Borussia Dortmund – Hannover 96 3:1
Trotz Rotation auf Schlüsselpositionen siegt der BVB problemlos gegen schwache Hannoveraner.
Umstellungen auf beiden Seiten
Dank der kurzfristigen Kürzung von Robert Lewandowskis Rotsperre auf zwei Spiele, stand der umworbene Topstürmer vor dem kommenden Champions-League-Spiel unerwartet doch zur Verfügung. Klopp entschied sich, seinem zweiten Stürmer Julian Schieber dennoch den erhofften Einsatz zu verschaffen und stattdessen dem wichtigen Mario Götze eine Pause zu gönnen. Lewandowski spielte somit auf der ungewohnten Zehnerposition hinter Schieber – eine Partnerschaft, die auf Anhieb sehr gut funktionierte.
Zudem musste der BVB weiterhin auf seinen spielmachenden Innenverteidiger Mats Hummels verzichten und somit gingen sie das Spiel flügellastiger an als üblich. Zu diesem Zweck lief Kevin Großkreutz als Rechtsverteidiger auf und auch der angeschlagene Lukasz Piszczek bekam eine Pause.
Bei Hannover liefen indes sogar drei Mittelstürmer auf. Abdellaoue und Sobiech agierten in der Spitze, während Ya Konan von der rechten Seite ins Zentrum zog. Dahinter spielten der gelernte Innenverteidiger Hoffmann und da Silva Pinto, der meistens die tiefere Mittelfeldposition besetzt. Das personelle Loch im Zehnerraum sollte zum Problem werden.
Hannovers drucklose Mannorientierungen
In der Defensive nahmen die Gäste eine 4-4-2-Grundordnung im Mittelfeldpressing ein, die aber an vielen Stellen in mannorientierter Raumdeckung interpretiert wurde. Am auffälligsten war dies bei Pinto, der sich sehr stark an Gündogan orientierte, um den Dortmunder Spielmacher nicht in die Zwischenräume kommen zu lassen.
Problematisch war aber die kollektive Reaktion auf diesen zentralen Kniff. Beide Hannoveraner Stürmer beteiligten sich nämlich ziemlich schwach an der Defensivarbeit und so fehlte es Slomkas Elf oft an der Kompaktheit im Zentrum. So entstanden immer wieder Löcher zwischen den vorderen Linien. Der BVB konnte dadurch häufig mit horizontalen Pässen über die Sechser verlagern und bauten eine sehr druckvolle Ballzirkulation um den Hannoveraner Defensivblock auf.
Hoffmann hatte in dieser problematischen Situation nun die unlösbare Aufgabe, die Löcher hinter Pinto zu stopfen und gleichzeitig noch gegen Kehl und Lewandowski verteidigen zu müssen. Meist nahm er dann einen von beiden in Manndeckung und der andere kam in den Mittelfeldlöchern an den Ball.
Diese Problematik wurde ein paar Mal andeutungsweise per Rückwärtspressing eines Stürmers attackiert, was möglicherweise Slomkas Plan war. Allerdings setzten diese Rückwärtsbewegungen zu spät und inkonsequent ein, sodass Dortmund selten Probleme bekam, rechtzeitig weiterzuspielen.
Dass die negativen Effekte der Mannorientierung – Unkompaktheit, freie Spieler, Unordnung – nicht kompensiert werden konnten war schon schlimm genug, aber zudem nutzten die Hannoveraner auch die Vorteile dieser Spielweise nicht gut. Sie orientierten sich nicht eng genug an den Gegenspielern und gingen auch nicht aggressiv in die Zweikämpfe mit dem Ballführenden, sodass selbst die theoretisch gedeckten Spieler noch relativ problemlos mitspielen konnten.
Kevin Großkreutz‘ Spielintelligenz
Alles in allem bekam der BVB viele Räume und viel Zeit am Ball, um sich zum gegnerischen Strafraum durchzuspielen. Optimalerweise sollte man ihnen beides nicht gewähren. Zumindest aber verhinderten Abdellaoue und Sobiech meistens das direkte Vertikalspiel ins Zentrum und die Hausherren mussten erst Mal zum Flügel spielen.
Der Aufbau der Dortmunder lief dann meistens über die spielstärker besetzte rechte Seite. Subotic spielte den eröffnenden Pass oft auf Großkreutz, der dann den ersten Impuls im Vorwärtsgang setzen musste. Auf der fremden Position machte der laufstarke Flügelspieler dabei ein beeindruckendes Spiel mit sehr guten Entscheidungen und Bewegungen (mit und gegen den Ball).
