Tiqui Taca

Tiqui Taca:

Synonyme: Tiki Taka, Ballbesitzspiel, Kurzpassspiel, Positionsspiel (fälschlicherweise)

Das Tiqui Taca ist im Spanischen eine meist abfällige Bezeichnung für das „juego de posicion“, welches fälschlicherweise auf die Ballzirkulation reduziert wird. Im Deutschen ist sie eher wertneutral. Javier Clemente prägte diesen Begriff, um sich über längere Zirkulationsstafetten zu beschweren. Teilweise wird der Ursprung des Begriffs aber auf den Journalisten Andrés Montes aus dem Jahr 2006 zurückgeführt, als er den Spielstil der spanischen Nationalmannschaft beschrieb. Tiqui Taca ist der spanische Begriff für Klick-Klack-Kugeln und setzte sich seit der EM 2008 verstärkt im europäischen Sprachgebrauch als Beschreibung des spanischen Fußballstils durch. Der Ballbesitz wird in dieser Spielweise zum Selbstzweck; manche Mannschaften, die das „Positionsspiel“ nutzen, verkommen aus taktischen Unzulänglichkeiten oder situativen Wechselwirkungen zum „Tiki Taka“.

Andere Mannschaften nutzen den hohen Ballbesitz ohne Positionsspiel zur Angriffsfindung und Stabilität; durch den hohen Fokus auf den Ballbesitz und die Kontrolle des Spiels wird das Spiel aber selbst öfters dröge und zäh. Insbesondere der Spielstil der Spanier bei den letzten Großturnieren sorgte für Kritik, viele Zuseher hatten die Meinung, dass die Spanier den Ballbesitz nicht mehr offensiv und zum Angriff nutzen, sondern um dem Gegner jegliche Möglichkeit zum Erzielen von Toren zu rauben. Ein defensiver statt offensiver Ballbesitz also, der dann auch als Tikinaccio bezeichnet wird.