Hoffenheim – ein Retortenverein oder die Zukunft des Fußballs?

In Anbetracht der Entlassung Holger Stanislawskis widmet Spielverlagerung.de der TSG Hoffenheim einen größeren Artikel. Zwar wird der ehemalige Trainer und seine Ära nur kurz angeschnitten, doch dieser ist ohnehin ein Symbol für viel mehr. Seit der Entlassung Rangnicks, welche für viele sehr überraschend und plötzlich kam, funktioniert es nicht mehr so richtig. Die Familiarität scheint verschwunden, der wundervolle One-Touch-Fußball blitzt nur noch sporadisch auf. Vorbei die Zeiten eitlen Sonnenscheins beim ehemaligen Herbstmeister und ein Muster zieht sich durch die Bundesligageschichte der TSG: kleine Skandale, große Anfeindungen, ein heißer Stuhl auf dem Cheftrainersessel. Fast eine Ewigkeit vorbei wirkt der fünfte Dezember 2008 und der Tag des spektakulärsten Spiels jener Bundesliga-Saison.

Die TSG Hoffenheim trat beim FC Bayern München an und schaffte vermutlich etwas, was niemandem seit den 80ern gelungen war: sie waren ähnlich polarisierend wie der Rekordmeister, fast so unbeliebt und geliebt zugleich. Rekordzahlen an Zuschauern, in Deutschland und weltweit, sahen das Event des Jahres, angeheizt von der feindseligen Stimmung zwischen den beiden Wortführern der Vereine: Uli Hoeneß und eben jenem Ralf Rangnick.

Im Nachhinein scheint bei manchen diese Frage undenkbar, doch damals stellte sie sich insbesondere bei den weniger an Fußball interessierten Zusehern: Wie hatte es Hoffenheim nur so weit geschafft? Tabellenführer, erster Herausforderer des Meisters, sportlich und medial auf einer Stufe mit den Bayern? Und wieso wandelte sich die blinde Liebe mancher Sympathisanten schnell in böse Kritik um?

Die Geschichte eines Dorfvereins

1920 wurde der Fußballverein Hoffenheim gestiftet und versuchte alsbald sich dem Turnverein Hoffenheims anzuschließen, welcher 1899 gegründet wurde. Dieses Vorhaben wurde aber wiederholt abgelehnt, da die Beliebtheit an der „englischen Krankheit“ ohnehin wieder abnehmen werde. Somit lehnte man einen Anschluss der Fußballer ab, obwohl das Vereinsleben seit dem ersten Weltkrieg  de facto zum Erliegen gekommen war. Nichtsdestotrotz blieb man standhaft und lehnte weitere Ansinnen des Fußballvereins ab, obwohl man sich bspw. gegenüber einer Frauen-, einer generellen Spiel- und sogar einer Handballabteilung öffnete. Nach dem zweiten Weltkrieg gab man schließlich nach, der Fußball hatte sich trotz der Propaganda der Nationalsozialisten in Deutschland behaupten können und man brauchte, Prinzipien hin oder her, neue Mitglieder, selbst wenn es die ungeliebten Fußballer sein sollten – so entstand die TSG 1899 Hoffenheim, welche 1957 dem badischen Sportbund beitrat.

Logo der TSG 1899 Hoffenheim

Man begann in der untersten Liga und lange Zeit glückte der Mannschaft kein Aufstieg, in der Umgebung wurde die schwache „Hoffenheimer Rückrunde“ fast schon Tradition, welche für leichten Spott bei Gegnern und Zynismus beim eigenen Team sorgte. Lange Zeit war die Schachabteilung deutlich erfolgreicher und neben den Kugelstoßern sowie der Abteilung für Rhythmische Sportgynmastik das Aushängeschild der TSG, noch vor ihren Fußballern.

Nach einer Verbandsreform Ende der 70er schaffte man in den Folgejahren allerdings mit dem Aufstieg in die Bezirksliga einen ersten Erfolg, der aber oft nicht lange währte. Die Fahrstuhlmannschaft pendelte hin und her und als man 1989 wieder in die A-Klasse zurückkehren musste, schritten die Fans ein. Besser gesagt einer von ihnen: Dietmar Hopp, ehemaliger Spieler der TSG, SAP-Mitbegründer und Milliardär. Er entschied sich, mit seinem Geld seinen Heimatverein zu unterstützen und bot ihnen finanzielle Hilfe und die Verpflichtung eines Stars an: Erwin Rupp, in den 70er-Jahren auf dem Sprung zu Borussia Mönchengladbach und einer der verkannten Helden der zweiten Bundesliga. Der Vorstand der Hoffenheimer nahm den Vorschlag an und es sollte der Beginn einer Erfolgsreise werden. Erwin Rupp erzielte gegen Gemmingen fünf Freistoßtore in einem Spiel und war zu Saisonende hauptverantwortlich für den Aufstieg in die Bezirksliga. Doch der Höhenflug stoppte nicht, man stieg sofort in die Landesliga auf, wo man sich vier Jahre lang aufhielt und danach ebenso lange in der Verbandsliga; in beiden Ligen war man vor dem Aufstieg immer knapp gescheitert und so mancher langjährige TSG-Fan fühlte sich an die 60er-Jahre zurückerinnert.

Die letzte Saison unter Alfred Schön war allerdings ein etwas anderer Fall – zur Winterpause übernahm er den Job, schaffte den Aufstieg mit einer untypisch starken Rückrunde und trat pünktlich wieder als Co-Trainer in den Schatten, als man in die Oberliga kam. Hansi Flick wurde Cheftrainer und schaffte den sofortigen Aufstieg in die Regionalliga dank guter Verstärkungen im Defensivbereich. Auch hier war die Rückrunde ausschlaggebend: keine Niederlage in den letzten dreizehn Spielen.

In der Regionalliga war es jedoch nicht mehr so einfach, man holte zusätzlich zu den jungen Spielern aus der Umgebung ein paar ehemalige Bundesligaprofis, doch der Aufstieg war in weiter Ferne. 2003/04 sorgte man für Furore im DFB-Pokal, im Jahr darauf wurde die Fußballabteilung gänzlich ausgegliedert und professionalisiert. Der Traum vom Bundesligafußball in der Rhein-Neckar-Region wurde intensiver. Dietmar Hopp versuchte Astoria Walldorf und Sandhausen zu einer Fusion zu bewegen, scheiterte allerdings am Widerstand der beiden Vereine. Der FC Heidelberg 06 sollte ebenso wie ein modernes Stadion in Heidelberg nie zustande kommen.

2005/06 war die Entscheidung gefallen – Dietmar Hopp wollte mit seinem Team noch höher hinaus, man entschied sich für ein neues Stadion in Sinsheim, die Stadt, zu der Hoffenheim gehört und stellte mit Karl-Heinz Förster einen ehemaligen Weltmeister als sportlichen Berater ein. Hansi Flick wurde im Winter dieser Saison durch Lorenz-Günther Köstner ersetzt, doch als der Aufstieg knapp scheiterte, musste er zusammen mit Förster gehen. In der Folgesaison wurde das know-how rund um die Mannschaft erweitert, mit Trainer Ralf Rangnick und Sportdirektor Bernhard Peters holte man sich absolute Experten in diesem Gebiet und konnte großes mediales Aufsehen erregen. Jan Schindelmeiser als Manager und Hans-Dieter Herrmann als Psychologie komplettierten das neue Quartett der sportlichen Führung, welche die abermals verstärkte Mannschaft in die zweite Bundesliga führten. Hier entstanden nun die ersten größeren Probleme.

„1899 Hoffenheim“ in der 2. Bundesliga

Nach dem Aufstieg gab es den ersten größeren Eingriff in die Struktur des Vereins: man plante den Namen zu ändern und in der zweiten Bundesliga als 1899 Hoffenheim anzutreten, was zu Fanprotesten führte. Peinlich berührt versicherte man, dass man weder Wappen noch den offiziellen Vereinsnamen ändern wollte, sondern nur korrigierend in den Sprachgebrauch einwirken wollte, da „1899 Hoffenheim schöner klingt, Turn- und Sportgemeinschaft klinge doch so „altbacken“ klinge, wie Dietmar Hopp es darlegte. Man orientierte sich an 1860 München und desweiteren sei der Name „besser zu vermarkten“. Ein Informationsabend versuchte die Fans zu überzeugen und ein paar Transfers halfen mit, sie zu besänftigen.

1899 Hoffenheim investierte in dieser Spielzeit so viel in die Mannschaft, wie es sämtliche anderen Zweitligisten zusammen taten: Insgesamt wurden fast 19 Millionen € ausgegeben, der Großteil davon floss in das Offensivtrio Demba Ba, Chinedu Obasi und den brasilianischen Juniorennationalspieler Carlos Eduardo, der angeblich ein Angebot des AC Mailand ausschlug. Als Ziel wurde der Bundesligaaufstieg 2010 ausgegeben, doch die hervorragende Scoutingabteilung in Verbund mit den Finanzen Dietmar Hopps half kräftig mit, dieses Ziel früher zu erfüllen – bereits in der ersten Saison konnte man sich nach einer abermals starken Rückrunde oben platzieren und tausende Fans feierten den Aufstieg beim Public Viewing. Doch neben einem erhöhten Fanaufgebot gab es noch einen weiteren Zuwachs in dieser Saison: die Kritik.

Ein neues Image – vom Vorbild zum Retortenverein

Bis zum Aufstieg in die zweite Liga wurde der Verein sehr positiv angesehen, man lobte die Konzentration auf den Nachwuchs und das bescheidene Auftreten einer spielstarken Mannschaft. Doch nach den hohen Investitionen in der Zweitligasaison bekam man einiges an Kritik, insbesondere die von Christian Heidel, dem damaligen Mainzer Manager, schien an Hoffenheim zu nagen. Auf die Äußerung, „ein Hoffenheim ist ja okay, aber mehrere Vereine, die von Milliardären geführt werden? Nein, danke.“, reagierte man etwas dünnhäutig. Dietmar Hopp bezeichnete dies öffentlich als Rassismus und sandte Briefe an den Mainzer Vereinspräsidenten, Oliver Bierhoff, Matthias Sammer und Theo Zwanziger – kurzum: alle Beteiligten und die Creme de la Creme der deutschen Funktionäre.

Nachdem Bundesligaaufstieg wurden immer mehr Vorwürfe laut, bspw. kritisierte der BVB, sei es durch seine Fans oder durch Joachim Watzke, Hoffenheim wegen fehlender Tradition, was Dietmar Hopp zur Aussage, ob man nicht vielleicht Fortuna Düsseldorf zurückholen solle, hinreißen ließ. Seitdem stand ein großer Teil Fußballdeutschlands Hoffenheim sehr kritisch gegenüber, während viele den überwältigenden Fußball des Aufsteigers bewunderten.