Dadurch gelang es den Borussen rechts die vorhanden Räume zu nutzen und diverse Drucksituationen mit einem schnellen Direktpass auf oder von Großkreutz aufzulösen. Mit einem guten Gespür für die Dynamik der gegnerischen Defensive spielte der Dortmunder die Bälle diagonal gegen die Lücken und Bewegungen des Hannoveraner Mittelfeldes. So blieb seine Mannschaft selbst nach Fehlpässen meist in Ballbesitz, da in den resultierenden Situationen leichtes Gegenpressing möglich war.
Seinen starken Zug in den Strafraum, der ihn als linken Flügelspieler auszeichnet, konnte er dann auch zwei Mal entscheidend inszenieren und bereitete die ersten beiden Dortmunder Treffer per Hereingabe und Schuss vor. Mit solch einer Leistung empfiehlt sich Großkreutz auch in der Zukunft für die Rechtsverteidiger-Position. Die Art und Weise der Durchschlagskraft unterscheidet sich sehr von der offensiven Spielweise Piszczeks.
Lewandowski kommt aus Schiebers Schatten
Bei beiden Toren war auch das Zusammenwirken der beiden Dortmunder Stürmer wichtig, die besonders in Strafraumnähe unterschiedliche Typen sind.
Julian Schieber bewegt sich sehr aktiv in der gegnerischen Kette und versucht sich sehr oft in den Schnittstellen anzubieten. Er will recht früh und gerne seitlich vom Gegenspieler angespielt werden, um dann seine Physis im Duell mit Abwehrspieler zu nutzen. So bewegt er im Strafraum auch oft in die offensichtlichste Abschlussposition, nahe am Tor, und legt weniger Wert darauf, im entscheidenden Moment freizukommen. Mit dieser Spielweise bindet er die Verteidiger sehr stark, die sich dadurch meistens stärker zum Ball orientieren müssen und von ihrer Grundposition gezerrt werden.
Lewandowski ist ein lauernderer Stürmer, der den Ball in der Spitze nicht sofort haben will, sondern lieber in der letzten Berührung. So entfernt er sich öfter von der Spielsituation, um dann für den letzten Pass überraschend in einen Freiraum zu gehen. Dadurch konnte er zwei Mal der Abwehr in den Rücken fallen, während Schieber bereits in der Spitze war und von den Verteidigern abgedeckt werden musste.
4-4-2-Stellung auch offensiv zu unkompakt
Während die Defensive der Gäste aus zahlreichen Gründen wackelte, fanden sich für ihr Offensivspiel wenig Gründe, wegen denen es hätte funktionieren können oder müssen. Ohne Zehner, mit einem eher destruktiven und einem tief spielenden Sechser und zwei sehr vertikal ausgerichteten Flügelspielern gab es keinen Hannoveraner, der sich für die wichtigen Verbindungsräume in der Offensivzentrale zuständig gefühlt hätte.
Das langsame Aufbauspiel konnte dann vom Dortmunder 4-2-3-1-Pressing leicht unter Druck gesetzt werden und Slomkas Defensivspieler griffen immer wieder zum langen Ball. Diese langen Bälle in die kompakten Dortmunder Viererketten konnten aber kaum Durchschlagskraft erzeugen, da die Borussen im Kampf um die zweiten Bälle weit überlegen waren. Die Bälle prallten direkt in den unbesetzten Zehnerraum oder konnten schnell dort hingespielt werden, wo Gündogan und Kehl das Spiel dann problemlos wieder beruhigen konnten. Wenn Pinto oder Hoffmann nachpressten, ergaben sich wieder Lücken vor der tiefstehenden Abwehr.
Der Anschlusstreffer fiel folgerichtig nach einem Angriff mit null erfolgreichen Pässen Hannovers. Zieler schlug den Ball weit, Sobiech wurde im Luftkampf von Schmelzer gefoult. Der Freistoß wurde von Santana gefährlich verlängert und Abdellaoue staubte ab.
Man kann dabei positiv anmerken, dass Hannover in der Phase um dieses Tor herum mehr Spielanteile bekam. Die Dortmunder ließen nach ihrem zweiten Treffer zunehmend etwas Geduld und Konzentration im Aufbauspiel vermissen und spielten weniger konsequent über den freien Raum und den freien Mann. Dadurch kam Hannover öfter in Zweikämpfe und logischerweise zu mehr Ballgewinnen.
