Manndeckung
Manndeckung:
Für die Manndeckung wird bisweilen das Synonym „gegnerorientierte Deckungsarbeit“ bezeichnet, wobei dies wie bei der Raumdeckung nicht nur die Manndeckung miteinschließt, sondern zum Beispiel auch die Übergabemechanismen.
Mannschaften, die in Manndeckung spielen, agieren in direkter Zuordnung zu einzelnen Gegenspielern. Im Gegensatz zur Raumdeckung sind die Rollen der einzelnen Spieler festgelegt. Verteidiger bekommen einen Stürmer zugewiesen und sind für dessen Bewachung zuständig, ebenso wie die Stürmer kaum Defensivarbeit zu verrichten haben, da ihre Gegenspieler sich ebenfalls ganz auf sie konzentrieren. Allerdings gibt es auch in der Manndeckung unterschiedliche Varianten, die wir hier erläutern.
Die Manndeckung entstand durch eine Änderung der Abseitsregel im Jahr 1925, durch die sich die bisherigen Systeme als untauglich erwiesen und in deren Folge Trainerfuchs Herbert Chapman das WM-System kreierte. Dieses wurde in der Folge von allen anderen Mannschaften kopiert und es entstand eine genaue Zuordnung in der Defensive, die eine gezielte Zuordnung einleitete und sinnvoll machte.
Bis in die Neunziger Jahre beherrschte die Manndeckung den Weltfußball, in Deutschland sogar noch länger. Markenzeichen der Manndeckung sind der zurückgezogene Libero ohne Gegenspieler und die mit dem Bewachen der Stürmer beauftragten Manndecker. Diese beiden Rollen vereinigen sich in der Viererkette in der Rolle des Innenverteidigers.
Heutzutage agieren nur noch sehr wenige Teams in den oberen Teams mit Manndeckung, sodass sie nur noch vereinzelt gegen besonders gute Gegenspieler gezielt angewandt wird. Auch in den Amateurklassen etabliert sich die Raumdeckung zusehends, sodass die Raumdeckung inzwischen auch in der Kreisliga und im Juniorenfußball angekommen ist.