Argentinien – Belgien 1:0
So ein Spiel verdient eigentlich keine Analyse. Und so ein Spiel bekommt auch keine.
Zumindest keine klassische.
Umsetzung fundamentaler strategischer Aspekte? Nein, danke.
Belgien presste im 4-1-4-1, welches durch gewisse Bewegungsmuster (situative Mannorientierungen im Mittelfeldzentrum) auch zu einem 4-4-1-1 werden konnte. Meistens war es aber eben ein 4-1-4-1 mit de Bruyne und Fellaini vor Witsel auf der Sechs, Origi vorne presste situativ vom Sechserraum der Argentinier aus auf die Innenverteidiger. Argentinien wich einmal mehr vom 4-3-1-2 ab und spielte im 4-4-1-1, in welchem Lionel Messi als Zehner hinter Higuain agierte, während Lavezzi und Di Maria die Flügelstürmer gaben; jeweils mit dem „falschen Fuß“. Doch ob 4-4-1-1, 4-1-4-1 oder sogar eine in Ansätzen variable Formation gespielt wird, viel wichtiger sind die zugrundeliegenden Entscheidungen für diese Formation, die wiederum auf den Strukturen basieren, welche innerhalb jeglicher Formation in den jeweiligen Spielphasen genutzt werden. Argentinien und Belgien enttäuschten diesbezüglich komplett, zumindest in Relation zu ihrem Potenzial und dem erwarteten Niveaus eines WM-Viertelfinals.
Kompaktheit, ballorientiertes Verschieben, leitende Elemente im Pressing und sauberes Positions- wie Bewegungsspiel in allen vier Phasen (Ballbesitz, gegnerischer Ballbesitz, offensiver und defensiver Umschaltmoment) waren kaum vorhanden beziehungsweise suboptimal umgesetzt. Die belgische Abwehr stand gegen den Ball bisweilen dreißig Meter von der Mittelfeldreihe entfernt, welche sich zwar phasenweise relativ nahe am einzigen Stürmer aufhielt, aber kaum mit diesem interagierte. Und manchmal hielten sie auch einen gewissen Sicherheitsabstand zu ihm. Ein dynamischeres Zirkulationsspiel mit intelligenteren Bewegungen hätte die Albiceleste enorm präsent und gefährlich im zweiten Drittel machen können, wenn sie diese Bewegungen der Belgier konstant provoziert und dann die Räume bespielt hätten.
Argentinien war aber in puncto Kompaktheit kaum besser, doch ihre Kompaktheitsprobleme waren deutlich stärker auf die Horizontale als die Vertikale fokussiert; was womöglich auch daran lag, dass die Südamerikaner sich nach der frühen Führung weitestgehend auf viel Absicherung, Zurückhaltung in den offensiven Spielmomenten und eine tiefe Defensivausrichtung konzentrierten. Eine gewisse vertikale Kompaktheit geht damit fast schon direkt einher, obwohl die Argentinier es vielfach schafften dennoch zu große Vertikalabstände zu haben.
Dennoch waren ihre Probleme in der Halbraumbesetzung auffälliger; einige Male konnten sie zwar gut mit den Außenverteidigern dynamisch die defensive Breite geben und die Flügel verteidigen, wo der ballnahe Flügelstürmer dann enger stand und sich ebenfalls gut verhielt, doch in vielen zentralen Angriffssituationen für Belgien sowie beim ballfernen Einrücken ergaben sich viele offene Räume, welche unpassend besetzt waren. Die Raumaufteilung der Argentinier war schwach, doch Belgien konnte diese irgendwo zwischen „selten“ und „kaum“ bespielen. Ursächlich dafür war das zweite große Problem in diesem Spiel, nämlich der Mangel an kohärenten und kollektiv umgesetzten Spielzügen, auch hier über alle Spielphasen hinweg.
Strukturierte gruppentaktische Abläufe? Nein, danke.
Beide Mannschaften hatten zum Beispiel einige Mannorientierungen in ihrem „System“ (obgleich ich überzeugt bin, dass die Formationen und Aufstellung den Großteil bei der Spielvorbereitung einnahmen); bei Belgien gab es die schon erwähnten situativen Mannorientierungen in der Mitte und generell viel mannorientierte Raumdeckung, während Argentinien auf allen Positionen immer wieder mannorientiert herausrückte, insbesondere aber auf den defensiven Flügeln und dort auch sehr intensiv. Zabaleta und Basanta rückten ballnah jeweils aggressiv aus der Kette heraus. Dies war auch die auffälligste und effektivste Taktik in dieser Partie, die vergleichsweise gut funktionierte.
Einzelne Ballungsräume der Argentinier im rechten Halbraum sowie das Umspielen des disharmonischen und ineffektiven belgischen Pressings waren die einzigen anderen (für mich) klar erkennbaren gruppentaktischen Vorgaben; so pendelte Mascherano zwischen einer tiefen Position im Zentrum und dem Abkippen zwischen die Innenverteidiger, Biglia war häufig im defensiven Halbraum und schob Zabaleta nach vorne oder ging selbst nach vorne, während sich di Maria und Messi auf der rechten Seite anspielbar machten, wobei Messi hier auf Biglias Bewegungen gut reagierte.
Abgesehen davon schien aber beidseitig vieles schlichtweg improvisiert oder auf Basis grundlegender und oberflächlicher Vorgaben zu funktionieren. Eine Vorgabe auf argentinischer Seite könnte „Spielt Messi an!“ gewesen sein. Schade, dass die Vorgabe hier auch zu enden schien.
Intelligente Einbindung der herausragenden Akteure? Nein, danke.
Natürlich erhielt Messi einige Anspiele und phasenweise (sh. Aufbaubewegungen von Mascherano und Biglia) wurden diese Anspiele sogar bewusst durch taktische Aspekte erleichtert, doch spätestens nach Ballannahme begann wieder die Improvisation. Messi dribbelte teilweise in sehr engen Räumen, befreite sich und suchte dann den tödlichen Pass oder das Kombinationsspiel; die Folgebewegungen seiner Mitspieler waren aber häufig schlichtweg inexistent. Di Maria bot sich zwar gut an, ansonsten waren es simple Läufe der Außenverteidiger, Higuains und Lavezzis, welche Messi als Anspielstationen dienen sollten.
Einige Male konnte Messi dann mit Dribblings den Gegner in seiner Nähe zusammenziehen und aus dieser Enge herausspielen, wodurch er sich selbst interessante Passoptionen schaffte; beispielsweise gab es ein paar Mal starke raumgreifende Pässe auf den ballfernen Flügel oder auch im offensiven Umschaltmoment. Ansonsten gab es aber wenig zu beobachten, außer Messis individueller Klasse. Besonders nach der verletzungsbedingten Auswechslung di Marias wurde es noch extremer, obgleich Higuain sich dann etwas stärker und intensiver in der Horizontale und Diagonale bewegte. Neben den mangelnden Bewegungen waren es auch wieder taktische und taktikpsychologische Probleme, welche Messis Einbindung erschwerten – unter anderem zu viele Flanken, zu viele Unterzahlkonter, zu wenig ordentliche Nachrückbewegungen und zu wenige Tiefensprints.
Bei den Belgiern war es mit Hazard ähnlich, wobei hierbei nicht nur die Einbindung, Anbindung und Art der Anspiele eine Rolle spielten, sondern auch eine schlichtweg schwächere Leistung Hazards und eine gute Spielweise gegen ihn mit Zabaleta als mannorientiert herausrückendem Flügelstürmer und di Maria beziehungsweise Perez als mithelfendem Flügelstürmer. Diesen Punkt kann man Marc Wilmots also nicht groß vorwerfen, einige andere allerdings schon.
Ein ansehnliches Spiel? Nein, danke.
Nach längerer klarer Unterlegenheit in der ersten Halbzeit spielten die Belgier mit fortschreitender Spieldauer präsenter, direkter und aggressiver nach vorne, was aber auch an der argentinischen Defensivspielweise lag. Sie zogen sich teilweise komplett zurück, pressten tiefer und vorsichtiger, während sie auch im Aufbau- und Konterspiel kaum noch Spieler ins letzte Spielfelddrittel zogen, um immer gut abgesichert zu sein. Belgien hatte dadurch viel mehr vom Spiel, aber enttäuschte komplett. Die Umstellungen von Wilmots brachten hierbei kaum etwas. Nach einer Stunde kamen Mertens für Mirallas und Lukaku für Origi; Lukaku bot sich ein bisschen stärker für lange Anspiele an und wich gelegentlich auf die Flügel heraus. Eine wirkliche taktische Veränderung exklusiver der Bewegungsmuster durch ihre eigene Spielweise konnte man aber nicht herauslesen. Ähnliches war beim Wechsel in der 75. Minute von Chadli für Hazard (ja, Hazard) der Fall.
Aber dafür gab es eine fast schon radikale Anpassung in der Schlussphase – van Buyten schob als Mittelstürmer nach vorne, Fellaini rückte von der Acht ebenfalls immer in die Spitze und somit gab es mit diesen beiden und Lukaku gleich drei enorm luftzweikampforientierte Strafraumspieler. Komplettiert wurde dies vom herumdriftenden Kevin de Bruyne, der wie üblich eine sehr bewegliche und ausweichende Offensivrolle hatte. Mertens und Chadli gaben die Breite und ein paar Flanken, während Witsel auf der Sechs das vor der Dreierkette aus Alderweireld, Vertonghen und Kompany absicherte; übrigens – wer sagte, nur Löw spiele mit vier Innenverteidigern in der Viererkette? Doch auch diese Anpassungen Wilmots‘ veränderten kaum etwas, die Versäumnisse wurden nämlich vor dem Spiel in der Gegnervorbereitung sowie im Trainingsbetrieb in puncto Gruppentaktik und Strategie gemacht. Sowas ist im Spiel kaum zu korrigieren.
Die Anpassungen der Albiceleste waren allerdings nicht besser. Perez für Di Maria bedeutete zum Beispiel keine Veränderung der Spielweise, sondern man hielt einfach daran fest, obwohl di Maria fehlte. Ein 4-3-1-2 wäre zum Beispiel ebenso die bessere Wahl gewesen wie veränderte Abläufe im Positionsspiel. Palacio für Lavezzi zu Beginn der Schlussphase war eine weitere positionsgetreue, aber in der Rollenverteilung unpassende Veränderung.
Doch Sabella machte es später noch „besser“; seine Mannschaft agierte nicht nur überaus tief, dabei aber trotzdem gegen schwache Belgier instabil, sondern auch offensiv wie erwähnt passiv und er stellte dann folgerichtig um, indem er Gago für HIguain brachte. Ein asymmetrisches 4-5-1 mit leicht höherem Palacio war die Folge. Am Ende hatte Argentinien einen Schuss aufs Tor in der achten Minute und einen zweiten in der 93. Minute – „Alibiceleste“.
Belgien war aber auch nicht viel besser. In diesem Spiel der unausgeschöpften Potenziale schossen sie gar nur einmal aufs Tor und zwar in Minute 26; jeweils 10 Abschlüsse auf beiden Seiten gab es in neunzig Minuten. Das war fast so langweilig wie die langen Bälle in der Schlussphase.
Look at #BEL’s shot quality. Low number of shots, but even worse quality of chances, not been close to equalizing. pic.twitter.com/gTLKWhRpOs
— 11tegen11 (@11tegen11) 5. Juli 2014
Jeweils um die 80% Passgenauigkeit in einem Spiel von schwachem Pressing und geringer Kompaktheit muss man auch erst einmal mit diesen Spielern schaffen. Insgesamt also ein taktisch und spielerisch armes Spiel, welches Sabella diesbezüglich gut zusammenfasste, als er nach dem Spiel sagte, bei Messi gehe es nicht nur um seine Tore, sondern dass er das „Wasser in der Wüste“ sei. Aktionen wie diese sorgten dafür, dass der Zuseher vor dem Fernseher oder im Stadion nicht komplett verdurstete.
113 Kommentare Alle anzeigen
credi 7. Juli 2014 um 21:47
„I think that, in terms of the balance we showed and the football we played, it was our best match so far. Our performance was excellent tactically, strategically and in how a team should behave, with team-mates putting themselves on the line for each other,“ Alejandro Sabella
Der Mann muss ein Idiot sein. Null Torchancen für Belgien – natürlich kein taktisches Verdienst Argentiniens, sondern Unvermögen der Belgier. Die Spielerbewegungen der Argentinier im Freilaufen waren exzellent und Belgien konnte gegen die argentinische Ballsicherheit im Rausspielen nichts tun – natürlich ein Resultat der grottenschlechten Raumaufteilung Argentiniens oder so…
tomci 7. Juli 2014 um 22:04
Hab nicht viel von dem Spiel gesehen, aber was man da an Pressingresistenz bei Argentinien gesehen hat hätte wohl auch schon ausgereicht um eine biedere Truppe wie Belgien mal zu neutralisieren. (DAS war keine Ironie^^)
Koom 7. Juli 2014 um 14:55
Weil speziell, aber nicht nur, ARG so wirkt:
Die WM erinnert mich wirklich stark an Fußball von vor 15-20 Jahren. Die meisten Mannschaften bieten eine gute Defensivorganisation, vorne hilft der liebe Gott – mal als Verkörperung (Messi, Neymar, Ronaldo etc.), mal als „Wunsch“.
