Kommunikation statt Leitwölfe

Sie gehört zum deutschen Fußball wie Bratwurst und Bier: Die Leitwolf-Debatte. Mindestens einmal pro Saison greifen die Medien die Frage auf, ob eine moderne Fußballmannschaft einen Spieler auf dem Platz braucht, der auch mal auf den Tisch hauen kann. Was ist dran an der Forderung nach einem waschechten Leader?

Aus taktischer Sicht ist schnell erläutert, warum früher Spieler wie Franz Beckenbauer, Günther Netzer, Wolfgang Overath, Lothar Matthäus und Stefan Effenberg eine derart herausragende Rolle in ihren Mannschaften hatten. Dies lag maßgeblich an ihrer Funktion auf dem Spielfeld: Als Libero bzw. Spielmacher hatten sie auf dem Platz eine Freiheit, die andere Spieler nicht hatten. Sie waren von den üblichen Manndeckerpflichten befreit, durften sich auf dem Spielfeld frei bewegen und mussten den Spielaufbau der Mannschaft schultern.

Aus dieser spielerisch herausragenden Position ergab sich auch eine besondere Verantwortung im Mannschaftsgefüge. Die Privilegien, die diese Spieler auf dem Platz hatten, mussten sie auch rechtfertigen. Das gelang nicht immer spielerisch – selbst die größten deutschen Akteure hatten ihre Off-Phasen. Sie taten sich daher auch psychologisch hervor, indem sie in den entscheidenden Momenten laut wurden und ihre Kollegen antrieben. Aufgrund ihrer besonderen spielerischen Freiheiten konnten sie in diese Rolle schlüpfen.

Flache Hierarchien

Heute sieht der Fußball solche herausragenden Rollen nicht mehr vor. Die kollektive Raumdeckung und die zunehmende Verengung der Räume sorgten dafür, dass freie Rollen immer seltener wurden. Top-Mannschaften zeichnen sich nicht mehr durch einen überragenden Akteur aus, sondern verteilen die spielerische Last auf mehreren Schultern. Das Paradebeispiel hierfür ist natürlich der FC Barcelona, bei dem jeder einzelne Spieler den Unterschied ausmachen kann.

Die taktischen Rollen auf dem Platz haben sich hierdurch verändert, und damit auch die Hierarchien innerhalb der Mannschaft. Platzhirsche der alten Schule findet man nur noch selten. Der Begriff der „flachen Hierarchie“ ist hierbei in den Vordergrund gerückt. Dieser Begriff stammt ursprünglich aus der Unternehmenspsychologie und wurde mittlerweile dermaßen totgetreten, dass niemand mehr so genau weiß, was er eigentlich bedeutet.

Eine flache Hierarchie kennzeichnet im Gegensatz zur steilen Hierarchie die höhere Selbstverantwortung und Eigeninitiative der Rangniedrigeren. Die Ranghöheren sind nicht mehr Befehlsgeber, sondern Schnittstelle zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern. Der Vorteil einer flachen Hierarchie ist der Rückgang des sogenannten sozialen Faulenzens: Durch die höhere Verantwortung, die auf den Schultern des eigenverantwortlich arbeitenden Einzelnen lastet, fällt es ihm schwerer, sich hinter der Gruppe zu verstecken.

Teambuilding

Sportpsychologen übertrugen in den letzten Jahren dieses System auf den Fußball. Dies hat auch taktische Gründe: Die Verantwortung eines jeden Spielers ist in einem System mit Raumdeckung wesentlich höher als bei simpler Manndeckung, da die gesamte Defensivorganisation mit dem einzelnen Spieler steht und fällt. Während früher Spieler hinter dem großen Star der Mannschaft sich als Arbeiter fügten, ist heute das alte Motto Berti Vogts‘ wahr geworden: Der Star ist die Mannschaft.

Mittlerweile sind daher Mannschaftsgremien wichtiger als der Kapitän. Es wird versucht, nicht nur die Last des Spielaufbaus, sondern auch die Führung der Mannschaft auf mehrere Schultern zu verteilen. Aus gruppendynamischer Sicht macht das durchaus Sinn: Eine besonders gut funktionierende Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen den einzelnen Mitglieder möglichst komplexe Bände herrschen. Konkret gesagt: Je mehr Spieler innerhalb einer Mannschaft sich grün sind, desto besser ist dies für das Team.

Grüppchenbildung ist dabei nicht ausgeschlossen, wichtiger ist die Frage, ob die Gruppen auch untereinander vernetzt sind. Beim BVB ließ sich letzte Saison beobachten, dass die Jungspunde Hummels, Götze und Co. auch außerhalb des Platzes sich gut als Kleingruppe verstanden. Dennoch haben sie auch Kontakt zu den älteren Spielern, die wiederum eine eigene Gruppe bilden. Möglichst viele Bände zwischen den Mannschaftsteilen sind hierbei wichtig, um gruppenauflösenden Tendenzen entgegenzuwirken. Daher ist es sinnvoll, Entscheidungen durch einen Mannschaftsrat treffen zu lassen, der alle Mannschaftsgruppen repräsentiert und zusammenführt.