Auf der anderen Seite hätten die Niedersachsen in dieser Phase auch etwas Kontergefahr ausstrahlen können, die ihnen in diesem Spiel völlig abging. Die beiden zwischen den Linien wartenden Stürmer hätten nach Ballgewinnen viel konsequenter in Szene gesetzt werden müssen. Stattdessen blieben meistens die flach gehaltenen Versuche von Kurzpassangriffen im Dortmunder Gegenpressing hängen.
Hannover aggressiver, aber weiter unkompakt
Nach der Pause verteidigten die Gäste etwas aggressiver und versuchten ihre Kompaktheitsprobleme in den Griff zu bekommen. Beides passte aber wieder nicht zusammen.
Sobiech stand nun öfter in einer Zehnerposition gegen den Ball. Außerdem rückten Ya Konan und der eingewechselte Achter Schmiedebach von den Flügelpositionen verstärkt ein, um die Räume hinter Pinto geschlossen zu bekommen. So entstand oft eine etwas verbreiterte, asymmetrische Raute.
Dadurch hatten die Dortmunder Verteidiger aber mehr Raum, sodass Hannover im Kollektiv weiter herausschieben musste, was die Abwehrlinie recht inkonsequent tat. Dadurch hatte Hannover zwar nun eine besser formative Kompaktheit (also weniger Löcher) aber agierte dafür mannschaftlich etwas gestreckter, sodass vor allem die Linienabstände teilweise sehr hoch wurden.
Dortmund reagiert mit zentralerem Ansatz
Der zentrale Raum vor der Abwehrkette wurde als Reaktion darauf vermehrt von Reus und Blaszczykowski geflutet. Das war schon in Hälfte eins ein Mittel, weil vor allem Reus meistens nicht von Chahed verfolgt wurde. So weit, wie Blaszczykowski dann in der zweiten Hälfte einrückte, wollte auch Pocognoli nicht mehr seine Position verlassen. Mit der Einwechslung von Zwischenraumspieler Götze wurde dieses Mittel dann noch fokussiert.
Die Überzahl im Zentrum wurde dann meist mit hohen Bällen auf Lewandowski oder über Ablagen von Schieber eingesetzt. Auf diese Weise entstand dann auch das entscheidende 3:1, als Santana in der Spitze Schieber anflankte, der auf den weit von seiner Position gerückten Blaszczykowski links in die Tiefe weiterleitete.
Fazit
Nachdem Hannover schon im Dezember ein sehr schwaches Pokalspiel in Dortmund ablieferte, wählte Slomka beim zweiten Gastspiel erneut die falschen Mittel gegen das Spiel der Borussen und seine Mannschaft verlor wieder völlig verdient. Einen der souveränsten Siege der Dortmunder Saison hätten die Borussen sogar noch souveräner gestalten können.
10 Kommentare Alle anzeigen
Pocillator 4. März 2013 um 14:59
Ja, eigentümlich. Es drängt sich der Eindruck auf, als würde die Trainertätigkeit von Slomka überschätzt werden. Seine Vertragsallüren deuten darauf hin, dass er sich selbst auch überschätzt.
Vor zwei Jahren spielte 96 für seine Verhältnisse überragend und auch die Folgesaison gestaltete 96 aufgrund der internationalen Erfolge positiv, obwohl für mich da bereits keine Weiterentwicklung der Mannschaft erkennbar war. Mittlerweile hat ein Großteil der Liga taktisch dazugelernt und die eigene Spielweise umgestellt und angepasst, nur Slomka hat den Anschluss verpasst.
96 spielte die beiden Vorjahre konstant und meistens am oberen Limit, aber viel kompakter als diese Saison. Der Anspruch Platz 6 oder 7 zu erreichen, erscheint mir unrealistisch.
Dazu die vielen Ausfälle, allen voran Stindel, der kaum zu ersetzen ist.
Bernhard 4. März 2013 um 10:51
Ist es nicht merkwürdig,das obwohl die linke Seite Hannovers mit zwei Linksverteidigern besetzt war (Rausch spielte lange Zeit als LV bevor er um eine Position nach vorne geschoben wurde) genau dort die ersten beiden Treffer für den BVB fielen,während die nominell besser besetzte linke Seite, mit dem eingespielten Duo Schmelzer-Reus, offensiv eher harmlos war.
