FC Barcelona – Levante UD 7:0 | Bildanalyse
von PP am 21.08.2013 in den Kategorien Primera Division mit 20 Kommentaren
Barcelona brilliert beim Saisonauftakt gegen Levante. Martinos Heimdebüt wird dank hervorragenden Wechselwirkungen zwischen Messi, Xavi und Fabregas zur Gala.
Nachdem wir einen Blick auf den Saisonauftakt von Real Madrid unter Carlo Ancelotti geworfen haben, folgt nun eine kleine Analyse zu Barcelonas Saisonstart gegen Levante. Auch hier haben wir dank unseren Freunden von Laola1.tv Bilder zur Verfügung gestellt bekommen, welche die Analyse erleichterten.
Einrückende Außenverteidiger sorgen für Absicherung und befreien Xavi und Fabregas für Vertikalläufe
Barca spielte im 4-3-3 ohne Jordi Alba, Iniesta und Neuzugang Neymar. Dani Alves und Adriano liefen als Außenverteidiger auf und zeigten interessante Bewegungen.
Sehr häufig suchten sie den Weg in den Halbraum und boten sich dort als Kombinationspartner an, für die Breite im Offensivspiel sorgten die Flügelstürmer Alexis Sanchez und Pedro.
Hier ist gut zu sehen, wie die Außenverteidiger (weiß) immer wieder in die Halbräume gingen. Busquets wurde so im Absichern des Sechserraums unterstützt, Xavi und Fabregas (grün) konnten so viel in die vorderste Linie gehen und Wechselwirkungen mit Messi (gelb) erzeugen.
Die Entstehung des 1:0
Adriano steht eingerückt, Alves breit, aber dennoch tief. Mascherano (gelb, Ballführer) öffnete sich durch seinen Vorstoß den Passweg zu Pedro auf dem linken Flügel.
Barca hier mit gleich drei Spielern (Xavi, Messi und Fabregas), die aus dem Rückraum in den Strafraum starten könnten …
Fabregas öffnete mit seinem Vertikalpass den Passweg zu Xavi, der sofort auf Fabgregas durchsteckte.
Dieses Ein-Kontakt-Spiel war nicht mehr zu verteidigen. Fabregas verzögerte noch kurz und legte quer auf Sanchez, der zum 1:0 traf.
Das 2:0
2:0 war das Einrücken schön zu sehen. Adriano (gelb) besetzte hier die Zone von Busquets. Dieser war nach einem Einwurf in den Halbraum gerückt und forderte den Ball. Als er ihn bekam, lief Fabregas in die Spitze, während Messi sich zurückfallen ließ (weiß). Levante hatte Probleme im Übergabemoment (Spieler in rot verfolgte Cesc nicht, sondern gab ein spätes Kommando), sodass Fabregas per langem Pass angespielt werden konnte.
Messi orientierte sich sofort an Fabregas und bekam dessen Brustablage in den Lauf. Der Raum zwischen den Linien war hier viel zu groß (weiß), sodass Messi einige Meter laufen und Pedro in den Lauf spielen konnte.
Durch Fabregas´ häufigen Vertikalläufe musste sich Levantes Abwehrkette stark zusammenziehen. Dies öffnete die Räuume in den äußeren Bereichen des Strafraums (gelb), in die die breit stehenden Flügelstürmer immer wieder hineinstarteten.
Und noch ein Beispiel für die eingerückten Außenverteidiger und die tororientierten Achter: Alves (weiß) dribbelte durch den Halbraum und steckte auf Xavi durch, der sofort einen Doppelpass mit Fabregas einleitete. Xavi startete durch und traf volley zum zwischenzeitlichen 6:0. Durch ihre extreme Pressingresistenz und technische Stärke konnten Xavi, Messi und Fabregas im Zwischenlinienraum (grün) immer wieder spektakuläre und gleichermaßen aussichtsreiche Torchancen kreieren – das 6:0 erzielten sie mit ihrem 8. Torschuss.