Kommunikation untereinander immer wichtiger

Nicht umsonst bezeichnete der Trainer genau dieser Mannschaft, Jürgen Klopp, in der letzten Saison die Forderung nach einem Führungsspieler „als die größte Legende im Fußball“. Die Statistik gibt ihm Recht: Die erfolgreichen Teams der letzten Jahre kamen gut ohne Spieler aus, die auf dem Platz ihren Mannschaftskollegen die Meinung geigen. Ganz vorne sind hier neben dem BVB der FC Barcelona und die spanische Nationalmannschaft zu nennen. Auch wenn Puyol hier fälschlicherweise gerne als Führungsspieler ausgegeben wird, ist die ausgesprochene Gleichberechtigung der Spieler ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs (hinter der taktischen und technischen Überlegenheit, natürlich).

Dabei ist es wichtig, dass die Spieler offen miteinander reden und sich gegenseitig Paroli bieten. Dieser Prozess ist aber aus psychologischer Sicht nur dann sinnvoll, wenn er von allen Spielern betrieben wird, und kein Spieler sich dabei zu sehr in den Vordergrund drängt. Das Absägen eines Leitwolfes kann für das Team-Building sogar ein sehr heilsamer Prozess sein (für näheres hierzu empfiehlt sich die Lektüre des Buches „Sportpsychologie“ von Alfermann und Stoll).

In Deutschland ist diese Offenheit im Umgang noch nicht ganz angekommen. Louis van Gaal bemerkte letzte Saison, dass die deutschen Spieler zu sehr an den Lippen des Trainers hingen und zu selten selber über ihr Spiel nachdenken. Deshalb ist die Forderung Sammers nach einem „mündigen Profi“ keine falsche. Allerdings sollte sich dies nicht nur auf ein oder zwei Spieler beschränken – die ganze Mannschaft sollte offen miteinander umgehen können.

Das Deutsche an der Diskussion

Ein einzelner Leitwolf ist demnach kein Garant mehr für fußballerischen Erfolg, Kommunikation muss zwischen allen Spielern gleichberechtigt stattfinden. Aus sportpsychologischer Sicht sind deshalb flache Hierarchien und mündige Profis erstrebenswert. Wieso stößt diese Diskussion trotz mangelnder wissenschaftlicher und fußballtaktischer Fakten in Deutschland auf dermaßen großes Interesse? Schließlich wird das Thema mindestens einmal pro Saison im Doppelpass, in den Zeitschriften und in den Foren der Republik diskutiert.

Provokativ gesagt: Der Fußball ist auch immer ein Abbild der Gesellschaft und so wurde das hierarchische Denken, das lange Zeit Teil des deutschen Wesens war, in die Fußballkultur übertragen. Der neudeutsche Begriff „Leader“ ist dabei eine Farce, deutet doch die Übersetzung genau auf das, was gesucht wird: Ein Führer. Eine solche Debatte würde in anderen Ländern mit Kopfschütteln verfolgt werden, in Deutschland ist das Hierarchiedenken aber Teil der (Fußball-)Kultur und wird nur langsam abgelegt.

Auch muss man betrachten, wer diese Debatten anstößt. Ex-Spieler wie Oliver Kahn, Stefan Effenberg und Co. reden gerne über ihre großen Zeiten, ohne die moderne Fußballwelt genauer zu betrachten. Ihre Aussagen zu dem Thema sind dadurch auch immer verstecktes Eigenlob: Schaut her, zu meinen Zeiten gewannen wir mit einem Leader wie mir noch große Titel.

Für die Trainer der Bundesliga ist diese Debatte ohnehin unnütz. Sie werden weiter die modernen Erkenntnisse der Sportpsychologie in ihre Mannschaftsführung einfließen lassen und nicht die Stammtischparolen der „Experten“. Geführt wird sie hauptsächlich von den Medien, weswegen man von den Trainern auch nur wenig zu dem Thema hört. Oder um es mit Jürgen Klopp auszudrücken: Der Führungsspieler ist nichts anderes als eine Legende.

James 7. September 2011 um 20:17

Ich denke es ist nicht unbedingt erforderlich solche Spieler auf dem Feld zu haben doch es hat durchaus Vorteile.
Man muss meiner Meinung nach nicht zwischen der flachen Hierarchie oder den Leitwölfen unterscheiden. Man braucht Spieler die miteinander kommunizieren aber eben auch Spielerpersönlichkeiten. Diese müssen nicht unbedingt laut werden doch sie müssen akzeptiert werden und auch sportlich wichtig sein. In barcelona gibt es zwar eine flache Hierarchie doch Puyol und Xavi sind hier doch als Leader zu erkennen.