Die Spielformation der TSG Hoffenheim in der Hinrunde 2008/09 – die Überraschungsmannschaft der letzten Dekade

Mit einem klassischen 4-3-3, extrem aggressiven Angriffspressing und sehr dynamischem One-Touch-Football katapultierte man sich in zahlreiche Fußballherzen und an die Spitze der Tabelle. Dank der, nicht nur medialen Ruhe in Hoffenheim konnte man die Vorgaben und Trainingseinheiten Ralf Rangnicks in den letzten Jahren und Monaten hervorragend umsetzen, die junge Mannschaft konzentrierte sich auf die Geschehnisse auf und nicht neben den Platz, was letztendlich für tollen Fußball sorgte. Die Abwehrkette rückte sehr hoch auf und hielt die Räume dicht, auf links agierte mit Ibertsberger ein österreichischer Nationalspieler, während Weis, Compper und Beck in dieser Saison ihr Debüt für den DFB geben sollten. Vorne zauberten Eduardo, Obasi und Demba Ba hinter Toptorjäger Ibisevic, dessen 18 Tore in der Hinrunde einen wichtigen Anteil am Erfolg hatten, ebenso wie die Defensivarbeit Weis‘ und Gustavos.

Doch je mehr Erfolge man feiern konnte, desto heftiger wurde die Kritik – und auch die Reaktion darauf. Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick echauffierte sich bereits zu Saisonbeginn bereits über die angeblich falsche Berichterstattung, dass Hoffenheim einen viel größeren Etat als Cottbus zur Verfügung habe.  Im September kam bei den Hoffenheimern der Tagesspiegel auf den Index, welcher die Lex Hopp kritisiert hatte, die Pöbeleien gegen Hopp vor das Sportgericht hätte bringen sollen und desweiteren suggerierte der Tagesspiegel, dass dies an den Verbindungen Hopps und Theo Zwanzigers liege, dessen Sohn bei Hoffenheim arbeitet. Vergleiche mit Chelsea-Investor verbat sich Dietmar Hopp übrigens, er sei kein „Russen-Mogul“, welcher seinen Verein als Spielball missbrauche.

Auch innerhalb der Bundesliga häuften sich Vorwürfe, doch diese bezogen sich auf das Verhalten auf dem Platz selbst, Christoph Daum und Uli Hoeneß beispielweise kritisierten das Verhalten der Trainerbank und der Spieler, welche laut ihrer Ansicht bei jedem Foul aufstünden und durch lautstarke Kommentare wie Gesten den Schiedsrichter zu ihren Gunsten beeinflussten. Spätestens an jenem 5. Dezember war es soweit: Fußballdeutschland war gespalten, während Uli Hoeneß und Ralf Rangnick sich einen Medienkrieg lieferten, welcher am besten durch folgendes Zitat zu beschreiben ist:

„Es gibt Fußballspiele, die will man nicht nur gewinnen. Manchmal reicht das nicht. Es gibt Fußballspiele, in denen will man mehr: Eine Demonstration für sich selbst. Eine Demütigung für den Gegner. Wenn ich in einer Zeitung lese, ob Rangnick dieses hohe Tempo von dem Spitzenspiel erwartet hätte, hat er gesagt: ‚Bei unserer Mannschaft schon, aber beim Gegner nicht‘, dann mache ich mir große Sorgen.“ (Uli Hoeneß, im Dezember 2008).

Das Spiel selbst wurde zu einem Klassiker, eine extreme Schnelligkeit und nie dagewesene Härte (über fünfzig Fouls) sorgten für ein absolutes Spitzenspiel, welches die Bayern in typischer Manier mit 2:1 durch einen Treffer in der letzten Minute für sich entscheiden konnte. Nach der Winterpause konnte die TSG ihre Form nicht halten und fiel zurück, doch seit dieser Saison etablierte man sich in der Liga: als konstant gute Mittelfeldmannschaft mit defensiverer Transferpolitik und als Antipathieträger für so manchen „Traditionsfan“. Wieso das so ist, möchte ich anhand ein paar genauerer Beispiele erläutern.

Gefährdung des 50+1

Obwohl eigentlich Peter Hoffmann Präsident und Vereinsführer ist, kennt kaum jemand seinen Namen oder sein Gesicht. Das Gesicht der TSG Hoffenheim ist spätestens seit dem Abschied Ralf Rangnicks einzig Dietmar Hopp, welcher mit Aussagen wie: „Demba Ba wird nicht verkauft“ oder  „Wir kaufen keine neuen Spieler“ ganz wie ein vollbestimmender Funktionär auftritt. Ein operatives Mandat besitzt er jedoch nicht und offiziell hat er auch keine Macht im Verein, er tritt eigentlich nur als Gönner im Hintergrund auf. Doch wie passen solche Zitate ins Bild? 49% der Stimmanteile hat Hopp, die 50+1-Regel ist somit eingehalten, aber kann man wirklich von nur 49% an effektivem Einfluss rechnen, wenn 99% des Stammkapitals des Vereins von einer einzigen Person kommen? Kann man dieser Person, die einem ein Stadion und eine Bundesligamannschaft geschenkt hat, wirklich „Nein“ sagen?

Joachim Watzke erzählte dazu folgende Anekdote: „Ich war einmal in Hoffenheim und fragte beim Empfang, ob man mich zum Präsidenten führen könnte. Die Antwort war, dass Herr Hopp sich oben in seinem Büro befände.“ Auch die Opposition wurde beschnitten, es gab vor nicht allzu langer Zeit eine Satzungsänderung, welche zwei Arten von Mitgliedern erfand: ordentliche und fördernde, wobei letztere fünf Jahre aktiv sein müssen, bevor sie das Stimmrecht erhalten.

Spätestens seit dem Gustavo-Transfer hat sich diese Macht Hopps auch operativ gezeigt, denn lediglich Tanner und Hopp saßen mit den Bayern am Verhandlungstisch – der damalige Trainer Ralf Rangnick war davon nicht einmal unterrichtet worden, er verkündete sogar ein paar Tage davor, dass Luiz Gustavo sicher bleiben würde, da es schlichtweg keine Verhandlungen gäbe. Die Trennung vom Trainer gab es nur wenige Tage nach dem Gustavo-Transfer. Ähnlich verlief es bei Demba Ba, der angeblich auf Betreiben Hopps suspendiert wurde und dessen Ersatz ein niederländischer Nationalspieler wurde: Ablösesumme 8 Millionen €, Gehalt von 82.000€ pro Woche.

Theoretisch liegt natürlich kein (nachweisbarer) Verstoß gegen 50+1 vor, praktisch liegt die Sache schon anders, doch man muss die Sache auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Die 50+1-Regel soll die Vereine davor zu schützen, ein Spielball von Investoren zu werden, welche den Fußball noch weiter kommerzialisieren und für eigene Zwecke missbrauchen. Es ist allerdings kein Schutz vor traditionslosen Vereinen oder ähnlichem, da so ein Schutz schlichtweg nicht umzusetzen ist. Vereine werden untergehen oder auferstehen, auch mit weniger als 50% der Anteile werden viele Teams Gönner und Mäzene finden, ebenso wie Traditionsteams sich in den Bankrott treiben werden. Spätestens seit dem Urteil des Lizenzliga-Schiedsgerichtes ist es ohnehin müßig, darüber zu diskutieren, denn jeder Investor, der über 20 Jahre bei einem Verein ist, darf ihn übernehmen. Der eigentliche Schutz bleibt, dass dieses System weiterhin die Langfristigkeit und Sicherheit des Vereins erhält, wobei dies bei Hopp löblicherweise nie ein Problem war. Sein Engagementsbeginn liegt ohnehin schon über 20 Jahre zurück, diese Regel würde er also schon erfüllen.

Das Problem liegt vielmehr darin, dass Dietmar Hopp allen Gegnern des 50+1 und solcher als Kommerzverein bezeichneten Mannschaften ein Gesicht gibt, einen Feind, auf den man sich konzentrieren kann. Insbesondere die BVB-Fans, stolz auf ihre Tradition und vor ein paar Jahren mit viel Glück nicht an einer möglichen Insolvenz zerbrochen, reagieren umso allergischer auf die „unfairen und wettbewerbsschädigenden Möglichkeiten der TSG 1899 Hoffenheim“. Wie man dazu auch steht, die 50+1-Regel war nie Schutz für die anderen Vereine, sondern nur für diejenen, in die investiert wurde. Sämtliche Vorwürfe, die in eine andere Kerbe schlagen, sind Meinungsäußerungen und auch als solche anzusehen. Ein viel größeres Problem ist jedoch der Schutz Hoffenheims bei Teilen der Presse und dem DFB.

Schutz vom DFB?

Mit den Worten „gewiss kein Abramowitsch“, lobte der DFB einst Dietmar Hopp. So wahr diese Worte sein mögen, so befremdlich wirkt die Politik des DFB in Bezug auf Hoffenheim. Pöbeleien gegen Dietmar Hopp sollten sportgerichtlich gehandelt werden, doch dass dies bei zahlreichen anderen Funktionären und Mannschaften bereits seit Jahren absoluter Standard war und niemals in diese Richtung vorgegangen wurde, sorgt für Zweifel an einem objektiven Umgang mit der TSG. Uli Hoeneß bspw. musste sich jahrelang Beschimpfungen übelster Art gefallen lassen, Morddrohungen in der Causa Daum waren keine Seltenheit und von den medialen Hetzjagden ihm gegenüber muss man nicht beginnen. Ebenso bekamen einige andere Funktionäre in abgeschwächter Form ähnliches ab, doch Schutz gab es nur für Dietmar Hopp. Bei einem Skandal bei einer Dopingkontrolle, zu der zwei Spieler der TSG zu spät und nach einer Mannschaftssitzung, die es später dann doch nicht gab, kamen, wurden mediale Tumulte laut. Forderung nach Sperren, Streitereien innerhalb der Bundesliga und zwischen den jeweiligen Trainern bestimmten die Fußballberichterstattung. Ralf Rangnick sagte, ein Verhalten wie das der Hoffenheim-Spieler sei Standard in der Bundesliga, während nahezu alle anderen Bundesligatrainer dem widersprachen, sodass sich der Skandal ausweitete: die Nationale Dopingagentur verlangte eine Verschärfung der Dopingkontrollen, bot seine Hilfe an und forderte eine Sperre für die beiden Spieler, wie es in Italien im Jahr zuvor bereits geschehen war. Interessant hingegen war die Vorgangsweise des DFB, man übernahm die Schuld großteils und eine Sperre der beiden Spieler gab es nie. Nach ein paar Monaten und einer Empfehlung an Borussia Mönchengladbach, nicht mehr die Anfechtung des Ergebnisses zu fordern, legte sich der mediale Sturm und Hoffenheim kam relativ unbeschadet aus der Affäre.

Ob der Grund dafür die Freundschaft Ralf Zwanzigers mit Dietmar Hopp ist und dessen Arbeit als Manager für den Frauenfußball in Hoffenheim? Obgleich diese Theorie logisch erscheint und für viel Entsetzen bei erklärten Gegnern des „Retortenvereins“ sorgte, so ist sie wohl dennoch ins Reich der Fabeln zu verweisen. Ralf Zwanziger kam auf Empfehlung seines Vaters, der sich bei einer Inspektion in Hoffenheim vor Jahren für eine Einführung von Frauenfußball einsetzte und Dietmar Hopps Rat nach einem geeigneten Projektbetreuer mit seinem Sohn beantwortete. Unwahrscheinlich, aber wohl wirklich ein Zufall und dass man Bekannte bei höheren Etagen oder Instanzen hat, ist im Fußball nichts ungewöhnliches – jeder Verein hat zumindest den einen oder anderen guten Freund beim jeweiligen Landesverband, bei Dietmar Hopp ist es nun einmal der DFB. Vorteilhaft, aber im Bereich des Normalen.

