und ein kommentar ist journalistisch einfach nur die einzelmeinung einer person – somit kannst du dem autor zustimmen oder nicht, es ist aber nicht viel anderes als würde dir jemand seine meinung an der theke kundtun. der sinn eines kommentars ist die diskussionsanregung (ohne die notwendige objektivität eines redaktionellen artikels) – und das ist ja zweifelsfrei gelungen.
besser so eine diskussion zum meinungsaustausch, als gar keine 🙂
HW 17. Mai 2012 um 16:39
„Fanthemen“ nennt man es bis mal jemand dabei draufgeht.
marus 16. Mai 2012 um 22:12
ich will pyrotechnik und die daraus resultierende gefahr nicht verharmlosen – um gottes willen.aber das problem ist doch bekannt…natuerlich sind pyros auf dem feld auch grund für spielunterbrechungen ebenso wie ein platzsturm…
mir geht es aber darum (das sag ich als aktiver spieler) dass man schlichtweg nicht fussball spielen kann wenn man jederzeit damit rechnen muss, dass ein ganzes stadion euphorischer aber eben teils auch aggressiv und provokant feiernde fans auf das feld rennt.
noch etwas:
was denn wenn es einen elfmeter gibt obwohl der eine fan den elfmeterpunkt schon in die tasche gesteckt hat???sagt dann der schiri:moment wir schneiden kurz was an der eckfahne raus und legen es als ersatz hin dass der elfer ausgeführt werden kann??ist zwar alles nicht passiert…haette aber koennen.
noch etwas zu dem link von 11freunde mit hubnik…
versetzt euch mal in einen herthaspieler:
dir wird grade bewusst dass du naechstes jahr nicht mehr in der 1. liga spielst und auf einmal provoziert dich einer der 1000 fans des anderen teams die grade den platz stuermen(wie auf dem bild zu sehen).es schaukelt sich hoch und es gibt eine schubserei bzw schlimmeres!
dann hiesse es wieder jaja die profis verdienen genung geld und sollen sich gefälligst auch professionell verhalten und drüber stehen…
aus dem grund haette ich mein team erst wieder aufs feld geschickt wenn die fortuna anhänger ALLE vom platz sind und vor allem auch nicht mehr die moeglichkeit haben ohne weiteres auf den platz kommen zu koennen
mfg
marus 16. Mai 2012 um 21:19
@ D
danke fuer die links…allein das bild mit hubnik sagt alles.genau das meine ich mit meinem kommentar.es kann doch nicht sein dass spieler die durch den eben erfaherenen abstieg gedemuetigt genug sind auch noch als freiwild fuer die feiernden( aber im normalfall eben auch poebelnden und provozierenden) fans zum abschuss frei gegeben werden!
ich will die berliner anhaenger nicht frei von schuld sprechen.jedoch gibt es einen meilenweiten unterschied zw. pyrotechnik(was ein allg. problem vieler vereine ist) und einem ganzen stadion voller (wenn auch friedlicher) fans,die ohne ruecksicht ins spielgeschehen eingreifen und das spiel somit in eigenregie abpfeifen wollen und einen unfassbaren druck auf den gegner
( fuer die restliche spielzeit )ausüben den sich keiner von uns vorstellen kann
mfg
marus
Tank 16. Mai 2012 um 21:52
Sehe die Pyrogeschichten (von beiden Seiten) eigentlich als tendentiell schlimmer als den gestrigen Platzsturm. Nicht dass der okay wäre. Alles was du dazu sagst, warum ein Platzsturm während des Spiels oder sofort nach dem Spiel schlecht ist, stimmt. Aber bei den Pyrosachen sehe ich noch stärker die Gefahr ernsthafter Verletzungen. Daher bewerte ich das noch negativer. Ob das nun weit verbreitet ist oder nicht, egal.
marus 16. Mai 2012 um 18:29
@ fan
genau das ist es doch…selbst wenn die fans nur friedlich feiern wollen muss hertha wenigstens die moeglichkeit gegeben werden den platz zu verlassen.normal sieht man beim abpfiff die bankspieler und rest des teams aufs feld sprinten und nicht den kompletten 12. mann.ist doch voll i o dass die fans spaeter auf den rasen duerfen und den 11 erpunkt und tornetze mitnehmen wollen…aber alles im rahmen bitte
ich spiele selbst in einer der untersten klassen fussball aber so etwas unprofessionelles und respektloses hab ich selbst bei uns noch nie gesehn … das war ein paradebsp. fuer die respektlosigkeit vor dem spiel an sich…wenn man nicht mal warten kann dass der schiri ordnungsgemaess abpfeift sollte man echt mal nach seinem hirn suchen
D 16. Mai 2012 um 18:07
Wer sich mal anschauen möchte, wie friedlich die Düsseldorfer Fans doch beim Platzsturm waren, dem sei 11Freunde empfohlen. Insbesondere das Bild sagt eine ganze Menge dazu aus:
http://www.11freunde.de/bundesligen/152774
Ebenso sagt das Bild bei Spox sehr sehr viel aus. Immerhin ist ein völlig überforderter Ordner mal sichtbar, der die beiden Spieler gegenüber dem Fotografen rechts abschirmt. Die 3 Düsseldorfer auf den anderen Seiten lässt man aber gewähren.
http://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/1205/Artikel/lewan-kobiaschwili-ermittlungen-nach-schlag-gegen-schiedsrichter-wolfgang-stark-dfb.html
(Zu der dortigen Geschichte kann niemand was konkretes sagen, oder?)
Darüber hinaus wären noch Bilder von Spielern mit Bengalos verfügbar…Ich spare mir, den Verein zu nennen. Reguläres Spiel?
Eventuell kann einer der „friedliebenden Düsseldorfer“ nochmal seine Behauptungen ernsthaft wiederholen und erläutern, wie man da als Spieler weiterspielen soll und dabei auch noch (eventuell) das 2:3 erzielen? Sorry, aber macht euch nicht lächerlich…
marus 16. Mai 2012 um 17:23
wie die spielverzögerung zustande kam ist doch wurst beide lager waren pyromässig unterwegs…aber wenn 1000e anhänger eines lagers das spielfeld unter kontrolle haben,das spiel jedoch noch lauft, hat das mit einem fairen wettkampf nix zu tun…niemand kann mir erzählen dass auch nur ein hertha-spieler vom kopf her „normal“ weiterspielen konnte!die waren nur froh nach abpfiff so nah wie möglich am kabinengang zu stehen…ob es jetzt nur restliche 90 sek waren ist egal…mal angenommen es wäre noch mehr zeit fuer hertha gewesen ein entscheidendes tor zu erzielen wäre die situation noch extremer gewesen…aber selbst diese 90 sek haetten unter umstaenden reichen koennen um das komplette stadion in einen höchstaggresiven hexenkessel verwandeln zu koennen.ausserdem finde ich dass jeder hertha spieler nach dem abpfiff die moeglichkeit haben muss den platz erstmal in ruhe verlassen zu koennen um sich nicht die sprueche und das poebeln der jubelnden duesseldorfer fans anhoeren zu muessen!
Fan 16. Mai 2012 um 17:41
an dem letzten punkt is was dran. ich finde es zwar an sich nicht verwerflich, dass die fans NACH abpfiff auf das spielfeld können, um mit ihrer mannschaft zu feiern. das sollte allerdings erst geschehen, wenn das gegnerische team den platz verlassen haben und „außer gefahr“ sind, auch wenn diese gefahr uU nicht vorhanden is. weiß man ja vorher nich immer so genau
marus 16. Mai 2012 um 15:02
das ganze ist doch ein schlechter witz.das spiel ist zu ende wenn der schiri abpfeift.bis dahin wird weiter gespielt.das hat jeder spieler zu respektieren dann haben es die fans erst recht zu akzeptieren.was hatten die ganzen leute zu diesem zeitpunkt überhaupt am spielfeldrand zu suchen???ich bin für ein wiederholungsspiel.allein schon aus prinzip…das was wäre wenn ist doch der punkt.wenn berlin ein tor gemacht hätte…da hätte es mord und totschlag gegeben.natuerlich kann man sagen es ist doch alles gut gegangen und alles ist relativ friedlich geblieben aber das zählt für mich nicht.die spieler beider teams dürfen in KEINEM fall gefährdet werden und das war leider zu keinem zeitpunkt ab der 95. minute gegeben.ich als otto rehagel hätte meine mannschaft nach den ereignissen nicht wieder auf den rasen geschickt.soviel steht fest…
Tilman 16. Mai 2012 um 13:54
Finde ich super. Ich habe diesen Gedanken auch schon oft genug gehabt, da ich selbst Basketball spiele. Am besten auf 40 Minuten pro Halbzeit und die Uhr wird bei ruhenden Bällen gestoppt. Keine Spielverzögerung, kein Gerangel nach einem Ball (z.B. beim 2:2 wieder geschehen) uvm. Bringt nur Vorteile für alle.