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Daniel 29. August 2011 um 09:43

„selbst die größten deutschen Akteure hatten ihre Off-Phasen“

Was sind denn Off-Phasen und warum kann man kein deutsches Wort nutzen? Hatte Robert Enke vielleicht auch nur eine starke Off-Phase ?!

„Dieser Begriff stammt ursprünglich aus der Unternehmenspsychologie und wurde mittlerweile dermaßen totgetreten, dass niemand mehr so genau weiß, was er eigentlich bedeutet.“

Gibt es dafür eine Quelle? In Unternehmen geht es eher um Strukturen und Organisationsformen, mit Psychologie hat das wenig zu tun.

„Sportpsychologen übertrugen in den letzten Jahren dieses System auf den Fußball“

Auch das ist schwer zu glauben. Sicherlich gibt es theoretische Ansätze, aber ich habe noch die Tage gestaunt, als ich gehört habe, dass Klopp das erstemal von Kinetik in einem Fernsehbericht hörte, den er zufällig beim herumschalten fand. Die Trainerausbildungen haben sicherlich einen intensiveren Hintergrund, aber mit Psychologie hat auch dies wenig zu tun.

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Piotr 22. August 2011 um 23:41

Westdeutsche Zeitung ( http://www.wz-newsline.de/mobile/home/sport/fussball/effe-will-keinen-mehr-umgraetschen-1.718893 ) :

„Der Matthias“, sagt er, „kennt meinen Plan.“ Matthias, das ist Matthias Sammer, einst Effenbergs Mitstreiter auf dem Rasen, heute DFB-Sportdirektor. Mit Effenberg lernen Ex-Profis wie Jörg Heinrich, Christian Wörns und Mehmet Scholl. Elf Monate lang drücken sie die Schulbank, zehn Stunden am Tag. „Der Trainer ist der Schlüssel“, sagt Sammer, der Traditionalist.

Die deutschen Tugenden werden ihm zu sehr zerredet, Erfahrung im Spitzenfußball scheint für einen Trainer heute mehr Makel denn Vorteil zu sein. Stattdessen hat der Typ Tuchel oder Dutt Einzug gehalten. Der so genannte Konzepttrainer. „Von denen, die wir heute loben, hat noch keiner einen Titel gewonnen“, sagt Sammer. Der DFB-Sportdirektor gerät in Fahrt, er ist gekommen, um eine Lanze für die Ex-Profis zu brechen. Weil sie wissen, wie es ist, Titel zu holen. Und Titel gehen Sammer über alles. Sammer wird immer lauter.

Sammer hasst jede Form von Niederlagen

„Fußball spielen und lehren ist ein Unterschied. Aber wenn einer, der Titel gewonnen hat, heute lehren will, dann hat er einen Vorteil anderen gegenüber.“ Sammer hasst Niederlagen, er hasst „Marke und Image“, aber er mag deutsche Tugenden

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wayne 22. August 2011 um 23:47

ich würd echt gern sehen wie sammer diese meinung in einem gespräch mit mourinho und villas-boas verteidigt.

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Piotr 22. August 2011 um 23:56

Genau diese beiden Namen sind mir auch durch den Kopf gegangen als Sammer gestern im DoPa den Zuschauern erklärt hat, dass die Top-Trainer heutzutage ehemalige Topspieler sind (wie z.B. Guardiola) und dass die Führungspersönlichkeit bei Barca Puyol sei, der die Erfolge der anderen erst ermögliche.

Klopp hat er auch zugestanden eine Führungspersönlichkeit zu sein – was aber im Widerspruch zu seinen sonstigen Ansichten zu sein scheint.

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Pseu 22. August 2011 um 23:48

„Von denen, die wir heute loben, hat noch keiner einen Titel gewonnen“

Ist wohl schon was älter das Zitat 😉

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44² 23. August 2011 um 00:30

Weiß nicht, ob ihr da nicht etwas überinterpretiert.

Er sagt doch nur, dass die „Gestandenen“ eben einen Vorteil haben.

Das heißt ja keineswegs, dass begabte Trainer ohne Profi-Erfahrung diesen Vorteil nicht ausgleichen können.

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grombrindal 23. August 2011 um 02:22

Seh ich genauso, er hatte glaube auch gesagt im DoPa, dass es natürlich auch gute Trainer ohne Spielerkarriere gibt. Dass es hilfreich sein kann, selbst gespielt zu haben, ist ja denk ich kaum von der Hand zu weisen.

