Borussia Dortmund – 1. FC Nürnberg 3:0
Nürnberg mit guten Ansätzen, der BVB mit den richtigen Antworten – ein Spiel mit außergewöhnlichen taktischen Wechselwirkungen.
Das Duell zwischen dem 1. FC Nürnberg und Borussia Dortmund war auch ein Aufeinandertreffen der Ligaspitze – in taktischen Teilbereichen. Nürnbergs ungewöhnliche Mischung aus tiefer Ballzirkulation und klaren Schnellangriffen wurde von Dortmunds außergewöhnlich anpassungsfähigem Pressing auf die Probe gestellt.
Effektive erste Pressinglinie von Dortmund
Vor allem das Pressing innerhalb der gegnerischen Hälfte war dabei subtil aber effektiv auf den Gegner angepasst. Mkhitaryan rückte meist schon früh in die 4-4-2-Ordnung auf und startete mit Lewandowski wie gewohnt aus kompakter Grundhaltung. Der Übergang ins Pressing war dann etwas anders organisiert als üblich:
Anstatt asymmetrisch bestimmte Spieler abzusperren und dann über die Nutzung der Deckungsschatten aufzurücken, verhielten sich die beiden Pressingspitzen zunächst etwas raumtreuer. Nürnberg kam dadurch vorerst nicht ins defensive Mittelfeld und ließ den Ball zirkulieren, während Frantz und Feulner die gewohnten, weiträumigen Freilauf- und Abkippbewegungen zeigten. Bei strategisch anfälliger Positionierung im Sechserraum rückten Lewandowski und Mkhitaryan in die Aufbaukette auf und blockierten so die seitlichen Passwege, um das Vorwärtsspiel zu provozieren.
Die eröffnenden Pässe versuchte Dortmund dann dynamisch zu erobern, indem ein Sechser herausrückte und Großkreutz einschob. Letzteres wurde besonders durch Nürnbergs Aufbaustaffelung ermöglicht: Meist standen sie in einer Dreierkette mit Angha; nur Plattenhardt rückte in der ersten Aufbauphase auf. So provozierte Dortmund einige Nürnberg-untypische Ballverluste oder unkontrollierte lange Bälle. Durch die zurückbleibende Dreierkette und die zurückfallenden Mittelfeldspieler, hatte Nürnberg jedoch auch nach frühen Fehlpässen eine ordentliche Absicherung und konnte den BVB zumindest zu Halbchancen drängen.
Aufrücken von Nürnberg über halbrechts
Vereinzelt konnte Verbeeks Elf auch das Gefahrenpotential ihres guten Konzepts demonstrieren. Feulner und Kiyotake orientierten sich nach rechts/halbrechts, während auch Drmic dort beweglich agierte. Durch Anghas tiefe Positionierung hatten sie mehr Raum.
Wenn es ihnen gelang sich in diese Zone zu spielen, rückten sie sehr geschlossen und zielstrebig auf. Hlousek hielt die Breite für Verlagerungen, Drmic erzeugte Dynamik mit diagonalen Läufen und alle drei zentralen Mittelfeldspieler rückten kompakt raumsuchend hinterher. So hatte der BVB in der Endverteidigung große Probleme.
Allerdings zeigten sich diese Schwierigkeiten selten, da der Club in der Summe nicht oft genug ins letzte Drittel kam. Neben Dortmunds Pressing in den ersten beiden Linien war dafür auch Marcel Schmelzer ein Hauptgrund. Wegen Großkreutz‘ etwas engerer Rolle hatte er viel Raum abzudecken und konnte einige Verlagerungen in diese Zone mit sehr starken Herausrückbewegungen abfangen.
Lewandowski-Mkhitaryan-Tandem gegen die Mannorientierungen
Gegen den Ball setzte der Club auf die üblichen Mannorientierungen im 4-1-4-1. Kiyotake und Feulner stellten die Dortmunder Doppelsechs zu, während Sokratis und Hummels Überzahl gegen Pekhart hatten. Das kam dem BVB durchaus entgegen, da sie ihre Schwächen bei der Verbindung ins defensive Mittelfeld überspielen konnten.
Kehl und Sahin verhielten sich wenig präsent und schoben dadurch Passwege ins offensive Mittelfeld auf; gelegentlich sorgte auch Aubameyang für Zuordnungsprobleme per Zurückfallen in den defensiven Halbraum. Vorn agierte Mkhitaryan ausweichend und zog somit Frantz weg; schon gegen Hertha und im Pokalspiel gegen Saarbrücken konnte er seinen Wert gegen Manndeckungssysteme unter Beweis stellen.
Dadurch wurde Raum für Lewandowski geöffnet, der bei eigenem Ballbesitz zum Spielmacher avancierte. In der unkompakten Situation von Nürnbers mannorientierter Defensive konnte er seine Fähigkeiten in der Ballbehauptung und Ballverteilung optimal einbringen. Er fiel in die Lücken, behauptete sich gegen den verfolgenden Innenverteidiger – meist der körperlich unterlegene Pinola – und verteilte dann die Bälle in die Offensive.
Quantität statt Qualität in Dortmunds Offensive
Dort konnte dann Mkhitaryan aus ausgewichener Position dynamisch die Spitze besetzen. Auch Großkreutz und Aubameyang gingen in die Tiefe. Allerdings fiel es den Borussen schwer, wirklich sauber durchzubrechen, da Nürnberg durch die Mannorientierung und den absichernden Innenverteidiger stets Überzahl hatten; zumal sich Großkreutz und Aubameyang selten 1-gegen-1 durchsetzen.
Als freier Spieler konnte zuweilen Schmelzer nachstoßen, den Drmic nicht diszipliniert verfolgte. Das führte jedoch kaum zu echter Gefahr. Schmelzer zeigte erneut seine offensive Limitiertheit und fand die Schwachpunkte in der organisierten Nürnberger Defensive nicht. So kamen die Dortmunder zwar zu viel Offensivpräsenz und Strafraumszenen, hatten aber in der ersten Hälfte kaum hochwertige Abschlusssituationen. Die Masse der Halbchancen (15 Schussversuche bis dahin) brachte jedoch die Führung per Standardsituation in der 51. Minute.
