Borussia Dortmund – FC Bayern München 1:0 | in-depth-Analyse

Das Spiel der Superlative. Kaum ein Ausdruck dürfte treffender sein für dieses mit Sehnsucht und Spannung erwartete Spiel. Der amtierende Meister und dennoch noch-immer-Herausforderer empfing den Rekordmeister aus München. Letzterer musste fast schon gewinnen, wenn man den Schwarz-Gelben die Meisterschaft streitig machen wollen würde. Deswegen versprach dieses Spiel eine ungemeine Brisanz: auswärts im Signal-Iduna-Park gegen eine der stärksten Mannschaften Europas der letzten Wochen und Monate. Vor dem Spiel stellten sich wichtige Fragen, die unbedignt beantwortet werden wollten. Wie offensiv und risikobereit würden die zwei Teams auftreten? Wird es abermals diese brillante Abwehrschlacht der Dortmunder geben? Oder wollen sie den Bayern Spiel und Ballbesitz, insbesondere vor heimischem Publikum, streitig machen? Das Spiel lieferte letztlich die Antworten auf diese Fragen, die jedem Taktikfan wochenlang auf der Zunge brannten.

Spielverlauf

Von Beginn an spürte man die Intensität in dieser Partie. Beide Mannschaften begannen relativ verhalten und die Bayern hatten etwas mehr vom Spiel, wobei dies hauptsächlich den Raum und Ballbesitz betraf. Dortmund versuchte die Münchner aus ihrer Hälfte zu locken und sie mit Nadelstichen zu malträtieren. Mit einer etwas tieferen Spielweise als gegen andere Gegner hatte man mehr Raum und eine stabilere Defensive, was gegen die hervorragenden Individualisten des Tabellenzweiten sehr wichtig ist. Indem man kollektiv hinter den Ball kam, wollte man den Gegner frustrieren und dann mit schnellen Bällen aus dem Zentrum die Flügel und die beiden Stürmer einsetzen. Diese hätten nun Räume vor sich, in diese geschickt würden und sich gemeinsam vorarbeiten könnten.

Im Laufe der Partie, besonders ab der zweiten Hälfte, bekamen die Bayern dies jedoch in den Griff. Der Ballbesitz erhöhte sich nach dem Seitenwechsel immer mehr und man kam nun öfter in Strafraumnähe. Dies war nämlich ein großes Problem vor dem Halbzeitpfiff gewesen, man ließ die Hausherren schlichtweg zu oft gefährlich vor den eigenen Kasten. Einmal reagierte Neuer mit dem Fuß hervorragend, ein anderes Mal scheiterten die Dortmunder am Innenpfosten. Desweiteren gab es noch den einen oder anderen Versuch, wobei Kagawa sich bereits in den Strafraum getanzt hatte, allerdings den richtigen Moment zum Abschluss versäumte.

Der erste und einzige Treffer fiel letztlich mit etwas Glück für die Dortmunder. Einen Schuss von Großkreutz fälschte Lewandowski bewusst und reaktionsschnell mit der Ferse ab, Neuer konnte nicht mehr reagieren und war geschlagen. Nach diesem Treffer drückten die Bayern noch mehr, sie hatten schließlich nichts mehr zu verlieren. Jetzt spielte man sich noch öfter in den Strafraum, erhielt sogar einen Elfmeter. Der eigentlich ungemein sichere Schütze Robben verfehlte aber und war wohl der Pechvogel des Spiels. Ganz sicher zumindest, als er ein paar Minuten später einen Abpraller von der Latte nicht im leeren Tor unterbringen konnte. Jener Arjen Robben war es übrigens auch, der beim Gegentreffer das Abseits aufgehoben hatte.

Die Aufstellungen

Wie zu erwarten gewesen war: der FC Bayern begann ohne Bastian Schweinsteiger, aber im gängigen 4-2-3-1-System.

Grundformationen zu Spielbeginn

Vorne sollte Mario Gomez die gegnerische Abwehrreihe in die Tiefe ziehen und Räume für Robben und Ribéry öffnen. Seine Aufgabe war von großer Wichtigkeit, da die Bayern auf dem Papier die Möglichkeit besaßen, sich durch Rochaden und eine inverse Spielweise die Flügelstürmer freizuspielen. Hinzu kommt, dass Müller eine sehr laufintensive und wichtige Aufgabe hinter Mario Gomez hatte. Er musste nämlich mit allen drei Spielern die Verbindung halten. Damit ist die Pärchenbildung gemeint, welche er als Hauptverantwortlicher übernahm. Er bewegte sich instinktiv zum Ballführenden, wenn dieser nicht gerade mit dem aufrückenden Außenverteidiger spielte. Im Normalfall würde Müller dann mit diagonalen Läufen ohne Ball oder schnellen Kombinationen eine Anspielstation zum Überlaufen anbieten. Wenn ihm der Pass gespielt wurde, ließ er ihn prallen und bewegte sich weg. Dadurch konnten die beiden Flügelspieler ohne Ball- oder Geschwindigkeitsverlust seine Position einnehmen, während er die Doppelung der Dortmunder zerreißen versuchte.

Allerdings klappte dies nicht so ganz. Robben schien etwas bindungsunwillig, da er sich sehr breit positionierte und nur schwer ins Spiel kam. Neben der hervorragenden Dortmunder Defensivarbeit lag dies auch am Niederländer selbst, der generell eines seiner schwächeren Spiele hatte. Zu oft versuchte er aus seiner aussichtslosen breiten Position ins Zentrum zu ziehen oder schnell zu kombinieren, doch obwohl sich Müller letztlich (wie auf den Heatmaps und durchschnittlichen Positionen zu erkennen) stark nach links orientierte, konnten sie sich nie wirklich finden. Kein Wunder also, dass Robben seine besten Szenen im Zentrum hatte, wenn ihn seine Rochaden dort sporadisch hintrieben.

Im zentralen Mittelfeld hinter dieser durchaus als Vierersturm benennbaren Offensivformation begannen Toni Kroos und Luiz Gustavo. Sehr interessant war ihre Rollenverteilung, denn beide spielten horizontal wie vertikal mit. Sie hatten somit gewisse Kreuzlaufwege, denn Kroos verschob in Ballbesitz seitlich, um sich als Anspielstation anzubieten und hatte im letzten Spielfelddrittel bei Ballbesitz eine höhere Position, weswegen er aufrücken musste. Gustavo hingegen spielte in der Offensive relativ statisch auf seiner Position und sicherte Kroos ab. Wenn die Bayern den Ball in ihren Reihen hielten, war Gustavo somit eine passive Durchlaufstation in der Mitte, falls sich Kroos nicht rechtzeitig freilaufen konnte.

Die Viererkette wurde wie erwartet von Boateng und Badstuber im Zentrum gebildet, während man mit zwei richtigfüßigen und offensivorientierten Außenverteidigern begann. Alaba auf links konnte sogar eine bärenstarke Partie abliefern, er war offensiv präsent und mit Zug unterwegs. Fast 11 Kilometer sowie eine gute defensive Leistung gegen die sehr offensivstarke rechte Seite Dortmunds waren weitere Zeugen eines guten Spiels des blutjungen Österreichers. Gegenüber spielte der bayrische Dauerbrenner Philipp Lahm, der offensiv nicht so auffällig war wie sein junges Pendant. Neben eigenen Problemen gänzlich ins Spiel zu kommen und eine unbekümmerte Spielweise an den Tag zu legen, hatte dies mit der defensiv extrem gut eingestellten Dortmunder Seite sowie dem schwachen Robben zu tun. Alles in allem eine schwere Aufgabe für die beiden Außenverteidiger, allerdings aus unterschiedlichen Gründen.

Die Hausherren spielten ein klares 4-4-2, in welchem Kagawa je nach Spielsituation einen bestimmten Spielertyp verkörperte. Er wechselte zwischen einem klaren Stürmer im Pressing oder bei weiten Bällen, wo die Bayern nicht kompakt draufschoben, sowie einem Mittelfeldspieler zur Unterstützung des eigenen Aufbauspiels. Teilweise ließ er sich sogar auf eine Linie mit den beiden Sechsern fallen und half vor der eigenen Abwehr mit aus. Neben ihm spielte Robert Lewandowski im Sturm, der vorne sehr viel presste und sich offensiv mehrmals ganz alleine den bayrischen Innenverteidigern gegenüber sah. Der Grund war, dass Kagawa sich bei einem tieferen Defensivspiel Dortmunds zurückfallen ließ und relativ klassische Defensivarbeit verrichtete, wobei Lewandowski dies nicht durfte. Er sollte vorne zur Ballseite verschieben und sich für weite Pässe anbieten. Dank seiner Statur und seinen Fähigkeiten konnte er diese behaupten und dann auf ein Aufrücken der Mitspieler, besonders der Flügelstürmer, warten. Desweiteren sorgte er dafür, dass die Bayern nicht extrem hoch aufrücken und die Dortmunder in ihre eigene Hälfte einsperren konnten.

Im Mittelfeld begann Großkreutz gegen Arjen Robben auf der linken Seite. Er konzentrierte sich, besonders zu Beginn, auf seine defensiven Aufgaben und stellte mit Schmelzer Robben eng zu. Oftmals verzichteten sie auf ihre offensiven Privilegien und rückten nur etwas auf, ohne sich aktiv am Offensivspiel zu beteiligen. Generell war es lediglich Großkreutz, der bei den Angriffen mitging und sich dort präsent zeigte. Schmelzer zeigte eine ziemlich unauffällige Partie als linker Außenverteidiger – was mit Robben als Gegenspieler alles andere als ein negativer Punkt sein sollte.

Dennoch präsentierte sich Kollege Piszczek in einem anderen Licht. Der Pole lief ebenso als Außenverteidiger auf, interpretierte seine Rolle gegen Ribéry allerdings etwas anders. Im Gegensatz zu Schmelzer rückte er stark auf und schaltete sich in die Offensive ein. Er suchte Kurzpässe mit Kuba und machte das Spiel breit, was Kuba gegen den bärenstarken Alaba das Leben zumindest ein bisschen erleichterte. Sein Landsmann, welcher rechts im Mittelfeld auflief, konnte nämlich nun diagonal nach innen ziehen und sich an Lewandowski orientieren. Dadurch konnte er nach einem Pass von Piszczek den Ball umgehend weiterleiten oder den dritten Polen in Diensten des BVB steil schicken. Alternativ war ein Doppelpass mit einem von beiden ebenfalls eine Möglichkeit.

Zentral im Mittelfeld spielten Kehl und Gündogan, gegen die Bayern eine auf den ersten Blick unübliche Wahl. Mit Bender blieb nämlich ein sehr defensivstarker und unheimlich laufstarker Spieler draußen, doch es war die aktuelle Form und das Selbstverständnis der Dortmunder, welche diese Kombination zuließ. Der erfahrene Kehl sollte Gündogan stützen, welcher sich in den letzten Spielen in Topform präsentierte. Gemeinsam – primär natürlich Gündogan – bauten sie das Spiel auf und bedienten ihre Vordermänner. Der junge Gündogan zeigte besonders in der Anfangsphase mehrere herausragende Pässe in die Spitze, welche die gegnerische Abwehr aushoben.

Vertikal dahinter agierten Subotic und Hummels in der Innenverteidigung. Obwohl beide als moderne Innenverteidiger gelten, ist Hummels der klar spielstärkere und half den beiden Spielern vor ihm beim Dortmunder Aufbauspiel. Subotic würde sich meist eher an Gomez orientieren und dessen Kreise stören, bei Rochaden von Gomez wurde dieser allerdings übergeben. Hummels hingegen rückte teilweise sogar mit nach vorne auf und nutzte den offenen Raum vor ihm, wenn Müller ihm nicht folgte.

Aufbauspiel Dortmund: Abkippen hinter den linken Außenverteidiger

Gündogan nutzt den Raum und macht das Spiel vereinfacht aus der Tiefe

Eine interessante Eigenart der Dortmunder sah man bereits im Aufbauspiel. Schmelzer würde sich nämlich weit vorne und breit positionieren, während die beiden Innenverteidiger abrückten. Es entstand ein leerer Raum, wo Schmelzer aufgerückt war und wovon sich die beiden Innenverteidiger fortbewegt hatten. In diesen Raum gingen Gündogan oder Kehl und hatten extrem viel Raum und Zeit, um sich nach weiteren Anspielstationen umzusehen. Mit drei Mann in der Tiefe und den breiten Außenverteidigern konnte man sämtliche Pressingversuche der Bayern relativ leicht umspielen, im Zweifelsfall hätte man sie sogar sehr aus der Deckung locken können. Zentral hielt sich der verbliebene Sechser für Lochpässe und ein schnelles Umschalten danach bereit. Normalerweise würde ja dann einer der restlichen Spieler in den freien Raum aufgrund des gegnerischen Aufrücken stoßen und sich dort anbieten können oder der Raum hinter der bayrischen Abwehr wäre größer für lange Bälle.

Eine Möglichkeit dagegen vorzugehen, wäre, wenn sich Robben zwischen Außenverteidiger und dem abgekippten Sechser positioniert hätte. Müller hätte dann den Passweg zusperren und frontal attackieren können, während Gomez sich am Pressing von der Seite mitbeteiligt hätte. Eine 4-3-2-1-Formation wäre entstanden, da sich Ribéry zur Wahrung der Stabilität als dritter sehr breit agierender Sechser hätte kurzzeitig fallen lassen müssen. Das Problem ist jedoch, dass die Dortmunder nicht nur über eine ungemein schnelle Passgeschwindigkeit verfügen, sondern mit Piszczek und Kuba extrem schnell kombinieren wie sprinten können. Hätte man also die linke Seite auch nur ein bisschen geöffnet, wäre man etwas Risiko gegangen – und mit dem quirligen wie spielintelligenten Kagawa hätte man sicherlich noch das ein oder andere Problem mehr gehabt.

Aufbauspiel Dortmund: Hummels Aufrücken

Ein weiterer Punkt im Spielaufbau Dortmunds war Mats Hummels. Er befreite sich aus sämtlichen Fängen des gegnerischen Forecheckings, indem er sich mit einfachen Mitteln unberechenbar machte. So spielt er neben seinen bekannten langen Pässen und Diagonalbällen auch viele Kurzpässe. Unter anderem mit Gündogan und Kehl, wobei besonders ersterer dann mit ihm einen kleinen, aber interessanten Positionstausch vornahm. Gündogan ließ nämlich den Ball prallen und Hummels rückte auf, während sich Gündogan um ihn herum bewegte. Danach übernahm er eine tiefere Position, spielte also zwischen Sechs und Innenverteidiger. In der Zwischenzeit ging Hummels nach vorne und verteilte aus einer offensiveren Position seine Bälle. Wurde er bei diesem harmlos wirkenden Aufrücken von Müller oder Gomez verfolgt, konnte er den Ball jederzeit auf den technisch starken Gündogan spielen. Dieser hatte nun aus der Tiefe wieder mehr Raum und konnte entweder den freien Sechser anspielen oder sich mit weiten Bällen als Spielmacher aus der Tiefe hervortun.

Das taktische Pro für diese kleinen Wechselspielchen waren ebenfalls Raum und Zeit. Diese einstudierten oder zumindest abgesprochenen Kurzpässe waren durch die Läufe und die geringe Entfernung gefahrlos und konnten genutzt werden, um die bayrischen Stürmer herzulocken oder ihre fehlende Präsenz für eine ruhigere Ballverteilung zu nutzen. Da sowohl Gündogan als auch Hummels ihre sämtlichen Optionen kannten, während die Bayern über die Zuteilung zum Attackieren nachdenken mussten, war man klar im Vorteil. Die einfachen Bälle zu spielen, war kein Problem und erleichterte die Aufgabe für die drei Spielgestalter Dortmunds. Es schien generell Klopps Wunsch zu entsprechen, die Ballverteiler zu entlasten. Ob abkippender Sechser, aufrückender Innenverteidiger oder die breiten Außenverteidiger und der nimmermüde Lewandowski – sie alle gaben den Dortmunder zentralen Figuren das wichtige Quäntchen an Mehrzeit.

Aufbauspiel Dortmund: Wechsel zwischen eng und breit

Einige Male fiel ebenfalls auf, wie eng die Schwarz-Gelben teilweise bei Abschlägen und Ausschüssen standen. Der Grund war, dass man nach einem Kopfballduell oder für sich behaupteten Ball sofort zum Ort des Geschehens hinschob, um dort Anspielstation zu sein oder Pressing zu betreiben. Die berühmten zweiten Bälle sind ein großer Quell der Dortmunder Stärke, da sie meistens den Ball schnell unter ihre Kontrolle bringen und gegen die nichtformierte gegnerische Abwehr attackieren.

die Formationen in verengtem Zustand

Da die Dortmunder sich gleichzeitig zum Ball verschieben, bleibt ihr System aufrecht und wird lediglich verengt. Ideal, um ein Gegenpressing zu betreiben und ebenso perfekt, um sich mit schnellen Kurzpässen nach vorne durch die Schnittstellen zu kombinieren. Wenn sich diese Möglichkeit nach Ballgewinn jedoch nicht bietet, so formiert sich die Formation wieder in ihre breite Ausgangsstellung. Das Gleiche erfolgt, wenn der Gegner den Ball unter Kontrolle brachte und ihn aus der Pressingzone herausspielte. Dann nahm man ebenfalls das gewohnte System ein und zog sich zurück, wobei ab der zweiten Spielfeldhälfte mit dem Mittelfeldpressing begonnen wurde.

Das Pressing Dortmunds: die Reihenfolge

Die viel gerühmte Arbeit gegen den Ball ist das Geheimnis des Dortmunder Erfolgs und bereits als dieses identifiziert worden. Dennoch erfolgt sie – zumindest heute gegen die Bayern – nach einem bestimmten und je nach Gegner leicht modifizierten System. Dieses Mal sperrte man zuerst die Innenverteidiger ab und zwang Manuel Neuer zu langen Bällen. Dies sorgte vorrangig dafür, dass die Außenverteidiger tiefer spielen mussten oder Neuer hohe Bälle ins Mittelfeld schlagen musste. Hätte man die Innenverteidiger frei gelassen, hätten sie den Ball zu den Außenverteidigern spielen können. Diese wären deswegen weiter nach vorne gerückt. Da die Innenverteidiger aber wenig Raum hatten, mussten die Außenverteidiger und das defensive Mittelfeld helfen und sich tiefer positionieren.

Kleines Schmankerl: die Deckungsschatten aus dem Hinspiel. Waren sie wirklich so anders?

Nachdem man also die Innenverteidiger abgesperrt hatte, kamen viele Bälle auf die Außenverteidiger oder ins defensive Mittelfeld. Hier verschob man drauf und stellte die Passwege nach vorne zu, so kamen die Bälle zu den Innenverteidigern. Diese lief man an und sorgte dafür, dass sie nicht viel Zeit hatten, allerdings relativ ruhige Pässe schlagen könnten. Ein Selbstmechanismus für die Dortmunder, da durchgehend hohes und aggressives Pressing sie vor eine läuferische Mammutaufgabe über die gesamte Spielzeit gestellt hätte. Desweiteren wären lange Bälle gefährlicher gewesen. So konnte man die Innenverteidiger anlaufen und sie zwingen, den Ball irgendwann nach vorne zu tragen oder einen Fehler zu machen. Die Außenverteidiger, die ja eng spielen mussten, wurden beengt und je breiter sie das Spiel machten, umso stärker schnitt man sie von den zentralen Spielern ab. Man wollte sie nach außen drängen und dann dorthin verschieben. Der Grund war klar, ein Pass nach vorne hätte die Flügelstürmer Robben und Ribéry mit der angesetzten Doppelung beziehungsweise gar Tripelung konfrontiert. Im Normalfall war hier kein Durchkommen möglich (oder: hätte nicht möglich sein sollen) und man konnte schnell über die Flügel kontern.

Pressing Dortmund: die Dreierkettenasymmetrie gegen Bayerns breite Außenverteidiger

Wichtig auch, wie ungemein straff und präzise Dortmund organisiert war, wenn man die Außenverteidiger beengte. Übertrieben könnte man diese Abwehrformation als ein 3-4-3 bezeichnen, in welchem der ballnahe Außenverteidiger und der ballnahe Flügelstürmer aufrückten, während der ballferne Flügelstürmer zurückkam. Dann würden die verbliebenen vertikalen Linien ballseitig verschieben und absolut ohne Loch bleiben. Zwei Löcher gab es natürlich dennoch, diese waren die gegenüberliegende Seite, also der freie Außenverteidiger des Gegners und der luftleere Raum hinter dem eigenen aufgerückten Außenverteidiger. An dieser Stelle fragt man sich natürlich, wieso man diesen Raum nicht nützen kann. Das Problem liegt hierbei, dass die Außenverteidiger enger spielen als sonst. Dieser Raum kann eigentlich nicht bespielt werden, da sie frontal angegriffen werden und nahezu jeder Ball dorthin unter Bedrängnis entstehen würde. Man kann somit keinen Pass genau anbringen und im Normalfall würde der Ball auch geblockt oder abgefälscht werden.

so verschoben die Dortmunder teilweise auf die Außenverteidiger

Im unrealistischen Falle einer erfolgreichen Flanke dorthin, hätte man als angreifende Mannschaft allerdings gewisse Probleme, denn es gäbe den zona-mista-Effekt. Die zona mista war eine angepasste Variante des Catenaccio mit Raumdeckung, wo es zumeist vier Verteidiger, allerdings asymmetrisch beziehungsweise verschoben angeordnet gab. Bei diesem „italienischen Spiel“ wurden hervorragende gegnerische Spieler in doppelte Mann- oder Raumdeckung genommen und mit dem freien Raum in der eigenen Abwehr wusste man genau, wo diese Unterzahl herkam und welcher Raum konstant offen war. Da man aber wusste, wo der Ball hinkommen könnte, gab es eine hohe Alarmbereitschaft bei Pässen in diesem Raum. Die Zuteilung war im Vorhinein klar, wer hineinrückt und wer nachschiebt. Später sollte sich auch die italienische Variante des 3-5-2 daraus entwickeln beziehungsweise war sie es damals bereits.

Bei den Dortmundern gab es diesen freien Raum auf einer Seite, sogar in der gleichen Linie, ebenfalls. Das wichtige war aber, dass jeder Spieler genau wusste, was mit einem Gegner dort passieren würde: gar nichts. Der ballnahe Innenverteidiger stellt ihn und drängt ihn ab, der ballnahe Sechser schließt Passwege und der zweite Innenverteidiger kümmerte sich nun in Manndeckung um den zweiten Stürmer, während der ballnahe Außenverteidiger zurückkommt und sich den Ball holt. Vorteil ist hierbei, dass der gegnerische Außenverteidiger niemals so schnell aufrücken kann, um seinen Vordermann oder den Stürmer zu unterstützen.

Pressing Dortmund: vertikale Kompaktheit als Hauptaufgabe der beiden Sechser

Da man die Stärken des Bayernspiels auf den Flügeln und ihren individuellen Einzelkönnern festmachte, wollte man sie wie im Hinspiel vom gesamten Offensivspiel isolieren. Dazu hatten auf den Seiten meist drei Spieler die wichtigsten Aufgaben. Je zwei davon waren die beiden Sechser. Der halblinke und der halbrechte Sechser mussten nämlich extrem viel Laufarbeit verrichten, insbesondere wegen des Verschiebens. Damit man die Flügelstürmer aufhalten konnte, musste man ihnen den Raum zur Mitte sowie die Passwege in die Offensive absperren. Der ballnahe Sechser übernahm  meistens beide Sachen, während der Außenverteidiger und der eigene Flügelstürmer den gegnerischen Angreifer gemeinsam attackierten.

Somit hatte der Flügelstürmer keine wirkliche Wahl. Entweder riskierte er mit einem Alleingang den Ballverlust oder spielte den Ball zurück. Nach innen konnte man nur mit extrem schwierigen Lochpässen durchkommen, aber selbst dort hatte man nicht viel Raum, da die Dortmunder schnell und ungemein kompakt im Kollektiv zum Ball verschoben. Müller, der normalerweise alleine in der Mitte hing, hatte deswegen keinen Effekt. Er bot sich an, aber selbst wenn die Bälle kamen, musste er sich vor mehreren anbrausenden Gegnern zur Wehr setzen. An ein geordnetes und strukturiertes Passspiel ist hier nicht zu denken.

und so verschoben die Sechser

Ein vorgeschlagenes Mittel gegen dieses Dortmunder Bollwerk sind Spielverlagerungen. Bayern hätte mit Badstuber, Schweinsteiger und Kroos mehrere Spieler, welche diese schlagen könnten. Wichtig hierbei ist jedoch, dass niemand von den Außenspielern dies wirklich beherrscht. Von der Technik her müssten dies Robben und Ribéry zwar beherrschen, da sie jedoch dermaßen aggressiv gedeckt werden, besitzen sie nicht die nötige Zeit und den Platz, um solche anspruchsvollen Bälle zu spielen. Hier kommt das Dortmunder System erst wirklich zum Tragen. Bis der Gegner den Ball bei den gewünschten Spielern für die Spielverlagerung hat, steht man schon wieder meist geordnet im 4-4-1-1/4-4-2-System. Damit nimmt man dem so gefürchteten Mittel die Gefahr, lediglich eine sehr aktive Laufarbeit der gegnerischen Sechser würde hier helfen – aber einen präzisen Ball über 60 Meter zu spielen, nachdem man den Ball aus dem Lauf spielt beziehungsweise ihn unter Kontrolle bringt? Der Erfolgsfaktor wäre wohl nicht signifikant höher.  Und genau deswegen wissen die Dortmunder Sechser, wieso sie in eigentlich jeder Partie über 12 Kilometer laufen.

Defensivspiel Dortmund: fluides Verschieben gegen die Rochaden

Neben den Seitenwechseln sind es die Rochaden, welche Experten als Gefahr für die Dortmunder ausgemacht hätten. Die Idee war klar: man konnte die Spieler nicht doppeln, wenn sie sich frei bewegten. Das war nur teilweise richtig. Wenn die anderen Spieler nicht aufrückten oder auf die Flügel auswichen, war es einer spielintelligenten Mannschaft durchaus möglich. Bekanntlich sind die Dortmunder eben das und sie zeigten dies. Wenn sich Robben ins Zentrum bewegte und dort für Aufruhr sorgen wollte, ging Müller meist auf die Außen. Hier kümmerte sich dann Schmelzer lediglich um seinen Aufgabenbereich in der Raumdeckung und deckte kurze Passwege sowie Diagonalbälle nach rechts ab.

Der robbennahe Sechser würde sich nun stärker ins Zentrum orientieren und gemeinsam mit den enger aneinander spielenden Innenverteidigern attackieren, im Idealfall half der zweite Sechser. Das konnte er aber nicht immer, wenn Kroos auf- oder Ribéry einrückte. Das gleiche Spiel gab es natürlich auch bei Ribéry, wobei dieser in der Halbzeit diese Rochaden in die Mitte vermehrt Robben überließ. Alles in allem versuchten die Dortmunder die beiden gegnerischen Stars auf eine ziemlich ähnliche Art und Weise abzusperren, mit kleinen Unterschieden. Gegen Ribéry passte man besonders darauf auf, dass er sich nicht spielgestalterisch zeigen konnte und man versperrte eher Passwege. Beim Niederländer des FC Bayern passte man verstärkt auf die Wege zum Tor und die Lücken in der Abwehr auf, diese Schnittstellen bespielt er nämlich durchaus gerne. Das hieß auch, dass die Viererkette generell etwas enger agierte, wenn man Robben auf seinen bekannten Läufen nach innen sah oder wenn er zentral auftauchte. Wirklich bleibenden Eindruck konnte er nicht hinterlassen.

Defensivspiel Dortmund: Räume fressen, Offensivspiel Bayern: ein Vakuum für Müller

Spielentscheidend war aber wie im Hinspiel wohl, wie die Dortmunder ihre Kompaktheit beibehielten. Wenn die Münchner das Spiel aufbauten, so hatte man größere Abstände zwischen den Mannschaftsteilen und folgte dem vorher geschilderten Pressingschema. Je höher die Bayern vordrangen, umso enger wurde man. Zumeist rückten die Mittelfeldspieler stärker nach hinten und die Dortmunder Abwehrspieler achteten stark auf die Ordnung, während man sich nach vorne bewegte. Wichtig war es, dass man nicht die Geschlossenheit verlor oder unnötige Räume öffnete. Deswegen bewegte man sich im Zweifelsfall lieber weniger und wartete, dass die Mittelfeldspieler zurückkamen.

das Zentrum wurde gut verschlossen von Dortmund, erst in Halbzeit Zwei erhielten die Bayern auch nur ansatzweise Zugriff darauf

Ohnehin war das Ziel, den Raum zwischen den Linien verschwinden zu lassen. Deswegen war es wichtig, dass das Mittelfeld sich stärker fallen ließ und sich konstant bewegte. Man füllte ununterbrochen die Schnittstellen und je länger der Ball bei den Bayern ohne Fehler zirkulierte, umso weiter ließ man sie kommen. Wenn sie schließlich in Strafraumnähe angekommen waren, hatten die Dortmunder als Ziel, den Raum zwischen den Linien komplett eliminiert zu haben. Wenn die beiden Flügelspieler in die Mitte zogen oder Müller seine Räume suchte, dann mussten die Sechser immer so kompakt stehen, dass kein Platz für eine Ballannahme da war. Dies war mit ein Grund für Müllers fehlende Präsenz. Die Räume, in denen er sich wohlfühlt, gab es nicht, da jeder vorgerückte Meter eine Verengung des Spielraumes vor dem gegnerischen Sechzehnmeterraumes zur Folge hatte.

Damit übergab man den Bayern zwar viel Ballbesitz, hatte jedoch mehrere Vorteile. Die Bayern dribbelten sich fest und waren danach für Konter offen, desweiteren war Müller als hängender Stürmer absolut verschenkt und abgesehen von seiner Defensivarbeit sowie den Flügelbesetzungen bei Rochaden hatte er absolut keine Wirkung. Kein Wunder also, dass Heynckes Kroos nach vorne schob und Schweinsteiger brachte.

Offensivspiel Dortmund: verkehrte Diagonalbälle in die Schnittstellen

Im Spiel nach vorne bewies die Klopp-Elf einmal mehr, dass sie teilweise unorthodoxe Methoden ihr Eigen nennen kann. Dieses Mal waren es die Pässe von hinten in den freien Raum hinter der Abwehr, die sich klar von der üblichen Spielweise anderer Mannschaften unterscheiden. Diese Pässe wurden nämlich nicht wie normalerweise aus der Tiefe des Raumes in den Raum zwischen gegnerischem Torwart und seiner Abwehrkette gespielt, sondern man nutzte die Schnittstellen aus. Im Gegensatz zu regulären Diagonalbällen kamen dies jedoch nicht über die Schnittstelle auf den Weg Richtung Außen, sondern die Außenspieler zogen nach innen und nutzten die Schnittstellen der gegnerischen Abwehr als Kanal. Dies funktionierte ein paar Mal ausgesprochen gut, weil die Sechser Dortmunds sich ins Zentrum bewegten und dann mit Ball Richtung Außen gingen. Würden sie unter Bedrängnis geraten, hätten sie die Möglichkeiten eines einfachen Pass zum Innenverteidiger oder zum Außenverteidiger.

Da die Bayern aber mit ihrem Pressing nach der Anfangsphase nachließen, konnte Gündogan ein paar Mal den Ball aus dieser stark seitlichen Position in die Schnittstelle passen, wo sogar zwei Spieler immer in der Nähe waren. Der eine war Robert Lewandowski, welcher sich instinktiv ballseitig in die Lücken der Abwehr bewegte, der andere war der jeweils nähere Außenstürmer. Sie zogen dann mit Pärchenbildung nach innen und versuchten möglichst schnell zum Torabschluss zu kommen. Dies war der Grund dafür, dass die Dortmunder fast 40% ihrer Angriffe aus dem Zentrum begannen, bei den Bayern waren es unter 30%. Ein Lob ist hier an Klopp zu richten, der mit seinen vielen verschiedenen Maßnahmen zur erhöhten Zeit der Spielmacher interessante Punkte für die späteren Vorstöße in die Spitze setzte. Die Zentralen agierten als Spielmacher und verteilten die Bälle, während vorne Kagawa sich halbrechts in die freien Räume zwischen Kroos und der Innenverteidigung arbeiten wollte. Oftmals ließ er sich aber schräg nach hinten links fallen, wo er dann vor Gustavo spielte und ein Übergewicht im Zentrum herstellte.

