Valencia CF – Real Madrid 2:3
Nach ewigen Zeiten wollen wir uns wieder einer Partie von Real Madrid widmen. Diese waren an diesem Spieltag bei Valencia zu Gast, ein nominell überaus schwieriges Spiel, obgleich die Hausherren in dieser Saison etwas kriseln. Für Real war ein Sieg überaus wichtig um den Rückstand auf Barcelona und den Lokalrivalen Atlético nicht zu groß werden zu lassen. Dabei machten ihnen die Hausherren mit ihrer intelligenten Ausrichtung einige Probleme.
Valencia verteidigt gut in einem ordentlich abgestimmten 4-4-1-1
Rein formativ oder sogar von den Bewegungsabläufen her machte Valencia eigentlich nichts Besonderes. Sie spielten in einem 4-4-2/4-4-1-1, in welchem sich Fede neben Jonas orientierte und die beiden sich unmittelbar vor dem gegnerischen Sechserraum positionierten. Sie sperrten wie in dieser Formation üblich die Mitte und leiteten auf die Seiten, wenn Real aufrückte ließ sich Fede auch weiter nach hinten zurückfallen und agierte als zusätzlicher Mittelfeldspieler vor der Doppelsechs.
Das Interessanteste an der Formation war ihre genaue Umsetzung. Valencia war gruppentaktisch sehr gut und sauber im Defensivspiel. Sie griffen wenn nötig auf taktische Fouls in ungefährlichen Zonen ab, verließen ihre Position im richtigen Moment, um mit einer Mannorientierung Zugriff herzustellen und gingen aggressiv wie wohl getimet in die Zweikämpfe. Damit hatte Real große Probleme.
Sobald die Madrilenen versuchten in die Formation der Ches zu kommen, dann sahen sie sich sofort großem Druck ausgesetzt. Die Gastgeber hatten kein Problem damit von ihrer positionsorientierten Spielweise abzuweichen und einzelne Gegenspieler länger zu verfolgen. In einzelnen Situationen entstanden dadurch auch dank des tieferen Fede Ansätze eines 4-1-4-1, obgleich es eindeutig keine solche Formation war.
Auch waren die Abstände innerhalb der Ketten und die Formation als solche sehr gut gewählt. Valencia stand nicht so tief, dass sie dem Gegner zu viel Raum und Zeit gaben, agierte aber zumindest nicht so hoch, dass Real die gefährlichen Schnellangriffe und Schnittstellenpässe auf und über Cristiano Ronaldo spielen konnte. Stattdessen spielte Valencia kompakt, ließ ausreichend Räume für dynamisches mannorientiertes Herausweichen aus der Position und öffnete vereinzelt sogar die Flügel, um zentral dicht zu stehen. Diese horizontale Kompaktheit erschwerte Real Kombinationen innerhalb der Formation und es ging relativ viel über die Flügel.
Dorthin verschob dann Valencia intensiv und konnte Bälle erobern, woraufhin sie schnell konterten. Obwohl sie nur ein paar Konter zu Ende spielen konnten, zeigten sie auch offensiv eine gute Leistung. Mit Dani Parejo und Oriol Romeu war die Doppelsechs für diese Spielweise defensiv gut besetzt, Parejo zeigte zusätzlich noch im Aufbauspiel eine gute Leistung. Wie Real Madrid spielte übrigens Valencia ebenfalls mit einem Linksfokus, wo Bernat als Außenverteidiger sehr offensiv agierte, der dribbelstarke Linksaußen Pablo Piatti erhielt eine kleine Freirolle und zentral bewegte sich Fede immer wieder diagonal in die Schnittstellen. Auch Mittelstürmer Jonas zeigte sich variabel in seinen Laufwegen und Valencia kam zu einigen gefährlichen Angriffen.
In der zweiten Hälfte wurde noch der spielstarke Canales für Fede eingewechselt, um mehr Kreativität zu geben, mit Guardado und Banega für Piatti und Parejo wurde noch frischer Wind bei positionstreuen Wechseln gebracht.
Real konnte sich durch diese stimmige Spielweise der Ches kaum Räume erspielen, hatte hinten ein paar Mal Probleme und blieb insbesondere im letzten Spielfelddrittel blass. Bei den Gästen war es hauptsächlich löblich, wie sie diese Probleme umschifften und im Aufbauspiel Valencia eigentlich nie die Chance für ein höheres Pressing mit Erfolgsaussicht gaben.
