Barcelona baut die Tabellenführung aus – MX
Vor dem Jahreswechsel baute der FC Barcelona seine Tabellenführung in LaLiga mit zwei 2:0-Erfolgen und je über 80%-Ballbesitz gegen CA Osasuna und den FC Villarreal weiter aus. Im Folgenden richten wir den Blick auf diese beiden Siege.
FC Barcelona gegen CA Osasuna (13.12.2025)

Die Gundformation gegen Osasuna
Die ersatzgeschwächten Hausherren begannen im Camp Nou aus einer 4-2-3-1-Grundformation heraus. García stand im Tor, davor bildeten Cubarsí und Martín die Innenverteidigung, flankiert von Koundé und Balde auf den Außenbahnen. Im zentralen Mittelfeld agierten García und Pedri als Achter, Raphinha übernahm die Zehnerrolle, während Yamal und Rashford um Mittelstürmer Torres herumspielten. Die Gäste aus dem Norden Spaniens reisten hingegen mit einer 5-4-1-Grundordnung nach Katalonien und traten mit einem entsprechend klaren defensiven Fokus gegen den FC Barcelona auf.
Probleme gegen kompaktes 5-4-1
Die Mannschaft von Hansi Flick verzeichnete gegen Osasuna rund 81 % Ballbesitz. Die Gäste, bekannt für ihren reaktiven 5-4-1-Mittelblock (PPDA: Platz 16), bestätigten dieses Profil auch in der Praxis gegen den FCB. Entsprechend agierten die Katalanen bereits in den Anfangsminuten häufig aus einem hohen 2-4-4-Aufbauspiel heraus, wobei der nominelle Zehner Raphinha als zweiter Stürmer halbrechts neben Ferran Torres positioniert war. Osasuna agierte aus dem 5-4-1 zunächst klar blockorientiert und verzichtete weitgehend darauf, mit Stürmer Budimir aktiv Druck auf die erste Aufbaulinie auszuüben. Stattdessen setzten die Gäste auf initial enge Mannorientierungen gegen die Achter García und Pedri sowie auf enge Staffelungen der Flügelspieler. Dadurch wurden die direkten Passwege der Innenverteidiger auf die Flügelspieler isoliert und Barcelona gezielt auf die Außenverteidiger Koundé und Balde gelenkt.

Osasuna im 5-4-1
Diesen Weg ging der FC Barcelona auch recht schnell. Entscheidend waren dabei die Folgebewegungen der Osasuna-Akteure: Aus der reaktiven Grundhaltung heraus agierte Stürmer Budimir mannorientiert, fiel zurück auf den ballnahen Achter des FCB – in der Anfangsphase meistens García – während der andere Achter von Osasuna sich ebenfalls fallen ließ und die hängenden Bewegungen von Raphinha im Zwischenlinienraum aufnahm. Dadurch wurden die Bewegungen Barcelonas im Halbraum von den Außenverteidigern gut unterbunden. Zwar versuchte Barcelona hin und wieder, die Flügelspieler einzubinden, die grundsätzlich vertikal erreichbar waren, doch diese wurden eng von den Osasuna-Flügelverteidigern verfolgt. Dementsprechend sah man nur selten Aufdrehbewegungen in der Breite; stattdessen wich man häufig zurück. Insgesamt musste Barcelona in den ersten Minuten immer wieder den Weg zurück zu den Innenverteidigern suchen.
Tendenziell stellte genau dies auch eine Schwachstelle der Gäste dar. Durch das Zurückfallen von Stürmer Budimir fehlte ihm nach Rückpässen häufig der direkte Zugriff auf die Innenverteidiger Barcelonas, die dadurch teilweise sehr weit andribbeln konnten. Dieses diagonale Andribbeln ermöglichte es, nach Verlagerungen den Deckungsschatten der Osasuna-Flügelspieler gegenüber Barcelonas Flügelspielern zu umgehen. Insbesondere Rashford auf der linken Seite konnte so wiederholt von Martín angespielt werden. In den ersten Minuten ließ sich daraus jedoch noch keine nachhaltige Dynamik entwickeln. Zwar schoben die Außenverteidiger bei Ballbesitz der Flügelspieler immer wieder mit hinterlaufenden Bewegungen nach, allerdings funktionierten die Übergaben zwischen Flügelverteidigern und Flügelspielern Osasunas sehr sauber, sodass Barcelona darüber kaum Tiefgang erzeugen konnte.
Ähnlich gestaltete sich die Situation im Zwischenlinienraum: Durch das konsequente Zurückfallen der Osasuna-Achter auf die abkippenden Stürmer fanden die Flügelspieler auch dort kaum Progression. Insgesamt lässt sich bei Barcelona speziell in den Anfangsphasen häufig eine gewisse Grundvorsicht beobachten, so auch in dieser Partie gegen Osasuna. Folglich prägten weiterhin zahlreiche Verlagerungen über die Innenverteidiger das Ballbesitzspiel der Katalanen.