Schwächen der Spielweise
Hin und wieder wurde jedoch auch deutlich, dass das starke Aufrücken von Xavi und Fabregas (weiß) Nachteile mit sich brachte. Versäumten es die Außenverteidiger, die Halbräume (rot) abzusichern, ergaben sich günstige Konterräume für Levante. Da Barca den Ball jedoch nur extrem selten verlor und gut gegenpresste, wirkte sich dies nicht in großem Maße aus. Zudem waren die Situationen, in denen die Halbräume vergessen wurden, an einer Hand abzählbar.
Verbessertes Pressing
In der vergangenen Saison wurde Barca zurecht oft für ihr Pressing kritisiert. Dieses war nicht mehr so intensiv und gut abgestimmt wie unter Pep Guardiola.
Gegen Levante zeigten die Katalanen eine sehr disziplinierte Arbeit gegen den Ball. Exemplarisch dafür wollen wir uns einmal das zwischenzeitliche 3:0 anschauen.
Das 3:0
Barca presste im 4-1-2-3. Nach einem Abstoß rückte Pedro vor und stellte dabei den gegnerischen Rechtsverteidiger in den Deckungsschatten. Sanchez, der in dieser Szene die Position mit Messi getauscht hatte, antizipierte den Passweg zum Torwart…
… der unter Druck sofort auf den linken Innenverteidiger weiterleitete. Sanchez stellte den Torwart zu, Fabregas rückte auf und nahm damit den zurückfallenden Sechser und den Innenverteidiger auf. Der Ballführende hatte nun nur noch die Option, sich nach außen zu drehen. Dies antizipierte Messi stark und nahm ihm recht problemlos den Ball ab.
Nach der Balleroberung spielte Messi auf den (in den Halbraum) nachgerückten Dani Alves. Dieser legte wieder auf Messi ab…
… der den abermals in den Strafraum startenden Fabregas (weiß) per Traumpass bediente.
Fabregas war durch und konnte querlegen. Alves zum 3:0. Verbesserte Arbeit im Pressing, einrückender Außenverteidiger, aufrückende Achter: Ein Tor, das alle wesentlichen Elemente des Barca-Spiels vereinte – der Analyst freut sich.
Manndeckung bei Ecken
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren spielte Barca im ersten Ligaspiel unter Martino bei gegnerischen Standards mannorientiert.
Barca kombinierte Raum- und Manndeckung bei gegnerischen Standards. Die Pfosten blieben unbesetzt, dafür deckten zwei Spieler wichtige Räume am kurzen Pfosten ab, ein weiterer Akteur sicherte den Rückraum. Die restlichen Spieler agierten klar gegen den Mann. In diesem Spiel funktionierte dies gut, allerdings hatte Levante auch nur drei Ecken.
Messi sehr spielmachend
Auffällig in dieser Partie war, wie oft und vor allem wie weit Messi sich zurückfallen ließ. Oft holte er sich bei Busquets den Ball ab, während Xavi und Fabregas in höheren Räumen agierten.
Stellvertretend dafür die Szene zum vierten Tor:
Das 4:0
Messi führte den Ball als einer der tiefsten Spieler seines Teams. Xavi (weiß) startete nun ein kleines Manöver, das ebenso wundervoll wie effizient war: Der Regisseur bewegte sich wenige Meter zurück, worauf sein Gegenspieler reagierte…
… Er fällt auf das Manöver herein, dreht sein Sichtfeld zu Xavi und macht einen Schritt in dessen Richtung. Dies öffnete Messi die extrem schmale Gasse zwischen dem weiß markierten Spieler und dem attackierenden Akteur. Messi spielte einen perfekt getimten Ball durch die Lücke auf den aus der breiten Positon startenden Pedro, der zum 4:0 einschob.
Die Lehren
- Barca dominant wie zu besten Zeiten: 78% Ballbesitz, 92% Passgenauigkeit und 22:4 Torschüsse.