Am „konstruktivsten“ auf dem Platz empfand ich bislang die N11, auch wenn die ebenfalls kein Feuerwerk abgebrannt haben und die Offensive sehr abgesichert betreiben. Aber es wirkt dort wenigstens nicht wie ein „einer gegen alle“ oder „irgendwie geht der Ball schon ins Tor“, sondern es hat eine gewisse Struktur über die Standards und die flexiblen Bewegungen insbesondere Müllers.
Erscheint dies (also die Aussage zur WM allgemein) nur so? Spielen alle Teams in ihren Qualis auch so „vorsintflutlich“? Oder sind wir durch die CL und Bundesliga nur relativ verwöhnt, was strukturierten Fußball mit Konzept angeht?
Um mal wieder den Bezug zu ARG zu bekommen:
Auch und gerade dort wirkt es so, dass ARG ein recht wirkungsvolles, wenn auch „herkömmliches“ defensiv-taktisches Korsett erhalten hat und vorne hat man dieses mal einen Messi, der in Form ist und seinen Platz gefunden hat, plus 2 weitere Spieler, die formstark wirken (Higuain und Di Maria).
ARG ist deswegen für mich momentan Favorit, wobei der Verlust von Di Maria gewaltig ist. Aber man fliegt unter dem Radar, arbeitet die Spiele relativ souverän ab und bringt keine Skandale und ein fitter Messi ist für jeden Gegner ein Problem. Ich denke mal, dass sich Messi auch durch die NL-Fünferkette löten können wird, da spricht einfach schon der Unterschied an individueller Klasse, der da zum Tragen kommen wird.
nougat 7. Juli 2014 um 15:24
„Um mal wieder den Bezug zu ARG zu bekommen:
Auch und gerade dort wirkt es so, dass ARG ein recht wirkungsvolles, wenn auch “herkömmliches” defensiv-taktisches Korsett erhalten hat und vorne hat man dieses mal einen Messi, der in Form ist und seinen Platz gefunden hat, plus 2 weitere Spieler, die formstark wirken (Higuain und Di Maria). “
solange jeder angriff im keim erstickt wird und wirklich nichts in die box kommt, ist alles gut für ARG. aber bei dem fliegenfänger von denen würde es mich doch arg wundern, wenn da mal nicht etwas gegen die starken niederländer durchflutschen sollte.
ich möchte gerne ARG sehen, ob sie zurückkommen können. NED konnte das ohne große aufregung gegen mexiko.
der druck liegt meines erachtens bei ARG – nicht bei NED. die holländer werden mental wesentlich stärker drauf sein und hoffentlich die zyniker wegputzen.
Gatling 7. Juli 2014 um 17:09
zu den beiden Torwarts:
würde sie nun nicht als Fliegenfänger bezeichnen, aber insgesamt sind beide allenfalls leicht überdurchschnittlich. Cilissen ist jung, international unerfahren und hat gegen Australien glaub ich schon ein haltbares Ding reingelassen. Romero spielt auch „nur“ bei Genua und ist ebenfalls nicht sonderlich souverän in seinen Aktionen. Bei Romero kommt dazu, dass keiner der fünf bisherigen Gegner eine Offensive mit besonderer Aggressivität und klar überdurchschnittlicher Klasse aufbieten konnte.
Wenn die Niederlande mit Robben, van Persie und Snyder aber in den Strafraum kommt wird er erstmals mit dieser Situation konfrontiert werden.
Das Problem bei der Niederlande ist natürlich, dass sie überhaupt bis dahin kommen. Die Abwehr und das defensive MF ist ziemlich unerfahren und wenig spielstark.
Ich halte es für recht wahrscheinlich, dass dieses Spiel durch Tore entschieden wird, die ein Neuer halten würde – ein Cilissen oder Romero aber durchlässt. Fragt sich nur, wer mehr durchlässt 🙂
nougat 7. Juli 2014 um 19:36
„zu den beiden Torwarts:
würde sie nun nicht als Fliegenfänger bezeichnen, aber insgesamt sind beide allenfalls leicht überdurchschnittlich. “
– ich habe ja auch nicht von Cillessen gesprochen, sondern vom argentinischen torwart Romero, der meines wissen bei monaco in der letzten saison auch nur auf der ersatzbank gesessen hat. wenn ich mir seine „parade“ beim 1:1 gegen nigeria ansehe und mich an die eine spezielle kontersituation – es muss wohl gegen die schweiz gewesen sein, gg drmic – erinnere, da kann man dann schon große defizite konstatieren, die einem erstklassigen keeper so nicht ohne weiteres unterlaufen dürften.
Gatling 7. Juli 2014 um 20:31
war nicht als kritik an deinem post zu sehen, sondern als ergänzung, deshalb hab ich cilissen mit rein genommen. Weil der ungefähr genauso gut oder schlecht wie Romero ist. Deshalb haben beide ja auch nur 2 oder 3 Mio Marktwert.
UncleJack 8. Juli 2014 um 01:37
Für was es auch immer wert ist: Johan Cruiff findet offenbar auch, daß die deutsche Mannschaft bei dieser WM auf die von Dir beschriebene Weise herausragt. Im folgenden erst der ‚Originalton‘ aus seiner jüngsten Kolumne in „De Telegraaf“ und danach meine Übersetzung:
„Zoals ik het voetbalniveau van dit WK over de hele linie niet bijzonder vind. … Natuurlijk zie je Neymar, Messi, Hazard en Robben prachtige acties maken, maar dat wil niet zeggen dat het elftal goed voetbalt.
De enige die dat als team wel doet, is Duitsland. De passing, het vrijlopen, positiespel en de manier waarop de doelman wordt gebruikt, qua voetbal steken ze er bovenuit. Ik geniet in het bijzonder van Toni Kroos. Die jongen doet werkelijk alles goed. Zijn balbehandeling is zelfs bijna perfect. Altijd geeft hij zijn passes de juiste snelheid mee. Mooi om te zien.“
Wie ich auch das Niveau des Fußballs bei dieser WM i.A. nicht besonders gut finde. … Natürlich sieht man wunderbare Aktionen von Neymar, Messi, Hazard und Robben, aber das bedeutet nicht, daß die Mannschaften guten Fußball spielen.
Die einzige Mannschaft, die das tut, ist die deutsche. Mit ihrem Passen, Sich-Freilaufen, Positionsspiel und die Art und Weise, wie der Torwart in das Spiel eingebunden wird, sticht die deutsche Mannschaft hervor. Ich genieße das besonders im Fall von Toni Kroos. Der Junge macht wirklich alles richtig. Seine Ballbehandlung ist sogar beinahe perfekt. Immer gibt er seinen Pässen die richtige Geschwindigkeit mit. Schön, so etwas zu sehen.
credi 8. Juli 2014 um 02:14
ich habe jedes Spiel der Deutschen und der Argentinier bisher gesehen. Das Freilaufen ist bei Argentinien besser, finde ich. Nach vorne geht bei allen nicht besonders viel. Wo waren z. B. herausgespielte Torchancen der Deutschen gegen Frankreich? Fehlanzeige bis Schürrle kläglich verschoss im Stile eines Volldepps (zwei Mal dieselbe Situation identisch peinlich versiebt). In Halbzeit 2 hatten die Franzosen gute Einschussmöglichkeiten und hatten nur durch Pech oder Glanzparaden keinen Ausgleich geschafft. Auch in der ersten Halbzeit waren sie gefährlich nahe am Führungstreffer. Das war ein absolut ausgeglichenes Spiel, finde ich, Deutschland hatte einfach den glücklicheren Ausgang. Der Siegesrausch macht daraus einen Taktiksieg, dabei war die zweite Halbzeit eine astreine Zitterpartie. Passquote und Anzahl bei Argentinien ist ganz ähnlich derjenigen der DFB-Truppe. Cryuff erzählt Käse. Oder hat er das Algerienspiel gemeint?
MR 8. Juli 2014 um 03:22
Cruyff hat durchaus Recht, allerdings muss man natürlich genau lesen, was er lobt.
„Mit ihrem Passen, Sich-Freilaufen, Positionsspiel und die Art und Weise, wie der Torwart in das Spiel eingebunden wird, sticht die deutsche Mannschaft hervor.“
Von Torchancen und Angriffsspiel im Allgemeinen spricht er nicht. Was er beschreibt ist vor allem Aufbau- und Mittelfeldspiel.
nougat 8. Juli 2014 um 09:29
sehr merkwürdige interpretation von Cruyff.
er schreibt doch nur, dass außer deutschland niemand guten fußball spielt, während andere nationen sich vorwiegend auf aktionen ihrer ausnahmekönner verlassen.
in der aufzählung der stars befindet sich auch Robben, und damit schließt er dann auch die niederländer ein, respektive van Gaal. holland spielt keinen guten fußball, also haben sie den cup nicht verdient. so würde ich ihn interpretieren. typisch Cruyff halt.
credi 8. Juli 2014 um 10:24
Meine Erwähnung des Angriffsspiels war auf „guten Fussball“ a la Cruyff gemünzt im generellen Sinne, da er doch als Offensivliebhaber gilt.
Aus seinem Zitat geht auch nicht hervor, dass er „Passen, Sich-Freilaufen, Positionsspiel“ nicht auf Spielangriffe bezieht – warum sollte er das „nur“ auf den Spielaufbau beziehen? Die Einschränkung nennt er nicht. Gelten doch auch im Angriff als die Grundmittel, denke ich. Der Spielaufbau aus der eigenen Hälfte wiederum ist bei Argentinien meiner Ansicht nach bisher insgesamt stärker als bei der DFB-Truppe, wobei Lahm über Rechts im Frankreichspiel endlich eine spürbare Verbesserung gebracht hat. Vorher war das teilweise schmerzhaft mit anzusehen. Aber solche Probleme wie sie von der DFB-Seite nicht nur im Algerienspiel offenbar wurden, einen Spielaufbau oder „Passen, Sich-Freilaufen, Positionsspiel“ hinzubekommen, habe ich von den Argies noch gar nicht gesehen. Finde die Äußerungen Cruyffs daher falsch. Aber wir werden in den nächsten Spielen wieder schlauer werden. Ob die DFB-Truppe gegen hochaggressive Brasis einen Spielaufbau hinbekommt, das wird eine Schlüsselfrage. Hoffen wir, dass der Schriedsrichter nach Fussballregeln pfeift und es nicht wieder ein Rugbyspiel wird. Sonst bewahrheitet sich eventuell, was Siegenthaler schon vor der WM wusste:
„Herr Siegenthaler, Brasilien hat vor einem Jahr beim Confed-Cup sehr auf taktische Fouls gesetzt.
Siegenthaler: Ich war danach bei der FIFA und habe gesagt: Wenn die Schiedsrichter bei der WM da nicht durchgreifen, ist der Pokal vergeben. Um die 90 Prozent der Gegenstöße in einem Spiel wurden von Brasilien mit Fouls unterbunden. Damit nehmen sie dem Gegner taktische Waffen weg. Hat der Schiedsrichter den Mut, beim zweiten Mal Gelb-Rot zu geben? Drinnen sind 80 000 Menschen, draußen 200 Millionen. Zumindest ist ein Fragezeichen erlaubt.
http://www.tz.de/sport/fussball/sieg…i-3618777.html „
credi 8. Juli 2014 um 10:30
Cruyff sollte doch mal Trainer der Elftal werden und allen endlich zeigen wie man guten Fussbal spielen lässt- oder warum ist das noch immer nicht geworden? Kein Mumm, kein Bock zu scheitern und den Nimbus des Allergrößten zu verlieren? Weiss jemand zufällig, warum Cruyff sich erfolgreich vor diesem Posten drücken kann?