Das flexible Aufbauspiel der Madrilenen
Im ersten Band war Real in dieser Partie am stärksten. Isco, Xabi Alonso und der in dieser Partie und wie üblich herausragende Luka Modric ließen den Ball laufen, sorgten für hohen Ballbesitz (über 70%) und eine Passquote von 90%. Zugegeben, dies ist natürlich nicht berauschend, wenn daraus keine Chancen am Fließband entstehen, allerdings lagen die Probleme nicht an zu sicherem Passspiel aus der Abwehr heraus. Modric und Co. konnten immer wieder mit intelligenten Bewegungen das Spiel nach vorne tragen und Alonso versuchte ohnehin einige lange Bälle nach vorne, die aber nicht von Erfolg gekrönt waren.
Reals Ziel mit den Mechanismen im Aufbauspiel war es wohl die linke Seite ins Spiel zu bringen beziehungsweise Cristiano Ronaldo dessen benötigte positionelle Freiheit zu ermöglichen. So kippte entweder Xabi Alonso ab und Ramos schob links nach vorne oder Xabi, Modric oder oftmals sogar Isco kippten auf links heraus und ermöglichten Marcelo eine sehr hohe Position. Weiter vorne waren es je nach Situation oft ebenfalls Isco und/oder eben Benzema, die sich auf den linken Flügel bewegten und mit Marcelo kombinierten.
Cristiano Ronaldo besetzte dadurch sehr oft das Sturmzentrum und agierte phasenweise wie ein normaler Mittelstürmer. Diese Spielchen sorgten allerdings für einige Probleme. Iscos spielte in Halbzeit zwei beispielweise zu zentrums- und aufbauorientiert, wodurch Benzema mit Marcelo oftmals alleine auf Linksaußen und sie sehr einfach isoliert werden konnten.
Teilweise hatten sie aber bereits zuvor mit Isco Probleme gehabt Cristianos Einrücken zu kompensieren beziehungsweise effektiv zu machen, Valencias Öffnung des Flügels und das darauffolgende aggressive Verschieben dorthin erzeugte viel Dynamik und schnitt Reals Flügel von der offensiven Mitte ab. Ohne Isco im Zehnerraum gab es keine Anspielstation, ohne Isco auf dem Flügel wurden Marcelo und Benzema isoliert.
Die besten Phasen hatte Real darum in jenen Situationen, wo Alonso nicht ab-, sondern herauskippte, Modric sich zentral als Nadel- und Verbindungsspieler aufhielt und Isco halblinks agierte. In diesen Situationen passten die Staffelungen und Real konnte zumindest ansatzweise spielerisch erzeugen.
Wichtig war aber natürlich auch, dass Cristiano nur in einzelnen Szenen individuell zum Tragen kam. Insgesamt zeigte der Portugiese keine gute Leistung, erhielt nur wenige Bälle und diese oft in Szenen, die nicht zu seinen Stärken gehören, zum Beispiel unter Druck mit Rücken zum Tor in einer isolierten Enge. Reals Linksfokus wirkte darum kontraproduktiv und wurde von Ancelotti in der zweiten Halbzeit vor der Schlussphase noch korrigiert.
Der italienische Startrainer schob zuerst Arbeloa weiter nach vorne und ließ ihn früher aufrücken sowie stärker einbinden, danach brachte er den jungen Jesé für Isco. Angel Di Maria, der in Halbzeit Eins trotz eines tollen Treffers von rechts kaum eingesetzt wurde, ging dann in die Mitte. Bereits zuvor hatte der Argentinier sich aber verstärkt in die Mitte bewegt, um die nötigen Staffelungen im Kombinationsspiel zu erzeugen und sich zumindest im rechten Halbraum verstärkt anzubieten als nur passiv Breite zu geben.
Mit Di Maria in der Mitte wurde das Spiel besser und Ancelotti brachte auch noch Carvajal für Arbeloa zur Unterstützung Jesés auf rechts. Dieser konnte sogar einen Treffer nach schöne Vorlage Modrics erzielen.