Damit das Ganze aber dennoch funktionieren konnte, benötigten die Dortmunder Robert Lewandowski ganz besonders. Der Pole ist wohl mit der einige Spieler in Europa, welcher so viele verschiedene Attribute in sich vereint. Seine hohe Athletik macht ihn ohnehin zu einem unangenehmen Gegner, doch die Bewegungen ohne Ball sind nicht minder beeindruckend. Ununterbrochene Läufe auf die Flügel und in die Halbpositionen sowie seine Fähigkeit, den Ball auch in fußballerischen Stresssituationen  unter Kontrolle zu bringen plus gegebenenfalls abzuschirmen, machen aus ihm einen teuren Spieler.

Aufbauspiel Bayern: direkte Ablagen der Flügelstürmer

Eine Auffälligkeit im Münchner Spiel fand man. Damit die Flügelstürmer der extremen Doppelung entfliehen konnten, hatte Jupp Heynckes eine Idee. Er sorgte dafür, dass die Sechser etwas aufrückten und sich Müller näher zum Außenstürmer bewegte. Wenn dieser vom Außenverteidiger den Ball in Bedrängnis erhielt, so spielte er sofort einen Ball in die Mitte. Im Idealfall würde der Pass ankommen und eine schnelle Kombination hätte sich ergeben. Desweiteren wäre die Deckung der Dortmunder ausgehoben worden, da sie durch die Bewegung der Flügelstürmer aus der Position geholt worden wären. Diese gingen nämlich kurz und spielten dann einen schnellen Pass ins Zentrum, von wo sie sich weitere Impulse nach vorne erhofften. Die Dortmunder Abwehrarbeit sorgte letztlich dafür, dass aus dieser Idee nichts wurde. Weiters zeigten sich die Bayern überaus ungenau und es fehlte spätestens im letzten Drittel sogar bei einfachen Pässen die Präzision. Dass dies bei anspruchsvollen Direktabnahmen wie hier noch stärker ausgeprägt war, ist keine Frage.

Offensivspiel Bayern: zwei große Gründe, wieso Lahm sich zurückhalten musste

Der Kapitän zeigte ein schwaches Spiel. Philipp Lahm wirkte zu passiv und brav, er wurde nicht laut und konzentrierte sich teilweise sehr auf seine Defensivarbeit. Dies ging sogar so weit, dass er sich beim Aufrücken absolut ineffektiv zeigte und keinerlei Mumm hatte, die Dortmunder zu überraschen. Ein gutes Gegenbeispiel war der junge und unbekümmerte David Alaba auf links.

Allerdings hatte Lahm es ungleich schwerer. Mit Großkreutz und Schmelzer traf man auf eine extrem hart arbeitende Seite und die stand defensiv gut. Robben spielte derweil deutlich zu breit und Lahm konnte nur innen hinterlaufen. Problematisch war dies nicht nur wegen Robben, welcher keinen Kombinationspartner fand. Das wirkliche Problem war es, dass die Bayern sich nicht ausreichend frei laufen und anbieten konnten.

Der einzige freie Spieler war für Lahm nämlich Luiz Gustavo, auf diesen warteten die Dortmunder aber. Der Brasilianer wurde wohl als Schwachstelle unter Stress ausgemacht, deswegen wollte man Bälle auf ihn forcieren. Kehl und Gündogan standen wie Kagawa und der gelernte ballnahe Flügelstürmer um Gustavo herum und warteten, dass Lahm sich für den Pass entschieden hatte. Just in diesem Moment presste dann Dortmund, doch Lahm war intelligent – er gab Gustavo gar nicht so oft den Ball, um dies zu vermeiden. Allerdings kam er dadurch selbst nicht mehr ins Ziel.

Offensivspiel Bayern: Ribérys Weg und Alabas Unterstützung

Auf der linken Seite brachen die Bayern einigermaßen oft durch. Dies lag daran, dass sich Ribéry aufgemacht hatte, Piszczek und die Dortmunder Defensive zu knacken. Dabei half ihm David Alaba. Der Shootingstar spielte sehr offensiv und ohne Furcht vor einem Ballverlust, mehrmals hielt er den Ball unter Bedrängnis oder packte riskante Dribblings aus. Mit dem Franzosen vor ihm harmonierte er hervorragend. Alaba spielte einen Pass und rückte sofort auf, dadurch konnte er Ribéry eine Anspielstation bieten und ihn etwas von der Doppelung befreien, da Kuba Alaba verfolgen musste. Ribéry zog dann meist etwas in die Mitte und lief einen diagonalen Weg zum Tor, Alaba machte das Spiel breit und ließ sich schicken. Besonders nach Dortmunder Angriffen entstanden hier die sehenswertesten Offensivaktionen der Bayern.

Alaba und Ribéry machten den meisten Druck, waren allerdings nicht effektiv

In der zweiten Halbzeit sah man das allerdings seltener, obwohl die Bayern hier kollektiv etwas stärker waren. Dies lag unter anderem an Ribéry. Der Franzose zog nun nicht mehr diagonal nach vorne rein, sondern ging länger mit dem Ball am Fuß und marschierte dann parallel zum Strafraum ins Zentrum. Alaba musste allerdings aufgrund des Risikos seine Vorstöße mehrmals abbrechen und sich wieder nach hinten orientieren, was Ribérys Spielweise noch verstärkte. Einige Male konnte er aber dank Müller und Kombinationen zwischen diesem und Ribéry nach vorne rücken, da das Risiko bei den Kurzpässen zur Seite geringer war. Besonders, wenn Müller das Zentrum besetzte und sich Ribéry wieder mehr auf seine Offensivaufgaben als inverser Winger beschränkte.

Offensivspiel Bayern: Robbens schlechte Kopie

Ähnlich, aber leicht abgeändert wollte auch Robben spielen. Dies hätte aber wohl ohnehin nicht funktioniert, weil er gegen die defensiver ausgerichtete Abwehrseite spielte, allerdings machte Robben ohnehin ein paar gravierende Fehler. Beispielsweise klebte er direkt an der Außenseite und nur bei seinen Rochaden konnte man ihn zentraler finden – hier hatte er jedoch sowieso andere Aufgaben und Position. Beim Flügelspiel stoppte er den Ball sehr weit auf außen und Lahm konnte ihn nicht hinterlaufen. Wenn Lahm ihn vorderlief, fand er sich in einem unnützen Raum wieder. Hier konnte er sich aufgrund der Enge um Robben weder für einen Pass anbieten, noch das Spiel breit machen. Robben musste dann versuchen, ohne Unterstützung nach innen zu ziehen und kam da selten durch. Er hatte sogar Glück, dass er den Ball nicht so oft verlor und Lahm sich schnell wieder in die eigene Defensive eingliederte, denn ein Ballverlust wär bei einer solch verwaisten Außenbahn fatal gewesen.

Einwechslungen

Als es gegen Schluss ging, kamen die Einwechslungen. Ein neuer taktischer Aspekt, den es kurz zu beleuchten gilt. Die Dortmunder ließen mit Leitner und Perisic als neue Spieler das System weitestgehend gleich, veränderten aber kleine Sachen. Für die müde wirkenden Gündogan und Kagawa, in der ersten Halbzeit noch überragend, danach etwas eingebrochen, wollte man frische Spieler mit einer leicht veränderten Interpretation ihrer Position bringen. Damit wollte man dem Spiel neuen Kick verleihen und die Bayern vor neue Fragen stellen, die man lösen müsste. Besonders Perisic brachte diesen frischen Wind und konnte eine ansprechende Partie zeigen.

Bei den Bayern waren die Wechsel viel mehr personeller Natur. Gomez und Müller mussten beide gehen, sie hatten allerdings nur wenig Schuld an ihrer unauffälligen Leistung. Gomez im Sturmzentrum war schlicht abhängig vom Mittelfeld, welches besonders in der ersten Halbzeit keine Akzente setzen konnte. Müller hingegen tat läuferisch sein bestes, fand jedoch nicht die Räume, welche ihn so stark machten. Deswegen waren die Wechsel auch absolut richtig. Jupp Heynckes brachte mit Schweinsteiger einen ehrgeizigen Führungsspieler, was den Bayern erlaubte, dass Kroos weiter nach vorne ging. Die Idee war, dass man nun jemanden hatte, der mit Schüssen aus der zweiten Reihe sowie kreativen Pässen die Dortmunder knacken könnte, ohne auf den Raum zwischen den Linien angewiesen zu sein. Weiters kam Olic noch für Gomez, hier wollte man einen quirligeren und wuseligeren Typen, der Unordnung bringen könnte. Olic blieb allerdings ohne wirklichen Eindruck zu hinterlassen nur eine Randnotiz an diesem Abend. Weder konnte er mit den Flügeln rochieren noch seine Dauersprints auspacken und man muss abwarten, inwiefern er diese noch bringen kann. Ein Brecher wie Petersen wäre keine Alternative gewesen, sehr wohl aber eine fixe Formationsveränderung mit beispielsweise Arjen Robben als Mittelstürmer.

Fazit

Kein Spektakel der Extraklasse, aber ein Spiel mit hoher Intensität, ohne über die Grenze zu gehen. Ohne gelben Karten endete ein enges und spannendes Spiel, in welchem die Münchner ab der zweiten Halbzeit überlegen waren und am Ende des Spiels die Dortmunder zu knacken schienen. Arjen Robben war der tragische Held dieser Partie, da er mit einem verschossenen Elfmeter, dem aufgehobenen Abseits sowie einem Fehlschuss vor dem leeren Tor wirklich jener Spieler war, welcher „den Unterschied ausmachen“ sollte. Letztendlich waren die Bayern zwar dominant, aber in ihrer Dominanz zu beharrlich, zu langsam und zu eintönig. Das Passspiel muss schneller werden und mit mehr Freude und Bewegung gespielt werden, falls man an alte Zeiten anknüpfen möchte.

Pika 4. Dezember 2012 um 13:16

Super in-depth-Analyse – Danke!

Antworten

Sunny 18. April 2012 um 22:42

Wie immer ein lesenswerter Artikel. Es freut mich, wenn beleuchtet wird, warum bestimmte Spieler nicht zum Zug gekommen sind, hier am Beispiel Müller. Uli Hoeneß hatte bei sky90 ja behauptet, dass das noch an van Gaal liegen würde. Mir stört auch die Länge nicht, was mich nicht interessiert, überfliege ich nur.

Vielen Dank auch an alle Beteiligten für die größtenteils sachlichen Kommentare, auch wenn es diesmal ein wenig ausgeartet ist. Aber es gibt ja immer mal Spiele, bei denen der Diskussionsbedarf höher ist.

Schade finde ich, dass von einigen Anhängern des FC Bayern immer noch unterstellt wird, Dortmund hätte die Champions League „abgeschenkt“. Ich habe da etwas ganz anderes gesehen. Man könnte ja auch mal die dazugehörigen Artikel dieser Webseite lesen.

Da hier das Sprachliche so häufig kommentiert wurde: mein absolutes Highlight in diesem wahren Fundus des Fußballdeutschen ist die grandios kosmopolitische Formulierung „süperbst performen“. Hört sich vielleicht nicht nach einem Kompliment an, ist aber eines. Der Begriff in-depth-Analyse gehört für mich in den Bereich Eigenvermarktung. Gerade im Marketing sind solche Begriffe doch weit verbreitet (auch wenn ich selbst einmal Tiefenanalyse vorgeschlagen hatte).

Zum Thema Korrekturlesen: Ich hatte auch mal überlegt, mich anzubieten, hätte aber Schwierigkeiten, dies in mein häufig nicht kalkulierbares Arbeitspensum einzubauen. Daher Hochachtung an die Autoren, die unter Hochdruck lesbare Texte entstehen lassen.

Antworten

Bari 18. April 2012 um 11:34

Super Danke!
Nee, Bayern-Avatar wird das eher nicht, aber dafür was anderes, was genauso cool ist 😀

Antworten

Solid Snake 18. April 2012 um 10:03

@Bari dafür musst du dich auf gravatar.com mit deiner e-mail Adresse registrieren.Die Seite ist kostenlos dann einfach anmelden ein Image hochladen und speichern fertig.

Ich hoffe du machst dir nen schönen Bayern Ava =)

Antworten

Sebastian 16. April 2012 um 11:04

Ich plädiere ebenfalls dazu, die in-depth-Analysen von der Länge her so zu lassen.

Nur würde ich mir wünschen, dass sich die Analysen auf weniger Phänomene konzentrieren würden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass alle
interessanten taktischen Dinge behandelt werden, aber der Zusammenhang und eben auch die Tiefe dann fehlt, also der berühmte „rote Faden“. Vielleicht ist das auch der Grund, wehalb sich mancher Leser eine kürzere Fassung wünscht. Auch ist es so, dass bei weitem nicht jeder Ablauf des Spiels strategischer oder taktischer Natur ist.

Ich würde es als besser empfinden, wenn weniger Phänomene, dafür aber mit statistischen Angaben oder ähnlichem untermauert wird. Beispielsweise kann ich das unterschiedliche Torwartverhalten von Neuer und Weidenfäller, das du oben darstellst, in den Angaben der DFL nicht wiederfinden. Von daher verwischt mir hier dein Bericht zu serh mit subjektiven Eindrücken.

Und zum Schluss: Diese Seite ist für mich mit Abstand die fundierteste Seite, die sich mit dem Geschehen auf dem Platz beschäftigt. Web 2.0 nach dem Motto jeder Arsch kann seinen Senf dazu geben ist ja alles schön und gut, aber lass dich, lieber Autor, nicht von deinen Überzeugungen abbringen, denn dafür scheinst du mir viel zu kompetent zu sein.

Antworten

Mehr „In-Depth-Analysen“! 16. April 2012 um 09:12

RM: „Übrigens: wenn die Länge wirklich, wie es scheint, der Mehrzahl von Lesern missfällt, wird es fortan keine In-depth mehr geben.“

Lieber RM,

Dein Posting spiegelt Deine Kränkung wider. Wie in Gottesnamen konnte es denn bitte dazu kommen?! Bitte wende doch Deine unzweifelhaft vorhandenen hervorragenden analytischen Fähigkeiten auf dieses Thema an!

Je umfassender man einen Sachverhalt verstehen möchte desto detaillierter muss derselbe eben zerlegt, untersucht und bewertet werden. Das tiefere Verständnis setzt somit zwingend die Länge voraus.

Es ist im Leben unmöglich es allen recht zu machen. Wem möchtest Du es recht machen? Konsequenz Deines Postings wäre es, es denjenigen recht zu machen, die keinen Bock haben detailliertere Analysen zu lesen. Wie wäre es eigentlich, wenn ein paar posten würden, dass sie überhaupt keine Fußballanalysen lesen möchten? Würdet Ihr dann Eure Seite einstellen?

Sei doch bitte nicht eingeschnappt, weil es Leute gibt, die mit Deinen „In-Depth-Analysen“ nichts anfangen können. Für die schreibst Du doch nicht. Ich bin sicher, dass es genug Menschen gibt, die mit Genuss Deine „In-Depth-Analysen“ lesen und diese in ganzer Länge zu würdigen wissen. Für uns schreibst Du!

Das was Ihr hier leistet ist der absolute Hammer. Die Qualität Eurer Analysen ist herausragend. Mit Deinen Barca- und Bayern-„In-Depth-Analaysen“ vor ein paar Monaten hast Du mich an diese Seite gefesselt. Das hier ist definitiv das Beste, was ich jemals in der Rubrik „Sport“ gelesen habe. Ich lese Analysen von Spielen, die ich nie im Leben anschauen würde, alleine, weil das Lesen Eurer Artikel so viel Spaß macht.

Lieber RM, bitte mehr völlig berechtigtes Selbstvertrauen und definitiv mehr „In-Depth-Analysen“!

PS: Ich hoffe, dass Deine Kränkung nicht auch von der inhaltlichen Kritik herrührt. Der musst Du Dich stellen (ob nun gerechtfertigt oder nicht) – und tust Du ja auch. Ehrlich gesagt, sind die inhaltlichen Diskussionen doch auch recht niveauvoll und ich lese sogar ganz gerne die „In-Depth-Diskussionen“…

PPS: Zum „Ich lese Thomas Mann vor allem, weil seine Sprache so schön ist – Geschwafel“ (zB „stil ist selbstverständlich nicht rein subjektiv. man frage einmal oscar wilde. oder denke an harald martenstein“) muss nichts weiter gesagt werden.

Antworten

ismail 14. April 2012 um 17:48

Erstmal super Analyse. Das macht ihr wie immer gut.Detailliert und jeder Abschnitt ist gut erötert.

Aber ich muss bei euren Analysen über die Bayern Spiele in einem Punkt kritisieren:

Mir fehlt ein wenig die ANalysen über das Spiel der Bayern gegen den Ball. Die Raumaufteilung in der Defensive wenn der Gegner den Ball hat. Die Stürmer stören kaum den IV/TW am Spielaufbau. Verhalten der ZOM/ZM bei Ballbesitz. Verschieben der einzelnen Mannschaftsteile zu dem Ballbesitzer. Die Staffelungen sind desöfteren schlecht.Bis sie den Ballführenden Gegner angreifen ist es zu spät und hinter dem angreifenden Spieler rückt meistens auch keiner nach.Im Mittelfeld darf der Gegner walten wie er will. Er steht kaum unter Druck.
Bei Ballbesitz die Raumaufteilung. Wieso gibt es kein Umschaltpunkt(z.B Kroos)
bei der Balleroberung?Bzw. wieso wird nicht sofort Tempo aufgenommen und wieso wird dann nicht mehr aufgerückt?Wieso läuft dann keiner in den freien Raum bzw. wieso wird er dann nicht bespielt?Wieso muss Ribery imme so lange den Ball halten und darf so viel Raum benutzen, wieso werden die ZM/ZOM nicht bei Ballbesitzt von Ribery nicht richtig in die Angriffen involviert?
Ich weiß es sind fragen über fragen:-) Muss aber nicht alles stimmen was ich da von mir gebe;-)
Aber ich rege mich jedes WE über unser Spiel auf, wenn ich andere Mannschaften auf taktischer Ebene mit Bayern vergleiche.
Ich als BAYERn Fan rege mich jedes WE über unser eindimensionales Spiel auf! Wir sind ständig von einzelnen Spielern abhängig sei es im Abwehrbereich oder in der Offensive. Wir „leben“ nicht von unserem System sondern von eiinzelnen Spielern. Ist nicht immer so aber meistens.Wir schaffen uns keinen Raum sondern es muss immer eine Einzelaktion her damit Gefahr aufkommt.(es wird sehr schlecht im freien Raum bis gar nicht bewegt)

Muss mich korrigieren, ist kein Kritikpunkt sonder ein Ansatzpunkt vielleicht über die Ansätze eine Analyse zu schreiben. Wie gesagt muss nicht alles richtig sein aber ich denke es wäre auch ein interessater Ansatzpunkt um eine Analyse zu einem Spiel zu machen.:-)

MfG Ismail

Antworten

MR 14. April 2012 um 19:08

Tatsächlich ist gerade ein Artikel in Arbeit, wo das sehr detailliert angesprochen wird. 🙂 Kommt vermutlich morgen Abend.

Antworten

marus 14. April 2012 um 15:48

danke fuer diese tolle seite

Antworten

Lukas1909 14. April 2012 um 10:57

Erstmal: Hut ab vor einer starken Spielanalyse. Ich finde die Artikel auch gut beschrieben und kann hier die Kritik eines Vorredners nicht teilen. Sie sind ausführlich, gehen stark ins Detail und komplex. Das man hier vielleicht nicht immer alles richtig macht in bezug auf die deutsche Sprache (wir reden hier von einem hohen Sprachniveau) kann durchaus passieren. Solange jedoch der Sinn erkennbar ist, sollte man es gelassen nehmen. Es ist mir so lieber, als würde ein Journalist die Texte perfekt schreiben jedoch der Sinn falsch vermittelt wird bzw. der „laie“ kaum noch durchblickt.

also weiter so…..!

Ich muss trotzdem einen Punkt ansprechen. Ich habe die erste HZ anders als der Autor wahrgenommen. Der BVB hatte das Spiel in der Hand, mehr Ballbesitz (am Anfang der HZ über 60%, wurde aber bis zum Ende immer weniger….zur HZ dann „nur“ 55%). Ich will nicht von dominaz sprechen, aber der BVB hat eben nicht auf Konter gelauert sondern versucht das Spiel zu machen. Während die Bayern eben nur Nadelstiche setzen konnten. Gerade zu Beginn wo Gündogan wieder stark aufspielen konnte. Die Bayern hingegen hatten nur 2 halbchancen VOR dem 16er. Der BVB 2-3 ganz große im 16er!

In der zweiten HZ war es dann eher anders herum jedoch blieben die Großchancen für die Bayern bis auf in den letzten 5min vollkommen aus. Jedoch traf hier der Autor (2.HZ) die Analyse passend zum Spiel.

Antworten

Joachim 14. April 2012 um 05:52

Ich lebe in Brasilien. Was hier auffällt ist, dass in den Vereinen hauptamtliche Trainer mit den Nachwuchsspielern in allen Altersklassen arbeiten (die haben in aller Regel Sport studiert). Das geht schon bei den Jüngsten mit 5/6 Jahren los. Das ist sicher (mit) ein Grund, warum Brasilien derart viele hochklassige Fussballer hervorbringt (auch wenn sie vielleicht derzeit taktisch ein bisschen Nachholbedarf haben).
Deutschland wird meines Erachtens Probleme bekommen, da das ehrenamtliche Vereinssystems den Anforderungen an hochprofessionellen Spitzensport (in praktisch allen Sportarten) kaum gewachsen ist. Hauptamtliche, professionelle Trainer sind aber kaum realisierbar, da dafür sowohl Struktur (Schulsystem, Hallen in Mischnutzung, etc.) als auch die finanziellen Möglichkeiten fehlen (die Mitgliedsbeiträge in D sind nicht mehr zeitgemäss). In BRA zahlen die Familien zum Beispiel deutlich mehr für Sport.

Antworten

Flowbama 14. April 2012 um 11:38

Und dennoch bringt Deutschland momentan die talentiertesten Jugendspieler hervor. Brasilien kann in diesem Punkt einfach nicht mithalten.

Antworten

Joachim 14. April 2012 um 16:59

Das muss man natürlich differenziert betrachten.
1. Ja, Deutschland bringt inzwischen wirklich viele Talente hervor. Das liegt m.M. nach vor allem daran, dass in diesem Bereich jetzt ja auch wirklich schon relativ früh (aber eben immer noch nicht so früh wie in Brasilien) professionell gearbeitet wird (Stichwort Internate der Bundesligisten).
2. Ist man in diesem Punkt Brasilien wirklich überlegen? Ganz schwer zu beurteilen, denn der hoffnungsvollste Spieler ist doch immer noch ein Brasilianer (Neymar), zweitens sieht man in D vor allem die deutschen Talente. Aber Talente wie Bender(s) o.ä. gibt es in Brasilien natürlich auch einige, die kennt man in D aber erst wenn sie nach D (oder mindestens Europa) gewechselt sind.
Letztlich habe ich zu wenig Ahnung vom Fussball um das zu beurteilen.
3. Meiner Meinung nach muss man da schon mal länger hinschauen, woher viele Talente kommen. Ein Hoch oder Tief kommt immer mal vor, stellt aber nicht immer das System in Frage oder ist automatisch die Bestätigung desselben. Möglicherweise hat D gerade ein Hoch und BRA ein Tief und dann sieht das langfristige Ergebnis wieder anders aus.
4. Unterstreicht das am Ende ja nur meine Schlussfolgerung, dass das Vereinssystem in D Probleme für den Hochleistungssport haben wird, denn Fussball ist ja inzwischen schon frühzeitig unabhängig von diesem System (im Prinzip sind die klassischen Vereine nur noch Einstieg für Talente, danach geht es in professionelle Strukturen).
5. Bleibt das Problem bestehen, dass hochqualifizierte Trainer in D für die Basis fehlen. Durch die Leistungszentren der Bundesligisten ergeben sich natürlich mehr Stellen aber bisher ist mein persönlicher Eindruck, dass diese Stellen hauptsächlich an Ex-Spieler gehen, die damit einfacher den Sprung ist das nach Karriere-Leben schaffen.

Letztlich muss man wohl ein bisschen abwarten wohin die Richtung geht. Im Fussball in D habe ich da wenig Befürchtungen, da ist genug Geld da um Strukturen zu schaffen wo notwendig. In anderen Sportarten sehe ich das deutlich kritischer. Handball, Basketball, Volleyball, Leichtathletik, Schwimmen und viele weitere kleinere Sportarten könnten Probleme bekommen.

Antworten

max 15. April 2012 um 16:04

@flowbanana
bin mir ziemlich sicher, du hast nicht 5 spiele von brasilianischen teams im jahr 2012 gesehen. woher willst du dann wissen, ob deutschland oder brasilien die besseren talente hervorbringt ?

Antworten

fussballnarr 16. April 2012 um 12:26

Du hast sicher recht, dass professionelle Trainer helfen würden. Allerdings gibt es in Deutschland mehrere starke Ansatzpunkte, die das System unterstützen:
a) Der DFB bietet über seine Homepage sehr gute Trainingseinheiten für jede Altersgruppe zum Download, mit wöchentlich neuem Trainingsplänen und allen der Vergangenen Jahre im Backup.
b) Das Scouting der Vereine der 1./2./3. Liga beginnt sehr frühzeitig und so gelangen ein erster Schwung Talente bereits zu den professionellen Trainern im Alter von 7/8 Jahren.
c) das Scouting des DFB beginnt aktiv (soweit ich das sehe) im E-Jugend Bereich und dort werden dann die hoffnungsvollen 10 jährigen Jungs bereits in Förderkader mit professionellen Trainern zusammengeführt, parallel zur Ausbildung im Verein.

Antworten

GETRIEBE 14. April 2012 um 05:06

Erst einmal ein großes Kompliment and die Macher dieser Seite.

Ich kome nicht umhin, zu sagen, daß ich, seit ich diese Seite entdeckt habe, Fußballspiele mit noch schärferem Auge beobachte.

Ich würde nur gerne noch einen Punkt zur Diskussion stellen. Eventuell an aufmerksame Beobachter, meines heißgeliebten Vereins Borrussia Dortmund:

Ich hatte den Eindruck, daß Jürgen Klopp durch die Wechsel von Perisic und Leitner für Gündogan und Kagawa eigentlich auf ein 4-3-3(offensiv, bzw. 4-1-4-1 defensiv) umstellen wollte, um noch mehr Präsenz im Mittelfeld-Zentrum zu erreichen und die Halbräume für Konter besser zu nutzen. Die Heatmeaps verschiedener Seiten können leider diese These nicht untermauern, da sie die durchschnittliche Position nur über jeweils 45 Minuten darstellen können.

Trotzdem hatte ich während des Spieles einfach diesen Eindruck. Vorallem da Großkreutz zentral versetzt und defensiv orientiert zu Perisic auf dem linken Flügel agierte,; Lewandowski stärker das Sturmzentrum hielt (im Vergleich zu den 75 Minuten zuvor) und Leiner sich auf die zentrale rechte Mittelfeldseite hin orientierte.

Ich fühlte mich an das Wintervorbereitungsspiel gegen Elche CF erinnert, nach dem Jürgen Klopp meinte, daß sich sinngemäß: „seine Spieler sehr wohl in diesem System gefühlt hätten“.

Nur so mal als Einwurf in eine zum Teil hochwertige taktische Diskussion.

Vielleicht irre ich mich ja, aber ich habe den Eindruck, daß gerade die Verpflichtung von Leonardo Bittencourt (der eventuell eine größere Rolle in der taktischen Weiterentwicklung des Kaders einnimmt als es viele vermuten) und Marco Reus und meine Eindrücke aus der Wintervorbereitung den Weg zeigen in der sich der BVB entwickeln könnte. Weg vom 4-2-3-1 (bzw. 4-4-2) hin zum 4-3-3 ( bzw. 4-1-4-1).

Antworten

Smerk 14. April 2012 um 01:31

Ich schau mir gerade auf FCB-Online die Pressekonferenz mit JH an. Er spricht ganz klar vom „Overpacen“ der Dortmunder in der 1HZ. Das lässt mich jetzt durchaus den Gedanken der Kollegen näher treten, die meinten, dass der FCB den BVB erstmal müde machen wollte. JH redet auch viel über die Belastung der Truppe in 3 Wettbewerben mit 3-4 Tage Rhythmus.
Ihr solltet mal alle diese Pressekonferenz hören, das ist sehr aufschlußreich. Er sagt ganz kalt, dass er in der Kabine sagte, „das tempo können die nicht halten.“, aber auch „. wir haben keine Torchancen erreicht..“. Auch „…von meiner Mannschaft erwarte ich, dass sie das wegsteckt und vor alles aus unseren Körpern herausholen..“.
Also mal für alle FCBler: JH ist schon kein Doofer, das ist ein such und durch guter Typ und Tainer, aber mit der mmtanen Truppe kann er`s auch nicht besser machen. ich meine, da liegen die Wurzeln des Übels in der Vergangenheit.

Hey neil: Jetz antwortet und diskutiert er mit einem Spanier, der auf Englisch fragte, in flüssigem Spanisch über das Madridspiel und korrigiert sogar noch die Übersetzerin. Der ist schon scheissecool und abgebrüht, der Kerl. Vielleicht istves sogar ein Vorteil, wenn man so eine Irrsinnsverein wie Bayern trainiert, wenn man an sich schon in Rente gehen könnte. Echt lustig die Pressekonferenz.
Servus

Antworten

datschge 14. April 2012 um 06:53

Das Problem ist weniger, dass er nicht die richtigen Beobachtungen vom Gegner macht, sonden eher, dass er entweder diese oft nicht sinnvoll taktisch verwertet kann oder ein falsches Rollenbild von seinen eignen Spielern zu haben scheint. Wenn er z.B. mit dem „overpacen“ des BVBs gerechnet hat, hätte er zuerst Olic und dann bei Müdigkeit vom BVB Gomez bringen können. Er hat genau das Gegenteil gemacht, mit der entsprechenden Unwirksamkeit beider Spieler.

Antworten

wombat 14. April 2012 um 07:54

@smerk
deine in-depth-comments sind auch prima.
stimmt, wenn sie sich die trikots runterziehen, sieht man, dass sehr gezielt rumpfmuskulatur trainiert wird.
etwas weiter oben hat jemand geschrieben, wie die dortmunder in der 2ten hz unter druck gesetzt wurden:
diagonalpässe, nachrücken, hektik erzeugen, zu fehlern beim abpiel zwingen.
das hab ich auch so gesehen.

mich stört an vielen analysen, dass so getan wird, als ob klopp das gesamte spiel durchgeplant hätte: aufwand in hz1 , gang zurück in hz2.
dann entstehen solche formulierungen wie ausgecoacht, auf jh bezogen.

was natürlich stimmt, dass bayerns offensive extrem statisch ist. die 3 om kombinieren eigentlich kaum miteinander, v.a. weil robben nicht teilnimmt.
blöderweise haben robbens tore über seine unfähigkeit zum kombinationsspiel hinweggetäuscht.
bayerns malaise in dieser saison kann man zeitlich an robbens genesung festmachen.
das ist zu einfach gesagt,ich weiß, aber mit robben ist trotz seiner klasse das angriffsspiel zu starr.

kri

Antworten

Jose Mourinho 14. April 2012 um 19:54

Könntest du mir den Link zur Pressekonferenz geben? Google spuckt nichts aus.

Antworten

Smerk 16. April 2012 um 12:20

@Jose: Gibts nicht, hab ich auf FCBayern TV gekuckt, kost Geld (20,00 im Jahr für Mitglieder). Du hättest mal die Konferenzen mit LvG sehen müssen, das war der ganz normale Wahnsinn live mit Arschablachen. JH ist aber eben auch ganz cool.

Antworten

Michi 15. April 2012 um 12:13

Das untermauert natürlich nicht gerade meine Argumentation. Dann müssen wir wohl noch warten (positiv formuliert) bzw. leiden.

Antworten

RM 14. April 2012 um 00:08

Übrigens: wenn die Länge wirklich, wie es scheint, der Mehrzahl von Lesern missfällt, wird es fortan keine In-depth mehr geben.