Taktische und taktikpsychologische Veränderungen
In der zweiten Hälfte reagierte Verbeek durchaus geschickt auf die Aufbauprobleme seiner Mannschaft: Frantz bewegte sich weniger ballfordernd, sondern versuchte ausweichend Raum zu öffnen. Auch Feulner hielt sich konstanter an breite Positionen. Kiyotake zeigte dann sehr weite Rückfallbewegungen, um den Ball im verwaisten Sechserraum abzuholen. Die dadurch provozierten Herausrückbewegungen der Sechser konterte Frantz mit Vorstößen ins offensive Mittelfeld. Gewissermaßen versuchten Frantz und Kiyotake also das, was bei Mkhitaryan und Lewandowski so gut funktioniert hatte, eine Ebene tiefer.
Diese Bewegungen wurden durch die Einwechslung Campanas noch besser balanciert und fokussiert, da dieser für Feulner kam und Frantz somit eine Position vorschieben konnte. Der Spanier bewegte sich strategisch geschickt aus den Sechserräumen heraus und konnte vereinzelt Engen auflösen. Zudem kippte er oft auf rechts heraus, sodass Angha verstärkt vorschieben konnte, was noch mehr Raum im Zentrum öffnete.
Diese Maßnahmen griffen jedoch nur bedingt, da die Borussen passend reagierten. Sie gaben situativ den Zugriff im offensiven Mittelfeld auf und zogen sich kompakt in die eigene Hälfte zurück. So funktionierten Verbeeks Maßnahmen zwar insofern, als dass sie den Aufbau stärkten, allerdings fielen die zuvor gefährlichen Räume in der Offensive weg. Dortmund eroberte den Ball nun in tieferen Positionen, sodass sie mehr Raum und weniger Gegenspieler bei ihren Kontern hatten.
Zudem wurde der BVB sichtlich durch die veränderte Spielsituation unterstützt. Als Spiegelbild der Partie in Hamburg, wo sie in Rückstand sehr schwach agierten, konnten sie von der eigenen Führung sehr profitierten. Nürnberg ging mehr Risiko bei den eröffnenden Pässen und agierte unvorsichtiger im Aufrücken. So konnten sie sich auf ihre Kernkompetenzen im Defensiv- und Konterspiel konzentrieren und bauten den Vorsprung zu einem klaren Sieg aus.
Fazit
Der FCN hatte gute Ansätze und konnte im ersten Durchgang Gefahr andeuten. Quantitativ kam allerdings zu wenig, was man an kläglichen vier Schussversuchen gut ablesen kann. Die Borussen fanden stets gute Defensivkonzepte für die Spielsituation. Die Anzahl der Schüsse täuscht aber darüber hinweg, dass Nürnberg einige Angriffe hatte, bei denen sehr klare, hochgefährliche Durchbrüche möglich waren, wie bei Pekharts Pfostenschuss demonstriert.
Das Spiel untermauerte auch, dass der BVB momentan stark vom Spielverlauf abhängig ist. Es wirkte nicht unbedingt so, als ob die Dortmunder in der Lage gewesen, in der Endphase oder bei Rückstand noch ein Tor zu erzwingen. Durch die gute Grundstabilität und die konstante Offensivpräsenz fiel das eigene Tor jedoch vor dem gegnerischen – und dann war das Spiel quasi entschieden.
43 Kommentare Alle anzeigen
LB 4. März 2014 um 01:20
Bin mit einigen punkten nicht einverstanden.
nürnberg hatte eine einzige gute chance und das nur aufgrund eines katatrophalen fehlpass von sokratis. ohne diesen, hätte es null chancen gegeben in gesamten 90min. nürnberg wird mir hier zu gut geredet, während man beim bvb vieles zu negativ sieht.
ich fand nürnberg übrigens stark. auch taktisch waren sie mMn richtig gut eingestellt und haben es den bvb nicht leicht gemacht. trotzdem hat der bvb nichts anbrennen lassen und das spiel souverän gewonnen (sokratis blackout ausgenommen). wobei der bvb sogar einige gute chancen liegen lies.
bei einen punkt habe ich aber das gleiche gefühl wie der autor. wäre der bvb in rückstand geraten, hätte man höchstwahrscheinlich nicht gewonnen. ist aber spekulativ, mir kommt es nur so vor. geht der bvb in führung, spielt man das super runter. andersrum, darf man das durchaus anzweifeln.
fussballdiaspora 4. März 2014 um 16:38
Es gab in HZ 2 schon noch eine wirkliche Chance der Nürnberger, als Weidenfeller einen Schuss vom rechten Strafraumeck (aus Nürnberger Sicht links) parien musste. War weit entfernt von einer Großchance, sollte aber trotzdem nicht außer acht gelassen werden.
Bezeichnend fand ich übrigens eine Szene, in der Mats Hummels in der Abwehr den Ball führt und Sahin sich zurückfallen lässt (was hier ja andernorts ziemlich kritisiert worden ist); Hummels sieht das und scheucht Sahin per Handzeichen wieder nach vorn. 🙂
Das war eine – für mich jedenfalls – sehr schöne Szene.
Hummels Rückkehr verändert die Spielstruktur, für Sahin und sicher auch Mkhitaryan mit positiven Auswirkungen. Das ZM war aber im Nürnberg-Spiel offensiv nicht wirklich stark, defensiv schon. Die ganze Mannschaft befand sich im kompletten Spielverlauf auf Balljagd.
onztwo 3. März 2014 um 21:11
Hallo, könntet ihr das Spiel Atletico Madrid 2-2 Real Madrid analysieren.
Sehr intensives Spiel und ich glaube auch, dass es taktisch durchaus interessant wäre.
TW 4. März 2014 um 00:41
Ich habe das Spiel gesehen und viele Notizen gemacht, werde es aber zeitlich nicht schaffen, die Analyse aufzuschreiben. Kann ich Dir eventuell eine konkrete Frage beantworten?