- Das Pressing und Gegenpressing war gut strukturiert und wurde mit einigen Torchancen sowie dem 3:0 direkt belohnt.
- Die Flügelstürmer agierten als Breitengeber und wurden erst spät ins Kombinationsspiel integriert.
- Das Einrücken der Außenverteidiger schützte Barcelona vor Kontern und ermöglichte es Xavi und besonders Fabregas, viele Vertikalläufe einzustreuen. Auch Messis sehr tiefes Zurückfallen trug dazu bei.
Ein besonderes Dankeschön mal wieder an Laola1.tv für das Bereitstellen des Bildmaterials!
Artikel von PP
PP hat in Hamburg Journalistik studiert und arbeitet aktuell in München. Auf Twitter ist er unter
@PhilippPelka zu finden.
20 Kommentare Alle anzeigen
Tank 25. August 2013 um 11:22
Was diese Analyse noch abrunden könnte, sind ein paar Zitate:
Valdés: „Tata prefers man-marking at set pieces and I think the same. Everyone has a clear responsibility and I have more space to come out“
Martino: „How to improve? We can be more intense and press for a longer time. We can have more options in attack and know when to use them.“
Martino: „Messi starting the pressing is important for the team. He’s not just putting a bit of pressure, he really wants that ball.“
Busquets: „The coach insists a lot on pressing. He doesn’t let go. Last year was tough, there was a lack of stability.“
Xavi:“Last season, when Tito wasn’t there, we didn’t train tactics as much, how to put pressure, we lost our marks.“
Martino: „I love Barcelona’s philosophy, and I want the boys to recover some things they weren’t doing anymore. There’s nothing new.“
Martino: „We’ve again done things that were, let’s say, put on hold. Like high pressure. Those are good signs.“
Martino: „Alves making more runs through the middle? What we ask from the full backs is that they attack. And they go where they find space“
Jonny 25. August 2013 um 11:43
Dankeschön 🙂
GH 21. August 2013 um 17:42
Ich denke auch, dass dies ein Trend ist. Brasilien, Bayern, Barcelona und bei Madrid könnte ich eine Entwicklung dahingehend auch noch erwarten, da Marcelo dafür prädestiniert ist. Besonders für den Spieler, der die Außenverteidigerposition bekleidet, wird sich ein etwas verändertes Anforderungsprofil zeigen.
MMn ist der Auslöser dafür das starke Gegenpressing. Oftmals ist besonders der 6er Raum schwer zu bespielen. Deswegen wird der Spielaufbau von den Verteidigern immer wichtiger. Bei Brasilien z.B. hat man mit Alves/Luiz/Silva/Marcelo 4 sehr spielstarke Akteure, die den alleinigen Spielaufbau bei Brasilien gestalteten. Gustavo/Paulihno konnte sich auf Absichern/Vorstoße/sichere Anspielstation sein konzentrieren .
Ich sehe auch mehrere Vorteile, wie wenn man mit breitegebenden Außenverteidigern spielt. Denn dadurch ist man einerseits besser gegen Konter abgesichert, und andererseits kann man auch den Ball leichter zirkulieren lassen.
Allerdings stimme ich zu, dass dies bisher nur bei Ballbesitzmannschaften so extrem gespielt wird, da sich da die Vorteile besonders zeigen.
Interessant wäre noch, wie hat Rayo Vallecano gespielt?
Lino 21. August 2013 um 14:13
So langsam nervt das! Sobald man denkt, dass man eine taktische Entwicklung sozusagen exklusiv entdeckt hat, macht ihr das zwei Tage später der breiten Öffentlichkeit zugänglich 😉
Nein im Ernst, das die Außenverteidiger so extrem weit einrücken ist neu. Was interessant daran ist, ist die Tatsache, dass so bspw. das Fehlen eines zweiten Sechsers kompensiert werden könnte, da unmittelbarer Zugriff im Zentrum gewährleistet werden kann, ohne dass man mit Doppelsechs spielt.
