Villareal – Real Madrid 2:2 | Bildanalyse
Real zum ersten Mal mit Bale und Illaramendi in der Startelf, jedoch noch mit einigen Balanceproblemen. Ein kurzer Blick auf einige ausgewählte Aspekte.
Vorabinfo:
Auch dieser Artikel zu Real behandelt nur ausgewählte Aspekte und ist keine normale Spielanalyse. In der nächsten Ausgabe unseres Magazins Ballnah gibt es in einigen Wochen dann einen ausführlichen Überblick, in dem Ancelottis Planspiele, die Rolle der Neuzugänge und die zukünftige Entwicklung genau unter die Lupe genommen werden.
Real startet im 4-3-3
Wo soll Gareth Bale bei Real Madrid eigentlich spielen? Kaum eine Frage wurde in den letzten Wochen und Monaten heißer diskutiert. Bei seinem Startelfdebüt bei Aufsteiger Villareal begann der Rekord-Neuzugang auf der rechten Außenbahn, wechselte aber auch einige Male auf die linke Seite.
Real begann im 4-3-3 – obwohl nahezu sämtliche Medien behaupten, unter Ancelotti werde weiterhin 4-2-3-1 gespielt. Vor der Viererkette gab es eine 1-2-Anordnung im zentralen Mittelfeld. Neuzugang Asier Illaramendi übernahm hier die Rolle des Sechsers, Luka Modric agierte als halbrechter Achter, Isco spielte etwas höher auf der halblinken Seite.
Mit dem wohl spielstärksten Real-Mittelfeld seit Jahren konnten sich die Königlichen recht problemlos bis weit ins zweite Drittel vorkombinieren, bekam dann aber Probleme, klare Torchancen zu kreieren.
Die Hauptgründe dafür waren fehlende Geduld, falsche Entscheidungen und mangelnde Unterstützung der Außenverteidiger.
Gut sah das Spiel der Madrilenen jedoch dann aus, wenn Außenverteidiger und einer der Achter die Flügelstürmer unterstützten. Auch Benzema wich wie gewohnt häufig auf die Flügel aus und sorgte dort für Überladungen.
Ronaldo bestimmt das System
Im Verlaufe der Partie wurde Reals 4-3-3 immer mehr zu einem 4-4-2 bzw. 4-2-2-2. Ronaldo blieb nämlich wie gewohnt frei von Defensivaufgaben und wurde zu einem zweiten Mittelstürmer.
Im Spiel gegen den Ball hatte Real im 4-4-2 einige Probleme. Da die Stürmer kaum mitarbeiteten, sondern in potenziellen Konterräumen warteten, war es schwer, Druck auf den Ball auszuüben.
Große Lücken zwischen den Mannschaftsteilen und wildes 4-1-3-2-Pressing
Gegen die technisch starken und teilweise überraschend pressingresistenten Akteure der Gastgeber bekam Real über weite Strecken des Spiels kaum Zugriff und bot teilweise riesige Lücken zwischen den Linien an.
Auf einen Blick
- Real startete im 4-3-3 mit einer 1-2-Anordnung im Mittelfeld
- Illaramendi, Modric und Isco sorgten für enorme Passsicherheit, Torgefahr entstand aufgrund der horizontal zu gestreckten Formation jedoch nur selten.
- Bale und Ronaldo bekamen zu wenig Unterstützung von ihren Hintermännern, sodass sie einfach gedoppelt werden konnten. Beide zogen Fernschüsse oder Halbfeldflanken einer Verlagerung oder einem Neuaufbau zu oft vor.
- Die Abwehrreihe stand wie schon seit einigen Spielen viel zu tief, sodass die zentralen Mittelfeldspieler Probleme bekamen, die Räume klein zu halten.
- Als das System durch Ronaldos zentrale Rolle zum 4-4-2/4-2-2-2 wurde, entstand mehr Gefahr, was vor allem an Isco lag: Der junge Spanier bewegte sich intelligent und befreite Ronaldo immer wieder aus Dopplungen, zudem spielte er viele gute Pässe und bewegte sich auch hin und wieder auf den rechten Flügel, um dort zu unterstützen.
- Als Real den Ball brauchte – das Spiel stand lange Zeit 1:1 – wählten sie ein 4-1-3-2-Pressing, das wegen zu großen Abständen in der Horizontalen und Vertikalen extrem löchrig war. Villareal bespielte diese Räume gut und kam zu Chancen. Diego Lopez hielt einige Male hervorragend und war neben Isco und Modric bester Real-Akteur.