Der Trainer 16. Mai 2012 um 14:56
Habe früher auch Basketball gespielt… irgendwie ist das beim Fußball schwer vorstellbar, mit der gestoppten Uhr. Das wäre dann schon eine richtige Regelrevolution.
Statistisch gesehen gibts in nem Fußballspiel ca. 57 Minuten reine Spielzeit (hab ich mal irgendwo in ner Analyse gelesen), wenn man die ganzen Unterbrechungen wegrechnet. Bei 2 x 40 Minuten kann das dann schon ziemlich lange werden. Die 2 x 20 bzw. mittlerweile 4 x 10 beim Basketball ziehen sich auch stark in die Länge. Schwierige Sache.
Als aktiver Fußballer bin ich allerdings dann doch dafür nichts daran zu ändern. Spiel dauert 90 Minuten und ist aus, wenn der Schiedsrichter pfeift. Das mit der Ecke ist so ne Sache. Rein regeltechnisch muss der Schiri das nicht mehr ausführen lassen und kann abpfeifen. Ist eben die berühmte „Ermessenssache“.
Delo 16. Mai 2012 um 13:30
Zum Thema: Erstürmung des Platzes passierte versehentlich, weil keiner wusste, ob das Spiel schon zuende ist.
Ich frage mich immer wieder, warum Fußball meines Wissens der einzige Profisport ist, bei dem der Schieri allein entscheidet, wann das Spiel exakt zuende ist. Normalerweise ist ein Spiel zuende, wenn die Zeit abläuft oder der Spielstand entsprechend ist. Warum gibt es beim Fußball keine Uhr, die für alle sichtbar mitläuft? Der Schieri kündigt sieben Minuten Nachspielzeit an – OK, dann wird bis 97:00 gespielt und keine Sekunde länger. Ist in allen anderen Sportarten auch so.
Schon zur Halbzeit fand ich das unmöglich: eine Minute Nachspielzeit angezeigt. Bei 46:00 gibt es Ecke, die dann noch ausgeführt wird – warum? Was passiert, wenn aus der Ecke direkt noch eine Ecke entsteht? Und dann noch eine usw.? Wenn Hertha bei 46:32 ein Tor aus der Ecke gemacht hätte, hätte ich mich als Düsseldorfer aufgeregt.
Sorry für die kleine Abschweifung, aber das versehentliche Auf-den-Platz-rennen hätte damit meiner Meinung nach vermieden werden können.
Max 16. Mai 2012 um 13:55
Ich frage mich auch schon länger, warum nicht einfach die Uhr angehalten wird, wenn abgepfiffen ist. Klappt in anderen Sportarten ja auch problemlos.
Warum die Fußballverbände allgemein die Entscheidungsgewalt des Schiedsrichters so betonen, und sich bspw. auch gegen Videobeweise ausspechen, lässt sich für mich mittlerweile nicht mehr nachvollziehen. Ich würde sogar davon ausgehen, dass da irgendwelche krummen Dinger laufen. Aber das gibt natürlich niemand zu.
Vin 16. Mai 2012 um 13:04
Pyrotechnik hin oder her – der eigentliche Skandal ist die Wettbewerbsverzerrung durch die aufs Feld stürmenden Düsseldorfer Fans.
blablubb 16. Mai 2012 um 12:37
Hallo,
1. Nach dem 2. Tor der Düsseldorfer wurde Pyrotechnik in beiden Fanlagern gezündet. Das sollte man erwähnen.
2. Zum Platzsturm: Das waren keine Chaoten, sondern enthusiastische Fan, Mütter mit Kindern. Die Szenen sahen mehr als erschreckend aus, hatten aber wenig mit Krawall zu tun.
Fair wäre ein Wiederholungsspiel auf neutralem Platz. Ob es dazu kommt, ist fraglich. Auf der DFB-Website ist nichts zu den Krawallen zu lesen. Das lässt schon viel erahnen.
C 16. Mai 2012 um 17:05
Das Spiel gestört haben die Hertha Pyros die aufs Spielfeld flogen, weswegen es überhaupt erst zu 7 Minuten Nachspielzeit und dem ganzen Wirrwarr kam.
Der Logik hier die Hertha auch noch mit einem Wiederholungsspiel zu belohnen kann ich mich keineswegs anschließen.
Vin 17. Mai 2012 um 15:52
Sehe ich ähnlich. Allerdings waren das ja auch keine „Krawalle“. Sowohl die Bengalos als auch das Stürmen des Platzes waren Ausdruck überschäumender Emotionen und sicher nicht klug, aber GEWALT hab ich keine gesehen. Es bleibt jedoch, dass Wettbewerbsverzerrung zu Ungunsten von Hertha BSC vorliegt. …und deswegen: Wiederholungsspiel!
Kommissarmartin 18. Mai 2012 um 23:00
zu 2.
„Das waren keine Chaoten, sondern enthusiastische Fans, Mütter mit Kindern“ – die dann auf dem Platz gleich wieder die verbotenen Bengalos zünden???
blubb 16. Mai 2012 um 12:20
„Bengaloswerfen legalisieren! Emotionen respektieren!“
🙁
EvS 16. Mai 2012 um 12:29
„steine werfen legalisieren! emotionen respektieren!“
„totschlag legalisieren! emotionen respektieren!“
merkste selber dass deine „argumentation“ gewaltig hinkt, oder?
smerk 16. Mai 2012 um 16:33
@blubb
Ich stelle mir gerade folgende Situation vor, die ich hoffentllich nie erleben werde: Ich bin mit meiner Tochter und meiner Frau im Stadion. Ein Vollpfosten (milde ausgedrückt) schmeisst seinen Feuerstab und trifft meine Mädels. Das heisst für mich 10 Jahre wegen Totschlag. Oder: Einfach nicht mehre ins Stadion gehen, weil da zu viele Vollpfosten rumhängen, oder was wäre die Konsequenz aus deinem Vorschlag?
Willst Du Verhältnisse wie in Itlalien, Spiele vor leeren Stadien als Dauerzustand, weil sich kein normaler Mensch, geschweige denn Familen mehr hintrauen. Es hat hier viele Kommentare gegeben, die sinngemäß die Aussage hatten, dass Feuer nicht in ein Fußballstadion gehört, genausowenig wie Gewalt. Jungs, wenn ihr meint, dass das sein muss, dann trefft euch doch wie die Hools auf einer Weise und zündelt da rum. Oder haut euch gegenseitig in die Fresse, auch gut, aber lasst die normalem Menschen, die genauso viel Emotionen und Herzblut für ihren jeweiligen Verein haben, in Ruhe. Oder werdet erwachsen.
Beitrag gekürzt. Bitte sachlich und ohne Beleidigungen diskutieren. Die Redaktion.
Booby 16. Mai 2012 um 17:21
@EVS und @smerk: Blubbs Posting stand erstens in Anführungszeichen sowie mit einem ‚:-(“-Smiley und war zweitens wohl eine Verballhornung der Forderung aus der Pro-Pyro-Ecke „Pyrotechnik legalisieren. Emotionen respektieren“. Beim nächsten Mal vor dem Lospoltern und dem Fagen ob sie jemand noch alle hat also bitte nochmal durchatmen. Danke!