Gh 8. Juli 2014 um 10:31
Glaube hat was mit seiner schweren Herzkrankheit zu tun. Oder wie es der Franz mal ausdrückte: „Lieber spring ich vom Balkon“.
credi 8. Juli 2014 um 10:49
Aha, Herzkrankheit ist nun wirklich ein guter Grund kein Holländischer Nationaltrainer zu werden. Die Belastung würde wohl keine Versicherung durchwinken – völlig zu Recht. Ich interpretiere mal frei in Cruyffs Aussagen wahrscheinlich völlig zu Unrecht rein, dass er sagen will: Also, Eiserne Tulpe (van Gaal), wenn Du diese defensive Scheisse weiter durchziehst, werde ich weiter die angeblich defensiv-zynische Fussballtruppe schlechthin, die DFBler, in den Himmel loben – nur um Deine Arbeit zu sabotieren. Hast Du das kapiert – ich bin der Größte und wenn ich am Ende überlaufen muss, um das zu markieren. Oder so ähnlich…
air force 1 7. Juli 2014 um 14:24
MR schreibt:
„6. July 2014 at 17:09
„Mal ein allgemeiner Tipp zu deiner Beteiligung; auch falls du nicht wieder der erste User sein willst, der gesperrt wird:
1. Beschränk dich bitte auf themenrelevante Punkte und versuch nicht mit jedem Kommentar die Welt zu erklären.
2. Hör bitte auf, jeden noch so umfangreichen Themenkomplex mit zwei Sätzen erklären zu wollen. Die Zusammenhänge auf der Welt sind nicht so einfach. Die Selbstsicherheit, in der du argumentierst, und die Bestimmtheit, mit der du auch noch die fernliegendsten Spekulationen vorträgst, lassen deine Kommentare völlig albern wirken und sind auf Spielverlagerung deplatiert. (edit: Oh, wie passend, dass Soulcollector das zeitgleich ebenfalls anmerkt. Sollte dir zu denken geben.)“
__________________________________________________________
@MR
Ist dies an mich gerichtet ( air force 1 ).?
Zwischen gut und sehr gut gibt es einen Unterschied- streng dich an und hör das Maßregeln auf. Argumentiere in der Sache und nicht mit leeren Floskeln. Und komm dann nicht mit Blub + Nougatstangen an.
Ich selber bemühe mich darum jeden der hier etwas formuliert zu respektieren- man antwortet ja eh nur auf die Sachen denen man einen gewissen Wert zumisst- vermisse „Lobanowskyj“.
Der schärfste Kritiker ist manchmal genau der Derjenige der die eigene Performance auf einen anderen Level hebt.
Fussball besteht zum Großteil aus Zweikämpfen und auch hinsichtlich der Spieltaktik gibt es nun mal verschiedene Konzepte die da aufeinander prallen.
Wenn man dies nicht akzeptiert wäre eventuell „Tiger Woods und das Putten“ eine Taktikanalyse wert. Oder man lässt sich mal von seiner Nanny sanft über das Haar streicheln…
Wenn man hier im Forum schon keine Zweikämpfe annimmt wie kann man diese dann von den DFB Kickern einfordern?
@RM
Zum „Mannorientierten Pressing“
Natürlich hätte „Pressing“ als Formulierung gereicht. Wollte jedoch verstärkt darauf hinweisen dass hier das Pressing nicht in Form einer Pressingfalle ( wie zum Beispiel CHI es gegen Marcelo erfolgreich praktiziert hat ) sondern schlicht und einfach im 1 gegen 1 von ARG gegen BEL praktiziert wurde.
Offensichtlich war dieses Pressing von ARG wirkungsvoll genug um eigentlich nie einen echten Spielfluss bei BEL zuzulassen- und darauf war es wohl ausgerichtet.
Mich würde mal interessieren ob wir ( DFB Elf ) ebenso wie CHI in der Lage sind Pressingfallen auf Marcelo bzw. Maicon / Alves oder auch Dante ( wenn er denn spielt ) anzuwenden?
Hätte da einen Vorschlag: Özil + Müller könnten da von einem aufrückenden Höwedes unterstützt werden.
Ironie, eine Pressingfalle mit Özil ( Gelächter im Hintergrund ).
Da ist schon noch 20 % spieltaktische Verbesserung im Gegensatz zum FRA Spiel möglich.
Und hier an dieser Stelle erwarte ich einfach dass man bei SV mal klar darlegt wie diese Steigerung möglich ist. Hier in dieser Sache Lösungen zu offerieren ist eventuell wertvoller als User zu maßregeln.
Von ARG zumindest habe ich keine Pressingfallen auf DvB zum Beispiel gesehen.
Vertonghen und Kompany sind da wohl weniger anfällig.
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MR 7. Juli 2014 um 15:12
Ich hab keine Zeit mich mit deinem wirren Blödsinn rumzuschlagen. Und ich seh auch nicht, wo du ein Kritiker sein sollst. Von deinen Beiträgen beziehen sich vlt 10% auf unsere Artikel. Normalerweise setz ich mich sehr gern mit fundierter Kritik außeinander. Themenfremde Aufsätze voller Pseudo-Allwissenheit zähl ich aber nicht dazu, das verstehst du sicher.
Sei froh, dass wir dir trotzdem für deine Vorträge hier eine Plattform bieten, und halt dich an meine Ratschläge, sonst ist diese Plattform weg. Wenn du dazu noch eine Anmerkung hast, schreib mir eine Mail an [email protected]. Unter dem Artikel zu Argentinien gegen Belgien werd ich sie löschen.
blub 7. Juli 2014 um 15:27
like
Zaungast 7. Juli 2014 um 19:45
Oh, Airforce, was hast du nur angestellt, dass dich der Direx ins Büro zitiert!
mk 7. Juli 2014 um 15:16
Voll gut, du wirst immer mehr zu deiner eigenen Karikatur. Du bist bald der Franz Beckenbauer unter den Lesern von SV. Irgendwann denkt man sich: „Jo mei, der airforce…“. Würde ich eher nicht als Kompliment verstanden wissen wollen 😉
AP 6. Juli 2014 um 23:35
Irgendwie geht es hier in den Kommentaren garnicht mehr um Taktik und das Spiel ansich. Hier geht es darum die Autoren und einige Stammleser anzugehen. Es wird garnicht über die schlechten gruppentaktischen Abläufe bei ARG diskutiert, sondern über die angebliche Arroganz von RM, der auf seinem Blog, seine Meinung schreibt. Und wer keinen Unterschied zu Leistung zw DEU und FRA sieht, ist eh doppelt falsch hier.
Ist einfach nur ecklig, dass nach einem Algerien Spiel dreimal soviele Kommentare kommen, wie nach einer tollen Leistung gg FRA.
Schließt doch einfach die Kommentarleiste und dann kann wer will seinem Nachbar von diesem arroganten Österreicher erzählen.
CH 7. Juli 2014 um 14:35
Ich halte das für normal:
Meiner Meinung nach ist, ist dieser Austausch in Teilen reflexhafter Widerspruch zur Selbstgewissheit und der damit verbundenen Ausrucksweise der SV-Authoren (vulgo, zur Form) und teilweise eine inhaltliche Diskussion zwischen Korrelation (á la „zwei Mannschaften unfähig sich gegenseitig weh zu tun“) und Kausalität („eine starke Mannschaft besiegt die anderere mit minimalen Aufwand“). Die Unfähigkeit letzteres auseinanderzuhalten sorgt wahrscheinlich für die Mehrzahl aller Streitereien, die die Menschheit so führt.
Die Form hat hat ES mit seinen Kommentar „Fußballkritiker“ schon sehr gut auf den Punkt gebracht und eingeordnet.
Den Inhalt bewerten die einen mit ihrem Erfahrungsschatz so, die anderen in Ihrem Kontext halt anders. Wenn beide Parteien dann noch sehr unterschiedliche Voraussetzungen in Wissen und Ausdruck mitbringen, lässt sich so eine Diskussion kaum noch vernünftig führen. Die Fähigkeit einen Schlussstrich zu ziehen, wird dann schon zum Geschenk.
User 7. Juli 2014 um 14:40
Und ich dachte die Menschheit streitet immer nur ums Geld.
Berliner 7. Juli 2014 um 22:04
Selten so einen Unfug gelesen.
1.Wenn jemand auf „seinem Blog“ arrogant schreibt, dann kann man dies in den meisten Fällen durchaus anmerken. (Ich finde RMs Beitrag nicht arrogant, ein besonders tolles Stilmittel vermag ich in der „Verweigerung“ einer Spielanalyse aber auch nicht zu entdecken und auch kein originelles Stilmittel.
2. Den Kontrast zwischen einer „schlechten Leistung“ gegen ALG und einer „tollen Leistung“ gegen FRA sieht auch mindestens ein Autor von Spielverlagerung nicht. Für die Existenz eines solchen Kontrastes sollte man dann -im richtigen Thread- argumentieren.
3. Die Krönung ist aber die Analyse von CH. Wenn ein User zwei schache Mannschaften sieht und ein anderer User eine starke und eine schwache, dann liegt diesem Disput kein Disput um Korrelation oder Kausalität zugrunde. Kleiner Tip: Solche Dispute sind dann einschlägig, wenn zwischen zwei Ereignissen, dessen Existenz keiner der Disputanten bestreitet, ein Streit um die Art der Relation zwischen diesen Ereignissen besteht. Dein Beispiel einer Aussage über Korrelationen ist keine Aussage über Korrelationen.
AP 7. Juli 2014 um 22:45
Wenigstens fühlst du dich ein wenig angesprochen. Bin überrascht. Aber ist ja klar, dass es für dich Unfug ist. Der Beitrag stammt ja auch nicht aus deiner Feder. Deine ganzen Beiträge starten ja alle nach dem Motto, erstmal schön austeilen, dann viele Klugscheißersätze und schön drauf auf das ungebildete Pack.
Berliner weiß wie die Welt funktioniert. Ich muss eig nur noch über deine Beiträge schmunzeln. Da wo du sitzt, muss es sehr dunkel sein.
CH 8. Juli 2014 um 09:38
quod erat demonstrandum
JS 7. Juli 2014 um 19:20
Stammleser vs. Stammtischleser
Demetrios 7. Juli 2014 um 22:56
Und da wundert sich noch einer, dass es immer noch kein Forum gibt. Um ehrlich zu sein: Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich mich darauf freuen sollte.
Ich ärgere mich jedenfalls immer wieder, die Kommentare hier zu lesen. Das verdirbt mir fast schon die Freude an den eigentlichen Artikeln. Oft filtere ich im Schnelldurchlauf nach den Kommentaren der SV-Autoren – in der Hoffnung, dass diese nur auf themenbezogene Kommentare antworten.
Fabian 8. Juli 2014 um 09:53
Da bin ich ganz und gar deiner Meinung. Ich hoffe und erwarte einfach mal, dass sich die Situation nach der WM wieder abkühlt. Falls nicht, sollte dringend über eine verstärkte Moderation oder ähnliches nachgedacht werden. Trolle im weiteren Sinne, Rüpel, Verschwörungstheoretiker und Verstöße gegen die Netiquette findet man in jeder größeren Onlinecommunity. Ab einem gewissen Punkt muss man da einfach aktiv gegensteuern.
Maturin 6. Juli 2014 um 17:08
Ich habe Argentinien zwar stabil gesehen und sie gefielen mir besser als mit der Raute aber ich muss zugeben, dass das durchaus auch an Belgien gelegen haben könnte. Die Frustration ob der fehlenden offensiven Abläufe bei Argentinien kann ich nach vollziehen und teile ich, da hätte ich mir mehr erwartet, gerade nach dem man früh in Führung gegangen ist. Das Potenzial zu starken Gegenangriffen ist da und das hat man in der Quali teilweise gesehen aber während der WM bekommen sie es nicht auf den Rasen.
Ich denke RM, du hast dir auch deutlich mehr von der argentinischen Mannschaft erwartet, und das hört man teilweise ein wenig raus.
Ich sehe die Holländer übrigens nicht im Finale, irgendwie habe ich das Gefühl das die Argentinier den grossen Glauben an den Erfolg haben und es irgendwie schaffen werden, wenn auch wieder nur auf Grund eines Momentes von Messi.
RM 6. Juli 2014 um 17:28
Ja, eben, ich habe ja auch Argentinien für das Heft gemacht und mir eben von Sabella ebenfalls mehr erwartet. Ich tippe übrigens auf einen WM-Sieg von Argentinien, tat ich vor zwei Jahren, tat ich vor der WM, tue ich noch immer. Nur: Sie machen es sich mit ihrer Spielweise (viel viel viel) schwerer als sie müssten. Viele Mannschaften haben es sich aus taktischer und spielerischer Sicht mehr verdient; Belgien aber nicht, was ich schon in der Qualifikation fand (habe als Kroate Belgien mehrmals „gescoutet“). Die haben tolle Spieler, sind aber taktisch ebenfalls überaus schwach.