Nach dieser neuerlichen Führung wechselte Ancelotti auf ein 4-1-4-1/4-5-1 durch die Einwechslung Illarramendis für Di Maria und brachte die drei Punkte nach Hause.
Fazit
In einem wenig berauschenden, aber intensiv geführten Spiel hätte Valencia beinahe zumindest einen Punkt behalten können. Chancen hatten sie dabei gleich viele wie Madrid, wobei das Spiel erst in der zweiten Halbzeit etwas offener wurde. So fiel das 2:2 in der 60. Minute passenderweise aus dem erst fünften Torschuss in dieser Partie, zwei davon fielen jeweils nach einem Standard.
In den letzten 30 Minuten gab es dann fünf weitere Torschüsse und einige Abschlüsse, womit es auch für den weniger taktik- oder spielerbegeisterten Zuseher ein von den Highlights her versöhnliches Ende gab. Real hatte vorrangig Probleme im zweiten und insbesondere im letzten Drittel, präsentierte sich aber zumindest im Aufbauspiel stark.
Danke an laola1.tv für das Bildmaterial!
16 Kommentare Alle anzeigen
Le Cactus 24. Dezember 2013 um 01:13
„In einem wenig berauschenden, aber intensiv geführten Spiel“, diese Phrase habe ich hier in letzter Zeit, insbesondere vom Autoren RM, sehr oft gelesen. Doch was heißt das überhaupt? Wenig berauschend für für die gemeine Knalltüte, die von Taktik nichts versteht, und möglichst viele Torraumszenen sehen möchte? Wenig berauschend für den Taktik-Esoteriker, der zu wenig Gegenpressing und Fluidität gesehen hat? Oder hat sich der Autor in diesem Moment einfach nur zu sehr an seinen eigenen Worten berauscht?
Das sind ernst gemeinte Fragen, ich habe das Spiel nicht gesehen und kann anhand dieser Analyse auch nicht beurteilen, welches meiner zwei Herzen höher schlagen soll: das der Knalltüte oder das des Esoterikers.
P.S. und Disclaimer: Dies soll kein Angriff auf eure vorzügliche Arbeit sein, ich erwarte am Ende einer solchen Match-Besprechung auch keine allgemeingültige Beurteilung, die ich mit ins Bett nehmen darf. Nur finde ich solch lapidar hingeschmissene Einschätzungen manchmal etwas abseitig.
RM 24. Dezember 2013 um 01:34
„Wenig berauschend für den Taktik-Esoteriker, der zu wenig Gegenpressing und Fluidität gesehen hat? Oder hat sich der Autor in diesem Moment einfach nur zu sehr an seinen eigenen Worten berauscht?“
Wenig berauschend im spielerischen und im taktischen Sinne. Das Aufbauspiel von Real war gut, ansonsten nichts. Individuell habe ich nur Modric wirklich bewundern können. Bei Valencia waren es Parejo und die gute Abstimmung in der Defensive. Dazu einzelne Aktionen (Di Maria) und Bewegungsabläufe (Bernat). Viele Spiele sind halt so, was will man machen. Real schob den Ball hinten herum, tat das aber sehr gut. Ansonsten gefiel mir aus ästhetischer Sicht eben einzig Modric. „Langweilige Partie“ kann ich auch schreiben, dann fühlen sich aber manche wegen den 5 Toren „verar…t“.
Intensiv war das Spiel aber auch und sind Spiele eben oft, außer in vielen Partien Englands, manchen Unterklasseteams Spaniens und Deutschlands oder Italiens, wo ich das dann auch nicht schreibe. In diesem Spiel war es das Ballen um den Ball auf den Flügeln, dadurch viel Herumgelaufe wegen viel Verschieben und viel Zusammenziehen sowie Valencias Kompaktheit und Reals versuchten Angriffen durch diese, welches zur Intensität führte. Also: Das Spiel gefiel mir persönlich nicht, aber die Spieler haben brav was gemacht.
Und der zweite Satz oben ist ja ziemlich kritisch und klingt nicht wirklich „ernst gemeint“, sondern eher spöttisch, wenn ich das so sagen darf.