Anpassungen der Blaugrana
Klassisch für Partien, in denen man sich gegen einen kompakten Mittelblock schwertut, zeigten die Achter Pedri und García auch nach der Anfangsphase ihre typischen diagonalen Ausweichbewegungen vor das Mittelfeld Osasunas, insbesondere bei Ballzirkulation in der Breite. Das Verkürzen der Rückpasswege aus der Breite in den Halbraum sowie das Anheben der Verlagerungen auf eine höhere Ebene – von den Innenverteidigern auf die Achter – stellte dabei ein durchaus interessantes Stilmittel dar. Einerseits konnte Barcelona so die Aufbauhöhe halten, im Gegensatz zu Rückpässen auf die Innenverteidiger, bei denen man sich gegen die aufschiebenden Osasuna-Spieler häufig tiefer staffeln musste. Andererseits ließ sich gerade durch die enorme technische Qualität / Tempo der Achter auch das ballferne Einrücken der Gäste direkter bespielen.

Pedri und Garcia schaffen durch diagonales Abkippen Horizontalität
Zwar versuchte Osasuna, diese Mechanismen durch rückwärtiges Pressing von Budimir zu unterbinden, allerdings konnte er die weit ausweichenden ballnahen Bewegungen, vor allem von García, nur unzureichend kontrollieren. Zudem hatte er aufgrund seines Pressingwinkels von hinten und des weiten Ausweichens der Achter kaum Zugriff, sodass García und Pedri wiederholt offen zum Zentrum aufdrehen konnten. Durch das Zurückfallen der Osasuna-Achter zur Isolation der Passwege auf Barcelonas Stürmer konnte sich auch Pedri im Zurückfallen von Torró lösen und war dadurch für García horizontal anspielbar. In der Folge verlagerte Pedri vergleichsweise direkt auf Balde und Rashford. Auch hier lässt sich das Thema Vorsicht anführen: Pedri suchte nur selten das direkte Spiel auf Stürmer Torres zwischen den Linien. Dies dürfte zumindest teilweise personell bedingt sein, da Torres im Saisonverlauf immer wieder Probleme im Wandspiel offenbarte, insbesondere im Vergleich zu seinem Pendant Lewandowski.
Gegen Flügelverteidiger Arguibide, der nach Verlagerungen zu viel Abstand zum Gegenspieler ließ, konnte Rashford folglich einen gewissen Dynamikvorteil erzeugen und suchte vermehrt das Dribbling entlang der Grundlinie. Bislang fehlte jedoch der entscheidende Anschluss: Balde schob zwar immer wieder hinterlaufend durch, doch Rashford hätte idealerweise eine tiefere Anspielstation im Halbraum benötigt, um Osasuna das Übergeben in der Breite zu erschweren. Diese Optionen boten weder Außenverteidiger Balde noch der zu zentral agierende Stürmer Torres. Rashfords flache Flanken fanden zudem keinen Abnehmer, da Osasuna mit der Fünferkette nach Dribblings weit zurückfiel und etwaige Wege rund um die Fünf-Meter-Linie konsequent schloss. Später zeigte sich Pedri offensiver, demnach schob der linke Achter immer wieder in den linken Halbraum, um Rashford eine entsprechende Tiefenoption zu bieten. Interessanterweise suchte Rashford Pedri jedoch kaum, vermutlich weil durch die horizontale Körperhaltung der Osasuna-Flügelverteidiger (die auch direkte Flanken unterband) der direkte Weg in den Halbraum isoliert wurde und gleichzeitig Halbverteidiger Boyomo Pedris Tiefenläufe eng und frühzeitig aufnahm. Demnach steckte Barcelona in dieser Phase gewissermaßen weiterhin in der Höhe fest.

Rashford muss den Weg zurück gehen
Es sei dennoch erwähnt, wie gut die Auffang-Mechanismen bei diesem FCB greifen. Angesichts des Durchschiebens von Pedri rückte rechter Achter García in den linken Halbraum, um weiterhin eine Rückpassoption vor dem Mittelfeld Osasunas zu bieten. Gleichzeitig rückte Rechtsverteidiger Koundé in den Sechserraum auf, um Garcías Ausweichen auf die ballferne Seite aufzufüllen und die Verlagerungen vor Osasunas Mittelfeld zu ermöglichen. Auf diese Weise sicherte sich der FCB in diesen Szenen den Spielrhythmus, da man nicht ständig den Rückweg zu den Innenverteidigern suchen musste. Ein ähnliches Problem wie bei Rashford zeigte sich bei Lamine Yamal. Zwar fühlt er sich im isolierten 1‑gegen‑1 wohler als der Engländer, doch der linke Osasuna-Flügelspieler Oroz setzte gutes Rückwärtspressing ein und isolierte so den direkten inversen Dribblingweg in den Halbraum. Dadurch geriet Yamal im 1‑gegen‑2 im Verlauf der ersten Halbzeit zunehmend unter Druck. Umso wichtiger wurden die Verlagerungsoptionen über die ausweichenden Achter auch rechts.