User 7. Juli 2014 um 12:08
Warum tippst du dann auf Argentinien? Personell – nicht der beste Kader (Abwehr), taktisch – wie du ja schreibst schlechtestes Team im HF – spielerisch unter den Möglichkeiten… was machen sie deiner Meinung nach besser als die anderen?
RM 7. Juli 2014 um 12:17
a) game theory
b) Messi
c) Messi
User 7. Juli 2014 um 13:00
Ok, danke! Deckt sich dann: Messi gewinnt in einer Hommage an die großen südamerikanischen 10er die WM mit einem Retroargentinien. Die Renaissance von La Pausa. Ich halte Messi für so verrückt, dass er das die ganze Saison über vorbereitet hat.
Gatling 7. Juli 2014 um 12:52
ich weiß nicht, wie Du die personelle Kader-Beurteilung machst. Eine wichtige Ressource dafür ist natürlich transfermarkt.de.
Hier ist nicht nur der generelle Marktwert der holländischen Mannschaft deutlich niedriger, in der Defensive ist es ein Dimensionsunterschied. Die holländische Defensive besteht fast ausnahmslos aus recht jungen Spieler, die wahlweise bei Ajax, Feynoord oder einem B-Verein im Ausland spielen. Internationale Titel sind soweit ich es gescannt habe nahezu komplett Fehlanzeige. Die Holland Liga ist sicher keine schlechte, aber sicher 1-2 Dimensionen entfernt von Spanien, England, Deutschland und Italien.
Die argentinische Defensive ist auch definitiv kein Prunkstück, man hat aber schon 3-4 sehr erfahrene und erfolgreiche Kräfte drin.
Aus meiner Sicht ist ARG in einer leichten Favoritenrolle. Die Achillesferse der Argentinier ist sicherlich das schlechte Kopfballspiel, sowohl defensiv wie offensiv. Wenn Holland was machen sollte, dann sicherlich immer wieder mal Kopfballangriffe durchziehen und auf „gefoult werden“ spielen mit anschließender Kopfballflanke.
User 7. Juli 2014 um 13:02
@Gatling: meinte: nicht der bester Kader (von allen Halbfinalisten) und nicht: schlechterer Kader als Holland.
Gatling 7. Juli 2014 um 14:50
oh, dann habe ich deinen post falsch verstanden, sorry.
Gatling 6. Juli 2014 um 15:58
Di Maria hats wahrscheinlich verrissen…
Pech wenn der zweit beste Spieler flöten geht.
Stefan Gee 6. Juli 2014 um 14:15
@ RM: nicht so von den Trollen reizen lassen, einfach weiter so.
sappydharma 6. Juli 2014 um 13:13
Welche Systemumstellung hätte gestern für Belgien eine Wende bringen können? Ein 2.Stürmer in der zentrale? Aber am Ende waren sowieso die kopfballstarken Fellaini und v.Buyten vorne drinnen und ich hatte das gefühl, dass 10 belgier im gegenerischen strafraum stehen könnten und es würde dennoch kein tor fallen.
Wie habt ihr Biglias Rolle bei Arg gestern gesehen?
sappydharma 6. Juli 2014 um 13:08
Ich fand Higuain gestern in der ersten Halbzeit bärenstark. Er war gestern der Schlüssel, neben Messi, Di Maria.
Was ich am belgischen System dennoch spannend finde sind die permanenten Rochaden im Offensivspiel, das hat mit der offiziellen Aufstellung teils gar nichts mehr zu tun(hats natürlich oft nicht). Ihre Spielanlage ist schon spannend.
Eine Katastrophe waren die Standards von De Bruyne und das fehlende Tempo im letzten Drittel. Kompany hatte gestern einen schlimmen Tag-war extrem unsicher. Da hatte Belgien eine 6 zu 1 Überzahl in der Defensive und er lässt sich dennoch zum Faul hinreißen, welches der Schiri zum Glück nicht checkt. Nur ein Rätsel wie ich mit derart hoher individueller Klasse so unkreativ gegen die argentinische Defensive zu werke gehen kann…
Fandet ihr Belgien unter Leeskens besser oder seid ihr der Meinung dass Wilmots der absolut richtige Mann ist?
sappydharma 6. Juli 2014 um 13:00
Was hat denn Fellaini da gestern alles gespielt? War das nicht ein 8er, ein 10er oder am Ende sogar ein 2.stürmer? Er hat mich irgendwie an Ballack erinnert, auch aufgrund seiner Kopfballstärke. Kann mir jemand sein taktisches Spiel gestern erklären? Das war doch von einem normalen 8er weit entfernt. Er war teilweise weiter vorne als De Bruyne.
blub 6. Juli 2014 um 13:08
Das ist ein stück weit so üblich bei Belgien, das Fellaini mit de Bruyne tauscht und Fellaini die höhere Rolle einnimmt und de Bruyne für die Ballverteilung zustädnig ist. Liegt den spielertypen ja auch näher.
Das Problem ist halt das Fellaini dann große wege zwischen seinen grundräumen zurücklegen muss.
Schlechte Flanken sind zwar immernoch ne scheißidee, aber wenn schon dann bitte auf Fellaini 😉
sappydharma 6. Juli 2014 um 13:16
Ok, danke!! Kann man sein Spiel mit dem von Michael Ballacks in der deutschen Nationalmannschaft, bevor er sich freiwillig als zweiten Sechser zurückzog, vom Typ her vergleichen?
RM 6. Juli 2014 um 13:25
Doppelacht gegen den Ball mit unterschiedlichen Verantwortungen im Herausrücken und in der Mannorientierung, mit Ball pendelte Fellaini sehr vertikal und war häufig hoch, de Bruyne von den höchsten Punkten etwas tiefer und insgesamt horizontaler, später schob Fellaini dann zuerst höher und konstanter und durchgehender in den Zehnerraum, am Ende dann komplett ins Sturmzentrum mit der damit verbundenen 3-1-1-5-Umstellung bei Belgien.
sappydharma 6. Juli 2014 um 15:15
Danke!!
Ich bin beruhigt, dass ich das so anhört wie ich es am Ende eigentlich eh gesehen habe, nur dass ich es nie so gut erklären könnte.
SCP-Poker 6. Juli 2014 um 11:50
Rene, ich finde deine Analyse beschreibt das Spiel sehr gut. Es war einfach scheiße. Bei Argentinien fiel das nur nicht so auf, da sie früh ein Tor erzielten und noch Messi hatten.
mk 6. Juli 2014 um 11:15
„Es ist eine große Freude, es war ein exzellentes Spiel. Wir gehören zu den besten vier Mannschaften der Welt. Es war taktisch und strategisch ein erstklassiges Match. […]“ – A. Sabella
Ich musste schon sehr lachen als ich das gelesen habe. Aber gut, wenn man es sich einredet, glaubt man es wohl irgendwann selber.
„Alibiceleste“ ist übrigens nice. Da musste ich auch sehr lachen.
Ansonsten kann ich die Diskussion hier nicht verstehen. Ich hab Argentinien zwar in der ersten Halbzeit auch nicht sooo schlecht gesehen, aber auch Welten von dem entfernt, was man von einem Viertelfinalisten erwarten können muss. Aber es war auch letztendlich nicht wahnsinnig überraschend, weil die argentinischen Spiele zuvor auch nur unwesentlich besser waren in meinem Augen. Jedenfalls die beiden die ich gesehen habe. Was in der ersten Halbzeit noch zu sehen war waren relativ planvoll scheinende Fallbewegungen von Higuain in den Zwischenlinienraun, von wo man was hätte machen können, wenn nicht nur Messi dagewesen wäre. Und di Maria. Aber wenn solche individuell schlecht eingebundenen Bewegungen schon eins der Highlights sind, kann es mit kollektiven Abläufen nicht weit her gewesen sein.
Und ich finde polemische Grantler-Analysen ganz witzig. Hoffentlich gibt’s aber bei dieser WM keinen Anlass mehr dazu.
mk 6. Juli 2014 um 11:24
Achso, zu Belgien: in meinem Augen fast noch frustrierender. So viel Potential, so wenig Output. Und dann nimmt er Hazard raus, als der gerade mehr ins Zentrum zu rücken schien und eventuell mehr Einfluss aufs Spiel hätte nehmen können, weil er ja sowieso nur rumstehen würde, wenn der Ball auf Fellaini, Lukaku und van Buyten gebolzt wird. Meinetwegen kann man ja bolzen, aber dann sone schwache Staffelung für zweite Bälle… Aber immerhin die Einsicht bei van Buyten: „Wenn Deutschland [oder eine andere gute Mannschaft] gegen Argentinien spielt, setze ich all mein Geld auf Deutschland.“ Hätten sie auch selber mehr machen können.
herrhannibal 6. Juli 2014 um 10:43
Danke für den Kommentar von Airforce 1…. Deutlich treffendere Analyse als der eigentliche Artikel hier. Argentinien hat das sehr ordentlich gelöst. Das frühe Führungstor kam natürlich gelegen weil Belgien gegen tiefstehende Mannschaften nicht viel einfällt.
In der Vorrunde haben die 3-4 Offensivspieler der Argentinier überhaupt nicht nach hinten gearbeitet aber das war gegen die Schweizer schon deutlich besser und gestern war das defensiv eine wirkliche Teamleistung. Biglia dabei mit besonders guter Leistung neben Mascherano.
Aber schon lustig… Bei Argentinien wird über Minimalistenfussball gemotzt während Deutschland einen Tag davor mit identischem Spielverlauf und vergleichbarer Leistung das Halbfinalticket gebucht hat und dafür gefeiert wird. Frühes Tor, danach ein zähes Spiel mit wenig Tempo und solidem Verteidigen, später 1-2 Konterchancen vergeben aber am Ende nie so richtig eine Schlussoffensive des Gegners zugelassen.
Di Maria Ausfall wäre natürlich bitter… Aber gestern endlich die erste starke Leistung von Higuain und ich hoffe man setzt sich gegen die destruktiven Holländer durch. Die werden gegegen Argentinien natürlich wieder treten und auf Konter lauern.
RM 6. Juli 2014 um 10:57
Aber schon lustig… Bei Argentinien wird über Minimalistenfussball gemotzt während Deutschland einen Tag davor mit identischem Spielverlauf und vergleichbarer Leistung das Halbfinalticket gebucht hat und dafür gefeiert wird.
Darum geht es doch eigentlich nicht. Sowohl Frankreich als auch Deutschland waren taktisch eben schlichtweg deutlich besser als diese beiden Ansammlungen von jeweils elf talentierten Fußballern. Das war zwar ebenfalls Minimalistenfußball, den ich auch lieber anders umgesetzt gesehen hätte, aber eben auf deutlich höherem spielerischem und taktischem Niveau. Und von „feiern“ kann doch auch bei FRA-GER keine Rede, schon gar nicht von meiner Seite. 30m Vertikalabstand zwischen den Linien gab es nicht. Natürlich war das defensiv stabil von Argentinien und sie haben Belgien herausragend neutralisiert – aus taktischer Sicht war das dennoch nicht beeindruckend. Hat übrigens sogar Wilmots nach dem Spiel gesagt.
herrhannibal 6. Juli 2014 um 14:32
Ich habe keine Ahnung wie du das Deutschland-Frankreich Spiel eingeschätzt hast insofern war das mit dem „Abfeiern der deutschen Leistung“ auch nicht auf dich bezogen… Das hätte ich klarer schreiben müssen. Hat mich einfach in den Medien sehr amüsiert.
Nochmal zu Argentinien-Belgien
Natürlich war es auch in dem Spiel wieder so dass die Belgier offensiv nix auf die Reihe kriegen wenn der Gegner kompakt steht. Da ist jede Kritik berechtigt zumal die im ganzen Turnier offensiv ziemlich enttäuschend waren. Einzig gegen die USA war das ordentlich nach vorne und die machten auch den Fehler immer wieder naiv große Räume anzubieten. Belgien lebte ja aber auch in der Quali schon von guter Defensive und dann machte man die Buden über Standards, Konter oder einige wenige gelungene Einzelaktionen. In Anbetracht der verfügbaren individuellen Klasse ist das aber schon recht mies und der frühe Rückstand war dann natürlich Gift.
Aber das kann man doch Argentinien nicht vorwerfen!? Die haben die ideenlosen und offensivtaktisch schwachen Belgier im Griff gehabt und das Spiel kontrolliert. Noch weniger zuzulassen ist ja quasi unmöglich und ich stimme einfach nicht zu, dass das defensiv von den Gauchos taktisch schwach gewesen sein soll. Nach vorne ging nicht mehr viel aber sie hatten immer wieder Entlastung, den Ball in den eigenen Reihen und mit Higuains Lattenschuss (Einzelaktion) und dem späten Konter über Messi auch zweimal das 2:0 auf dem Fuß. Ansonsten halt das Tempo rausgenommen und das sehr souverän zu Ende gespielt wie auch schon die Deutschen gegen Frankreich.