Antworten

Rudelbildung 14. April 2012 um 00:23

RM: Ich will hier nicht für alle sprechen, will jedoch drauf hinweisen, dass die vielen Lesern, die die Länge der Artikel gar nicht erst kommentiert haben sicherlich in der Überzahl sind. Sozusagen eine stille Mehrheit also.

Antworten

tox 14. April 2012 um 00:32

Unterschreibe ich so.

Antworten

Smerk 14. April 2012 um 00:36

@Rudelbildung: my man

Antworten

Joachim 14. April 2012 um 05:55

in-depth könnt Ihr gerne sein lassen, wenn Ihr dafür detallierte Tiefenanalysen macht 😉
oder ganz kurz: Ich lese die langen Analysen gerne.

Antworten

fussballnarr 16. April 2012 um 11:38

definitiv. Bitte weiter so!

Antworten

maverick.91 16. April 2012 um 11:49

*sign*

Antworten

fussballdiaspora 17. April 2012 um 10:50

Definitiv!

Antworten

Smerk 14. April 2012 um 00:34

schpinnst Du oder was? Lass doch die Lesefaulen lästern, wenn die Video- Online-Twitter-Generation nicht mehr in der Lage ist, längere Texte zu erfassen, ist das deren Problem. Ich find das total geil mann, da läuft bei mir beim Lesen der Film nochmal durch und ich denk mir was dabei. Wenn ich kurz will, kann ich Sport1 lesen, wenn ich kurz und nichts sagend will, SPON, wenn ich kurz und blöd haben will die Zeitung mit den GROSSBUCHSTABENDEPPEN.
Wenn ich geil haben will, lese ich hier.
sonst noch was? Machts blos weiter so und lassts euch von ein paar Hirnies nicht abhalten. Die müssen das ja nicht lesen, so what…

Antworten

Smerk 14. April 2012 um 00:51

@RM: mein lieber guter Mann, was mir auch nochmal brennend am Herzen liegt: Diese Kritik, die manche an Sprache, Stil etc. geäußert haben, bitte ….. das ist so was von fail, das ist so blöd und hirni, dass ich schreien könnte. Ihr Jungs macht das doch for fun, also letztlich wirklich EHRENamtlich, also lasst Euch doch einfach gern haben, wie man bei uns so sagt (Götzzitat in nett). Diese Seite ist eine Bereicherung für mein Leben, weil ich hier Freaks am Werk habe, die geile Artikel schreiben und einen Haufen Fans, die munter posten, da kann man sich mal gscheit austauschen und fühlt sich nicht mehr so isoliert zu Hause vor der Sky-Glotze. Ich find das super und bin sehr dankbar. Und die anderen Deppen sollen sich halt an sprachlich exzellenten, kurz und prägnanten („.jeder Satz ein Peitschenhieb..“) Texten irgendwo ergötzen und gut isses. Ich empfehle zB die Analyse in SPON, sprachlich schön, kurz und knapp, aber sonst? Da stand ja in den meisten Posts mehr Sinnvolles drin.
Ey: Du kannst Scheisse in feinste Goldfolie verpacken, was ist im Paket? Eben.
Also: so what. Weiter, weiter immer weiter ……

Antworten

Carbonara 14. April 2012 um 05:24

In-depth finde ich toll, bitte nicht aufgeben.

Antworten

Rüdiger 14. April 2012 um 08:46

Lieber RM,

a.) Das ist nicht die Mehrheit, zähl mal nach! Prozentual irgendwo zwischen der FDP und den Linken :-).
b.) Du darfst das nicht persönlich nehmen.
c.) Mehr Selbstbewusstsein bitte. Ihr könnt etwas was andere nicht können.
d.) Lass die Leute doch reden, ich höre im Park auch gerne die Enten schnattern.
e.) An eurem Stil und der Seite gibt es nichts zu ändern.
f.) Jeder, dem ein Artikel subjektiv zu lang ist, muss ihn nicht lesen oder liest nur das Fazit, welches ihr immer anbietet.
g.) Bitte bitte eine ausführliche Analyse zum heutigen Ruhr-Derby.

Antworten

Grasnarbe 14. April 2012 um 11:57

das leben hat sich beschleunigt; und einige haben wahrscheinlich bereits die aufmerksamkeitsspanne einer fruchtfliege. ich bin gespannt, wann die kinos auf filme mit 30min länge umstellen…

trotzdem finde ich toll, dass ihr auf feedback reagiert. ihr könnt ja von fall zu fall entscheiden, wieviel energie und zeit ihr in verbesserungen stecken möchtet – für mich passt die länge, aber ein besseres forumslayout stünde für mich ganz oben auf der to-do-liste: das erleichtert euch und den usern das leben und fängt an mit textbreite, editierfunktion, ansichtsoptionen usw… schaut euch da mal in anderen foren um, was effektiv ist.

Antworten

Rudelbildung 14. April 2012 um 19:40

Rüdiger: Danke für den Kommentar

„Lass die Leute doch reden, ich höre im Park auch gerne die Enten schnattern.“ und das dazugehörige Schmunzeln 🙂

Trifft den Nagel auf den Kopf.

Antworten

Matthias 14. April 2012 um 13:12

Hallo RM, bitte nicht die Artikel künstlich verkürzen, nur weil einige Leute zu lesefaul sind

Antworten

Totaalvoetball 14. April 2012 um 23:26

bitte die Artikellänge so lassen. wer nicht alles lesen möchte, kanns ja sein lassen und nur bestimmte Abschnitte lesen!

Antworten

DAF 15. April 2012 um 01:02

Ich bin mir mit den anderen Kommentaren völlig einig: Die Artikellänge ist absolut in Ordnung und ich finde speziell die In-depth-Analysen immer sehr interessant. Hier werden ziemlich komplizierte Zusammenhänge dargestellt, also braucht das halt auch seinen Platz. Wer nicht so viel Zeit bzw. Lust hat, das zu lesen, kann ja nur einige Abschnitte wie z.B. das Fazit lesen.

Antworten

Myki82 15. April 2012 um 13:38

Die Leute, die meckern, sind hier völlig falsch. Die können gerne auf Spox weiterlesen.

Antworten

Kaum 15. April 2012 um 15:04

Hallo RM, ich plädiere auch für die Beibehaltung der in-depth Analysen. Ich finde die Klasse. Ich würde sie sogar gerne häufiger sehen. Ich habe mich gewundert, dass diese in-depth-Analyse so früh kam. Wie schon einige anmerkten; ggf. wäre es besser sich bei in-depth-Analysen sogar mehr Zeit zu nehmen. Eure Arbeit auf spielverlagerung.de ist ja gerade keine News-Seite, sondern eine Analyse-Seite.
Beste Grüße Marc

Antworten

Bari 18. April 2012 um 09:41

Mal was anderes: wie kriegt man denn eigentlich hier auf sv.de einen Avatar? 🙂

Antworten

Leperon 17. April 2012 um 17:24

hier auch nochmal für die statistik, pro lange texte!

Antworten

Spielmacher 13. April 2012 um 22:17

sehr schöne analyse von euch, vielen dank… schön, dass ihr auch die gründe erkennt warum z.B. lahm gustavo im aufbauspiel nicht angespielt hat und auch sonst nicht derart auffällig gespielt hat wie alaba auf der gegenseite…bitte mehr davon:)
da ich großer louis van gaal-fan war bzw. bin, überzeugt mich heynckes arbeit nicht wirklich…an vielen stellen scheint mir sein „system“ nicht ausgereift genug, insbesondere gegen defensiv starke und disziplinierte mannschaften offenbart sein team große schwächen. um sich in zukunft mit dem wiedererstarkten bvb messen zu können braucht bayern einen konzepttrainer.
ich persönlich sehe in den spielen gegen madrid schwarz für die münchener…der defensiv- und videoanalysefanatiker mourinho wird sich sicherlich die niederlagen der bayern ansehen. mein tipp ist, dass real im bernabeu in etwa so spielen wird wie dortmund im hinspiel in münchen und auswärts in der allianz arena sich an gladbach bei dem 3:1 im rückspiel orientieren wird…aber man kann ja nichts voraussagen:)

nochmals dankeschön für eure klasse analysen, weiter so!

Antworten

Grasnarbe 13. April 2012 um 18:36

eure trainerdiskussion bringt einen interessanten schluss: es gibt zu wenig gute!

es erstaunt mich schon seit jahren, welchen nachholbedarf fussball in sachen professionalität hat. besonders auf der ebene trainer, trainingsmethodik. die einzige sparte, die mmn schon lange zeit auf hohem niveau arbeitet, ist die medizinische. wahrscheinlich deshalb, weil das eben eine branche mit professionellen strukturen ist, deren beste vertreter mit geld an die vereine gebunden wird.

anders siehts eben mit trainingsmethodik aus. die letzten jahre hat sich da enorm viel getan; wenn man 1990 udo lattek prophezeit hätte, dass in ein paar jahren jeder spieler mit infrarotkameras vom stadiondach aus aufgezeichnet würde, hätte man wahrscheinlich ein bemitleidendes kopfschütteln geerntet. leistungsdiagnostik, taktikanalyse, mentales training; was haben alle gelacht über psychologen/coaches, die in ein team integriert werden sollten. mittlerweile bewegt sich da einiges.

wahrscheinlich gerade wegen der langen fussballtradition in deutschland ist dagegen die ausbildung im trainerberuf noch nicht ausgereizt. trainer wurden bisher aufgrund ihrer ehemaligen spielerischen klasse/erfolge rekrutiert, nicht wegen ihrer fachlichen qualitäten (taktikwissen, trainingsmethodik, didaktik, pädagogische fähigkeiten). dass es keine glanztaten als aktiver braucht, um in der weltelite zu coachen, hat dann allen spätestens bei jose mourinho gedämmert.

das hindernis, dass die am besten geeigneten trainer auch in die spitze kommen, ist ein strukturelles: da der trainerberuf finanziell nur in der spitze (profiligen) rentabel ist, scheuen talente das risiko, v.a. da ehemaligen profis der einstieg natürlich leichter fällt und diese bevorzugt werden – natürlich kein zustand der personalauswahl und -ausbildung bei unternehmen, die umsätze in dreistelliger millionenhöhe abreissen.

wie bei der mannschaft, die nebenbei bemerkt ein vielfaches an personalkosten des trainerteams verschlingt, muss und wird sich die ausbildung, auswahl und weiterbildung auch beim letzten traditionell betrachteten posten des fussballs, dem des trainers, professionaliseren.

Antworten

Smerk 14. April 2012 um 00:22

Grasnarbe, da hast Du völlig Recht. Allerdings sollte man da schon bei der F-Jugend anfangen, und zwar in allen Vereinen.
Ein paar Stichworte hierzu:
– Klinsmann`s Verdienst #1 war, Mark Verstehen für`s DFB-Team geholt zu haben. Was da an Know-how in Sachen ganzheitliche Trainungsmethodik reinkam, war der Hammer. Magath`s Kommentar damals war sinngemäß: Da haben wir schon vor 20 Jahren so gemacht. Bullshit, alleine da war mit klar, dass der Typ ein eindimensionaler Ork ist. Wenn Du dir heute die Mannschafte beim Aufwärmen anschaust siehst Du überall die Methoden von Verstehen und Konsorten. Aber bei den Amateuren? Da kannst Du froh sein, wenn die sich überhaupt aufwärmen, wenn da ausreichend gestricht, gedehnt und gezieltes Stabilitätstraining gemacht wird. Wenn Du als Spieler im Core stabil bist, checkt man dich nicht so schnell und Du fällst nicht gleich um. Die Profis wissen das mittlerweile, musst die Typen nur anschauen, wenn sie die Trikots ausziehen.
Bei den Amateuren ist das alles lalala, wenn der Trainer selbst keine Lust aiuf so was hat, dann findet des eben nicht statt. Ich würde lieber nur 60 min Fussball an sich trainieren und dafür 30 min die körperliche Ausbildung und Verbesserung stärken und 30 min für Taktik verwenden. Was ich so von den Amateuren höre und sehe, ist das definitiv nicht so.
Ausserdem: Beispiel Boxen – Amateurbereich, da kenn ich mich ein bisschen aus – musst Du, wenn Du effektiv als Trainer arbeiten willst, d.h. auch als Sekundant am Ring stehen willst, zunächst den Grundlagenschein machen (2 Tage Seminar mit Prüfung) und danach einen Kurs mit 7 Wochenenden plus Prüfung. dann bekommst Du einen Übungsleiterschein, dein verein kann Zuschüsse abkriegen uswusf. Bei den Fussballern ist das nicht so, da kann jeder Depp bzw. jeder, der selber mal gegen den Ball getreten hat, einen auf Trainer machen, das ist so meine Erfahrung gewesen, als mein Sohn mal 2 Jahre gekickt hat. Lieber Himmel, was sollen die Buben und Mädels da denn lernen, wenn jede wissenschaftliche Basis fehlt?
Übertragen auf die Profis bedeutet das für mich, dass eben gerade bei uns die Trainer nach wie vor nur nach den früheren Meriten gecastet werden und vor allem: Von Fans, Medien (die, va diese Scheisszeitung mit den grossen Buchstaben sind für mich die größten Schadensanrichter überhaupt) und irgendwelchen Funktionären werden die „Professoren“ wie z.B. Rangnick doch nur belächelt, statt dessen huldigt man solchen Vollpfosten wie Magaht, der so lange Kohle rausbläst, bis er seine 11 Knechte gefunden hat.
In Holland dauert die Trainerausbildung 3 Jahre, bei uns ein Jahr.
Ich finde, ab dem Jugendbereich müssten verpflichtend Trainerscheine gemacht werden und der Scheiss-DFB soll gefälligst die Kosten übernehmen, die haben genug Geld. Denn die meisten Trainer arbeiten ehrenamtlich, was man auch nicht vergessen darf und ein Erklärung, wenn auch keine Entschuldigung für das Fehlen von Trainer-Know-How im Amateurbereich ist. Und das zieht sich dann in seinen Auswirkungen durch bis in den Profibereich.
Überleg mal: du musst 3 Jahre Lehre und die Meisterschule machen, damit Du Wasserrohre verlegen darfst („…Firma Röhrich, Gas-Wasser-Scheisse, ….“), was musst Du tun, um eine A-Lizenz vom DFB zu bekommen und was musste Du tun, um Kinder trainieren zu dürfen?
Ein Witz ist das, immer noch, wenn`s auch – DANK Klinsmann (ich hoffe, meine Hand fällt nicht ab) und Sammer besser geworden ist.

Hier posten doch ein paar Trainer, oder? Leute, fangt mal in eurem Bereich mit ganzheitlichem Training an (wenn nicht schon geschehen). Echt, mit die faulsten Hunde, die ich gesehen habe was das allgemeine Training anbelangt, sind die Fussballer. Ball her und gib ihm, alles andere is Wurscht.
Schönen Gruß vom Core-Performance-Freak, bayrischem Bergtroll und FCB Fan.
Fußball ist geil, auch wenn ich keine Ahnung davon habe.

Antworten

Smerk 14. April 2012 um 00:25

Muss natürlich VERSTEGEN und nicht Verstehen heissen, ich glaub, das war der Autokorrektor vom Mac oder ich Bergtroll, `schulligung.

Antworten

shogi 13. April 2012 um 18:31

man darf doch wohl einmal darauf hinweisen, dass der bvb, der amtierende titelträger und titelverteidiger beinahe aufgrund einer fehlentscheidung um die früchte seiner arbeit gebracht wäre. es wirft ein schlechtes licht auf bayern, wenn sie auf solche groben unsportlichkeiten regelrecht angewiesen sind, um überhaupt konkurrenzfähig in der buli zu sein. das zeigt mit einschränkungen auch, wie wenig bayern aus den vergangenen niederlagen gegen dortmund gelernt hat !

ich hätte schwören können, dass der elfer berechtigt gewesen war, aber das video beweist es eindeutig das dem nicht so war.

ich finde es desweiteren sehr respektlos gegenüber neutralen lesern und bvb anhänger, dass hier am ende hauptsächlich über die aussichten bayerns in der CL philosophiert wird.

so, habe fertig 😉

Antworten

Smerk 13. April 2012 um 23:43

wieso, ist doch egal und überflüssig, sich über gelb-schwarz noch Gedanken zu machen, v.a. aus Sicht der Bayern-Fans, entschuldige bitte. Die werden Meister und wenn unsJupp nicht noch was richtig Gutes fürs Pokalfinale entfällt, holen Sie das Double. Also: riiiiillläääääääääääx Baby, alles gut in der Saison, oller Höhlentroll. Schönen Gruß vom Bergtroll und viel Spaß morgen in Herne-West. das einzige, was Dortmund da an einem Sieg hindern könnte ist, wenn sie wegen der dicken Eier nicht laufen können. Kann ich mir aber beim besten Willen n nicht vorstellen. Ich nehme an, dass die Bock haben, die Schalker egal wie im deren eigenen Stadion zu fressen und ich sehe nicht, dass die mmtan die Mittel haben, Dortmund zu stoppen.
Als Bayernfan werde ich mein Augenmerk selbstverfreilicht auf die CL werfen, was denn sonst?

Antworten

Bari 14. April 2012 um 08:43

Ich würde mal die Kirche im Dorf lassen. Es war eine Situation im Spiel, und ob der Elfer berechtigt war, kann man diskutieren. Deswegen braucht man nicht eine Mannschaft direkt die Fähigkeit, in der BuLi spielerisch zu konkurrieren, komplett absprechen. So was nenne ich undifferenziert, unsachlich, unkonstruktiv – und wenn du schon damit anfängst meinetwegen auch respektlos.
Wo wir schon dabei sind: dass hier eine Diskussion über Bayern entsteht, hat doch nichts mit Respektlosigkeit zu tun? Es steht ja nirgend, dass die BVB-Anhänger nicht auch hier parallel über den Erfolg diskutieren können. Dass es dazu nicht kommt, da können die Diskutanten hier wohl kaum was dafür. Schreiben müsst ihr schon selber. Warum also gleich so dünnhäutig und beleidigt?

Antworten

shogi 14. April 2012 um 14:46

ein letztes… darf ich noch einmal ?
um das AUS MEINER SICHT, IN MEINEN LATSCHEN, MIT MEINER BRILLE klarzustellen oder von mir auch aus zu „polemisieren“: ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass robben abgehoben ist und es sprachlich zugespitzt – schwupp, wird das posting rasiert und mir die tyrannei der trolle an die backe geputzt. leute, da sag ich nur mit smerks worten, „riiiiilax, Baby !“ ich finde das ja auch gut als dortmunder, dass bayern einen problembär hat, nur soll der bitteschön soll der vogel seine peinlichen luftnummern endlich einmal sein lassen ! man ist als anhänger, als schiedsrichter nämlich ziemlich angeschissen, ob dieses beschisses mit der umfallerei aufgrund taktischen unvermögens. DARF ICH DAS SAGEN ? darf ich schreiben, dass arjen robben gerne hinfällt ? nee… ? – na dann rutscht mir den buckel runter ! ja, bari, und na sicher hat bayern ein taktikproblem, wenn es in letzter konsequenz nur so geht gegen dortmund und gladbach. aber bitte, macht biddebidde weiter so… das wird noch… hoffentlich verlängert robben 😉 andere vereine haben nun eine blaupause wie es gegen bayern geht und da sich bei bayern auf absehbarer zeit nix groß verändern wird, wird die liga auch wieder interessanter, was gut für den sport ist.

Antworten

Bari 14. April 2012 um 16:16

Och, ich bin ganz relaxt. Ich schreibe ja auch nicht in Grosbuchstaben. 😉

Was die Probleme um Robben angeht: ich sehe das eigentlich ähnlich wie du, nur logischerweise ohne die Schadenfreude, die dich belastet.
Ich denke du tust eigentlich deinem eigenen Verein (vorausgesetzt BVB ist dein Verein) Unrecht, zu behaupten, alle anderen Vereine könnten mit dieser „Blaupause“ FCB schlagen. Ich denke eher, das das schon zum großen Teil an der hohen Qualität (sprich Laufbereitschaft, Ausdauer, Siegeswillen etc) von BVB selbst liegt, um diesen Plan auch erfolgreich umzusetzen, was nicht jede andere Mannschaft einfach so wiederholen kann.
Ich bin geneigt zu denken, dass BVB sich in der Liga schon gut etabliert hat, bin aber nicht sicher, wie sie diese Intensität aufrecht gehalten hätten / aufrecht erhalten werden, wenn sie auch international soweit sind und 7 Englische Wochen hintereinander spielt. Meine Hoffnung ist, dass sie das schaffen und nicht einbrechen. (Schau, geht ganz einfach, hassfrei einem anderen Verein Erfolg zu wünschen 😉 )

Antworten

Smerk 13. April 2012 um 16:43

@Michi: Pruuuust LoL

Antworten

Tulpengeneral 13. April 2012 um 16:39

Also ich lese mittlerweile auch regelmäßig diese Seite und finde sie absolut klasse. Für mich war in der ersten Halbzeit das entscheidend, was man dann wohl den Heimvorteil nennt. Es ist natürlich unglaublich wichtig, dass man als Auswärtsmannschaft in den ersten Situationen des Spiels gleich da ist. Und das ging bei den Bayern total schief. Sicherlich war der Laufweg von Kuba in der zweiten Minute gut, aber die Bayern standen nicht so unter Druck, als dass das nicht zu verteidigen gewesen wäre. Da war sofort die Atmosphäre da und drei Minuten später brechen die Dortmunder mit dem zweiten Angriff direkt wieder durch. Man vergisst da dann vielleicht manchmal, wie jung diese Bayern-Mannschaft eigentlich ist. Also sie hatte dann eigentlich die ganze Halbzeit damit zu tun, wieder die nötige Ruhe zu bekommen, während die Dortmunder natürlich im Rausch waren. Das kann man den Bayern zum Vorwurf machen, dass sie nicht sofort Ruhe ins Spiel bekommen haben. Ich bin schon 20 Jahre Bayern-Fan, aber im Grunde gab es eigentlich nicht viele Bayern-Mannschaften, die diese Phase viel besser überstanden hätten. Ich kann mich an etliche Auswärtspleiten gegen direkte Titelaspiranten erinnern, die so wie Mittwoch begannen und bei denen die Bayern eigentlich nur noch durch eine aufgeheizte Arena getrieben wurden. Das wiederum haben die Bayern dann gar nicht so schlecht gemacht in der ersten Halbzeit, also nach vorne ging zwar nichts, aber sie haben dann nach den beiden ersten Torchancen zumindest halbwegs ihr Tor verteidigen können, wobei natürlich immer noch ein Tor für Dortmund hätte fallen können.
In der zweiten Halbzeit waren die Bayern dann direkt präsenter und konnten „in Ruhe Fußball spielen“. Ich glaube, dass sich die zweite Halbzeit sehr gut für eine taktische Analyse eignet, in der ersten Halbzeit hatten die Bayern eher ein „oh oh, gar nicht gut“ und die Dortmunder eher ein „weiter, immer weiter“ als die jeweiligen taktischen Anweisungen im Kopf.
Das ist für die Bayern am Dienstag gegen Real letztlich auch die Hoffnung, dass man schnell für eine Atmosphäre sorgen kann, in der der eine oder andere Spieler seine taktische Anweisung vergisst. Wenn es nämlich ein abwartendes, von Taktik geprägtes Spiel wird, dann dürfte Real sowohl taktisch als auch spielerisch stärker sein. Zum Glück sind die Real-Spieler ja auch nur Menschen. Aber wenn die Bayern die ersten zwei Angriffe von Real beim Auswärtsspiel in Madrid so verteidigen wie in Dortmund, dann brauchen wir da sicher keine taktische Anaylse mehr:-(.

Antworten

fussballnarr 16. April 2012 um 11:31

Du sprichst mir aus der Seele….
Das Thema Auswärtsmannschaft wurde bisher überhaupt noch gar nicht wahrgenommen. Und das Westfalenstadion ist nunmal Deutschlands härtester Hexenkessel, ein Mords Lärmpegel, schlicht ein echter 12. Mann. Nicht so armselig wie die verfeindeten Bayernlager in der Allianz Arena z.B. diesen Samstag gg. Mainz…..
Da haben sich die Bayern in den ersten 5 Minuten halt den Schneid abkaufen lassen und in HZ1 definitiv etwas ängstlicher als üblich agiert.
HZ2 war dann echt ein Comeback.

Antworten

shogi 13. April 2012 um 16:22

Edit des Moderators: Bitte verzichten Sie auf Polemik.

Antworten

Bari 13. April 2012 um 16:29

Also bei allem Respekt, mit Häme will ich hier nix zu tun haben. Dazu gibt es genügend andere Foren, die ich nicht besuche.

Antworten

Michi 13. April 2012 um 16:35

Edit des Moderators: Den Troll nicht füttern!

Antworten

Smerk 13. April 2012 um 16:42

nommal @Bari: leider hab ich deinen längeren Post von 15:06 nicht mehr mitbekommen, bevor ich meinen Verzweiflungsersermon danach abgelassen habe, bitte die inhaltlichen Wiederholungen zu enstchuldigen, freue mich aber, dass ich hier mit meinen Grundansichten/Schlußfolgerungen nicht allein stehe.

Beitrag gekürzt, Edit des Moderators: Bitte den Troll nicht füttern.

Antworten

Smerk 13. April 2012 um 23:32

hallo lieber Moderator,

ICH BIN EIN TROLL

bayrischer Bergtroll. Der Kollege ist ein westfälischer Höhlentroll, die sind kleiner und noch hässlicher….hehe..
Hast Recht, sorry

Antworten

TE 13. April 2012 um 23:57

Du bist doch nicht der Troll, shogi hat hier rumgetrollt. Du hast den Troll gefüttert, sprich du bist auf seine Provokation eingegangen. Beim nächstem Mal bitte einfach ignorieren, wir filtern solche eindeutig provokanten Beiträge dann raus.

Antworten

Rinus Michels 13. April 2012 um 15:46

Schade das die Diskussion hier jetzt so ins negative gezogen wird,ich war auch sehr enttäuscht nach dem verlorenen Spiel.Aber diese Seite zeichnet sich doch dadurch aus das man die Spiele aus analytischer Sicht betrachtet und nicht aus emotionaler.

Lasst euch bitte nicht von dem blöden Populistischen kram der Presse beeinflussen „vierte Niederlage infolge“ ,“Aleinikov“,“Wachablösung“ ich kann es nicht mehr hören.

Wir haben das Spiel verloren ok aber hier zählen nur die 90 Minuten nix davor und nichts danach danke 😉

Man sollte mal versuchen das richtig einzuordnen ohne gleich wieder hoch emotional zu werden und alles schlecht zu reden.Die Niederlage geht in Ordnung weil wir die erste hälfte nicht zu unserem Spiel gefunden haben bzw Dortmund uns und sich alles abverlangt hat.In der 2Hz waren durchaus Chancen da das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen ,das sollte man unter allen Eindrücken nicht vergessen!

Antworten

geco87 13. April 2012 um 17:40

@ Rinus Michels: Du sprichst mir aus der Seele. Außerdem muss ich mal eine Lanze für Jupp Heynckes brechen, der ja nach dem, was man hier so liest, ein ganz schlechter Trainer sein muss. Dann hat er sicherlich auch nur zufällig und ohne taktisches Verständnis mit Real die Champions League gewonnen und auch dass Leverkusen unter ihm wesentlich erfolgreicher spielte als unter Dutt, kann ihm überhaupt nicht angerechnet werden (Achtung, Ironie!)…

Antworten

DAF 13. April 2012 um 18:49

@geco87
„Außerdem muss ich mal eine Lanze für Jupp Heynckes brechen, der ja nach dem, was man hier so liest, ein ganz schlechter Trainer sein muss.“
Nein, ich würde nie behaupten, Heynckes sei ein ganz schlechter Trainer. Aber der FC Bayern ist ein Verein mit dem Anspruch, dauerhaft zu den TOP 4- Teams Europas zu gehören. Dafür reicht es meiner Meinung nach nicht aus, wenn der Trainer nur nicht ganz schlecht ist. Heynckes ist in meinen Augen ein solider Trainer- nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Ich finde es sowieso viel zu extrem, dass jeder gleich entweder weltklasse oder eine totale Null ist (gilt bei Spielern genauso).

„Dann hat er sicherlich auch nur zufällig und ohne taktisches Verständnis mit Real die Champions League gewonnen und auch dass Leverkusen unter ihm wesentlich erfolgreicher spielte als unter Dutt, kann ihm überhaupt nicht angerechnet werden“
Mit einer solchen Argumentation wäre ich vorsichtig. Ich finde, man sollte die Leute (nicht nur Trainer) an ihrer aktuellen Arbeit messen und nicht an dem, was sie früher woanders mal geleistet haben.
Wenn überhaupt müsste man Heynckes Biographie im Ganzen betrachten…du pickst dir die Teile seiner Karriere heraus, die deine Meinung untermauern.
Ja, er hat mit Real die CL gewonnen, er hat auch in Leverkusen gute Arbeit geleistet. Aber genauso ließe sich die Gegenposition begründen, weil er bei zwei seiner letzten drei BuLi- Stationen (Schalke und Gladbach) gescheitert ist. Nahezu jeder Trainer hat in seiner Biographie Erfolge und Rückschläge. Wenn man sich ein Urteil über ihn bildet, muss man schon beides berücksichtigen.

Antworten

Grasnarbe 13. April 2012 um 19:01

die leistung von trainern von aussen zu beurteilen, ist schwer. da müsste man sich dann doch auf dem weg zum trainingsplatz und in die kabine machen. dein quervergleich (gleiche mannschaft, dutt vs heynckes) kann aufschlüsse liefern.

völlig erkenntnislos ist allerdings die anführung weit zurückliegender erfolge im trainerberuf. heynckes kann vor 20 jahren ein guter trainer gewesen sein. er kann sich verschlechtert haben. er kann sich nicht weitergebildet haben. er kann schon damals nicht gut gewesen sein, aber überlegene mannschaften zur verfügung gehabt haben. er kann genauso gut sein wie damals, aber seine konkurrenten sind besser geworden.

wir wissen es nicht, aber wenn ich es einschätzen sollte – ich würde auf letzteres tippen. ein bekannter von mir, der ein paar jahre in der profiszene beim tennis dabei war, meinte: sportarten haben sich unglaublich entwickelt. wenn er das finale boris becker – kevin curren sieht, könnte er sich in eine zeitmaschine setzen, er würde es gewinnen. während er selbst in seiner selbstironisch als „glanzzeit“ bezeichneten phase nichtmal unter den top200 weilte…

Antworten

Flowbama 13. April 2012 um 15:16

Wenn Bayern Flügelzange in 1-gegen-1 Situationen gegen die Madrilenischen Außenverteidiger kommen können, kann durchaus sehr viel Gefahr über die Flügel entstehen. Wenn sich Mourinho jedoch aufmerksam das Spiel gegen Dortmund angeschaut hat, wird er es dazu gar nicht kommen lassen.
Ansonsten sind, seitdem Ramos in die Innenverteidigung gerückt ist, die Außenverteidigerpositionen tatsächlich eine „Schwachstelle“ einer ansonsten überragend besetzten Mannschaft. Wie gesagt, Coentrao ist da noch der Beste. Marcelo rennt wie ein angestochener nach vorne und fehlt dann hinten und Arbeloa, naja, kann das Niveau seit Mitspieler nicht erreichen.

Antworten

geco87 13. April 2012 um 15:37

Arbeloa, der mit Sicherheit langsamer als Ribery ist, könnte tatsächlich die Schwachstelle sein, möglichweise stellt Mourinho aber um. Ich sehe eher das Problem, dass Real wohl dominieren wird und Bayern auf Konter lauern muss. Da aber das Umschaltspiel der Bayern nach vorne in dieser Saison alles andere als schnell ist, sehe ich da auch dunkelgrau. Die Devise wird wohl sein, möglichst kein Gegentor zu fangen in den beiden Spielen und vorne hilft irgendeine Einzelaktion…

Antworten

Henrik 13. April 2012 um 12:30

Eine Ursache für den Umschwung in der 2. halbzeit, liegt darin, dass Bayern vermehrt lange hohe Bälle (meistens diagonal) benutzt hat und somit die Dortmunder Linien nach hinten gedrückt hat. Dortmund wollte den Ball dann zu hektisch wieder nach vorne bringen, was zu schnellen Ballverlusten an die aufgerückten Bayern geführt hat und das Spiel zu Gunsten von Bayern veränderte.