Viel interessanter ist hier die scheinbare Freundschaft mit dem Axel Springer Verlag. Nicht nur, dass man mit TV Digital ein Magazin dieses Verlags für drei Jahre als Hauptsponsor hatte, fast schon beängstigend ist die positive Berichterstattung über die Hoffenheimer. Selten liest man Kritik, beim Bundesligaaufstieg gab es eine Exklusivreihe mit Dietmar Hopp, wo er unter anderem über „seine schwierigste Entscheidung“ (die Entlassung Hansi Flicks) redete und im Laufe der Hinrunde wurden die „Hoffenheimer Himmelsstürmer“ zu einem Fußballmärchen erhoben. Zwar gab es in schwierigen Zeiten Kritik am sportlichen Ist-Zustand, doch Dietmar Hopp und die vereinspolitischen Strukturen blieben seltsamerweise unangetastet, auch bei kleinen Skandalen wie der Dopingpanne und dem Gustavo-Transfer. Ebenso wenig gab es eine kritische Berichterstattung über den „Akustikskandal von Sinsheim“.

Der letzte Vorfall mit dem BVB und dessen Fans

Am 13. August 2011 traf die TSG Hoffenheim auf den Meister aus Dortmund. Wie üblich hatten die lautstarken Borussenfans sich etwas gegen Dietmar Hopp einfallen lassen und einige Schmähgesänge konnte man hören – oder doch nicht?

Ab 2:59 sind deutlich schrille Geräusche zu hören, welche die Gesänge der Dortmunder gegen Dietmar Hopp übertönten. Einige Störgeräusche von den Tribünen wurden installiert und verhinderten die Verständlichkeit der spöttischen Lieder gegen Hoffenheim. Ein handfester Skandal und es sollte nicht das erste Mal sein, bereits bei vier Spielen konnte nachgewiesen werden, dass die Lärmmaschine eingesetzt wurde, unter anderem gegen Frankfurt.

Zum Vergleich: im Beruf muss ab 85 Dezibel Schallschutz getragen werden, der gemeine Fan schafft allerdings um die 110 Dezibel, die Dortmunder sind vermutlich noch lauter. Das Akustiksignal in Sinsheim musste somit etwa 125 Dezibel laut sein, was bedeutet, dass es lauter ist als ein Presslufthammer oder ein Kampfjet. Ab 120 Dezibel können bereits bei kurzfristiger Beschallung Gehörschäden entstehen, selbst zur Schmerzschwelle von 134 Dezibel ist es somit nicht mehr allzu weit – es gab auch eine Anzeige eines BVB-Fans, bei dem später Tinnitus festgestellt wurde.

Dietmar Hopp wusste davon angeblich nichts, es soll „nur“ ein einzelner Mitarbeiter die Schmähgesänge nicht mehr ausgehalten und deshalb diese Maschine installiert haben. Von internen Konsequenzen erfuhr man allerdings nichts, eine Entschuldigung beim BVB und seinen Fans gab es erst nach einer öffentlichen Forderung Jürgen Klopps. Die Frage hierbei lautet allerdings, wie ein einzelner Mitarbeiter diese Anlage installieren und bedienen konnte, ohne dass es jemand bemerkte? Und das auch noch in mindestens vier Spielen? Nicht nur, dass eine solche Anlage sehr auffällig ist, sie verstößt auch gegen die Regularien der Stadionbeschallung, doch die lapidare Aussage Hops dazu lautete wie folgt: „Wer mich 90 Minuten lang permanent beleidigt, sollte nicht so empfindlich reagieren. Wenn die BVB-Fans Anzeige erstatten, dann müsste ich 200 Anzeigen wegen Beleidigung erstatten.“ Auffällig auch, dass der Fanbeauftragte Diehl von „ein paar Idioten“ sprach, während Rest-Hoffenheim einen „besorgten Mitarbeiter“ als Täter nannte.

Die Drohung des DFB, dass diese Sache ein Nachspiel haben würde, verlief letztlich im Sand und medial blieb die TSG von größerem Schaden bewahrt – ein gut geschriebener offener Brief der Seite schwatzgelb.de an Dietmar Hopp war eine der wenigen löblichen Ausnahmen, die sich dieses Themas annahmen.

Holger Stanislawski, das Ende einer Nicht-Ära

Ende Januar lobte Dietmar Hopp seinen Trainer und wünschte sich ein langes Engagement. Nun wurde Holger Stanislawski entlassen und er ist der dritte Trainer, der in den letzten Monaten gehen musste – sogar als Tabellenachter und trotz großem Rückhalt der Fans. Ob die genauen Ursachen die angeblichen internen Zwiste sind oder doch, wie unter anderem von der Zeit vermutet beziehungsweise fast schon bewiesen, die Einmischungen des Dietmar Hopp. Man konnte sich in den letzten Wochen und Monaten nie sicher sein, welcher Spieler und welcher Funktionär wirklich was in welchem Kontext gesagt hatte, unter anderem tauchten in der Bildzeitung verschiedenste Zitate aus allerlei Quellen auf. Ein Indiz, dass der Zusammenhalt im Verein geringer als unter den als Modefans pauschalisierten Zuschauern ist. Obwohl man sich taktisch und spielerisch stark wechselhaft präsentierte, waren die Ergebnisse alles in allem in Ordnung. Eine Etatkürzung und der erwähnte Gegenwind aus vielen Seiten taten ein übriges, um dem ehemaligen Held von St. Pauli das Leben schwer zu machen – und trotz eines Mittelfeldplatzes wirkte es, als stünden die Hoffenheimer weit unten, so klagte man darüber, dass keine Linie erkennbar sei und der Mannschaft die Handschrift fehlt. Doch wie viele Mannschaften besitzen wirklich konstant eine sichtbare wie erfolgreiche Spielweise, welche sich ansehnlich und effektiv äußert? Und noch mehr rückt die Frage in den Vordergrund – wie viele solcher Mannschaften planen mit einem Mittelfeldplatz inklusive dazugehörigem Budget? Die wenigen Vereine, welche diese Bedingungen erfüllen, sind auch in einem weiteren Aspekt klar überlegen – einem loyaleren Umfeld von sämtlichen beteiligten Parteien. Außer womöglich den leider oftmals viel zu stark kritisierten Fans.

Was ist das Problem mit Hoffenheim bzw. Hoffenheims?

Die TSG 1899 Hoffenheim ist keineswegs mit Manchester City oder Chelsea gleichzusetzen, wobei die negative Meinung über diese Vereine ebenso oftmals falsch und unbegründet ist.

Dietmar Hopp hält sich zwar nicht völlig, aber dennoch ausreichend aus dem Tagesleben der TSG heraus, doch selbst wenn er es nicht täte, so wäre kein wirklicher Vorwurf an ihn als Person angebracht. Der Verein ist kein Spielball seiner Laune, er investiert mit Verstand und verkaufte bereits Spieler aus wirtschaftlichen Gründen. Den Verlust von 30 Millionen € in diesem Geschäftsjahr glich er aus und nannte ihn beängstigend, etwas, was man schnell ändern wolle. Bis 2018 soll sich der Verein selbst tragen können und selbst wenn nicht: die Hoffenheimer sind schon in Liga eins und Dietmar Hopp bereits zwanzig Jahre lang der Gönner. Je weiter die Zeit voran schreitet, umso normaler wird dieser Verein – und vielleicht ist genau das ein großes Problem. Auf der einen Seite klaut man anderen Vereinen die Jugendspieler, lockt Jugendliche mit Vorverträgen und viel Geld, streitet sich mit der Hertha (Chefscout Wolfgang Geiger sagte bspw., die Hertha mache nur Scheiße und sei ein Stasi-Verein, woraufhin sich Ernst Tanner entschuldigte) und dem FC Bayern. Überall findet man Scouts der Hoffenheimer, man verstößt zwar gegen das Gentlemen’s Agreement, doch das tut jeder. Auf der anderen Seite zahlte man Müller-Wohlfahrt seine Praxis, unterstützte viele soziale Einrichtungen, bietet seinen Jugendspielern exklusive Ausbildung bei SAP an und greift sogar Waldhof Mannheim unter die Arme – wobei sich jene dagegen wehrten und die TSG später anzeigten, da sie sich aufgrund bestimmter Bedingungen für weitere 300 000 € an finanzieller Hilfe unter Druck gesetzt fühlten; eine ähnlichr Geschichte, wie 1860 beim FC Bayern.

Es lässt sich konstatieren, dass 1899 Hoffenheim ein ganz normaler Verein ist – oder viel mehr sein möchte. Mit Hopp an der Spitze und dem rasanten Aufstieg im Rücken wird man in Augen vieler Fans jedoch niemals ein normaler Verein sein, dazu trat man zu normal auf, mit zu wenig Demut und Verständnis gegenüber den Fans jener Vereine, die verdrängt wurden, deren immaterieller Wert der Tradition ad absurdum geführt wurde. Ein Austausch mit den anderen Vereinen bzw. viel mehr ihren Fans hätte Hoffenheim näher gebracht, ein normaler Bundesligaverein zu werden, doch dieses aufdringliche Normal-sein mit gleichzeitigem Anspruch auf besonderen Fußball und besondere Strukturen wurde und wird von vielen Fans äußerst kritisch gesehen.

Übrigens: die ehemals so erfolgreiche Sportgymnastik-Abteilung wurde zum Cheerleading umfunktioniert, während die Schachabteilung aufgelöst wurde. Allerdings spielt die B-Mannschaft Hoffenheims nun einige Klassen höher, als es die TSG selbst vor 1990 mit dem Einstieg Hopps je tat.

urhell 15. Februar 2012 um 14:04

Ich sehe es auch so, dass die TSG auf Dauer nicht überlebensfähig sein wird ohne ausreichend Fans. Mal davon abgesehen, was alles gegen diesen Verein und die Fans aufgezählt wurde, haben die Fans die es gibt, natürlich eine Daseinsberechtigung. Ob das nun „richtige“ Fans eines Traditionsvereins sind ist eigentlich unerheblich, oder? Nein ist es eben nicht! (gut dargelegt von Miles weiter oben)
Man stelle sich vor, Hoffenheim steigt wieder ab in die 2. BL, wie viele von diesen Fans bleiben dann noch übrig? Wer hält zu diesem Verein, wenns mal nicht so gut läuft? Nicht viele nehme ich an. Und was denkt ein Investor, wenn es keinen mehr interessiert, was seine Mannschaft macht? Na, der wird sein Geld dann auch besser wo anders anlegen.

Ich bin 1860-Fan. Das mit unserem „Scheich“ passt mir gar nicht in den Kram. Aber, 60 hat eine über Jahrzehnte gewachsene Fan-Leiden(!)schaft, die stärker ist als Geld. Die Hoffenheimer spielten sehr ansehnlichen Fußball, und dafür kann man der Mannschaft auch dankbar sein. Aber wenn sie nicht schön spielen, geht die Mannschaft allen am A… vorbei. 60 spielt selten schön, und enttäuscht mich seit ich denken kann immer wieder. Doch diese Enttäuschung kann es auch nur geben, wenn ich eine tiefe innere Zuneigung zum Team habe. Jetzt hab ich vergessen auf was ich hinaus wollte, mhh, vielleicht sollte ich Hoffenheim-Fan werden, und weniger leiden…

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DC 13. Februar 2012 um 13:13

Hoffenheim wird immer nur Spieler verpflichten können, die zuallererst ans Geld denken und nicht an die Tradition eines Vereins um daran teil zu haben oder die Geschichte dieses Vereins weiterzuschreiben.