Bei Argentinien ist klar eine Steigerung zu erkennen. Wie schon gesagt: In der Vorrunde parkten Messi, Higuain und Aguero/Lavezzi nach jedem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte. Es gab selbst gegen die vergleichbar schwachen Teams kein Gegenpressing und die Defensivspieler zogen sich wieder stark zurück. Die Mannschaft war komplett zweigeteilt und einzig di Maria war sowohl offensiv als auch defensiv aktiv. Da war gegen die Schweizer schon ein gewaltiger Unterschied zu erkennen weil man nach Ballverlusten wirklich Druck aufbauen konnte und alle Spieler mitgearbeitet haben. Gestern war das in der Form nach der Führung nicht mehr nötig aber auch da kam defensiv Hilfe von den Offensivleuten.
RM 6. Juli 2014 um 14:57
Aber das kann man doch Argentinien nicht vorwerfen!? Die haben die ideenlosen und offensivtaktisch schwachen Belgier im Griff gehabt und das Spiel kontrolliert.
Hier liegt der Unterschied zwischen unseren beiden Meinungen. Ich denke nicht, dass Argentinien die schwachen Belgier kontrolliert hat, sondern ihre eigene Schwäche die Belgier kontrollierte. Argentinien war dann Nutznießer davon. Für mich waren sie einfach taktisch schwach, aber der Gegner zeigte es nicht auf. Dadurch wirkten sie dann stärker, als sie waren (obgleich durchaus verbessert im Vergleich zu den bisherigen Partien, was man dennoch nicht lobend meinen muss…). Dass das nur meine eigene Meinung ist, ist aber klar. Verstehe auch, wenn man es anders sieht.
LM 6. Juli 2014 um 19:30
BIn da auch eher bei RM…ich hatte nie den Eindruck, dass sich Argentinien defensiv hätte steigern können, wenn Belgien mal angefangen hätte, die Argentinier vernünftig zu bespielen. Da gab’s so viele Situationen, aus denen Belgien was hätte machen können, was sie aber durch ihre dämlichen Staffelungen und die fehlende Dynamik einfach nicht hinbekommen haben. Ich war irgendwie richtig sauer, dass sich Belgien diesem schnarchnasigen Rhythmus von Argentinien angepasst hat, grad nach dem Spiel gegen die USA 😉
herrhannibal 7. Juli 2014 um 00:26
@RM
Da sind wir soweit nicht voneinander entfernt… Belgien war (wie schon in den 3 Gruppenspielen) offensivtaktisch extrem schwach. Es ist richtig, dass man das berücksichtigt wenn man die Defensivleistung Argentiniens bewertet aber ich habe sie dabei eben auch nicht so schwach gesehen wie du das beschreibst… Sie haben ihre individuellen Baustellen schön versteckt und ich fand auch die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen nicht so dramatisch. Mascherano und Biglia haben im Zentrum wirklich sehr intelligent gespielt.
Und im Bezug auf die Offensive war es aus meiner Sicht gerade nach dem di Maria Ausfall richtig, dass Argentinien (und gerade Messi) immer wieder das Tempo rausgenommen haben… Sie haben dann selten den direkten Weg nach vorne gesucht und dadurch einige mögliche Kontersituationen verschenkt aber dafür immer wieder den Ball für einige Zeit in den eigenen Reihen gehalten um einen Schlagabtausch mit der Dynamik Truppe zu vermeiden. Natürlich gabs auch mannschaftstaktische Schwächen aber man hat Belgien eben auch nur das angeboten was die nicht können.
Ich kann also deine aufgeführten Punkte mehrheitlich nachvollziehen aber die Kritik wirkt für mich übertrieben weil im Gegenzug einfach kaum auf die positiven Aspekte der Leistung eingegangen wird. In Summe kommt Argentinien bei dir (meiner Meinung nach) schlechter weg als es der gezeigten Leistung entspricht.
funambule 6. Juli 2014 um 22:03
schade, dass ich mich nicht so ausdruecken kann, deshalb nur: volle zustimmung! leider darf man sich hier nicht in teil-franzoesisch ausdruecken, kommen gleich zurechtweisungen (adjektive erspart, gaebe wohl verweis!)
air force 1 7. Juli 2014 um 02:43
Was offensichtlich bei der taktischen Analyse völlig vergessen wird ist dass man sich in einem Turnier befindet welches alle 4 Jahre ausgespielt wird.
Und welchen Stellenwert dieses Turnier besitzt hat Messi bereits zuvor deutlich gemacht: „Ohne WM Titel nicht auf einer Stufe mit Maradona“.
Es ist also DASS Turnier überhaupt und stellt die CL klar in den Schatten- und die nationalen Meisterschaften und Pokale erst recht.
Wenn man also Samstag Mittag ran muss und dann wieder Mittwoch nachmittag dann kann man durchaus seine taktische Strategie darauf auslegen.
Was hilft ARG ein glamouröser 4:1 Sieg und taktische Masterclass wenn sie dann im nächsten Spiel in der Verlängerung gegen die Holländer rausfliegen?
Man sieht bei den Topteams im VF eine sehr ähnliche taktische Marschroute. Möglichst in den ersten 15-20 Minuten in Führung gehen und dann das Ergebnis verwalten. Macht der Gegner dann auf werden eventuell noch 3-4 Konter gefahren- aber stets mit defensiver Absicherung. Und dann hat man im Hinterkopf dass in wenigen Tagen das nächste Spiel ansteht wo man eventuell seinen Level noch deutlich steigern muss.
Starke Anfangsviertelstunde, dann flacht das Spiel ab und nimmt möglicherweise in den letzten 10-15 Minuten wieder Fahrt auf- typisch südamerikanisch eben.
Es ist ein Turnier und da wird eben so gespielt. Wenn der Gegner nicht in der Lage ist das Ergebnis zu korrigieren dann war es dass.
FRA läuft 80 Minuten gegen eine Wand. BEL läuft 85 Minuten gegen eine Wand. Kolumbien gerät ebenfalls sehr früh in Rückstand und ist nicht mehr in der Lage dies zu korrigieren. Erst nach dem 0:2 kombinieren sie schnell und zielstrebig im letzten Drittel- zu spät aufgewacht.
Wenn ich Hulk an der eigenen Außenlinie verteidigen sehe dann ist doch klar erkenntlich welche taktische Marschroute Scolari vorgegeben hat.
Holland läuft 125 Minuten gegen eine Wand und muss gar ins 11m Schießen.
Alle 4 noch im Wettbewerb verbliebenen Teams legen in erster Linie größten Wert auf eine defensive Absicherung.
Also unter dem Strich taktische starke Defensivleistung von ARG – mehr musste man nicht zeigen da der Gegner dies auch nicht eingefordert hat. In der Anfangsviertelstunde hat man schon gezeigt dass man sich Chancen erarbeiten kann.
@herrhannibal
Teile die Meinung mit dem Vergleich zum Spiel GER- FRA. Bin sogar sicher dass die Argentinier sich dieses Spiel gemeinsam angesehen haben und Erkenntnisse daraus in ihr Spiel übernommen haben.
Wir haben bereits nach wenigen Minuten erkannt dass praktisch ALLE ARG ( inklusive Messi ) auch nach hinten gearbeitet haben. Messi hat im Vergleich zu den vorherigen Begegnungen deutlich mehr für sein Team getan. Und dadurch fordert er auch von seinem gesamten Team eine bessere Arbeit gegen den Ball.
RM 7. Juli 2014 um 03:38
Naja, du sprichst in deinem Kommentar jetzt strategische, taktikpsychologische, mentale, physische und strukturelle Aspekte an. Da kann ich auch komplett einer Meinung mit dir sein, widerspricht aber eigentlich (in diesem Fall) absolut nicht meiner Kritik in der Analyse.
DM33 6. Juli 2014 um 10:05
Ich finde die Analyse schon angemessen, obwohl sie etwas schnoddrig und genervt erscheint. Wenn man die Einzelspieler von Argentinien sieht, hat man halt das Gefühl: da müsste eigentlich mehr kommen können. Insofern ist der Vergleich mit Atletico nicht richtig, denn da hat sich eine Mannschaft, die deutlich schlechter besetzt ist, gegen Real & Barca durchgesetzt. Von Messi, Higuain, Lavezzi und diMaria ( laut Transfermarkt haben alleine diese vier Spieler einen Marktwert von 210 Mio EUR, deutlich mehr als der gesamte 23 Mann -Kader der Schweiz… ) muss ich mehr erwarten können, als 2 Schüsse Richtung Tor…
Bei Belgien hatte ich den Eindruck, die junge Mannschaft kann ihre Kräfte noch nicht richtig einteilen. Gegen die USA, die ja auch aggressiv & mannorientiert verteidigt haben, hat die ganze Zeit die Luft gebrannt, 39 Torschüsse, nun war bei Hasard & KdB & Origi die Luft raus. Auch wurde für mein Empfinden zu früh auf: lange Bälle gegen den Kopf von van Buyten dreschen gesetzt.
Erinnert etwas an Russland 2008, wo erst die Holländer in Grund und Boden gelaufen wurden und dann gegen Spanien waren die Russen zu erschöpft.
air force 1 6. Juli 2014 um 03:24
Sorry RM ich habe ein komplett anderes Spiel gesehen. ARG hat ein klasse Spiel abgeliefert. In der starken Anfangsphase das 1:0 erzielt und dieses dann mit taktischem Geschick sowie aggressiver Arbeit gegen den Mann und gegen den Ball verteidigt. Die Staffelung bei ARG war nahezu perfekt.
Aus der Sicht von BEL kann man die Analyse eventuell so schreiben, aber aus dem argentinischen Blickwinkel sah es ganz anders aus.
Wenn der Gegner in diesem Falle BEL in über 90 Minuten gerade einmal 2 Chancen durch Flanken von LV Vertonghen sowie einen Weitschuß aufs Tor von KdB zuzüglich einem ungenauen Pass von Lukaku „kreiert“ dann hat die eigene Defensivleistung gestimmt.
Für mich das mit Abstand beste Spiel von ARG bi dieser WM. Habe anfangs ein klares 4-2-3-1 gesehen welches nach der Verletzung von Di Maria häufiger zu einem 4-3-2-1 wurde. Messi hat sehr viel im MF mit gearbeitet wie man überhaupt sagen muss dass ARG sehr gut gegen den Ball gearbeitet hat.
Besonders die Umstellungen Demichelis als IV, Basanta als LV sowie Biglia neben Mascherano im DM haben gegriffen. Sabello sah bereits zu Beginn des Spieles sehr selbstbewusst aus- und er hatte allen Grund dazu.
Hier hat praktisch kein Spieler von BEL mal den Ball in Ruhe annehmen können- sie wurden bereits vorne von Higuain, Messi, Lavezzi ( Palacio ) unter Druck gesetzt. Aber gerade im DM mit den hervorragenden Mascherano / Biglia wurden sie dicht gemacht. Auf den Außenbahnen störten Zabaleta / Basanta ähnlich hoch wie die Italiener gegen URU.
Ergo ging weder etwas durch die Mitte noch über die Außenbahnen. Was blieb also noch?
BEL wurde komplett kontrolliert und konnte so nur mehr durch hohe Bälle direkt in die Spitze „glänzen“- Volksmund „Brechstange“.
Hazard wurde sofort attackiert und häufig gedoppelt. Es ist nicht das erste wichtige Spiel in dem der technisch so hochgradig veranlagte Eden Hazard komplett aus dem Spiel genommen wurde.
Bereits nach wenigen Spielminuten versuchte Hazard aus dem MF heraus den Ball nach Vorne zu treiben. Wurde bereits bei diesen Versuchen meist von 2 Spielern effektiv unter Druck gesetzt. Er stand zwar noch auf dem Platz- Akzente hat er jedoch keine mehr gesetzt.
In der Analyse ist die Rede vom Pressing von BEL. Wo war dass denn? Die belgischen Spieler standen im ständigen Sicherheitsabstand von ihren argentinischen Kollegen entfernt. Wohingegen ARG stets aggressiv presste und einen Spielaufbau von BEL kaum mehr zuließ. Fellaini und Witzel bekamen das MF nie in den Griff. Dort herrschten Mascherano und Biglia. Perez kann natürlich einen Di Maria nicht ersetzen. Bis zum verletzungsbedingten Wechsel von Di Maria war die Dominanz von ARG noch markanter.
Hatte BEL die USA noch über 110 Minuten komplett kontrolliert so wurden sie durch die aggressive argentinische Mannschaft über 90 Minuten fast komplett abgemeldet.