Antworten

Karl 13. April 2012 um 11:29

Wenn man das Gesamtbild betrachtet, d.h. sowohl die Bundesliga als auch die Champions League als ein Ganzes analysiert, dann glaube ich persoenlich nicht daran, dass der „Heldenfussball“ vom Aussterben bedroht ist. Gerade im internationalen Bereich braucht man in den engen Spielen sehr wohl individuelle Klasse einiger Superstars, wovon die vier Halbfinalisten der Champions League auch zum Teil leben, um die Spiele zu entscheiden. Man muss jedoch hinzufuegen, dass 1) die Superstars innerhalb eines Teams austauschbar bleiben muss, d.h. wenn ein Messi bei Barcelona nicht trifft, dann macht das eben ein Iniesta oder Xavi, und 2) die Heroes allein bei dem heutigen Fussball nicht ausreicht, erfolgreich zu sein. Wenn ein Verein viel Geld und weltklasse Spieler en Masse kaufen kann, dann gibt es eigentlich nur zwei Wege, um sie in ein funktionierendes System einzubinden: 1) Entweder man kauft Spieler nach der eigenen Spielphilosophie (wie Philipp Lahm bereits vor anderthalb Jahren sehr richtig angesprochen hat), oder 2) man baut das System wegen der Superstars um. Es gibt keine Richtlinie, welche der beiden Varianten besser ist. Sicher ist es aber, dass nur eine gesunde Kombination von individueller Klasse und passende Philosophie, so wie es Barcelona seit einigen Jahren demonstriert, langfristig dem groesstmoeglichen Erfolg verspricht.

Als langjaehriger FCB-Fan muss ich leider mitansehen, wie die Entwicklung des Fussballs so ziemlich unbemerkt an den Funktionaeren des Vereins vorbeigegangen ist. Nach dem CL-Sieg von 2001, verpasst es der Verein alle zwei Jahre, eine klare Linie in Sachen Spielphilosophie, die dem heutigen Fussball passt, einzufuehren. Man wollte auf Biegen und Brechen den Erfolg erzwingen und uebersieht dabei, dass man nach wie vor die Verpflichtungspolitik der 80er bzw 90er Jahre verfolgt. National mag man mit dieser Strategie noch erfolgreich sein, weil keine ernsthaften Konkurrenten da waren, international ist man allerdings laengst nicht mehr konkurrenzfaehig. Erst nach der Magath-Hitzfeld-Aera faengt man an, an die sogenannten Konzepttrainer zu interessieren. Leider muss man feststellen, dass die Denkweise der Herren Hoeness, Rummenigge und co. vom modernen Fussball genauso weit weg ist wie die Erde zur Sonne. Wie sonst sind die Entscheidungen, Trainer wie Klinsmann (hat nur aufm Papier eine Philosophie), van Gaal (Spielphilosophie von vorvorgestern) und Heynckes (in meinen Augen eine klare Retro-Entscheidung) statt Juergen Klopp zu verpflichten, zu erklaeren?

Nichtdestotrotz muss man aber sagen, dass es auf diesem Planet keinen perfekten Bayerntrainer geben kann. Zum einen muss er genial in Menschenfuehrung sein (was Hitzfeld und Heynckes super beherrschen), mit den Medien umgehen koennen (ausser van Gaal koennen die anderen mehr oder weniger gut), menschlich zu den Funktionaeren passen (was van Gaal nicht kann), erfolgreich sein (sind alle am Anfang) und jetzt auch noch einen modernen Konzept haben. Eine anspruchsvollere Jobanzeige gibt es wohl in der Fussballwelt nur bei Real Madrid… Ob Klopp sich bei Bayern durchgesetzt haette, ist natuerlich hypothetisch. Aber wenn man seine Erfolge jetzt bei Dortmund sieht, dann muss man sich schwarz aegern, dass man nicht wenigstens mit ihm versucht hat und stattdessen von „Buddha“ Klinsmann blenden liess.

Noch schlimmer ist der Eindruck, dass man die Fehler einer erfolglosen Zeit mit exakt gegenteiligen Massnahmen zu korrigieren versuchte. Die Gegensaetzlichkeit der Vorgaenger und Nachfolger auf der Trainerbank ist einfach frappierend. Aber auch in der Einkaufspolitik wurde dies betrieben. Eine Saison machte man das Festgeldkonto weit auf, um in den darauffolgenden Jahr wieder gaenzlich zu schliessen. Die Alternativlosigkeit auf der Ersatzbank ist auch eine Folge der anfaenglichen van Gaalschen Einkaufspolitik. Damals holte man 7 Neue und der Kader betrug ueber 25 Spieler. Nach einiger Unruhe geht man den umgekehrten Weg: Jetzt hat man quasi nur 12 erstklassige Spieler. Die, die auf der Bank sitzen, wissen ganz genau, dass sie in der Hierarchie ganz klar eine Stufe niedriger als die ersten Zwoelf.

Borussia Dortmund und Juergen Klopp haben in den vergangenen zwei Jahren den Bayern deren Schwaechen mehr als praezise offengelegt (Allerdings wuerde ich mich auch interessieren, wie Dortmund in so ein Spiel geht, falls sie noch international vertreten waeren. Wuerden ihr Pressing und Laufintensitaet, so wie sie es in der ersten Halbzeit betrieben haben, auch aufrecht erhalten koennen?). Man muss in der inneren Ueberzeugung allmaehlich dahin kommen, dass Automatismen, einstudierte Laufwege, Flexibilitaet (z.B. einen Plan B bzw. C fuer alle Eventualitaeten) sowie eindeutige Spielphilosophie in einem ambitionierten Verein wie Barcelona, Real Madrid und auch Bayern Muenchen zur Tagesordnung gehoeren muessen. Nur so kann man national wieder die Nummer eins sein. Gerade die erste Halbzeit sieht man eindeutig, dass die Bayern gerade nach der Balleroberung nichts wusste, was sie mit dem eroberten Ball anfangen sollen und verlieren prompt den Ball wieder. Das hat mit a) fehlender Gedankenschnelligkeit und b) mangelnder Kompaktheit zu tun. Bei jedem Zweikampf ist mindestens drei Gelben in Ballnaehe waehrend nur ein Roter sich dort befindet. Erst in der zweiten Halbzeit aendert sich das Bild ein wenig. Wie viele Beitraege hier schon bemerkt haben, dass die Dortmunder in der Regel ganz genau wissen, was sie mit Ball und ohne Ball machen muessen, waehrend die Bayern den ballfuehrenden Mitspieler brav anschauen und ihm viel Glueck wuenschen. Das sind die Unterschiede, warum der Dortmunder Sieg letztendlich verdient war.

Auch die kleinlaute Verhaltensmuster der Spieler bzw. Verantwortlichen vor dem Spiel haben mich ehrlich gesagt ziemlich verwundert. In meiner Erfahrung kann es eigentlich nur heissen, dass man nach drei Niederlagen eigentlich nicht wirklich an einem Erfolg ueber Dortmund durch den eigenen Plan (womit man schon in der Hinrunde versucht hat. Man hat aber eigentlich keinen Plan B…) glaubt. Die aengstliche Spielweise der ersten Haelfte bestaetigt leider auch meine Befuerchtung. Das soll eigentlich eine Aufgabe des Trainers sein. Einen Motivator a la Udo Lattek haette man wohl an dem Tag gerne in der Kabine gehabt.

Die turbulente Schlussphase ist zwar ungluecklich, aber auch symptomatisch fuer den Verlauf der Saison. Daher ist es auch nicht entscheidend, ob Robben den Elfmeter verwandelt hat oder nicht. Die Meisterschaft hat man durch die hilflosen Verstellungen der vier Spiele gegen Dortmund und Gladbach sowie schwache Auftritten am Anfang der Rueckrunde verloren. Die Hoffnungslosigkeit der Mannschaft in den Spielen waren gravierend und mehr als alamierend. Wenn man viermal gegen Dortmund und dreimal gegen Gladbach keinen Sieg gelingt (das gewonnene Elfmeterschiessen zaehle ich nicht als Sieg), muss man in der Fuehrungsetage ernsthaft Gedanken machen und kritisch mit der Situation auseinandersetzen. Aktionismus a la Verpflichtung von Felix Magath anno 2004 brauchen der Verein und die Fans am wenigstens. Eine richtige Einstellung zu einem sinnvollen, zeitgemaessen Konzept, hinter dem man steht und auch ohne wenn und aber verfolgt, moechte ich als Anhaenger in naher Zukunft spueren. Dass man dies auch auf hohem Niveau umsetzen kann, hat man bei Barcelona gesehen, als sie Pep Guardiola als Trainer ernannt haben und trotzdem nicht lange brauchten, um die Erfolge einzuheimsen.

Antworten

Michi 13. April 2012 um 12:09

Karl,

Du sprichst einen interessanten Punkt an:

Einerseits muss man bedenken, dass Klopp in seinem ersten Jahr bei BVB 6. wurde, im 2. Jahr – 5. und erst letztes Jahr um die Schale gespielt hat, nachdem der Hinrundenstart auch nicht 100%ig gelungen war, zumindest nicht so wie dieses Jahr.

Andererseits wird man bei Bayern glaube ich bereits auf einem höheren Niveau anfangen können, weil die Spieler ja die Voraussetzungen mitbringen, zumindest auf dem Papier. Deswegen könnte es tatsächlich sein, dass der Weg nicht unbedingt so lange wird, wie bei BVB, sondern vielleicht so kurz wie bei Barca. Aber wie gesagt, 4. werden sie schon. Geld wird also reinkommen.

Antworten

Smerk 13. April 2012 um 12:33

@Karl:
Insgesamt sprichts Du mir aus der Seele. Bist Du eigentlich Mitglied, bzw. sind das mehrer hier?
An sich sollten sich mal ein paar kritische, nicht dem Prollen zugeneigte Geister zusammentun und auf der nächsten Hauptversammlung mal um Erklärungen bitten, warum es in diesem Verein seit Jahren so läuft, wie es läuft, und was die Herren zu ändern gedenken.
-> Heldenfussball: Helden alleine bringen es nicht mehr. Und wenn wir bei Do bleiben: Ein Kagawa, ein Kuba, ein Lewandowski oder auch ein Bender sind für mich mittlerweile vom Können her Helden. Dummerweise handeln sie auch nöch höchstgradig system- und planvoll.

@Michi: Man kann die Entwicklung bei Do und schon gar nicht die bei Barca mit dem FCB irgendwie in Einklang bringen oder vergleichen oder was auch immer. Do war pleite und hatte gra keine andere Chance, als Klopp machen zu lassen. Barca spielt im Grunde seit Ende der 80er ein identisches System und hat jetzt das mit Worten gar nicht auszudrückende Glück, neben dem besten Fußballer der Welt und dem wohl besten 6er der Welt auch noch einen hochintelligenten Trainer zu haben, der dieses System schon als Spieler gefressen hat und einer Tormaschine innerhalb kürzester Zeit auch noch ein Brutalopressing und eine gute Verteidigung beigebracht hat. Das konnte mit dem Mann aber auch nur in diesem Verein so funktionieren.
WER sollte eine solche Entwicklung bei Bayern einleiten?
Auf welchem „System“ soll man bitte aufbauen?
Ich weiss nicht….

Antworten

Michi 13. April 2012 um 13:41

Natürlich kann man FCB nicht mit BVB oder Barca vergleichen, natürlich sind die Ausgangssituationen verschieden. Man wird auch nicht auf dem „System“ aufbauen, sondern auf dem vorhandenen Spielermaterial.

Überleg mir schon lange, ob ich die Mitgliedschaft holen soll. Aber obs das bringt? Willst Du noch einmal zusammengeschrien werden, wie damals mit den Ticketpreisen?

Antworten

sharpe 13. April 2012 um 14:05

Ein sinnvolles, zeitgemäßes Konzept, eine Spielphilosophie bei einem Verein einführen; das hört sich alles supertoll an und ich sehe Barca oft genug, um zu wissen, wie geil das ist, aber:
-wie soll dieses Konzepte aussehen, bitte Vorschläge
-woher bekommt man einen Trainer, der dann genau zu diesem Konzept passt und zudem in München mit allen Stars, mit den Medien und der Führungsspitze genau so umgeht, dass es längere Zeit gut geht?

die Beispiele Barca und Dortmund führen natürlich dazu, dass sich auch bei mir Unmut breitmacht, weil Barca meilenweit entfernt ist (aber nicht nur vor uns) und uns in der Buli inzwischen in vielen Bereichen auch Dortmund überholt hat.
Nur ist Barca eine einzigartige Angelegenheit, deren Grundgedanke vom Spiel besteht schon seit Generationen und jetzt haben sie mit dem entsprechenden Personal (Spieler + Trainer) eine einzigartige Situation, der nachzueifern in meinen Augen nicht funktionieren kann.
Und der Verein Dortmund hatte ja auch keine Spielidee. Die hatten das Glück, Kloppo zu verpflichten, der in vielen Bereichen seinen Kollegen voraus ist. Mit ihm steht und fällt Dortmund.
Bayern braucht kein Grundkonzept, keine feste Spielphilosophie. Was sie brauchen, ist ein Trainer mit einer Philosophie. Der muss aber vom Vorstand bedingungslos unterstützt werden, muss mit Medien und Stars perfekt umgehen können. Dann kann was entstehen. Nur ist das brutal schwer. Wer soll das sein? Dutt, Stanislawski, Fink und Solbaken sind z.B. Trainer mit einer eigenen Philosophie. Alle werden als absolute Taktik-Fachleute gehandelt und was haben sie diese Saison erreicht?
Ich kritisiere das Bayern-Spiel auch oft, denn im Grunde lässt Heynckes immer noch vGaal Fussball spielen mit leicht verbesserter Abwehr, aber dafür weniger werdenden Offensivautomatismen. Man sieht in den Spielen gg Gladbach und Dortmund, dass aus vergangenen Niederlagen nichts gelernt wird.
Aber nichts desto Trotz hat Bayern eine klasse Mannschaft, seit Alaba als LV spielt haben wir keinen Schwachpunkt mehr. Wir schiessen viele Tore und kassieren nur wenige, stehen im Pokalfinale und CL-Halbfinale. Alles nur schwarz zu sehen halte ich für falsch. Genauso wie Höness und Rummenigge beseitigen zu wollen, die unendlich viel für diesen Verein gemacht haben und weit wichtiger sind, als die aktuelle, taktische Misere.
Bayern steuert keineswegs auf einen Abgrund zu oder ist in einer großen Krise. Sie haben nur erstmals seit langer Zeit wieder einen Konkurrenten auf Augenhöhe und müssen lernen, damit umzugehen. Einen passenden Coach zu finden ist das wichtigste. Aber wem? Wer könnte diese Mamutaufgabe stemmen? Das ist unglaublich schwer, vielleicht Favre?

Antworten

Michi 13. April 2012 um 14:28

Wir dürfen natürlich nicht alles schwarz sehen, ist ja kein soooo schlechtes Jahr bisher. Das Problem ist eher die Stagnation (wenn auch auf nem sehr hohen Niveau).

Grundkonzept, Spielphilosophie oder mia-san-mia-Gefühl – nenn es wie du willst. Trainer mit Konzept allein reicht eben nicht, wie du es selbst aufzeigst.

Vielleicht Favre.

Antworten

Flowbama 13. April 2012 um 15:03

Ehrlich gesagt habe bei Favre so meine Zweifel, ob er eine Mannschaft dauerhaft erfolgreich trainieren kann. Dies musste er bisher selten beweisen. Die Situation damals bei Hertha ging ja im zweiten Jahr ziemlich den Bach runter (aus den verschiedensten Gründen).
Falls Jogi Löw nach 2014 frei wird (vielleicht auch schon eher?), könnte man es ja mit ihm probieren, zumal die halbe Nationalmannschaft ja Bayerns Startformation ist und genau weiß was Löw von ihnen verlangt. Dazu noch die ein oder andere Verstärkung im Hinblick auf die Löwsche Spielphilospohie und dann könnte es ja passen.
Aber was weiß ich schon.

Antworten

Bari 13. April 2012 um 15:06

Wie du (und Karl auch) aufgezeigt hat, ist die Anforderung an den Bayern Trainer schon sehr anspruchsvoll und komplex. Da jemanden zu finden ist nicht leicht. Aber was man UH und Co schon vorwerfen kann ist, dass sie Klinsmann statt Klopp verpflichtet haben. Es ist kein Fall von „im nachhinein ist man immer schlauer“, sondern schon damals in Mainz, noch in der 2. Liga, konnte man sehen, was für ein guter Trainer er ist und wie planvoll er an Spiele rangeht.
Was ich als eines der Kernprobleme sehe ist, dass man in den vergangenen zehn Jahren nur solche Trainer eingestellt hat, die wo anders schon (z.T. vermeintliche, siehe Klinsmann) Erfolg hatten, und hofften einfach, dass dieser Erfolg sich bei FCB wiederholen lässt. Da schreckte man sich auch nicht davor zurück, zwei mal einen ex-Trainer wieder einzustellen, damit er den Glanz alter Tage wiederholt. Das ist für mich der totale Ausfall von Vision und Zukunftskonzept.
Die Erfolge dieser Trainer in diesen 10 Jahren sind ja durchaus vorhanden, aber mit 2 ganz elementaren Einschränkungen: 1. waren diese Erfolge nur national, international war selbst UEFA-Cup zu viel verlangt, und das war in einer Zeit, in der es heißt die Bundesliga verliert den Anschluss an die anderen 3 Top Ligen von Europa (siehe Abschneiden der anderen deutschen Vereine in Europacups) ; und 2. nachhaltig war keiner der Erfolge. Dementsprechend wurde dann aktionistisch die Trainer ausgetauscht, sobald der Erfolg ausbleibt.
Insofern muss man schon UH und KHR hinterfragen, denn schließlich ist das ja deren Personalentscheidungen. Ich will nicht behaupten, dass sie nur Mist gebaut hätten, sondern im Gegenteil, sie haben unheimlich viel für den Verein getan. Nur im Punkto Trainer haben sie in den letzten 10 Jahren einfach zu viele Fehler gemacht, und schlimmer noch weigern sie sich, sich diese einzugestehen. Das sieht man ja an deren Reaktion auf Lahms Interview.

Der derzeit beste freie Konzepttrainer ist in meinen Augen AVB, aber den interessiert hier in Deutschland niemanden, und vor allem bietet er wegen der Sprachprobleme wohl zu viele Angriffsflächen.

@Smerk: Der Karl ist kein Mitglied, aber ich (sein Bruder) bin ein Mitglied bei FCB. 🙂

Antworten

Smerk 13. April 2012 um 15:28

@Michi: Das mit dem Zusammengeschrieenwerden ist keine so tolle Aussicht, stimmt schon.
@sharpe: „Bayern steuert keineswegs auf einen Abgrund zu oder ist in einer großen Krise.“
Das seh ich aber ganz anders. Im Prinzip ist der Laden seit der CL in einer Krise, und zwar in einer Strukturkrise. Seither gibt es alle maximal 2,5 Jahre einen Trainerwechsel und immer nur hysterische Reaktionen seitens der Leitung, die dann zwar aufgehen, aber eben nur kurzftistig. Wenn man sich mal vor Augen hält, wie die Magath-Bayern international zerlegt worden sind, das war böse. Dann kam Hitzfeld und es wurde fett Kohle ausgegeben: Ribery, Klose, Toni. Das langte national nur für eine Saison, dann war auch wieder der Arsch ab, international kam man nicht an St.Petersburg vorbei und das auch nur im UEFA-Cup „..der Verlierer“. Dann war der Vollidi da, den ich ja nicht mehr mit seinem Spitznamen titulieren darf und der Wunsch nach System, nach eigener Philosophie, blos: man hatte die falsche Hälfte des National-Duo geholt, den, der ja mal gar keinen Plan hatte. Dann kam LvG und der Wunsch….blabla, s.o., nur: das System taugte auch nur für eine Saison und der Typ an sich hatte zwar högschden Unterhaltungswert aber ansonsten wohl voll einen an der Waffel. Und jetzt? Nix geghen JH, aber in dem Alter sind andere Leute in Rente. Das ist doch wieder so eine Wir-müssenm-was-tun-aber-was-blos?-Nummer. Erstmal Ruhe reinbringen ist schon o.k., aber wie soll es weitergehen? Wenn Bayern nicht derart viel Kohle hätte, dass die Ich-kauf-mir-schnell-mal-ne- Meistermannschaft-Nummer nicht immer wieder machbar ist – theoretisch zumindest -, dann wären die nationalen Titel nach 2001 alle nicht passiert. Und das isses, was ich als institutionalisierte Krise sehe, da ist zwar eine saugeile Fassade vorhanden, aber im Mauerwerk steckt der Schwamm. Vom wirtschaftlichen Potential her müsste Bayern Dauermeister sein, sportlich hinkt man da seit 2001 hinterher. Seither liefern immer andere Mannschaften die sportlich interessanten Dinge ab, seien es mal die Stuttgarter, Magaht`s Geldausgebamannschaft oder jetzt mal Dortmund, Gladbach oder sogar Freiburg. Wenn ich an das Augsburgspiel zuhause denke, scheisse, die ham vielleicht eine geile Kurzpassorgie abgezogen, die ham sich nichts geschissen und richtig gut gespielt. Und was kostet der Kader? Ich glaube einfach, dass wir mit Kohle alleine keine Chance haben, wirklich gut zu werden und damit meine ich auf internationaler Bühne. Wenn Du einen Anspruch hats wie Bayern musst Du jederzeit in der Lage sein, die Top3 aller Ligen zu schlagen, und da sehe ich uns derzeit weiter entfernt als in der ersten Saison unter LvG, die, wie gesagt, wohl mehr Katzengold als echtes Gold war.
Wenn der Verein da nicht endlich mal umdenkt und einem starken, fussballerisch wie menschlich kompetenten Trainer 2-3 Jahre Zeit gibt, dann sehe ich absolut schwarz. Wer das sein soll, weiss ich nicht und das allerschlimmst ist: Der Vorstand und der Präsi wissen es auch nicht.
Schau ma mal, wie es morgen gegen Mainz läuft und am Dienstag gegen Real. Bin gespannt, ob und wenn ja welcher Knacks da am Mittwoch hängen geblieben ist.

Antworten

Smerk 13. April 2012 um 15:30

ähhh, muss heissen seit der CL 2001 sehe ich eine Strukturkrise…

Antworten

Michi 13. April 2012 um 15:38

Du triffst es zeimlich genau. Ich würde sogar weiter gehen und sagen, die Verpflichtung von Klinsmann war nicht das Problem. Er hatte auch eine Idee, sogar vielleicht mehr. Er versteht auch was von Fussball. Hat halt nicht geklappt, konnte keiner wissen. Sogar wenn man das als Falschentscheidung von UH und KHR ansehen möchte, so würde ich trotzdem behaupten, dass sie noch innerhalb des unternehmerischen Spielraums war. Auch die Verpflichtung von Magath oder vG war nicht das Problem, er wurde ja im ersten Jahr auf den Händen getragen, Magath war sehr erfolgreich. Das Problem war vielmehr das, was man im Jahr nch vG gemacht hat (bzw. im Jahr nach Magath oder im Jahr nach JK). Man kann für den Rest der Saison einen Trainer holen, der das schon irgendwie schaukelt. Da sehe ich kein Problem. Ich sehe das Problem bzw. die schlimmere Fehlentscheidung darin, dass man im Sommer nicht neu gestartet hat, sondern eben mit der fehlednen Zukunftsperspektive (d.h. mit dem gleichen Trainer) weiter gemacht hat.

Antworten

Michi 13. April 2012 um 15:46

Habe Bari geantwortet, nur so zum klarstellen.

@smerk:

Man sollte zur HV gehen und zurückschreien, wie war das mit der Kokosnuss?

Antworten

fussballdiaspora 13. April 2012 um 19:34

Ich würde die Frage umdrehen: Welche Vereinsführung braucht der FCB, um einem Trainer zu gestatten, langfristig einen gestalterischen Weg einzuschlagen.

Mein aus der Ferne geäußerter Zweifel ist, dass die Führung letztlich keinem Trainer genügend Freiraum einberaumen wird.

Und die Äußerungen nach dem Spiel gegen Dortmund zeigt, dass der Leidensdruck noch nicht hoch genug ist.

Antworten

fussballdiaspora 13. April 2012 um 11:12

Angesichts der Kommentare hier und vieler anderer in diversen Foren, sowie der Aussage von Philip Lahm, man wäre „die letzten 60 Minuten die bessere Mannschaft“ gewesen (in der Süddeutschen Zeitung heute zitiert) sehe ich wenig Spielraum für grundsätzliche Veränderungen beim FCB.

Der Spielverlauf, namentlich die fehlende Führung vom BVB nach der ersten Halbzeit und die kuriose Schlussphase, mit Torgelegenheiten aus dem Nichts, überdeckt doch die Überlegenheit der Dortmunder in diesem Spiel. So kann man eine Strukturdiskussion vermeiden; stattdessen wird eher personalisiert, bietet sich auch an: Heynckes, Robben, Subotic, schwache Bank etc.

Es gab keine einzige wirklich zwingend herausgespielte (!) Chance. Kroos Schuss war eine Einzellleistung, Riberys Schuss vier Meter neben das Tor war keine Chance, Robbens Schwalbenelfmeter (erst in der vierten Wiederholung als solcher entlarvt) wäre ohne die Unsportlichkeit und Weidenfellers subotimales Draufgehen verpufft und die letzte Großchance entstand durch einen Fehler.

Ich war bei der Nachlese selbst verblüfft, wie wenig die Bayern aufs Dortmunder Tor gebracht haben. Im Spiel ist das wohl von der Dramatik überdeckt worden.

Vor allem die erste Dortmunder Chance hatte einen ganz anderen Charakter: Gündogan hat die Abwehrreihe auf der linken Spielseite mit langem Pass überspielt, Kuba aufgenommen; der spielt bekanntlich rechts, in dieser Saison allerdings wahrnehmbar flexibel, hier links nämlich.

Schwierig zu verteidigen, sicherlich kein Zufall, sondern als taktisches Element geplant. Und ebenso sicher beeindruckend für die Bayern, im Verein mit der zweiten Großchance durch GK wohl ein ordentlicher Stimmungsdämpfer. M.E. liegt auch hier eine Wurzel für die sehr schwache erste Halbzeit der Bayern.

Dortmund hat nun viermal hintereinander gegen den FC Bayern gewonnen. Viel ist von Wachablösung die Rede, wohl nur bis zum nächsten Bayern-Sieg (Real und/oder Pokalfinale) oder wenn der BVB im Schlussspurt strauchelt. Das ist nur eine Momentaufnahme, viel wichtiger ist etwas anders.

Glück hat Dortmund nämlich in den letzten vier Jahren insofern gehabt, dass man Klopp trotz einiger herber Misserfolge und Rückschläge hat machen lassen.

Beispiele:
– Katastrophen-Hinspiel gegen Udinese / Unvermögen im Elfmeterschießen im Rückspiel
– Verpassen der EL-Quali 2009
– Verpassen der CL-Quali 2010
– EL-Debakel 2010
– CL-Debakel 2011

Klopp & sein Team durfte trotzdem weiterentwickeln, so weit, dass ein großartiger Spieler wie Ilkay Gündogan so lange brauchte, um ins System hineinzugelangen. Und das noch lange nicht perfekt ist, wie die vielen Unzulänglichkeiten zeigen, es reicht aber schon aus, um in Top-End-Zitterspielen eine Chance haben, zu bestehen.

Bayern-Trainern (und nicht nur denen) wird so viel Zeit nicht eingeräumt.

Antworten

Myki82 13. April 2012 um 14:42

Deine Einstellung zu den Misserfolgen ist völlig abwegig. Du hast nämlich genau den einzigen Misserfolg nicht genannt, der wirklich zum Scheitern der Beziehung Klopp-BVB hätte führen können:

Die ersten Spiele der HR 2009/10, als der BVB mit 6 Punkten aus 7 Spielen da stand. Als Konsequenz hat man einfach den Vertrag verlängert.

Deine Misserfolge die du aufzählst sind alle unzulässig und schon gar kein Kündigungsgrund, denn:

Ausscheiden kann man gegen eine damalige Top 7 Mannschaft aus Italien, gegen den Tabellen-13. aus der BL.
Die EL-Quali wurde 2009 verpasst, obwohl man rekordverdächtige 59 Punkte holte. Klopp hat aus der schlechtesten Abwehr der Liga, die zweitbeste gemacht, mit den wenigsten Niederlagen!
2010 dann das Maximalziel erreicht.
2010/11 El-Debakel für die Jobsicherheit irrelevant, weil Dortmund eine Rekordhinrunde gespielt hat
CL-Debakel ebenso irrelevant, weil es 0,0 Gründe für den Rausschmiss gab.

Man kann einfach keine Bayern-Maßstäbe ansetzen, wenn es gar keinen Grund dafür gibt, wir sind nicht Köln. Und genau deshalb ist es kein Glück!

Antworten

fussballdiaspora 13. April 2012 um 19:27

Tja – was habe ich denn anderes gesagt, als dass es genau diesen gewaltigen Unterschied zum FCB gibt? (Übrigens: LvG wurde im Herbst/Winter 2010 auch verlängert, wenn ich mich richtig entsinne – und trotzdem gegangen im Frühjahr).

LvG ist in welcher Situation gefeuert worden? Meister, CL-Finale und DFB-Pokalsieger im Rücken und dann der Rauswurf! Weil Post-WM-Schwäche auf einen gigantisch&unerwartet durchstartenden BVB (sowie überraschend starke Mainz05er traf).

Die CL-Schwäche korrespondierte übrigens mit dem schwachen BL-Start – das Theater hätte ich bei anderen Vereinen gern einmal gesehen ^^.

Der Knackpunkt ist doch, dass weder LvG (noch sonstwer) bei Bayer Zeit bekommt, etwas strukturell umzugestalten.

Vielleicht ist der Begriff „Glück“ eben missverständlich – vielleicht passt „glückliches Umfeld“ besser.

Und Köln ist tatsächlich der falsche Vergleich, eher der HSV, weil der tatsächlich noch ein viel größeres Potenzial hat als der BVB (laut Watzke). Und auch dort hätte man Klopp keinesfalls so werkeln lassen, wie er es in Dortmund tun konnte. Siehe die aktuelle Saison.

Antworten

Daniel_D 13. April 2012 um 10:29

Genau, wie kann man nur auf die Idee kommen, dass der nach Trophäen beste Trainer der Welt seine Mannschaft taktisch einstellen könnte. Undenkbar. Und im stärksten Fußballwettbewerb der Welt wird sicherlich weniger taktiert, als in der Bundesliga. Da lässt man es auf einen offenen Schlagabtausch ankommen und hofft mehr Tore zu schießen, als der Gegner. Weil bei K.O. – Spielen generell weniger auf dem Spiel steht.

Und natürlich verfügt Real nicht über ein starkes Pressing, wie in mehren Spielen gegen Barcelona (Hinrunde) zu sehen. Vielleicht sollten sich einige mal die erste Halbzeit dieses Spiels anschauen. Eine Rick ’n Rush Mannschaft (Real) gegen eine Mannschaft, die sehr auf Ballbesitz orientiert ist (Barca). Wenn die Bayern danach immer noch der Meinung sind, sie könnten Real schlagen, dann Hut ab vor diesem Selbstbewusstsein.

Dortmund ist schon stark, aber Real ist, wenn es drauf ankommt, noch eine ganze Ecke besser.

Und Lyri: Natürlich hat Heynckes die Innenverteidiung weit hinten spielen lassen. Seit Köln im letzten Jahr traut sich kein Trainer mehr sie nach vorne zu setzen. Erstens ist sie dann viel stärker dem Dortmunder Pressing ausgeliefert und zweitens lässt sie sich mit den gefürchteten langen Bällen überspielen. Auch wenn die langen Bälle häufig Ballverluste bedeuten, so kann kein Trainer ignorieren, dass die gegnerischen Flügelspieler in den Rücken seiner IV kommen. Deswegen steht die IV immer hinten, die Kompaktheit gehr verloren und gerade aufbaustarke IV-Spieler wie Naldo, Bartstuber, Dante sind nicht in der Lage ihre Pässe an das Mittelfeld zu bringen.
Dortmund könnte sich selbst (wenn Dortmund gegen Dortmund spielte) dadurch auskontern, dass man die IV zwar hinten lässt, aber das sehr fluide Mittelfeld (in erster Linie Kagawa) sich die Bälle bei den Verteidigern abholt. Wie gegen Bayern auch gesehen.