Barcelona wird stärker
Die besten Chancen aus den ersten 30 Minuten entstanden über hohe Bälle der Innenverteidiger oder der ausgebrochenen Achter in den linken Halbraum auf den durchschiebenden Pedri oder teils auch auf die Flügelspieler. Durch den fehlenden Druck seitens Stürmer Budimir konnten diese hohen Bälle problemlos gespielt werden. Tendenziell lag das Problem im höheren bis sehr hohen Aufbau jedoch darin, dass diese Bälle sehr genau in den Raum hinter der Verteidigungslinie gespielt werden müssen, ohne dass der Torhüter sie erreichen kann. Bis auf einzelne Aussetzer von Halbverteidiger Boyomo bei der Übernahme von Pedri oder der Flügelverteidiger im direkten Verfolgen von Rashford/Yamal konnte Osasuna demnach fast alle hohen Bälle klären – auch durch das gute Herauslaufen von Torspieler Herrera. Rutschte der Ball jedoch der Verteidigung einmal durch, tauchten die Katalanen frei vor dem Tor auf – so wie Rashford in der 9. Spielminute, der gegen Flügelverteidiger Arguibide den Abschluss verpasste.
Kurz vor der Halbzeitpause sah man spannenderweise vermehrt direkte Diagonalbälle auf Lamine Yamal, der ballfern konsequent die volle Breite hielt. Anders als bei Rashford wurden ihm die Zuspiele dabei bewusst in den Fuß und nicht in die Tiefe gespielt. An dieser Stelle sei auch nochmals sein außergewöhnlicher erster Kontakt hervorgehoben: Yamal nahm den Ball häufig mit dem Außenrist an und konnte so bereits aus der Ballannahme heraus direkt nach innen andribbeln. Da Osasuna mit dem ballnahen Flügelspieler einrückte, ließ sich das ansonsten entstehende 1-gegen-2 auf Yamal umgehen, sodass er wiederholt in isolierte 1-gegen-1-Situationen gegen Flügelverteidiger Bretones kam. Dieser hatte aus der eingerückten Ausgangsposition nicht nur einen klaren Dynamiknachteil, sondern zeigte auch Balanceprobleme gegen Yamals direktes, inverses Andribbeln. Folglich konnte der Youngster mehrfach Abschlüsse nach innen ziehen oder in den Rückraum ablegen, wo insbesondere Achter García oder Stürmer Raphinha aus der Distanz zum Abschluss kamen.
Raphinha agierte in der letzten Viertelstunde insgesamt deutlich freier in seiner Positionierung. Er interpretierte seine Rolle nun weniger als zweiter Stürmer neben Torres, sondern vermehrt als klassischer Zehner. In Verbindung mit der höheren Positionierung Pedris ergab sich dadurch strukturell häufig eine 2-3-2-3-Staffelung. Der Haupteffekt der tieferen und dynamischeren Positionierung des Brasilianers lag darin, dass er die Osasuna-Achter wiederholt nach hinten band. Dadurch vergrößerte sich zum einen der Raum zwischen Stürmer Budimir und der Mittelfeldlinie, zum anderen entstanden zusätzliche Räume für die eigenen Achter, insbesondere für García. Dieser konnte in der Folge vermehrt die Diagonalbälle auf Yamal spielen und dabei bot sich Raphinha gleichzeitig immer wieder im Rückraum des Halbraums unterstützend an. Gerade nach Ablagen Yamals kam der nominelle Zehner demnach mehrfach aus dieser Position zum Abschluss, scheiterte jedoch bislang (noch) an Torhüter Herrera. Es ging ohne Tore in die Halbzeit.
Insgesamt war es eine dominante Halbzeit der Katalanen gegen CA Osasuna. Abgesehen von einzelnen Umschaltmomenten in den letzten 20 Minuten – nachdem Barcelona nur noch mit García allein den Raum vor der Abwehr absicherte und dadurch anfälliger für Kontersituationen über Wandspieler Budimir wurde – kam von den Gästen wenig. Zwar hatte Barcelona phasenweise Probleme gegen den 5-4-1-Block, arbeitete sich jedoch insbesondere gegen Ende der Halbzeit zunehmend besser in die Partie hinein, vor allem über die rechte Seite mit Yamal sowie über die freiere Rolle Raphinhas. Insgesamt dürfte für Osasuna entscheidend sein, wie stark der körperliche Substanzverlust ausfällt, der in Teilen bereits vor der Pause spürbar war.
Raphinha erlöst den FCB

Balde zieht Flügelspieler mit, Garcia/Pedri schieben aus
Die grundsätzliche Herangehensweise ähnelte der angepassten aus der ersten Halbzeit, jedoch feilte man an den Details. So agierten nun die Außenverteidiger Balde und Koundé in halbraumiger Grundposition, sodass sich eine V-Anordnung ergab. Dieses Detail erwies sich im weiteren Verlauf als entscheidend: Das Durchschieben im Halbraum schaffte einerseits direkte Tiefe für die andribbelnden Flügelspieler, noch viel wichtiger war jedoch der indirekte Effekt. Das Durchschieben der Außenverteidiger wurde von Osasunas Flügelspielern verfolgt, die dadurch jedoch immer wieder aus dem Mittelfeld herausgezogen wurden. In der Folge öffneten sich Passwege der Flügelspieler auf die Zehner Pedri und Raphinha. Dadurch brachte man diese wiederholt zu Dribblings vor der Verteidigungslinie im Halbraum, was angesichts der extremen technischen Qualität problematisch für die Gäste wurde. Über diese Dribblings fand man einerseits die Flügelspieler über Spielen-und-Gehen erneut in der Tiefe, andererseits wurde der Abschluss auch direkt gesucht. Insgesamt kamen die Achter von Osasuna nach horizontalen Anspielen von Pedri und Raphinha von der Seite kaum in die Zweikämpfe – gerade mit dem zunehmenden Krafteinbruchs.