Der Vollständigkeit halber: Ich bin ebenfalls absolut dagegen, dass neben mir oder sonst jemandem im Stadion eine 2000°C heisse Magnesiumfackel gezündet wird.
EvS 16. Mai 2012 um 20:33
ändert aber nichts an der situation dass es dieses argument trotzdem gibt
trotzdem sorry für die fehlerhafte interpretation meinerseits
jack 16. Mai 2012 um 12:10
Meiner Meinung nach ist der DFB nicht ganz unschuldig an den Geschehnissen gestern:
Die Relegationsspiele wurden ja nicht eingeführt, weil der DFB da noch Zeit hatte, sondern um Geld mit der Dramatik, die solche Spiele bieten zu verdienen. Das ist im Grunde so, als ob die Meisterschaft jedes Jahr am letzten Spieltag zw. dem erst- und zweitplatzierten entschieden werden würde. Und das jedes Jahr. => Super, da Drama und Emotionen garantiert werden. Der, um in der Sprache unserer Zeit zu bleiben, Party-Fan freut sich natürlich, weil Liga-Alltag langweilig, FCB nur alle paar Jahre im CL-Finale und EM/WM nur alle zwei Jahre.
Das Problem ist nur, dass ich mit der Dramatik, die solche Relegationsspiele bieten natürlich nicht nur die Party-Fans emotional pusche, sondern natürlich auch die Fans und damit natürlich auch die Ultras.
Das v.a. letztere aufgrund ihrer intensiven Bindung zu dem Verein natürlich besonders von der Situation betroffen sind, und dass dann Einzelne die Nerven verlieren ist doch zwangsläufig.
Mal abgesehen davon, dass der Party-Fan doppelt glücklich ist, weil er praktisch zwei Spektakel zum Preis von Einem gesehen hat.
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Zur Erstürmung des Platzes:
Es passiert doch immer wieder mal, dass der Platz von den Fans der „Gewinnermannschaft“ gestürmt wird und die dann auf dem Feld feiern. zuletzt z.B. beim letztem BL-Spiel vom BvB.
Problem: wenn der Rasen vor Abpfiff erstürmt wird. Und da muss man meiner Meinung nach Nachsicht haben, schließlich dachten die Fans ja, dass das Spiel vorbei ist. Die wollten ja keinen Spielabbruch oder so provozieren, sondern haben einen Pfiff gehört, der nicht da war.
Klar, so was sollte nicht passieren, aber meiner Meinung nach sind die Pyros an der Eckfahne schlimmer einzuschätzen.
Medienwirksamer ist die Erstürmung, klarer Fall.
Rodney King 16. Mai 2012 um 11:55
Das Bengalos nicht auf den Platz fliegen sollten ist die eine Sache , das Chaos brach aber erst aus als der Platz (zu früh) gestürmt wurde..Und diejenigen die den Platz gestürmt haben waren nicht nur die Fans und Ultras aus der Kurve ,sondern vielmehr das D´dorfer Event-Publikum , Frauen ,Kinder und Normalos die beim Event Aufstieg in die BL dabei sein wollten.
In diesem Falle war es also wohl eher ein Problem der Blödheit des Düsseldorfers ansich als der gewaltbereitheit von Problemfans ..
EvS 16. Mai 2012 um 11:33
also das ist doch lächerlich zu sagen das doch alle ganz lieb sind und dolle aufpassen. sicherlich sind da auch feuerteufel dabei die beim zündeln aufpassen, aber du willst mir doch nicht erzählen dass da nicht auch zumindest leicht alkoholisierte mit dem feuer spielen. und wenn dann was passiert hat es wieder keiner kommen sehen weil es ja alles verantwortungsvolle menschen sind. blödsinn
„Wenn Verband und Vereine auf die Wünsche der Fans eingehen würden ließe sich mit Sicherheit eine Lösung finden, wie mit Pyrotechnik sicher umgegangen werden kann.“
ja die gibt es und zwar keine pyro im stadion…ich verstehe auch ehrlich nicht warum. wenn ich ein feuerspektakel sehen will ist doch nicht meine idee „wow, ich könnte mal ins stadion gehen“…das ist doch absurd.
auch hat es tank ja schon mit dem utilitarismus gut geschrieben und die lösung ist nicht, wie ja öfter zu hören ist das „die anderen“ ja keine richtigen fans sind. da platzt mir ständig der kragen
btw. wenn ich auf ne demo gehe sag ich ja auch nicht. „da müssen steine fliegen, sind ja schließlich emotionen“. ich glaube da sollten sich echt mal ein paar leute hinterfragen
JayM 16. Mai 2012 um 21:56
„also das ist doch lächerlich zu sagen das doch alle ganz lieb sind und dolle aufpassen. sicherlich sind da auch feuerteufel dabei die beim zündeln aufpassen, aber du willst mir doch nicht erzählen dass da nicht auch zumindest leicht alkoholisierte mit dem feuer spielen. und wenn dann was passiert hat es wieder keiner kommen sehen weil es ja alles verantwortungsvolle menschen sind. blödsinn“
ist eigentlich schon einmal jemand im sektor von einem abbrennenden bengalo (unabsichtlich) verletzt worden? ich kann mich an keinen fall aus keinem land erinnern… weiß da jemand etwas?
Free Wilhelm 18. Mai 2012 um 13:02
http://www.n-tv.de/sport/fussball/Feuer-verletzt-sechs-Menschen-article751448.html
http://lmgtfy.com/?q=bengalo+verletzt
HW 18. Mai 2012 um 13:40
Diese Bengalos sind doch in der Regel als Seenotsignale für die offene See vorgesehen und nicht dafür zwischen 10.000 Leuten in einem Stadion gezündet zu werden.
Ich glaube diese Zweckentfremdung ist schon überzeugend genug.
JayM 16. Mai 2012 um 11:14
Diese Pauschalverurteilung Pyrotechnik ist lebensgefährlich und gehört verboten ist sehr undifferenziert. Mit dem Argument können wir ja auch gleich Küchenmessr verbieten. Das Problem ist ganz einfach, wie die Pyrotechnik verwendet wird – wenn Bengalos auf das Spielfeld Richtung Spieler geworfen werden, dann geht das zweifelsohne zu weit und gehört geahndet. Aber das einfache Abbrennen im Block ist grundsätzlich nicht gefährlich. Ein perfektes Beispiel dafür möchte ich schildern:
Ich war zwei Mal beim Römer Derby im Stadio Olimpico. Bei dem Roma-Fans werden deutlich mehr Bengalos abgebrannt als bei den Laziale, und beide Fan-Anhänge gehen absolut vorsichtig und umsichtig damit um. Es stehen in den Kurven sehr viele Frauen und auch Eltern mit Kindern. Wenn Bengalos abgebrannt werden fühlt sich niemand gefährdet sondern freut sich über die Stimmung – denn diejenigen, welche die Bengalos halten, passen auf. Man geht zwecks Sicherheitsabstand einfach ein paar Schritte zur Seite, nachdem man gewarnt wurde, dass gleich ein Bengalo in deiner Nähe gezündet wird. Wenn die Fackel am Erlischen ist, dann macht der Träger darauf aufmerksam und jeder hilft mit eine Gasse zu bilden, und macht andere Fans darauf aufmerksam, dass der Mann mit der Fackel vorbei muss. Dieser geht dann mit sicheren Abstand zwischen den Leuten nach unten zum Zaun, macht einen der zahlreichen Feuerwehrleute darauf aufmerksam, dass er ihm eine Fackel zuwerfen wird (vor den Kurven im Olimpico sind hohe Plexiglaswände und Laufgräben). Der Feuerwehrmann bestätigt das, der Fackelträger wirft den Bengalo vorsichtig in seine Richtung. Der Feuerwehrmann hebt das Ding auf und steckt es in einen der zahlreichen mit Sand gefüllten Eimer, die vor der Kurve herumstehen. Alle haben wunderbar stimmungsvolle Choreographien genossen während es nie eine Sekunde der Gefährdung für irgendwen gegeben hat.