Antworten

schwabenschwuchtel 13. April 2012 um 08:14

@smerk: „Schwabenschwuchtel“??? wie wärs, wenn du schwulenfeindliche sprüche weglässt und dich aufs thema konzentrierst?

Antworten

Smerk 13. April 2012 um 11:22

Sorry, mann, das war nicht schwulenfeindlich gemeint, sondern bezog sich auf meinen speziellen Freund Klinsmann, der initial mitverantwortlich für die mmtane Scheisssituation bei Bayern ist. Ich hab nix gegen Schwule, hab schwule Freunde und Kollegen, dsa möchte ich betonen. Ich bitte um Entschuldigung.

Antworten

Lyri Caris 13. April 2012 um 03:18

Man muss meiner Meinung nach ganz klar sagen, dass die Bayern den Meistertitel (wieder) wegen taktischer Sturheit und fehlender Qualität auf der Bank verspielt haben.
Für mich war das interessante an dem Spiel eigentlich dass Bayern trotz einer ganz deutlichen taktischen Unterlegenheit, größtenteils schwächerem Zweikampfverhalten und schlechten Tagen einiger Leistungsträger (Lahm, Müller, Robben, Kroos und auch Ribery spielten unabhängig von dem vor allem taktisch starken Gegner unterirdisch)letzendlich beinahe ein Unentschieden erreicht hätte. Die Frage ist ob dies an dem (doch) vorhandenen Unterschied in der puren Qualität der Spieler oder möglicherweise an der (für mich) zu defensiven Ausrichtung der Dortmunder lag. Natürlich erspielten sie sich sehr gute Torchancen aber für den amtierenden Meister, Tabellenführer, und Sieger der letzten 3 direkten Duelle fand ich das System doch sehr reaktiv.

Ich verzweifle so langsam an Heynckes Sturheit. Selbst einfache Änderungen hätten durchaus einen großen unterschied machen können. Die Innenverteidiger spielten (wie schon die ganze Saison) viel zu tief, wodurch der Raum zwischen den Inenveerteidigern, bzw. den defensiven Mittelfeldspielern und der offensiven Viererreihe viel zu groß wurde.
Was mir im Spielaufbau auch sehr auffiel war dass sich Toni Kroos trotz seiner großen technischen Fähigkeiten nie, nachdem er den Ball in der eigenen Hälfte mit dem Rücken zum gegnerischen Tor bekommen hatte, drehte um das Spielfeld vor ihm zu sehen. Dadurch bestand größtenteils keine Verbindung zwischen Offensive und Deffensive, der einzige der manchmal für diese sorgte war Alaba mit dynamischen Läufen nach vorne. Das einzige Mittel um das Mittelfeld zu überbrücken waren dann hohe Bälle, die Gomez allerdings eigentlich nie behaupten konnte. In der Halbzeit hat der Skandinavier bei Sky (ich kann mir seinen Namen nie merken) einen sehr interessanten Punkt gemacht als er sagte, der Unterschied zwischen den beiden Manschaften sei der zwischen den Stürmern. Lewandowski behauptete fast jeden langen Ball während Gomez fast keinen behauptete (auch Müller nicht).
Damit hatten die Bayern eigentlich keine Idee um das Mittelfeld zu überbrücken und ich war sehr entäuscht, dass Heynckes Schweinsteiger nicht nach der Halbzeit brachte, er hätte dann wahrscheinlich deutlich leichter ins Spiel gefunden und hätte zusammen mit Kroos Offensive und Defensive verbinden können.
Ein anderer Fehler von Heynckes war meiner Meinung nach die Wahl von Gomez zu Spielbeginn. Eigentlich ist der Einsatz der beiden „andersrum“, also zuerst Olic dann Gomez, deutlich logischer, da Olic zu Beginn helfen kann mit seinen Läufen Löcher in die Abwehr zu reißen und Gomez dann in den letzten ~30 Minuten gegen müde Dortmunder deutlich mehr Platz kriegen würde und bei dem dann wohl eher direkten Spiel (zumindest wenn Bayern dann noch zurückliegt) deutlich passender wäre.

Ein anderer Gedanke wäre gewesen einfach die Positionen der offensiven Dreierreihe zu ändern:
Robben—–Ribery—–Müller
So wäre man auf den Flügeln nichtmehr so ausrechenbar, Ribery könnte mit seiner Technik einen ähnlichen Part spielen wie Kagawa auf der anderen Seite und würde eine weitere Anspielstation im Zentrum schaffen. Außerdem würden Dortmunds Verteeidiger mindestens ~15 Minuten brauchen um sich auf die neuen Aufgaben einzustellen.

Ich hoffe als Bayern-Fan dass sich Heynckes wenigstens im Pokalfinale von seiner Sturheit befreit und wenigstens kleine Anpassungen gegen das Dortmunder System trifft, dass eindeutig perfekt auf das Bayern-Spiel ausgerichtet ist da sonst wohl auch dieses Spiel genau gleich ablaufen wird wie dieses und auch das Hinspiel.
Allerdings sehe ich gegen Real deutlich mehr Chancen als gegen Dortmund (schon lustig) da ich nicht glaube, dass Mourinho sein System groß umstellen wird und ich Coentrao/Marcelo bzw. Arbeloa/Diarra/Altintop nicht zutraue Robbery alleine in den Griff zu bekommen, vor allem auf der rechten Abwehrseite sehe ich da Probleme für Real. (solange Ramos zentral spielt)

Ich glaube in diesem Zusammenhang ist auch der Erfolg von Bayern, bzw. der Misserfolg von Dortmund in Europa zu erklären, da das taktische Niveau in der Champions League deutlich niedriger ist (zumindest die Einstellung auf einen Gegner) was es den Bayern deutlich einfacher macht. Dortmund andererseits ist nie so perfekt eingestellt wie in der Bundesliga wodurch dann deutlich wird, dass sie was das spielerische Niveau betrifft eigentlich nicht auf einem Niveau mit der Weltspitze sind. (Das Viertelfinale sollten sie allerdings trotzdem mit etwas Glück erreichen können)

Antworten

sharpe 13. April 2012 um 08:53

da muss ich ein bischen widersprechen. Zwar ist Real im Normalfall wirklich nicht so kompakt und defensivstark wie Dortmund, aber Mourinho hat schon sehr oft gezeigt, dass er seine Teams optimal auf die jeweiligen Gegner einstellen kann, nicht zuletzt damals Inter gg Bayern. Der ist nicht so stolz/überheblich/eindimensional wie die Bayern, bei denen man im Punkto Taktik ja schon zu 100% sagen kann, wie sie spielen werden, denn sie haben leider nur ein System und das wollen sie auf Teufel komm raus durchdrücken, egal ob es gg Ingolstadt geht oder gg Real.

Antworten

Michi 13. April 2012 um 10:25

„Ein anderer Gedanke wäre gewesen einfach die Positionen der offensiven Dreierreihe zu ändern:
Robben—–Ribery—–Müller“

Interessanter Gedanke. Hast Du auch den Artikel hier zu Bayern vor ein paar Monaten gesehen?

Ribery in der Mitte mit Müller rechts ist bestimmt effektiver. Mit Ribery kommt ein sehr ballsicherer Spieler in die Mitte, es könnte tatsächlich ein Angriff durch die Mitte gelingen.

Antworten

flavour 13. April 2012 um 10:34

Ist dir eigentlich schon mal in den Sinnn gekommen, dass man für gelernte Laufwege, Pressing, taktische Varianten etc.
1. die geeigneten Spieler zur Verfügung haben muss
2. Zeit und Kraft braucht, um soetwas einzustudieren?

Beides hat JH nicht zur Verfügung. Der FCB ist seit Jahren(!) mit fast allen(!) Spielern , die fast alle auch in ihren Nationalmannschaften ständig spielen unterwegs, das sind 4 Wettbewerbe. Seit Jahren.
(Zähle doch mal bitte die Nati-Einsätze des FCB die letzten drei Jahre zusammen und die des BVB …) Da heißt es auch ab und an Fuß vom Gas und Kräfte sparen und trotzdem gewinnen. Klappte in dieser Saison nicht immer.

Der Kader des FCB ist momentan natürlich noch zu dünn und nicht qualitativ ausgewogen genug, alles noch Vermächtnisse von Herrn vG.

Denkst du, da sitzt nur Don Jupp nach Gutsherren-Art auf dem Trainerstuhl? Nein, auch da gibt es einen ganzen Trainerstab. Und sei versichert, dass diese Herren mehr Ahnung von der Materie haben als du.

Die müssen nur abwägen: Gehen wir in diese Saison, und machen einen harten Schnitt? Experimentieren wir mit taktischen Variationen und scheun, was geschieht?Riskieren wir die CL ? Kann in der BL schnell passieren.
Nein. Die sind ja nicht blöd. Machen sie anders: 1. Schritt: System LvG beibehalten und Defensive stärken. Hat schon mal funktioniert.
So schlecht sieht die Bilanz ja nicht aus. Wahrscheinlich wird der FCB der beste 2. in der BL-Geschichte. Kann man sich nichts für kaufen, aber erwähnen kann men es ja ruhig mal.
2. Schritt: Spieler zu verpflichten, die andere Qualitäten in die Mannschaft mit einbringen. Shaqiri ist da ein erster Schritt.
3.Schritt Nachwuchsarbeit verbessern. Auch da haben sie erste Schritte eingeleitet.

Nächste Saison wird wieder eine Nach-EM Saison. Alle werden etwas müde sein. Bis auf die Dortmunder, die werden nicht so viele Spiele machen.
Und wenn sie in der CL aus Lostopf 4 mal richtige Bretter bekommen und die EL wieder abschenken, weils so anstrengend ist. (wer wollte nochmal internationale Erfahrung sammeln?), dann haben wir in einem Jahr wieder die gleiche Situation. Brauche ich zwar nicht, kann aber sein.

Ist schon schön, welche Taktik Experten hier einem Heynckes was erzählen wollen. Ich bin auch überhaupt kein Fan von Don Jupp und halte ihn langfristig (>2 Jahre) auch nicht für den richtigen Trainer, aber in dieser Phase des FCB und in dieser Sason hat er aus den gegebenen Möglichkeiten schon verdammt viel herausgeholt.

Antworten

Michi 13. April 2012 um 10:51

@flavour:

„Denkst du, da sitzt nur Don Jupp nach Gutsherren-Art auf dem Trainerstuhl? Nein, auch da gibt es einen ganzen Trainerstab. Und sei versichert, dass diese Herren mehr Ahnung von der Materie haben als du.“

Ruhig, nicht persönlich werden. Man darf eine eigene Meinung haben.

Was die Zeit angeht, sehe ich das anders. Sie hatten Ferienlager im Sommer und Schullandheim im Winter. Outcome: die gleiche Flügelzange wie bei vG. Verschenkt.

Antworten

Smerk 13. April 2012 um 12:14

@flavour:

„Die müssen nur abwägen: Gehen wir in diese Saison, und machen einen harten Schnitt? Experimentieren wir mit taktischen Variationen und scheun, was geschieht?Riskieren wir die CL ? Kann in der BL schnell passieren.“

Das haben sie doch schon mal probiert mit vG. Denk mal dran, wie lange es dauerte, bis die MAnnschaft dessen System gefressen hatte – LvG wäre doch im Herbst 2009 fast weg gewesen.

Wenn ich Lyri Caris auch nicht vollkommen zustimmen will, eins ist doch definitiv klar: Die Positions-Sturheit von Robben und teilweise auch Ribery, ob das nun trainerseits gewollt ist oder nicht, macht den FCB-Angriff derart berechenbar, dass gute Verteidiger und 6er die herausgespielten Chancen auf 0 reduzieren können. Und das kanns nicht sein, sorry. Nochmal: Was zum Henker haben die in den Vorbereitungen trainiert?
Ich bin der festen Überzeugung, dass Robben nie mehr groß was reissen wird, der Mann ist entschlüsselt und gegen gute Mannschaften keine Waffe mehr. Ich hoffe, ich werde eines Besseren belehrt.

Wenn ich an die Belastung der FCB-Nationalspieler denke (wer aus der ersten 11 geht eigentlich nicht zur Euro, ich glauube nur Alaba), dann muss ich erst recht kotzen. Die werden kommende Saison platt beginnen und bis zum Herbst platt bleiben, ganz zu Scheigen von mögliche Verletzungen wie etwa bei Robben nach der WM. Normalerweise müsste Bayern einen satten Großeinkauf starten und ausreichend Backups holen, mir schant da nix gutes.
Und wenn Du dir die Nachwuchssituation anschaust: Gerade haben sie Stefan Beckenbauer von der Jugend zu den Kiddies abgeschoben und der Mann von 60 (Name vergessen) fängt jetzt erst an. Wenn man schaut, wei die 2te MAnnschaft derzeit performt, wird man lange warten müssen, bis der nächste Müller, Badstuber etc. nachkommt.
Ich sehe für die nächsten 2-3 Jahre erhebliche Probleme und v.a. sehe ich 0,0 Lösungsansätze, die einem Hoffnung machen.
Wie gesagt, ich lass mich gerne eines Besseren belehren.

Antworten

Cartesius 13. April 2012 um 02:33

Ich liebe diese Seite!

Antworten

Pep 13. April 2012 um 01:43

Habe mich echt für den BVB gefreut und auch für die Sportwelt. Was Heynckes da hat spielen lassen war mal wieder 0815 von vorvorgestern, einfach nur peinlich. Mit diesem Kader und diesem Trainer gebe ich dem FC Bayern gegen Madrid 30% sie können froh sein im eigenen Stadion nicht vom FC Barcelona blamiert zu werden. Das Problem ist einfach, dass Bayern nicht viele Topstars hat obwohl sie das meinen. Man hat ja gesehen was Robben kann wenn es drauf ankommt. Aber Gegner anrennen, sich fallenlassen, Freistöße fordern, das ist wirklich sein ding. Und ebenso meint der Haufen er sei ein starkes Team, dabei sind es eben nur Einzelaktionen die in der Bundesliga gegen Mittelklassemannschaften funktionieren.
Der BVB hat Bayern jetzt abgelöst und wird in den nächsten Jahren für Bayern nicht erreichbar sein. Nicht mit diesem Kader, mit diesem Trainer, mit diesen Vorständen die meinen die Eigenkapital-Rentabilität gewinnt Spiele.

Antworten

Smerk 13. April 2012 um 11:41

Es stresst mich zwar, als Bayernfan so was zu lesen, aber wenn man die Polemik mal weglässt, ist das nicht ganz falsch.

Antworten

Rudelbildung 13. April 2012 um 11:47

Pep: Das finde ich wieder leicht unseriös und populistisch. Robben war schwach und das nicht das erste Mal gegen die Dortmunder, korrekt. Aber ich erinnere mich auch noch an Zeiten, wo er Bayern fast alleine ins Finale der Champions League geschossen hat und die Bundesliga ihn fast abgöttisch gefeiert hat.

Man sollte also bitte versuchen die Sache etwas objektiver zu betrachten und mal zu analysieren woran es liegt. Sätze wie “ Was Heynckes da hat spielen lassen war mal wieder 0815 von vorvorgestern, einfach nur peinlich. Mit diesem Kader und diesem Trainer gebe ich dem FC Bayern gegen Madrid 30% sie können froh sein im eigenen Stadion nicht vom FC Barcelona blamiert zu werden.“ sind für mich angebracht in einem generellen Forum, aber hier möchten wir Taktik und Spielzüge diskutieren und nicht Phrasen dreschen. Tut mir leid, wenn das etwas grob rüberkommt, ich finde diese Kommentare hier nur unnötig.

Ich gucke nach neuen Kommentaren und bin dann ehrlich gesagt etwas genervt, wenn ich solche ziemlich nichtssagenden Kommentare sehe.

Ähnlich verhält es sich mit so einem Kommentar:

„Aber Gegner anrennen, sich fallenlassen, Freistöße fordern, das ist wirklich sein ding. Und ebenso meint der Haufen er sei ein starkes Team, dabei sind es eben nur Einzelaktionen die in der Bundesliga gegen Mittelklassemannschaften funktionieren.
Der BVB hat Bayern jetzt abgelöst und wird in den nächsten Jahren für Bayern nicht erreichbar sein. Nicht mit diesem Kader, mit diesem Trainer, mit diesen Vorständen die meinen die Eigenkapital-Rentabilität gewinnt Spiele.“

Das ist nichts anderes als ein paar Phrasen, die überhaupt nicht belegt sind, aneinander zu Reihen und wie gesagt, wieso funktionierte Robben dann in der CL. Er spielt keine gute Saison, aber lassen wir die Kirche mal im Dorf (so jetzt habe ich auch eine Phrase benutzt).

Und deine Prognose für die nächsten Jahre: Woher weißt du das, hast du eine Glaskugel, mit der du in die Zukunft gucken kannst? Sowas gehört in meinen Augen nicht auf diese Seite, nicht wenn du es in keinster Weise belegen kannst. Mehr Details bitte anstatt ein paar flotte Sätze zu posten.

Antworten

Zirkeltraining 13. April 2012 um 01:15

Ich fühle mich bei dem fürs Sportliche zuständigen Teil der Bayern-Führung (KHR, CN, JH, UH mit Abstrichen) immer ein wenig an die (überragende) TV-Serie “Stromberg” erinnert: Es werden Fehlentscheidungen getroffen, inkompetente Leute haben das Sagen und das Scheitern wird damit schöngeredet, dass das “menschliche” ja stimmt (siehe LvG vs. JH).

Antworten

shogi 13. April 2012 um 00:50

ich möchte mich ebenfalls artig bedanken für die sehr tiefschürfende analyse dieses knaller spiels.

ich habe leider noch nicht sehr viel auf dieser seite gelesen, aber mein bisheriger eindruck war, dass ihr hier etwas richtig feines, was seinesgleichen sucht und nicht findet, hingedrechselt habt.
das ist ein phantastischer taktik blog, die einem alten fußball fan aus dem pott das herz aufgehen lassen.

nochmal, ich lese hier sachen, die ich sonst nirgends zu gesicht bekomme und lerne noch was dazu – grandios !

Antworten

El entrenador 12. April 2012 um 22:24

Hallo zusammen,

ich lese hier noch nicht sehr lange mit und weiß nicht mehr, wie ich überhaupt auf diese Seite gekommen bin. Der Antrieb war meine Tätigkeit als Jugendtrainer. Ich will auf jeden Fall vorab zunächst ein Lob an die Macher aussprechen. Bisher habe ich keine Seite mit dieser Qualität, was den Sachverstand angeht, gefunden.

Selbst die Seiten mit den „großen“ Namen sind doch sehr dürftig bis schlichtweg zu bedauern. Und das sage ich, der sich sicher nicht als Taktikfuchs bezeichnet. Aber da ist der Antrieb eben auch ein anderer.

Zum Thema. Jürgen Kohler Fußballgott hat mal kurz nach der Verpflichtung J. Klopps die Aussage getätigt, dass die Spielweise, die sein Namensvetter praktizieren lassen will, mörderisch und im Grunde nicht umzusetzen sei. Das ist nicht der genaue Wortlaut, aber sinngemäß. Es würde die Substanz des Teams überfordern. Offensichtlich hatte er Unrecht. Er hatte seine Aussage wohl auf die Laufbereitschaft bezogen. Obwohl – ganz Unrecht vielleicht nicht. Dazu später mehr.

Ich bin der Ansicht, dass der bayrische Trainer tatsächlich die Absicht hatte den BvB sich müde spielen zu lassen und dann zu zuschlagen. Mir ist auch nicht ganz klar, warum die Dortmunder Anfang der zweiten Halbzeit ihr Spiel aus der ersten Hälfte nicht weiter praktizierten. Ich kann nur vermuten, dass es eine Anweisung der Trainers war. Vielleicht war Herrn Klopp klar, dass es zu aufwendig würde. Ich meine auch in anderen Spielen bemerkt zu haben, dass der BvB , je nach Stärke des Gegners, sein typisches Spiel „nur“ bis zur ca. 70./75. Minute aufrecht erhalten kann. Da kommt dann die Aussage des Herrn Kohler wieder ins Spiel.

Antworten

Rudelbildung 12. April 2012 um 23:32

El entrenador: „Ich bin der Ansicht, dass der bayrische Trainer tatsächlich die Absicht hatte den BvB sich müde spielen zu lassen und dann zu zuschlagen. Mir ist auch nicht ganz klar, warum die Dortmunder Anfang der zweiten Halbzeit ihr Spiel aus der ersten Hälfte nicht weiter praktizierten. Ich kann nur vermuten, dass es eine Anweisung der Trainers war. Vielleicht war Herrn Klopp klar, dass es zu aufwendig würde. Ich meine auch in anderen Spielen bemerkt zu haben, dass der BvB , je nach Stärke des Gegners, sein typisches Spiel “nur” bis zur ca. 70./75. Minute aufrecht erhalten kann. Da kommt dann die Aussage des Herrn Kohler wieder ins Spiel.“

Ist natürlich schwer sich in Jupps Kopf zu setzen, aber ich denke dass du recht haben könntest. Das Problem ist natürlich nur, dass Bayern in Halbzeit 1 so schlecht verteidigte und agierte und da normalerweise schon 2:0 hinten liegen muss und dann ist das Spiel gelaufen.

Und dann denke ich, dass man hier auch bemerken muss, dass die Dortmunder den Gegner gestern auch (sich selber evt. auch) kaputt gelaufen haben. Dortmund lief knapp 5 Kilometer mehr als die Bayern, das ist schon eine Hausnummer.

Finde du sprichst etwas wichtiges an, Dortmunds Fitness (oder mangelnde selbige über 90 Min.) ist ein sehr interessanter Aspekt im Dortmunder Spiel.

Antworten

tox 13. April 2012 um 00:43

„Finde du sprichst etwas wichtiges an, Dortmunds Fitness (oder mangelnde selbige über 90 Min.) ist ein sehr interessanter Aspekt im Dortmunder Spiel.“

Und genau da bin ich auf die nächste CL-Saison gespannt, man muss dann doch mal abwarten wie die Mannschaft das im 3-Tages-Rhytmus bewältigt. Ich hoffe mal das klappt!

Antworten

Smerk 13. April 2012 um 11:38

Man sollte bedenken, dass Do einen Haufen extrem junger Spieler hat, die – glaube ich, bitte belehrt mich ggfs. – noch keine größeren Bänder- oder Muskelgeschichten hatten. Ich glaube schon, dass die dortmunder Spielweise auf mittlere Sicht möglicherwiese und langfristig todsicher die Leuter mehr verschleissen wird, als wenn man etwas haushalterischer mit der Kraft umgeht und die anderen rennen lässt (seihe Barca). Nichts desto trotz ist dem dortmunder Spiel nur mit extremem Einsatz beizukommen, auch mit einer gewissen körperlichkeit, siehe Marseille. An beidem hat es der FCB in der der 1.HZ serh vermissen lassen und als der FCB in der 2.HZ Gas gab, waren die Klopp-Boys auch deutlich müder. Allerdings: Wre hat die entscheidenden Fehler gemacht, das ist doch die Frage.

Antworten

shogi 13. April 2012 um 00:32

„Ich bin der Ansicht, dass der bayrische Trainer tatsächlich die Absicht hatte den BvB sich müde spielen zu lassen und dann zu zuschlagen. Mir ist auch nicht ganz klar, warum die Dortmunder Anfang der zweiten Halbzeit ihr Spiel aus der ersten Hälfte nicht weiter praktizierten. Ich kann nur vermuten, dass es eine Anweisung der Trainers war. Vielleicht war Herrn Klopp klar, dass es zu aufwendig würde. Ich meine auch in anderen Spielen bemerkt zu haben, dass der BvB , je nach Stärke des Gegners, sein typisches Spiel “nur” bis zur ca. 70./75. Minute aufrecht erhalten kann. Da kommt dann die Aussage des Herrn Kohler wieder ins Spiel.“

schwer zu sagen, warum dortmund nicht weiter dampf gemacht hat. aber wahrscheinlich wollte man erst einmal durchschnaufen und sich auf die neue situation nach eventuellen einwechslungen einstellen. ich denke, die halbzeit ist auch so etwas wie ein bruch im flow und insofern war man vllt noch mit den gedanken in der kabine.
anrennen funzte nicht, also verlegte man sich aufs kontern. auf jeden fall war nach 70 min bei dortmund der tank so gut wie leer und wieder das übliche zittern angesagt. ja, dass klopp keine stehgeiger heranzüchtet, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben und inwieweit sich das nicht irgendwann rächt, muss die nächste saison zeigen. es ist auf jeden fall der derzeit attraktivste fußball der liga und das wird den fußball in deutschland noch auf jahre hinaus prägen.

es war auch schön zu sehen, dass bayern kaum taktische mittel hat, um dortmund wirklich ernsthaft in bedrängnis zu bringen, wenn die spieler noch frisch sind.

Antworten

Pex 12. April 2012 um 22:04

Ich wollte etwas zu den gelben Karten sagen. Meines Erachtens hat der Schiedsrichter auch einenTeil zum Spielgeschehen beigetragen. Ich hoffe aber, dass ihr diesen Kommentar nicht als plumpe Schiedsrichterschelte seht, obwohl ich Bayern-fan bin 😉
Ich finde, dass in einigen Aktionen durchaus eine gelbe Karte berechtigt gewesen waere, was den Spielverlauf doch enorm veraendert haette. So hatte ich das Gefuehl, dass Ribery etliche Male auf der linken Offensivseite der Bayern von den Polen gefoult wurde, was bei einem aggressiven Pressing auch haeufig der Fall ist, wenn der Gegenspieler einfach fiz unterwegs ist. Der Schiedsrichter hat es hier verpasst, hier von Beginn an durchzugreifen. Vielleicht war er auch vom Publikum ein wenig eingeschuechtert. Haette einer der Polen oder sogar beide aufgrund der Haeufigkeit der Fouls (eine Statistik waere hier sehr hilfreich) eine gelbe Karte bekommen, haette Bayerns Offensivseite wohl noch mehr Dampf machen koennen. Ich kann mich beispielsweise an eine Riberyszene in der zweiten Halbzeit erinnern, in der Ribery von einem der Polen (ich glaube, es war Blasikovski) uebel in die Archillesferse getreten wurde. Diese Aktion haette meines Erachtens sogar eine rote Karte sein koennen, auch wenn ich dem Polen keine Absicht unterstellen moechte. Auch das elfmeterwuerdige Foul an Ribery im Strafraum wurde nicht geahndet. Alles in allem spielen wenige gelbe Karten natuerlich der Mannschaft in die Karten 😉 , die extremes Pressing praktiziert.
Mein Gesamteindruck war, dass das Schiedsrichterurteil deshalb so gut ausgefallen ist, da sich die Bayern EXTREM fair verhielten. So hat sich Ribery nach dem Brutalotritt nur ganz kurz beschwert und auch Robbens Reaktion auf Subotics Lektuere war ausgesprochen cool. Nur Boateng reagiert ein Mal etwas uncool auf Groskreutz’s Fallsucht im Strafraum.
Ich will nicht wissen, wie die Spieler im ‚El Classico‘ mit solchen Dingen umgegangen waeren…
In diesem Sinne, Hut ab, wie sich die Bayern gestern praesentiert haben!

Antworten

Jose Mourinho 13. April 2012 um 00:31

Volliger Quatsch, nach deiner Logik hätte Gustavo doppelrot sehen müssen, allein wegen den 3-4 Fouls an Kagawa.

Antworten

Rudelbildung 13. April 2012 um 11:38

Jose Mourinho: Sehe ich auch so, ich will allerdings nur anmerken, dass Gustavo im ganzen Spiel nur 2 Fouls begangen hat.

Antworten

Pex 13. April 2012 um 15:11

Ich kann mich an ein Foul von Gustavo an Kagawa erinnern, bei dem es Freistoss gab. Das war allerdings kein Foulspiel, sondern eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Er haette hier weoterspielen lassen muessen, da Gustavo den Ball gespielt hat. An das zweite Foul von Gustavo kann ich mich leider nicht erinnern.
Dennoch kann man festhalten, dass wenn Gustavo ein aehnliches Foul wie Blasi…kovski begeht, er ebenso die rote Karte haette sehen koennen. Das bedeutet doch nicht, dass ich voelligen Quatsch schreibe, oder siehst du das anders?

Antworten

Rudelbildung 13. April 2012 um 11:37

Pex:

Ich finde man muss auch aufpassen, hier nicht einen falschen Eindruck vom Spiel zu erwecken. Das Spiel war unglaublich fair und Dortmund foulte nur 10 mal im ganzen Spiel, Bayern 9 mal. Was du gut gesehen hast, ist das einer der Polen viel foulte, nämlich Kuba mit 4 Fouls.

Ansonsten finde ich die Diskussion, die du entfachst etwas unnötig. Über den Effekt von taktischen Fouls zu sprechen halte ich für Legitim, aber nicht dieses „übles Foul, muss rot geben“ und „Bayern reagiert extrem fair“. Das ist in meinen Augen nicht der Sinn dieser Seite. Ich weiß nicht wie andere es sehen?

Antworten

Pex 13. April 2012 um 15:13

Ich habe nicht geschrieben, dass das Foul haette rot sein muessen. Bitte ueberdenke deinen Kommentar noch einmal…

Antworten

OneTwo 12. April 2012 um 21:23

Vielen Dank für die super Analyse! Für meinen Geschmack viel zu lang aber dafür unglaublich detailliert. Kompliment !
Super Spiel und als Bayern-Fan muss ich leider sagen dass es ein verdienter Sieg für den BVB war – Vor allem wegen der ersten Halbzeit.

Das Hauptproblem bei den Bayern, wenn sie gegen eine Defensiv so disziplinierte Mannschaft wie Dortmund spielen, ist dass sie mit Müller hinter Gomez spielen ist dass sie keinen platzierten angriff durch die Mitte hinbekommen. Dafür sind BEIDE extrem schwach mit dem Rücken zum Tor und können den Ball unter Bedrängnis nicht richtig verwalten/abspielen.. Deshalb kann sich der Gegner viel mehr aufs doppeln/trippeln der Außen konzentrieren.
Dortmund auf der anderen Seite hat mit Lewandowski (Matchwinner nicht nur wegen dem Tor) in dieser Hinsicht einen bärenstarken Stürmen. Es war unglaublich zu sehen wie er zum Teil allein gegen Bayerns IV den Ball behauptet hat und damit seien Mitspielern zeit zum aufrücken verschaffte.

Exakt so ein Spieler der beide Positionen spielen kann und stark mit dem Rücken zum Tor ist (Mittelstürmer oder hängende Spitze) brauchen die Bayern vielleicht am dringendsten. Oder Gomez muss daran arbeiten, die Statur hat er ja…

Antworten

Michi 13. April 2012 um 10:05

Bin im Großen und Ganzen einverstanden, nur habe ich oft gesehen, dass BVB mittig vor dem Strafraum zu dritt gegen zwei IV eine Überzahl geschaffen hat, wo man den Ball ganz leicht „durchstechen“ kann.

Antworten

ruutu 12. April 2012 um 21:11

Ich finde es enorm, dass sich diese Seite in einer Weise mit Taktik beschäftigt, die in der Nur-Torschützen-Nenn-Presse fast nie angeboten wird. ABER. Ich werde jetzt bewusst ganz banal:

Wenn der FCB z.B. beim 0-2 in Dortmund letzte Saison ein paar der vielen Chancen und z.B. gestern die beiden Robben-Chancen verwertet hätte, dann wäre die Bilanz der vier Spiele komplett anders, wahrscheinlich 2:2. Ja, das gleiche gilt auch leicht umgekehrt für die nicht getroffenen Chancen des BVB.

Was ich sagen will: Im Nachhinein! neigt der Mensch psychologisch erwiesenermassen dazu, die Geschehnisse so zu interpretieren, dass sie den faktischen outcome widerspiegeln. Jetzt ist es scheinbar klar, dass der BVB und Klopp taktisch besser sein müssen und sie machen diesbezüglich ja auch sehr gute Arbeit. Wenn aber nur in ein paar Einzelszenen ein paar Zentimeter hier oder da anders ausfallen, haben wir TROTZ aller präziser taktischer Analysen ein eventuell anderes Ergebnis. (Denkt mal an den HSV, Werder und die Papierkugel …)

Will sagen: Der Faktor Zufall ist auch gerade beim Fussball für unglaubliche alternative Enden verantwortlich. Nur ist er analytisch nicht zu fassen. Trotzdem: Tolle Seite, bitte mehr davon.