Diese konstante Bindung der Achter durch die Zehner sorgte wiederholt dafür, dass sie durch die Bewegungen mitgezogen wurden und sich folglich der Zwischenraum zwischen Verteidigungs- und Mittelfeldlinie öffnete, der zuvor kaum bespielbar gewesen war. Gerade Torres ließ sich nun immer wieder in diesen Raum innerhalb der Box fallen, wodurch erste Situationen entstanden, in denen Barcelona nach Flanken gefährlich wurde. Das lag auch daran, dass sich die durchgeschobenen Außenverteidiger deutlich einfacher darin taten, in die Box zu flanken als die Flügelspieler, da die Halbverteidiger die Wege aus dem dynamischen 1-gegen-1 nach innen nur unzureichend unterbinden konnten – gerade die Übersicht von Balde in die Box aus dem Sprint heraus sei hier besonders erwähenswert.
Insgesamt lag jedoch weiterhin ungenutztes Potenzial im Offensivspiel der Katalanen. Das Durchschieben der Außenverteidiger zog nämlich regelmäßig auch die Flügelspieler von Osasuna aus dem Mittelfeld heraus, wodurch sich perspektivische Dribblingwege invers in den Halbraum öffneten. Gerade Rashford zeigte diese Bewegungen allerdings weiterhin kaum. Lamine Yamal hingegen fühlte sich im Laufe der Partie zunehmend wohler in diesen Situationen und zog weiter einige Abschlusssituationen aus dieser Inversheit.
In den letzten 30 Minuten kippte García immer wieder zwischen Martín und Cubarsí in einen Dreieraufbau ab (weil Osasuna mit Rückstand teils aktiv das Pressing suchte), tendenziell führte das dazu, dass Cubarsi und Martin noch weiter in den Halbraum andribbeln konnten und so direkteren Zugang zu den Flügelspieler erlangten. Insgesamt kam Osasuna kaum noch zu Entlastungsphasen und tat sich zunehmend schwer, die Bewegungen von Pedri und Raphinha konsequent zu verfolgen. Tendenziell verzettelte sich Trainer Lisci dabei auch etwas: Zur Halbzeit nahm er den rechten Achter Torró vom Feld und brachte Muñoz, der sich in der Folge insbesondere gegen Pedri extrem schwertat. In den letzten 20 Minuten folgte schließlich eine Raphinha-Show. Der Brasilianer, der nun vermehrt mit Lamine Yamal oder Marcus Rashford rotierte, erzielte nach einem Umschaltmoment aus rund 16 Metern im Rückraum das 1:0, nachdem ihm Achter Moncayola nicht hatte folgen können. In der 86. Minute fiel dann die Entscheidung: Nach einem Andribbeln Yamals setzte dieser im rechten Halbraum durchschiebenden Koundé ein, der Raphinha mit einer flachen Flanke am langen Pfosten fand, wo dieser zum 2:0 vollendete.
FC Villareal gegen FC Barcelona (21.12.2025)

Die Grundformation gegen Villareal
Eine Woche später ging es in den Osten Spaniens ins Estadio de la Cerámica, wo Hansi Flick leicht umstellte. De Jong begann anstelle von Pedri als Achter neben García, während Raphinha für Rashford auf dem Flügel startete und López dafür die nominelle Zehnerposition übernahm. Marcelino stellte seine Mannschaft gegen den FC Barcelona in einer 4-4-2-Grundformation auf. Ähnlich wie im Spiel gegen CA Osasuna kontrollierte Barcelona auch gegen Villarreal rund 80 % Ballbesitz, was zusätzlich durch die frühe Rote Karte für Villarreals Innenverteidiger Veiga in der 39. Minute begünstigt wurde. Im Aufbauspiel agierten die Katalanen – analog zu den Anpassungen gegen Osasuna – mit zwei Zehnern und einem Sechser aus einer 2-3-2-3-Struktur heraus.
Aktives Pressing = Dreierkette
Anders als im vorherigen Spiel agierte der Gegner dieses Mal deutlich aktiver im Pressing. Aus dem 4-4-2-Mittelfeldpressing heraus liefen Pepe und Pérez im Doppelsturm gezielt die Innenverteidiger Cubarsí und Martín an. Dieses seitliche Anpressen – verbunden mit dem konsequenten Markieren des ballfernen Innenverteidigers – verfolgte vor allem das Ziel, die Passwege zwischen den Innenverteidigern zu kappen und Barcelona bewusst in die Breite zu lenken. Typischerweise war daher bereits nach wenigen Momenten ein temporärer Dreieraufbau auf Seiten der Katalanen zu beobachten, der durch das tiefe Einkippen von Rechtsverteidiger Koundé entstand. Grundsätzlich liegt dies zum einen daran, dass man im fließenden Aufbauspiel möglichst eine Überzahl herstellen möchte gegen die erste Pressinglinie, zum anderen daran, dass man sich nicht vom Gegner in die Breite drängen lassen will.