Typisch Medien ziehen sie wieder 1,2 Sätze von Sammer aus dem Zusammenhang und drehen es so, wie Sammer es gar nicht gemeint hat. Diesen Umstand hat Sammer dort auch kritisiert, scheinbar ohne Wirkung.

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44² 24. August 2011 um 03:31

Habs jetzt doch noch schauen können.

Sammer: „Heißt aber nicht, dass man das gemacht haben muss!“

Diskussion hinfällig.

Es geht ihm nur um einen Erfahrungsvorteil, der sich wohl kaum leugnen lässt.

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wayne 22. August 2011 um 23:33

ich habe den eindruck in dieser „führungsspieler“-debatte wird viel aneinander vorbei geredet. das eine mannschaft nicht aus 11 gleichberechtigten spielern mit den gleichen talenten, aufgaben und handlungsweisen bestehen kann, dass bezweifeln wohl auch lahm und schweinsteiger nicht. trotzdem klingt es bei vielen alten haudegen so als sei eine flache hirachie gleichbedeutend mit einer komune in der alles ausdiskutiert wird.
es wird immer jene geben, die etwas mehr anführen, etwas mehr organisieren, etwas mehr den ton angeben. was lahm und schweinsteiger wohl nichtmehr brauchen ist das selbstverständnis, mit dem diese spieler sich dann im mannschaftskreis bewegt haben.

manuel neuer zb übernimmt ohne zweifel verantwortung. er sieht es als seine aufgabe an ruhe auszustrahlen, egal in welcher situation. wenn nötig organisiert er lautstark genug die abwehr, er stellt sich nach niederlagen den kameras, vermutlich vermittelt er auch zwischen mannschaft und trainer. aber er schüttelt keine mitspieler, sein audi muß vermutlich nicht in erster reihe parken, er wartet beim nachtisch bis er dran ist.
wie genau lahm und schweinsteiger in der kabine, auf dem platz, beim training die mannschaft führen kann ich nicht beurteilen, oliver kahn aber auch nicht. auch mit vermeindlichen leitwolf kann man ganz groß scheitern.

was ich mich beim thema mündiger spieler manchmal frage: beschäfftigen sich die spieler überhaupt genug mit fußball ? man sollte ja davon ausgehen, sie verdienen millionen damit und haben sonst nix anderes zu tun.
ein spieler wie mats hummels kauft montags morgens den kicker, spielt 2 kicker-managerspiele und comunio, hat vermutlich immernoch die sz aboniert, schaut sich bei youtube an wie sein kommender gegenspieler sich normalerweise bewegt, und sonntags abends wird spanische oder englische liga geschaut, und am nächsten tag mit den mitspielern diskutiert. den kader des kommenden gegners in der bundesliga wird er wohl halbwegs auswendig können, und auch die meisten gegner in der champions league sind ihm wahrscheinlich geläufig.

jetzt muß nicht jeder spieler ein mini-fanatiker wie wenger oder mourinho werden, dazu gibts ja noch trainer. aber die spanischen topspieler machen mir den eindruck als könne man mit ihnen sehr lange über taktik und systeme diskutieren. nicht nur weil ihnen das beigebracht wurde, sondern weil sie auch selbst drüber nachdenken.

wie viele deutsche spieler haben wohl diese einstellung ? wie ist es möglich, dass journalisten einen deutschen nationalspieler überhaupt fragen ob er neymar kennt ? wären kölns spieler empfänglicher für solbakkens konzept, wenn sie seine erfolge mit diesem letztes jahr schon gegen barca bewundert hätten ?

aus den aller meisten interviews mit bundesliga-spielern kann ich leider nicht ablesen, wie es um ihre fußball-allgemeinbildung steht. aber zu oft hab ich den eindruck nach ein paar stunden training am tag beschäfftigen sie sich eher mit anlagetipps, stylingprodukten, tattoomotiven und handy-apps als mal bei zonal marking vorbeizuschauen.

vll sind diese fragen von mir zu naiv, aber schaden würds wohl nicht. ich hab über sami hyppiä gelesen er habe bei leverkusen dafür gesorgt das in der kabine mehr über die eigene taktik und begangene fehler diskutiert wird bevor jeder sich seine dr. dre`s aufsetzt und nach hause fährt.

ob das dann zum titel reicht sei dahingestellt, aber 11 mündige spieler halte ich für erfolgsversprechender als 1-2 leitwölfe alter schule. was soll der leitwolf noch so rumbrüllen wenn der mitspieler dem 3-5-1-1 des gegners einfach nichts entgegen zu setzen hat, weil er es nicht versteht ?

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BenHasna 23. August 2011 um 01:00

Sehr guter Kommentar!