Welcher Spieler würde schon gerne freiwillig im Dorf aufwachsen (junge Spieler) oder dort trainieren von Kühen bewacht, wenn er ein gleichwertiges Angebot eines Traditionsvereins vorliegen hat? KEINER !

Da muss man schon eine Menge Kies mehr auf die Tischplatte legen oder wahrscheinlich drunter, weil ja Hoffenheim nur einen ganz kleinen Etat hat, behaupten die jedenfalls immer (LOOOOOOOOOOOOOOL!) . Privatverträge m. Herrn Hopp kommen dann nicht in den Hoffenheim-Etat oder wie hat sich Fußballdeutschland das vorzustellen? Das Dörflein ist in der BL überflüssig !

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Michael Meyer 13. Februar 2012 um 08:11

Stanislawski kommt in dem Artikel deutlich zu gut weg. Ich vermute er hat es schlicht und einfach auf den schnellen Rausschmiss angelegt – leicht verdientes Geld. Ich kann aber auch nicht ausschließen, dass er einfach kein sonderlich guter Trainer ist, der wie kaum ein anderer unangenehm durch dummes Gesabbel glänzte. Möge er nun auf Oenning-Niveau bei anderen Vereinen weiteren Schaden anrichten. Zur Hertha geht er hoffentlich nicht…

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sharpe 13. Februar 2012 um 13:26

eigentlich kein würdiger Kommentar für diese Seite, eher was für den Boulevard.

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Miles 12. Februar 2012 um 20:14

Obwohl ich hier schon lange mitlese ohne etwas zu kommentieren, muss ich diesen Artikel kommentieren.

Alle übersehen hier folgendes: Die TSG KANN sich nicht in der 1. Bundesliga selbst tragen! Der Verein ist zu schnell aus den unteren Gefilden empor gekommen um eine große Fanbasis zu generieren. Und die Fanbasis ist DIE entscheidende Größe im Fußball. Sponsoren, Spieltagseinnahmen und Merchandising, die in normalen Vereinen in Deutschland mehr als 70% des Umsatzes ausmachen sind in Hoffenheim einfach nicht auf dem selben Niveau wie in Mainz dank des neuen Stadions. Der Umsatz des Vereins ist einfach nicht groß genug!

Mainz ist mit Stadion und mit in Jahren gewachsener Fanbasis die beste Vergleichsgröße und ist sich definitiv bewusst „nur“ zu den besten 25 in Deutschland zu gehören, also ein Fahrstuhlverein zu sein. Das Problem von Hoffenheim nach dem Rückzug von Hopp wird sein dass die rekrutierten Fans in der Zeit zum Verein gestoßen sind, als die Parole im Verein war immer weiter nach oben. Mit dem Rückzug wird es heißen bloß nicht nach unten rutschen, da wirtschaftlich potentere Vereine in der 2.Liga anklopfen.

Obwohl mir als Fan die manchmal Überhand nehmende Sicht von dem Geschehen auf dem Rasen auf die Ränge und Nebenschauplätze (Wie fühlt sich Spieler X?) oft genug angewidert bin, da dies in der medialen Berichterstattung dominiert, sind dies die eigentliche Ursache dafür, dass der Fußball hier so ausführlich behandelt wird, da die Autoren mit Fußball sozialisiert sein dürften, und natürlich überhaupt die Aufmerksamkeit bekommen.

Mainz und Freiburg sind als Vereine mit äußerst begrenzten Mitteln auch nur deswegen im Profifußball und der Belle Etage vertreten, weil Sie die taktischen Defizite des deutschen Fußballs ausnutzten um eigentlich über ihr wirtschaftliches Potential hinaus zu spielen. (Remember Wolfgang Frank und Volker Finke!) Hoffenheim hat diese Defizite durch die wirtschaftlichen Mittels des Herrn Hopp getan und wird deswegen, anders als Mainz und Freiburg, angefeindet.

In einer Zeit wo die taktischen Vorteile so nicht mehr gegeben sind, weil die Defizite in der Fläche zunehmend ausgemerzt werden, wird es für kleine Vereine zunehmend schwerer. Weswegen ich Hoffenheim als größten Abstiegskandidaten für die Zukunft sehe. Denn Hoffenheim hatte nie diese Innovationen vorzuweisen, die man hier ihm teilweise zuspricht.

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LJ 12. Februar 2012 um 19:42

Woher hast Du eigentlich Deine Informationen zur Leistung der Beschallungsanlage?

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Soppi 12. Februar 2012 um 13:17

Das schlimme ist das in jeder Sache immer ein bißchen Wahrheit steckt.Ob Man City, Paris , TSG oder RB Leipzig nimmt.. Retorten gibt es Europaweit.
Das Problem ist, das in der Englischen Liga genau deswegen Vereine schon Pleite gegangen sind.Aber he .. Wenn interessiert das ??? und in Deutschland kann das nicht passieren oder??? Vereine wie Dortmund, Gladbach oder eben der FCB sind gewachsen, über Jahrzehnte, der eine konnte mit Geld umgehen der andere nicht… Borussia hatte mal 117 Mio auf der hohen Kante , und waren Jahre später fast Insolvenz. Aber die haben Es Selber geschafft sich aus dem Dreck zu ziehen… Was soll da die ganzw Diskussion mit Geld hin oder her.

Ich glaube an den Fussballgott der alles Ausgleicht!!!

Auch der Club von Roman Abramowitsch der als einer einer der schillernsten und exzentrischsten Fussball Oligarchen gilt hat NIE die Cl gewinnen können.Warum … Das wär schon wieder ein Extra Block ! Nein nur weil man kaufen kann wen man will heißt das noch nicht das man Top ist. So gesehen ist also die TSG in der Realität angekommen… 50+1 hin oder her am Ende sind es die Fußballfans und Mitglieder so eines Vereins die die Seele sind.. Unsere Fussballlandschaft ist doch Super davon Träumen andere!!! Deshalb glaube ich das es sich am Ende immer selber reguliert ich will keinen Fussball wie in England wo es sechs oder sieben Top Klubs gibt und der Rest nur Beigabe ist.
Nur in den Gesamten Bundesligen gibt es solche Abwechslungen … In keiner Anderen Liga der Welt ist das So!!!!!
50+ 1 ist gut für alle … Schließlich geht es um Sport oder???

Den zum Glück ist Fussball ein Mannschaftssport und wenn die 11 Mann auf dem Platz nicht harmonieren dann wird das eben nichts mit Titeln! Da hilft in den 90 Minuten eben kein Geld der Welt… Zum Glück!!!
Wir werden doch sehen wie es in Drei Jahren steh mit der TSG … Ich sag wenn die so weitermachen.. Null Titel …!!

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Robert 12. Februar 2012 um 19:38

„und waren Jahre später fast Insolvenz. Aber die haben Es Selber geschafft sich aus dem Dreck zu ziehen… “ Wenn man bei „selber“ die Hilfe von Bayern mit einbezieht, dann ja.

Ohne Bayern und ein gnädigen DFB wäre der BVB zwangsabgestiegen und dann hätten sie letztes Jahr nicht die Meisterschaft geholt.

Man kann sich fußballromantisch viel einbilden, aber weder die Fans, noch die Spieler, noch das Managment haben am Ende den BVB gerettet, sondern das böse Geld vom großen FCB.

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MR 12. Februar 2012 um 21:18

Woher kommt eigentlich dieser Drang, dass Menschen komplexe Vorgänge immer auf einen einzigen Teilfaktor herunterbrechen wollen?

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Danni 12. Februar 2012 um 22:02

Sie waren nicht fast „Insolvenz“ sondern „insolvent“. Viele Unternehmen melden mal Insolvenz an (siehe Planinsolvenz) und können durch Um- oder Neustrukturierungen, Umschuldungen, Sanierungen weiter überleben. Der BVB hätte dies 100% auch. Das Geld kam schnell aus Bayern, vielleicht hätte sich ein Tag später ein anderer Sponsor gefunden. Vielleicht wäre es dem BVB auch problemlos möglich gewesen, Geld von einer Bank anzunehmen und es zu tilgen, wer weiss das schon?

Wenn Bayern so stolz darauf ist und dies nun so rausposaunt muss ich sagen armer Herr Hoeneß. Da sieht man einmal was Dortmund mit 2 Millionen erreicht hat… wieviele Millionen bräuchte Bayern um ein solches Niveau zu erreichen?

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Leperon 12. Februar 2012 um 23:24

Hier muss man Hoeneß auch einfach Stillosigkeit unterstellen. 2 Millionen sind im Profifußball einfach kein großer Betrag mehr und diese hätte man an vielen Adressen bekommen können. So erfolgreich dieser Mann auch sein mag, als Samariter brauch er sich nicht darstellen, er wirtschaftet für den FCB und gegen den Rest der Liga.

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datschge 13. Februar 2012 um 00:16

Das ist aber ein lustiger Verlauf einer überflüssigen Diskussion. Hoeness hat eine kleine Anekdote zum besten gegeben, deren Wahrheitsgehalt bestätigt wurde. Wie weitreichend Auswirkungen diese Aktion wirklich hatte, werden wir sowieso nie erfahren, dementsprechend macht ein darauf Herumreiten weder in die eine noch in die andere Richtung Sinn.

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Gulan 12. Februar 2012 um 11:29

Ein etwas merkwürdiger Artikel. Es werden zahlreiche Negativbeispiele aufgezählt und hinterher wird konstatiert, dass Hoffenheim ein ganz normaler Verein sei.

Hoffenheim hat aus meiner Sicht das große Problem, dass man dort zu schnell zu groß geworden ist. Man geriert sich anfangs nicht zurückhaltend und bescheiden, sondern trat schon etwas großspurig auf. Hopp mag sich weitgehend aus dem Tagesgeschäft heraushalten, allerdings ist doch immer wieder zu sehen, dass er das letzte Wort hat: Sei es durch den Verkauf von Gustavo, die Demontage Stanislawskis oder sein permanentes Bemühen der guten Kontakte zum DFB. Im Spiegel stand vor ein paar Tagen, dass er dem Begriff des „Sonnenkönigs“ wieder neues Leben einhaucht.

Übrigens finde ich den Kommentar, dass seine Verbindungen zum DFB im Bereich des „Normalen“ sind, sehr beschönigend. Bei allen Äffaren wird zugunsten der TSG entschieden und das stößt vielen Fans sehr sauer auf, da ihre Vereine in ähnlichen Zusammenhängen härter bestraft wurden.

Rein sportlich gesehen ist Hoffenheim in den Liga angekommen – als biederer graue Maus.

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H3rby 12. Februar 2012 um 02:29

Als Borusse kann ich die Reaktionen einiger meiner Mitfans leider nicht ganz nachvollziehen. Das „Gerede“ von Tradition bezieht sich doch meist eh nur irgendwelche Erfolge, die mit dem Geld von irgendwem (und seien es teils Banken wie bei uns z.B. 2002) erzielt wurden. Ein Herr Hopp hat wenigstens eine Verbindung zu Hoffenheim, Evonik hat mit uns genau was zu tun? Man müsste sich vielleicht auch mal genau überlegen, was eine Firma so viel anders macht als eine Person, außer dass sie möglichst wenig bezahlen möchte um auf der Brust zu werben (was für mich der einzige Unterschied ist).