Das funktionierte auch gegen Villarreal sehr gut. Stürmer Pérez presste nicht auf Koundé durch, stattdessen musste Linksaußen Moleiro weit aus dem Mittelfeld herausschieben. Dadurch gewann Barcelona in der ersten Aufbaulinie über Koundé Zeit, und die Aktivität im Mittelfeldpressing Villarreals wurde früh gebrochen. Interessant waren in diesem Zusammenhang auch die Bewegungen von rechtem Zehner López. Bei der Implementierung des Dreieraufbaus positionierte er sich konsequent im Rücken von Flügelspieler Moleiro im Halbraum, was bei diesem deutliche Orientierungsprobleme hervorrief. Einerseits band López ihn länger in dieser Position und verschaffte Koundé zusätzliche Zeit am Ball, andererseits wich er bei Ballbesitz von Koundé gezielt in die Breite aus.

Barca implementiert den Dreieraufbau
In der Folge entstanden aus dem Dreieck zwischen Koundé, López und Yamal immer wieder saubere Kombinationen. Zum einen hatte Linksverteidiger Cardona deutliche Probleme, aus der Viererkette heraus die sehr breiten und weiten Abkippbewegungen Yamals konsequent aufzunehmen, da dieser durch das Einkippen Koundés insgesamt tiefer in seiner Grundposition gebunden war. Zum anderen verfolgte Achter Parejo die Bewegungen von López im Halbraum nicht direkt, wodurch Villarreal insgesamt nur geringen Zugriff auf der rechten Seite entwickelte. Gerade aufgrund von Yamals herausragendem linken Fuß sowie seiner stabilen Abschirmhaltung gegenüber Gegenspielern aus dem Rücken konnte er immer wieder kontrolliert auf López im Halbraum ablegen, der anschließend mit dem ersten Kontakt ins Dribbling vor die Verteidigungslinie Villarreals gehen konnte. Alterantiv sah man auch einige Dribblings in der Breite von Yamal, welcher jedoch aufgrund der tieferen Grundposition noch nicht den Zug zum Tor entwickeln konnte – bis auf einzelne Flanken aus dem Halbfeld auf Torres blieb die Gefahr aus in der Anfangsphase.
Ein Kernproblem neben der Aushebelung der Direktheit in Villarreals Mittelfeldpressing war für die Gelben, dass durch die Implementierung des Dreieraufbaus ein Passwinkel von Koundé in den Sechserraum geschaffen wurde. Beim Anlaufen der nominellen Innenverteidiger über die Stürmer war dieser Weg über diagonale Pressingwinkel noch isoliert gewesen; nun konnte Koundé García immer wieder im Zwischenlinienraum zwischen Villarreals Angriff und Mittelfeld anspielen. Interessanterweise rückten die Achter Comesaña und Parejo dabei nicht in den Sechserraum nach, sondern die Stürmer versuchten vielmehr, García im Rückwärtspressing am Andribbeln zu hindern. Dies hatte den Effekt, dass sich der Doppelsturm immer wieder zusammenzog, sobald García den Ball erhielt. García legte infolge meistens im Dreieckspiel zurück auf den mittleren Innenverteidiger Cubarsí. Dieser hatte durch das Zusammenziehen der Villarealer Stürmer deutlich mehr Zeit am Ball.

Balde schiebt ballfern durch
Barcelona konnte also bereits nach wenigen Minuten die Aktivität von Villarreals Sturm überwinden. Da auf García nur von hinten Druck ausgeübt werden konnte, war das vertikale Aufdrehen nach Anspiel des Franzosen und konnte folgend den Diagonalball in die ballferne Breite auf den aufschiebenden Linksverteidiger Balde spielen. Barcelona bereitete diese Muster gezielt vor: Einerseits kippte Flügelspieler Raphinha ein und band dadurch Rechtsverteidiger Navarro, andererseits rückte Rechtsaußen Buchanan heraus, um den ballfernen Zehner De Jong zu markieren. Die Überzahl in der ballfernen Breite versuchte Barcelona über García auszuspielen, was ihm mit präzisen Diagonalbällen auch gelang. Balde hatte an diesem Abend jedoch Probleme bei der Verwertung dieser hohen Bälle, sodass sein unsauberer erster Kontakt den möglichen Dynamikvorteil mehrfach vermieste.