Hast du das telegraph-Interview mit Villas-Boas gelesen?
http://www.telegraph.co.uk/sport/football/teams/chelsea/8699902/Chelsea-manager-Andre-Villas-Boass-footballing-philosophy.html

Er beschreibt dort genau das, was du im zweiten Teil anmerkst. Es würde enorm weiterhelfen, wenn die Spieler mehr über Fussball nachdenken würden. Anscheinend fehlt dann diese Bereitschaft aber nicht nur in Deutschland… Übrigens glaube ich zum Beispiel, dass genau Schweinsteiger und Lahm sehr viel über Fussball wissen und nachdenken – angetrieben durch Siegenthaler, Löw, van Gaal. Ansonsten, wie du sagst, bei den meisten Spielern ist auf Grund der typischen Journalisten-Fragen aus den meisten Interviews überhaupt nicht abzulesen, wieviel Fussball-Bildung in den Köpfen steckt.

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datschge 23. August 2011 um 16:32

Das ist ja kein Interview von Telegraph, sondern ein Nachdruck/Übersetzung des älteren (2009) Interviews zwischen Villas-Boas und dem damaligen Student Daniel Sousa, der aufgrund dieses Interviews jetzt für ihn die Gegner scoutet. Gute taktische Interviews kann also eine gute Methode sein, einen Job im Fußballbereich zu bekommen. Noch ein Grund, mehr bessere Interviews zu fordern. =)

Danke für den Link!

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datschge 23. August 2011 um 01:42

Die Frage nach der Fußball-Allgemeinbildung ist eine sehr gute.

Wahrscheinlich spielen die alle aber nur FIFA statt PES Playmaker…

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44² 23. August 2011 um 03:49

„aus den aller meisten interviews mit bundesliga-spielern kann ich leider nicht ablesen, wie es um ihre fußball-allgemeinbildung steht.“

Was halt auch an den meist schlecht geführten Interviews liegt.

Würde mich aber auch sehr interessieren, wie gut die Spieler da ausgebildet sind. In Interviews mit Dortmunder Spielern hört man zumindest immer gut raus, dass sie sich der Funktionsweise des eigenen Systems sehr bewusst sind. Aber das ist ja auch unabdingbar…sieht man ja schon aufm Platz.

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j4g0 23. August 2011 um 18:18

„Was halt auch an den meist schlecht geführten Interviews liegt.“

Das ist, so denke ich, der springende Punkt. Denn auch bei den Interviews mit den Trainern werden völlig banale oder schlimmer noch suggestive Fragen gestellt, mit denen sich die nächste Krise herbeireden lassen soll. Das höchste der Gefühle (und das auch sehr selten – z.B. mit Klopp bei der WM zuhaus) sind kurze Analysen einzelner Spielsituationen.
Kurzum, warum sollte man die Spieler nach der Taktik befragen, die man schon vom Trainer nicht hören wollte.

„In Interviews mit Dortmunder Spielern hört man zumindest immer gut raus, dass sie sich der Funktionsweise des eigenen Systems sehr bewusst sind. Aber das ist ja auch unabdingbar“
Das halte ich auch für unerlässlich, wohl verbunden mit dem Verständnis des zu erwartenden gegnerischen Systems. Wenn das geforderte Wissen über die Summe aus diesen beiden Komponenten hinausgeht, ist mir noch nicht ganz klar, inwiefern das vorteilhaft wäre.

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EKmuc 23. August 2011 um 18:17

Vor kurzem, rund um den „Audi-Cup“, war in der SZ ein Interview mit Xabi Hernández zu lesen (vermutlich noch auf der website abrufbar), in welchem sehr deutlich wird, wie sehr sich so ein internationaler Topspieler mit Taktik und auch anderen Spielern auskennt. Er erwähnte (wenn ich mich richtig erinnere) unter anderem, dass er sich nach dem Spieltag nicht nur mit dem eigenen Spiel und der eigenen Liga, sondern auch mit Liga 2 und den anderen internationalen Ligen beschäftigt. Außerdem merkte er an, dass er von klein auf darauf geschult wurde, ein Spiel und die Rolle einzelner Positionen zu studieren… ich denke er könnte durchaus als Bsp. für so manchen „Profi“ dienen…

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Piotr 22. August 2011 um 21:08

„Sammer hat recht, es muss um den Inhalt und nicht um Namen gehen.“

Ich fände es super, wenn Sammer sich diesen Satz selbst zu Herzen nähme. Er fordert ja, dass Vereine bei der Trainereinstellung vevorzugt auf Leute setzen sollen, die sich als Spieler einen Namen gemacht haben. Er geht in diesem Punkt also nach Namen und nicht nach Inhalt.

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HW 22. August 2011 um 21:16

In dem Punkt sollte sich Sammer tatsächlich zurückhalten. Jeder Club muss selber wissen wen er einstellt. Ex-Spieler werden eh immer gute Chancen haben.