Mit Ausnahme von Vertonghen war heute jeder Spieler von ARG seinem belgischen Kollegen überlegen.
Wenn Simeone mit Atletico Madrid eine solche Vorstellung abliefert dann ist dies eine „taktische Meisterleistung“. Wenn aber Sabello mit ARG eine solch annähernd perfekte taktische Performance hinlegt dann ist dies :
„Umsetzung fundamentaler strategischer Aspekte? Nein, danke“.
„Strukturierte gruppentaktische Abläufe? Nein, danke“.
„Intelligente Einbindung der herausragenden Akteure? Nein, danke“.
„Ein ansehnliches Spiel? Nein, danke“.
Kann ARG gegen Oranje am Mittwoch nochmals eine solche taktische Masterclass bieten dann kämpfen sie am 13. Juli um die WM Krone.
Heute hat ARG erstmalig seine Klasse als Titelfavorit nachgewiesen- vor allen Dingen auch spieltaktisch.
Der Ausfall von Di Maria könnte ARG jedoch den WM Titel kosten.
blub 6. Juli 2014 um 04:08
kp was du gesehen hast.
Ohne Messi würde man bei Argentinien den unterschied zu einer Bezirksligamannschaft kaum erkennen können. So betraf es nur die Gruppentaktische komponente. Eigentlich ein echtes Kunststück bei dieser Spielerqulität.
Argentinien war übers ganze Feld kacke aber Belgien zu unroganisiert um was auf die Kette zu bekommen.
Nicht Argentinien hat Hazard raus genmmen, sonder Wilmots, durch die von ihm gewählte ausrichtung und staffelung.
Wenn Argentinien so weiterspielt werden die von Holland überfahren wie ein Panzer nen trabbi überfährt.
Argentinien hat stand heute noch kein gutes Spiel gemacht, hatte aber auch noch keinen anspruchsvollen Gegner, Belgien war nur auf dem Papier gut. Wäre denen das Tor nicht zugefallen wäre das nach 120+x ein trauriges Elfmeterschießen geworden.
HansVanBreukelen 6. Juli 2014 um 08:05
Boah, was für eine Arroganz. Von RM und dir. Mediokre GER Spiele werden zu Jahrhundertereignissen gehyped und ARG kriegt auf die Fresse. Ein Leser weniger.
MR 6. Juli 2014 um 12:31
Wo haben wir denn hier jemals ein Deutschland-Spiel zum Jahrhundertereignis gehypt?
vanGaalsNase 6. Juli 2014 um 13:04
Auf der einen Seite regen sich manche auf, man könne nicht erwarten, dass solche Statements wie „Viererkette tot“ so verstanden werden, dass es nicht gänzlich ernst gemeint ist; nun aber Sätze so zu interpretieren, dass man dt. Partien als Jahrhundertspiele darstellt, ist schon recht seltsam.
Und warum ist RM arrogant? Weil er seine Sicht des Spiels wiedergibt und sie einigen nicht passt?! Macht es sie dann umgekehrt nicht automatisch auch arrogant?
Leser 6. Juli 2014 um 13:24
Zu sagen: aus taktischer Sicht war das meiner Meinung nach ein schwaches Spiel ist nicht arrogant. Zu sagen: so ein Spiel war zu schwach, als dass es eine taktische Analyse von mir bekommt ist arrogant. It is a thin line.
RM 6. Juli 2014 um 13:27
Du weißt schon, dass ich doch eine Analyse gemacht habe? Ist ja mMn alles enthalten; Mannorientierungen, Kompaktheitsprobleme, Umstellungen. Aber die negativen Aspekte überwiegen und darum auch keine klassische Analyse.
Gegenfrage: Hat noch nie jemand von euch bei einem Spiel weggeschalten, weil es euch zu langweilig war?
vanGaalsNase 6. Juli 2014 um 13:27
Ich wollte jetzt nicht erklärt haben, was arrogant ist und was nicht. Mir geht es um die Scheinheiligkeit in manchen Kommentaren.
ES 6. Juli 2014 um 14:29
Zu sagen: Das Spiel hat keine Analyse verdient, und dann doch eine zu machen, ist doch ein Super-Einstieg. Und den Verriss dann konsequent thematisch abzuarbeiten: Finde ich guten journalistischen Stil. Besten Dank dafür. Nur weil das Spiel fad war, muss man doch nicht eine gleich fade Analyse hinterherschicken. Am Ende muss es dem Schreiber und dem Leser war Spass machen. Und um die Quantität der Kommentare muss man sich dann auch keine Sorgen machen:-)
OhMyGolly! 6. Juli 2014 um 14:35
Das hiesse dann, dass RM sein eigener Troll ist. Auf jeden Fall sehr postmodern das Ganze!
ES 6. Juli 2014 um 14:41
Ein bisschen so wie Marcel Reich-Ranicki an guten Tagen: „Peter Handke hat ein schlechtes Buch geschrieben. Und ich will auch sagen warum“. Mag man arrogant finden, aber wenn es fundiert und pointiert ist: Wunderbar!
ES 6. Juli 2014 um 14:51
Was mich wieder auf den schon an anderer Stelle geäußerten Punkt bringt, dass Ihr im Grunde genommen Fussballkritiker seid. So wie es Literaturkritiker, Theater- und Musikkritiker gibt. Leute, die mit großem Sachverstand, einer gewissen literarischen bzw. journalistischen Begabung und viel Liebe zum Gegenstand, dargebotene Werke analysieren und sie somit einem breiteren Publikum verständlicher machen. Fussballkritik, als neue Gattung der Kritik, in Deutschland eingeführt durch spielverlagerung. Vielen Dank dafür!
OhMyGolly 6. Juli 2014 um 14:54
Muss ich schon wieder Hyperions Schicksalslied pasten?
ES 6. Juli 2014 um 15:06
Bitte nicht. Lass den Hölderlin bitte aus dem Spiel.
ES 6. Juli 2014 um 15:17
Übrigens: Umgekehrt mal eine Idee, die etwas verstaubten Kritikgenres durch Kommentarblogs zu bereichern. In etwa auf eine Musikkritik von Joachim Kaiser die Kommentare: „Ich fand das Cello im Andante-Teil nicht zu leise.“. „Die Bläser haben im Scherzo ungemein kompakt gestanden.“ Mal off-Topic: Fandet Ihr nicht auch, dass die Harfenistin Ihren Pferdeschwanz etwas zu streng gebunden hat.“. Bestimmt amüsant.
OhMyGolly! 6. Juli 2014 um 15:20
Du kennst eine Harfinistin mit zu streng gebundenem Pferdeschwanz?
Berliner 6. Juli 2014 um 16:43
@vanGaalsNase
Dich kann man auch nicht ernst nehmen. Da fragst du, warum RM arrogant ist. Ein anderer User erklärt dir, warum man einige Kommentare von RM für arrogant halten kann und du antwortest, dass dies dich nicht interessiert. Herzlichen Glückwunsch!
Ebenso einfältig ist es Usern Scheinheiligkeit zu unterstellen, die bestimmte Kommentare von MR für ihre unklare kommunikative Intention für verbesserungswürdig erachtet haben, weil andere User glauben, dass SV-Autoren deutsche Spiele als Jahrhundertspiele dargestellt sehen und umgekehrt. Selbst wenn User beide Kommentare schreiben würden, wäre dies nicht scheinheilig. Nicht bei jeder ironischen Übertreibung ist ersichtlich, was die tatsächlich intendierte Aussage ist.
So schwierig ist dies auch nicht zu verstehen, aber etwas weniger Ignoranz wäre schon vonnöten.
vanGaalsNase 6. Juli 2014 um 16:58
@ Berliner: Nun weiß ich, dass man einigen Usern erklären muss, wann etwas ernst gemeint war und wann etwas überspitzt formuliert wurde. Bei solch einem sinnerfassendem Lesen…
vanGaalsNase 6. Juli 2014 um 17:04
pardon. Falsch ausgedrückt: Nun weiß ich, „warum“ man einigen Usern erklären muss, wann etwas ernst gemeint war und wann etwas überspitzt formuliert wurde.
Berliner 6. Juli 2014 um 19:26
@vanGaalsNase
Ein hypothetisches Beispiel:
„Du bist ein wahres Genie.“
Das meine ich nicht ernst. Aber was meine ich?
Dass du mittelmäßig intelligent bist oder dass du dumm bist?
Es reicht zu einer Interpretation nicht aus, dass man erkennt, dass die Aussage nicht ernst gemeint war. Jetzt kapiert?
vanGaalsNase 6. Juli 2014 um 19:45
Wenn du dich doch nur selber lesen könntest…
Berliner 6. Juli 2014 um 22:36
Wo ist Philo, wenn man ihn braucht?
FAB 7. Juli 2014 um 15:44
Muss hierzu auch mal meinen Senf dazugeben. Ich schaue insgesamt nicht allzuviele Spiele, maximal 1 pro Tag. Auf das ARG-BEL Spiel hatte ich mich eigentlich gefreut, weil ich dachte das ist jetzt für beide der jeweils erste ernstzunehmende Gegner. Aber Pustekucken. Ich hatte wirklich Mühe die 90 Minuten durchzuhalten.
Man hatte nie das Gefühl Belgien hätte irgendwie eine Chance ein Tor zu schießen, ich habe die ganze Zeit versucht darauf zu achten, was Argentinien eigentlich so tolles macht, dass Belgien sich so schwer tut. Ich habe aber nichts gefunden! Was hätte Belgien besser machen können? Eine Mannschaft die Weltmeister wird, kann man normalerweise nicht von heute auf morgen aufbauen. Die deutsche Mannschaft entwickelt ihr Spiel seit etwa der WM 2010, hat einen großen Bayernblock. Das was wir jetzt sehen ist das Resultat dieser Arbeit, beim dem immer die Erfahrungen aus Mißerfolgen (Italien-Spiel, Erfahrungen aus der Quali mit den vielen Gegentoren, individuelle Erfahrungen) mit einfließen.
Belgien ist ja noch nicht am Ende der Entwicklung, aber das Spiel gegen ARG war meiner Meinung nach eine riesengroße Enttäuschung! Die Ideenlosigkeit bzw. Hoffnungslosigkeit war spürbar, es hat einfach nichts zusammengepasst! Insofern gibt es nicht DIE Idee wie Belgien hätte besser spielen können, vielleicht beim nächsten Mal.
Nowa3000 6. Juli 2014 um 09:33
+1
Ich muss hier air force 1 einfach recht geben und zwar in allen Punkten. Das Spiel war mit Sicherheit nicht das Spannenste, aber woran lag das? Von Belgien war (mal wieder) nichts zu sehen, was vor allem der klasse Defensivarbeit der Argentinier geschuldet ist. Leute wie Mirallas, de Bruyne und Hazard komplett(!) abzumelden ist mit Sicherheit nicht leicht und in den vorangegangen Partien hatten die Gegner der Roten Teufel damit immer ihre Probleme, sodass dann doch eine Aktion kurz vor Ende gereicht hat. Die Albiceleste schaffte dies aber tatsächlich über die gesamt Spielzeit und ließ fast gar keine Chance zu. Aber niemand spricht von taktischer Meisterleistung, sondern von einer schwachen Vorstellung. Das mutet schon seltsam an und daher bin ich auch von der Analyse von SV enttäuscht, werden hier doch oftmals eben solche Dinge betont und gelobt.
Ich frage mich auch langsam warum Argentinien bei der WM so schlecht weg kommt? Generell konnte mich keine Mannschaft die Halbfinale steht in allen Spielen überzeugen. Ist es die Erwartungshaltung v. a. an Messi und die Offensive, die hier den objektiven Blick trübt? Schaut da nur jeder auf das Angriffsdrittel und Leute wie Mascherano, Bilgia und Co. werden gar nicht erst beachtet?
Offensiv ist bei den Argentinieren klar Luft nach oben, aber hinten stehen sie bisher sehr sicher und damit verdient im Halbfinale. Wie das gegen die Oranje ausgehen wird darf man gespannt abwarten. Aber das sie „überrollt“ werden wage ich stark zu bezweifeln.
RM 6. Juli 2014 um 09:51
Wenn Simeone mit Atletico Madrid eine solche Vorstellung abliefert dann ist dies eine “taktische Meisterleistung”.
Ja, weil hier die Unterschiede in puncto Kompaktheit und in puncto gegnerischer Stärker einfach Welten entfernt sind. Nur weil Belgien Argentinien defensiv stark aus0sehen ließ, muss man das nicht loben. Übrigens: Mein WM-Tipp ist ja bekanntlich Argentinien und eigentlich sind sie auch meine Lieblingsmannschaft in den Top8 gewesen. Also kann von Subjektivität pro Deutschland (ich bin Kroate/Österreicher) keine Rede sein.