Ich habe einfach was gegen Fazits und Einleitungen, da ich kein Fan davon bin meine Meinung irgendwo kundzutun, Subjektivität über Geschmäcker zu verbreitenm (für viele ist ja ein Tor mit 5 Toren automatisch toll), irgendetwas schlecht zu machen oder herumlabern ohne Informationsgehalt(, außer Gelabere über Taktik). Und darum schreibe ich eben was ich sah: Taktisch intensiv, aber persönlich nicht wirklich ansehnlich. Punkt, Aus. Ich bin Fußballgourmet.
P.S.: Arsenal gegen Chelsea hat nicht einmal „intensiv“ verdient, steht mit keinem Wort drinnen. Da gab es nur formativ und gruppentaktisch ein paar sehenswerte Sachen.
P.P.S.: Und wie soll ein Herz höher schlagen von meinen Analysen? Insbesondere, wenn es um eine Spielanalyse geht? Also so viel Wortgewalt traue ich meiner nicht zu. Und ich habe selbst keine Ahnung, welches deiner zwei Herzen höher schlagen soll. Bei mir blieb der Puls über die gesamte Spielzeit hinweg gleich, außer einem kleinen intensiveren Pochen bei der Einwechslung Banegas und so mancher Modric-Aktion. Letzteren habe ich in der Analyse explizit gelobt.
P.P.P.S.(Geht das überhaupt so?):
Wenn’s nach mir ginge, dann würde ich zu Spielende meine Notizen in Stichwortform raushauen und auf Diskussionen hoffen. Wobei böse Zungen behaupten, dass es dann auch schöner zum Lesen wäre…
Le Cactus 24. Dezember 2013 um 12:28
Danke, RM, für die Antwort und die ausführliche Erklärung. Ich wollte Dir trotz aller Polemik weder an den Karren fahren noch erwarte ich, dass hier torreiche Spiele (dieses Match, das ich wie gesagt nicht gesehen habe, hätte mit seinen immerhin fünf Toren ja trotz aller taktischen Defizite durchaus unterhaltsam sein können) abgefeiert werden. Wenn etwas im Argen liegt, egal ob in spielerischer oder taktischer Hinsicht, dann finde ich es natürlich auch gut, wenn darauf hingewiesen wird.
Dennoch: So (nicht nur von Dir) en passant hingeschmissene Bemerkungen wie „wenig berauschend“ wirken auf mich manchmal etwas deplaziert und deuten auf eine gewisse Überheblichkeit, die Ihr nun wirklich nicht nötig habt. Das Match zwischen Man City und Arsenal beispielsweise wurde von den Medien teilweise emphatisch besprochen. Auch ich fand es streckenweise berauschend, obwohl ich sogar erkennen konnte, dass da gruppentaktisch gesehen ziemlich viel Mist zusammengespielt wurde. In der Analyse hier wurde dann so sehr auf die katastrophalen taktischen Aspekte abgehoben, dass ich nicht umhin kam zu denken, hier solle vor allem gegen den Mainstream der Medien angeschreiben werden.
Vielleicht bin aber auch nur etwas zu empfindlich. Im Grunde möchte ich nur – wenn wir schon beim Stichwort „Fußball-Gourmet“ sind – sagen: Auch eine Wurstsemmel kann manchmal verdammt lecker sein.
MR 24. Dezember 2013 um 18:30
Ich denke der grundsätzliche Unterschied zwischen uns und den meisten Fußballzuschauern ist
a) unsere Abneigung gegenüber Zufall und simplen, glücklichen Toren.
b) dass wir Offensive und Defensive nicht getrennt sehen, sondern als eines.
Heißt im Beispiel a beispielsweise: Wenn eine Mannschaft 50 Mal flankt und 1 Tor fällt, dann sieht Normalozuschauer „eil, hat mal geklappt“ während wir sehen „yo, schon wieder die gleiche Scheiße und dieses Mal hat’s mal geklappt“.
Im Beispiel b) heißt es, dass wir einen ganz guten Blick dafür haben, wie man Tore erzielen könnte in diversen Situationen. Je schlechter die Defensivarbeit, umso mehr Möglichkeiten sehen wir da. Und wenn das dann ständig falsch bespielt wird, dann finden wir das jedes Mal wieder Scheiße. Wenn dann zwei, drei Mal doch das richtige getan wird, dann ist in unseren Augen weniger eine positive Leistung, sondern der Normalfall, der nur drum herum ständig nicht mal erreicht wird.