Antworten

Rudelbildung 12. April 2012 um 23:25

ruutu: Guter Kommentar, ich möchte nur eines anmerken aus der Trainersicht:

Es geht ja im Fußball für den Trainer gerade darum den Faktor Zufall so gering zu halten wie möglich. Dafür sind so Dinge wie Taktik, Laufwege, Standardsituationen, etc. ja da und dafür trainiert man sie immer immer wieder. Auch wenn Spieler sowas hassen (meinen tun es auf jeden Fall)

„Wenn der FCB z.B. beim 0-2 in Dortmund letzte Saison ein paar der vielen Chancen und z.B. gestern die beiden Robben-Chancen verwertet hätte, dann wäre die Bilanz der vier Spiele komplett anders, wahrscheinlich 2:2. Ja, das gleiche gilt auch leicht umgekehrt für die nicht getroffenen Chancen des BVB.“

Ich finde, dass man hier einen Punkt festhalten muss, auch wenn es ein „wenn“ ist. Dortmund muss zur Halbzeit 2:0 führen bei den Chancen und dann ist das Spiel gelaufen. Es KANN sein, dass Heynckes das Spiel lange offen halten wollte um dann das „einbrechen“ der Dortmunder auszunutzen, aber dann muss Bayern so lange auch gut verteidigen und das war nicht der Fall. Am Ende gewinnt Dortmund glücklich, aufgrund der dramatischen Ereignisse, ganz klar, aber wenn du dir das Spiel anguckst war Dortmund taktisch reifer, besser Organisiert, hatte bessere Torchancen, lief mehr und gewann mehr Zweikämpfe. Das sind viele Faktoren, die in Dortmunds richtung gehen meiner Meinung nach.

Aber du hast vollkommen recht, der Faktor „zufall“ ist unglaublich wichtig im Fußball-es ist aber wichtig zu erwähnen, dass er besonders deshalb wichtig ist, weil es darum geht ihn zu minimieren.

Antworten

Jose Mourinho 13. April 2012 um 00:28

Faktor Zufall? Gibt es meiner Meinung im Fussball nicht wirklich. Wenn Dortmund die Chancen nicht nutzt ist das fehlende Qualität, wenn Robben das leere Tor nicht trifft ist das genauso fehlende Qualität. Von Zufall kannst du reden wenn Dortmund einen Elfmeter bekommt und ihn sogar noch verwandelt 😀

Apropos Elfmeter: Für mich eindeutig KEIN Elfmeter:

youtube.com/watch?v=9yfUX3AA30k
ab Minute 0:40 deutlich zu sehen.

Antworten

shogi 13. April 2012 um 00:10

faktor zufall hin oder her, fakt ist, es hat eine wachablösung gegeben in der buli. ich halte es auf jeden fall für keinen zufall, dass der bvb seit 24 spielen ungeschlagen ist.

man muss sich nur einmal vorstellen, was dortmund für ein torverhältnis hätte, wenn da nicht ständig pfosten oder latte dumm in der gegend rumgestanden hätten…
am ende zählen die nackten zahlen und die sprechen nun einmal eine deutliche sprache – in der buli geht derzeit kein weg am bvb vorbei !

meines erachtens ist bayern am ende mit ihrem hero latein. dazu zählt auch, dass JH zeitlich nicht auf der höhe ist mit seinen vorstellungen von taktik und spielverständnis.
ich wundere mich schon seit einer zeit, dass bayern sich den luxus erlaubt, quasi mit einem mann weniger zu agieren, wenn robben aufläuft. sein spiel ist viel zu durchsichtig und zu statisch.

Antworten

Rudelbildung 13. April 2012 um 11:31

Jose Mourinho: Natürlich gibt es den Faktor zufall im Fußball. Ein abgefälschter Schuss ist zum Beispiel ein Fall von Zufall-es sei denn du willst mich überzeugen, dass man sowas plant oder es eine Frage von Qualität ist ob man den Ball abfälscht?

Die Elfmeter Diskussion los zutreten finde ich persönlich auch unnötig, wir diskutieren hier Taktik und nicht wie im Sport1 Doppelpass, Schiedsrichter-Entscheidungen und anderes.

Antworten

dasdo123 12. April 2012 um 18:59

Ich habe irgendwann in der 1/2 des Artikels aufgehört zu lesen. Manchmal ist weniger einfach mehr. Auch wenn es „in depth Analyse“ sein soll(was immer dies auch letztendlich bedeuten soll), es wäre schön, wenn der Fokus mehr auf die Taktik gelegt wird und nicht der Spielverlauf im Detail wieder gegeben wird. Dies kann ich auch beim Kicker, Sport1 und Co. nachlesen.

Ich mag den Blog, aber es wäre schön, wenn die Schreiber sich ein wenig mehr auf das Wesentliche konzentrieren. Außerdem gab es bereits einen Artikel vor dem Spiel, daran hätte man gut anknüpfen können

Ist nicht weiter böse gemeint, aber mir fehlt das Bestreben sich auf die Qualität der Artikel zu konzentrieren und nicht auf die Quantität.

Antworten

flavour 12. April 2012 um 18:28

Bei allem BVB-Gejuble darf man aber schon mal daran erinnern, das das „behutsame Konzept mit jungen Spielern etwas aufzubauen“ allein dem Umstand geschuldet war, dass man praktisch pleite war und man gar keine andere Option mehr hatte. Nun ja – jetzt werden die Ansprüche höher, die Ablöse- und Gehaltsstrukturen ebenfalls. Schauen wir mal, wie lange das gutgeht. Ein paar günstige Spieler hat man ja noch, die man teuer verkaufen kann.

Antworten

Smerk 12. April 2012 um 18:47

Mag alles richtig sein, aber trotzdem: bin der festem Überzeugung, dass die Heldennummer ein Ende haben muss.

Antworten

Smerk 12. April 2012 um 18:59

Und frag mich mal, wie mich das in meinem tiefsten, blutrotem Inneren anödet. Wenn ich Klopps Jacketkronengrinsen sehe, denk ich nur noch an eine gute links- rechts- links Kombination. Aber e r h a t s leider drauf, blos beim falschen Verein. Wobei: hätte der sich beim FCB gegen unsUli durchgesetz? Hmmm

Antworten

dasdo123 12. April 2012 um 19:11

Wie Freddie Röckenhaus am Sonntag in Sky90 richtig gemeint hat – Die Gefahr für die Bayern besteht nicht darin, dass der BVB das zweite Jahr in Folge oben dabei ist, sondern dass sie dabei richtig viel Geld verdienen. 20 Mio. € Jahresüberschuss in der Saison 11/12. Der BVB kann sich trotz des Erfolges erlauben Rücklagen zu bilden. Dies konnte der BVB in den 90ern nicht, Bremen, S04 und Stuttgart haben dies auch nicht geschafft.

Wer als FCB-Anhänger wirklich darauf wartet, dass der BVB sich irgendwann wieder finanziell überhebt und sich dann wieder verabschiedet, der kann sehr, sehr lange warten.

Eine Anhebung von 4 Mio. € auf 45 Mio. € Kaderkosten für das Jahr 2012/13 bei einer Kalkulationsgrundlage von 60 Punkten fallen dabei doch nur gering ins Gewicht. Alleine der neue Ausrüstervertrag mit Puma deckt die Erhöhung ab.

Antworten

Smerk 12. April 2012 um 20:16

Schau mal, und da ist der große Denkfehler in Bezug auf FCB-Fans: Ich fände es sehr gut, wenn es in der BuLi minimum 4-5 Mannschaften gäbe, die um die Meisterschaft konkurrieren. sonst wird es t o t a l langweilig. Insofern ist die Entwicklung bei Do absolut positiv. Das heisst aber noch lange nicht, dass ich die Negativentwicklung beim FCB gut finde. Den Aufstieg des einen zwingend mit dem Abstieg eines anderen und andersrum gleichzusetzen, ist doch Bullshit. So denkt kein vernünftiger Mensch, und als solchen sehe ich mich trotz aller FCB-Fanschaft.
Lustig wird’s, wenn ein runderneuerter FCB Klopps Dortmunder platt macht. Und die Saison drauf kommt`s dann wieder andersrum, und dann kommen gute Stuttgarter, Bremer, evtl.Gladbach etc ect dazu. Dann gibt’s lauter geile Spiele und nicht nur 7:0 und 7:1. Ist ja nett für die wunde rote Seele, aber auch ganz schön langweilig auf Dauer. Schau doch mal spanisches Liga, Gääääähn, darfs Barca oder Real oder Barca oder Real oder…. ad infimum, schnarchgrunz

Antworten

dasdo123 12. April 2012 um 21:09

@Smerk – Wieso Denkfehler? flavour hat dies doch geschrieben und ich gehe davon aus, dass er kein BVB-Anhänger ist und wohl zu den FCB-Fans zu zählen ist. Er deutet doch an, dass es beim es doch bald wieder fianzielle Probleme geben wird und man sich deswegen auch wieder verabschieden wird.

Und er ist ja nicht der erste Bayern-Anhänger, der so was schreibt und behauptet. Also, wo ist der Denkfehler?

Besonders da ich ja folgendes geschrieben habe:

„Wer als FCB-Anhänger wirklich darauf wartet, dass der BVB sich irgendwann wieder finanziell überhebt und sich dann wieder verabschiedet, der kann sehr, sehr lange warten.“

Damit habe ich dich nicht mal indirekt angesprochen.

Ganz ehrlich, es ist schön, wenn es auch andere Bayern-Fans gibt. Ich finde auch, dass ein offener Meisterschaftskampf der Liga nur gut tut. (Gerade dieses Jahr waren lange vier Vereine oben dabei – super! Habe mich sehr für Gladbach gefreut. Es zeigt, dass man mit klaren Ideen sehr schnell sehr viel ändern kann.)

Aber ich habe nun so oft schon eine andere Art von FCB-Fan kennen gelernt. Da fehlt in der Regel Demut und wenn ich dann Aussagen von Bayern-Fans lese/höre, dass man nur auf das Tripple dieses Jahr wartet, dann… na ja, die Außendarstellung entsteht so von selbst.

Übrigens fand ich bis auf Nerlinger die Außendarstellung von den Bayern in letzter Zeit mal ein wenig besser. Es tut euch auch mal gut nicht immer erfolgreich zu sein. Eure Saison ist doch für jeden anderen Verein in der Liga erste Sahne und bei euch hat man immer das Gefühl, dass es total grausam ist.

Ach, den Franz muss man da bitte auch ausklammern. Sorry, wer vor dem Halbfinale gegen Real Madrid schon vom Finale Barca spricht, der hat das Spiel gegen den BVB nicht wirklich richtig verarbeitet. Selbst mit der Leistung aus der zweiten Halbzeit ist eine Niederlage gegen Real wahrscheinlich. Die Qualität ist einfach eine Stufe höher.

Antworten

Rudelbildung 12. April 2012 um 23:17

Sehr guter Punkt, den du hier ansprichst dasdo123.

Dortmund hat sich mittlerweile ein Fundament geschaffen, was ich schon als Goldgrube bezeichnen würde. Der Kader ist saustark und selbst wenn Schlüsselspieler den Verein verlassen würde überlege man sich bei diesen Spielern mal die Ablöse:

Piszczeck, Schmelzer, Subotic, Hummels, Bender, Kagawa, Lewandowski, Götze-um nur einige zu nennen.

Und wenn man dann an die Scouting- und Transferpolitik der letzten Jahre denkt kann einem schon unheimlich werden als Konkurrenz. Ich habe gestern mal überlegt und musste lachen, weil man im Sport1 Doppelpass auch einen „Teamvergleich“ zwischen den Bayern und dem BVB machte und meinte Bayern hätte das bessere Mittelfeld. Das will ich nicht kommentieren, aber man überlege mal das Mittelfeld des BVB in der kommenden Saison:

Bender-Gündogan

Reus-Kagawa-Götze

Mit einer B-Elf (die man ja nicht so schimpfen kann):

Kehl-Leitner

Kuba-Grokreutz-Perisic.

Das muss man sich mal überlegen (natürlich bleiben evt. nich alle)-Dortmund hat sich in eine Situation gearbeitet, wo ich Schwierigkeiten habe zu sehen, wie so ein Team mit dem taktischen Verständnis, diesem Trainer, dem Umfeld und Fans und Kader nicht über dauer in der Spitze bleiben soll.

Antworten

Smerk 12. April 2012 um 18:20

@Michi:

„Kein Druck von der Bank? Den kann ein Triner auch mal aufbauen – Kroos könnte links spielen, Müller mitte und Usami rechts, Olic (war leider lange verletzt) für Gomez, von dem ich nicht viel halte, glaube auch nicht, dass er den Ball gestern reingekriegt hätte, er ist irgendwie “umständlich”.“

hamse ja zwischendurch alles mal probiert, war nicht der Brüller. Ich bin auf Shaquire gespannt, der ist gut genug, um aufm Flügel beidseits Druck zu machen und ausserdem ist er ein guter Brocken, den man nicht so leicht umhauen kann. Klar, Alaba hat ihn in München schön kaltgestellt, aber ich hoffe auf die Ausbaufähigkeit.
iS Gomez bin ich einfach diamatrel anderer Ansiocht, den Dissens werden wir wohl nicht mehr kitten, Schbäzä 😉

„…Und es muss aus meiner Sicht nicht positionsgetreu sein, die Jungs sind erfahren genug und hatten im Trainingslager Zeit, Sachen einzustudieren, dass man ausweichen kann. “

Weiss nicht, ich finde dass gerade Kroos immer extrem mit allen Positionen fremdelt, die nicht die 10 sind und immer einen Mords-Anlauf im Spiel braucht. Auf der 6 hat das noch am ehesten geklappt, aber links?
Und a propos Trainingslager: Möchte mal wissen, was die da trainiert haben ….. jedenfalls keine Flexibilität.

Antworten

Michi 12. April 2012 um 18:37

Bin gar nicht so weit weg von dir, Smerk, muss noch folgendes hinzufügen:

Glaube schon, dass JH Rückendeckung hat. Zitiere UH: Der größte Fehler meines Lebens war es, Jupp gehen zu lassen. (Nein, ich lerne nicht „die 100 besten UH Sprüche“ nachts unter der Decke auswendig) Und ich kann es mir nicht vorstellen, dass JH so wenig Gewicht hat, dass er die vorzeitige (!) Vertragsverlängerung von Robben nicht hätte verhindern können. Bei diesem einfallslosen Spiel des Kollegen!

Was die Laufleistung angeht, gebe ich dir Recht. Könnt ihr rausfinden, wer die Laufstatistik des FCB nach unten gedrückt hat? Wäre interessant zu wissen, ob unsere Vermutungen richtig sind. Da tippe ich ganz stark auf Gomez! Aber auch in diesem Fall würde jeder Trainer an der Seitenlinie stehen und seine Mannschaft entsprechend anschreien, oder nicht?

Vielleicht aber auch denkt sich JH folgendes: Es liegt nicht an mir, wenn ich die besten Spieler aufstelle und die nix reissen. Dann werde ich zumindest nicht gefeuert. Aber auch das „kanns nicht sein bei dem Anspruch, den man an sich selber hat.“

Was Kroos angeht – eigentlich ein Argument für mich, Kroos ist ja JHs Liebling.

Antworten

Smerk 12. April 2012 um 18:52

Ichbin da zZt wahnsinnig ratlos. V a sehe ich keinen Trainer aufm Markt, der es besser machen oder überhaupt machen kann. Ich fürchte, dass der fcb sich auf eine längere Durststrecke einstellen muss, wobei das (tüüpisch deutsch halt) schon Jammern auf Championsniveau ist, weil zu Platz 4 und mer Quali wirds wohl immer reichen

Antworten

Michi 12. April 2012 um 19:10

Genau. Jetzt mit dem 4. CL-Platz wäre eine super Gelegenheit, eine Wende einzuleiten und einem Trainer 2-3 Jahre Zeit geben, was neues aufzubauen. Rangnick ?Dutt? Wer wäre denn noch zu haben? Löw? Hat Benitez wieder einen Job?

Antworten

Smerk 12. April 2012 um 20:36

@Michi:
Rangnick ?Dutt? Wer wäre denn noch zu haben? Löw? Hat Benitez wieder einen Job?

Überleg mal, was für Kokusnussgroße Eier ein Nicht-Uli-Spezi nach dem Desaster mit der Schwabenschwuchtel (Zitat Loddar, ok) und dem holländischen Egozentriker haben muss, damit er
1) überhaupt genommen wird
2) bis nach der Winterpause seiner ersten Saison überhaupt bleiben darf.
Manchmal denke ich mir, dass erstmal Uli entmachtet sein mus, damit sich mal was ändert bei Bayern. Obwohl ich den Mann an sich verehre und beim Spiel mindestens so einen Blutdruck habe wie er, frag mal meine Family. Der Spruch „der geht ab wie ein Schnitzel“ wurde für mich erfunden, bei uns weiss die Nachbarschaft immer, wie das Spiel gerade läuft *Brüüüüllll*
Aber das ändert nichts an den, wie man mittlerweile annehmen muss, negativen Entwicklungen im Verein. Der Kerl muss in Rente, er hat sich überlebt.

Antworten

Michi 13. April 2012 um 10:56

Kokusnussgroße Eier – und wo ist das Problem? Dann ist das halt eine Anstellungsvoraussetzung.

Und das mit Beleidigungen, lass es, auch als Zitat verpackt, das ist nicht der Weg.

Antworten

Bari 13. April 2012 um 11:24

Ich persönlich bin ein Fan von AVB. Der muss eben bis September noch schnell deutsch lernen. Die Spieler bei FCB würden auch gut zu seinem Spielstil passen.
Für so einen Konzepttrainer nehme ich sogar eine total Gurken-Saison in Kauf, wenn wir dafür langfristig etwas aufbauen können.

Antworten

Peter Hartz 12. April 2012 um 18:02

Danke für diese Analyse aus Bayernsicht!

Antworten

Smerk 12. April 2012 um 16:45

Erstmal: Ich finde die Analyse sehr gut, auch wenn ich inhaltlich nicht überall übereinstimme.
@Michael, Julian: Das Geseier über Sprache, Stil etc. nervt. Niemand ist gezwungen, diese Seite zu lesen. Meinetwegen könnte der Autor in irgendeinem Dialekt schreiben, ist doch scheissegal, es kommt auf den Inhalt an. Ich hätte kein Problem, wenn Ihr euch weitere Postings in der Richtung spart, produzieren kann man sich woanders. Die Kommentare von zB Rudelbildung, DAF oder geco87 machen Spass, das ist inhaltlich gut, dsa ist Diskussion auf einem hohen Niveau. Alles andere ist flüssiger als flüssig, Jungs.
@Rudelbildung: Endlich einer, der es auf den Punkt bringt. Wie kann es sein, dass der steinreiche FC Ruhmreich (bin Fan seit Kindheitstagen und Mitglied) eine Bank hat, die nicht halb so gut, was sag ich, nicht mal ansatzweise so gut bestetzt ist wie die BVB-Bank, gerade weil der BVB vor noch gar nicht so langer Zeit knapp an der Pleite vorbeigeschreddert ist. Geht`s noch? Das einzig gute ist, dass FCB den Jugenleiter von 60 holt, vielleicht kommen dann endlich wieder mehr gute Junge nach. Nix gegen die Gerland-Jungs, Gottbewahr, aber seither ist Ebbe. Wenn ich an die ganzen ex60er denke, die in der BL süperbst peformen, oh mannomann.
Ausserdem: 100 % Zustimmung, Gomez hätte das Alaba-Zuspiel reingenagelt, aber was soll`s, Game over.

Fazit: In der Vorbesprechung bzw. der Diskussion hat jemand geschrieben, hier trifft Heldenfussball auf Systemfussball. Das trifft es auf den Punkt. Der FCB hatte noch nie ein Spielsystem, erst van Gaal hat ein solche eingeführt. Ob gut oder schlecht, sei mal dahingestellt. Der BVB lebt vom System und hat dazu sowohl in taktischer als auch personeller Sicht immer noch ein paar Pfeile im Köcher, wie mir scheint. Also Hut ab vor Klopp, Watzke und Zorc. Wenn der FCB (d.h. die Spieler udn Funtionäre) über die angebliche besseren Individualisten salbadern, ist das wie das Pfeifen im Wald. Mein Trainer beim Boxen predigt, dass eine gute, sauber geschlagene Kombination ausreicht, um jedne Kampf gegen auch stärkere Gegner zu gewinnen. Das heisst aber üben, üben, üben bis du schwarz wirst. Übertragen auf das diskussionsgegenständliche Ballspiel bin ich mir sicher, dass man die BVB-Spieler morgens um 3 aus dem Bett jagen kann und die werden im Schlaf ihre Positionen 1a bestzen, die ihnen zugedachten Rollen zu 100% ausfüllen und ihre Laufwege abspulen wie nix. Da habe ich beim FCB starke Bedenken.
Was ist Barcelona, was macht die so stark? Das ist System- PLUS Heldenfußball. So lange Bayern das nicht kapiert und seine Superstars, v.a. den Kollegen aus Holland, nicht dazu bringt, ein System zu spielen, Automatismen abzurufen und iregendwie taktisch nur 1/2 so flexibel zu agieren wie etwa der BVB, werden die sich an starken Systemmannschaften immer die Zähne ausbeissen.
Da nun Madrid noch mehr Helden hat, wenn auch nicht unbedingt DAS System und der BVB bis zum Pokalfinale nicht schlechter werden wird, sehr ich schwarz für Bayern. So ein Mist.

Antworten

Michi 12. April 2012 um 17:09

Der rote Faden heißt wohl Uli: 1. hält nach eigener Aussage nichts von Taktik; 2. hat stets nach dem Motto „den einen oder keinen“ gehandelt (neben Neuer gab es auch andere gute Torwärter, es wurde aber mit niemand verhandelt, beim Coentrao hat man sich auch zu sehr auf ihn allein konzentriert . Und wenn man den einen nicht bekommt, hat man ein Problem, siehe Bank. Krasser Gegensatz zu Wolfsburg, aber genau so schlimm); 3. hat immer noch sehr viel Einfluss auf Nerlinger, d.h. auf die Einkaufspolitik; 4. JH kann machen, was er will (oder was er kann?), er hat eine Jobgarantie, wie eine Schwangere.

P.S. Ein „Druck“-Button für die Artikel wäre echt ne coole Sache…

Antworten

Smerk 12. April 2012 um 17:38

echt, hat der das mal geäußert mit Taktik=mirdochwurscht.
Das wäre ja echt bitter. Ich meine aber auch, dass es ja nicht die Taktik alleine ist, sondern Spielsystem, das ist mM nach was anderes. Darunter verstehe ich eher das Verhalten der Linien zueinander, wie setze ich wo meine 6er, Aussen, Stürmer etc. ein, habe ich einstudierte, automatisierte Spielzüge drauf, wissen meine Stürmer, wo die Bälle hinommen werden, bevor sie gespielt sind etc etc
Schau Dir mal die BuiLi vor 10 Jahren und vor 20 Jahren an. Der Anteil der technisch richtig guten Kicker ist mittlerweile sehr hoch, d.h. es langt halt nicht mehr aus, ein paar Helden zu holen, die es dann schon richten werden. Die könnens mittlerweile alle. Und wenn Du dann Jungs hast Kagawa, Götze und in Zukunft Reuss, die laufen wie die Irren, göttlich kicken können und auch noch dsa machen, was der Trainer sagt, was bitte machst Du dann dagegen?
In Sachen JH teile ich Deine Meinung nicht so ganz. Ich glaube, mit dem Personal kann er es nicht besser machen, denn ich bin mir 100% sicher, dass die Superstars einfach nicht bereit sind, sich so formen zu lassen, wie solche Spieler wie beim BVB oder zB Gladbach. Diven wie Ribery (von dem ich trotzdem sehr viel halte) oder Robben (von dem ich immer weniger halte, der ist einfach zu eindimensional) lassen sich nicht so in ein System einfügen, wie es heutzutage nötig wäre. Ausserdem fehlt es eban auch völlig am, Druck von der Bank. Wer bitte soll`s den sonst positionsgetreu richten? Ich würde 100 mal lieber Müller statt Robben rechts draussen sehen, wegen mir müssen sie mit ihm nicht verlängern. Die Bayern sollten endlich mal ein paar junge Hungrige aufbauen, statt immer nur auf etablierte Helden zu setzen. Das keineZeitwirmüssenTitelholen-Argument zieht – wie man sieht – nicht mehr, denn auf die bisherige Art holt man maximal einmal die BuLi und dann ist erstmal wieder auf längere Sicht Feierabend. Das kanns nicht sein bei dem Anspruch, den man an sich selber hat.

Antworten

Michi 12. April 2012 um 17:57

Uli hat mal gesagt, ich zitiere fast wörtlich, „nicht Taktik entscheidet Spiele, sondern einzelne Spieler“, oder kann entscheiden oder die Klasse einezlner Spieler, auf jeden Fall so ähnlich.

Kein Druck von der Bank? Den kann ein Triner auch mal aufbauen – Kroos könnte links spielen, Müller mitte und Usami rechts, Olic (war leider lange verletzt) für Gomez, von dem ich nicht viel halte, glaube auch nicht, dass er den Ball gestern reingekriegt hätte, er ist irgendwie „umständlich“.

Und es muss aus meiner Sicht nicht positionsgetreu sein, die Jungs sind erfahren genug und hatten im Trainingslager Zeit, Sachen einzustudieren, dass man ausweichen kann. Aber das hat JH nicht gemacht. Oder gab es gestern einen Angriff über die Mitte? Noch ein Argument: Wie lange hat JH gebraucht, um Schweinsteiger zu ersetzen? Und alle Spieler waren vorhanden.

Antworten

Flowbama 12. April 2012 um 17:45

Smerks Kommentar trifft den Kern der Sache. Bayerns Mangel an taktischer Flexibilität wird gegen Systemmannschaften wie Gladbach und Dortmund gnadenlos offen gelegt.

Antworten

Smerk 12. April 2012 um 18:09

Danke Flowbama. Ich mein, schau Dir mal den irren Verschwörungstheoretiker von Madrid an. Mag sein, dass der `n Rad ab hat, aber eins ist mal sicher: er hat`s geschafft, seinem 1/2Mrd-Euro-Starensemble klar zu machen, wie sie gegen Barca einmal in der Liga voll auf die Fresse gefallen sind, dann aber im Pokal gewonnen haben. Will sagen: ob jetzt erfolgreich oder nicht, die hören wenigstens zu und machen was er sagt. Un ich kann mir nicht vorstellen dass JH den Robben gestern so ein gestellt hat, wie der dann gespielt hat. Ich glaube, der lässt sich einfach nichts sagen. Ribery würde ggfs schmollen wie unter LvG. Ich glaube, das würde bei einem Mou, einem Pep oder einem Klopp nicht passieren, die würden denen sauberst den A.. aufreissen. Dazu brauchst Du aber die Rückendeckung des Vereins – und da sehe ich bei Bayern schwarz.
Übrigens, wo`s mit gerade einfällt: Viele Kommentatoren übersehene schlochtweg, das Bayern in der 1HZ wie so oft eine extreme Lauffaulheit an den Tag legte, v.a. das Spiel ohne Ball war in den erste 30 min zum Abgewöhnen. Das ist seit LvG-Endphase der typische FCB-Reflex, wenn ihnen taktisch clever die Räume dicht gemacht werden: Der eigene Plan wurde vom Gegner zunichte gemacht, einen Plan B gibbet nich und Automatismen hamma nich. Do fäids vom Boa weg, das ist Bayrisch und bedeutet, da liegt ein grundlegendes Problem vor. Ägän wott löand, -also fremdsprachlich- würde Loddar sagen. 😉

Antworten

Flowbama 12. April 2012 um 19:23

Dein Mourinho-Beispiel ist vollkommen richtig. Ich kann mir daher beim besten Willen nicht vorstellen, dass Bayern gegen Real weiterkommt. Nicht in einem zwei-Spiele Modus. So sehr ich es mir auch wünschen würde, dass eine deutsche Mannschaft mal wieder einen internationalen Titel erringt, so sehr macht sich dann immer Ernüchterung breit, wenn ich mir Leistungen wie Schalke zuhause gegen Bilbao ansehen muss. Dann fragt man sich, ob es tatsächlich so gut ist, dass Deutschland nun einen vierten CL-Platz hat. Bei aller Kritik an den taktischen Unzulänglichkeiten im Münchner Spiel: Es ist die einzige Mannschaft, die seit Jahren dauerhaft Deutschland auf internationaler Bühne würdig vertritt. Insbesondere wenn ich mit die Kombinationen der deutschen Nationalspieler in der DFB-Elf anschaue, kann ich nicht glauben, dass das bayrische Spiel dann wieder so starr und berechenbar wird. Ein gehörigen Anteil daran hat sicher die ach so tolle Flügelzange „Robbery“.

Antworten

Smerk 12. April 2012 um 20:28

Genauuuuuuuu. Obwohl ich den kleinen Frenchy schon mag. er ist definitiv flexibel und macht auch was nach hinten, im Gegensatz zum Käsekopp. Scheisse, den hab ich bei Chelsea geliebt und mir immer gedacht, das wär mal was für Bayern. Aber irgendwie ist die zeit über diesen Spielertyp hinweggerollt, hab ich so den Eindruck. Wenn Du schaust, wie – von der Denke und vom Spiel her – multitaskingfähig andere Spieler wie ein Müller, Alba oder ein Kagawa oder ein Shaquiri sind, was dann? Dann ist der Knabe definitiv ein Auslaufmodell.

Antworten

Flowbama 12. April 2012 um 23:13

Auch wenn ich dagegen bin, Robben als Sündenbock hinzustellen wenn es bei Bayern nicht läuft, aber seine Eindimensionalität war schon auffällig gestern. Wenig Arbeit nach hinten, ständig an der Außenlinie geklebt, immer wieder der gleiche alte Dribbling-Versuch. Dazu noch unnötige Ballverluste, das permanente zu Boden gehen usw.
Es nervt einfach nur. Ribery macht da, wie du richtig anmerkst, den weitaus besseren Eindruck.

Antworten

wombat 12. April 2012 um 16:22

seit langer zeit habe ich gestern mal wieder ein spiel ganz gesehen.
die analyse gefällt mir – allerdings hat man beim lesen den eindruck, dass dortmund das spiel zu 100 % bestimmt hat, sei es durch aktivität oder durch passivität.

in der ersten halbzeit hatte ich auch das gefühl, dass die dortmunder das spiel nach belieben bestimmen können.
in der 2ten halbzeit habe ich erst noch gemeint, dass das sich fallenlassen der dortmunder taktik sei, bis ich bemerkte, dass noch in der spieleröffnung viele leichte abspielfehler am mittelkreis passierten, als sie unter druck gerieten.
eine bessere oder besser disponierte offensive hätte daraus sicher kapital geschlagen.

ich verstehe schon, dass heynckes robben immer wieder bringt, weil er -leider- immer wieder für ein tor gut ist.
dem spielfluss tut er in meinen augen nicht gut und taktische aufgaben kann oder will er nicht erfüllen.

müller ist als hängende spitze verschenkt – von seiner position geht kaum mehr torgefahr aus.

bayern hat zu viele spieler, die nur eine und – mit abstrichen – eine 2te position spielen können; alaba ist eine löbliche ausnahme.
kroos finde ich für die 10 zu behäbig.

Antworten

Rinus Michels 12. April 2012 um 15:49

Mein Fazit :
Bayern wurde erst stärker als Dortmund dem hohen Pressing Tribut zollen musste,danach ließen sich sich etwas tiefer fallen und Bayern konnte sein gewohntes Passpiel aufziehen ohne wirklich gute Möglichkeiten herauszuspielen.
Das Gegentor fiel leider genau in diese Phase obwohl in der Entstehung eher glücklich aber aufgrund höherer Chancen alles in allem verdient.