Als Ausgangspunkt lesenswert: http://www.zonalmarking.net/2014/03/03/atletico-madrid-2-2-real-madrid-atletis-energy-dominates-midfield-but-proves-unsustainable/
In den Details recht oberflächlich aber die Grundaussagen stimmen.
onztwo 4. März 2014 um 00:59
Die Analyse von zonalmarking kenne, jedoch ist Michael Cox sehr oberflächig. Ihr geht viel mehr ins Detail, das ist aber nichts Neues.
Konkrete Fragen hab ich nicht, hätte mich einfach interessiert was euch von den Details aufgefallen ist aber muss nicht sein.
TW 4. März 2014 um 01:30
Hier eine Kurzzusammenfassung:
Atlético hat gestern über lange Zeit vorgemacht, wie man gegen Real verteidigt. Nur die letzten 20 min haben sie sich zu weit zurückdrängen lassen. Insgesamt ein sehr hektisches Spiel. Durch gutes Pressing und das entsprechende Isolieren des Ballführenden auf Außen viele lange Bälle und Dribblings (insbesondere Coentrao, Di Maria). Achter bei Real meist breit, dafür Außenstürmer enger. Viele Direktkombinationen, um den harten Zweikämpfen aus dem Wege zu gehen.
Die Standardabläufe bei Real bespielen ja 4-4-2/4-4-1-1 Formationen mit starken Verschieben nach Schema F. Modric holt sich den Ball hinter dem AV ab, der seinen Flügelspieler zurückdrängt. Dann dribbelt er diagonal hinter die Stürmer, um die Sechser ebenfalls rüberzuziehen, das ist meist kombiniert mit kreuzenden Läufen der vorderen Drei. Verschiebt der Gegner schnell, dann kommt die Verlagerung mit dem Außenrist, ansonsten der Lochpass in den Zehnerraum. Generell kommt ihm dabei zugute, dass er auch wenn der Gegner alles richtig macht, in der Enge den Ball behaupten und zumindest sichern kann.
Die beste Lösung ist es deshalb, selbst extrem dominant und aggressiv aufzutreten, Real die Halbräume auf Höhe der Mittelinie direkt zu versperren und keinem der Spieler zu erlauben, Tempo aufzunehmen. Dies hat Atlético mit dem eng und positionsorientiert interpretierten 4-2-3-1, aus dem sehr stark optionsorientiert herausgerückt wurde, gut hinbekommen. Auch im Gegenpressing war Atletico beeindruckend. Ich habe mehrere Screenshots, wo direkt 3 Spieler den ballgewinnenden Spieler attackieren.
Offensiv haben sie Reals Schwächen in den Übergabemomenten – grad zwischen 8er und AV wie beim 1. Tor aber auch zwischen 8er und Flügelstürmer gut bespielt. Real allgemein im 4-3-3/4-1-4-1 mit sehr viel Herausrücken, Alonso sehr tief, teilweise auf Höhe der Innenverteidiger, die Achter Modric und Di Maria wechseln zwischen engen Stellungen (Ball zentral bei IV) und breiten Stellungen (Atlético im zweiten oder letzten Drittel und natürlich beim Verschieben). Bei enger Stellung der Achter (Angriff durchs Zentrum) fallen die Außenstürmer ins 4-1-4-1 zurück. Hohe Stellungen der Achter werden teilweise durch Vor- und Einrücken der Außenverteidiger neben Alonso kompensiert. Deswegen auch die Übergabemomente.
Weitere nette Details resultierten aus Ancelottis Anpassungen zur Bekämpfung der zentralen Dominanz Atléticos:
– Bales tiefere Rolle in der 2. HZ, die in einem Herauskippen in den Halbraum hinter den eingewechselten Carvajal seinen Höhepunkt fand. Die Idee war wohl eine zentrale Überladung: Bale geht tiefer, der AV lässt ihn irgendwann ziehen. Carjaval rückt im richtigen Moment auf. Er bindet den Flügelspieler und der AV steht sinnlos hinten rum. Bale könnte frei werden. Durch die Mitarbeit der hängenden Spitze Garcia bzw. Costa und das Verschieben des Sechsers gab es aber nur eine Verbesserung von einer 3 vs.4 zu einer 4 vs. 4 Situation.
– Marcelo in den letzten Minuten als 8er und Isco diagonal auf dem Flügel. Dazu Ronaldo nur noch eingerückt.
P.S.: Eine kleine Spitze gegen Cox: „First, he [Raul Garcia] did a good marking job on Xabi Alonso, Real’s deep-lying playmaker, and prevented the league leaders from working the ball through midfield easily.“ ist ein Widerspruch in sich. Wenn Xabi Zeit am Ball bekommt, wird das Mittelfeld meist direkt durch Pässe hinter die Abwehr oder in den Zehnerraum überspielt. Hätte Garcia Xabi zu den IV verfolgt, wäre der Weg zu Modric frei gewesen und der Ball hätte durchs Mittelfeld gespielt werden können. Tatsächlich hat Real dies zu Beginn versucht: Xabi bot sich zentral tief an, wartete bis er verfolgt wurde, und ging dann ganz langsam raus, um Räume für Modric zu öffnen. Das haben sie aber nur die ersten 5 min versucht, weil Atlético Xabi nicht weiter verfolgt hat. Garcia hat viel mehr strategisch Räume besetzt, Passwege zugestellt und ballnah Überzahl geschaffen.
onztwo 4. März 2014 um 04:33
Vielen Dank TW! Werde mir das Spiel nochmals auf Laola angucken und auf deine Details achten.
king_cesc 4. März 2014 um 10:47
Danke TW! Das Spiel von Atletico war wieder typisch für Simeone oder? Taktisch gut und das gepaart mit einem unglaublichen Biss in den Zweikämpfen.
Glaubst du die letzten 20min waren Konditionell bedingt, oder wollte Simeone das 2:1 über die Zeit bringen? Ich habe immer auf Wechsel gewartet.
TW 4. März 2014 um 21:45
Ich denke nicht, dass Simeone versucht hat, die Führung durch tiefes Verteidigen zu sichern. Dafür hat der Plan zuvor viel zu gut funktioniert. Es war wohl eine Kombination aus der Ermüdung und den genannten Anpassungen Ancelottis.
herrhannibal 4. März 2014 um 23:02
Ist Michael Cox oberflächlich oder beschränkt er sich einfach bewusst auf das Wesentliche? Oder von der anderen Seite gefragt:
Kann man positiv sagen, dass Spielverlagerung auch die allerkleinsten Details rausarbeitet oder ist es eher so, dass man zu ehrgeizig rangeht und sich in Details verliert?
