Frankreich U17 – Mexiko U17 1:2
In einem spannenden Viertelfinale konnte sich der Gastgeber Mexiko etwas überraschend gegen die U17 Frankreichs durchsetzen.
Im Halbfinale trifft Mexiko nun auf die DFB-Elf und wird nach diesem erfolgreichen Triumph sicherlich mit einer zumindest ähnlichen Formation aufwarten.
Besonders interessant das offensive Zentrum Mexikos, mit welchem Frankreich schwer klar kam und was letztlich einer von vielen Gründen für das 2:1 der Südamerikaner war.
Wechselwirkung der jeweiligen Formationen
Frankreich begann mit einem leicht asymmetrischen 4-2-3-1, wobei ihr Star Yaisien als Spielmacher agierte.
Mexiko hingegen zeigte sich etwas gemäßigter, agierte mit tiefen Mittelstürmern und nur leicht offensiven Außenverteidigern in einem 4-4-2.
Von Beginn an zeigte Mexiko, dass sie dem Heimpublikum etwas bieten wollten und begannen mit einem aggressiven Pressing und schnellen Kurzpässen und gefährlichen Soli.
Die französische Mannschaft kam vermehrt über die Außen, Laborde und Topstürmer Benzia tauschte oft ihre Positionen und ließen sich von den Außenverteidigern hinterlaufen.
Nach diesen turbulenten Anfangsminuten änderte sich die Taktik bei den Franzosen, wenn auch etwas uglücklich: Spielmacher Yaisien wurde wegen einer Verletzung ausgewechselt und Haller kam bei den Franzosen ins Spiel.
Die Positionswechsel Labordes und Benzias wurden somit unterbunden, da Benzia etwas tiefer spielen musste und Haller die Mittelstürmerposition übernahm.
Das 1:0 für Mexiko fiel bald danach, Fierro wich auf den Flügel aus, den die selten aufrückenden Außenspieler offen ließen, und spielte den kurz zuvor eroberten Ball in den Rücken der Abwehr – Sturmpartner Bueno verpasste, der aufgerückte zentrale Mittelfeldspieler Escamilla schloss eiskalt ab.
Generell war die Rolle der zentralen Mittelfeldspieler unüblich offensiv und aggressiv, die Räume im Zentrum wurden dicht gemacht und die Franzosen in ihren Angriffsbemühungen nach außen gezwungen, wo defensivorientierte Gegenspieler auf sie warteten.
Doch kurz danach fiel das 1:1, Vercleyen ließ sich vom Außenverteidiger Ikoko hinterlaufen, welcher in den Strafraum flankt und dank eines Torwartfehlers den Treffer glücklich auf sich nehmen darf.
Es entwickelte sich ein sehr schnelles Spiel mit viel Hin und Her – den Franzosen gehörten die Außen, den Mexikanern das Zentrum.
In der ersten Halbzeit zeigte sich ein fast stereotyper Unterschied zwischen den beiden Teams, die Franzosen präsentierten sich physisch deutlich stärker, während Mexiko frischer und quirliger spielte.
Zum Ende der ersten 45 Minuten verbuchten die Mexikaner 55% des Ballbesitzes für sich, was auch dem offensiven Solorio geschuldet war, der sich immer wieder im Mittelfeld als Anspielstation anbot.
Kurz nach Seitenwechsel traf Fierro nach einem tollen Lauf zum 2:1 und Frankreich musste reagieren.
Der in der ersten Halbzeit eingewechselte Haller musste die Höchstrafe über sich ergehen lassen und wurde für Meité ausgewechselt, welcher die Rolle als zentraler offensiver Mittelfeldspieler übernahm und so Benzia seine Paraderolle als Mittelstürmer ermöglichte.
Mexiko positionierte seine Viererketten zueinander enger und versuchte die Null zu halten, doch die hektischen Angriffe und die Ungeduld der Mexikaner bei ihren Kontern sorgten für ein extrem schnelles Spiel mit vielen Umschaltmomenten und Löchern.
Letztendlich gewann Mexiko verdient und einer der Schlüsselmomente dieser Partie war sicherlich Yaisiens Verletzung.
Fazit
Frankreich musste verletzungsbedingt zahlreiche taktische Umstellungen über sich ergehen lassen und hatte nie dich Hoheit im Mittelfeld.
Die Südamerikaner hingegen agierten mit einem atypischen 4-4-2, insbesondere die Rolle der zentralen Mittelfeldspieler war innovativ und gleichzeitig effektiv.
Interessant wird das Halbfinale gegen Deutschland, welche den Franzosen im Zentrum überlegen sind und mit einem passenderen Spielermaterial ausgestattet sind.
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