Auch verstehe ich die teils völlig erschütterten Reaktionen auf die Beschallungsanlage nicht. Klar gehört die da nicht hin, natürlich darf sowas nie wieder vorkommen. Aber ist es so viel anders jemanden lautstark zu diffamieren als selber mit Lärm „diffamiert“ zu werden? Wird psychischer Schaden hier völlig vergessen und (angeblich) physischer durch zu starken Lärm als Teufels Werk angesehen?

Nebenbei darf man vermutlich auch nicht vergessen, dass auch bei uns im Westfalenstadion (oder Werbedeutsch Signal Iduna Park => sehr traditionsreicher Name, oder?) die Beschallungsanalge schon „verwendet“ wurde, um die eigenen Fangesänge künstlich aufzubessern. Das ist nebenbei auch laut DFL Spielordnung verboten, ich wüsste aber nicht, dass ein Borusse unseren BVB deswegen angezeigt hätte.

Und zum lieben Thema Geld: Von unserem ungeliebten Nachbarn wissen wir, dass der „Gönnen“ dem Verein schon mal einen zinslosen Kredit gegeben hat, da hat sich, meines Wissens nach, auch niemand beschwert. Wohl weil sowas bei Traditionsvereinen ja weniger schlimm ist. Und solange beim eigenen Verein der Erfolg stimmt, ist es sowieso egal, wo das liebe Geld her kommt. Hauptsache es ist da.

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JNK 11. Februar 2012 um 18:30

Danke erstmal für diese ausführliche Betrachtung.

Was mir heute klargeworden ist: Leverkusen würde ich durchaus aus der Kritik rausnehmen wollen. Die letzte Imagekampagne als „Werkself“ (auch wenn der Name vielleicht schon länger benutzt wurde) hat durchaus ein positives Image bei mir unterlassen. Im Endeffekt wollen wir Fans doch, dass Mannschaft und Fans eine Einheit bilden, nicht umsonst ist die Kurve der 12.Mann. Die Werkself spielt für Leverkusen und Leverkusen (gegründet vom Fabrikanten Leverkus) ist Bayer. Mir sind keine Fälle bekannt, wo irgendein Bayer-Offizieller in den Verein so eingegriffen hat wie Piech oder Hopp. Ein Hopp-Piech-Gespräch kann ich mir bei Leverkusen nicht vorstellen. So bleibt als Kritikpunkt an TSV Bayer 04 Leverkusen noch die mangelnde Fanunterstützung, doch kann man das einem Verein zwischen Köln, Düsseldorf udn Gladbach wirklich vorwerfen?

@ Julian: Vor dem Dortmund spiel hat Hoffenheim 1100 Karten gekauft, 200 sind zurückgekommen und konnten vor Ort von Hoffenheimern gekauft werden. Es kann also nicht ganz stimmen, dass die in Hoffenheim ausverkauft waren. Grundsätzlich muss jeder Verein eine bestimmte Anzahl Gästeplätze bereit halten, wenn die nicht verkauft werden, ist das nicht die Schuld des Gastgebers.

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dajayjay 11. Februar 2012 um 11:13

Ich bin mal gespannt wie sich 1899 in naher Zukunft sportlich präsentieren wird. Ich finde es einerseits ja löblich, dass Hopp hier nicht einen auf Abramovitsch und co. machen wil und eher eine Strategie anstrebt, in der sich der Verein komplett selbst trägt. Von daher ist mir das Gebilde 1899 per se sympatischer als z.B. der VFL Wolfsburg.

Mir erschließt sich nur nicht so recht, wie das mit den sportlichen Zielen (gesicherter ein-stelliger Tabellenplatz) die immer wieder ausgegeben werden, in Einklang zu bringen ist. Natürlich gibt es die Beispiele wie Hannover, wo man mit wenig Geld, dafür aber mit guter Einkaufspolitik und know-how im sportlichen Bereich, so einen Erfolg erreichen kann. Man sieht aber auch an Mainz, das nach einer guten Saison gleich mal 2-3 Leistungsträger weg sind, was sich nur schwer kompensieren lässt.

Bei diesem wirtschaftlich sicherlich respektablen Verhalten von Hoffenheim, sollten sie meines Erachtens erst mal kleinere Brötchen backen und sich sportlich eher mit Vereinen wie Freiburg, Kaiserslautern etc. vergleichen. Zumal ja die Fan-Basis in Hoffenheim nicht riesig ist (z.B. im vgl. mit Lautern) und über das Stadion schon mal nicht riesige Einnahmen generiert werden können.

Das allseits gut angesehene Nachwuchszentrum, wird erst in einigen Jahren Früchte tragen, da die momentanen Talente noch zu jung sind.

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Diderot 11. Februar 2012 um 09:40

Das Grundproblem mit der tsg ist, dass sie parasitär lebt. Damit meine ich, dass der Verein nichts zu dem Gut Bundesligafußball beiträgt, außer eine Mannschaft zu stellen. Keine Zuschauer, keine Atmosphäre, nichts. Davon lebt aber die Liga, dass jeder einen Teil dazu beiträgt, dass das Verfolgen der Liga einen solchen Reiz ausübt, sowohl im Stadion als auch im Fernsehen. Hoffenheim sonnt sich in dem Glanz, der durch Gästemannschaften in den Kraichgau gebracht wird und der entsteht, wenn sie vor 50000+ in Köln, München, Gladbach oder Dortmund antreetn dürfen. Das unterscheidet den Verein übrigens von anderen „Emporkömmlingen“ wie Mainz, die das auf natürliche Art geschafft haben und in langen Jahren respektable Fanszenen aufgebaut haben.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich das mit der Zeit ändert, aber ich bin da skeptisch.
Wenn ich ein paar Vereine regional austauchen dürfte, würde ich Wolfsburg gegen Braunschweig, Hoffenheim gegen Waldhof und Leverkusen gegen Düsseldorf tauschen, und niemand würde wirklich Schaden nehmen.

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Robert 11. Februar 2012 um 18:24

„parasitär“

Hoffenheim trägt guten (und modernen) Fußball bei, zur Zeit zwar nicht, aber insgesamt gesehen über die wenigen Jahre Bundesliga mehr guten und ansehnlichen Fußball als viele der kleinen Fahrstuhlmannschaften die zwar Fans beitragen, aber das ist mir als Fernsehzuschauer (für dich wahrscheinlich ein parasitärer Fan) relative schnurz, was zählt ist auf dem Platz.
Zu dem trägt Hoffenheim gute Spieler bei und bildet die auch für andere Vereine aus (Alaba und Gustavo für Bayern).

Für mich lebt die Liga von guten Fußball, von vielen Mannschaften die auf einem hohen Niveau spielen und so dafür sorgen, dass top Vereine wie Bayern (fast) immer Vollgas spielen müssen, nicht wie in der Duopolliga Spanien in der er nur 2 wirklich spannende Ligaspiele gibt und noch 3-4 Überraschungen.

In dem Sinne wünsche ich mir eher Mannschaften wie Hoffenheim. Die neue Impulse setzten und so die Liga beleben, statt noch ein tratitions, szene, fan oder wie auch immer Club, der zwischen der ersten und zweiten Liga pendelt. Von dem ich nicht immer aktuell sagen kann welche Platz er inne hat und in welcher Liga er gerade ist, geschweige denn dass ich mehr als einen Spieler kenne (bei Hoffenheim kannte ich wahrscheinlich schneller als so mancher Modefan die erste Elf).

Im dem Sinne spar dir dein, vom hohen Ross, gelaber vom „parasitär“. Die Mehrzahl der Fans hat Hoffenheim, gerade in der ersten Session, als Bereicherung gesehen, was man an den vollen Bars (in Berlin bei Bayern gegen Hoffenheim um die Herbstmeisterschaft, so voll wird eine Bar bei Bayern gegen Köln, oder Freiburg, oder Kaiserlautern oder wie sie auch alle heißen nie) und der Begeisterung in der Presse sehen konnte.

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Diderot 12. Februar 2012 um 09:21

Noch einmal: die Liga lebt durch ein Geben und Nehmen. Meine These ist, dass das Geben von Hoffenheim zu wenig ist. Eine gute Vorrunde und ein Spiel gegen Bayern, bei dem die Kneipen voll sind (in welcher Fußballkneipe ist denn bitte Bayern gegen Köln nicht rappelvoll?), ist zu wenig, um langfristig beizutragen. Bitte schaue auf die Sky-Zuschauerzahlen und nicht auf subjektive, einmalige Erfahrungen von Dir.

Wie erklärt sich denn, es Vereine gibt, die jahrelang fußballerisch eher wenig unterhaltsam sind, aber trotzdem für ein volles Haus zuhause und auswärts garantieren (Köln fällt mir spontan ein)? Doch nur dadurch, dass professioneller Fußball mehr ist, als das, was auf dem Rasen passiert.

Natürlich gibt es Fußballkonsumenten, die ausschließlich das Geschehen auf dem Platz verfolgen, abgekoppelt von weiteren Emotionen über Verlieren und Gewinnnen. Doch diese werden sich typischerweise einen Mix aus allen Ligen Europas zusammenstellen, um den besten Fußball zu sehen. Und sie sind nicht monogam, sondern werden sich in schlechten Zeiten anderen Vereinen zuwenden.

Grundsätzlich zu insinuieren, dass Traditionsvereine gleichzeitig auch Fahrstuhlmannschaften sind, ist relativ einfältig. Es müssen nunmal jedes Jahr Vereine auf- und absteigen. Tradition ist sowieso relativ unwichtig in diesem Zusammenhang. Es ist aber meist so, dass Tradition und Beliebtheit stark korrelieren.

„Parasitär“ trifft es eigentlich ganz gut.

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Robert 12. Februar 2012 um 10:39

Mal davon abgesehen, dass Hoffenheim in der letzten Session mehr Zuschauerzahlen als Augsburg und Freiburg hat, diese Vereine also viel „parasitärer“ sind und im dem Jahr davor auch mehr als Pauli und Mainz (und Leverkusen, Wolfsburg), trägt Hoffenheim guten Fußball und Fußballer bei und das ist ziemlich viel geben. Wenn es nur mittelmäßige Kickertruppen gäbe, wäre die Bundesliga deutlich unattraktiver für alle.

Klar ist Fußball mehr als auf dem Rasen passiert, aber entscheidend ist am Ende was auf dem Rasen passiert, das ist die Hauptsache um die sie am Ende der Rest dreht, oder warum haben die erfolgreichen Mannschaften, also die die den besten Fußball spielen, auch am meisten Fans?

War mir so klar, dass jeder Fan der nicht in Stadion pilgert für dich ein purer Konsument und kein „wahrer“ Fan ist, die typische Arroganz. Warum sollte ich mich weniger freuen wenn meine Mannschaft gewinnt?

Klar gibt es Trationsvereine die nicht im Fahrstuhl zwischen erster und zweiter Liga sitzen, aber über die rede ich nicht, die Tragen auch mehr zur Liga bei, als diese Fahrstuhlmannschaften.

Ich guck mir lieber ein top Spiel im leeren Stadion an, als ein kacke 0:0 von zwei Gurkentruppen in einem vollen 100 000 Mann Stadion.