Ist ne Grundsatzfrage…
MR 5. März 2014 um 00:30
„dass Spielverlagerung auch die allerkleinsten Details rausarbeitet“
Das machen wir doch gar nicht, höchstens in den sehr seltenen in-depth-Analysen.
herrhannibal 5. März 2014 um 01:17
Ist natürlich auch abhängig vom Autor, der gewählten Form des Artikels und der jeweiligen Partie. Grundsätzlich kann man aber mMn schon sagen, dass ihr bei einer Analyse mehr ins Detail geht als Cox auf seiner Seite… Und das meine ich ganz ohne positive/negative Wertung.
Um mal einen schrägen/fachfremden Vergleich zu nutzen:
Cox schreibt eine Gedichtinterpretation auf 5 Seiten und erwähnt alle wesentlichen Fakten, den Inhalt und die Stilmittel sowie die wichtigsten Interpretationsansätze.
Eine durchschnittliche Spielverlagerung Arbeit zum gleichen Gedicht ist deutlich länger/ausführlicher, nennt ebenfalls alle wesentlichen Eckdaten, schweift dabei auch mal ein wenig vom Thema ab und enthält auch mal mutige eigene Interpretationsansätze.
Beides ist in Ordnung und es gibt kein „richtig/falsch“.
Ich persönlich bevorzuge tendenziell eher die Analysen von zonalmarking aber das ist vielleicht eine Frage des Geschmacks oder auch der Erwartungshaltung. Um bei der Analogie mit dem Gedicht zu bleiben: Ich habe bei euren Analysen manchmal das Gefühl habe, dass da Stilmittel und Feinheiten analysiert werden, die der Autor des Gedichts da nie reingepackt hat. Manchmal ist mir das zu übertrieben/übereifrig.
Aber nochmal zur Klarstellung: Ich gehöre sicherlich zu dem 1% der User die ganz früh auf eure Seite aufmerksam geworden sind und schaue auch jetzt noch sehr regelmäßig vorbei… Quantität ist sowieso unfassbar respektabel für ein so kleines Team und Qualität passt natürlich auch. Alles andere ist oben beschrieben und ne persönliche Geschmacksfrage bzw betrifft die jeweilige Erwartungshaltung.
Georg 3. März 2014 um 10:49
Danke für die Analyse, auch wenn ich die Schlussfolgerungen ein wenig zu weitgehend finde – generell bist Du hier (wie die Medienlandschaft im allgemeinen) ein bisschen zu nett zu Nürnberg und zu hart mit dem BVB.
Der BVB hat die ganze Spielzeit über (auch schon in der ersten HZ) gute Einschussmöglichkeiten herausgespielt, oft aus Kontersituationen aber auch aus Spielsituationen, in denen Nürnberg in der Defensive eigentlich Überzahl hatte, aber mit der Dynamik des BVB nicht mithalten konnte.
Die Situationen sind dabei überwiegend aus Spielzügen entstanden und gerade in der ersten Halbzeit war auch die eine oder andere Abseitsfehlentscheidung noch mit dabei.
Den Nürnbergern den Ball zu geben hatte dabei System – das Nürnberg so große Ballbesitzzeiten hatte, lag aber auch vor allem daran, dass der Aufbau sehr behäbig war, während der BVB versucht hat, nach Ballgewinnen schnell nach vorne zu kommen und schnelle Abschlüsse forciert hat.
Grundsatzproblem allerdings auch hier wieder die fehlende Konsequenz und Genauigkeit im Abschluss bzw. im zu Ende spielen von Spielsituationen (oder wie der Kommentator zwischenzeitlich mal bemerkte: „Kompliziert – aber schön!“).
Nürnberg hatte eine gefällige, aber extrem ungefährliche Spielanlage – auch bedingt durch einige Schlüsselduelle, Schmelzer hat defensiv zum Beispiel ein überragendes Spiel gemacht – und im ganzen Spiel nur eine, dafür extrem große Torchance. Die ist allerdings auch nicht durch die Nürnberger Spielanlage, sondern durch einen totalen Blackout von Sokratis entstanden.
Nürnberg hatte in jedem Fall viel Glück das es 0:0 zur Pause stand und hätte sich selbst da über einen ein bis zwei Tore Rückstand nicht beklagen können.
Die Schlussfolgerung, dass der BVB stark vom Spielverlauf abhängig ist, halte ich gerade für dieses Spiel aber für ein bisschen zu weitgehend – eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis mal ein Tor fällt und gerade in diesem Spiel hat der BVB wesentlich spielfreudiger und variantenreicher in der Offensive gespielt als in den letzten Partien – gerade auch durch die taktischen Anpassungen wie die dynamischen Rollenwechsel von Mkhitaryan und Lewandowski zum Beispiel; anders als in anderen Partien hatte man als Beobachter bei diesem Spiel nicht das Gefühl, dass der BVB an dem Tag leer ausgehen könnte und damit wieder Punkte verspielen würde.
Unabhängig davon ist die Entwicklung in Nürnberg seit dem Trainerwechsel aber auf jeden Fall sehr positiv – mir geht es gar nicht darum, die allgemeine Leistung von Nürnberg schlecht zu reden, nur am Sonnabend haben sie mir nicht gefallen und zu keinem Zeitpunkt des Spiels den Eindruck gemacht, dass sie was mitnehmen könnten.
Flo 3. März 2014 um 13:05
Absolute Zustimmung!! Wie man gerade nach so einem Spiel wieder schreiben kann, dass Dortmund extrem vom Spielverlauf abhänging ist, kann ich echt nicht nachvollziehen. Vorallem von MR habe ich echt das Gefühl, dass man nur nach Negativen Sachen sucht und natürlich dann auch findet. Aber bei Bayern ist natürlich alles super und genial. Sie haben ja auch den Tiki Taka Gott. Klar spielen die Bayern sehr gut aber das man jedes Spiel von Bayern analysiert und aufs kleinste Details hervorhebt und Guardiola als das Beste vom Beste sieht ist manchmal wirklich nervig. Ist auch nicht schwer bei diesem Kader (der Beste die je eine Mannschaft in den letzten 10 Jahren hatte).