- Ronaldos Zocken hinter dem gegnerischen Rechtsverteidiger sorgte einmal mehr für ein Tor, was die Probleme der Hintermänner ohne die beiden von Defensivaufgaben befreiten Stürmer kaschierte.
Weitere Aspekte aus diesem und anderen Spielen Reals zu Saisonbeginn fließen wie angekündigt in die neue Ausgabe von Ballnah ein.
Ein besonderer Dank gilt einmal mehr den Kollegen von Laola1.tv, die uns mit Bildmaterial versorgen!
23 Kommentare Alle anzeigen
Lzz 17. September 2013 um 23:10
Bitte mehr von „Auf einen Blick“!!! Bitte!!! 🙂
Aaron_A_Anderson 17. September 2013 um 20:06
Sachmal – schneidet nur bei mir diese mitlaufende Menüleiste rechts Teile vom Content weg?
datschge 18. September 2013 um 12:51
Ist uns bisher nicht untergekommen und sollte natürlich nicht passieren. Welches System, Browser und Browserversion? Ist JavaScript aktiviert?
SCP-Poker 17. September 2013 um 16:44
Ich kann nicht verstehen, wie es in der heutigen Zeit, in der Pressingmannschaften die größten Erfolge einfahren, siehe Bayern, Dortmund, Barca, Spanien, etc, sein kann, dass es immer noch Spitzenmannschaften, die logischer Weise das meiste Geld haben und damit Trainer die nicht als schlecht gelten, kein vernünftiges Pressing spielen können, da sie manche Stars aus der Defensivarbeit befreien.
( Ich weiss, dass der Satz etwas verschachtelt ist, sorry)
TW 17. September 2013 um 17:31
Florentino Perez sieht Real als Marke. Dabei ist der sportliche Erfolg nur ein Faktor. Es geht auch um die weltweite Strahlkraft, welche die Vermarktung der Marke durch Testspiele, Trikots und anderes Merchandising unterstützt. Diese Strahlkraft wird zu großen Teilen von Helden getragen („Galacticos“). Um einen Helden zu formen, sind nun einmal Extreme notwendig. Diese können in Ablösesummen, Gehältern oder Torquoten realisiert werden. Ich meine mich zu erinnern, dass Perez im Umfeld des Bale-Transfers gesagt hat, dass es mit Spielern wie Ronaldo und Bale wie mit Investitionen in große Maschinen in der Industrie wäre. Je teurer sie sind, desto mehr steigern sie den Ertrag. Gutes Pressing ist viel zu komplex, als das es als breitenwirksames Marketingmittel genutzt werden kann.
Guybrush 17. September 2013 um 17:47
Stimmt sicherlich, aber ich würde behaupten dass die Marke Real relativ zu den erfolgreichen Clubs (besonders natürlich Barcelona) in den letzten Jahren verloren hat. Und das wird weitergehen so lange Real international erfolglos bleibt.
Koom 18. September 2013 um 09:14
Hm, das zu bewerten ist nie ganz einfach. In den letzten Jahren wurde Real auch zumindest einmal spanischer Meister. Zudem hat eine Marke ja nicht nur Wert über spezielle Erfolge, sondern auch andere Aktionen. Mourinho als Trainer war bspw. sicherlich ein Gewinn für die Marke. Die (Monster-)Verpflichtung von Bale auch. Und Real war ausgesprochen intensiv im Ausland, vor allem Übersee tätig. Der weltweite Wert dürfte dabei auch enorm zugelegt haben.
Real hat sich IMO ein kleines Stück vom sportlichen Erfolg gelöst, was die Finanzen angeht. Einerseits natürlich auch für die Top2-optimierte TV-Landschaft Spaniens, aber auch eben durch massive (weltweite) Trikotverkäufe etc. Und sportlich war man ja auch stets dabei gewesen. Vielleicht weniger Titelgewinne als es „Pflicht“ wäre, aber von den Einnahmen nur geringfügig schlechter als die jeweiligen Wettbewerbssieger.
Aber natürlich müssen sie jetzt mal wieder fest einen Titel holen. Meisterschaft oder CL, am besten beides, müssen her, damit sie nicht wieder in eine Phase der langen (sportlichen!) Erfolglosigkeit stolpern.
schnibi 18. September 2013 um 12:40
Interessant dazu auch die aktuelle Titelstory der „11Freunde“, wo gerade dieses Umwandeln in eine weltweite Marke auch in Ansätzen beleuchtet wird
Koom 18. September 2013 um 13:00
Das wird nun lang und möglicherweise off-topic, ist aber gerade für mich ein Steckenpferd.
In den letzten Jahren habe ich verschiedene populäre Dinge beobachten können, wie sie ihre Kundenwerbung umstellen. Ich nenne da mal etwas, womit viele was anfangen können: Blizzards World of Warcraft.