Mag sein dass für dich nur zählt, was du umgedreht in der Kurve brüllen kannst, aber für mich sind die „wahren“ Fußballfans die, die sich für den Fußball interessieren und parasitäre Vereine gibt es nicht, aber wertvoller für den Fußball sind die Vereine die es auf dem Platz unterhaltsamer machen.

Komm einfach von deinem hohen Ross runter, dass nur deine Art Fußball zugucken das Wahre ist.

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Danni 12. Februar 2012 um 21:58

„Es ist aber meist so, dass Tradition und Beliebtheit stark korrelieren.“ Da liegt ein Missverständnis vor. Außerdem ist die Korrelation sehr differenziert zu Betrachten, denn nur weil es eine hohe gibt, sagt das garnichts über eine echte Abhänigkeit/Wechselwirkung aus. Bombenleger haben auch meist Bärte. In der Wirklichkeit braucht man kein Mathematik. Zum einen hat jeder Fan eine Lieblingsmannschaft die von der Tradition völlig unberührt ist. Oder meinst du ernsthaft auch nur ein Fan symphatisiert mit einer aktuellen Mannschaft, mit aktuellen Stars, Managern, Stadion, weil vor 30 Jahren irgendwas tolles da passiert ist? Wohne ich in Freiburg, bin ich Freiburg Fan. War mein Vater schon immer Lautern Fan, bin ich das auch. Bin ich Hamburg Fan und in meinem ersten Hamburg Besuch war ich auch im Stadion, werde ich als Stuttgarter vielleicht Hamburg Fan. Mag ich Podolski, bin ich Köln Fan.
Unabhänig ob diese Mannschaft einen großen Sponsor hat oder 2 kleine. Bin ich Köln Fan, muss ich eine antiphatie gegen Gladbach und Leverkusen haben, klar. Folglich hacke ich bei Gladbach auf dem Fastabstieg und Reusabgang herum und bei Leverkusen auf der fehlenden Tradition. Kauft Leverkusen einen teuren Spieler den Köln sich nicht leisten kann, moser ich über das Bayerwerk! Verliert Köln gegen Hoffenheim, moser ich auch über die Tradition herum und mache Witze über Hopp und die Beschallungsanlage.
Das sind alles nur Punkte, die frustrierten Fußballfans Angriffspunkte bieten. Natürlich ist es so das Vereine die schon länger erfolgreich also im Fokus spielen oder schon immer eine große Anziehung hatten über die Jahre mehr Fans generieren. Und jeder dieser Fans nimmt mal einen Freund mit, hat wechselnde Partner, bekommt ein Kind das die Gladbach Mütze trägt und somit auch Gladbach Fan wird. Aber primär hat das mit der Tradition nichts zu tun. Suchst du Deinen Job eigentlich auch nach der Tradition aus? Und dein Auto? Oder ist man da der Kapitalist, den man den „traditionslosen Vereinen“ immer vorwirft?
Ich finde es absolut lächerlich wie versucht wird, dies ernsthaft zu argumentieren.

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Björn 13. Februar 2012 um 18:26

Parasitär würde ich Hoffenheim nicht nehmen, da jeder etwas anderes unter dem geben und nehmen in der Bundesliga versteht.
Den einzelnen Punkten von Diderot kann ich aber zustimmen.

Das Tradition nichts mit Fan-werden zu tun hat, stimmt nicht. Ich bin HSV-Fan, u.a. wegen „Uns Uwe“, der schon laaangge in Rente war, als ich geboren wurde. Außerdem musste ich eine lange Familientradition aufrechterhalten, in der in jeder Generation quasi immer abwechselnd ein HSVer und ein ST.Paulianier vorkommt.

Zu der Sache mikt den Zuschauern: Wievile Fans kamen zum BVB als es dem dreckig ging? Wieviele Fans machen in Köln seit Jahren das Theater jedes Wochenende mit? Als der HSV mit Doll aufgrundeis ging, standen die Fans hinter dem Verein. Und bei Hoffenheim? Die werden nichtmal vom Tabellenstand schlechter, aber duie Zuschauer bleiben zu Hause…

Wie oft hat Schalke in den letzten Jahren Titel geholt und in welcher relation steht dies zu ihrer Mitgliederzahl.

Augsburg, St.Pauli, etc. haben auch keine 30.000er Stadien vom lieben Onkel geschenkt bekommen….

Ich denke diese Beispiele zeigen schon, das Tradition für einen Verein ein Pfund ist, mit dem er wuchern kann. Der Bundesliga tut Hoffenheim, solange sie eine Ausnahme sind, nicht weh. Aber ich glaube kaum, dass der Verein sich langfristig und selbsständig in der 1. Liga halten kann, u.a. wegen fehlender Tradition.

Ich schaue übrigens fast nur im Fernsehen Fußball. Aber mit Leidenschaft und die kann ich auch in DFB-Pokalspielen sehen oder Abstiegsduellen. Tradition kann dabei ein Multiplikator sein. Fußball hat für mich auch etwas Mythisches. All das wird mir aber nicht geboten, wenn einer paar Millionen hinlegt, neue Gebäude baut und Nachwuchstalente aus der ganzen Welt zaubern läßt. Da fehlt mir sowas wie die Story.
Man kann Fußball auch rein wirtschaftlich betrachten oder die Ästethik des Spiels bewundern oder sich den Kopf über Taktikt zerbrechen, für manche gehört dies alles und noch mehr zum Fußball-Fan-sein dazu, anderen reichen teilbereiche.
Wenn jemannd glücklich ist Fan von Hoffenheim zu sein und ansonsten am liebsten ALL-Star Spiele guckt, ist das genauso OK, wie „Traditions-Fan“ und AllesFahrer zu sein. Keiner von beiden ist besser, beide sind anders. Und wenn der Hoffe-Fan kein Problem mit fehlender Tradition hat, warum hat der dann ein Problem, das hat denke ich eher der Vererin, wie oben beschrieben.

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Philipp 11. Februar 2012 um 01:55

@RM: Dortmund-Fan?! 🙂

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Loco por Bielsa 10. Februar 2012 um 22:02

Julian, es ist schlichtweg unwahr, dass beim Spiel BVB – Hoffenheim die Gästekarten ausverkauft waren – schon gar nicht Wochen zuvor.

Hier ein Foto: http://www.bvb-fanabteilung.de/images/phocagallery/11-12/bvb-tsg/IMG_1191AA.jpg

Dass die Hoffenheimer bei ihrem Besuch sogar mit antisemitischen Parolen aufgefallen sind, möchte ich auch nicht unerwähnt lassen.

Und ja, der Stehplatzblock wurde – eben auf Grund der mangelnden Nachfrage der SAP-Belegschaft – in einen Heimblock umgewandelt. Dass einige dann ihre Stehplatzkarten bei ebay verkaufen hat genau was mit Hoffenheim zu tun?

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Julian 11. Februar 2012 um 04:57

Zwei Wochen vor dem Spiel wurde der Gästestehblock jedenfalls von der TSG auf ihrer Homepage hier als ausverkauft gemeldet. Dein Bild belegt übrigens hervorragend, dass es potenziellen Auswärtsfahrern unnötig schwer gemacht wird, denn wie soll man denn an offensichtlich übrig gebliebenen Karten kommen, wenn die TSG behauptet, der Block sei ausverkauft?

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Loco por Bielsa 10. Februar 2012 um 21:32

@Julian:

Irgendwie erinnert mich Hoffenheim etwas an Wulff. Keine dieser „Aktionen“ ist an und für sich ein großer Skandal, aber in der Summe ist es dann schon augenscheinlich, dass es sich um eine korrupte Person handelt – bei Wulff eine Natürliche Person, bei Hoffenheim eben eine Juristische.

Ich zitiere dich:
„Dass es nur wenige Auswärtsfahrer gibt, kann nicht bezweifelt wird. Es wird ihnen aber auch unnötig schwer gemacht, indem etwa Borussia Dortmund für das Hoffenheim-Spiel den halben Gästeblock zum Heimblock erklärt und die übrigen Gästekarten schon Wochen vor dem Spiel ausverkauft sind.“

-> Hätte man für 300 Leute den 8.000 Leute fassenden Gästeblock sperren sollen? Ich bitte dich. „Ihr“ habt auch keine 8.000 Karten angefordert, sondern viel weniger. Ihr habt den Sitzplatz-Eckblock bekommen und nur Stehplatzpreise bezahlt. Hättet ihr gewollt, hättet ihr sogar noch viel, viel mehr Karten bekommen können. Es lag an der Nachfrage, nicht am Angebot.

Grüße in die Metropolregion Kraichgau…

Antworten

Julian 10. Februar 2012 um 21:52

Ich kenne die Verhandlungsvorgänge zwischen Vereinen da nicht, ich kann nur sagen, dass Blöcke, die bei früheren Auswärtsspielen mit Hoffenheimern gut gefüllt waren, als Heimblocks gekennzeichnet wurden. Ob da der BVB oder der eigene Verein im Weg steht, kann ich nicht beurteilen. Die Karten aus dem umdeklarierten Block gab es jedenfalls in Hülle und Fülle mit satter Gewinnspanne für die vielen kleinen Dortmunder Schwarzhändler auf eBay.

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Danni 12. Februar 2012 um 21:42

Nur mal am Rande, das Thema Wulff ist ein reines Medienthema das auf dem gesellschaftlichen Neid und Frust aufbaut. Bei Hoffenheim ist es ähnlich, da entsteht der Frust erst, wenn die vor dem Lieblingsverein sind. Wären sie dahinter wären es gern gesehene Punktelieferanten.

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Julian 10. Februar 2012 um 20:23

Da ist doch einiges an Unsachlichem dabei:

„…der Tag des spektakulärsten Spiels jener Bundesliga-Saison.“ Von Bedeutung, Klasse und Kampf der Partie und dem Spektakel im Umfeld sicher der Höhepunkt der Saison, aber Hoffenheim allein hatte u.a. mit dem 4:5 in Bremen und dem 5:2 nach 1:2 in Hannover spektakulärere Spiele.

„…, in der Umgebung wurde die schwache „Hoffenheimer Rückrunde“ fast schon Tradition, welche für leichten Spott bei Gegnern und Zynismus beim eigenen Team sorgte.“ Du sprichst von den Sechzigern und Siebzigern. Das klingt hochinteressant, eine Quelle dafür würde mich brennend interessieren.

„In der Regionalliga war es jedoch nicht mehr so einfach, man holte zusätzlich zu den jungen Spielern aus der Umgebung ein paar ehemalige Bundesligaprofis, doch der Aufstieg war in weiter Ferne.“ Hoffenheim spielte ab der zweiten Regionalligasaison immer oben mit. In der Endtabelle 5, 5, 7, 4, 2.

„man plante den Namen zu ändern“
Der Name wurde offensichtlich nie geändert, wie man auch im Wappen sehen kann, die Geschichte um die Selbstdarstellung als „TSG“ oder „1899“ wurde ganz fürchterlich aufgeblasen und auch die angeblichen Fan-Proteste hielten sich in Grenzen.