P.S. Ich habe mich auch bei eurem Poadcast mit Matthias Dersch extrem gewundert als ihr über das Spiel BVB-FCB gesprochen habt. Das sagt ihr aller Ernstes, dass ihr euch gewundert habt bezüglich der Aufstellung von Friedrich anstelle von Sarr. Klopp hätte keine Mut gehabt Sarr zu bringen usw. Aber dass Marian Sarr eine sehr lange Zeit verletzt war und nicht mal in der 3. Liga spielen konnte über viele Wochen, habt ihr einfach mal ausgeblendet. Ich glaube Sarr hatte vor dem BayernSpiel gerade ein paar Trainingseinheiten absolviert und ihr sagt, dass Klopp da einen Fehler gemacht hat. Genau das selbe mit Koray Günter der verletzt war und danach noch eine mehrwöchige Sperren absetzen musste. Ihn dann direkt wieder gegen Bayern spielen zu lassen macht ja Sinn:-) Wollte ich nur mal loswerden…Es wird mir seitens Spielverlagerung.de die Situation zuuu schlecht gesehen und wahrgenommen.. finde ich extrem schade…
RM 3. März 2014 um 13:57
Ähm, MR ist seit Jahren (großer) Dortmundfan und ist z.B. auch oft im Stadion. Er verfolgt auch die zweite Mannschaft, weswegen er sich so über Günter und Sarr äußerte; er kennt die beiden schlicht sehr gut. Ihm Parteilichkeit zu unterstellen ist nicht allzu sinnvoll.
Und übrigens, es wird keineswegs von Bayern alles analysiert. Außerdem sind wir bei denen auch kritisch, sh. z.B. meinen Kommentar zum Spiel gegen Arsenal.
Flo 3. März 2014 um 15:29
Wenn er sie ja so gut kennt, hätte er ja wissen müssen weshalb er nicht auf die zwei Jungs gegen Bayern gesetzt hat. Klopp hat das sogar in einer PK erwähnt wieso die Jungs nicht gespielt haben und da wird er jetzt kritisiert wegen so einer „Geschichte“, die eigentlich garkein ist aus diesen bestimmten Gründen.
Aber warum analysiert ihr eigentlich 95% der Bayern Spiele? Fans anderer Mannschaften würden sich bestimmt auch über so einen grossen Anteil der Analysen freuen. Es wurde ja nicht einmal über das Spiel Zenit – BVB oder Schalke – Real berichtet…Aber Hamburg-FCB nätürlich schon.. Ein Spiel das eigentlich kein Stoff gab, da Hamburg so unterirdisch war in der Zeit…
Ich möchte nur das ihr auch ein bisschen an andere Fans denkt und von dem ganzen Bayern Trip runterkommt.
Koom 3. März 2014 um 15:49
Die Antwort wurde an anderer Stelle schon mal gegeben: Die SV-Jungs haben nun mal auch einen recht hohen Bayern-Fan-Anteil. Und man schreibt lieber über das, was man mag. Und auch über das, was man nicht mag. Über das, was einem egal ist, schreibt man bestimmt nicht (bzw. nur selten).
SV.de ist ja keine kommerzielle Seite, „muss“ hier also garnix. Falls du deinen Verein hier unterrepräsentiert siehst, kannst du dich sicherlich als Autor bewerben. Ich hoffe aber sehr, dass man sehr darauf achtet, dass man auch künftig ein gewisses fachliches Niveau wahrt. Aber da vertraue ich dem Haufen. 🙂
MR 3. März 2014 um 15:49
Ja, ich kannte die Gründe bei Koray und Marian. Ich bin dennoch der Meinung, sie wären die bessere Wahl gewesen. Friedrich hatte noch viel weniger Spielpraxis als die beiden. War dann ja auch an allen Gegentoren und abartig vielen Ballverlusten beteiligt. (Leider rausgeschnitten im Podcast: Ich denke, gerade in dieser extrem schwierigen Situation, wäre Günter aufgeblüht, da er trotz seines Alters nie Probleme mit Nervösität hat, sondern eher mit Unkonzentriertheit aufgrund von extremer Lässigkeit – ich sage gerne, er neige dazu einzuschlafen. Zudem ein enorm spielerischer und eleganter Verteidiger. Beides spricht dafür, dass er unter Druck und gegen einen so anspruchsvollen Gegner wie Bayern sehr gut zurechtkäme.)
Was die Kritik an der Bewertung in diesem Artikel sein soll, versteh ich nicht ganz. Die Schilderung im Artikel deckt sich meines Erachtens zu 80% mit der von Georg. Diverse Anmerkungen (Frage der Zeit des ersten Tores, Quantität Nürnberger Chancen, Wichtigkeit Schmelzers) stehen ja alle auch im Artikel. Dass ich die Ansätze von Nürnberg lobe, wird ja stets dadurch relativiert, dass Dortmund richtig reagierte und eine Effektivität verhindern konnte – das spricht also trotz Nürnberg-Lob nicht gegen einen Dortmunder Sieg.
So sehr wie ich zum Beispiel das Pressing gegen Frankfurt gelobt habe, kann man glaube ich bei weitem nicht davon sprechen, ich würde „nur das negative suchen“. Ich sehe die ganze Geschichte momentan wohl einfach nur etwas (und nicht mal viel) negativer als ihr – sowas kommt vor. Können ja nicht immer alle Leute alles gleich bewerten.
Flo 3. März 2014 um 16:10
Ich glaube eher das der Gedankengang bei Klopp war die Jungs zu schützen. Dortmund war in dieser Zeit in einer kleinen Krise mit extrem viel verletzten Spieler. Hätten jetzt Sarr oder Günter einfach ohne oder mit wenig Trainingseinheiten gespielt und Dortmund wäre gegen Bayern untergegangen (was ja auch hätte sein könnnen bei all den Änderungen in der Vierkette), dann wären die doch zerissen worden von den Medien. Als Trainer von so jungen Spielern kann man das, denke ich, einfach nicht verantworten. Das hat aber nichts mit wenig Mut seitens Klopp zu tun.