Blizzard ist dazu übergegangen, ihr Produkt mehr auf den Massenmarkt, den Casual, den „Wankenden“ auszurichten und gleichzeitig damit zumindest ein wenig den Stammkunden (vermeintlich) zu verprellen. WOW hat jegliche Inhalte leicht und für jeden erspielbar gebaut, bietet wahnsinnig viele Anreize für den Einsteiger usw. Für den Hardcore-Spieler bietet man auch noch was, aber das ist nicht mehr wirklich exklusiv.
WWE (Wrestling) würde ich hierbei auch nennen. Auch dort richtet man das Produkt auf ein Publikum aus, das den 10+Jahre-langen Fannicht beinhaltet. Man macht dies mit einfacheren und weniger Stories, lässt die Stars im Rampenlicht, die vornehmlich bei Kindern (12-14) ankommen usw.
Um mal den Bogen zurückzuspannen: Ich schrieb bereits, das Real Madrid sich ein gutes Stück weit vom sportlichen Erfolg gelöst hat. Real Madrid ist eine Art Luxus-Gut wie das iPhone. Man ist Fan davon und erhöht seinen eigenen Wert. Real verstärkt diesen Effekt, indem sie pompöse Transfers abwickeln und ihre Stars auch als solche darstellen. Ronaldo ist fast eine Cartoon-Figur mit seinen „Signature-Moves“ auf dem Platz. Bale wird in die selbe Richtung gehen, und diverse andere Spieler werden auch oft und gern überzeichnet. Man erkennt diese Spieler dann aber auch unglaublich schnell auf und neben dem Platz, was wieder den Werbeeffekt erhöht.
Ich hoffe, mein Punkt wurde halbwegs klar. 😉
TW 18. September 2013 um 13:48
Mir leider nicht. Die beiden Beispiele zu Beginn lesen sich etwas wie die Vorbereitung einer Kritik (Verprellen der Kerngruppe durch Öffnung zum Breitenmarkt). Die Aussagen zu Real lesen sich dann wieder wie meine vorherige Aussage. Kurz: Der Inhalt ist klar, Deine Meinung (bzw. Dein Punkt) nicht.
Koom 18. September 2013 um 14:30
Argh, stimmt. Krank sollte man keine größeren Texte verfassen.
Dieser Teil fehlt:
Der Punkt ist, das man sich heutzutage nicht mehr darum bemüht, den Langzeitfan zu halten. Der bleibt idR sowieso dabei, bzw. die „Absprungrate“ ist sehr gering. Auf den Fußball gemünzt: Wer seit 10 Jahren zu „seinem“ Klub geht, wird das vermutlich auch die nächsten 10 Jahre tun, egal, was währenddessen groß passiert. Deswegen fokussiert man sich bei Werbung um Kunden (auch bei der Darstellung/Funktionsweise des „Produkts“) darum, die Leute zu gewinnen, die noch nicht „Kunde“ sind.
Ums wieder auf den Fußball zu münden: Fan von einem klassisch-kaufmännischen Verein (wie bspw. Freiburg oder Mainz) zu werden ist ein Langzeitauftrag. Es fällt einem leichter, bspw. Real Madrid mit Pistolero Ronaldo gut zu finden, weil man da einen Helden präsentiert bekommt, den man auch immer wieder erkennt. Das könnte man jetzt ewig weiterführen, aber ich will nur 1 Beispiel noch nennen: Stadionstimmung. Man „behält“ den alten Fanblock bei, weil der für die Folklore (Stimmung) im Stadion sorgt, die es einfach braucht. Aber man fördert das nicht groß weiter, zumindest nicht auf Kosten der „anderen“ Fans. Deswegen gibt es immer wieder die Klatschpappen, Rasseln o.ä. mit denen der „Casualfan“ auch Teil der Stimmung wird, obwohl weite Teile der alteingesessenen Fans sowas scheiße finden, weil es Lärm ist und keine kreative Anfeuerung. Wer sich in der Szene auskennt, wird etliche weitere Beispiele dafür finden.
Also nochmal ganz vereinfacht: „Hardcore“-Fans bleiben sowieso immer bei der Sache. Gelegenheitskunden kommen und gehen, aber von denen werden auch immer wieder mal welche zu Langzeitkunden – die dann wiederum nicht mehr weiter groß umgarnt werden. Man versucht also über möglichst viele Wege möglichst viele Gelegenheitskonsumenten zu gewinnen.