Antworten

mt 12. April 2012 um 15:04

Meiner Meinung nach fällt die Analyse sehr schmeichelhaft zu Gunsten die Bayern aus; Dortmund hat in der 1. HZ klare Dominanz und Überlegenheit demonstriert und niemand hätte sich beschweren dürfen wenn es zur Pause 3:0 steht. Bei den Bayern hat man schlicht und ergreifend gesehen wie sie in den „Spielstärkebegrenzer“ laufen. Auch individuell kann ich das Bayerngehype in keinster Weise nachvollziehen. In der 2. HZ hat sich Dortmund meiner Meinung durch schlammpige Abspiele und Unkonzentriertheiten (vllt. überrascht durch die kalre Dominanz aus HZ1) das Leben selber schwergemacht. Die Bayern waren mMn keineswegs besser als in der Ersten. Keine einzige Torchance aus dem Spiel ist wohl ein eindeutiges Indiz.

Antworten

Rudelbildung 12. April 2012 um 15:42

Keine Torchance aus dem Spiel kann ja schon mal nicht angehen, Ribery schießt nach Flanke vorbei, Ribery in Halbzeit mit einem Schüsschen, am Ende notiert whoscored.com 4 Torschüsse, davon 71% aus dem Spiel heraus.

Auch der Lattenkopfball von Subotic mit der darauf folgenden Giga-Chance für Robben entsteht meine ich aus dem Spiel.

Ich finde auch, dass du es etwas schön redest für Dortmund in Halbeit 2:

„Auch individuell kann ich das Bayerngehype in keinster Weise nachvollziehen. In der 2. HZ hat sich Dortmund meiner Meinung durch schlammpige Abspiele und Unkonzentriertheiten (vllt. überrascht durch die kalre Dominanz aus HZ1) das Leben selber schwergemacht. Die Bayern waren mMn keineswegs besser als in der Ersten.“

Bayern hatte mehr Ballbesitz, und noch wichtiger er wurde produktiver, man erspielte sich immer noch wenig Chancen aber es waren welche da, man schlug 7 mal so viele Flanken wie in Halbzeit 1, ich könnte fortsetzen. Wo war Bayern dann nicht stärker in Teilen der 2. Hälfte?

Und Unkonzentriertheiten und Schlampigkeiten mit „überrascht durch die klare 1. Halbzeit“ zu erklären finde ich etwas abenteuerlich. Vielleicht, nicht vielleicht es ist ja auch hier und in anderen Taktik-Blogs belegt, wurde Bayern in Halbzeit 2 einfach besser. Man stand besser, verteidigte besser und presste Dortmund nach hinten. Dortmund machte mehr Fehler und die wurden natürlich auch vom Gegner aufgezwungen.

Antworten

Dan 12. April 2012 um 16:23

71% von 4 = 2,84 Torschüsse aus dem Spiel heraus?

Antworten

Rudelbildung 12. April 2012 um 23:05

Dan: Fehler von mir es waren 71% der Torschussversuche (attempts)-gut aufgepasst!;-)

Antworten

Jan 12. April 2012 um 14:21

@Rudelbildung: Du sprichst aus der Seele! Die Auswechselung Olic für Gomez war die schlechteste Entscheidung die Heynckes treffen konnte!

Man war dafür gar nicht richtig im Spiel und somit konnte der „Wühler“ Olic nicht seine Stärken im Spiel ausspielen!
Gomez hätte sich gerade in der Schlussphase ganz anders ins Spiel einbringen können und ist, auch wenn es eine Floskel ist, immer für ein Tor gut!!

Die Situation mit Alaba kurz vor Schluss hätte mit Gomez definitiv zum Ausgleich geführt!

Leider stellen die „Reporter“ so eine Frage nicht mal direkt an Heynckes!! Mich würde echt interessieren, was er sich bei diesem Wechsel gedacht hat!

Antworten

Totaalvoetball 12. April 2012 um 15:03

Ich finde, dass der Wechsel angebracht war. Gomez hat wirklich nicht sehr gut gespielt, wenn man es beispielsweise mit Lewandowskis Leistung auf der anderen Seite vergleicht. Gomez hat den Ball schlecht gehalten und sich auch nicht besonders gut bewegt. Jetzt kann man zwar auch sagen, dass es nicht nur an Gomez lag, sondern auch am Rest der Mannschaft, aber man kann jetzt nicht sagen, dass der Wechsel schwachsinnig war.

Antworten

Rudelbildung 12. April 2012 um 15:35

Die Unterschiede muss man hier ja aber nun auch mit einbeziehen. Gomez ist am effektivsten im Strafraum, in den wurde in der gesamten erste Halbzeit eine Flanke geschlagen. Und auch konnte er ja kaum am Passspiel teilnehmen, da er ja nie angespielt wurde Bayern in Halbzeit 1 kaum in das letzte Drittel kam.

In der 2. Hälfte als Bayern mehr vertikal und über die Außen spielt und anfängt Flanken zu schlagen, besonders nach der Einwechslung Schweinsteigers, wechselt man ihn aus. Ich bleibe dabei, der Wechsel kam viel zu früh und war zu konservativ.

Versteh mich recht, natürlich fällt dies extremer auf, weil man am Ende 1:0 verliert und Gomez in der letzten Viertelstunde im Strafraum fehlt, aber so ist das leben als Trainer.

Ich spreche da aus eigener Erfahrung, du stehst in so einer Situation natürlich und überlegst und pokerst in dem Sinne. Heynckes muss gewusst haben, dass er gar keine Optionen mehr hat, wenn man jetzt das 0:1 bekommt. Das nächste ist dann auch, dass man ja nichtmal wenigstens versucht hat auf eine Dreierkette umzustellen und vielleicht sowie mit DVB öfters einen Boateng vorne rein zu hauen.

Es war einfach ein starres und viel zu statisches Konzept. Und meiner Meinung nach ist ein Olic am besten, wenn er hinter oder vor sich jemanden hat, sowie in Hamburg und auch hier. Gomez und Olic zusammen hätte ich als empfunden, das hier hinterfrage ich.

Antworten

Bob 12. April 2012 um 13:37

Also nach jeder Menge Lob muss hier einfach mal die naheliegende Kritik angebracht werden. Frage: Hat Bayern Defensiv nicht statgefunden?
Ich habe sicher nicht genug Sachverstand, um hier eine eigene Analyse anzuschließen, aber ich finde es schon auffällig, dass die Dortmunder Defensivtaktik mehr als die Hälfte des Artikels einnimmt, während die der Münchener mit keinem Wort erwähnt wird???? Wenn ich mich richtig an das Spiel erinnern kann haben die Dortmunder es geschafft immerhin 3 Chancen außerhalb von Standartsituationen zu generieren.
Ist das für eine (in den Aritkeln der letzten Wochen stets erwähnte) Mannschaft mit ineffektiver Chancenverwertung und dennoch den zweitmeisten Toren der Liga nicht ein extrem niedriger Wert?
Mich würde einfach interessieren, wie die Bayern das gemacht haben? Welche taktischen Mittel verwendeten sie? Außerdem, wie versuchten sie den Spielaufbau aus der eigenen Defensive heraus zu organisieren? In eine „in-depth“ Analyse gehört das rein!
Vielleicht würde das den gesamten Ton des Artikels auch verschieben, der den Eindruck erweckt, die Dortmunder hätten Chance um Chance gehabt und der FCB habe gar keine Gefahr ausstrahlen können!

Fazit
Für mich einer der schlechteren Artikel der letzten Wochen, vor allem nach dem hervorragenden Vorschauartikel gestern. Vielleicht sollte man sich leiber etwas mehr Zeit nehmen einen gut lesbaren, vollständigen Artikel zu verfassen, als auf die Schnelligkeit der Veröffentlichung zu setzen.

Antworten

Julian 12. April 2012 um 13:22

Eine weitere Anmerkung zur Sprache:

Diese Vergangenheitsform mit „würde“, die hier den ganzen Artikel durchsetzt, gibt es einfach nicht. Bei Sätzen wie „Subotic würde sich meist eher an Gomez orientieren und dessen Kreise stören.“ muss ich beim Lesen jedes Mal erst überlegen, in welchem Fall das gelten soll, da „würde“ in diesem Kontext eben den Konjunktiv anzeigt. Ich habe kein Problem mit der Länge dieser ausführlichen Analyse, wenn dann aber andauernd eine erfundene Vergangenheitsform auftaucht, an deren Stelle man einfach das Präteritum einsetzen könnte („Subotic orientierte sich“ statt „Subotic würde sich orientieren“), macht ihr auch den Eindruck, den Text künstlich in die Länge ziehen zu wollen.

Antworten

Carbonara 12. April 2012 um 14:37

Da muss ich Julian zustimmen, ist mir auch mehrfach aufgestoßen – auch in einem anderen Artikel von RM. Allerdings gibt es diese Vergangenheitsform in der englischen Sprache, ich habe daher beim Lesen spontan vermutet, dass RMs Muttersprache eventuell englisch sein könnte. Richtig geraten?

Klar wäre es schön, wenn es noch Korrekturleser gäbe, die die Artikel sprachlich durchgehen, bevor sie veröffentlicht werden – dennoch ist das für ein solches Freizeit-Projekt wie dieses vielleicht zu viel verlangt.
Ich gehöre zu den Fußball-Anhängern, die sich dieses Spiel jahrzehntelang begeistert angeschaut haben, ohne es zu verstehen (im Sinne von: von Taktik eine Ahnung zu haben). Ich bin also sehr dankbar für diese Seite, und die vielen lehrreichen Artikel. Sie hilft mir, so ganz langsam auch die taktische Seite ein wenig zu verstehen. Daher: lieber solche tiefgehenden Analysen mit sprachlichen Unrundheiten, als keine solchen Artikel aus Furcht vor sprachlichen Pannen. (Am allerliebsten natürlich tolle Analyse in toller Schreibe, Ihr könnt Euch ja noch Ziele setzen…).

Inhaltlich hat mir die Analyse sehr gut gefallen, mit einer Ausnahme, die auch andere schon angesprochen haben:

Warum war Bayern ab dem Pausenpfiff mit einem Mal besser? Wenn es durch eine taktische Änderung bedingt war, ist mir diese sowohl im Spiel als auch in der Analyse entgangen. Oder hatten die BVB-Spieler nicht mehr die Luft, um die beeindruckende Dominanz der ersten Halbzeit aufrecht zu erhalten? Was zwanglos zu der Frage führt, ob es Heynkes‘ Taktik war, das Spiel in der zweiten Hälfte zu entscheiden, wenn Dortmund ausgepowert ist (auch das wurde schon weiter oben vermutet).

Antworten

DAF 12. April 2012 um 13:21

Sehr schöne Analyse, aber leider eigentlich fast überflüssig!!!

Das Spiel ist genauso gelaufen, wie zu erwarten war und wie fast alle vergleichbaren Spiele dieser Saison gelaufen sind. Heynckes hat wieder einmal versucht stur sein System durchzudrücken (das schon in den letzten Spielen nicht sehr gut funktioniert hat) und ist wieder einmal gescheitert. Er wurde genauso ausgecoacht wie beim Hinrundenspiel gegen Dortmund und auch gegen Gladbach und z. B. Hannover.

Der einzige Plan ist, dass Ribery und Robben irgendwie durchbrechen und entweder selbst treffen oder Gomez auflegen. Das funktioniert auch halbwegs, solange die individuelle Überlegenheit so groß ist, dass sich ein Ribery wie gegen Augsburg vor dem 1:0 gegen fünf Gegner durchsetzen kann. Sobald der Gegner individuell aber nur noch leicht unterlegen oder sogar gleichwertig ist, bricht das System zusammen.

Heynckes hat es nicht geschafft (und auch offenbar gar nicht versucht), der Mannschaft eine eigene Handschrift zu geben. Stattdessen spielt die Mannschaft das System von Louis van Gaal- und je länger dieser und seine Trainingsmethoden weg sind, desto schlechter spielt sie dieses. Deshalb hatten die Bayern ihre beste Phase auch in der Hinrunde, als die Mannschaft van Gaals System noch verinnerlicht hatte. Der FC Bayern hatte gestern keine einzige wirklich herausgespielte Torchance, sondern die wenigen Chancen resultierten aus Fehlern des Gegners. Das einzige, was Heynckes erreicht hat, ist eine etwas kompaktere Spielweise und damit weniger Gegentore- doch auch dafür sind wohl vor allem die Zukäufe von Neuer und Boateng verantwortlich.

Letztlich wird dies wohl die zweite titellose Saison für Bayern in Folge. José Mourinho wird genauso wie seine deutschen Kollegen keine Schwierigkeiten haben, die offensichtlichen taktischen Schwächen des FCB offenzulegen und das Pokalfinale wird wohl einen ähnlichen Ausgang nehmen wie das Spiel gestern.
Hoffentlich wird Bayerns Führungsetage dann endlich die richtigen Schlüsse ziehen und einen taktisch starken Trainer verpflichten.

Antworten

geco87 12. April 2012 um 14:25

Puh, starker Tobak. Ich sehe „meine“ Bayern auch kritisch und bin alles andere als zufrieden mit den momentanen Darbietungen, aber das hier ist ja schon sehr unsachlich.

„Das Spiel ist genauso gelaufen, wie zu erwarten war und wie fast alle vergleichbaren Spiele dieser Saison gelaufen sind. Heynckes hat wieder einmal versucht stur sein System durchzudrücken (das schon in den letzten Spielen nicht sehr gut funktioniert hat) und ist wieder einmal gescheitert. “
Letztlich wurde das Spiel aber in einer Phase entschieden, in der Bayern es bestimmt hat und durch ein Tor der Kategorie „Zufall“, also nicht aufgrund Klopps taktischer Meisterleistung. Bayern hätte gut und gerne 1:0 gewinnen können und dann kommen die meisten (und vielleicht auch du) an und loben Heynckes´ Cleverness…

„Heynckes hat es nicht geschafft (und auch offenbar gar nicht versucht), der Mannschaft eine eigene Handschrift zu geben. Stattdessen spielt die Mannschaft das System von Louis van Gaal- und je länger dieser und seine Trainingsmethoden weg sind, desto schlechter spielt sie dieses. “
Das stimmt nur bedingt und ist den (Boulevard-)Medien nachgeschwätzt. Willkommen im Sport1-Fantalk…

„Der FC Bayern hatte gestern keine einzige wirklich herausgespielte Torchance, sondern die wenigen Chancen resultierten aus Fehlern des Gegners.“ Hmm, Torchancen (und Toren) resultieren zu zumindest 90 % aus größeren oder kleineren Fehlern, daher ist der zweite Teil redundant. Außerdem waren zumindest die Chancen für Ribéry und Alaba (kurz vor Schluss) sowie die Entstehung zum Elfer sehr wohl herausgespielt.

„Letztlich wird dies wohl die zweite titellose Saison für Bayern in Folge.“ Abwarten… du lehnst dich mit deinen Prognosen da doch ziemlich weit aus dem Fenster.

Antworten

DAF 12. April 2012 um 15:18

Du hast Recht… ich bin im Frust etwas übers Ziel hinausgeschossen und unsachlich geworden, sorry.

„Bayern hätte gut und gerne 1:0 gewinnen können und dann kommen die meisten (und vielleicht auch du) an und loben Heynckes´ Cleverness…“
Das sehe ich etwas anders. Natürlich hätte Bayern 1:0 gewinnen können, aber noch viel eher hätte Dortmund noch höher gewinnen können. Nach der ersten Hälfte kann Bayern gut und gerne mit ein oder zwei Toren zurückliegen. Danach wurde es zwar deutlich besser, aber hat Bayern sich wirklich viele Torgelegenheiten herausgespielt?
Ich kann mich vor dem 1:0 nur an zwei klare Chancen erinnern- den Distanzschuss von Kroos und die in der Tat gute Chance von Ribéry. Bayern wurde erst wirklich gefährlich, als sie unbedingt mussten.

Mit der eigenen Handschrift meine ich vor allem, dass es sehr wenige Automatismen im Angriffsspiel gibt. Ich fand es auffällig, dass der BVB extrem schnell kombiniert hat, weil offensichtlich die Laufwege aufeinander abgestimmt sind. Bei Bayern hatte ich immer den Eindruck, als ob niemand so recht weiß, was der andere macht. Das führte dann dazu, dass der Ball entweder zu lange gehalten wurde oder der finale Pass zu unsauber gespielt war.

„Außerdem waren zumindest die Chancen für Ribéry und Alaba (kurz vor Schluss) sowie die Entstehung zum Elfer sehr wohl herausgespielt. “
Stimmt, die Entstehung zum Elfer war herausgespielt, aber war es wirklich eine große Chance? Die Situation wurde nur durch das überflüssige Foul von Weidenfeller gefährlich…wenn er einfach stehen bleibt und Robben zur Torauslinie abdrängt, ist die Szene im Grunde bereinigt. An eine Chance für Alaba kurz vor Schluss kann ich mich nicht erinnern… meinst du die Chance von Olic nach Flanke von Alaba? Die hatte ich vergessen, stimmt, aber auch dann finde ich das für 90 Minuten ziemlich wenig.

Ich habe mich in der Tat ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt, aber spätestens nach der Erfahrung von gestern geht Bayern für mich sowohl gegen Real als auch im Pokalfinale als Außenseiter ins Spiel… auch wenn ich mir stark wünsche, dass ich nicht Recht behalte.

Antworten

geco87 12. April 2012 um 15:38

@ DAF:
Kein Problem, ich sehe die Ansätze deiner Kritik. Ist ja schön, wenn man etwas diskutieren kann 😉
Mit „hätte gewinnen können“ meinte ich auch, wenn Bayern sich auch in der 2. HZ nicht selbst im Weg gestanden hätte und die leichte Dortmunder Verunsicherung (die ich ausgemacht habe) konsequent ausgenutzt hätte. Müller und Gomez haben leider nicht ins Spiel gefunden, zudem hätte ich mir mehr Offensivaktionen von Schweinsteiger gewünscht (was in der Analyse untergeht). Gerade von Alabas Dynamik und Offensivgeist hätten sich einige eine Scheibe abschneiden können. Schüsse aus der 2. Reihe wurden leider gar nicht gesucht, für mich immer ein probates Mittel in einem solchen engen Spiel gegen einen gut verteidigenden Gegner, wenn man sonst wenig durchkommt. Jedenfalls gab es genügend Gelegenheiten mal aus 25-30 m abzuziehen.
Beide Mannschaften hatten nicht gerade viele Chancen, was irgendwo für ihre taktische Klasse und gleichermaßen den Respekt voreinander spricht. Dortmund letztlich mit etwas mehr und den klareren Chancen (zweimal Alu) und daher der verdiente Sieger. Mit Alabas Chance meinte ich die Szene, als er nach einem Doppelpass kurz vor dem Elfer in den Strafraum gelangt und sowohl er als auch Olic sich nicht einig sind (oder habe ich das falsch in Erinnerung?). Gut, er kam nicht zum Abschluss, aber im Ansatz war das eine dicke Chance.
Gegen Real ist Bayern sicher Außenseiter, wenn ich auch die Sache nicht so eindeutig wie viele sehen. Die Chancen im Pokalfinale stehen für mich klar bei 50:50 und es wird wohl auf Kleinigkeiten ankommen.

Antworten

Michi 12. April 2012 um 15:39

Gebe DAF Recht. Frage mich immer wieder, was sie eigentlich im Wintertrainingslager geübt haben? Defensivverhalten bei Standards? Das ist eigentlich witzig, weil vG das angeblich gar nicht trainierte, JH damit angefangen hat und das Tor gestern bei einer Ecke von BVB gefallen ist.

Auch fällt mir immer wieder auf, dass das Passspiel nicht gut ist, wobei ich fairerweise zugeben muss, dass es besser geworden ist.

Alle, die vor der Saison gesagt haben, JH ist der falsche Trainer für den Job, haben in meinen Augen Recht.

P.S. Schön, dass Robben verlängert hat!

Antworten

Fussballnarr 12. April 2012 um 16:05

Ich sehe DAF’s Punkte schon auch. Gerade bis Mitte der Hinrunde wurde bei Bayern so schnell und präzise kombiniert, vertikal und horizontal, daß häufig die Gegner nicht mal in die Nähe des Balles kamen. Diese Leichtigkeit ging definitiv verloren. Zum einen, weil die gleiche Passsicherheit nicht mehr vorhanden ist. Zum anderen, weil die Laufwege nicht mehr präzise aufeinander abgestimmt zu sein scheinen. Es gab gestern mehrere Szenen, in denen ein Ball in eine Gasse geschickt wurde, in die keiner lief, und einige Szenen, bei denen ein IV oder 6er den Ball sehr lange halten musste um überhaupt einen Anspielpunkt zu finden. Gut zugestellt? Sicher, aber eben auch zu wenig eingeübte Bewegungsmuster.

Antworten

Tobias 12. April 2012 um 13:08

Vielen Dank erstmal für die sehr schnelle und umfangreiche Spielanalyse! Auffällig in der Spielanlage der Bayern – und dies wird meines Erachtens selten erwähnt – ist, dass sie ihr Aufbauspiel sehr viel Verantwortung auf den passgebenden Innenverteidiger (meist Badstuber) oder auf einen 6er (Schweinsteiger od. in letzter Zeit Kroos) überträgt. Dabei ist zu beobachten, dass immer eine große Distanz zwischen offensivem und defensivem Mittelfeld entsteht. (Vorne warten Ribery, Gomez, Müller und Robben auf lange Pässe und sind zugestellt, hinten wird horizontal versucht mit den Außenspielern über Doppelpässe zu den offensiven Spielern vorzudringen) Im Zentrum hatte Dortmund gestern immer Überzahl. Keine Frage sind Kroos und eigentlich Schweinsteiger, aber auch Badstuber mit Abstrichen sehr gute Aufbauspieler, aber der Kontakt zur offensiven Mittelfeldreihe fehlt fast immer. Bayern hatte zwar angekündigt in der Offensive zu rotieren, um Verwirrung zu stiften, jedoch erfolgten die Rochaden immer nur in horizontaler Ebene. Nie lässt sich einer der Offensivreihe nach hinten fallen, um im Aufbauspiel eine Überzahlsituation herzustellen. (Wie es in der Nationalmannschaft/bei Real Özil immer wieder macht). Stattdessen kleben die „Weltklasse“- Flügelspieler sehr an ihren Positionen und können deshalb – wie gestern von Dortmund in Perfektion und in der tollen Analyse gezeigt – einfach zugestellt werden. Setzt man die Aufbauspieler bei Bayern unter Druck, bleibt oft nur der Risikopass nach vorne, bei dem leider ein Gomez nicht die Prellbockqualitäten von Lewandowski aufweisen kann. So ist letztlich alle Verantwortung bei den Aufbauspielern, die dann nur über individuelle Qualität entscheidende Spielzüge entwickeln können. (Kroos spielt beispielsweise fantastisch getimte lange Bälle und gute Spielverlagerungen) Ich verstehe deshalb auch nicht, warum Müller auf der 10 verschenkt wird. Er ist kein Spielmacher, der sich fallen lässt. Wenn Kroos auf der 10 spielt, erhöht sich immer die Variabilität des Bayernspiels. Es sei denn, wie am Anfang des Jahres, dass er auch nur im „Müllerbereich“ vor der Viererkette hin und her trabt. Da das Bayernsystem aber wahrscheinlich auch in Zukunft mit Flügelzange und Gomez agieren wird, muss sich Heynckes dringend was für die zentrale Achse des Bayernspiels überlegen und mehr Varianten im Aufbauspiel austüfteln.

Antworten

Daniel_D 12. April 2012 um 13:06

Es wurde mal vor kurzem geschrieben, dass Heynckes bei Leverkusen lange Bälle gegen Dortmund als taktisches Mittel eingesetzt hatte, um das Mittelfeldpressing zu überspielen.

Ich habe vor allem in der ersten Halbzeit viele lange Bälle auf Gomez gesehen. Ich frage mich, ob diese langen Bälle bewusst und im richtigen Moment gespielt wurden und die Dortmunder Abwehr einfach so stark war, dass man dennoch den Ball nicht erobern konnte, oder ob es sich dabei um Verlegenheitslösungen handelte, weil man in der 1. Halbzeit keinen Zugriff auf die Spielfeldmitte hatte.

Außerdem verstehe ich den Absatz mit den dortmunder langen Bällen nicht. Wo ist denn jetzt der Unterschied zwischen dem Raum zwischen Verteidiger und Torwart und den Schnittstellen der Verteidiger?

Letztlich habe ich in einigen Teilen der ersten Halbzeit eine relativ weit aufgerückte dortmunder Mannschaft bemerkt, die stellenweise Angriffspressing spielte. Erst nach der Pause schien die Mannschaft wieder mehr zum Mittelfeldpressing überzugehen.

Antworten

ekMUC 12. April 2012 um 22:23

Mein Verständnis des Unterschieds:

„Raum zw. Verteidiger u. Torwart“ erklärt sich ja irgendwie selbst, die „Schnittstellen der Verteidiger“ sind die Räume zwischen den einzelnen Verteidigern, also LAV – LIV – RIV – RAV…

Vielleicht kann das ja jmd. bestätigen oder ggf. korrigieren 🙂

Antworten

Alex 12. April 2012 um 12:53

Top Analyse. Trifft meine Sicht aufs Spiel vollkommen.
Macht weiter so Jungs.
Interessant wäre vielleicht noch als Folgebeitrag… Was lernen die Bayern aus diesem Spiel. Viel Zeit bis Madrid ist ja nicht… Was hätte Jupp H. den Spielern noch an Lösungen geben können, um sich Tormöglichkeiten zu erspielen.
Es kann doch nicht sein, dass Klopp und sein Trainerteam die Bayern 4 mal taktisch vorführen.

@Michael. Ihr Beitrag ist in seiner Art und Weise -> traurig. Sich über die „Arbeit“, die hier Woche für Woche abgeliefert wird, so auszulassen ist großer Mist.
Lösungsvorschlag: Selbst was vernüftiges schreiben, anstatt die Autoren und Ihren Stil zu bewerten. Aber ich denke an diesem Punkt wirds scheitern. Sorry für meine grammatikalischen Fehler. Bin in Russland aufgewachsen.

Antworten

flavour 12. April 2012 um 14:16

Von Vorführen würde ich jetzt nicht reden. Etwas besser – OK, aber Vorführen geht anders. Real spielt grundsätzlich erstmal nicht zerstörerisch „gegen den Ball“ und versucht über enge Räume und hohes Tempo den Gegner zu überfallen. Sie versuchen eher das Spiel selber zu kreieren. Das wird ein anderes Spiel.
Heynckes kann zwar aus den BVB Niederlagen lernen, aber es fehlen schlichtweg noch die Möglichkeiten/Spieler taktisch variabler zu spielen.
Von der Bank gibt es keinerlei Entlastung/Impulse. Die Bank besteht vorwiegend nur aus Defensiv-Optionen. Einen Kagawa-Typen fürs Mittelfeld (den der FCB dringend braucht) gibt es nicht.
Spielweisen wie die von den beiden Borussen (0:12 Punkte diese Saison) liegen dem FCB offenbar nicht besonders. Das wird sich aber wieder ändern.
Heynckes verwaltet momenatn noch das Erbe LvG, und wird seine neuen Spielerwünsche schon artikuliert haben.

Antworten

maverick.91 12. April 2012 um 17:00

Und genau da seh ich das Problem. Heynckes wird eben keinen man für die zehn holen weil er auf Kroos setzt. Außerdem wird durch die Shaqiri-Verpflichtung, die in meinen Augen echt gut ist, der Ersatzplatz hinter Robben nicht mehr nur durch Müller belegt. Der wird also die Ersatzrolle hinter Kroos aufgedrückt bekommen.
Welcher 10er mit der Qualität Bayern zu verbessern kommt um potenziell als dritter an der Reihe zu sein?

Antworten

datschge 13. April 2012 um 01:40

Der Kader und die Bank ist immer so gut oder schlecht, wie das Trainerteam es macht. Als der „Kagawa-Typ“ hätte zum Beispiel Usami (großartige Reaktionsschnelligkeit und Ballbehandlung auf engstem Raum) aufgebaut werden können, in Anbetracht der Ausfälle in taktischen Problemen gab es Gelegenheiten genug. Statt dessen wurde er trotz recht ansehnlichen Leistungen bei der handvoll Kurzeinsätze auf den eher unpassenden Außen regelrecht abmontiert.

Antworten

juventino 12. April 2012 um 12:15

ich muss dir ehrlich gesagt auch widersprechen. vorallem der punkt mit den „füllsätzen“, bzw deinem beispiel. ein wechsel personeller natur meint, dass ein spieler ins spiel kam, der die gleiche funktion übernahm wie der, der aus dem spiel ging. man kann auch taktisch wechseln, zum beispiel um die deffensive abzusichern (zwei zerstörer auf die 6) oder in dem man einen 6er opfert und auf ein offensiveres system ändert.

im übrigen, wie vorher schon erwähnt, „in-depth“ meint lang.

ich möchte mich wieder einmal bei spielverlagerung bedanken für alle diese tollen analysen. macht weiter so!

Antworten

juventino 12. April 2012 um 12:16

ich möchte mich herzlich entschuldigen, mein kommentar bezog sich eigentlich auf michael.

Antworten

Niklas 12. April 2012 um 11:55

Habe das Spiel nur in der Sky Konferenz gesehen, aber werde das noch nachholen. Aber deine Analyse zufolge, waren die Bayern den Dortmundern taktisch klar unterlegen und hatten kaum Varianten, wie sie die BVB Defensive knacken. Von Lahms angekündigter sehr guter Spielvorbereitung sah man nichts, während die Dortmunder gut mit dem Bayern Pressing umgingen und die Spielmacher Raum und Zeit gaben. Habe noch zwei Fragen:
1. Wieso war Bayern in der 2. Halbzeit viel dominanter zumindest in Sachen Ballbesitz als noch in Hälfte eins (wird mir aus der Analyse nicht so richtig klar oder hatte das mit dem Dortmunder Mittelfeld, welches sich tiefer fallen ließ, zu tun?).
2. Hätte man das 3-4-3 der Dortmunder nicht umgehen können, indem man die ballnahe Seite überladen hätte, wenn Robben, Müller sowie Gomez auf die Seite von Ribery verschoben hätte?

Antworten

Rudelbildung 12. April 2012 um 12:18

„1. Wieso war Bayern in der 2. Halbzeit viel dominanter zumindest in Sachen Ballbesitz als noch in Hälfte eins (wird mir aus der Analyse nicht so richtig klar oder hatte das mit dem Dortmunder Mittelfeld, welches sich tiefer fallen ließ, zu tun?).“

Den Punkt hätte ich auch gerne nochmal genauer erläutert, es war im Spiel ersichtlich, aber ich konnte keinen genauen Grund dafür ausmachen. Vielleicht kann RM das nochmal vertiefen?

Antworten

geco87 12. April 2012 um 12:37

Ich hatte den Eindruck, dass die Bayern aggressiver und zweikampfstärker aus der Pause kamen und die Pässe schneller spielten. Bezeichnend, als Mitte der 2. HZ Gustavo an der Mittellinie einen Kurzpass durchs Zentrum, der in der ersten Hälfte noch angekommen wäre, locker abfängt. Dortmund schien mir da etwas zu überrascht und man hatte wohl „Angst“ in Konter zu laufen, weshalb man nicht mehr ganz so früh presste. Ich denke, dass der Umstand eher mentaler und „situativer“ Natur war als taktischer.

Antworten

sharpe 13. April 2012 um 08:05

das habe ich mich auch gefragt. Und da Dortmund ja praktisch ab Beginn der 2. Hälfte nur noch halb so aggressiv war, vermute ich eher, dass Klopp nach der wirklich sehr laufintensiven ersten Hälfte Angst hatte, dass sein Team ab Mitte der 2. Hälfte platt ist und darum auf eine etwas defensivere Taktik umgestellt hat. Und sofort war Bayern das spielbestimmende Team.
Und da ja zudem bekannt ist, dass der BVB so ab der 70. Minute Kraftpobleme bekommt, hätte ich mir aus Bayernsicht gewünscht, dass die Bayern etwas defensiver beginnen und dann in der Schlussphase die Mannschaft auf dem Platz haben, mit der Heynckes begonnen hat.
Also nochmal: zunächst mit Schweini und Gustavo auf der 6 und Kroos davor hätte Bayern in der ersten Hälfte geholfen, im Zentrum dagegenzuhalten. Und wenn man dann in der 2. Hälfte dominanter wird, Müller bringen. Zudem fand ich die Auswechslung von Gomez auch fragwürdig.