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44² 22. August 2011 um 23:22

Das wundert mich aber, er war ja, soweit ich das mitbekommen hatte, sehr strikt dagegen, Sonderlizenzen für Ex-Spieler zu verteilen, hat an der Stelle also gegen die gängige Bevorzugung gearbeitet.
Wo und in welcher Form hat er das geäußert?

Zudem würde mich interessieren, wie Sammer wohl den BVB einordnet. (Ist er im Doppelpass zufällig drauf eingegangen?)

Wenn er sagt „Eine funktionierende Mannschaft hat immer klare Hierarchien.“ (Wortlaut evtl verfälscht, aber sinngemäß hab ich das im Ausschnitt gesehen), dann frag ich mich, ob die Dortmunder Meistermannschaft keine funktionierende Mannschaft war (najaaa…), oder ob sie eben doch nicht die vielzitierte flache Hierarchie hatte.

Ich muss anmerken, dass Klopp damals seine Aussage („größte Legende im Fußball“) im Anschluss konkret auf „Rumbrüllen“ und „dazwischenhauen“ bezog – also vielleicht nicht auf den Führungsspieler im Allgemeinen, sondern nur auf eine bestimmte Art von Führungsspieler.

Jedoch sprechen die Borussen ja selber von sich als flacher Hierarchie (Hummels hab ich dazu im Kopf, bilde mir ein, Klopp hätte das auch schon so formuliert). Gibt es da wirklich schwerwiegende Differenzen in der Sichtweise? Oder ist das vielleicht eher ein Problem der Vokabeln? Meint Sammer mit „klarer Hierarchie“ vielleicht eher, dass eine Mannschaft klar strukturiert sein muss und weniger das klassische von-oben-nach-unten? Oder ist der Begriff „flache Hierarchie“ im Falle von Dortmund vielleicht überspitzt und es handelt sich eher um eine „flachere“ Hierarchie, die aber dennoch recht klar strukturiert ist?

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Piotr 22. August 2011 um 23:43

ich habe meine Antwort – aus versehen – weiter unten gepostet. Vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt. Sammer setzt sich vehement für ehemalige Führungsspieler in Trainerpositionen ein.

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Pseu 22. August 2011 um 23:47

Das passt ja ein wenig zu dem was ich oben geschrieben habe: entscheidend ist, ob ich als Team eine klare Strategie habe. Wenn ja: brauch ich auf dem Platz keinen, der mich anleitet. Wenn nicht, brauch ich jemanden der mir sagt, was ich machen soll.
Ich glaube, in Klopps Team weiß jeder ziemlich genau, was für Aufgaben er hat. Ich fand es fast schon erschreckend, wie Klopp im letzten Spiel einen Betreuer angebrüllt hat, weil der die falschen Leibchen mit genommen hatte. Wenn der ähnlich im Training ist, dann sollte jeder besser genau da hin rennen, wo er hinrennen soll – und er sollte sich das merken 😉

Im übrigen darf man nicht denken, dass eine „flache Hierarchie“ unklar ist. Vielmehr zeichnet sie sich eben durch ganz klare Aufgabenverteilung aus. Und damit verbunden eben auch ganz klaren Verantwortlichkeiten.

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grombrindal 23. August 2011 um 02:16

Sammer hatte im Doppelpass auf jedenfall gesagt, dass bei Dortmund Klopp im Grunde der größte Leader war in der Meistersaison, aber auch dass mit Bender ein ganz großer Leader in unseren Reihen ist (hat dazu angeführt wie er bei der U19 die Mannschaft angeführt hat).

Außerdem hat er die großen Nationalteams der vergangenen Jahrzehnte mit ihren Leadern aufgezählt. Cannavaro bei Italien, Frankreich mit Zidane und Micoud, Spanien mit Puyol (bei dem er sagte, dass er ohne seine Führungsqualitäten keine Chance in Spanien hätte, weil er eigentlich gar kein Fußball spielen könne).

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sich in einer Gruppe, im Fußball die Mannschaft, immer jemand herausbildet, zu dem andere aufschauen und der andere motivieren und leiten kann. Muss auch denke ich nicht ein Einzelner sein, denn bei Dortmund letzte Saison gab es da mehrere Personen, Weidenfeller und Sahin vor allem auf dem Platz und Klopp sowie Kehl und auch Dede außerhalb des Platzes.