Vor dem 1:0 in der 12. Spielminute nach Elfmeter durch Raphinha war das Spiel durchaus noch leicht ausgeglichen. Gerade in den ersten Minuten hatte die linke Aufbauseite mit Balde und Martín noch technische Probleme, wodurch Villarreal einige Ballgewinne verbuchen konnte. Durch den Doppelsturm, der zudem im Restangriff hoch verblieb, ergaben sich nach Ballgewinnen gute Kombinationen zwischen dem hängenden Verbindungsspieler Pepe und Pérez, der direkt die Tiefe im Umschalten suchte. Im Dreieraufbau Barcelonas waren die Abstände teilweise folglich groß, und die ballfernen Spieler waren nicht weit eingerückt, wodurch diese Räume insbesondere von Pérez tief belaufen werden konnten. Da die Flügelspieler Buchanan und Moleiro es U-Bootes aus dem Halbraum mit extremem Tempo nachschoben, entwickelte sich im Rückzugsverhalten ein 4‑gegen‑4 gegen Barcas 3-1-Restverteidigung. Mehrfach hatte Pérez in den ersten Minuten die Gelegenheit in der Box zur Führung; verzog aber. Nach einem Einwurf, der aus einer Umschaltsituation über einen Tiefenlauf von Verbindungsspieler Pepe entstanden war, fiel in der 17. Spielminute sogar der vermeintliche Ausgleich. Vorlagengeber Cardona stand vor der Flanke jedoch im Abseits, sodass der Treffer keine Anerkennung fand.
Marcelino passt sich (inkonsistent) an
In der Folge setzte sich das fort, was sich zuvor bereits angedeutet hatte: Barcelona profitierte spürbar von der Stabilität der Führung. Dies zeigte sich vor allem darin, dass die Außenverteidiger Villarreals die Wege der Flügelspieler in der Breite nicht mehr so direkt verfolgten. Entsprechend konnten sich diese häufiger nach Anspiel in der Breite aufdrehen und das Dribbling in Richtung Tor suchen. Davon profitierte insbesondere Yamal, der sich Cardona zunehmend zurechtlegte. Mehrfach wurde es über den jungen Spanier gefährlich, wenngleich Stürmer Torres die Hereingaben aus dem Halbfeld bislang nicht verwerten konnte. Insgesamt spielten Flanken in dieser Partie eine deutlich größere Rolle, da die Viererkette Villarreals in ihren Abständen häufig unsauber agierte. Dadurch ergab sich viel Raum für Torres, um in die Box durchzuschieben. Gleichzeitig wurden jedoch weiterhin seine Probleme in der Verarbeitung hoher Zuspiele sichtbar.
Ähnlich zur rechten Seite sah man auch auf der linken Aufbauseite mit De Jong, Balde und Raphinha wiederholt Versuche, über (anders veranlagte) Dreiecksbildungen zu Kombinationen zu gelangen. Allerdings hatte Linksverteidiger Balde, der höher als sein einkippender Pendant Koundé und insgesamt deutlich breiter agierte, Probleme, sich im Dribbling gegen Rechtsaußen Buchanan durchzusetzen. Raphinha agierte als Flügelspieler meist eingerückt im Halbraum, war dort jedoch durch den diagonalen Anlaufwinkel Buchanans weitgehend isoliert. Zwar schob er immer wieder diagonal in die Breite aus, allerdings isolierte Navarro durch rechtzeitiges Fallenlassen das Tiefenspiel auf den Brasilianer effektiv. De Jong war derweil zentraler positioniert und wurde weitgehend von Achter Comesaña aufgenommen. In der Folge musste Balde immer wieder den Weg zurück über Sechser García suchen, der nun vermehrt vom Doppelsturm Villarreals durch Fouls aus dem Spiel genommen wurde, um mögliche Verlagerungen frühzeitig zu unterbinden.

Buchanan isoliert den Halbraum; De Jong wird markiert
Als dies zunehmend der Fall war, sah man vermehrt eine tiefere Positionierung von Frenkie de Jong im linken Halbraum, insbesondere wenn García direkt unter Druck gesetzt wurde. Über den extrem ballsicheren Niederländer konnte sich Barcelona immer wieder aus engen Situationen lösen und das Spiel in der Folge indirekt erneut auf die Innenverteidiger verlagern. Teilweise zog de Jong auch gut nach innen und legte mit dem ersten Kontakt direkt in den rechten Halbraum auf Zehner López ab. Insgesamt isolierte Comesaña die eher statischen Bewegungen de Jongs im Zentrum zwar solide, tat sich jedoch bei dessen Abkippbewegungen im Verfolgen deutlich schwer.
Nach rund 20 Minuten stellte Marcelino leicht um. Der Doppelsturm presste nun nicht mehr primär aktiv auf die Halbverteidiger im Dreieraufbau mit Martín und Koundé heraus, sondern agierte mit einem stärkeren Blockfokus. Ähnlich wie Osasuna in der Vorwoche sollten sich die Stürmer stattdessen auf Sechser García fallen lassen, um Verlagerungen über ihn zu unterbinden, Rückpässe auf die Verteidiger zu erzwingen und anschließend den Übergang in eine manndeckende Phase einzuleiten, in der über das gesamte Feld 1-gegen-1-Situationen hergestellt wurden. Interessant an dieser Anpassung war, dass die Stürmer situativ dennoch wieder auf Barcelonas Verteidiger herausschoben, etwa nach Rückpässen. Dadurch musste Achter Comesaña seine anfängliche Mannorientierung auf De Jong auflösen und stattdessen auf García herausschieben. Die Übernahmewege waren dabei jedoch zentral zu lang, sodass García nach Rückpässen weiterhin indirekt im Sechserraum für die Innenverteidiger anspielbar blieb. Parallel konnte sich López immer wieder von Parejo lösen, war für García horizontal anspielbar und konnte anschließend ins Dribbling gehen oder beispielsweise auf Yamal in die Breite verlagern, um diesen in isolierte 1-gegen-1-Situationen zu bringen.