Sonst: gute Analyse, die ich wie oben angemerkt genau so gesehen habe. Dennoch ein Widerspruch: Das 1:0 war definitiv zu verteidigen…
PP 21. August 2013 um 18:00
In der Endphase, also da wo ich jenen Satz geschreiben habe, aber nicht mehr 😉
Isy 21. August 2013 um 10:55
Moin .. eine kleine Korrektur .. „Fabregas öffnete mit seinem Vertikalpass den Passweg zu Xavi, der sofort auf Fabgregas durchsteckte.“ ..
sollte es nicht Vertikallauf anstatt Vertikalpass heißen? ansonsten top Analyse wie immer. Danke
Schimanski 21. August 2013 um 10:24
Im Endeffekt ist dieser „Trend“ doch nur für Mannschaften interessant, die gegen extrem kompakte Gegner spielen und ihren Stärken im Zentrum haben bzw. übers Zentrum ans Ziel kommen wollen.
Wenn zwei Mannschaften auf Augenhöhe in den deutschen Profiligen aufeinander treffen, wird sich kaum eine Mannschaft trauen, das Flügelspiel nur auf einen Spieler zu beschränken, sowohl defensiv als auch offensiv.
Peda 21. August 2013 um 11:18
Ich denke, dass es für den Zugriff bei Ballverlust keinen Unterschied macht in welche Richtung sich offensiv der „Kreisel“ dreht:
Nehmen wir an eine Mannschaft spielt im 4-2-3-1.
Die Außenverteidiger schieben entlang der Linie vor, die äußeren Mittelfeldspieler können dadurch einrücken, der Zehner lässt sich zurückfallen: die Mannschaft steht ungefähr so gestaffelt: 2-2-1-4-1.
Wenn die Außenverteidiger jedoch in die Halbräume gehen, können die Achter vorschieben, die äußeren Mittelfeldspieler geben die Breite. Man steht auch wieder ungefähr im 2-2-1-4-1 da.
Je nachdem wie stark ein Team ist, wird man auf die eine Art nicht mehr riskieren als auf die andere, aber – und das ist für mich der springende Punkt! – die Abläufe der ersten Variante (Außenverteidiger der Linie entlang, hinterlaufen, inverse Flügel…) sind für Defensivreihen zurzeit absolut nichts Neues oder Überraschendes, spielt ja eh „jeder“. Wie verhält man sich aber defensiv gegenüber dem anderen Kreisel? Verfolgt der Flügelspieler den Außenverteidiger ins Zentrum, oder bleibt er vorne? Geht er zurück auf den gegnerischen Flügel?
Es wird wieder eine Weile dauern, bis sich die Gegner darauf ordentlich eingestellt haben.
équilibre 21. August 2013 um 15:01
Gut auf den Punkt gebracht, Peda, sehe ich ähnlich!
Weitere Vorteile speziell bei Barca könnten aber auch sein, dass z.B. Dani Alves mit seiner Dynamik viel Raum abdecken kann und auch den Flügel im Auge behalten kann, während Busquets dank seiner zwei „Nebenleute“ bei eigenem Ballverlust problemlos antizipativ herausrücken kann. Auf jeden Fall interessant.
Peda 21. August 2013 um 16:03
Danke, équilibre!
Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass die Außenverteidiger in dieser Anordnung bei einem drohenden Konter grundsätzlich tornäher postiert sind und ein Hinausrücken, falls über den zockenden Flügelstürmer gekontert wird, mMn grundsätzlich leichter zu bewerkstelligen ist, als ein Hinterherlaufen.
Koom 21. August 2013 um 09:11
Aussenverteidiger, die zu defensiven Mittelfeldspielern sich wandeln. Ist das ein neuer Trend? Bayern spielts, Barcelona nun auch und an sich ist das ja auch eine interessante Entwicklung.