Tom 18. September 2013 um 14:43
Was er sagen will ist folgenes:
Real Madrid ist inzwischen als Unternehmen aufgestellt, welches nicht länger sportlichen Erfolg verkauft, sondern das Event „Real Madrid“. Natürlich ist der Erfolg entscheidend, aber die Marke Real Madrid strahlt auch ohne einen CL-Sieg. Die Verpflichtung von Bale führt weltweit zu extremer Medienpräsenz, die Trikotverkäufe steigen, Sponsoren investieren mehr, Fans wollen ins Stadion um „ihre“ Helden kicken zu sehen.
Kurzum: für den Erfolg des Unternehmens Real Madrid ist es nicht länger zwingend notwendig, dass der Verein Real Madrid Erfolg hat. Der Gewinn des Unternehmens zieht sich daraus, dass die Fans ihre (neuen) Helden sehen wollen, ihre Trikots haben wollen und dafür nen Haufen Geld hinlegen.
Um es auf das Beispiel Apple zurückzuführen. Kaum einer kauft ein Iphone weil es das beste Gerät ist, man kauft das Iphone weil es „In“ ist und weil es „neu“ ist. Dadurch macht Apple gewinne, die Leute kaufen ein nicht-bestwertiges Produkt zu höchsten Preisen. Bei Real ist das ähnlich, Fan von Real zu sein ist „in“, das neue Trikot von Bale zu haben ist „cool“. Auch, wenn am Ende nur Platz 2 rausspringt.
TW 18. September 2013 um 14:43
Jetzt ist besser 😉
Koom 18. September 2013 um 16:50
@Tom: Richtig. Ich hatte das nur noch tiefergehend gemeint, aber dein Apple-Beispiel trifft es wirklich gut (Muss nicht das beste Gerät sein, ist aber vom Ruf/Markenwert das „stylischste“).
Turambar 17. September 2013 um 14:05
Das Format gefällt mir sehr. Ich finde die Bilder sehr hilfreich zur Veranschaulichung der Analyse. Und notfalls schaut man sich noch mal ein Video der Szenen an. Gern mehr davon.
Erkinho 17. September 2013 um 00:22
Es ist wirklich schön das gelbe U-Boot wieder durch erstklassige Gewässer ziehen sehen zu können, noch dazu in erfolgreicher Mission.
juventino 16. September 2013 um 21:36
Wieso probiert Real nicht auch einmal eine „falsche 9“? (darf man das noch so sagen? Ist es schon ein Unwort?)
Im Prinzip könnten sie in einem 4-3-3 oder mit einer Raute im Mittelfeld spielen mit Xabi/Illaramendi als tiefstem Akteur, Modric und Illaramendi/Khedira als 8er und dann auf der 10 oder eben der falschen 9 Isco. Dieser würde ja eigentlich sehr gut in die Rolle passen mit seiner Pressingresistenz, seiner Torgefahr, seiner Fähigkeit für finale Pässe und seinem Ausweichen auf die Flügel oder dem Fallenlassen ins Mittelfeld. Davor Bale und Ronaldo, beide mit Freirollen, in denen sie die gegnerische Zuordnung auseinander reissen. Dies könnte ihnen beiden, so wie anderen aufrückenden Spielern (Aussenverteidiger oder auch Khedira) zu Gunsten kommen.
Ist eine Alternative über die sich Ancelotti Gedanken machen sollte? Oder klingt das nur im ersten Moment gut? Würe mich interessieren, was ihr dazu sagt.
Koom 17. September 2013 um 09:16
Ich denke, das es Real Madrids „Natur“ ist, die Stärken ihrer Einzelakteure als Basis des Systems herauszuarbeiten (sprich: „die Galacticos“), weniger das Mannschaftsspiel an sich, wodurch einzelne Akteure eingeschränkt werden könnten.
Man will den zockenden Ronaldo, den wuchtigen Bale, den wütenden Pepe etc. Wer kein herausragendes Attribut hat, der muss dafür sorgen, das die „Stars“ ihre umso mehr herausspielen können. Wie Ronaldo eben auch deswegen 10+ Weitschuss-Möglichkeiten hat, weil ihm so zugearbeitet wird.
Kappe 17. September 2013 um 13:27
Die Idee Ronaldo auf der Position des Stürmers spielen zu lassen geistern ja schon gefühlt seit Jahren durch die Foren, ich würde einfach unterstellen, dass sich die Idee im Training als nicht praktikabel herausgestellt hat. Vermutlich zieht es ihn einfach instinktiv immer auf die linke Außenbahn, was dann eine verwaisende Mitte zur Folge hätte. Bei Bale wäre letztlich das gleiche Poblem, beide brauchen Ausweichbewegungen von Mitspielern, insbesondere Stürmern, um die Situationen zu finden in denen sie ihre Stärken auspielen können (und wie man Oben sieht, gehört eine 1vs2 Situation am Strafraumrand nicht dazu).