Vor allem da Ya Konan nicht gerade seine Stärken in der Rückwärtsbewegung hat.
blub 4. März 2013 um 13:11
Imo war der Raum recht groß, weil Pinto an Gündogan hing und Hoffmann mit Lewandowski vor allem weiter Links beschäftigt war.
Das macht den abzudeckenden Raum doch sehr groß und das konnten Großkreutz und Kuba nutzen. 2 gegen 2 in einem riesigen Raum der mit Tempo genutzt werden kann sieht dann so aus. Das Spiel und die nutzung des Raums liegt diesen beiden auch mehr als ein klein-klein.
Und das Schieber die IVs mit beschlag belegt hat steht ja im Text.
Bsp: Selbst wenn er nur Djourou weiter links bindet kann Schulz nicht einfach so raum weiter vorne abdecken, bzw den Raum den Pocognoli hinterlassen würde.
Matyáš 4. März 2013 um 09:48
Danke für die Analyse,
eine kurze Frage zu Julian Schieber, da ich das Spiel selbst nicht sehen konnte:
Von vielen war er bereits abgeschrieben, ohne bisher eine richtige Chance gehabt zu haben, sich zu beweisen. Offensichtlich hat er nun am Samstag das erste mal in der Liga getroffen – aber wie hat er sich im sonstigen Spiel gemacht? Wie seht ihr desses Zukunftsperspektiven/ Rolle beim BVB, insbesondere bei einem eventuellen Lewandowski-Abgang?
Falls sich jemand die Mühe macht zu antworten, danke schon mal dafür!
M.
Schmellkreutz 4. März 2013 um 10:03
Ich empfand seine (Schiebers) erste Halbzeit auch eher als „unauffällig“, obwohl angemerkt wurde, dass er die Abwehr gebunden hat und dadurch Räume für die anderen Offensivkräfte geschaffen hat. Dem kann ich nicht widersprechen. In der zweiten Halbzeit agierte er aber weitaus auffälliger, war im Gegenpressing präsenter und wirkte besser integriert, als in der Vergangenheit, sowohl im Spiel mit als auch gegen den Ball. Das er sein 3:1 selber einleitete war nicht nur Zufall.
florider 4. März 2013 um 09:48
Danke für die Analyse.
Bei den Ausführungen zu Großkreutz, sehe ich es aber ein bisschen anders. Ich stimme vollkommen zu, dass er ein großartiges Spiel gemacht hat auf einer unbekannten Position, was auch seinen Stellenwert als Allrounder in der Mannschaft unterstreicht. Dennoch finde ich das gerade der er gerade im Spielaufbau als Taktgeber seine Schwächen hat und mir einige Fehlpässe aufgefallen sind. Wichtig war für mich auch Subotic dessen lange Bälle mindestens 2 mal scharf und präzise in den Lauf von Lewandowski kamen. Generell hatte ich das Gefühl das viel rotiert wurde in der Offensive und manchmal Lewa links zu finden war und Reus auf der 10 oder auch Schieber und Lewa vorne, dass kann aber auch rein situativ gewesen sein.
Ich finde auch dieses Spiel hat man gesehen das Reus noch nicht sein komplettes Potenzial mit der Mannschaft abrufen kann, weil er machmal sehr einseitig vertikal spielt und veruscht seine überragende Schnelligkeit einzusetzen um mit Ball durch jede noch seine kleine Lücke durchzubrechen und oft einfach den Ball verliert. Wird für mich für die weitere Entwicklung entscheidend sein wie sie ihn einbinden können
Fabian 4. März 2013 um 13:45
Mir sind jetzt keine übermäßigen Fehlpässe, erst recht keine kritischen von Großkreutz aufgefallen. Natürlich ist er kein Spielmacher in dem Sinne und kommt auch nicht über seine hervorragende Technik, aber er hat seine Sache doch sehr gut gemacht, besser sogar als Piszczek zuletzt und besser als seine eigenen Spiele auf links.
Kann es sein, dass eine inverse Spielweise generell oft auffälliger ist als eine vertikale? Ich habe es jedenfalls als Bereicherung empfunden, dass der BVB mal invers über rechts kam. Vor allem ist es trotzdem gelungen, die Breite nicht zu verlieren, was auch Kuba zu verdanken war, der sehr konsequent mit Großkreutz auf außen zusammengespielt hat. Das wurde natürlich von der schwachen linken Hannoveraner Seite begünstigt, Rausch hatte einen richtig miesen Tag und Pocognoli stand auch immer zu weit weg.