An sich ist das ja keine „Sensation“. Das Anforderungsprofil von Aussenverteidigern und Defensiven Mittelfeldspielern ähnelte schon immer sehr. Jeweils eine Position, die nicht viele Fehler erlaubt, die defensiv wichtig ist und offensiv ein wichtiger Faktor sein kann. Eine Position, auf der man auch gerne mal allein stehen kann und es trotzdem gut regeln muss. Paßsicherheit, Grundschnelligkeit, Zweikampfgenauigkeit, Stellungsspiel. Die Anforderungen sind jeweils sehr hoch, wenn man es „gut“ machen will.
Sorgt das mittelfristig nicht dafür, das sich das Offensivspiel des Gegners darauf verändern wird? Die Flügel sind ja durchaus offener dadurch und für Läufe vom Zentrum nach außen anfälliger, was ja gerade bei den „fluiden“ Offensivreihen derzeit recht gefährlich werden könnte.
TW 21. August 2013 um 11:00
Eigentlich ist der Trend ja gar nicht so neu. Im Grunde treten bei fast allen Mannschaften verschiedene Formationen auf, die von der Höhe des Ballbesitzspiels abhängen. Im ersten und zweiten Drittel 4-4-2, 4-2-3-1 oder bei einem Aufbau mit Dreierkette 3-5-2 oder 3-3-3-1. Im letzten Drittel dann 2-3-5, 3-2-5 oder wie bei Barca 3-3-4. Erkennbar bei allen diesen Beispielen ist, dass die Breite nur auf Ballhöhe benötigt wird. Wenn sich der Ball bei einer Ballbesitzmannschaft ständig im zweiten oder dritten Drittel bewegt und die Flügelstürmer die Breite halten, dann müssen die Außenverteidiger halt konsequent einrücken, um bei einem Konter das Zentrum zu schützen. Wird der Konter erst einmal auf die Außen geleitet, dann reicht schon ein Verteidiger aus, um mit Hilfe der Auslinie den Angreifer zu stellen und den Angriff zu verzögern.
Summa Summarum, Barca hat in diesem Spiel durch ein verbessertes Pressing und starke gut abgestimmte Laufwege und Passfolgen die alte Dominanz aufblitzen lassen, die dazu geführt hat, dass das Spiel zu großen Teilen im letzten Drittel des Gegners stattgefunden hat. Dort wurden dann die bekannten Strukturen abgerufen.
Koom 21. August 2013 um 11:46
Naja, „neu“ insofern, das die Aussenverteidiger weniger die Breite geben, als mehr das Zentrum absichern. Wohl nicht zwingend permanent, aber doch oft genug, um von einer regelmässigen Spielweise zu sprechen.
Wenn ichs richtig verstehe, wird, sobald der Ball ins letzte Drittel geht, der zuvor Solo-6er gegen 2 andere 6er getauscht. Der vorher allein dort agierende wechselt positionstechnisch in die Innenverteidigung, die dadurch zu einer Dreierkette wird (und dann auch entsprechend breiter steht als zuvor die beiden verbliebenen IVs). Die AVs (jetzt-6er) sind par ihrer Spielqualität Teil der offensiven Ballzirkulation. Man nimmt quasi die Vorteile einer Dreierkette (ein Mann mehr im Mittelfeld) ohne deren Nachteile (Angreifbarkeit über den Flügel bzw. Zentrum, je nach Fokus) zumindest komplett in Kauf nehmen zu müssen. IMO bleibt man trotzdem angreifbarer über den Flügel, aber man hat mehr Sicherheiten dagegen, und sei es „nur“ durch eine bessere Pressingschicht mit den 2 AV-DMs.
TW 21. August 2013 um 13:25
Okay, da stimme ich Dir zu. Das die Rolle der äußeren Spieler der absichernden 3er-Mittelfeldreihe durch die AV gebildet werden, ist (noch) nicht Standard. Interessant ist auch Dein letzter Kommentar bzgl. der besseren Pressingschicht. Adriano und Alves haben im Defensivzweikampf und -sprint sicher Vorteile gegenüber Xavi und Fabregas.