Eigentlich macht ihr schon einen super Job:-) Mich nervt halt nur ein bisschen der ganze Bayern (bzw. Guardiola) Hype an dem ganz Deutschland beteiligt ist. Obwohl ich finde das der FCB letzte Saison besser und attraktiver gespielt hat.
MR 3. März 2014 um 19:54
Ich glaube, da wäre einzig und allein Klopp zerissen worden. 18jährige werden bei ihrem Debüt von der Öffentlichkeit doch nicht zerissen, bei so einer außergewöhnlichen Situation schon gar nicht.
Georg 4. März 2014 um 11:10
Ui – was issn hier los? Wollte mit meinen Anmerkungen eigentlich keinen BVB vs. Bayern Krieg lostreten, sondern einfach nur ein paar Sachen Beobachtungen zusammenfassen / bestätigen, die ich beim Gucken hatte und anmerken, dass ich die Schlussfolgerung, so wie ich sie verstanden habe, auf Basis dieses Spiels und des Spielverlaufs ein bisschen weit hergeholt finde (bei mir kam an: Dortmund kann keine Tore erzwingen).
Ich fande gerade in dem Spiel wurde offensichtlich, dass an der Offensiv-Taktik in den letzten Tagen und Wochen gefeilt wurde und das Offensivspiel eine ganz andere Statik hatte, als bisher in der Saison.
Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich Eure Analysen und die Diskussionen dazu klasse finde – wenn man sich anschaut, was in den klassischen Medien und im Fernsehen so an Analysen abgeht – nämlich nix, dann ist es schon schockierend, wie wenig Qualität und vor allem Sachverstand da wahrscheinlich sehr teuer eingekauft wird; mich würde wirklich mal interessieren, ob man mit einer coolen Sendung, in der so ein Spiel nochmal richtig ordentlich seziert wird, nicht mehr Einschaltquote hätte, als mit Waldis Klüngelrunde nach den Länderspielen. Oder wenn man wenigstens mal intensiver auf die Taktik eingehen würde, statt nen social media Honk zu zeigen, der twitter Nachrichten von der „Netz-Community“ vorliest. Dass viele Leute sowas interessant finden würden, hat man ja an der Resonanz bei der WM 2006 mit Klopp gesehen, auch wenn ihm da viel zu wenig Zeit gelassen wurde, um mal richtig auf ein Spiel einzugehen.
Also macht weiter so – ich mag Euch!
Koom 4. März 2014 um 11:22
Naja, die Kernproblematik hast du da schon aufgedeckt: Damit eine solche Show erfolgreich ist, brauchst du jemanden, dem du zuhören willst, der trockene Inhalte vermitteln kann, dass es Spaß macht zuzuhören. Klopp ist da der eine in der Million.
Der Podcast ist da ein gutes Beispiel: Fachlich prima und ich finds unterhaltsam, aber da ist keiner dabei, an dessen Stimme allein du hängen bleibst. Näselnde Stimmen, merkwürdige Dialekte und teilweise eine Spur zu jugendliche Sprache packen das ganze halt in die Geek-Ecke. Deswegen castet man als Experte auch charismatische Leute, die gut reden können, fachlich aber nicht unbedingt überzeugen. Mehmet Scholl bekommt für seinen Posten bspw. flockige 2 Millionen im Jahr von der GEZ. Ohne Werbeboni oder ähnlich. Und ätzt dafür Leute in Grund und Boden, die eigentlich auf dem Platz wesentlich besser sind, als er sie beurteilt.
veyo 4. März 2014 um 13:05
…einen kleinen Lichtblick gibt es aber: Thomas Strunz in der Sport1-Spieltagsanalyse. Er analysiert im Vergleich zu vielen anderen (Scholl, Kahn usw.) die Spiele teilweise recht gut.
Koom 4. März 2014 um 15:22
Ja, Strunz ist moderat. Helmer würde ich auch noch positiv erwähnen. Ansonsten ist es aber sehr gruselig und schwer in der BILD-Ecke.
RM 3. März 2014 um 16:16
Aber warum analysiert ihr eigentlich 95% der Bayern Spiele?
a) Weil TR und ich Bayernfans sind, PP dürfte auch als Sympathisant einzustufen zu sein.
b) Es sind weit weniger als 95%, die Bayern führen in der Quantität der Analysen wohl nichtmal die Rückrundentabelle bei uns an.
c) Die haben Guardiola. Tut mir Leid, falls es für viele überraschend ist, aber der ist taktisch wirklich ganz passabel.
d) Zenit – BVB und Schalke – Real sind beide auf zdfsport.de bzw. in den RuhrNachrichten zu finden, soweit ich das weiß. Und ja, wir können nicht alle Spiele überall covern, weil unsere Ressourcen beschränkt sind. Wir haben auch ein Privatleben bzw. auch ein Berufsleben abseits von unserem Hobby, SV.
e) Die Leser wollen den FC Bayern wohl mehr als andere Mannschaften, so ist zumindest die Resonanz auf deren Analysen. Als wir z.B. das Bremen-Spiel (7:0) nicht machten, gab es mehrere kritische Kommentare via Mail.
Flo 3. März 2014 um 16:27
a) Glückwunsch
b) Wer führt den die Rückrundentabelle an bei euch?
c) Sage ja auch nicht das er nichts kann. Gibt aber viele andere taktisch gute Trainer, die mit deutlich schlechteren Mittel ganz passable Spielen lassen
d) wusste nicht, dass ZDF sowas anbietet. Danke für die Info. Freut mich, dass ihr nicht nur vor dem TV und PC hängt und Fussball schaut:-)
e) also das ihr mehr Resonanz findet bei Bayern Spielen, kann ich gut glauben, haben ja auch genug Fans.
f) Ich finde es wirklich bemerkenswert wie ihr das alles auf die Beine gestellt habt und man merkt auch das ihr wirklich etwas auf dem Kasten habt. Bekommt ihr eigentlich keine Feedbacks von den Mannschaften bzw. Funktionären direkt:-)?