Subotic hatte im Vergleich zum Bayernspiel einen sehr ruhigen Tag, wurde kaum unter Druck gesetzt. Dadurch zeigte sich auch seine theoretische Stärke im Spielaufbau, denn nicht nur zwei, sondern 11 von 12 langen Bällen kamen an (whoscored.com) und auch insgesamt hatte er sehr gute Pass- und Zweikampfwerte.
Bei Schieber ist noch Luft nach oben. Er war zwar bemüht, aber erst gegen Ende der zweiten Halbzeit konnte er sich etwas besser einbringen. Mich hat es oft ein wenig an die Anfangszeit von Lewandowski erinnert – er nahm „falsche“ Laufwege oder startete zum falschen Zeitpunkt, und wenn er dann doch mal angespielt wurde reagierte er überrascht und nicht wirklich torgefährlich. Seine Szene beim Tor war da die Ausnahme, die hier mMn die Regel bestätigte. Man kann nur hoffen, dass es bei ihm auch irgendwann klickt, wie bei Lewa, aber er hat ja auch noch ein paar Monate Zeit.
Santana festigt momentan leider sein Bild als Unglücksrabe. Er liefert meistens defensiv sehr gute Spiele, aber mit regelmäßigen Aussetzern. Sami Koufur kam mir beim Spiel in Erinnerung 🙂 Dass er im Spielaufbau noch, sagen wir mal, unausgereift ist, ist eigentlich gar nicht so schlimm. Man muss sich nur einmal vor Augen führen, dass Subotic auch ewig gebraucht hat, bis er da auf einem akzeptablen Niveau war. Innenverteidiger sind immer noch primär Verteidiger, und so lange sie da ihre Sache gut machen, ist die Welt in Ordnung. Leider ist das bei Felipe nicht so.
Ich fand Reus hat sich im Vergleich zu den letzten Spielen in wieder verbesserter Form gezeigt, zumindest was die Ballkontrolle und die Fehlpässe anging (die er diesmal gar nicht hatte). Die rechte Seite konnte auch nur so gut freigezogen werden, weil er auf links immer Gefahr versprühte und dann selber gut die Spielverlagerung (^^) einleitete.
barcaberlin 4. März 2013 um 16:05
Ich finde das Reus in der Rückrunde im Vergleich zur Hinrunde schon deutlich besser agiert. Während seine Scorerpunkte in der Hinrunde noch allesamt aus Freistößen und Einzelaktionen bestanden wirkt er in der Rückrunde schon deutlich mehr ins Teamplay einbezogen.
Das beste spielerische Verständnis scheint er aber mit Götze zu besitzen weswegen ich schon ahnte dass ohne ihn nicht ganz so glänzen können wird.
Ich denke bei Reus muss man einfach das erste Jahr abwarten und ihm als Eingewöhnungszeit anrechnen ist. Denn es ist meiner Meinung nach alles nur eine Frage der Zeit und danach wird er seinen Wert noch einmal enorm steigern. Was natürlich für ihn spricht ist dass er auch ohne richtig eingebunden zu sein schon zeigen konnte das er einen gewissen Wert besitzt.
Fabian 4. März 2013 um 16:23
Ich weiß nicht genau. Ich fand ihn in seinen ersten Spielen für Dortmund schon echt gut, dann hat er aber für meine Begriffe nachgelassen. Ich kann mir vorstellen, dass er anfangs einfach instiktiver gespielt hat, mit zunehmendem Wissen um das Dortmunder System aber die Dinge überanalysiert, im englischen: over-thinking oder auch yips. Das wird dann besonders offensichtlich, wenn man ihm, wie die Bayern, nicht genug Zeit gibt gleichzeitig zu überlegen und Fußball zu spielen.
Je mehr im die Laufwege und das räumliche Denken ins Blut übergehen, desto besser wird er werden. Gündogans, Götzes und Lewandowskis Entwicklungen zeigen da ja durchaus Parallelen.
Fabian 4. März 2013 um 16:30
Ich möchte noch einen Gedanken nachschieben: Es fällt doch auf, dass bis auf Kagawa kein Dortmunder Neuzugang der letzten Jahre direkt voll eingeschlagen ist. Im Licht der Ankündigungen von Watzke, im Sommer massiv einzukaufen, wird es doch interessant das mal weiter zu beobachten. Wird Dortmund sich dadurch wirklich sofort verbessern? Oder schieben doch erst einmal die (jungen) Talente, wie Bittencourt, Amini und Schieber nach, weil sie schon viel länger mit der Mannschaft trainieren durften…?