RM 6. Juli 2014 um 11:03
Belgien sehen wir also identisch, Air Force 1, und die argentinische Spielweise ebenfalls in puncto Effektivität; nur bin ich eben überzeugt davon, dass eine halbwegs offensivtaktisch gute Mannschaft mit individuell ähnlicher Klasse Argentinien absolut aufgemacht hätte gestern. Das passierte nicht, weswegen Argentinien natürlich sehr stabil wirkte; für mich lag es letztlich aber vorrangig am Gegner (und an den einzelnen Mannorientierungen und Spielerbesetzungen, was ich aber auch im Artikel anspreche) und an individuellen Leistungen (Garay, Mascherano, Zabaleta, Messi), doch hier soll es ja um die Taktik gehen. Und hier war es teilweise Welten entfernt vom eigentlichen Topniveau im Fußball. Darum die harsche Kritik. Ich empfand es von beiden Trainern als Beleidigung einen solchen Fußball mit diesen Spieler spielen zu lassen.
nougat 6. Juli 2014 um 12:08
„Ich empfand es von beiden Trainern als Beleidigung einen solchen Fußball mit diesen Spieler spielen zu lassen.“
meine güte, was für statements 😀 …
also, bitte, ARG macht ein frühes tor, verliert einen wichtigen spieler und verwaltet eine führung gegen technisch und gruppentaktisch schwache belgier.
ich habe die meisten 2. bälle bei den belgiern gesehen, aber die konnten sich nicht durchspielen oder überhaupt einmal gefährliche kombinationen starten.
während ich von belgiern solche spiele eigentlich erwarte, hat mich das spiel der argentinier absolut enttäuscht. messi hätte mindestens eine gelbe verdient gehabt und glänzte weitestgehend durch bewegungs- bzw lustlosigkeit.
da holland zwar viele körner gegen costa rica verloren hat, aber durch ein stahlbad gegangen ist, sehe ich NED gegen ARG deutlich in vorteil, denn die laufbereitschaft und die dynamik sind eindeutig auf seiten der holländer !
blub 6. Juli 2014 um 12:57
Weiteres Plus der Holländer: Sie haben einen Trainer der es verdient als solcher bezeichnet zu werden.
MR 6. Juli 2014 um 11:45
„Die Staffelung bei ARG war nahezu perfekt. “
Sicher?
„Hier hat praktisch kein Spieler von BEL mal den Ball in Ruhe annehmen können“
Das ist nicht nur falsch, sondern wäre auch kein Wunder, wenn man so beschissen gestaffelt ist wie in obigem Bild.
TW 6. Juli 2014 um 12:14
Simeone würde mit Atletico NIEMALS eine gruppentaktisch so unterirdische Leistung abliefern. Insofern kann man mit diesem „Wenn…“ alles folgern, weil die Vorbedingung einfach nie eintritt. Es ist schon ein starkes Stück die gruppentaktisch beste mit der in dieser Disziplin schlechtesten Mannschaft (zumindest was das Potenzial angeht) auf eine Stufe zu stellen.
Leser 6. Juli 2014 um 13:00
Na ja, wenn ihr eure ARG-Kritik in eine generelle Einschätzung des Niveaus dieser WM eingebettet hättet, meinetwegen. Die anderen Spiele waren ja auch nicht gerade Delikatessen. Aber so ist es einfach nicht professionell und Welten von zonalmarking enfernt, der auch noch bei nach seiner Meinung nach Spielen versucht die „Story“ des Matches zu erzählen und niemals so herabwürdigend wird.
RM 6. Juli 2014 um 13:26
Argentinien war doch taktisch deutlich schwächer als Niederlande, Costa Rica, Kolumbien, Brasilien, Chile, Mexiko, Deutschland und Frankreich…
Leser 6. Juli 2014 um 13:44
Ist das eine Behauptung von dir oder ein allgemein anerkanntes Verdikt?
Leser 6. Juli 2014 um 13:46
Was die Partie Kolumbien-Brasilien mit Taktik zu tun hatte muss man auch erst erklären. GER-FRA 2. HZ wär noch so ein Beispiel. Aber klar: Taktik liegt im Auge des Betrachters.
MR 6. Juli 2014 um 14:34
Allgemein anerkanntes Verdikt.
Und außerdem schon seit der Gruppenphase offensichtlich.
air force 1 6. Juli 2014 um 16:53
Zuerst einmal geht es darum geschmeidig aus der Hüfte zu zwitschern und dann eisenhart in der Sache zu sein.
Dies ist ein Taktikforum und der freundliche Umgang miteinander selbstverständlich. In der Sache jedoch gilt es knallhart zu sein.
Nach den spieltaktischen Fehlern die Löw bereits 2012 gegen ITA begangen hat und diese sich gerade bei dieser WM zu wiederholen schienen hat das Team eine erstaunliche Antwort gegeben.
„Löw. Klappe halten, wir bestimmen die bestmögliche Taktik jetzt selber“.
Löw saß tiefenentspannt auf der Bank da sein Team ihn bereits entmachtet hatte. Und dass war auch gut so, sonst wären wir bereits draußen.
Das Team erkennt seine große Chance und nimmt keine Rücksicht auf persönliche Eitelkeiten wenn es um den Erfolg des Kollektivs geht.
Hier wird die best möglcihe Lösung innerhalb einer demokratischen Entwicklung formiert. Löw kann gerne seine Vorstellung mit einbringen, aber die Enmtscheidung was letztendlich auf dem Platz geschieht treffen die Führungsspieler gemeinsam mit ihren Teammitgliedern. Auf diese Weise ist gesichert dass man als Einheit auf dem Platz steht- man hat ja schliesslich sein eigenes Konzept zu verteidigen.
Bei ARG hat es nun einen ähnlichen Prozess gegeben wobei Messi als weltbester Spieler natürlich eine besondere Rolle inne hat.
ARG hat so aggressiv in den Zweikämpfen gegen BEL gespielt wie Barca eben zu seiner besten Zeit. ARG hat sich dabei auch am Spiel der Deutschen orientiert. Hierbei wurde klar erkannt dass das Spiel gegen den Ball aller Teammitglieder wesentlich ist um die zweifelsohne vorhande technische individuelle Klasse besser zur Geltung bringen zu könen.
Ja, es gab Szenen wie in Minute 33 wo die Abstimmung eben nicht stimmte. Die gefährlichsten Szenen von BEL entstanden wenn Vertonghen ( LV ) sich versuchte an der linken Seite durchzukämpfen oder aber bereits aus dem MF heraus einen langen Ball von Außen in Richtung 5m Raum zirkelte. Und ich hatte auch darauf hingewiesen dass Perez ganz sicher nicht das Niveau von Di Maria hat ( weder offensiv noch defensiv ).
Dann gab es den zweiten wesentichen Faktor und der heißt Ballbesitz sowie das Kreieren von Torchancen durch gruppentaktische Prozesse.
Hierbei verstehe ich die Kritik von MR als vollkommen gerechtfertigt. Das gruppentaktische Verhalten ARG bei Ballbesitz ist unzureichend. Wir sehen also einen Teil der Barca Taktik etabliert ( das Spiel gegen den Ball mit mannorinetiertem Pressing ) und einen anderen noch in den Kinderschuhen ( Ballbesitz + Spielkontrolle ) – obwohl sie vom Potential her ( Messi, Di Maria, Aguero, Higuain, Mascherano, Zabaleta, Garay, Lavezzi, Palacio, Biglia ) dazu durchaus in der Lage wären.
Es bleibt also bei in aller Regel bei Einzelaktionen von Messi / Di Maria oder aber reaktionsschnellem Erkennen von Situationen-wie beim Tor von Higuain.
Dass weder Higuain, Aguero noch Lavezzi oder Palacio in die gruppentaktischen Prozesse in der Angriffsbewegung von ARG mit einbezogen sind ist allzu offensichtlich. Ergo bleibt es bei Einzelaktionen.
Aber was erwarten wir eigentlich von einem Team welches sich aus vielen Einzelspielern verschiedenster Vereine mit teils grundverschiedener taktischer Orientierung rekrutiert. Automatismen entwickeln sich durch das Einstudieren im Training und durch die Praxis im Wettkampf.
Leitet also über zu der Frage inwiefern ich in der Lage bin in wenigen Wochen ein funktionierendes gruppentaktisches Konzept umzusetzen.
Pinto hat mit Costa Rica mehrere Monate ein 5-4-1 einstudiert welches dieses No name Team bis ins VF der WM gebracht hat und erst im 11m Schießen gegen NL endete.
LvG der „Sympathieträger aller Deutschen“ hat seinem Team ein klares taktisches Korsett verpasst. Gestern gegen Costa Rica ist es bereits an seine Grenzen gelangt. Ich habe einen FC Robben gegen ein einstudiertes 5-4-1 gesehen.
Anfangs haben die Holländer Ballverluste absichtlich „produziert“ und standen mit drei Mann an der Mittlellinie sowie RvP und mehrfach auch Robben davor postiert um bei einem Ballverlust sofort den tödlichen Konter zu fahren.
Costa Rica sollte sich also aus seiner starren 5-4-1 Formation heraus lösen und mitspielen um dann innerhalb von 10-15 Minuten gekillt zu werden.
Die Konterchancen kamen und es hat etwa 10 Minuten gedauert bis Costa Rica die Spieltaktik von LvG verstanden hatte. Dann formierten sie sich wieder im altbewährte 5-4-1 welches sie bis ins 11m Schießen brachte.
De Jong der Dynamo fehlte im MF und es geht dann NUR über Robben oder Standards von Sneijder.
Und jetzt versteht man eventuell auch warum GER wieder zu einem 4-2-3-1 mit der Doppelsechs Schweinsteiger / Khedira sowie Lahm als RV „zurückgekehrt“ ist- für Taktikfüchse bedeutet dies natürlich gähnende Langeweile.
Diese System basiert auf der Blockbildung der Münchener und funktioniert. Das 4-3-3 ist in der ersten Saison teilweise von Pep bei den Bayern einstudiert worden. Und Löw hat es kurzfristig in die N11 mit einbezogen. Wenn ich mir aber nur die Rollen von Özil / Götze anschauen dann weiß ich doch dass dieses Konzept NICHT funktionieren kann.
Bei Bayern stehen Ribery und Robben auf diesen Positionen. Auch wenn Ribery in den letzten Monaten einen extremen Leistungsabfall zu verzeichnen hat so sind doch gerade diese beiden Flügelspieler für ihr 1 gegen 1 Spiel bekannt. Und genau daran mangelt es in einem 4-3-3 Konzept unserer N11- die Flügel sind „stumpf wie die Nacht“. Ergo kommen wir durch die Mitte und sind SOOOOO leicht auszurechnen.
Unser großer Vorteil bei dieser WM ist die Blockbildung- und diese könnte uns den Titel bringen.
Scolar ist sich dessen genau bewusst und wird darauf hoffen dass sich deutsche Spieler im HF provozieren lassen- denn spieltaktisch hat er keine Chance gegen ein sehr gut abgestimmtes 4-2-3-1 der Deutschen.
Scolari hat jedoch noch einen Fünkchen Hoffnung: dass Jogi Löw ihm den Gefallen tut ein 4-3-3 mit Lahm auf der 6, sowie Götzil auf den Außenbahnen zu formieren.
Ansonsten bleibt ihm nur die Möglichkeit Schweinsteiger bewusst zu verletzen- den Auftrag dafür würde Fernandinho übernehmen.
Schiedsrichter wäre Proenca ( Drama Dahoam 2012 ) oder Webb ( De Jong / Alnnso 2010 ).
Proenca ( POR ) hat Schweinsteiger beim Drama Dahoam nach wenigen Minuten für ein taktisches Foul den gelben Karton gezeigt. Damit war der Leitwolf der Bayern in seiner Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt.
Von DFB Seite sollte man sehr wohl einen klaren Hinweis darauf geben dass der deutsche Neymar Schweinsteiger heißt.
Schweinsteiger ist DER Stratege im MF und dies ist bei ausländischen Experten sehr wohl bekannt. Niemand hat in BRA oder ARG Angst vor Götze oder Özil. Aber allein der Name Schweinsteiger lässt die Augenbrauen hochgehen.
Diesmal sollten wir schlauer sein und Löw eine Grippe verschreiben.
Wir sind so nahe dran an dem WM Titel und sollten uns dies nicht von Löw ( dessen 4-3-3 Prozess noch in den Kinderschuhen ist ) versauen zu lassen.