Übergangspressing nach Rückpass in den Dreieraufbau
Nachdem dieser Ansatz zunehmend an Wirkung verlor, befand sich Villarreal in einer inkonsistenten Zwischenstellung aus passivem Blocken der Stürmer und gleichzeitig leichtem Pressing auf die erste Aufbaulinie Barcelonas. In dieser Grauzone konnte sich García immer wieder im Rücken der Stürmer lösen und erneut anspielbar werden. In der Folge profitierte Barcelona deutlich von der strukturellen Instabilität Villarreals. Insbesondere Zehner López gewann zunehmend an Selbstvertrauen und suchte nach Zuspielen von García im Rücken Moleiros vermehrt den Vorwärtsweg, inklusive gelegentlicher Distanzabschlüsse. Sein sehr gutes Aufdrehenverhalten wurde dabei jedoch durch insgesamt zu harmlose Abschlüsse nicht belohnt. Auch Yamal tauchte weiter in sehr regelmäßigen Abständen in der Breite auf und zog immer wieder nach innen. Cardona war im direkten Duell dabei tendenziell zu stark auf die Isolation der Wege nach innen fokussiert, wodurch Yamal mit seiner Flexibilität auch wiederholt an der Linie zu guten Dribblings kam. Allerdings hakte es noch in der Weiterverarbeitung in der Box: Gerade Torres wirkte dort zu statisch und konnte sich zu selten effektiv von Innenverteidiger Marín lösen, obwohl Villareal durchaus Räume vor der Verteidigugnslinie offenbarte.
50 Minuten 11-gegen-10
In der 40. Spielminute wurde Yamal rüde von Veiga gefoult – ob die Rote Karte gerechtfertigt gewesen wäre, sei der Diskussion in den spanischen Boulevardmedien überlassen. Villarreal hatte zuvor erneut den Übergang in ein manndeckendes Übergangspressing gesucht, um über García die Breite zu bespielen. Yamal wollte aus dem Abkippen heraus nach innen ziehen, wurde jedoch von Veiga umgerissen. Dass Veiga überhaupt auf Yamal herausverteidigen musste, lag daran, dass sich Zehner López so weit von seinem ursprünglichen Gegenspieler Parejo löste, dass Außenverteidiger Cardona López übernahm und Veiga somit Yamal markieren musste. Veiga wirkte dabei mehrfach sichtlich überfordert von Yamals Bewegungen. Diese Szene unterstreicht die strukturelle Inkonsistenz Villarreals in dieser Phase des Spiels und prägte das Spielgeschehen fortan maßgeblich.

Systematiken nach dem Platzverweis
Villarreal agierte nun aus einem 4‑4‑1-System heraus mit deutlich mehr Passivität, was die Rolle des Stürmers problematisch gestaltete. Zwar bewegte er sich beim Ballbesitz Cubarsis nahe am Sechser, verfolgte jedoch dessen Ausweichbewegungen nicht, sodass dieser immer wieder anspielbar für die Halbverteidiger blieb und bei fehlendem Druck aus der ersten Pressinglinie auch vor Villarreals Mittelfeld andribbeln konnte. Daraus resultierte, dass García aus dem Sechserraum häufiger direkte Diagonalverlagerungen in die Breite spielen konnte – etwas, was der FCV eigentlich unbedingt unterbinden wollte. Immer wieder brachte man darüber Raphinha oder Yamal in direkte 1‑gegen‑1-Situationen. Weiter suchte man auch die Breite über die Halbverteidiger. Hierbei war aus dem 4‑4‑1 ein Knackpunkt, dass die Flügelspieler der Gelben, Moleiro und Buchanan, verstärkt in die Breite verteidigten, während die Außenverteidiger kaum noch seitliche Bewegungen mitverfolgten.
Über den breiten Dreieraufbau konnte Barcelona aber so immer wieder Yamal im Rücken von Flügelspieler Moleiro anspielen, wodurch Linksverteidiger Cardona gezwungen war, auf Sprung herauszuspringen. Dies öffnete jedoch zugleich Zwischenräume zwischen ihm und Innenverteidiger Marín im Halbraum, die Torres immer wieder tief belaufen konnte – Yamal fand ihn bislang jedoch noch nicht. Dass man Sechser García kaum mehr greifen konnte, führte dazu, dass nun bei Anspiel immer wieder der ballnahe Achter leicht heraussprang, um losen Druck auszuüben. Gleichzeitig löste man dabei zwangsläufig die Mannorientierungen auf Barças Zehner auf, die folglich frei im Halbraum herumschwirren konnten. Gerade wenn die Flügelspieler nun den Ball hielten, konnten diese ohne Gegenspieler im Halbraum tief durchschieben und dort angespielt werden – auch weil die Innenverteidiger zu spät übernahmen. Kurz vor der Halbzeit erschien De Jong beispielsweise gefährlich hinter Villarreals Kette und brachte eine gefährliche Flanke in die Box. Villareal ging also durchaus glücklich mit 0:1 in die Pause.