Fand Sammers Ausführungen im Doppelpass auch wirklich sehr gut dazu, nur wird er immer wieder unterbrochen, weil die anderen auch was sagen wollen…. es sollte einen abendlichen Fußball-Talk nur mit Sammer und 1 oder 2 weiteren geben 😀

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datschge 23. August 2011 um 02:38

Ich kann diesem ganzen „Leader“-Gequatsche null abgewinne, da der Begriff nicht genauer spezifiziert wird und eine Konzentration darauf bestenfalls eindimensional ist. Tatsache ist (wie auch oben wayne ausführt), es gibt keine 11 gleichen Spieler sondern unterschiedliche Spezialierungen. Die Kunst ist, die richtige Mischung zu haben bei der neben fußballerischen Fähigkeiten auch viele scheinbar sekundäre Aspekte beigetragen werden. Taktikfuchs, Menschenfänger, Klassenkasperl, Kommunikator usw. sind gut zu haben wenn es darum geht, alle einzubinden, von allen die Fähigkeiten richtig einzuschätzen und anzuwenden, soziale Bindungen herzustellen, um alle am gesammelten Wissen teilhaben zu lassen und dabei ein gutes Klima zu haben. Den ganze Themenkomplex auf einen einzigen „Leader“ zu reduzieren, der dann in der öffentliche Wahrnehmung als Allesmacher auch alles können soll, kann auf Dauer nicht gut gehen.

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HW 22. August 2011 um 18:25

Führung bedeute ja nicht Lautsprecher sein. Mal laut zu werden kann eine Methode sein, muss aber nicht die einzige sein. Oder es gehört einfach zum Charakter des Spielers.
Das Wort Führung sehe ich nicht so negativ, ist einfach die Frage wie es umgesetzt wird. Auch früher haben die Spieler miteinander geredet und sind nicht blind dem Loddar oder Klinsi nachgelaufen. Es gibt zwar den Mythos von Spielern, die Trainer entmachten. Ohne Rückhalt und Absprachen in der Mannschaft/Verein funktioniert das aber nicht.
Auch 1996 war das Team voller Egos. „Der Star ist die Mannschaft“ war das Leitmotiv um allen zu sagen: Der Erfolg ist wichtig, also haltet mal eure Egos etwas zurück. Aber eine flache Heirarche gab’s damals sicher nicht.

Zu Lahm passt das „auf den Tisch hauen“ wie es Kahn gemacht hätte einfach nicht. Er macht es aber auf seine Art, und das ist besser als eine Kopie von einem Leitwolf.
Auch beim BVB gibt es eine Mannschaftshierarchie, Ansprechpartner, Problemlöser usw.
Selbst unter 11 Freunden die sich seit dem Kindergarten kennen gibt es Anführer, gibt es Lautsprecher, gibt es Hintermänner und Strategen.

Ein wichtiger Punkt in dieser ganzen Diskussion sind die Medien. Die wollen ja was zu schreiben haben und dafür eignen sich die „Leitwölfe“ alter Schule oft ganz gut. Andererseits gehen manche Spieler auch mit Absicht an die Medien um ihre Teamkollegen anzusprechen. Das ist dann intern auch mal mit dem Trainer abgesprochen, es gibt nur keiner zu.

Sammer hat recht, es muss um den Inhalt und nicht um Namen gehen.

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Doerk 22. August 2011 um 16:16

Das Kahn’sche Leitwolf Getue geht mir auch ziemlich auf die Nerven, und ich fühlte mich wie False 9 auch an Kahns Fehler im WM-Fehler erinnert („Wenn der Torhüter-Leitwolf auch mal nen Ball hält, verliert man vielleicht ein WM-Finale nicht“). Ich denke auch, dass Kahn die falsche Figur ist, um diese Themen für sich zu reklamieren, die grossen internationalen Erfolge des FCB fanden mit Effenberg statt, der in der Tat ein grossartiger und allseits in der Mannschaft akzeptierter Kapitän war, Kahn trat auch nach meiner Wahrnehmung nicht als integrative Führungsfigur auf, sondern eher als leicht durchgeknallter Individualist. Hier teile ich auch die Gleichsetzung von Effenberg mit Netzer nicht, wie eingangs hergestellt. Die Zeiten um die Jahrtausendwende hatten auch schon ein Spiel hervorgebracht, in dem es nicht mehr den einen Spielmacher gab.

Dennoch macht es ausser meiner Sicht Sinn, dass Thema Führungsqualitäten im Fussball neben der technischen und taktischen Schulung nicht zu kurz kommen zu lassen. Hier geht es aus meiner Sicht aber eher um motivationale Aspekte. In den Spielen gegen Spanien bei der EM 2008 und WM 2010 haben aus meiner Sicht solche Spieler gefehlt, die eine Mannschaft aufrichten können und motivieren können, die sich anscheinend in eine Niederlage fügt. In solchen Situationen – sei es, weil der Gegner übermächtig erscheint, sei es weil man nicht als Mannschaft übliche Form erreichst – fehlten Spieler, die eine insgesamt passive und lethargische Mannschaft mitreissen können. Das hat jetzt nichts mit Aggro-Gehabe oder Foulspiel zu tun, sondern mit Führungsqualitäten, die im Fussball wie auch in sonstigen gesellschaftlichen Bereichen erforderlich sind.