Andreas 23. August 2013 um 16:32
Ich finde an dieser Formation auch interessant, dass die einzelnen Spieler jeweils nur relativ kurze Wege zurücklegen müssen, um in ihre Ausgangsposition zurückzukehren. Wenn die AV im Angriffsdrittel für Breite sorgen, während die Flügenspieler ins Zentrum rücken, müssen Sie wesentlich weitere Wege zurücklegen, und es dauert länger bis die Mannschaft nach einem Ballverlust wieder geordnet ist.
Koom 23. August 2013 um 22:43
Dazu kommt auch, das der Auftrag der AV etwas simpler strukturiert ist. Ist beim „herkömmlichen“ OAV im Idealfall eine eierlegende Wollmilchsau (schnell, diszipliniert, laufstark, gute Flanken, idealerweise auch noch dribbelstark), verändert sich beim Wechselspiel AVDM nur die Position. Weiterhin bleibt es eine eher absichernde Position, aber mit mehr Zugriff aufs Spiel.
Roberto78 21. August 2013 um 11:07
Wenn man davon ausgehen kann, dass die Außenverteidiger erst in dem Moment in den Sechserraum gehen, wenn die verteidigende Mannschaft relativ kompakt und tief steht, dann ergibt sich mE nicht die Gefahr der offenen Flügel. Im Falle eines Ballverlustes muss die bis dato verteidigende Mannschaft ja erstmal in diese Bereiche kommen. Und selbst wenn ein Gegner durchkommen sollte, gibt es immer noch die zwei Innenverteidiger zur Absicherung. Prinzipiell ist der Weg für einen Außenverteidiger aus dem Sechserraum auf die Außenbahn eben auch nicht weit.
Ich glaube mich zu erinnern, das Milan vor zwei Jahren gegen Barca so gespielt hat; also mit einer kompakten Verteidigung und drei zockenden Angreifern, wobei die Lücke zwischen diesen Mannschaftsteilen ziemlich groß war. Die drei haben dann bei langen Bällen jeweils einen Flügel überladen. Das ging ja auch fast gut; zumindest im Hinspiel hat Milan aufgrund dieser Strategie die Tore erzielen können. Kann sein, dass ich das jetzt aber auch mit einer anderen Mannschaft verwechsle; ist schon eine Weile her…
Katsche 21. August 2013 um 08:07
Großes Dankeschön für die viele Arbeit, die ihr euch mit den Bildanalysen der spanischen Liga macht.
Durch die Bilder werden die (gerade bei Barca nicht immer leicht nachzuvollziehenden) Bewegungen auf dem Feld viel besser verständlich.
Kompliment!
(Und da sage noch einer, Fussball sei im Grunde doch ein einfaches Spiel…
der kennt eure Analysen noch nicht!)
traunstroem 21. August 2013 um 08:02
Wirklich eine sehr schöne Analyse, bin überhaupt ein Fan solcher Bildanalysen und würde mir die öfter bei euch wünschen (ist vermutlich aber schwer wegen den Rechten).
Besonders das 4:0 wurde wirklich bestens erklärt.
Einen kleinen Kritikpunkt hab ich allerdings: Die Farben wechseln von Szene zu Szene. Mal sind die Außenverteidiger gelb, dann weiß. Freie, offene Räume sind entweder gelb, grün oder rot. Wenn man das noch durchgängig machen würde, vielleicht sogar mit kleiner Legende (offene Räume in der Offensive = grün, offene Räume in Deffenisve = rot, …), wäre es noch ein wenig übersichtlicher.
Aber wie gesagt, die Analyse gefällt mir ausgezeichnet.
lg traunstroem
Billy 21. August 2013 um 12:16
Aber generell schonmal sehr positiv diese farblichen Kennzeichnungen! Hab ich sonst des öfteren vermisst, wenn die Spieler nicht so ganz klar zu erkennen waren. Meine Meinung: Ruhig noch stärker mit arbeiten – auch dann im Text/Bildbeschreibung unter dem Bild