Antworten

Henrik 13. April 2012 um 12:33

Zu eurer Frage:
Eine Ursache für den Umschwung in der 2. halbzeit, liegt darin, dass Bayern vermehrt lange hohe Bälle (meistens diagonal) benutzt hat und somit die Dortmunder Linien nach hinten gedrückt hat. Dortmund wollte den Ball dann zu hektisch wieder nach vorne bringen, was zu schnellen Ballverlusten an die aufgerückten Bayern geführt hat und das Spiel zu Gunsten von Bayern veränderte.

Antworten

Grasnarbe 12. April 2012 um 12:51

schliesse mich niklas´frage an: der artikel demonstriert, dass und wie dortmund taktisch überlegen in der defensive spielte. doch dann erfahren wir im fazit (und auch bei spielzusammenfassungen/statistiken auf anderen seiten), dass bayern in der zweiten halbzeit ballbesitz-überlegen war.

warum? wie kommt es dazu? überlassen die dortmunder freiwillig mehr raum, um vertikal noch kompakter zu stehen? warum machen sies dann nicht gleich von anfang an? lässt die kondition nach, um ein höheres pressing über 90 minuten durchzuziehen? ist bayern individuell so viel stärker, dass dortmund nicht selbst versuchen kann, um die spieldominanz zu kämpfen? oder ist es taktisch besser, gegen bayern auf konter zu spielen?

wäre schön, wenn du diese aspekte noch ein wenig erklären könntest. die antworten auf diese fragen würden unser verständnis von den grundstrategien nochmal erhöhen.

ansonsten toller artikel.

zu der stilkritik: ja, natürlich sinds keine ergüsse von weltliteratur. aber das ist eben der zeit, personal (keine professionellen journalisten) und persönlicher motivation geschuldet. wie erwähnt ist es eine freizeitbeschäftigung von fussballnarren mit hohem fachverstand. man kann nicht verlangen, dass diese für ein unentgeltliches hobby zusätzlich zeit und energie in die verbesserung der schreibfähigkeiten stecken. sicher kann man einige dinge recht einfach verbessern, und vielleicht wollen einige autoren auch selbst an ihrer schreibe feilen. grundsätzlich allerdings muss man mit den auswirkungen dieser arbeitsstruktur zufrieden sein.

und wenn ich das vergleiche mit dem professionellen ergebnis: erst am donnerstag wird bspw in der printausgabe der sz ein artikel erscheinen. vor dem inhalt grausts mich jetzt schon, auch wenn der geschliffen und unterhaltsam daherkommen wird. vom pechvogel robben („der aufstieg und fall des arjen r.“) wird wahrscheinlich zu lesen sein, von dem „zeitenwechsel im signal-iduna-park“ und spiele der nächsten wochen wird der autor, ein hochbezahlter langjähriger sportjournalist, „prüfstein für die bayern-moral“ nennen. dann doch lieber hier fakten, fakten, fakten. auch wenn sie manchmal beim lesen etwas holprig erscheinen.

Antworten

maverick.91 12. April 2012 um 12:56

Mir ist aufgefallen das nachdem Schweinsteiger eingewechselt worden ist, Dortmund auf einmal sehr viel mehr schlechte (steil-)Pässe gespielt hat als vorher die sind häufiger bei nem Bayer gelandet (weiss gar nicht genau ob es wirklich Schweinsteiger war der die abgefangen hat). Allerdings hats wie immer im Umschaltspiel gehapert und deswegen wurde da selten Gefahr heraufbeschworen.
Das entscheidendste Kriterium sehe ich bei den zweiten Bällen. Klar ist das Dortmunds Königsdisziplin aber sich da so die Butter vom Brot nehmen zu lassen fand ich schlichtweg erbärmlich. Kann mich an keine 5 Abpraller erinnern die einer von den Bayern eingesammelt hätte. Bezeichnenderweise entstand das Tor dann ja auch aus so einem 2ten Ball ebenso wie die Grosschance ganz zu anfang.
Ein Kumpel von mir äußerte in der Halbzeit was von wegen ‚Ein etwas schlechterer Torhüter und Bayern läg schon 2 oder 3 null hinten‘
Ich denke auch das Bayern sich nicht beschweren darf verloren zu haben sondern froh sein sollte nicht mehr auf die Mütze bekommen zu haben.

Zur Bank muss man ja fast nichts mehr sagen aber wenn ich dann lese das sowohl van Buyten als auch Tymoshchuck verlängert wurden kommen bei mir irwie Zweifel an der Führungsriege auf. Die sind beide weit über ihren Zenit hinaus und sind beide regelmäßig den Beweis schuldig geblieben das sie gehobene internationale Mittelklasse mitgehen können.
Da erinnere ich mich mit Schrecken an das sehr beispielhafte Finale gegen Inter vor zwei Jahren wo Milito van Buyten bei jedem Sprint vernascht hat.
Tymoshchucks Rolle gibt es auf dem Niveau das Bayern anstrebt einfach nicht mehr da muss ein 6er auch gewisse offensive Qualitäten haben (Spieleröffnung).
Bayern sollte sich bemühen beide im Sommer zu verkaufen und dafür neben Dante, der ja hoffentlich kommt, noch einen IV holen.
Auf der Sechs sollte man auch was tun aber da fällt mir spontan keiner ein. Busquets wird wohl leider nicht wechseln 😉

Antworten

ekMUC 12. April 2012 um 22:14

@Maverick91
kurze Anmerkung zu den angesprochenen van Buyten und Tymoshchuk: beim FCB werden gewisse Dinge honoriert, dazu gehört mustergültiger und meckerfreier Einsatz im Training. DvB ist zudem der „gute-Laune-Onkel“ für Ribéry, wessen Laune AT hochhält vermag ich leider nicht zu sagen… 😉
Darum werden die beiden nicht abgegeben, solange sie es nicht ausdrücklich wollen… (meine persönliche Sicht der Dinge).

Antworten

asti80 12. April 2012 um 11:12

Meine Prognose ist sogar eingetroffen: 1-0. Wobei ich eher auf Bayern gesetzt hatte vor dem Spiel.
Aber als ich die Aufstellung sah, wusste ich irgendwie, das es nix wird mit dem Sieg gegen den BVB. Wie manch einer meiner Vorredner sehr gut festgestellt hat, ist Müller als 10er eine Verschwendung. Ich hätte Kroos auf der 10 belassen und die Doppelsechs mit Gustavo und Schweinsteiger ausgefüllt. Es ist sinnbildlich, das Bayerns beste Phase im Spiel nach der Hereinnahme von Schweinsteiger begann, der seine Rolle als offensiver 6er viel besser ausfüllt als es Kroos tut.
Müller wäre auf dem rechten Flügel besser aufgehoben, ähnlich so wie er es in der Nationalmannschaft macht.
Durch seine unkonventionellen Laufweg ist er für Schmelzer vom BVB viel schwerer zu verteidigen, als es Robben tut. Robben ist sehr einfach auszurechnen. Ausserdem wurde durch Robbens Lustlosigkeit auch Lahm in seinem Offensivspiel ausgehebelt, so das der BVB von der rechten Seite kaum Gefahr drohte.

Antworten

Nagus 12. April 2012 um 12:20

Nach dem Spiel ist man ja bekanntlich immer schlauer ne? Aber jetzt Mal im ernst, die doppel 6 mit Kroos+Gustavo und Müller als 10 hat sich doch in den letzten Wochen absolut so etabliert. Wieso Du jetzt meinst, dass dieses System schon von vornherein zum Scheitern verurteilt war, erschließt sich mir überhaupt nicht.
Kann es vielleicht sein, dass die Bayern Dortmund gezielt kommen lassen wollten?
Dortmund hat (auch wenn es einige Leute sicherlich anders sehen) gezeigt, dass ihre Schlussviertelstunde oft relativ schwach ist und sie sich bis zur 70 min relativ stark verausgaben. Dies hat man nun schon in sehr vielen Spielen gesehen, dass wohl beste Beispiel ist hier das DFB Pokal Halbfinale gegen Fürth.
Wenn man sich anguckt, dass Gündogan bis zur 75min über 10km gelaufen ist und Kehl über 13km 90min, dann kann man davon ausgehen, dass die Spielstärke irgendwann nicht mehr oben gehalten werden kann. Die Kniff von Heynkes, die Dortmunder spielen zu lassen und das Spiel in der letzten halben Stunde entscheiden zu wollen, kann ich absolut nachvollziehen. Und wenn man sich anguckt, was die Bayern in den letzten 15 min abgebrannt haben, dann bestätigt dies meine Auslegung des Spiels.
Dies könnte auch die Defensive Rolle Lahms erklären und die ungewöhnlich tiefe Haltung von Kroos.

Antworten

asti80 12. April 2012 um 15:20

Natürlich ist man hinterher schlauer, keine Frage. Aber generell tendiere ich dazu, Müller von Anfang an eine Chance auf dem rechten Flügel einzuräumen. Robben finde ich, ist der perfekte Joker in solch intensiven Partien.
Dortmund war ab der 70. Min. stehend k.o, da hätte ein frischer Robben das Spiel entscheiden können ohne Elfmeter oder ähnlichem Glücksspiel.

Antworten

Loenz 12. April 2012 um 10:52

Man muss man euch echt mal ein Kompliment machen. Ihr seit wirklich fix mit eurer Analyse. Was mich mal interessieren würde. Schaut ihr das Spiel im Stadion? Verwendet ihr irgendwelche Analyse Tools um Schlüsselsachen aufzudröseln? Oder wie macht ihr das? Das ist echt bemerkenswert was euch alles auffällt und was halt auch stimmig beschrieben wird.

Antworten

paddi 12. April 2012 um 10:51

Robben war echt enttäuschend und zuletzt auch der tragische Held. Er war in der Tat an allen entscheidenen Spielsituationen beteiligt. Nichtsdestotrotz, oder besonders dann empfand ich Subotics Aktion ziemlich hässlich und respektlos. Irgendwie scheinen die Dortmunder Jungs ja allzu gern mal ihren Adrenalinrausch auf Kosten des Gegners auszuleben.

Mir hat Werder – Gladbach vorgestern besser gefallen 🙂

Antworten

Michi 12. April 2012 um 11:44

Da hat der Trainer wohl zu viel in Flaschen abgefüllt 🙂

Antworten

Totaalvoetball 12. April 2012 um 10:30

„Beide Mannschaften begannen relativ verhalten und die Bayern hatten etwas mehr vom Spiel, wobei dies hauptsächlich den Raum und Ballbesitz betraf.“

Das habe ich komplett anders gesehen. Zu Spielbeginn und in der ersten Halbzeit hatten die Dortmunder wesentlich mehr vom Spiel. Sie hatten die besseren Angriffsaktionen im letzten Drittel und auch 55% Ballbesitz.

Dies änderte sich dann mit dem Beginn der zweiten Halbzeit, als die Bayern wesentlich mehr Ballbesitz hatten, das Spiel kontrollierten und sich Torchancen herausspielten. Die Dortmunder überließen ihnen viel mehr Raum, ließen ihnen mehr Zeit und sie auch viel leichter ins Zentrum kommen.

Dies wird im Atrikel aber überhaupt gar nicht beschrieben und erklärt. Hätte ich nur den Artikel gelesen und das Spiel nicht gesehen, hätte ich zwar viele taktische Maßnahmen der beiden Mannschaften vor Augen gehabt, diese wurden gut beschrieben, aber mir wäre das Spiel wie ein monolithischer Block erschienen, das vom Spielverlauf die ganze Zeit gleich geblieben wäre.

Antworten

bargM 12. April 2012 um 10:13

Richtig, als ich vorhin aufgestanden bin, habe ich gehofft, dass sie schon Online ist und siehe da…perfekt! Mit einem Kaffee durchgelesen.

Sharpe, danke für die ehrlichen Worte. Merkt man gleich, dass man nicht auf einschlägigen Fußballforen liest, wo differenzierte und objektive Wahrnehmungen nicht möglich sind.

Antworten

affaff 12. April 2012 um 10:04

ich stimme dir in fast allen punkten zu, doch müller war in meinen augen alles andere als „verschenkt“.
er ist der springende punkt weshalb robben, ribery und gomez so überzeugen können. ohne ihn würde nicht rochiert werden. ohne ihn hätte gomez noch weniger luft zum atmen.
kroos kann das nicht leisten, da er die position der 10ers (oder in seinem fall der deep-laying-playmaker) sehr statisch ausfüllt, sprich auf der nominellen aufstellungsposition verharrt. dadurch wird es für gegnerische mannschaften um ein vielfaches leichter unsere flügel abzuschirmen und zu doppeln/trippeln.
unabhängig von seiner tor-ausbeute ist er ahrscheinlich der wichtigste punkt für unseren erfolg.

Antworten

Michael 12. April 2012 um 09:07

Inhaltlich wie immer interessant (abgesehen davon, dass Dortmund wie immer 4-2-3-1 und nicht 4-4-2- spielte), stilistisch dagegen wie ebenfalls fast immer durchwachsen. Eure Seite braucht dringend einen Redakteur, die Autoren brauchen eine Linie. Entweder man schreibt eher locker-flockig, auch mal flapsig oder ernsthaft, analytisch, geradezu wissenschaftlich, beides zusammen wirkt unausgegoren.

Und immer wieder Sätze wie dieser:

„Als es gegen Schluss ging, kamen die Einwechslungen.“

Tut mir Leid, aber das ist kein Deutsch!

Und nichtssagende Füllsätze wie:

„Bei den Bayern waren die Wechsel viel mehr personeller Natur.“

sollte man auch lassen, denn was sind Wechsel sonst, außer personeller Natur? Du wolltest sicher irgendwas damit sagen, aber dann musst du es auch vernünftig formulieren.

Und nicht zuletzt: Viel zu lang. Wer soll das lesen? So gehts doch auch, bzw. in der Länge irgendwo dazwischen:
http://www.zonalmarking.net/2012/04/12/dortmund-1-0-bayern-six-point-lead/

Wie dem auch sei: Ein schöner Sieg für den BVB, noch schöner durch den verschossenen Elfmeter Robbens, den er sich vorher erschlichen hatte…

Antworten

Kaum 12. April 2012 um 10:00

Michael, ich kann Deine Kritik nur in Teilen verstehen. Stil, okay – wobei auch Dein Kritiokstil konstruktiver sein könnte; aber die Länge: Deshalb steht doch in-depth in der Überschrift.

Ich hätte eher eine andere Kritik: Ich habe die Bayern – mit Ausnahme von Teilen der 2. Hälfte nicht als so dominant gesehen, wie im Teaser und im Fazit beschrieben. Es passt auch irgendwie nicht zur taktischen Aufschlüsselung des Spiels.

Antworten

Rüdiger 12. April 2012 um 10:13

Hey Michael,

Stil ist immer eine sehr persönliche Sache und die Beurteilung dessen niemals objektiv möglich. Es doch zu tun ist provinziell und kleingeistig.

Darüber hinaus solltest Du Dir vergegenwärtigen, wie diese Seite lebendig gehalten wird. Kein Paid-Content-Modell, keine Werbebanner. Statt dessen Leute, die lieber nachts nicht schlafen um mit roten Augen eine in-depth Analyse (kannst Du ja mal übersezen) dieser Qualität auf die Beine zu stellen, als einen launigen Dreizeiler zu produzieren, der von Leuten kommt, die tatsächlich „Redakteur“ auf der Visitenkarte stehen haben. Überdies möchte ich an dieser Stelle auf die Rubrik „Autoren“ dieser Seite in der horizontalen Navigationsleiste verweisen. Dann weißt Du, wer Dir hier gratis den besten Fußball-Content des Landes ungefragt vorsetztRüdiger.

Fazit: Reaktuere werden hier definitiv nicht gebraucht, da es um Fußballsachverstand geht und nicht um geschliffene Formulierugen für Leute mit der Blickweite eines alterenden Deutschlehre

Von der Rückfahrt im IC Dortmund-Hamburg grüßt Dich,
Rüdiger

Antworten

Rudelbildung 12. April 2012 um 12:16

Rüdiger: Sehe ich 100% genauso. Ich finde auch, dass Kritik natürlich immer legitim ist, aber muss auch darauf verweisen, dass man das alles mal in einer größeren Perspektive sehen muss. Zeigt mir bitte eine Seite, die sich auf solch hohem Niveau (auch sprachlich)mit Taktik beschäftigt, die kostenlos ist und wo es ehrenamtlich getan wird?

Das die Autoren unterschiedliche Schreibstile haben ist vollkommen legitim in meinen Augen und ich finde es auf eine Art und Weise etwas „hochnässig“ hier als Leser anzukommen und einen Redakteur zu fordern. Freut euch, dass ihr kostenlos soviel lernen könnt und soviel Arbeit investiert wird. Kritik ist fruchtbar, aber doch nicht wenn wir uns auf so ein Niveau herunter begeben und hier Spielverlagerung vorschreiben wollen, was richtig und falsch ist.

Antworten

ewerthon7 12. April 2012 um 11:25

Also Dortmund Spielte ein 442 wie immer bei Ballbesitz Gegner. Gestern war das 4231 kaum mehr zu erkennen auch bei eigenem ballbesitz wahr es viel mehr ein 4222

Und Wechsel Personeller Natur sind 1 zu 1 wechsel im Gegensatz zu den Wechseln beim BVB haben Leitner und Peresic die Positionen von Gündogan und Kagawa etwas anders interpretiert.

Antworten

Michi 12. April 2012 um 11:36

@ Michael:

Ich stimme Dir zu, dass der Stil (teilweise sogar innerhalb eines Artikels) nicht einheitlich ist. Ich stimme Dir auch zu, dass er teilweise nicht zur sachlichen Analyse passt. Darüber sind die Autoren in der Vergangenheit schon mehrfach aufmerksam gemacht worden. Und das auf eine wesentlich bessere Art und Weise.

Was die Länge angeht, bin ich anderer Meinung. Eine umfassende Analyse braucht halt Platz. Der Vergleich mit zonalmarking ist nur bedingt zulässig, weil der Artikel sich an ein ganz anderes Publikum orientiert.

ABER: Wenn es Dir nicht passt…

@Rüdiger:

Stil ist nicht (zumindest ausschließlich) Geschmackssache, es gibt Bücher und Lehrmaterial dazu, wie man seinen Schreibstil verbessert. Es ist auch nicht schlimm, hochwertigen Inhalt in geschliffenes Deutsch zu verpacken. Ich persönlich würde mich sehr darüber freuen.

Antworten

Rudelbildung 12. April 2012 um 12:09

Michael: Da deine Kritik in meinen Augen ziemlich flapsig ist (auf jeden Fall die Art und Weise, wie du es formulierst) will ich lieber was ganz anderes hören: Wo war Dortmunds Aufstellung dann ein 4-2-3-1?

Im Videotext vielleicht, auf dem Papier sicherlich auch, aber wenn du das Spiel verfolgst hast war es sehr offensichtlich, dass Kagawa und Lewandowski auf einer Linie gepresst haben. Das ein System sich im Laufe des Spiels verändert und nicht statisch ist ja bekannt, aber dieser erste Kritikpunkt ist wirklich unsachlich. guck dir doch bitte mal die Heatmap von Kagawa auf bundesliga.de an. Und ansonsten vergleich es doch bitte mal dazu, wie Müller seine Rolle auf der „10“ interpretiert hat und wie Kagawa es gemacht hat. Da liegen Welten zwischen und Bayern spielte auf dem Papier auch ein 4-2-3-1.

Antworten

Häschber 12. April 2012 um 12:28

Total unberechtigte und unkonstruktive Kritik.
Die Kritik am Inhalt ist schlicht weg falsch. Es war ein deutliches 4-4-2 und nicht weil Sky-„Experten“ es sagen, ein 4-2-3-1. Und doch, es gibt Wechsel, die nicht personeller Natur sind. Der Text ist zu lang? Dann bist du hier falsch. Ich jedenfalls freue mich über jede Zeile extra!

Sprachlich ist vielleicht nicht immer alles in den Himmel zu loben, was für mich aber unwichtig ist. Immerhin sind das ’normale‘ Leute, wie du und ich und keine gelernten Redakteure. Nicht zu vergessen ist sowieso, dass sie keinen Penney hiermit verdienen!

Antworten

Juan 12. April 2012 um 13:36

Ich glaube, was Michael meinte, ist, dass Euch sowas wie ein Lektor, der nochmal über die Texte geht und Rechtschreibfehler sowie Textfluss editiert, nicht schaden würde. Das ist bestimmt auch auf unbezahlter Basis möglich – ganz ohne Visitenkarten. 😉

Ich bin mir sicher, Michael ging es auch nicht darum, die Verdienste dieser Seite anzuzweifeln. Gerade in Zeiten von Fast-Food-Journalismus a la Kicker oder sport1 kann man Eure Seite nicht hoch genug loben!

In diesem Sinne: Schöne Analyse – wenn auch sprachlich durchaus verbesserungswürdig (soviel Kritik wird ja erlaubt sein).

Grüße!

Antworten

persiflo 12. April 2012 um 16:43

stil. ich glaube, diese diskussion kann hier ruhig mal geführt werden … eigentlich will ich immer enorm gerne was dazu sagen, wenn ich hier die langen und detaillierten artikel lese, die aber, aufgrund ihres inhaltlich, zumindest im deutschen sprachraum, weitgehend unerreichten niveaus, trotzdem meistens eine echte lesefreude sind.

stil ist selbstverständlich nicht rein subjektiv. man frage einmal oscar wilde. oder denke an harald martenstein.

auf der anderen seite würde es aber auch keinen vollständigen katalog geben, dessen berücksichtigung dann unmittelbar eine edelfeder produziert.

seufz.

was ich also sagen will: es könnte sicher nichts schaden, wenn sich die geschätzten autoren in dieser hinsicht ein wenig mehr reflektieren, und vielleicht auch bilden würden. immerhin dürfte dies eine der größten möglichkeiten sein, den lesern dieses blogs noch mehr freude zu machen. andererseits, hey, es ist ein blog, von fans für fans, und halt eben nicht das feuilleton; also kein drama hier.

disclaimer: ich bin kein deutschlehrer, sondern arbeitsloser punk und mushiflo-fan.

Antworten

bobby.tables 13. April 2012 um 21:53

Also, ich bin tatsächlich einer der eher ablehnend in den Antworten erwähnten Deutschlehrer (für Gymnasium) und ich muss dir etwas widersprechen. Dass eine Seite / Zeitung „uneinheitlich“ ist, ist durchaus normal. Bei Zeitungen wie Spiegel oder Zeit ist das sogar eine Art Markenzeichen. Der Umfang ist für „in depth“ durchaus angemessen – vergleichbar mit einem Leitartikel.
Stilistisch wäre da sicher noch was rauszuholen, aber man sollte da nicht päpstlicher als der Papst sein. Das hier ist Hobby und ich wäre schon froh, wenn meine Oberstufe konstant dieses Niveau hätte. Das ist schon ganz okay so.

In diesem Sinne…

Antworten

sharpe 12. April 2012 um 08:44

verdienter Sieg für Dortmund. Die bessere Mannschaft (Trainer) hat sich wieder gegen die besseren Spieler durchgesetzt. Oder anders gesagt, Dortmund wirkte perfekt auf Bayern eingestellt (hatte einen klaren Spielplan), Bayern spielte wie immer und hoffte auf ihre individuelle Stärke.
Wie ich schon im Vorbericht vermutete, war Müller total verschenkt. Mit Schweinsteiger/Gustavo auf der 6 und Kroos davor hätte Bayern in der ersten Hälfte vermutlich mehr Kontrolle im Spiel gehabt.
Im Bericht wurde auch schön das taktisch falsche Verhalten von Robben dargestellt, der sich selbst aus dem Spiel nahm und gleichzeitig Lahm blockierte, so dass Bayerns rechte Seite wirkungslos war. Das hätte auch Bayerns Trainerstab während des Spiels sehen können. Neuer, Badstuber und Alaba auf Bayernseite haben ein hervorragendes Spiel gemacht, bei Dortmund gab es keinen Schwachpunkt, das Kollektiv klappte wie fast immer hervorragend.
Als Bayernfan hoffe ich, dass nun nach der 4. Niederlage in Folge irgendwann in der Führungsetage die Erkenntnis breit macht, dass der BVB irgendwas besser macht als Bayern. Ob sie allerdings die richtigen Schlüsse ziehen, wage ich zu bezweifeln.

Antworten

Flowbama 12. April 2012 um 10:43

„Im Bericht wurde auch schön das taktisch falsche Verhalten von Robben dargestellt, der sich selbst aus dem Spiel nahm und gleichzeitig Lahm blockierte, so dass Bayerns rechte Seite wirkungslos war.“

Vollkommen richtig. Robbens Leistung war bestenfalls mangelhaft. Zur Halbzeit hätte ich erwartet, dass Robben rausgenommen wird, Schweinsteiger auf die 6 rückt, Kroos auf die 10 und Müller Robbens Position einnimmt. Dazu noch Olic viel früher einwechseln und das Spiel läuft ganz anders.
Von Schweinsteigers vollmundiger Ankündigung, man hätte Dortmunds Schwächen erkannt, war absolut nichts zu sehen. Selbst als Bayern von der 50.-75. Minute das Heft des Handelns in der Hand hatte, kamen keine verwertbaren Torchancen zu stande. „Robbery“ sollten es mit Dribblings richten, dabei bedarf es gegen Dortmunds Defensive doch eingespielter Kombinationszüge. Doppelpässe, Schnittstellenpässe oder das Hinterlaufen der Außenverteidiger sah man kaum. Wer so spielt, hat keinen Meistertitel verdient. Wenn Bayern nicht endlich aus 4 Niederlagen in Folge lernt, wird Dortmund ihnen auch den DFB-Pokal vor der Nase wegschnappen.

Antworten

Rudelbildung 12. April 2012 um 12:03

Sehe ich auch so, man darf nämlich nicht vergessen, das wirklich kaum Torchancen erspielt wurden. Ribery Schuss in der 2. Halbzeit geht weit vorbei und beruht auf einem Fehler von Subotic, der Robben Schuss in der Nachspielzeit in den Nachthimmel ist auch nach einem Subotic Fehler (wo er an die eigene Torlatte köpft, vielleicht Bayerns beste Chance aus dem Spiel) und der Elfmeter ist eine Dummheit von Weidenfeller.

Viel viel zu wenig von Bayern, in meinen Augen gewinnt am Ende das taktisch reifere Team, was besser stand, mehr Torschüsse verzeichnete, die größeren Chancen hatte, 5 Kilometer mehr und und schneller lief als der Gegner und auch deutlich mehr Zweikämpfe gewann. Von daher verdient für die Dortmunder.

Antworten

Rudelbildung 12. April 2012 um 12:00

sharpe: „Das hätte auch Bayerns Trainerstab während des Spiels sehen können“

Sehe ich ganz genauso, Heynckes ist für mich der ganz große Verlierer des Abends. Seine Wechsel sehe ich als zu spät (Schweinsteiger) und direkt falsch (Gomez). Ich will das auch gerne erklären wieso.

Natürlich war es die Ironie des Schicksals, dass kurz danach das 0:1 fiel und Heynckes keine offensiven Möglichkeiten mehr hatte,jedoch bin ich der ganz klaren Auffassung, dass man einen Gomez in so einem Spiel niemals vom Platz nehmen durfte.

Zum einen sendete Heynckes das vollkommen falsche Signal an seine Mannschaft als er in der einzigen Druckphase der Bayern (von den letzten 8-10 Minuten abgesehen) Gomez auswechselte und dafür die Arbeitssau Olic brachte. Spätestens als das 0:1 gefallen war hatte er auf der Bank gar keine Möglichkeiten mehr zu wechseln und Gomez wurde bei den Flanken in der Schlussphase schmerzlich vermisst. Bezeichnend war eine Alaba Hereingabe kurz Vor Schluss, wo Olic zu lange braucht um abzuschließen. Gomez hätte so einen zu 99% reingenagelt.

Der andere Aspekt ist die generelle Baywrn-Bank. Heynckes hatte in dieser Partie ganze 2-3 vernünftige Optionen auf der Bank, diese hießen Schweinsteiger, Olic und Rafinha. Da er wie gesagt viel zu früh und taktisch unklug wechselte hatte Bayern ab der 75. nur noch eine offensive Option, diese war Rafinha. Ein Wechsel hier machte allerdings gar keinen Sinn, da Alaba so offensiv wie kaum ein Außenverteidiger der Bayen zuvor spielte.

Nils Petersen oder einen Nachwuchsstürmer genau wie einen anderen kreativen Kopf suchte man auf der Bayern-Bank vergeblich. Die Bank der Bayern war prädestiniert dafür defensiv zu wechseln, mehr nicht. Spieler wie Contento, Pranjic und Tymo können als nichts anderes als Ergänzungen bezeichnet werden, der Begriff Alternativen wäre zuviel des guten. So kann man Spiele nicht durch Wechsel beeinflussen.

In meinen Augen ist Bayern mehr als gut beraten einer Kader auf die Beine zu stellen, der das Niveau hat 14-16 Topsspieler für so eine Partie aufzubieten.

Mann gucke sich nur Dortmunds Kader an, Klopp konnte mit Perisic eine offensive linke Variante einwechseln, mit Leitner positionsgetreu den offensiveren 6er auswechseln und hatte zudem noch die Möglichkeit einen Strafraumstürmer zu bringen, Barrios, einen defensiven 6er, Bender, und einen starken Innenverteidiger, Santana.

Ganz davon abgesehen, dass die Qualität der Dortmund Bank wesentlich höher war als die der Bayern-Bank, gab dies Klopp Möglichkeiten das Spiel in viele Richtungen zu beeinflussen, während Heynckes sich selber die Hände gebunden hatte in meinen Augen. Natürlich ist das im Nachhinein immer leicht zu sagen, das weiß ich natürlich auch. Aber der Gomez Wechsel war unfassbar, wie hier auch richtig gesagt wird konnte Gomez bei Bayerns Spielweise wenig tun. Ich bin allerdings komplett einer anderen Meinung als RM, dass beide Wechsel richtig waren. Müller kann ich verstehen, Olic hätte ich wenn für Gustavo gebracht.

Antworten

quaternione 12. April 2012 um 13:50

Muss „Rudelbildung“ absolut zustimmen(„Spätestens als das 0:1 gefallen war hatte er auf der Bank gar keine Möglichkeiten mehr zu wechseln und Gomez wurde bei den Flanken in der Schlussphase schmerzlich vermisst..“).Sehe die Auswechslung von Gomez absolut als einen Knackpunkt in der Schlussphase.
Die Gründe Heynckes‘ mögen sicherlich die sein, die in der sehr guten Analyse aufgeführt wurden. Dazu kommt wohl die Überlegung, mit Olic als extrem laufstarken Spieler in der Schlussphase Fehler in der Dortmunder Hintermannschaft provozieren zu wollen, umso mehr nach dem Rücktand kurz nach Einwechslung. Olic zeigte jedoch eine solch mangelnde Präsenz im Strafraum zwischen den Innenverteidigern, gerade bei hohen Bällen, dass es bezeichnend ist, dass mit einem Missverständnis Subotic/Hummels die einzige und letzte gefährliche Szene entstand nach dem Elfmeter. Die Einwechslung von Olic hat das vorrangig horizontale Spiel der Bayern, welches sich in der zweiten Hälfte aber deutlich gebessert hat, nur verstärkt, anstatt es vertikaler und damit torgefährlicher werden zu lassen. Das wird die Diskussion um den BackUp von Gomez völlig zurecht wieder anheizen.

Antworten

Samy 12. April 2012 um 18:17

Ich habe Robben nicht sooo schlecht gesehen wie die Presse ihn jetzt macht. Er agierte unglücklich in gleich zwei (möglicherweise) spielentscheidenden Situationen und hat sicher nicht die Bestnote verdient. Auf der anderen Seite hatte er mit Kroos und Müller zwei Totalausfälle neben sich. Beide fanden zu keinem Zeitpunkt ins Spiel und insbesondere Müller befindet sich jetzt seit Wochen in erschreckend schwacher Form. Ich denke man kann Toni Kroos für einen überschätzten Fußballer halten, der jetzt zum zweiten Mal in Folge eine Mannschaft anführt, die dem BVB hinterher rennt. Ähnlich wie den „Fall“ Robben sehe ich Mario Gomez, der keinen Ball bekam, weil er keinen Ball bekam.

Antworten

datschge 12. April 2012 um 07:21

Sehr schön, die passende Morgenslektüre.

Antworten

Schreibe einen Kommentar zu GETRIEBE Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*