Kommt deswegen durchaus vor, dass wir von gewissen Toren genervt sind und nicht erfreut. Was andere von diesen Toren halten, ist uns da egal.
Ist das so etwas nachvollziehbarer?
Btw: Ich wusste beispielsweise nicht, dass das 6:3 von City in den Medien gefeiert wurde – ich verfolge andere Medien sehr sehr wenig – und fand das Spiel auch recht kacke.
Das hat auch nichts mit diesem dämlichen Vorurteil zu tun, dass defensiv geführte Spiele etwas „für Taktikfreunde“ sind. Defensive gehört einfach dazu, egal wie viel Risiko beide Mannschaften gehen. Wenn eine Mannschaft tief und passiv rumsteht und die andere einfach total schlecht angreift, dann ist das kein Spiel für Taktikfreunde, dann ist das genau so schlechter Fußball wie ein unorganisierter Schlagabtausch.
CF 24. Dezember 2013 um 17:47
Ich finde es eigentlich gar nicht schlecht das du zusätzlich zu den Artikeln auch noch deine Stichwörter raushaust. Denn manchen Sachen werden in den Artikeln gar nicht erwähnt, weil sie zu lang zu erklären sind oder nicht so eine große Bedeutung haben. Das wäre dann ganz cool zu dem Artikel oder nur die Stichwörter. Dann hätte man sehr viel taktisches Wissen auf kleinem Raum.
R.Mandril 23. Dezember 2013 um 22:33
Bin ich der einzige, der es lustig findet, bei Real Madrid so etwas wie Taktik zu analysieren? Bei Ancelotti krampfhaft ein System sehen zu wollen? topkek
RM 1. Mai 2014 um 13:20
Topkek?
CF 23. Dezember 2013 um 02:18
Das Rayo spiel war auch ganz cool es gab ein paar Szene wo der rechts Verteidiger abgekippt ist. Bilbao hat echt ganz schön hoch gepresst oder sagt man besser zu stellen. Der große Unterschied zwischen Bundesliga und der spanischen Liga ist, dass sie dort nicht wirklich pressen mit anlaufen und lenken der Angriffe sondern eher zustellen.
CF 23. Dezember 2013 um 00:52
Eine Partie die für die Probleme von Real steht. Wenn sie wie du schon sagst in der Offensive die richtige Staffelung finden waren sie zum Teil überragend aber ansonsten waren sie in der Defensive einfach zu schwach. Nie gedoppelt auf den Flügeln oft eins gegen eins Situationen. Die Abstände zu groß zwischen den Ketten. Falsche Mannorientierungen, dadurch haben sie oft Raum geöffnet für Jonas usw.
Dazu keine klare Aufteilung im zocken führte zu so manchen Kontern gefährlichen Situationen. Aber in der Offensive sind die Bewegungsmuster und die Passmuster schon sehr gut auf die einzelnen Spieler zugeschnitten, da sieht es echt schon ganz gut aus. Die meisten Spieler sind sehr gut eingebunden und das freut mich vor allem bei Modric der wahrlich ein Genuss ist.
RM kann es sein das du Gregory Sertic feierst?
Fred 23. Dezember 2013 um 03:09
@CF: Ancelotti hat sein Amt angetreten, mit dem Versprechen, offensiven Fussball spielen zu wollen. Ich habe daher die Vermutung, dass in der Vorbereitung das Hauptaugenmerk auf die Mechanismen in der Offensive gelegt wurde und die Defensive bis anhin ein wenig zu kurz gekommen ist (kann natürlich auch eine völlig realitätsferne Einschätzung sein). Ich habe einfach das Gefühl, dass es enorm schwierig ist, mit Bale UND Ronaldo auf dem Platz eine gute Balance zu haben, würde diesbezüglich gerne Meinungen hören, wie man diese zwei Akteure passend ins Team integrieren kann.