RM 3. März 2014 um 16:54
b) Gute Frage. Bin es mal durchgegangen. Unsere Nur-BuLi-Rückrundentabelle:
BVB: IIIIII (+ Mkhitaryan-Pressing-Special)
Leverkusen: IIIII
Wolfsburg: IIIII
Schalke: IIIII
Mainz: IIIII
Hannover: IIII (Spiel gegen Augsburg in der Mache, dann sind’s 5)
Hamburg: IIII (+ das HSV-Konzept mit insgesamt 10 zusätzlichen Artikeln)
Bayern: IIII
Nürnberg: III
Gladbach: III
Hertha: III
Freiburg: II
Eintracht: II
Hoffenheim: II
Werder: II
Augsburg: I (Spiel gegen Hannover ist in der Mache, dann sind’s 2)
Braunschweig: I
Stuttgart: I
Bayern auf Platz 8, wenn ich mich nicht verzählt habe.
c) natürlich, mit denen befassen wir uns. Aber: Die Mittel sind geringer. Soll heißen, dass sie über einzelne Spiele gesehen weniger Spielraum haben. Und jeder wartet natürlich darauf, dass die Bayern fallen… das wollen wir ja nicht verpassen.
f) ja, gab’s schon.
Bazi 3. März 2014 um 17:20
Der BVB hatte doch auch seine zwei super Jahre mit Meister+Double und da wurde in ganz Germany auch nur vom BVB und Klopp berichtet.Jetzt werden eben die Bayern und Guardiola in den Himmel gehoben.Zur neuen Saison wird es nicht mehr so extrem laufen.Es kommt die WM und eine sehr kurze Vorbereitung da die Bayern auch noch eine USA-Reise machen.Also wird sehr wahrscheinlich nicht jedes Spiel zum Bundesligastart gewonnen.Die Meisterschaft 2015 wird mMn deutlich spannender weil die Bayernspieler dann auch irgendwann mal satt sein werden.Bayern kann bzw. wird nicht jedes Jahr Meister werden…
a_me 4. März 2014 um 10:37
Punkt d) ist eine sehr, sehr gute Info. Ich kannte eure Analysen auf Fremdseiten bisher nur von 11freunde, da ich die anderen Quellen normalerweise nicht lese. Die ZDF-Sport-Analysen werde ich mir heute zu Gemüte führen; war bzgl. Ruhrnachrichten die Printausgabe gemeint? Auf der Webseite konnte ich nichts von euch zu BVB – Zenit finden.
a_me 4. März 2014 um 10:41
Achso, noch ein kleiner Satz zu den Artikeln auf Fremdseiten:
Würde mich freuen, wenn ihr eure Analysen auf anderen Seiten verlinkt, z.B. auch über Facebook, wo man normalerweise nur Links zu abseits.at sieht.
Karl Moor 3. März 2014 um 14:34
Dortmund ging in dieser Saison 17 Mal mit 1:0 in Führung, daraus resultierten 13 Siege, 2 Unentschieden und 2 Niederlagen. Also im Schnitt 2.41 Punkte.
Außerdem geriet man sechs Mal mit 0:1 in Rückstand, was sich am Ende mit 1 Sieg, 1 Unentschieden und 4 Niederlagen niederschlug. Das sind im Schnitt 0.67 Punkte.
Das ist eine Statistik, die meiner Meinung klar dafür spricht, dass der BVB vom Spielverlauf sehr abhängig ist und MR absolut Recht hat.
Meine Erklärung dafür ist, dass Dortmund in den letzten Jahren nach Rückständen mehr Druck auf den Gegner ausüben konnte. Ursächlich dafür ist, dass in den letzten Jahren das Ballbesitzspiel besser war und man Spieler hatte, die besser Situationen in sehr engen Räumen lösen konnten (Kagawa, Götze, Gündogan). Dadurch konnte man damals auch gegen tiefstehende Gegner Tore erzwingen, was jetzt durch den noch stärkeren Fokus auf das Umschaltspiel schwierig wird, weil man nach Rückstand kaum Räume hat, in die man vorstoßen kann.
blub 3. März 2014 um 15:23
Das Umschaltspiel hat offensichtlich etwas mehr Probleme wenn man zurückliegt. Erzähl was neues.
Der rest der statistik ist nicht besonders überraschend. Es werden inzwischen extrem wenige Spiele gewonnen bei denen man vorher zurücklag, von egal welcher Mannschaft.
Ob Dortmund besondere Probleme bei Rückstand hat, erkennt man also nicht am vergleich 1:0 vs. 0:1, sondern man vergleicht Dortmunds Ergebnisse nach Rückstand mit dem durchschnitt aller anderen Mannschaften nach Rückstand. (BuLi, Top5-Ligen, dt. ProfiFußball, Dortmund 2011/12… such dir was aus)
Zum Vergleich: Dortmunds Gegner holten nach Rückstand grade mal 0,47 Punkte pro Spiel.
Die Begründungen die du anführst können ja tatsächlich stimmen(weniger Zwischenraumspieler…), aber im Moment hast du noch nichtmal ne gesicherte Aussage darüber OB Dortmund bei Rückstand überhaupt schlecht ist.
Karl Moor 3. März 2014 um 16:31
Deine Kritik ist absolut berechtigt. Leider ist es relativ aufwendig, solche vergleichenden Statistiken per Hand zu erstellen. Gibt es eine Quelle, bei der man Zugriff auf die Bundesliga-Ergebnisse als SQL-/CSV-/…-Datei hat?
Vielleicht hier eine aussagekräftigere Statistik: Dortmund lag in dieser Saison in acht Spielen zurück. Danach konnte man (ab dem Zeitpunkt des ersten Rückstands) nur noch in zwei Spielen (6:1 gegen Stuttgart und 2:2 nach 0:2 gegen Hoffenheim) ein Tor erzielen. Man kassierte in drei Spielen noch insgesamt fünf Gegentore.
Drei Mal ging der BVB in der zweiten Halbzeit in Rückstand und konnte danach nie ein Tor erzielen. Fünf Mal ging man in der ersten Halbzeit in Rückstand und konnte danach nur in zwei Spielen noch Tore schießen, obwohl man noch die Hälfte des Spiels vor sich hatte.