„Dietmar Hopp bezeichnete dies öffentlich als Rassismus.“ Dieses Märchen hält sich weiter und weiter, ist aber aus der Luft gegriffen. Niemand ist jemals auf die bescheurte Idee gekommen, Kritik gegen die TSG 1899 Hoffenheim als Rassismus aufzufassen. Hopp sprach ausdrücklich von Diskriminierung:
„Jedermann ist glücklich darüber, dass der Deutsche Fußball Bund und die DFL mit kon­sequen­ter Härte gegen Rassismus vorgehen. Wir würden uns wünschen, dass man Dis­kri­minie­rung, wie sie Herr Heidel betreibt, mit der gleichen Kon­sequenz verfolgt.“

„Fußballdeutschland war gespalten, während Uli Hoeneß und Ralf Rangnick sich einen Medienkrieg lieferten“
Je länger so etwas her ist, desto leichter lässt es sich übertreiben: Es gab flotte und auch harte Sprüche gegeneinander, aber von einem „Medienkrieg“ zu sprechen, wird der Situation absolut nicht gerecht.

Ich bin überrascht, Babels Salär hier lesen zu können, eine Quelle würde mich auch hier wirklich interessieren.

„Pöbeleien gegen Dietmar Hopp sollten sportgerichtlich gehandelt werden, doch dass dies bei zahlreichen anderen Funktionären und Mannschaften bereits seit Jahren absoluter Standard war…“
Es darf nicht außen vor gelassen werden, dass Beleidigungsgesänge gegen eine Einzelperson, die nicht in Zusammenhang mit dem Spielgeschehen stehen, in dieser Häufigkeit und in diesem Ausmaß bis dahin nicht vorkamen. Darüber hinaus steht es jedem Beleidigten, auch Hoeneß und Daum, frei, Personen wegen Beleidigungen oder Morddrohungen anzuzeigen, was meines Wissens aber nie geschah. Hopp tat dies und musste mit den Konsequenzen für sein Image leben. Dass er dadurch einen besonderen Schutz durch den DFB genossen hat, ist für mich nicht zu erkennen.

Zur Dopingaffäre: „Interessant hingegen war die Vorgangsweise des DFB, man übernahm die Schuld großteils und eine Sperre der beiden Spieler gab es nie.“ Da fehlt doch der Kern der Sache: Bis dahin war es die Aufgabe des Vereins, die Spieler zur Dopingprobe zu bringen. Der Mitarbeiter, der das versäumt hatte, wurde vom DFB bestraft und der DFB änderte sein Doping-Vorgehen dahingehend, dass Chaperons eingeführt wurden, deren Fehlen von den Doping-Verbänden bemängelt worden war.

„bereits bei vier Spielen konnte nachgewiesen werden, dass die Lärmmaschine eingesetzt wurde, unter anderem gegen Frankfurt.“
Bei den anderen Spielen war der Ton deutlich seltener, leiser oder anders ausgerichtet, so dass nicht der Eindruck vergleichbaren Vorfällen erweckt werden kann.

„im Beruf muss ab 85 Dezibel Schallschutz getragen werden, der gemeine Fan schafft allerdings um die 110 Dezibel, die Dortmunder sind vermutlich noch lauter. Das Akustiksignal in Sinsheim musste somit etwa 125 Dezibel laut sein, was bedeutet, dass es lauter ist als ein Presslufthammer oder ein Kampfjet.“
Diese hanebüchene Herleitung der Lautstärke (die Bel-Skala funktioniert übrigens nicht linear, sondern logarithmisch) widerspricht den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft, wonach das Gerät deutlich leister war und auch der angebliche Tinnitus nicht darauf zurückgeführt werden kann. So lange man die Staatsanwaltschaft Heidelberg nicht anzweifelt (was man natürlich tun kann), bleibt nur die Frage, warum der DFB nie gegen den Verein wegen des Verstoßes gegen die Durchführungsbestimmungen ermittelt hat.

„Ein Indiz, dass der Zusammenhalt im Verein geringer als unter den als Modefans pauschalisierten Zuschauern ist.“
Die Pro-Stanislawski-Aktion einiger Fans beim DFB-Pokalspiel täuscht anscheinend darüber hinweg, dass „die Zuschauer“ seit Monaten in Scharen das Stadion verlassen, es bei ebay Sitzplätze unter 3 Euro gibt und der Trainer vom Stehblock gefeiert, die Mannschaft vom Rest aber ausgepfiffen wurde.

„Auf der einen Seite klaut man anderen Vereinen die Jugendspieler“
Mir ist noch kein Fall bekannt, bei dem ein Jugendspieler gefesselt und im Kofferraum nach Hoffenheim gekarrt wurde. So lange finde ich „klauen“ deutlich übertrieben.

„mit zu wenig Demut und Verständnis gegenüber den Fans jener Vereine, die verdrängt wurden, deren immaterieller Wert der Tradition ad absurdum geführt wurde.“
Es ist ja nicht so, dass für Hoffenheim ein Platz irgendwo frei gemacht wurde. Als Hoffenheim in die Bundesliga aufsteig, stieg eben ein Verein ab, der sich sportlich für die Bundesliga disqualifiziert hatte. Von daher ist das Wort Verdrängung hier fehl am Platz. Man könnte allenfalls anführen, Vereine wie Cottbus, Nürnberg und Gladbach wären 15. statt 16. geworden, wenn in der Saison zuvor oder der Saison davor anstelle von Hoffenheim ein schwächerer Verein aufgestiegen wäre… Mir fehlt das Verständnis dafür, wie dadurch ihr „Wert der Tradition ad absurdum“ geführt wird.

@ Loco:
Dass es nur wenige Auswärtsfahrer gibt, kann nicht bezweifelt wird. Es wird ihnen aber auch unnötig schwer gemacht, indem etwa Borussia Dortmund für das Hoffenheim-Spiel den halben Gästeblock zum Heimblock erklärt und die übrigen Gästekarten schon Wochen vor dem Spiel ausverkauft sind.

@ tjorge:
Man lacht gerne über das Gerede von der Metropolregion Rhein-Neckar, aber das Einzugsgebiet umfasst einen für ländliche Regionen wahnsinnig dicht besiedelten Raum, in dem außerdem viele große und auch erfolgreiche Unternehmen ihren Sitz haben. Dass der Verein sich selbst trägt ist ja weiterhin das mittelfristige Ziel und wohl auch realistisch. In Sachen Fankultur konnte der Verein nur verlieren: mit ein paar Dutzend Fans seit der Regionalliga kann man sich auf Bundesliga-Niveau nicht präsentieren und großen Horden von Fans hätte man das Fandasein nicht abgenommen. Es bleibt zunächst nichts anderes übrig, als nicht ernst genommen zu werden.

Insgesamt für weniger Hoffenheim-Bewandte aber sicher interessant zu lesen, insbesondere der 50+1-Absatz in einer Sachlichkeit, wie man sie leider viel zu selten findet.

PS: Sowohl Schach als auch Volleyball haben seit Jahren eigenständige Vereine gebildet.

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VinnieJones 27. April 2012 um 12:13

Ich finde es interessant, die Unsachlichkeit eines Artikels anzumahnen und dann eine Art von Verteidigungsschrift zu verfassen.
Auch wenn Du recht sachlich auf die Puntke eingehst, kann man von einem Hoffenheim-Fan (und das liegt, so denke ich, in der Natur der Sache) keine objektive Sicht auf den Verein erwarten.

So wird am Beispiel deiner Kritik bezüglich des Abschnitts zur „Lärmmaschine“ deutlich, dass es nicht um eine Versachlichung des Artikels, sondern um Verteidigung der TSG geht.
Der springenden Punkt an diesem Abschnitt des Artikels ist doch, dass mit verschiedenen Aussagen gezielt verschleiert, bzw. die Schuld auf eine Einzelperson abgewälzt werden sollte.
Des Weiteren der betriebene Aufwand der Installation eines eigenen Apparats, nur weil es das Ego des Herrn Hopps nicht zulässt, zwangsläufige Kritik an dem von ihm eingeschlagenem Weg zu ertragen.
Natürlich sind die Gesänge keine sachliche Kritik, doch kann man in Gesängen selten eine differenzierte Diskussion erschallen lassen.
Da hier also jemand die Meinungsäußerung von tausenden Menschen bewusst verhindern will, ist die Dezibel-Zahl recht uninteressant. Sich daran zu klammern geht meines Erachtens an der Tragweite der Eingriffe vorbei.

Das Beispiel der Lärmmaschine erweckt recht schnell den Eindruck eines Herrn Hopps, der, etwas polemisch ausgedrückt, das Dasein eines Sonnenkönigs fristet und unliebsame Gegner absägt.
Bezeichnend in diesem Zusammenhang war auch das Interview Tom Starkes bei Sky kurz vor der Entlassung Stanislawskis.
Und das ist eine gefährliche Entwicklung für die Liga!

Zu der Beschwerde über die Ausmaße und Häufigkeit der Schmähgesänge, die Anmerkung: Es kommt so aus dem Wald heraus, wie man hineinruft.

Das erstmalige Auftreten eines solchen Modells zur Etablierung eines Dorfvereins im Spitzensport musste zwangsläufig Kritik nachsichziehen.
Die angesprochene Transfersumme im Zweitliga-Jahr ist nunmal ein Affront an den fairen Wettbewerb und wenn der Verein über eine Person definiert wird, und Hopp förderte dies bspw. mit einem nach sich selbst benannten Stadion, wird die Kritik daran eben auch personifiziert.

Da auch er mit Vorwürfen nicht hinter dem Berg hielt, sollte man sich da wirklich nicht einpissen, wenn im Stadtion, einem Ort der Emotionalität und nicht der Rationalität, solche Gesänge zu hören sind.

Und falls die Beschuldigung der antisemitischen Gesänge in Dortmund der Wahrheit entsprechen, halte ich das für wesentlich bedenklicher.
Darüber findet man im Netz komischerweise wenig…

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tjorge 10. Februar 2012 um 19:19

Also gute interessanter Artikel. Ich als BvBfan muss zugeben, dass ich einiges bisher nicht wusste und Hoffenheim deswegen zu Unrecht teilweise verurteilt habe. Allerdings ein ganz großer Punkt fehlt mir hier: Die Fans. Wenn ich mir angucke wie viele Auswärtsfans Hoffenheim zusammenbekommt dann ist das einfach nicht bundesligawürdig. Ein normaler Verein kann sich dauerhaft nur oben etablieren wenn er genug Einnahmen durch Fans usw. hat und unter normalen Umständen würde das in Hoffenheim niemals ausreichen, um dauerhaft in der Bundesliga spielen zu können. Somit wurde ein Verein von fremden Geld viel zu schnell hochgebracht, und währenddessen konnte sich keine richtige- für die Bundesliga ausreichende- Fankultur entwickeln. Ich weiß das Hoffenheim zwar nicht den niedrigsten Zuschauerschnitt der Liga hat aber so eine richtige Fankultur für mich auch an den Auswärtsfans zu erkennen gibt es da meiner Meinung nach nicht und deswegen habe ich Mannschaften wie Hoffenheim und übrigens auch Wolfsburg oder so nicht gerne in der Bundesliga (ich weiß sehr subjektiv, deswegen würde es mich freuen noch andere Meinungen dazu zu hören)

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EvS 13. Februar 2012 um 11:20

dann sollten wir auch arsenal in den amateurbereich stecken, da die fans ja auch als eher gesittet gelten. das ist doch schwachsinn…dann kannst du auch gleich sagen bei bremen sind zu viele die sich nicht das vereinswappen tätowiert haben also ab in liga zwei (natürlich nur überspitzt). also solange sich fans wie menschen verhalten (und es tut mir leid die meisten traditionsfans tun dies nicht) ist das doch völlig egal und sollte keine negativen konsequenzen für die mannschaft haben.