Wenn Verband und Vereine auf die Wünsche der Fans eingehen würden ließe sich mit Sicherheit eine Lösung finden, wie mit Pyrotechnik sicher umgegangen werden kann. Aber bei uns verbietet man ja lieber gleich alles, denn wenn es ein Gesetz gibt, muss man ja nicht das Gehirn einschalten sondern befolgt einfach nur blind Regeln.
Gunn 16. Mai 2012 um 11:24
„Mit dem Argument können wir ja auch gleich Küchenmessr verbieten.“
Ach, sind die im Stadion erlaubt?
JayM 16. Mai 2012 um 21:36
Natürlich nicht, das mit den Küchenmessern war natürlich auf die Allgemeinwelt bezogen….
sharpe 16. Mai 2012 um 11:32
wenn du glaubst, dass so ein Ablauf wirklich machtbar wäre, lebst in einer Traumwelt.
und zudem: wer will eigentlich Bengalos im Stadion? ich bin mir sicher, dass über 95% aller Zuschauer sie nicht wollen, also nur weil ein paar wenige glauben, dass dadurch die Stimmung besser ist oder es toll finden, wenn es brennt und raucht, soll die große Mehrheit darunter leiden?
Fan 16. Mai 2012 um 12:18
da ist was wahres dran, das kann ich leider als bengalo-befürworter nicht abstreiten. ich glaube allerdings, dass dieses bild hauptsächlich von der berichterstattung kommt. jedes mal, wenn son teil abbrennt, wird in den medien von fast lebensgefährlichen umständen gesprochen, die irgendwelche hochkriminelle leute bewusst in kauf nehmen.
mir persönlich ist es 1x passiert, in der nähe von sowas zu stehen. ich war vielleicht 5m davon entfernt. ja, es raucht und stinkt wie sau, aber ich habe mich auch zu keiner zeit in irgendeiner art und weise bedroht gefühlt. wie gefährlich die teile im endeffekt wirklich sind, kann ich natürlich nicht beurteilen.
aber mal allgemein zur diskussion über diese pyrotechnik. ich bin mir ziemlich sicher, dass sich durch eine erlaubnis davon nicht viel ändern würde. gut, dann gäbs 5-10 leute, die das dürften und damit verantwortlich umgehen. aber das heißt doch noch lange nicht, dass das dann genau die sind, die sie jetz mit reinschmuggeln. wer kann denn schon sagen, dass es nicht trotzdem leute gibt, die unverantwortlich und ohne lizenz die teile mitnehmen und zünden.
fazit: vollkommen egal, ob die erlaubt sind, oder nicht. man muss einfach sichergehen, dass die dinger nicht illegal mit ins stadion kommen. und da führt nunmal kein weg an sehr viel strengeren kontrollen vorbei. nur kann man leider keine 20-80 tausend leute minutenlang auf alles prüfen. man müsste also evtl separate eingänge für die kurven machen, oder irgendwelche ähnliche ideen.
EvS 16. Mai 2012 um 12:27
na man kann auch konsequent bei jedem einsatz von pyrotechnik das nächste heimspiel vor leeren rängen stattfinden lassen. geldstrafen an den verein interessieren doch auch nur den verein. den pyroleuten ist das doch egal.
ich glaube nicht dass man dann noch lange sowas sieht
Franka Potente 16. Mai 2012 um 12:29
Danke! Diese Pyrotechnik gehört verboten. Punkt!
JayM 16. Mai 2012 um 21:40
„wenn du glaubst, dass so ein Ablauf wirklich machtbar wäre, lebst in einer Traumwelt“
dann hab ich wohl 2×90 Minuten geträumt – hab ja grad geschrieben dass ich es so beobachtet habe 😉
Marc 16. Mai 2012 um 12:02
Nur so als Tipp ans Pyrobefürworter:
Wenn ihr Beispiele gebt, dass andere Ligen das auch machen, dann nehmt nicht ausgerechnet immer die, wo die unkontrollierbare Macht und Gewalt der Fussballfans auch mitverantwortlich ist, dass dort zeitweise die ganze Liga vor dem Abgrund steht und immer wieder auch Menschen ihr Leben in den Krawallen verlieren.
Die Aussage, dass im Derby in Rom alles sicher und in geordneten Verhältnissen funktioniert, veranlasst mich dazu, jemanden wie dir niemals einen 1000-Grad heißen Gegenstand in einer Zuschauermenge erlauben zu wollen.
JayM 16. Mai 2012 um 21:43
„Die Aussage, dass im Derby in Rom alles sicher und in geordneten Verhältnissen funktioniert, veranlasst mich dazu, jemanden wie dir niemals einen 1000-Grad heißen Gegenstand in einer Zuschauermenge erlauben zu wollen.“
ich nehme an Du warst noch nie bei einem Römer Derby? Im Stadion passiert tatsächlich so gut wie nie etwas, die Probleme/Krawalle gibt es immer vor dem Stadion bzw. in den umliegenden Straßen.
Bari 16. Mai 2012 um 12:22
Diese Vorstellung, dass dieses idealisierte, rücksichtsvolle miteinander würde in allen Stadien und unter allen Bedingungen funktionieren, ist voll kommen naiv und gerade zu niedlich.
Was passiert, wenn das Spiel eng wird und die Emotionen hochkochen? Wenn dann doch jemand sich nicht an diese Regeln hält? Dann wird er bestraft, wunderbar, aber dafür sind dann schon ein paar andere Fans verletzt oder die Situation gerät sogar außer Hand, so ähnlich wie gestern.
Es ist doch nicht so schwer zu begreifen: es muss ein System her, in dem die Gefahren minimiert werden, und zwar nicht auf Vertrauensbasis, sondern durch Kontrolle seitens der Hausherren. Null-Toleranz ist für mich die richtige Marschroute.
Es ist für mich sowieso vollkommen unbegreiflich, wie irgendjemand für sich ein „Recht“ auf Pyrotechnik beanspruchen kann. Ein Stadion ist kein öffentlicher Platz, sondern man tritt ein in ein Bauobjekt, das einem anderen gehört. Da geht ja auch keiner in den Garten von dem Kumpel und zündet ungefragt Bengalo. Dementsprechend, wenn der Hausherr von Stadion sagt, hier wird nicht gezündet, dann wird eben nicht gezündet. Punkt und aus. Warum man überhaupt mit Menschen verhandeln muss, die als Gäste zu einem ins Haus kommen, ist mir vollkommen schleierhaft.
Denis 16. Mai 2012 um 14:45
Wie will man denn bitte in einem prallgefüllten Stehblock „ein paar schritte zur Seite gehen“ oder „eine Gasse bilden“? Im 60% ausgelasteten Block geht das vielleicht, aber in einer proppe vollen Südkurve? No way.
Den besonderen Appeal von Pyro habe ich noch nie verstanden. Wo ist der Reiz? Liegt es nur an der Atmosphäre durch das rote Leuchten? Das kann man auch mit Scheinwerfern simulieren. Camping-Atmosphäre durch offenes Feuer? Dann empfehle ich SuperRTL nach 24 Uhr.
JayM 16. Mai 2012 um 21:48
„Wie will man denn bitte in einem prallgefüllten Stehblock “ein paar schritte zur Seite gehen” oder “eine Gasse bilden”? Im 60% ausgelasteten Block geht das vielleicht, aber in einer proppe vollen Südkurve? No way.“
Im Römer Derby sind die Kurven nicht zu 60% ausgelastet, sondern eher zu 110% (kein Scherz). Und trotzdem hat das funktioniert, was ich geschrieben habe. Italiener haben halt nicht so viel Angst vor Körperberührungen und da wird man zur Not auch schon mal von anderen zur Seite geschoben/gezogen.
Ist jetzt nicht rein auf Dich persönlich bezogen, aber ich finde Internetforen faszinierend – man schreibt, dass man etwas erlebt/beobachtet hat und es gibt immer wieder Leute, die dann meinen, dass das so gar nicht gewesen sein kann 😀
Pep 18. Mai 2012 um 13:28
Soweit ich weiß ist Pyrotechnik nur an Silvester oder mit Sondergenemigung erlaubt. Der Vergleich mit dem Küchenmesser hinkt also gewaltig.