Die deutschen Führungsspieler bestimmen die Spieltaktik und die Stammelf sowie mögliche Einwechslungen und fertig. Genau dieser Prozess ist bei ARG bereits nach dem ersten Gruppenspiel geschehen- und so sind sie nach 24 Jahren endlich wieder in einem WM HF
Löw kann sich dagegen wieder tiefenentspannt zurücklehnen …
RM 6. Juli 2014 um 16:59
Argentinien im „mannorientierten Pressing“ und „so aggressiv“ wie Barcelona in der besten Zeit? Sicher? Also wenn ich das geschrieben hätte, würden mich die Kommentarschreiber lynchen.
Soulcollector 6. Juli 2014 um 17:09
Ich bin erstaunt über deine Informationen aus dem deutschen Camp. Nichtmal BILD und Co. wissen das Löw „entmachtet“ wurde und die Spieler nun die Aufstellung bestimmen, aber du scheinst es sicher zu wissen. Danke für das Update!
(ich hoffe der Sarkasmus wurde erkannt)
MR 6. Juli 2014 um 17:09
Mal ein allgemeiner Tipp zu deiner Beteiligung; auch falls du nicht wieder der erste User sein willst, der gesperrt wird:
1. Beschränk dich bitte auf themenrelevante Punkte und versuch nicht mit jedem Kommentar die Welt zu erklären.
2. Hör bitte auf, jeden noch so umfangreichen Themenkomplex mit zwei Sätzen erklären zu wollen. Die Zusammenhänge auf der Welt sind nicht so einfach. Die Selbstsicherheit, in der du argumentierst, und die Bestimmtheit, mit der du auch noch die fernliegendsten Spekulationen vorträgst, lassen deine Kommentare völlig albern wirken und sind auf Spielverlagerung deplatiert. (edit: Oh, wie passend, dass Soulcollector das zeitgleich ebenfalls anmerkt. Sollte dir zu denken geben.)
rodeclown 6. Juli 2014 um 18:22
Ich muss mich entschuldigen, denke ich. Aus der recht offenkundig ironischen Begrüßung meinerseits nach deinem ersten Kommentar hier zur WM nach langer Zeit war durchaus der Gedanke abzuleiten „Oh Herr, bitte verschone mich vor dem was da noch kommen mag!“. Da habe ich mich getäuscht. Die Chuzpe jede beliebige Situation zur immerselben Argumentation zu nutzen hat mich doch sehr erheitert. Diese Konsequenz in der Ignoranz, diese absolute Selbstgewissheit, welche an jedem Buchstaben zu kleben scheint, der deine Feder verlässt, das ist schon einmalig. In diesem Sinne hoffe ich, du nimmst mir den grantigen Willkommensgruß nicht zu übel, den was da kam konnte ich mir wahrlich nicht vorstellen.
Gatling 7. Juli 2014 um 15:00
hmm, ich bin aktuell nicht wirklich ein Löw-Fan 🙂
aber, dass er entmachtet wurde muss an mir vorbeigegangen sein 🙂
Gh 6. Juli 2014 um 14:46
Na dann: and now to something completely different
Thore 6. Juli 2014 um 03:02
Da so ein Spiel keine Analyse verdient, geh ich da erst gar nicht drauf ein. Zum Wesentlichen:
Triffst du die Dame jollinski – die du bei Twitter in dein Herz geschlossen hast – und trinkst mal nen Café mit der Guten? Die Dame scheint clever zu sein.
[der restliche Kommentar unterliegt ausnahmsweise Zensur]
jollinski 6. Juli 2014 um 11:02
hach internetz. hach thor. sehr charmant. ich frage mich, ab wievielen tweets, die sich ein sv-autor mit männern während eines fußballspiels hin- und herschickt, du deren inniger beziehung einen ähnlich poetisch präpubertären absatz aus deiner goldfeder gewidmet hättest
Thore 6. Juli 2014 um 16:11
Berechtigte Frage.
Keine Ahnung, ob ich die Uhrzeit als mildenden Umstand einfügen kann – vermutlich nicht. War ein sehr dummer Kommentar, ist sonst nicht meine Art. Vor allem, weil die Tweets in der Sache sehr interessant waren. Sorry dafür. Berechtigte Zensur.
jollinski 7. Juli 2014 um 09:02
stark. danke. alles gut
Stefan 6. Juli 2014 um 11:15
Zuviel Ehre für SV: Die Ausdrücke, auf die Du hier abhebst, entstammen nicht der Urheberschaft von SV-Autoren. Abkippen z.B. stammt m.E. von Robin Dutt.
Einige Ausdrücke ersetzen aber zum Teil alte, vermute ich. M.E. nannte man den Pass in die Schnittstelle einst den „tödlichen Pass“ und ob es (immer) einen signifikanten Unterschied zwischen Umschalten und Kontern gibt, frag ich mich auch zuweilen.
Natürlich entbehrt es gerade bei Live-Kommentierungen von Spielen zuweilen nicht einer gewissen Komik, wenn die alle heutzutage vom „finalen Pass“ sprechen, der ungenau gespielt wird – was vor kurzer Zeit noch nicht Sprachgebrauch war, kommt jetzt unweigerlich.
Hier erläutert Robin Dutt einige der Begriffe:
http://m.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.fachbegriffe-im-fussball-warum-eine-schnittstelle-nicht-blutet.824bf249-7eec-430f-8368-22502f1330c9.html
slarti 6. Juli 2014 um 13:14
Danke Stefan, ist mir auch schon aufgefallen.
Davon abgesehen muss man auch bei SV ( und dem einen oder anderen Diskussionsbeitrag sowieso…) ein bisschen aufpassen, daß sich die Verwendung von Neologismen nicht nach und nach verselbstständigt. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn man im Falle von tatsächlichen Bennenungslücken Wortneuschöpfungen ( oder -importe ) benützt. Und natürlich darf sowieso jeder reden, wie er will. Allerdings sollte man sich als Leser davon keineswegs beeindrucken lassen:
Neue und ungewohnte Begriffe haben in aller Regel eine einzige Funktion, nämlich Inhaltsleere und Gedankenarmut zu verschleiern.
Ein neues Wort ist kein neues Argument.
Daniel_D 6. Juli 2014 um 14:08
„Neue und ungewohnte Begriffe haben in aller Regel eine einzige Funktion, nämlich Inhaltsleere und Gedankenarmut zu verschleiern.“
Gegen diese ewig Floskel den ewigen Konter: „Wer neue und ungewohnte Begriffe nicht verstehen kann, unterstellt ihnen einfach Inhaltsleere und Gedankenarmut um seine Schwäche zu verschleiern.“ Selbst wenn der Begriff tatsächlich Schwächen hat, dann ist es sinnvoll ihn zu diskutieren, anstatt einfach seine Relevanz anzuzweifeln.
Deine Aussage lässt sich vermutlich super auf Marketing und Management anwenden. Aber mit Sicherheit nicht auf Kultur- oder Naturwissenschaften. Da sich SV mit empirisch verifizierbaren Zusammenhängen beschäftigt, ist der Bezug zu den Wissenschaften schon eher gegeben.
Grundsätzlich werden fundamentale Begriffe und deren Verwendung in einem wissenschaftlichen Aufsatz definiert. Und genau das macht doch Spielverlagerung mit dem Taktiklexikon.
Fußballtaktik steckt immer noch in den Kinderschuhen. Bestimmte kollektive und deswegen klar zu erkennende Handlungen haben noch keine Namen und müssen noch definiert werden. Genau das wird mit den Analysen gemacht. Zum Beispiel Kolumbiens „Laufdeckung“
Generell habe ich den Eindruck, dass im Vergleich zu ZM das Niveau von Spielverlagerung einfach zu hoch für die meisten (mich eingeschlossen) geworden ist. Wir können Spiele einfach nicht so verstehen wie ihr es tut. Deswegen ergeben sich leider auch sehr selten wirklich interessante taktische Gespräche in den Kommentaren. Wir können nur das Ergebnis lesen und es vielleicht abnicken.
OhMyGolly! 6. Juli 2014 um 14:18
Hyperions Schicksalslied
Ihr wandelt droben im Licht
Auf weichem Boden, selige Genien!
Glänzende Götterlüfte
Rühren euch leicht,
Wie die Finger der Künstlerin
Heilige Saiten.
Schicksallos, wie der schlafende
Säugling, atmen die Himmlischen;
Keusch bewahrt
In bescheidener Knospe,
Blühet ewig
Ihnen der Geist,
Und die seligen Augen
Blicken in stiller
Ewiger Klarheit.
Doch uns ist gegeben,
Auf keiner Stätte zu ruhn,
Es schwinden, es fallen
Die leidenden Menschen
Blindlings von einer
Stunde zur andern,
Wie Wasser von Klippe
Zu Klippe geworfen,
Jahr lang ins Ungewisse hinab.
Friedrich Hölderlin
(1797/98)
Stefan 6. Juli 2014 um 14:22
@Daniel_D
Was bitte meint „ZM“?
Übrigens: Ich hatte slarti eher so verstanden, dass er so wie ich auf den
„Schnack“ der TV-Moderatoren bezieht und nicht auf SV.
Meine Post sollte eine Erwiderung/Entgegnung auf den Post von Thore (der Teil, auf den ich mich beziehe, ist nun zurecht gelöscht.) bilden. An SV habe ich insofern keine Kritik, lese halt einige der Analysen – verstehe aber nicht alles.
Es würde mich aber schon interessieren, inwiefern einige Wortneubildungen der letzten Jahre synonym zu früheren zu verstehen sind bzw. sich von denen unterscheiden.
herrhannibal 6. Juli 2014 um 14:52
Man könnte auch sagen Cox analysiert das Wesentliche während es bei Spielverlagerung manchmal die Tendenz gibt sich in minimalen Details zu verlieren. Klingt jetzt negativer als ich das meine… Muss ja jeder Leser selbst entscheiden ab welchem Punkt es dann zu abstrakt/wild wird. Das Einführen „neuer“ Begriffe bzw die Diskussionen drum herum sehe ich positiv weil ein größerer Wortschatz im Optimalfall zu mehr Präzision bei der Beschreibung führt.
Aber mal ganz grundsätzlich:
Beschäftigt man sich hier (oder auch Cox bei Zonalmarking oder alle ähnlichen Seiten) wirklich mit „empirisch verifizierbaren Zusammenhängen“?
Wenn ein Autor hier schreibt, dass ein 4-3-3 in einem bestimmten Spiel besser gewesen wäre als ein 4-4-2 und das gut begründet ist es eine fachlich fundierte Meinung aber erstmal auch nicht viel mehr. Es gibt natürlich Teilbereiche im Fussball die man auch empirisch untersuchen kann aber speziell eine Taktikanalyse ist davon doch ziemlich weit entfernt.
Daniel_D 6. Juli 2014 um 17:41
ich bin gerade durch den „Anti-Spam-Test“ gefallen. Bitte beachtet das wenn ihr mir meine Fehler vorwirft.
Stefan du hast sicherlich Recht, ich hätte besser lesen sollen. Es ging wohl mehr darum, dass wir Wörter (ich auch) von SV nutzen, aber so beliebig, dass sie in sich keine schlüssige Analyse ergeben.
Bei ZM wird mir zu sehr personalisiert. Es ist immer Spieler x oder y der einen besonderen Einfluss haben soll. Aber das ist in meinen Augen selten ersichtlich. Außerdem schreibt Michael Cox auch manchmal ziemlichen Mist. Bestes Beispiel ist ein Artikel im Guardian, in dem er meint, die Aufstellung Lahm als Rechtsverteidiger sei von zentraler Bedeutung für den Sieg gegen Frankreich gewesen. Die Statistiken geben das aber gar nicht her.
Ich würde schon von „empirisch verifizierbaren Zusammenhängen“ sprechen.
– Man sieht im Spiel ständig Situationen, die durch ihre Struktur eindeutig taktisch geplant und eben nicht improvisiert wirken. Ein AV, der vier Mal breit hinterläuft und nur einmal den Ball bekommt, ein abkippender 6er bei gleichzeitig herausrückendem IV etc.
Allein weil sie mehrmals vorkommen kann man schon von einem „Plan“ ausgehen. Sprich: Man analysiert eine Einzelleistung und stellt sie in einen mannschaftstaktischen Kontext. Natürlich ist das weit entfernt von irgendwelchen Versuchsanordnungen, aber die empirische Grundstruktur im Vergleich zum normalen „Weil der Spieler mehr Willen hat“ ist schon ersichtlich.
Dein Vergleich „ist Formation X besser als Formation Y“ ist ja keine Analyse, sondern ein Schluss den man aus einer Analyse ziehen kann. Das Problem beim Fußball scheint zu sein, dass 95% (Xavi) den Schluss ziehen, ohne die Analyse zu machen.
Berliner 6. Juli 2014 um 16:34
Fundamentale Begriffe werden nicht definiert.
Deswegen heißen die fundamental.