In den zweiten 45 Minuten änderte sich an den grundsätzlichen Herangehensweisen wenig. Grundsätzlich agierte nun Stürmer Pérez deutlich enger und mannorientierter an Sechser García, wodurch dieser zunächst kaum noch anspielbar für die Dreierreihe Barcelonas war. Folglich ließ sich Zehner De Jong immer wieder in den Sechserraum fallen (3-2), und Barcelona suchte über den Niederländer immer wieder die Verlagerungen – hervorzuheben sind dabei seine technisch extrem starken Diagonalbälle auf die Flügelspieler in der Breite. Insgesamt wirkte man noch einen Tick dynamischer, gerade aber auch weil rechter Halbverteidiger Koundé deutlich weiter nach vorne schob und immer wieder Yamal im Halbraum aus dem Rückraum unterstützen sowie entlasten konnte. Daraus ergaben sich einige Fernschüsse oder Durchschieben im Halbraum, die dem Spanier mehrmals Tiefe verschafften – wie vor dem 2:0. Koundés halbräumiges Durchschieben entlastete zudem Zehner López (der war in HZ1 immer wieder im rechten Halbraum durchgeschoben), der folglich direkter die Box zentral besetzen konnte. Zusammen mit dem nun etwas dynamischeren Torres, der auch immer wieder gute Finten zeigte nun, in der Box gerieten die Innenverteidiger Villarreals zunehmend unter Druck.
Insgesamt ließ sich Villarreals Abwehr und Mittelfeld bei Dribblings vom FCV in der Breite nun deutlich früher fallen und bildeten einen Schwarm in der Box – auch bedingt durch den zunehmenden Kraftverlust der Außenverteidiger. Diese nahmen nur noch sehr spät den Zweikampf auf, wodurch Barcelonas Flügelspieler immer weiter nach innen ziehen konnten. Passenderweise brachte Barcelona durch die Rotationen von Raphinha, López und Yamal – insbesondere mit dem Brasilianer im Zentrum – mehr Stärke im 1‑gegen‑1 aus dem Raum vor dem extrem tief stehenden Mittelfeld mit direktem Abschluss ein, wodurch man das direkte Fallenlassen mehrmals mit Fernschüssen nutzte. Insgesamt kontrollierte Barcelona die Partie weiterhin sehr. Nach dem 2:0 und den Einwechslungen von Lewandowski und Rashford war der Ofen zunächst aus – abgesehen von vereinzelten Kontern des FCV kam von den Gelben kaum noch etwas. Man gewann in Überzahl mit 2:0.
Fazit
Insgesamt lässt sich in beiden Spielen durchaus feststellen, dass Barcelona eine dominante Leistung zeigte, begünstigt jedoch durch die jeweiligen Umstände – zum einen die Probleme in der Herangehensweise der Gegner, zum anderen die rote Karte gegen Villarreal und der Kraftverlust bei beiden Teams. Grundsätzlich ist auch das Spiel des FCB auf eben dieses Prinzip ausgelegt: den Gegner lange provozieren und strapazieren, ehe man in der zweiten Halbzeit und Schlussphase von mehr Raum und Zeit – insbesondere in der Breite mit Spielern wie Lamine Yamal – profitieren kann. Nicht umsonst hat Barcelona in der zweiten Hälfte mit Abstand (21 Tore, 5 Tore Vorsprung auf Platz 2) die meisten Tore erzielt, auch in den Zeiträumen nach der 90. Minute. Gegen stärkere oder ebenbürtige Gegner – auf dieser physischen Ebene – zeigt das Team jedoch weiterhin Probleme, wie die Niederlagen gegen Chelsea und Real Madrid zeigten.
Weniger beachtet wurden in diesem Artikel zudem die Stärken im Angriffspressing, die stark mit der hohen Ballbesitzquote korrelieren. Dabei lassen sich ähnliche Stärken beobachten wie im Spiel gegen Elche – hierzu sei auf den entsprechenden Artikel verwiesen. Ob diese ohne Frage positiven Entwicklungen Bestand haben, wird sich daher gerade gegen stärkere Gegner zeigen. Zunächst trifft man jedoch in der Liga auf Teams aus dem (unteren) Mittelfeld.
MX machte sich in Regensburg mit seiner Vorliebe für die Verübersachlichung des Spiels einen Namen. Dabei flirtete er mit der RB-Schule, blieb aber heimlich immer ein Romantiker für Guardiolas Fußballkunst.
Keine Kommentare vorhanden Alle anzeigen