Lino 16. Mai 2012 um 11:12
Wie zum Henker bekommen die das ganze Zeug ins Stadion reingeschmuggelt???
EvS 16. Mai 2012 um 11:15
tja wenn der verein es nicht wirklich verhindern will dann passiert sowas schon mal
Franka Potente 16. Mai 2012 um 12:27
Zu kurz gegriffen.
Wieso wird es überhaupt mitgenommen?
EvS 16. Mai 2012 um 12:33
ja na klar ist es zu kurz gegriffen, aber wenn ich mir anschaue wie bei mir (dresden) mit der ganzen problematik umgegangen wird da wundere ich mich nicht dass da jedes heimspiel das stadion brennt.
Pep 18. Mai 2012 um 13:26
Was sollen denn solche Kommentare? Wie soll man 50.000 Leute intensiv durchsuchen? Die Leute die das fordern sind doch die ersten die dann an der km langen schlange rummeckern oder jammern, wenn wegen den Sicherheitskosten die Ticketpreise um 3 Cent steigen.
Und selbst wenn man die Kontrollen entsprechend verschärft, gibt es dennoch genügend Möglichkeiten diese zu umgehen. Es gibt keine 100% Sicherheit und wer diese erreichen will, ist nicht ganz dicht. Das sind die gleichen hohlen Forderungen, die Politiker stellen, wenn mal wieder jemand Amok gelaufen wird. Mehr Kontrollen an den Schulen, mehr Psychologen an den Schulen.. aha.. bringt 0,000.
HW 18. Mai 2012 um 13:42
@Pep
genau, es ist auch nicht zielführend alle Zuschauer ganz genau zu durchsuchen. Das wäre nur Augenwischerei und würde jeden Stadionbesucher unter Generalverdacht stellen.
So weit sind wir? Wie an Flughäfen? Ein haufen Maßnahmen fordern ohne die Wirksamkeit zu prüfen.
echo-alpha 16. Mai 2012 um 11:02
Ich denke auch, dass das Fehlverhalten einiger „Fans“ die Atmosphäre in deutschen Stadien auf Dauer ruinieren wird.
Meine Einlassung betrifft aber hier konkret das gestrige Spiel. Immer wieder lese ich das Argument, der verzeihliche Sturm auf’s Feld der Fortuna-Fans wäre eben nur ein Missverständnis ob des Spielendes und außerdem ja zu 100% friedlich und voller Freude gewesen. Ja ja, aber nur, weil Fortuna die Relegation vermeintlich schon geschafft hatte. Wie, bitte sehr, hätten diese freundlichen Fans sich aufgeführt, wenn Hertha beim Stand von 2:2 einen Elfmeter zugesprochen bekommen hätte (und wohlmöglich verwandelt hätte). Da standen dann Tausend(e) direkt an den Seiten- und Torauslinien. Wären die alle freundlich geblieben? Das muss schon ein recht zweifelhaftes Gefühl als Spieler des Gegners sein. Nein, in meinen Augen ist das Spiel nicht regulär zu Ende gespielt worden. Ich bin kein Hertha-Anhänger, aber Fußball-Liebhaber. Danke.
nukular2k 16. Mai 2012 um 10:16
Der Platzsturm gestern ging aber augenscheinlich nicht auf die Kappe einer „Minderheit“ von „Chaoten“, die es nunmal bei jedem Spiel zu geben scheint. Für mich sah es eher danach aus, dass ein kompletter Querschnitt durch die Düsseldorfer Fanschaft ihrer Freude über den Aufstieg auf dem Platz freien Lauf lassen wollte. Dummerweise zwei Minuten zu früh. Sogar der zutiefst erschütterte Tom Bartels sprach dann später im Zusammenhang mit den auf dem Platz feiernden Fortuna-Fans, die ihre Spieler auf Schultern trugen, von „Bildern, die wir sehen wollen“. Nur damit die da feiern können, müssen die da auch hinkommen. Der verfühte Platzsturm war in meinen Augen also eher ein unglücklicher Zwischenfall, statt Ausdruck des Verfalls der Fußballkultur.
So lobenswert es auch ist, dass der Autor auf die immerwährende Verallgemeinerung im Zusammenhang mit Pyrotechnik und Fußballrandale hinweist, so bedauernswert ist es, dass der Artikel dann doch nicht scharf genug zu trennen weiß zwischen den gestrigen Geschehnissen. Und so wird dann doch wieder von der Minderheit gesprochen, die dann scheinbar zurecht Sturm ernten würde. Schade.
Franka Potente 16. Mai 2012 um 12:26
Bitte Sachargumente statt Provokation. Die Redaktion.
Der Trainer 16. Mai 2012 um 10:10
Leute mit Bengalos bzw. jegliche Art von Randalierern im Stadion gehören einfach empfindlich bestraft. Bei Feuer sofort lebenslanges Stadionverbot in allen Stadien und Spielklassen sowie eine Vorstrafe wegen versuchter, fahrlässiger Körperverletzung oder bewusster Gefährdung anderer – wie auch immer das dann rechtlich heißt. Solche Typen braucht kein Mensch, diese ganzen gewaltbereiten „Fans“, Ultras, was auch immer. Hier muss man ja fast schon über „notschlachten“ nachdenken 😉
Das Leute aufs Spielfeld rennen, weil sie gedacht haben das Spiel wäre aus, dass ist noch irgendwie nachzuvollziehen. Passiert ja wirklich überall, wenns was zu feiern gibt. Wie man allerdings so blöd sein kann und nicht merkt wann das Spiel wirklich aus ist, das ist mir ein Rätsel.
Auf alle Fälle war da gestern absolut nichts erstligareifes dabei. Am besten wäre es, sowohl Hertha als auch Düsseldorf direkt in die Dritte Liga runterzuschicken. Bin ja mal gespannt wen der DFB wie bestraft. Geisterspiele, Punktabzug,…?
Gunnar Sohn 16. Mai 2012 um 10:07
Hier noch eine Stimme aus der Hertha-Block, um vielleicht ein wenig den Aufregungspegel nach unten zu bringen. Bengalos sind im Fanblock von Hertha und Fortuna gezündet worden. Bei uns waren es vielleicht ein halbes Dutzend Berliner, die sich pyrotechnisch in Szene setzten. Ich habe das in einem Video festgehalten. Da kann man anschaulich nachvollziehen, dass die Ordnungskräfte von Düsseldorf mit Tatenlosigkeit glänzten und in erster Linie die Ersatzspieler von Hertha eingriffen. Dabei hätte man mit ein paar handelsüblichen Feuerlöschern den Knall-Zauber schnell beenden können. Macht also aus der Geschichte keine Staatsaffäre. Von den 5000 Herha-Fans war es noch nicht einmal eine Minderheit, die ausrastete. Es war ein kleinen Häuflein. Siehe: http://youtu.be/WqOEv-IYw9w
Dann noch eine Randbemerkung: Die Präsenz der Düsseldorfer Polizei war völlig unangemessen. Die inszenierten das höchst martialisch, arrogant und herablassend. Ein großer Teil der Ordnungshüter hat sich vor dem Stadion an den Füßen gespielt. Die hätten vielleicht mal im Stadion für Ordnung sorgen sollen. Die Erstürmung des Platzes während der Spielzeit war der eigentliche Skandal. Insofern sollte man auch die Einsatzplanung der Düsseldorfer Polizei genau untersuchen. Was sich Fortuna in der Orga geleistet hat, war jedenfalls nicht tauglich für die 1. Liga. Soweit meine subjektive und natürlich parteiische Sichtweise.
Franka Potente 16. Mai 2012 um 12:22
Editiert vom Autor. Bitte Sachargumente statt Provokationen.
