Abseits und Abseitsfalle
Abseits und Abseitsfalle:
Nach den Regeln steht ein Spieler abseits oder im Abseits, „wenn er der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Gegenspieler“ (Regel 11 der offiziellen Fußballregeln). Abseits wird erst dann als Vergehen mit einem indirekten Freistoß bestraft, wenn der Spieler zum Zeitpunkt der Ballabgabe aktiv am Spiel teilnimmt.
Die Abseitsstellung ist auf die gegnerische Spielhälfte beschränkt und kann von der verteidigenden Mannschaft als Mittel genutzt werden Angreifer vom eigenen Tor fern zu halten.
Erhält ein Spieler den Ball direkt von einem Abstoß, Eckstoß oder Einwurf liegt kein Abseits vor.
Die Abseitsfalle ist ein taktisches Mittel der verteidigenden Mannschaft. Befinden sich der vorletzte Verteidiger auf gleicher Höhe (im gleichen Abstand zur Torlinie) mit einem gegnerischen Stürmer, kann ein Vorrücken der Abwehrspieler die Stürmer ins Abseits stellen. Wird dieses Vorrücken rechtzeitig auf das Abspiel des Gegners auf den Stürmer abgestimmt, erfolgt der Pass im Augenblick der Abseitsstellung des Stürmers.
Die verteidigende Mannschaft kann mit der Abseitsfalle gegnerische Angriffe abwehren und erfolgreiche Pässe in den Raum zwischen Torwart und Verteidigung verhindern.
Die Abseitsfalle erfreute sich Anfang des 20. Jahrhunderts wegen ihrer leichten Umsetzbarkeit großer Beliebtheit, war aber deshalb auch für die erste Änderung der Abseitsregel verantwortlich. Zu Beginn der 70er-Jahre wurde sie vom legendären Gloria Ajax wieder eingeführt, ist in letzter Zeit aber immer seltener geworden –aufgrund der Einführung des passiven Abseits, welches besagt, dass durch Spieler, die im Abseits stehen, aber nicht aktiv das Spiel beeinflussen, nicht Abseits gepfiffen wird, sowie einer weiteren Änderung der Abseitsregel im Jahr 2005 und des deshalb höheren Risikos beim Spiel auf Abseits.