Das muss nicht der eine „Leitwolf“ sein – Ballack war es zumindestens 2008 jedenfalls nicht.

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Pseu 22. August 2011 um 15:14

Guter Beitrag, da das Thema sachlich bearbeitet wird.
Ich glaub dass das Thema noch ein bisschen komplexer ist. Man muss die Aufgabe eines „Leitwolfs“ in zwei Aspekte unterteilen. Einen motivatorischen und einen strategischen.
Den strategischen Aspekt spricht der Beitrag ja an, wenn er auf die herausragende Bedeutung der ehemaligen Leitwölfe als Spielmacher eingeht. In diesem Sinne sind sie also diejenigen, die „das Spiel an sich reißen“ (im fußballerischen Sinne), wenn es mal nicht gut läuft.
Als motivatorischen Aspekt würde ich Olli Kahns „weiter, weiter immer weiter“ beschreiben, also das Antreiben der Mitspieler.

Beides halte ich in manchen Situationen für immer noch wichtig. Strategisch z.B. wenn taktisch eingegriffen werden muss, da die Taktik nicht aufgeht. Zumindest in dem Fall, wenn dies nicht von außen, also vom Trainer ausgehen kann.

Das Problem an flachen Hierarchien, die immer so schön klingen, ist, dass eben keine alleinig „das Sagen hat“ – entsprechend ist aber eben auch keiner alleine Verantwortlich. Du schreibst es ja selbst: „Selbstverantwortung und Eigeninitiative“. Dafür braucht es aber auch entsprechende Persönlichkeiten, womit wir bei Matthias Sammers Aussagen wären.
Flache Hierarchien funktionieren eben auch nur mit Selbstverantwortung und Eigeninitiative.

Aber du schreibst schon ganz richtig, dass andere taktischen Vorraussetzungen gegeben sind. Heutzutage sind gute Mannschaften auf jede Eventualität (taktisch) vorbereitet. Und ob man einen Spieler der Millionen verdient noch durch Anschreien und „Wachrütteln“ motivieren kann? Manchmal bestimmt.

Was deutlich wird: flache Hierarchien brauchen eben auch die vielzitierte Philosophie. Dann wird der strategische Effekt verringert, weil immer klar ist, wie gespielt wird.

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False9 22. August 2011 um 14:43

Kann man so unterschreiben. Als ich das erste mal Kahns EInlassungen gelesen hab, fielen mir sofort Barca und Madrid ein, ausserdem stößt mir Kahns Spruch mit „vielleicht verlieren wir dann nicht 0:1“ sauer auf: wer hat denn im Finale ’02 Rivaldos Schuss prallen lassen? Welches Team, gespickt mit Anführern, hat denn in der Nachspielzeit 2 Dinger gegen ManUnited kassiert? Bei allen Erfolgen, die „Experten“ neigen ein wenig dazu, ihre Niederlagen unter den Tisch fallen zu lassen.

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Datschge 22. August 2011 um 17:08

Interessant im Zusammenhang mit Kahns Patzern im Finale ist ja, dass er sich vor den Toren den Finger verstaucht hatte. Indem er weiterspielte anstatt sich auswechseln zu lassen hat er seine Rolle des Führungsspielers also eher egoistisch als im Dienste der Mannschaft interpretiert. Genau letzteres wird heute aber gefordert. Die Ironie wird dadurch noch weiter verstärkt, dass sich die klassischen „Führungsspieler“ durch öffentliche Meldungen in Boulevardmedien als genau so wenig teamfähig outen, wie man es vermuten würde.

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Serdal 22. August 2011 um 14:37

Sehr netter Artikel (auch wenn ich „Bände“ nicht ganz verstehe – sollten das nicht „Bande“ sein?).
Diese Debatte geht doch jedem Fußballfan auf die Nerven, ich weiß nicht, warum es in den Medien immer als Topthema gehandelt wird. Ich weiß noch, wie 1998 über das franzöische „Kollektiv“ gestaunt hat. Viel weiterentwickelt hat sich das Verständnis in den Medien kaum. Kahn wirft Lahm fehlenden Respekt vor, weil er Führungsspieler nicht mehr für wichtig hält (als hätte Lahm den Beckenbauers ihre Verdienste absprechen wollen); es scheint das Problem zu sein, dass diese Diskussion immer schnell emotional gefärbt wird.
Ich glaube, als Klopp in der letzten Saison im Doppelpass seine Aussage „Leitwölfe sind die größte Legende des Fußballs“ tätigte, hat Wontorra sofort die Werbung eingeleitet, ohne dass man Klopp noch mal die Trainersicht auf das Thema hat schildern lassen.

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