Nagus 16. Mai 2012 um 13:06
So ein Video hier zu verlinken ist schon harter Tobak… Ich sehe nicht ein halbes dutzend kaputter Typen, ich sehe einen ganzen Block der das abfeiert! Wenn du wirklich der Meinung bist, dass sich hier irgendwelche Ordner in die Nähe dieser Leute vor den Zaun begeben sollten, dann finde ich das einfach… Ohne persönlich zu werden, kann ich meinen Unmut über dieses Video und deinen Beitrag hier gar nicht äußern. Unfassbar! Da du ja schön auch um dich rum schwenkst, sehe ich da wirklich nur verstrahlte Leute im Block!
schingschangschong 16. Mai 2012 um 15:54
Ich finde es besonders lächerlich, daß die Leute die dort mit Bengalos o.ä. auf dem Platz werfen, die wären, die am lautesten etwas von „Polizeigewalt“ schreien würden, wenn sie von den anwesenden Polizisten aus dem Block geholt worden wären.
„Die inszenierten das höchst martialisch, arrogant und herablassend.“
Na, das rechtfertigt natürlich alles. *seufz*
Pseu 16. Mai 2012 um 09:39
„Ich muss zugeben, ich bin nur sehr selten im Stadion, aber wie bekommt man hunderte Gramm von Pyrotechnik in ein Stadion ohne dass die Ordner pfuschen?“
…schonmal auf nem Sitzplatz gesessen? Da wird oft gar nicht kontrolliert.
Die Grafik ist großartig!
Michi 16. Mai 2012 um 09:29
Wenn ich mir manche Kommentare durchlese, komme ich schon ein wenig ins Grübeln und fühle mich an die Aussagen von Bekannten aus dem Kreis der Ultra-Fans des SSV Jahn erinnert.
Zum Beispiel dieser hier: „Mann regen mich die ganzen Penner auf die heute das erste mal anderen fussball ausser die Sportschau und Bayern in der Champions League gesehen haben und jetzt ihr Maul über Pyrotechnik und echte Fans aufreissen!“
Viele dieser Fans, wenn man diese noch so nennen kann, stehen für Pyrotechnik ein. Viele dieser Fans, die ich persönlich kenne, sind, erst recht unter Alkoholeinfluß gerne bereit, jemandem auch mal ein Bierglas ins Gesicht zu schlagen. Egal ob man sie provoziert hat oder nicht.
Und genau diese Fans, die durch den (illegalen) Einsatz von pyrotechnischen Mitteln die Gesundheit der anderen Zuschauer gefährden und die sowohl vor als auch nach dem Spiel gerne mal die Fäuste schwingen lassen und dafür nicht erst einmal mit Stadion-, Platz- oder sogar Stadtverbot belegt wurden und so manches mal gleich in der Zelle gelandet sind, bezeichnen sich als „echte Fans“. Das stimmt mich traurig.
Und genau diese Minderheit, die leider oft den Ultras zuzurechnen ist, ist meiner Meinung nach das Gefahrenpotential dass man in Zukunft genauer beobachten sollte.
Pep 16. Mai 2012 um 09:22
Es ist ein gesellschaftliches Problem, warum sollte es von 50.000 Fans keine 1-2% asoziale Chaoten geben?
moritz 16. Mai 2012 um 09:21
Mir wird hier zuviel durcheinander geworfen. Ich stimme überein, dass die Ultras derzeit ein großes Problem darstellen, aber die verschiedenen Geschehnisse des gestrigen Abends sind völlig unterschiedliche Phänomene.
Dazu gehören die unentschuldbaren Pyroaktionen zuallererst. Wer brennende Gegenstände auf Menschen wirft, egal ob auf der eigenen Tribüne oder auf dem Rasen, der hat sie nicht mehr alle und gehört nie wieder in ein Stadion. Wie kann man nur so hirnverbrannt sein? Dies wohlgemerkt auf beiden Seiten.
Der Platzsturm hatte mit „Krawall“ und „Ultras“ oder gar „Gewalt“ allerdings nichts zu tun. Irgendjemand hat den Pfiff missverstanden und ab da ging eine gruppendynamische Kettenreaktion los. Ich habe jedenfalls keine Gewalt gegen Fans oder Spieler beim „falschen“ Platzsturm gesehen, nur dumme, aber ehrliche Freude. Jeder der schon mal einen Aufstieg miterlebt hat weiß, zu welcher Gruppeneuphorie ein Run auf den Platz (zum Feiern!) befähigt. Ein wunderbares Gefühl, das nichts mit Gewalt zu tun hat. Gar nichts. Dieser Run kam nur zu früh, und das war das große Problem. Dafür wird Fortuna zu Recht viel Geld bezahlen und wahrscheinlich mindestens ein Heimspiel vor leeren Rängen austragen müssen. Dass die Hertha-Spieler in der Kabine Todesangst hatten kann ich mir jedenfalls nur mit der Außeralltäglichkeit der Situation erklären, aber nicht mit dem tatsächlich Erlebten.
blubb 16. Mai 2012 um 15:47
das hingegen ist mir zu pauschal. ich glaube, „die Ultras“ sind nicht kein riesiges Problem. sondern höchstens ein bestimmter Teil davon.
derde 16. Mai 2012 um 09:15
So schlimm diese Aktionen der Fans teilweise gewesen sind, so sehr wundert es mich doch, dass dort scheinbar nur rudimentäre Einlasskontrollen durchgeführt werden.
Ich muss zugeben, ich bin nur sehr selten im Stadion, aber wie bekommt man hunderte Gramm von Pyrotechnik in ein Stadion ohne dass die Ordner pfuschen?
Und zur Berichterstattung:
Ein Witz, ich habe das Spiel auf Sky gesehen, und meine erkennen zu könne wer her wo geguckt hat. Anscheinend hat die ARD mal wieder völlig überdramatisiert und das Ende des Fußballs hinausgeschrien, wobei die Berichterstattung bei Sky relativ nüchtern und sachlich war.
Die Platzerstürmung ist durch ein Missverständnis entstanden, was bei eienr alkhoholisierten Menge schon mal passieren kann. Da brauchen nur 3 Idioten loslaufen, dann kommen die nächsten 5, und dann alle.
DerProtest der Berliner scheint nur eine Verzweiflungsaktion, die den verein noch unsympathischer macht. Das verhalten der Berliner Fans und Spieler ist unter aller Sau, und gehört mit Abstieg bestraft.
C 16. Mai 2012 um 17:11
Die Berichterstattung was Fussball angeht ist bei der ARD grundsätzlich mies und manchmal sogar noch parteiisch
cop 19. Mai 2012 um 19:21
Beckmann und Co versuchen den vorsprung des privatfernsehens – hauptsächlich SKY – durch hysteriegeschrei wettzumachen. Wahrscheinlich haben sie damit auch noch erfolg, weil sie ja sooo unparteiisch (weil öffentlich rechtlich) sind; allerdings werden sie dadurch fachlich nicht besser.
Ron 17. Mai 2012 um 01:05
War letzten Samstag beim DFB-Pokalfinale und die Einlasskontrollen waren wirklich ziemlich gründlich. Dennoch gab es jede Menge Pyros sowohl im Bayern- als auch im Dortmundblock. In den Schritt fasst den Leuten nämlich niemand, weil das verboten ist. Ohne Ganzkörperscanner oder Sprengstoffspürhunde wird es weiter Bengalos in den Stadien geben.
Benny 16. Mai 2012 um 09:12
Danke für die coole Grafik und tontreffenden Text dazu!
Beatsox 16. Mai 2012 um 08:57
Ganz starker Artikel.
Danke.
Ex Fulham Dauerkartenbesitzer 16. Mai 2012 um 08:18
Hi, habe lange in London gelebt und viele Spiele im Stadion gesehen. Bin seit nem 3/4 jahr wieder in D… Habe mir seitdem einige Eintracht Spiele live angeschaut & natuerlich viel Buli im TV.