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DM 13. Februar 2012 um 18:10

Es ging ja nicht um das Verhalten der Fans, sondern die Unterstützung der Fans bei Auswärtsspielen. Wenn man wie in Bremen jetzt 147 Hoffenheim-Fans hat, ist das einfach nicht bundesligawürdig, nicht mal drittligatauglich. Selbst da bringen die meisten Mannschaften mehr Zuschauer mit.

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Loco por Bielsa 10. Februar 2012 um 19:03

„Die Unterstützung für 1899 Hoffenheim im Bundesliga-Auswärtsspiel bei Werder Bremen hält sich in einem überschaubaren Rahmen. 147 Fußball-Fans haben Karten für die Samstag-Partie im Weserstadion geordert. «101 Sitzplätze und 46 Stehplätze», berichtete Werders Mediendirektor Tino Polster am Donnerstag.“

Allein dafür hat der Verein den Lizenzentzug verdient.

Aber wie fragte schon Hopp so klug vor einigen Jahren: „Das ganze Gerede von Traditionen verstehe ich nicht. Sehr viele Traditionsvereine sind längst verschwunden, oder wollen wir jetzt Fortuna Düsseldorf zurück in die Bundesliga holen?“

Ich würde mir den Arsch ablachen, wenn in der Relegation Fortuna sich gegen Hoppenheim den Aufstieg sichert. Vielleicht versteht Hopp es dann.

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HW 11. Februar 2012 um 11:05

Da Hoffenheim zur Zeit noch in der oberen Tabellenhälfte steht ist es wahrscheinlicher, dass z.B. Lautern, Köln oder der HSV gegen Düsseldorf in die Relegation müssen. Wobei der Trend in den letzten Spielen bei Hoffenheim natürlich negativ war. Ob Babbel es besser kann, muss er jetzt beweisen.

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Denis 11. Februar 2012 um 16:13

Weso gerade Köln oder der HSV? Viel realistischer ist doch, dass es Nürnberg oder Hertha trifft, auch Mainz ist so ein Kandidat.
Lautern muss aufpassen, nicht direkt abzusteigen.

Aber mal ab vom Tagesgeschehen ist das ein sehr guter, objektiver Artikel, der viele Facetten beleuchtet. Hier und da holpern die Sätze etwas (speziell der mit der Dopingkontrolle und der Mannschaftssitzung), aber das tut dem positiven Gesamteindruck keinen Abbruch. Macht weiter so. Über die Zeit hinweg hätte ich solche Artikel auch gerne zu anderen Vereinen, wo es sich lohnt ins Detil zu gehen.

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HW 11. Februar 2012 um 16:33

Häng dich bitte nicht an den Vereinen auf, meinetwegen Nürnberg oder Hertha. Ich wollte niemandem zu nahe treten. Es ging mir darum, dass etwa die halbe Liga hinter Hoffenheim steht. Stani muss wirklich schlechte Arbeit geleistet haben.

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kahn 15. Februar 2012 um 10:21

Und Freiburg war auch nur mit 100 Mann in Leverkusen…. Na und.

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Laiensicht 10. Februar 2012 um 18:34

Für diese Stelle
„Die 50+1-Regel soll die Vereine davor zu schützen, ein Spielball von Investoren zu werden, welche den Fußball noch weiter kommerzialisieren und für eigene Zwecke missbrauchen. Es ist allerdings kein Schutz vor traditionslosen Vereinen oder ähnlichem, da so ein Schutz schlichtweg nicht umzusetzen ist. Vereine“

ganz besonders den Daumen hoch! Das kann ich nur unterstreichen und möchte dies durch einige Details substantiieren. (Mein Nickname ist an dieser Stelle etwas irreführend, denn in dem Bereich bin ich vom Fach). Zunächst einmal: Investoren können Eigenkapital oder eigenkapitalähnliches Kapital zur Verfügung stellen ohne Aktien oder GmbH-Anteile zu übernehmen. Prominentes Beispiel ist die Stützung der Commerzbank durch den deutschen Staat mit stillen Beteiligungen. (Man gibt Geld, erhält aber keinen Festzins, sondern wird am – falls vorhanden Gewinn – beteiligt. Verluste des Unternehmens an dem man sich still beteiligt mindern auch die Einlage, vgl. §§ 230 ff. Handelsgesetzbuch). Somit kann trotz der 50+1 Regel private Investoren eigenkapitalähnliches Investitionskapital in beliebiger Höhe zuschießen, ohne die 50+1 Regel zu verletzen. Denn es kommt nach dieser Regel allein auf die Stimmrechte an.

Die stille Beteiligung ist auch das Instrument von Herrn Hopp. Die Struktur ist wie folgt: Der TSG Hoffenheim e.V. ist Mehrheitsgesellschafter TSG Hoffenheim SpielbetriebsGmBH. Aber über 90% des Kapitals kommt über stille Beteiligungen des Herrn Hopp. Stille Beteiligungen gewähren aber wie gesagt kein Stimmrecht. Allerdings ist es blauäugig anzunehmen, dass jemand Geld ohne Sicherheiten in einem derart großen Umfang gewährt, ohne sich Einflussmöglichkeiten zu sichern, um seine Risiken zu steuern. Die Commerzbank wollte die stillen Einlagen loswerden, da ihre Geschäftspolitik Vorgaben des Finanzmarktstabilisierungsfonds unterlag. So kann man auch davon ausgehen, dass die Verträge über stille Beteiligungen Mitspracherechte für Herrn Hopp vorsehen, z.B. dass Investitionen ab Höhe X nicht ohne seiner Zustimmung erfolgen dürfen. (Ein Mindestmaß an Einflussmöglichkeiten ist sogar erforderlich, damit die Verluste von Herrn Hopp aus den stillen Beteiligungen bei der Versteuerung steuermindernd geltend gemacht werden können.)
Aber Herr Hopp hat formal keine Mehrheit der Stimmrechte, daher ist das mit der 50+1 Regeln vereinbar. Aber auch Banken, die Großkredite ohne ausreichende Sicherheiten gewähren, lassen sich Mitspracherechte bezüglich bestimmter Geschäftsführungsmaßnahmen in ihre Verträge schreiben und machen Vorgaben, welche wirtschaftlichen Kennzahlen eingehalten werden müssen, wenn der Kredit nicht vorzeitig gekündigt werden soll.

Ich glaube auch (in diesem Absatz folgen reine Vermutungen), dass Addidas bei Bayern bezüglich einiger Maßnahmen, die die Interessen von Addidas besonders tangieren, Mitsprache, insbesondere Vetorechte hat , z.B. bei der Sponsorenwahl. Die sind nicht typischerweise in der Satzung der AG, sondern in einer sog. Investorenvereinbarung, die als normale vertragliche Vereinbarung zwischen Gesellschaftern nicht publizitätspflichtig ist. In bestimmten (engen) Bereichen dürfte daher nichts ohne Zustimmung von Addidas laufen, auch wenn sie nur 10% der Aktien halten.

Fazit: Wer in erheblichen Umfang von „Fremden“ Geld nimmt, ohne ausreichend Sicherheiten zu geben, muss auch Einflussmöglichkeiten eröffnen. So ist das überall in der Wirtschaft und wirtschaftswissenschaftlich logisch und folgerichtig. (Daher finde ich die Ausgabe von Genussrechten und Schuldverschreibungen an Fans eine sehr gute Alternativ Die Fans kriegen eine feste Verzinsung, und der Verein Geld, ohne Außeneinfluss eines einzelnen Investor.)

Ein weiteres Beispiel für die Löchrigkeit von 50+1 ist 1860 München. Aber auch da ist formal soweit ich sehe alles in Ordnung. Wenn im Wirtschaftsrecht bestimmte Regelungen an eine Stimmrechtsschwelle anknüpfen, dann ist eine derartige Regelung immer ergänzt um viele Vorgaben zum Umgehungsschutz, siehe z.B. §§ 21 ff. Wertpapierhandelsgesetz. Ohne diese ergänzenden Regelungen ist die 50+1 Regel nur ein Papiertiger, allenfalls als Beruhigungspille für Fans. Schon heute kann ein Investor die Kontrolle über einen Verein übernehmen. Immerhin ist es Herrn Hopp zu verdanken, dass dieser Placebo zunehmend als solcher erkannt wird.

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MB 10. Februar 2012 um 22:42

Vielen Dank für die Ergänzung, in deinen Ausführungen war mit Sicherheit für fast alle Leser und auch uns Autoren viel Neues dabei!

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HW 10. Februar 2012 um 22:59

Zum Zitat 50+1

Den ersten Teil kann ich noch verstehen, ob wohl es vor allem darum geht die Vereinsstruktur als (Entscheidungs-)Basis des Profifußballs zu erhalten. Vereine können nicht verkauft werden, aber ohne 50+1 könnte ein Verein seine Fußballabteiung „verkaufen“.
Und die Konsequenz wäre, dass die Marke „umziehen“ kann, was einem Verein nicht möglich ist.

Aber was sollen „traditionslose Vereine“ sein? Bundesligatradition? mind. 70 Jahre Vereinsgeschichte? höchstens 10 Jahre in Liga 2?
wo ist die Grenze von Tradition? wer definiert das?

Was wäre wenn Hoffenheim sich ohne Hopp in die erste Liga hochgearbeitet hätte, so wie es andere Vereine gemacht haben. Das wäre okay, auch wenn das Geld von drei Sponsoren gekommen wäre. Was ist mit den 100 Mio. die die Bayern durch Verkäufe von Anteilen einnehmen? Klar ist das ein großer Verein aufgrund sportlicher Erfolge, der für seine Anteile viel Geld bekommen muss. Aber mit dem Verkauf von 10% an Unternehmen X und 10% an Unternehmen Y nehmen die Bayern mehr ein, als andere Vereine als Budget im Jahr haben.

Um mal ganz konsequent zu sein, wer gegen VW, Bayer und Hopp ist, der muss sogar gegen 50+1 sein und für 100% in Vereinshand sein.
„noch weiter kommerzialisieren“… die BL schreckt for fast nichts zurück. Einige Vereine können auf den „traditionellen“ Wegen einfach mehr Geld machen als andere und wenige Vereine haben „das Glück“ einen Hopp zu haben (aus finanzieller Sicht)

Ich will nur sagen: Jeden Verein gleich zu beurteilen und zu behandeln ist vielleicht nicht so gerecht wie einige Leute glauben. Warum Hoffenheim vorwerfen, dass sie etwas mit Geld geschafft haben, was andere mit Tradition jahrelang nicht erreicht haben? Jeder Einzelfall unterscheidet sich und hat seine eigene Geschichte, ohne sportliche Leistung steigt niemand auf. Der Erfolg von Hoffenheim ist nicht zwangsläufig eine Erklärung für den Misserfolg anderer Vereine.

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tactic-addicted 10. Februar 2012 um 16:12

„ein klassisches 4-3-3“. Ist das nicht eher ein klassisches 4-2-3-1?

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Daniel 10. Februar 2012 um 16:49

…diese beiden Systeme sind sowieso kaum zu unterscheiden, aber bei den offensiven Außenspielern Ba und Obasi wirklich eher 4-3-3.

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