Schalke 04 – Steaua Bukarest 2:1

Tore von Papadopoulos und Raúl sichern Schalke 04 den 2:1 Sieg im vorletzten Europa League Spiel vor der Winterpause und damit vorzeitig den ersten Platz in Gruppe J. Steaua Bukarest schaffte zwar den zwischenzeitlichen Ausgleich, war bis auf wenige Szenen aber ungefährlich.

Startformationen

Huub Stevens veränderte sein Team nach dem enttäuschenden Derby gegen Dortmund nur auf zwei Positionen. Uchida musste für Höger weichen und Jurado begann Draxler auf der linken Seite im Mittelfeld.

Bukarest lief, verglichen zum Hinspiel, in der gleichen Formation auf, veränderte aber etwa die halbe Startelf. Costea ging auf den rechten Flügel und ersetzte Tatu, Rusescu spielte dafür als Mittelstürmer. Im Mittelfeld kam Biefalvi für Prepelita ins Team und in der Abwehr starteten Iliev und Martinović, während Geraldo Alves in die Innenverteidigung rückte.

Jones’ Rolle in Schalkes Spielaufbau

Schalkes Intention war das Spiel ruhig aus der Abwehr aufzubauen und aus dem Zentrum oder mit diagonalen Pässen die Flügelspieler einzusetzen. Dafür rückte Jermaine Jones häufig zwischen Joel Matip und Kyriakos Papadopoulos, die sich Richtung Außenlinie verschoben, und die Außenverteidiger rückten vor. Die drei Spieler in der letzten Reihe konnten nun auf die Außenverteidiger oder einen entgegenkommenden Offensivspieler spielen. Alternativ waren lange Bälle auf die Flügel oder in die Spitze möglich.

Lewis Holtby war, durch Jones Aufgabe sich beim Aufbau von Hinten fallen zu lassen, alleine im zentralen Mittelfeld gegen drei Gegenspieler. Aufgefangen wurde diese Unterzahl durch Jurado und Raúl, die sich neben Holtby fallen ließen oder auf den Halbpositionen für Anspiele durch die Verteidiger bereit standen. Schalke spielte dabei konsequent über außen, wenn der Ball nicht im Aufbau auf den Flügel ging, dann aus dem Mittelfeld mit diagonalen Bällen oder flachen Zuspielen auf die Außenverteidiger. Von den Flügeln wurden dann Huntelaar und Raúl bedient.

Die Taktik war so effektiv, dass Schalke schon in der ersten Hälfte zu 13 Eckbällen kam. Dazu gewann Schalke einen Großteil der Zweikämpfe und gab 9 Schüsse ab. Schalke wurde es von den Gästen aber auch nicht besonders schwer gemacht, die Zuspiele kamen in der Regel an und die Schalker wurden erst nach der Ballannahme mit Gegenspielern konfrontiert.

Bukarest versuchte es gerne mit diagonalen Zuspielen aus dem halbrechten Mittelfeld auf den linken Stürmer, der versuchte halblinks hinter Höger in den Strafraum zu kommen. Tănase war in der Regel in dieser Position, aber Costea suchte auch gerne das Sturmzentrum und Rusescu bewegte sich auf den Flügel oder ließ sich ins Mittelfeld fallen. Wobei der Mittelstürmer dabei auch defensive Aufgaben übernahm und sich nicht nur für Spielzüge anbot.

Trotz der Überlegenheit brauchte Schalke bis zur 25. Minute, um in Führung zu gehen. Papadopoulos Köpfte nach Eckball Nummer 12 und einer Flanke von Jurado das 1:0.

Eine beliebte Option im Spielaufbau: Jones rückt in die Verteidigungslinie und ermöglicht es beiden Außenverteidigern sich am Offensivspiel zu beteiligen. Die offensiven Mittelfeldspieler müssen Holtby unterstützen, um das Mittelfeld nicht zu schwächen.

Steaua wacht doch noch auf

Bukarest war in der ersten halben Stunde kein ebenbürtiger Gegner gewesen, dann erhöhten die Gäste den Einsatz und kamen in der 33. Minute prompt zum Ausgleich. Schalke hätte zu diesem Zeitpunkt schon höher führen können. Doch wie so oft, wenn ein Team zahlreiche Gelegenheiten auslässt oder nicht richtig zu Ende spielt, kommt irgendwann die Quittung.

Plötzlich war Steaua aggressiv am Gegenspieler und eroberte den Ball im Mittelfeld. Ein paar kurze Pässe später steckte Brandán den Ball auf Rusescu durch und der verwandelte zum 1:1. Schuld war an diesem Gegentreffer die halbe Schalker Mannschaft. Die Fehlerkette begann beim Ballverlust links im Mittelfeld, zog sich weiter durchs zentrale Mittelfeld als Brandán und Tănase zu leicht kombinieren konnten und endete mit zu viel Platz für den Torschützen zwischen Matip und Fuchs in der Verteidigung.

Mit dem Tor war Bukarest endgültig aufgewacht. Sie gingen ihre Gegenspieler viel früher an, als noch in der Anfangsphase und hatten längere mit Ballbesitz. Für Schalke hatte das zur Folge, dass sich ein offeneres Spiel entwickelte. In den Angriffsreihen musste nun mehr gearbeitet werden um Anspielstationen zu schaffen. Huntelaar ließ sich zum Beispiel fallen, die Bälle wurden öfter verlagert.

Außerdem konnte mal Schalkes Defensivaufstellung begutachtet werden, auch wenn Bukarest die nicht allzu sehr testete. Stevens ließ Jones vor der 4er-Kette den Raum sichern und davor baute sich in der Regel eine weitere 4er-Kette auf, wobei Raúl auch mal im Sturm blieb. Drang der Gegner nahe an den Strafraum verschob sich die Formation zu zwei klassischen 4er-Reihen.

Jurado auch am 2:1 beteiligt

Klaas-Jan Huntelaar hatte in der 53. Minute die erste große Chance für Schalke, er und Raul scheiterten aber mit ihren Abschlüssen. Raúl schaffte dann in der 57. Minute die erneute Führung, wieder nach einer Flanke von Jurado. Die Abwehr konnte nicht klären und Huntelaars Schuss wurde vor dem gegnerischen Keeper von Raul ins Tor bugsiert.

Nach der erneuten Führung zog sich Schalke immer mal wieder für ein paar Minuten zurüc, ließ aber nur Fernschüsse zu. Außerdem hätten die Gelsenkirchener noch durch Papadopoulos die Führung erhöhen können. Stevens brachte Draxler für Baumjohann, der zunächst auch rechts blieb, aber später die Seite mit Jurado tauschte.

Bei Steaua Bukarest war es vor allem der linke Flügel, der im zweiten Durchgang versuchte gefährlich zu werden. Tănase zog gerne von der Außenlinie noch vor dem Strafraum nach innen und Latovlevici hielt das Spiel breit. Viele Angriffe bleiben aber hängen, weil sich niemand den Pass durch die Abwehr traute und so kein Vordringen in den Strafraum gelang.

Fazit

Schalke 04 erreicht mit einem ungefährdeten Sieg die Runde der letzten 32 Teams. Steaua Bukarest war besonders in der ersten halben Stunde passiv und kaum mehr als ein Trainingspartner. Danach spielten die Gäste mit, hatten nach dem Ausgleich aber keine Großchance um das Spiel zu drehen. Schalke kann sich nur über die geringe Torausbeute ärgern, weil sie in allen Belangen überlegen waren.

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