Mir is einfach unklar, welcher Begruendung man Feuer in einer Menschenmenge begruenden kann… In meinen Augen ist das daemlich und gefaehrlich. Von daher kann ich die Aussage des Autors nicht nachvollziehen:
„Beispiel Pyrotechnik: Es gibt sicherlich Gründe, Pyrotechnik als Emotion zu respektieren und in Teilen zu legalisieren, allerdings kann mir keiner erzählen, dass das Werfen von Bengalos auf den Rasen beim Kassieren eines Gegentreffers etwas anderes bezweckt als die Schädigung der Lieblingsmannschaft zugunsten der eigenen Selbstdarstellung.“
Selbst wenn die Bengalos nicht auf die Spielflaeche fliegen, ist es doch irre. Feuer im Fanblock… dann bleibe ich doch lieber daheim, als dass mich irgendein Idiot zum Niki Lauda look-a-like macht….
Pyrotechnik hat mit Fussball nix zu tun und im Stadion nix verloren.
Es is t eine idiotische Gefaehrdung primaer der anderen Zuschauer, sekundaer der Spieler.
sharpe 16. Mai 2012 um 09:16
kann ich nur zustimmen. Mir fällt kein Grund ein, warum Pyros im Stadion was verloren hätten. Hier sollte einerseits von den Vereinen rigoros durchgegriffen werden und ich hoffe auch auf einen Selbstreinigungsprozess im Fanblock, denn wenn neben mir irgendso ein Idiot mit Feuer spielen würde, würde ich ihn melden.
egghat 16. Mai 2012 um 09:37
Warum nicht? Auf der Laufbahn? Unten am Zaun?
*Mitten im* Block ist es natürlich mehr oder weniger schlimmer Wahnsinn …
geheim 16. Mai 2012 um 10:15
Das war doch genau der Bestandteil der Verhandlungen zwischen Fans und dem DFB, die letztens aufgrund des DFBs gescheitert sind – die Fans wollten ein kontrolliertes Abbrennen zu bestimmten Zeiten, etwa vor dem Spiel, in der Halbzeit und danach. Durchgeführt von Leuten, die Ahnung davon haben mit genügend Abstand zu anderen Fans. Das ist dann wirklich völlig ungefährlich.
EvS 16. Mai 2012 um 11:06
irgendwie bezweifel ich dass das klappen würde. auch wenn es zeiten und orte gäbe wo gezündet werden darf bin ich mir ziemlich sicher das immernoch in irgendwelchen blöcken sogenannte fans weiter ihre schow abziehen. schau dir dochmal an warum solche leute überhaupt ins stadion gehen, da geht es doch nicht im stimmung und atmosphäre, sondern um frustabbau, was ich zwar in gewisser weise verstehen aber nicht tollerieren kann. allerdings habe ich auch das gefühl das die vereine damit nicht wirklich ein problem haben und nur halbherzig dagegen vorgehen (bestes beispiel dresden).
vastel 16. Mai 2012 um 15:01
@EvS:
Wie bitte? Dresden hat bei Heimspielen schon seit langem keine Probleme mehr. Solche Behauptungen zeugen von Uninformiertheit und gefährlichem Halbwissen.
Bei Auswärtsspielen sieht das anders aus, aber hier den Verein verantwortlich zu machen ist Blödsinn.
EvS 16. Mai 2012 um 15:09
@vastel
wenn sich das bei heimspielen gebessert hat dann verzeihung. muss zugeben das ich dresden in letzter zeit nicht so verfolgt habe…aber wenn ich das richtig in erinnerung habe dann klang das von vereinsseite immer recht halbherzig dass das mit der pyrotechnik nicht gewollt ist…war zumindest mein eindruck…wenn dem nicht so ist dann sorry, wollte dresden jetzt nicht in ein schlechtes bild rücken
obasi 16. Mai 2012 um 08:10
im bezug auf dein vergleich mit den englischen stadien stimme ich dir nicht zu. ich glaube eher dass die stimmung vieler deutscher stadien mehr würze vertragen könnte.. bei den bengalos muss man leider die auswirkung deines geschilderten schadens betrachten in diesem spiel..
D 16. Mai 2012 um 02:52
Wem ein Blick von der Hertha-Seite interessant erscheint, insbesondere der Spaß mit Ordnern und polizei, dem sei der Hertha-Blog empfohlen:
http://www.hertha-blog.de/ende-in-dusseldorf.html
Totaalvoetball 16. Mai 2012 um 07:34
@ Hertha-Blog
Wenn schon die bloße Anwesenheit der Polizei als Provokation aufgefasst wird, dann sollte man lieber mal in sich selbst hineinschauen, als ständig auf andere zu zeigen. Ist doch offensichtlich warum die Polizei dort hingeschickt wurde, wenn man daran denkt was vor 2 Jahren passiert ist.
gabbo 16. Mai 2012 um 09:21
Zitat:
„Ich wünschte mir manchmal, dass zu den existenziell wichtigsten Spielen der Saison Schiedsrichter geschickt werden, die Gefühl in den Fingerspitzen haben. Wenn Spieler in einem Relegations-Endspiel schon beim zweiten Foul vom Platz geschickt werden, dann hat da jemand mit Pfeife in der Hand nicht verstanden, worum es geht.“
Da hab ich aufgehört, weiterzulesen.
Franka Potente 16. Mai 2012 um 12:13
Dito.
marCus 16. Mai 2012 um 16:02
Nicht ernsthaft verständlich. Zum einen war er da und auf der Tribüne und ohne die tolle „vierzillionen bilder pro sekunde“-Superzeitlupe kann man da nicht immer gut beurteilen, ob eine Gelbe nun passt oder nicht. Read: Wenn ein Stadionbesucher sich über Gelb-Rot für Hatira aufregt, sollte das verständlich sein.
Zum anderen geht es nicht um eine Spielanalyse, sondern um Polizei und Ordner. Von daher ist das Zitat DAFÜR so oder so irrelevant und kein Grund, den Beitrag (deswegen) nicht zu lesen.
Stepi 16. Mai 2012 um 01:53
Es handelt sich wohl kaum um eine Entwicklung der „letzten Jahren“, vielmehr vermute ich eine Renaissance der ‚Phänomene aus den 80ern‘ (damit meine ich nicht Fortuna Düsseldorf oder Otto Rehagel). Aber egal was es auch ist, von spielverlagerung.de wünsche ich mir die wunderbaren Analysen. Bei Kommentaren dieser Gattung darf man das Spielfeld den Soziologen überlassen.
Diese Rabauken haben schon genug Schaden angerichtet, in der dritten Halbzeit haben sie nun sogar die Analyse eines interessanten Spieles verhindert.
C 16. Mai 2012 um 01:42
Also ich fand die Spiele Klasse von daher bin ich absolut für die Relegation.
Ich sehe das Ganze auch etwas relativer, dass Leute aufs Spielfeld laufen wenn sie glauben das Spiel sei zu Ende ist doch eigentlich… Normalität war ja auch neulich bei Dortmund zu sehen, soll man das auch verurteilen?
Die Bengalos und Feuerwerkskörper auf den Rasen zu schmeißen ist allerdings etwas was sich nicht gehört, genauso wenig wie den Rasen rauszureißen. Das Bengalos brannten an sich im Fanblock find ich grenzwertig, aber solange die Leute damit vernünftig umgehen meinetwegen, das ist aber leider bei manchen nicht der Fall.
Was ich jetzt allerdings nicht wirklich verstehe ist, dass von den Medien die Platzerstürmung als die weit schlimmere Aktion hervorgehoben wird.
Solid Snake 16. Mai 2012 um 01:40
Was ich nicht verstehe ist warum die Ordner keine Kette gebildet haben.Stattdessen stehen ca.50 beim Hertha block, den die Polizei schon bewacht hat.
Genau die haben auch in der Südkurve gefehlt einfach total unorganisiert alles echt unglaublich sowas.
Tank 16. Mai 2012 um 01:29
Heikles Thema zur späten Stunde. Umso besser trifft der Kommentar den richtigen Ton.
Ich denke es ist in dieser Diskussion sehr wichtig immer klar zu machen, worüber man genau spricht. Der Kommentar tut dies vorbildlich, in dem er sehr genau differenziert, über was und wen er spricht. Anders als so oft, werden hier nicht Ultras, Hooligans und diverse auf den Fernsehbildschirmen zu sehende Gruppen in einen Topf geschmissen, sondern zunächst einmal nur von den Leuten gesprochen die diese und jene Handlung begehen (z.B. Bengalos anzünden, Bengalos werfen, Böller werfen, Platz stürmen, etc.).