Obs sich Real dann mit 2 inaktiven Stürmern, einem (häufig) sehr offensivem Außenverteidiger und Khedira und Modric, die beide aus unterschiedlichen Gründen defensive Schwächen haben, mit der Raute und den folgenden systembedingten Defensivproblemen dann wirklich einen Gefallen tut, darf schon bezweifelt werden.
GH 16. September 2013 um 20:30
Ich frage mich, ob dieses Zocken auch gegen offensivstarke/ stärkere Gegner möglich ist. Besonders auf die Duelle gegen Barcelona und gegen Juventus bin ich gespannt.
Wenigstens einer von den beiden Stürmer müsste sich am Pressing beteiligen, damit das Spiel auf die Außen gelenkt werden kann.
Was ich aber an dieser Zock-/ Kontertaktik nicht verstehe, ist die generelle Ausrichtung des Mittelfeldes auf mehr Ballbesitz. Mit Modric, Isco und Illara hat man eher Spieler die übers Kurzpassspiel kommen und nicht sofort den tödlichen Pass ala Özil suchen.
Mit Özil und Alonso, der vermehrt durch lange Bälle Ronaldos Zocken bespielte, ist dieses Zocken ja durchaus verständlich, aber mit dieser Besetzung sollte man das Verhalten der Stümer im Pressing doch anpassen.
Vor allem gegen Barcelona kann ich mir nicht vorstellen, dass Benzema und CR7 so passiv agieren werden wie bisher. Vielleicht wird dann Ronaldo etwas zurückgezogen und es entsteht ein 4-1-4-1 mit etwas offensiveren Außen. Wahrscheinlich wird aber bloß die Pressingintensität dieser beiden erhöht und sie gehen aggressiver auf die Innenverteidiger bzw. auch auf die 6er drauf.
Was ich mir auch für die Zukunft vorstellen könnte, ist, wenn Marcelo wieder gesund ist, in Ballbesitz die Außenverteidiger die Halbräume besetzen werden und somit eine 2-3-4-1 oder eine asymmetrische 2-3-3-2 Stellung eingenommen wird.
Mit Ramos, Varane, Marcelo, mit Abstrichen Carvajal, Illara, Isco und Modric dürfte vor allem der Spielaufbau den Madrilenen sehr leicht fallen.
kompottclown 16. September 2013 um 17:50
Just love it…. „die Maria war nach einem Ballverlust nicht rechtzeitig zurück“ – sehr lustig!
inhaltlich: gut wie immer, gern mehr bildanalysen.
Für mich persönlich „verschuldet“ Khedira in letzter Zeit verdammt viele Gegentore durch zu schnelles herausrücken. Woran liegt das?! Ist er übermotiviert oder rücken seine Mitspieler nicht richtig mit raus?! (Da er es sowohl in der N11 als auch bei Real macht, denke ich, es ist ein individueller „Fehler“). Ist es überhaupt sein Fehler?! Durch das rausrücken gibt es eine Lücke, würde er es nicht machen, gäbe es zu viel Zeit für die gegnerische Mitte…wie siehst du das?!
PP 16. September 2013 um 18:47
Den Eindruck habe ich auch.
Zu seiner Verteidigung:
Sowohl bei Real als auch in der N11 gab es in letzter Zeit das Problem, dass allgemein keine gute Kompaktheit vorherrschte. Rückt er DANN auch noch heraus, ist das Risiko natürlich ungleich größer als beim einem Herausrücken aus einem gut abgesicherten Block.
Dass die gegnerische Mitte ohne sein Herausrücken zu viel Zeit hätte, glaube ich nicht. Vor allem in der hier gezeigten Szene hat Cani eigentlich nicht viele Möglichkeiten. Bleibt Khedira eng neben Modric, muss Cani auf den Flügel spielen, wo Real dann hinschiebt, den Ball gewinnt oder ne Flanke provoziert.
Guybrush 17. September 2013 um 11:20
Mir macht Khedira auch immer etwas Sorgen. Unter Löw scheint er einen Stammplatz sicher zu haben aber derzeit würde ich dort lieber andere Spieler sehen. Es ist ja nicht nur, sein teilweise zu unüberlegtes Defensivverhalten sondern eben auch, dass Offensiv viel zu wenig kommt um dies auszugleichen. Torgefahrt strahlt er eigentlich nie aus und technisch kann er mit den restlichen Mittelfeldspielern nicht mithalten.