Man kann jetzt, wie du richtig sagst, nicht beurteilen, ob Dortmund schlechter als andere Mannschaften nach Rückstand ist. Man sieht aber schon, dass es den Borussen offenbar schwerfällt nach Rückstand noch einmal ein Tor zu erzielen.
blub 3. März 2014 um 16:58
Ich weis ja was du meinst, und ich denke ja auch das die Tendenz stimmt(weil umschalten und pressing nicht so gut funktioniert wenn der gegner zu nix gezwungen ist).
Wie gut oder schlecht das im Vergleich zu was ist, da müsste man vorher halt ein wenig untersuchen(oder wenigstens auf irgendwelche belastbaren Zahlen verweisen können) Vorher haben diese Aussagen einfach 0 kontext bzw, das ist eine WYSIATI-Verzerrung.
Der Team A holt 2,9 Punkte pro Spiel. Das ist sehr gut wenns um Fußball geht, im American Football eher nicht.
Wenn Teams im Schnitt 0,5 Puntke nach 0:1 holen sind 0,67 Punkte gut.
Ich hab keine Ahnung wie da der Durchschnitt ist, wenn ich was wüsste hätte ichs verlinkt. Da du aber derjenige bist der damit etwas belegen will, finde ich das du auch in der Beweispflicht bist. Ich argumentiere ja nicht mit der Tabak-Lobby 😉
Wenn du wissen willst was einseitige statistische Betrachtung anrichten kann: google mal nach Charles Reep.
C 3. März 2014 um 01:40
Erst hab ich mich über das deutliche Ergebnis gewundert, dann hab ich gesehen dass Hummels gespielt hat und dachte mir nur achso. Mit Hummels seid ihr einfach ne ganze Klasse besser.
deadflowers 2. März 2014 um 21:07
Sehr interessante Analyse. Finde sie allerdings dem Dortmunder Spiel gegenüber überraschend kritisch. Hatte gestern den Eindruck, dass der BVB doch allmählich auch spielerisch wieder ein besseres Niveau erreicht: möglicherweise ist man Hummels im Spielaufbau von hinten nicht mehr ganz so hilflos.
Verbeek sagte gestern übrigens, der BVB habe ein so gutes Niveau gehabt, dass es auch nichts am Spielausgang geändert hätte, wenn das Ding von Pekhart drin gewesen wäre. Die meisten Trainer hätten sicher ganz anders argumentiert und hätten in dieser Szene ihre Rechtfertigung gefunden. Verbeek hat das wohl auch nicht nötig.
MR 2. März 2014 um 23:24
Dass das so wirkte, ist ja anhand der Analyse ziemlich klar, oder? Ich schrieb ja: Das Hauptproblem des Offensivspiels wurde überspielt. Wenn das so ist, wirkt man natürlich verbessert.
Was findest du denn konkret zu negativ bewertet?
nougat 3. März 2014 um 16:09
vielen dank für die sehr ausgewogene analyse !
ich habe eigentlich gegen nürnberg ein schwierigeres spiel erwartet, aber der hummels-faktor und die lange verletztenliste haben es den glubberern dann doch zu schwer gemacht, zumal wieder die pfostenseuche reloaded wurde. cooler mann, der verbeek, übrigens.
wie sieht ihr die chancen vom bvb auch in zukunft störenfried nr. 1 der „bösen macht“ bleiben zu können, wenn lewandowski im sommer gewechselt hat ?
nougat 3. März 2014 um 16:11
edit: seht
deadflowers 3. März 2014 um 19:15
Hast schon recht, natürlch ist der Artikel nicht richtig negativ. Vieles, von dem was ich meinte, hat Georg inzwischen auch schon geschrieben. War insgesamt einfach positiv überrascht, von dem was spielersch vom BVB kam, gerade weil ich es eben auch so gesehen habe, dass da manches in jüngerer Vergangenheit sehr dürftig war.
Neben der Rückkehr von Hummels ist mir bei dem Spiel noch ein anderer Punkt aufgefallen: Ich fand das Zusammenspiel zwsichen Lewandowski und Mkhitaryan diesmal recht stimmig. Nachdem hier darüber schon einige Male geschrieben wurde, achte ich automatisch mehr darauf. Im Pressing passt das ohnehin gut, aber hier wirkte auf mich auch das Zusammenspiel bei Ballbesitz deutlich gefährlicher und besser abgestimmt. Habt ihr das auch so gesehen, und wenn ja, lag das in erster Linie am Gegner?
MR 3. März 2014 um 20:00
Lag am Gegner denke ich, ja. Siehe entsprechender Abschnitt bei der BVB-Offensivgrafik. Mkhitaryan ist klasse gegen Manndeckungen, Lewandowski ist enorm stark in unkompakten Situation. Passte dann. War aber m.E. weniger gutes „Zusammenspiel“, sondern eher eine sehr gute Aufgabenverteilung.
blub 2. März 2014 um 20:58
Sehr schön, aber irgendwie ist der Text in den Hexler geraten. alle 3 absätze fehlen worte. Den sinnzusammenhang krieg ich meist noch hin, baer bitte lies nochmal drüber(oder ein kollege, ich weis, is schwer bei eigenen Texten).
was meisnst ,wie lange braucht Pisczek noch bis er wieder an seine leitungsspitze kommt?
Is schon schön was Verbeek da spielen lässt. Nürnberg, das Swansea in Franken 😉
MR 2. März 2014 um 23:21
Hab drübergelesen und korrigiert, danke für den Hinweis. Da in der Mitte auch noch einen Satz vergessen, haha. Verdammt.
Piszczek – schwer zu sagen. Zuletzt ware er taktisch nicht so gut eingebunden. Aus dem Spielaufbau gab’s keine Räume, im Konterspiel wurden die nicht so gut ausgespielt (siehe Frankfurt-Analyse). Wenn das besser wird, wird er auch wieder besser reinkommen. Glaub nicht, dass er so weit unter Form ist, man sieht nur weniger
Nürnberg als Swansea zu bezeichnen geht aber einen Schritt zu weit! ^^