Allen diesen so eben genannten Handlungen stehe ich, so wie sie aktuell praktiziert werden (!) sehr kritisch gegenüber. Als Argument zur Begründung dieser Haltung möchte ich eine von der utilitaristischen Moralphilosophie inspirierte Frage stellen: Mal angenommen, dass das Ereignis Fuball im Stadion sehen für die Leute die z.B. Böller werfen tatsächlich durch diesen Böllerwurf schöner wird und das keine anderen, vielleicht zweifelhafteren Motive hinter dieser Handlung stehen. Wird dieser positive Effekt eines Böllerwurfs nicht um ein vielfaches dadurch aufgewogen, dass die überwiegende Mehrheit der Stadionbesucher so etwas als unangenehm empfindet? Produziert ein Böllerwurf folglich nicht viel mehr, um einen etwas harten Begriff zu benutzen, Leid als Freude? Ich denke dies ist zu bejahen und der Böllerwurf daher zu unterlassen. Nimmt man dazu noch das Verletzungsrisiko erscheint auch ein Verbot gerechtfertigt.
Ähnliche Überlegungen ließen sich zu Bengalos, etc. durchführen. Ich bin überzeugt, dass man zu ähnlichen Ergebnissen kommen wird.
Führt das zu einem emotionslosen Stadion? Auf keinen Fall. Führt das dazu, dass manche Leute ihre Emotionen im Stadion nicht mehr ganz auf die Art und Weise ausleben können, wie sie es bisher tun? Ja. Werden damit wichtige Rechte dieser Personen verletzt? Nein.
Alles in allem: Verbot der oben genannten Praktiken in ihrer jetzigen Form führt zu großen Vorteilen und kleinen Nachteilen, wobei diese Nachteile nicht schwerwiegender Natur sind.
C 16. Mai 2012 um 01:49
ähm Bengalos sind doch schon verboten, von daher macht das grad irgendwie keinen Sinn für mich. Ich hätte da einen anderen Vorschlag die Einführung einer Art Bengalo Lizenz gerade bei der Fortuna gibt es einen regen Austausch zwischen Verein und Ultras (klar es waren zumeist die Berliner die die Bengalos zündeten aber das ist hier grad egal) und man könnte hier einzelne Fans eine Lizenz erteilen Bengalos während des Spiels abzubrennen, das würde jedemenge Vorteile mit sich bringen, es gäbe denke ich weniger illegale Bengalos und man könnte garantieren dass die Bengalos verantwortungsvoll abgebrannt werden.
D 16. Mai 2012 um 02:46
Da hat jemand die Spiele aber wirklich nur am TV verfolgt…
Kurzer Faktencheck, bevor man weiter Blödsinn redet: In Berlin (Hinspiel) gab es ein Verhältnis von 0 Bengalos bei Hertha zu 10 (bis eher 15) Bengalos bei Düsseldorf.
Beim Rückspiel jetzt zündete der 1. Bengalo im oberen Düsseldorfer Fanblock (Eckbereich) schon vor (!) Anpfiff, 2 Minuten später, nach Anpfiff also, brannte die zweite Fakel im unteren Bereich der Düsseldorfer in der selben Ecke.
Und nun nochmal von vorn…
Tank 16. Mai 2012 um 10:52
Mir ist wohl bewusst, dass Bengalos verboten sind. Mein Beitrag macht insofern Sinn, als dass es eine Debatte darüber gibt, ob dieses Verbot richtig ist. Es ist also kein Beitrag dazu, was man noch tun könnte, um Szenen wie gestern zu verhindern, sondern dazu, wie man grundsätzlich mit den von mir aufgezählten Phänomenen umgehen sollte.
C 16. Mai 2012 um 12:23
@D Es ging hier nicht darum die Schuldfrage zu klären, im übrigen was fast zum Spielabbruch führte war die Tatsache das Bengalos auf das Spielfeld flogen und nicht dass sie im Fanblock brannten.
chio 16. Mai 2012 um 01:12
Guter Artikel, aber die Grafik hat mich doch schon sehr zum Schmunzeln gebracht!
NeZ 18. Mai 2012 um 13:20
Das aussagekräftigste Grundformationsschaubild überhaupt.
Klasse, dass der Autor wenigstens noch etwas Humor zeigt. 🙂
shjsh 16. Mai 2012 um 01:10
also ich habe dass spiel gesehen es war wirklich sehr spannend bis zum schluss
ich stimme voll und ganz zu
man sollte aber wirklich überlegen die relegation wieder abzuschaffen
ich denke die letzten drei mannschaften der 1 liga haben es verdient abzusteigen
und die die ersten drei der 2 liga haben es verdient aufzusteigen
die Emotionen werden einfach aufs äußere gestrieben ich bin selber köln fan bin wirklich froh das köln die partien nicht machen musste mann bedenke auch was in beim ksc los war
Blah 16. Mai 2012 um 11:10
Soweit ich mich erinner ist bei den bisherigen Relegationsspielen immer der Zweitligist aufgestiegen, was irgendwie auch fast schon logisch ist. Der 16. aus der ersten Liga ist nach einer schlechten Saison, also mit einem negativen Lauf, in die Relegation gekommen. Bei 3. der zweiten Liga sind die Vorzeichen umgekehrt.
Diese Unterschiede im Selbstvertrauen machen es für den Erstligisten schwer sich durchzusetzen.
Deshalb bin ich auch für eine Abschaffung der Relegation, weil auf der einen Seite für beide Mannschaften viel auf dem Spiel steht, auf der anderen Seite der Zweitligist immer mit dem Vorteil des positiven Laufs in das Spiel geht. Deshalb sollte man den Zweitligisten direkt aufsteigen lassen.
EvS 16. Mai 2012 um 11:14
letztes jahr gladbach – bochum?
Mark 16. Mai 2012 um 11:20
und nürnberg im jahr davor auch!
nostromo 18. Mai 2012 um 20:20
Die Relegation muss unbedingt bleiben, da der 1. FCN in den letzten 20 Jahren mit Ausnahme des Augenthaler/Wolf-Abstiegs bisher immer als 16. abstieg.
Rudelbildung 16. Mai 2012 um 13:54
Ich sehe es auch, dass man die Relegation abschaffen sollte. Allerdings nicht aus dem Grund, dass „die Emotionen ins Äußerste getrieben werden“-weil dann muss man alle Finalspiele absagen, genau wie alle Derbys, etc.
In meinen Augen sind die Relegationsspiele unfair, eine Mannschaft kann sich in zwei Spielen doch noch retten, während eine andere für eine starke Saison nicht belohnt wird. Natürlich sind es wirtschaftliche Gründe, das verstehe ich auch, gefallen tut es mir aber nicht.
Deswegen freut es mich auch, dass sich zumindest im Duell 2. Liga gegen 3. Liga immer der Drittligist durchgesetzt hat.
Gitonga 18. Mai 2012 um 11:07
Sehe ich auch so: eine schlechte Saison gespielt, dann hat man keine „zweite Chance“ verdient. Wäre genauso schlimm, am Ende der Saison den Tabellenenersten und -zweiten zu einem Endspiel antreten zu lassen.
Rudelbildung 16. Mai 2012 um 01:01
Danke für die richtigen Worte, Tobias. Ich stimme dir 100%.
Ich habe das Spiel im englischen Fernsehen gesehen und der Imageschaden den du ansprichst ist unbeschreiblich.
Man kann noch soviel von „Emotionen respektieren“ sprechen, aber das Verhalten von Teilen beider „Fan“-Lager war unterirdisch und peinlich. Und dafür gibt es auch keine Entschuldigung, genau wie man sowas nicht stundenlang ausdiskutieren muss. Wie du richtig sagst, diese „Freiheitskämpfer“ scheinen nicht zu verstehen (oder wollen es nicht weil sie so Egoman sind) das sie hiermit ein Erlebnis für alle zerstören und die Situation eher schlimmer als besser wird.