Mit dem Trio Khedira, Modric, Alonso konnte man Ronaldo und Bale relativ gut einbinden, durch den Ausfall von Khedira kam es zum Systemwechsel. Obschon gegen Valencia Di Maria gespielt hat, der i.d.R. mehr Defensivarbeit wie Bale verrichtet, hat das bei den spärlichen Offensivbemühungen von Valencia teilweise sehr unschön ausgesehen in der Hintermannschaft von Madrid. Benzema ist überall nur nicht im Sturmzentrum und der momentan sonst so starke Isco ist irgendwo ein wenig untergegangen (er war sehr wichtig für das Aufbauspiel, im letzten Drittel jedoch, wie die ganze Mannschaft, wirkungslos.). Kann es sein, dass Isco auf der 10 und Benzema mit seiner Interpretation von Stürmer sich ein wenig auf den Füssen stehen?
Sieht zumindest für mich eher unharmonisch aus…
Anstonsten natürlich starke Leistung von Valencia, hätte ich ihnen so nicht zugetraut und natürlich (wie immer) starke Analyse!
Isco 23. Dezember 2013 um 11:27
Benzema ist eben kein normaler Mittelstürmer, sondern fällt eher in das Schema false 9, wenn das überhaupt ein eigenes Schema ist 🙂
Seine Stärken kann er am besten ausspielen, wenn er sich ein Stück tiefer fallen lässt, fast schon in den Zehnerraum und dort aktiv am Spiel teilnehmen kann.
Auch gehören diese Ausweichenden Bewegungen auf die Flügel zu seinen Stärken; er ist somit mMn sehr gut geeignet um zwischen den zwei Flügelstürmern zu spielen. Im 4-3-3 klappte das sehr gut, die zwei Achter + Benzema waren für die Ballzirkulation gut geeignet, durch den Ausfall von Khedira musste aber auf das 4-2-3-1 gewechselt werden, indem Isco als Zehner natürlich überschneidene Aufgabengebiete mit Benzema hat, womit der Franzose noch öfter die Flügel von Ronaldo/Bale/DM übernehmen muss und somit spielerisch nicht mehr so gut eingebunden werden kann.
RM 23. Dezember 2013 um 11:29
Benzema für mich ein umschaltender und ausweichender Mittelstürmer, maximal noch ein hoher spielgestaltender Stürmer in besten Tagen:
https://spielverlagerung.de/2012/10/10/moderne-varianten-des-mittelsturmers/
CF 23. Dezember 2013 um 15:26
Für mich auch ist keine wirkliche falsche neuen. Aber trotzdem ein moderner Stürmertyp. Gerade bei der Ballanahme und der Kreativität nicht konstant genug um eine falsche neun zu sein . Ich würde auch. Bale spielen lassen für ihn von den Bewgungsmustern noch etwas interessanter und Effekte schaffender. Mit Bale wär die häufigste Staffelung dann ca. so Alonso abkippend Modric und Isco verbinde ins letzte Drittel aber Isco verbindet eher die Überladung im linken Halbraum. Hoher Arbeola befreit den auf rechts spielenden Ronaldo der bestimmte und einfache Laufwege hat siehe Pedro bei Barca. Ronaldo kann aber auch Bale befreien der mit bei der Überladung hilft. Di Maria und Marceola wechseln sich Breite gebend und Aufbauend ab.
SB 23. Dezember 2013 um 13:32
Finde Real auch generell nicht so stark, wie unter Mourinho. Özil hätte in diesem Spiel vielleicht etwas ändern können, als flascher 10er mit Rochaden nach links, um die Bindung zum Zentrum wieder herzustellen
CF, hast anscheinend auch die Videos auf RMs Channel zu Sertic entdeckt 😉
Isco 23. Dezember 2013 um 14:22
Ich habe glaube ich bisher alle Saisonspiele gesehen und ich finde ihre Leistungen einfach so unkonstant. Die 3 Spiele vor dem Match gegen Osasuna wurden mit min. 4 Toren Unterschied gewonnen, teilweise aus schwierigen Situationen heraus, taktisch ging praktisch alles auf, dafür waren die letzten 2 Spiele wieder überhaupt nichts.
Vielleicht sind das nur zufällige Häufungen, aber mir kommt immer vor, als würde Ancelotti von Match zu Match zu viele Änderungen machen, als würde er nach einem halben Jahr noch immer herumexperimentieren.
CF 23. Dezember 2013 um 15:28
Ja habe ich 🙂 Deshalb wollte ich mal nachfragen.