Torhüter: Antizipationskeeper
Antizipationskeeper:
Synonyme: moderner Torwart, 11ter Feldspieler, Torlibero
Damit bezeichnet man Torhüter, die eher agieren statt reagieren. Dies geschieht durch das Anbieten als Anspielstation für die Verteidiger, das Koordinieren der Viererkette, die Mithilfe beim Aufbauspiel, herausragendes Stellungsspiel auf der Linie durch eine gute Beinarbeit und insbesondere die Beherrschung des Strafraumes, welche sich durch abgefangene Flanken und Steilpässe äußert.
Dadurch wird ihr Wert aber auch verkannt, da sie durch das Antizipieren und Agieren gefährliche Chancen im Idealfall vor der Entstehung entschärfen, was jedoch zu weniger Spektakel führt.
Erfunden in den 60ern und 70ern (Petar Radenkovic, Lev Yashin, Sepp Maier und Jan Jongbloed als Vertreter) wurde es insbesondere von der holländischen Schule (speziell Torwarttrainer Frans Hoek) zur Perfektion gebracht, aktuell gelten Victor Valdes und Manuel Neuer als die bekanntesten Nachfolger von Prototypen wie Edwin van der Sar, aber auch Jens Lehmann.
Nach dem Aufnahmeverbot von Rückpässen mit den Händen und der höherstehenden Abwehrreihen wird ihre Bedeutung für den modernen Fußball seit den 90er-Jahren immer größer.