Pressingzentrale an England, bitte kommen!

Der englische Fußball wird sich mit dem Abwärtstrend begnügen müssen, solange die Top-Teams kein ordentliches Pressing einüben. Ein Kommentar.

Die Gruppenphase der Champions League forderte zwei prominente Opfer: Bereits am Dienstag endete die internationale Saison für den englischen Meister Manchester City. Am Mittwoch traf es den FC Chelsea. Dessen 6:1-Sieg über den FC Nordsjælland reichte nicht für ein Weiterkommen, da Juventus ebenfalls siegte. Damit stellte der englische Fußball gleich zwei historische Rekorde auf: Mit Chelsea scheiterte zum ersten Mal der amtierende Titelverteidiger in der Gruppenphase. Zudem schieden im zweiten Jahr hintereinander zwei englische Vereine in der Gruppenphase aus.

Internationaler Abwärtstrend

Damit setzte der englische Fußball einen leichten Abwärtstrend fort, der sich bereits in den Jahren zuvor andeutete. Vergangene Saison drang nur der FC Chelsea weiter als ins Achtelfinale vor, und selbst die größten Blues-Fans können nicht leugnen, dass bei deren Triumph Glück eine Rolle spielte. Der spanische Fußball überholte zudem dank Real Madrid und dem FC Barcelona den englischen in Sachen Halbfinal-Teilnahmen. Dies ist kein Zufall.

Spitzenspiele waren zuletzt in der Premier League für den Freund von Toren und Spektakel eine amüsante Sache: Viele Duelle gingen von Strafraum zu Strafraum. Mittelfeldgeplänkel gibt es im englischen Fußball nur selten. Doch genau dies ist die Krux: Ein kollektives, intelligentes Mittelfeldpressing ist der einfachste Weg im modernen Fußball, an den Ball zu kommen.

Und wer ganz vorne spielen will, darf nicht erst im Mittelfeld pressen, nein, er muss ganz vorne anfangen. Die weltweiten Top-Teams machen es vor: Ein starkes Angriffspressing und ein Gegenpressing, die direkte Rückeroberung des Balls, sind die wichtigsten Instrumente des FC Barcelonas, von Borussia Dortmund und auch von der spanischen Nationalmannschaft. Bei diesen Teams arbeitet die gesamte Mannschaft gegen den Ball, vom Stürmer bis hin zum antizipativen Torhüter.

Es gibt kein englisches Wort für Gegenpressing

In England hingegen ist Pressing kein großes Thema. Die englische Sprache kennt solche Konzepte wie „Gegenpressing“ oder „Rückwärtspressing“ nicht einmal. Taktik wird in Großbritannien gleichgesetzt mit Formationen und Spielerrollen. Würde dies nur den journalistischen Bereich betreffen, wäre dies nicht weiter schlimm – allerdings üben auch die Trainer solche Taktiken nicht ein. Swansea ist eine der wenigen Ausnahmen: Sie üben ein aktives, modernes Pressing aus. Ansonsten: West Brom mischt mit Abwehr- und Mittelfeldpressing die Liga auf. Arsenal übt es an guten Tagen aus, United versucht es zu lernen. Manchester City und Chelsea können es gar nicht, so wie die meisten anderen Teams.

In der international aufsteigenden Bundesliga sind Angreifer, die nicht am Pressing teilnehmen, nahezu ausgestorben. Liverpool zahlte erst letztes Jahr 40 Millionen Euro für Andy Carroll, der fraglos Qualitäten besitzt – das Pressing aber strikt verweigert. Er ist nicht der einzige Angreifer in England, der so verfährt. Gerade manche Stars ruhen sich auf ihren Lorbeeren aus und sind nicht bereit, komplexere Systeme einzustudieren. Der ehemalige Chelsea-Coach André Villas-Boas kann hiervon ein Lied singen. Es wird aber auf absehbare Zeit nicht mehr möglich sein, einen internationalen Titel zu gewinnen, ohne dass alle Spieler bei der Defensivarbeit mitmachen.

Dies heißt nicht, dass der englische Fußball bereits Särge und Nägel bestellen sollte. Die englischen Vereine haben noch immer das meiste Geld, und Geld bindet technisch und athletisch begabte Spieler. Aber die Engländer müssen aufpassen, sonst werden sie wie auf der Nationalmannschaftsebene auch im Klubfußball abgehängt. Momentan befindet sich der englische Fußball in einer Phase, wie sie die Bundesliga Anfang der 90er erlebte. Nach großen Erfolgen sind sie dabei, den internationalen Standard zu verpassen, was die defensive Arbeit angeht.

Vielleicht steht Pep Guardiola bereit, um im nächsten Jahr frischen Wind nach England zu bringen. Ob er nach England geht oder nicht: Der englische Fußball muss das kollektive Pressing entdecken – daran führt kein Weg vorbei.

Dieser Kommentar soll als Diskussionsgrundlage dienen und legt meine Meinung dar, die nicht unbedingt die Meinung anderer Spielverlagerung-Autoren ist.

vanGaalsNase 15. April 2014 um 21:43

Richtig. Auf Englisch heißt es counter-pressing. Meiner Meinung nach ist diese Bezeichnung (dt.: Konterpressing) auch passender als „Gegenpressing“. Man presst schließlich gegen einen Konter und nicht gegen ein Pressing.

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karl-ton 15. April 2014 um 23:01

Weißt Du zufällig ob das schon im allgemeinen (Journalisten-) Englisch angekommen ist? Oder ist das noch mehr bei den Taktikaficionados zu finden?

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vanGaalsNase 15. April 2014 um 23:47

Wenn die Briten etwa über Dortmund berichten, fällt dieser Terminus immer wieder. Anstatt den Begriff „Gegenpressing“ wie die von dir oben genannten Beispiele einfach ins Englische zu übernehmen, haben sie eine eigene Übersetzung geschaffen.

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karl-ton 15. April 2014 um 23:59

Danke. Dann vermute ich, ich hab das einfach nur nie so wirklich wahrgenommen, sondern immer nur auf das mehr herausstechende „Gegenpressing“ geschaut 🙁

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vanGaalsNase 16. April 2014 um 00:08

Ist es denn für dich so wichtig?

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karl-ton 16. April 2014 um 00:19

Da ich quasi den ganzen Tag mit Englisch verbringe und auch Fußball lieber in Englisch anschaue: Ja. Wobei ich mich auch mehr wundere, dass das Wort komplett an mir vorbei gegangen ist…


mrb 15. April 2014 um 19:38

„Gegenpressing may sound like something you’d pay £45 for in a sex shop but it remains a relatively simple concept.“
aus einem Mirror- Artikel über Jürgen Klopp.

Gibt es im englischen Sportjournalismus mittlerweile einen Ausdruck für Gegenpressing?

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karl-ton 15. April 2014 um 20:03

Ich hab‘ noch keins gehört. Dafür aber viel Gemaule über Teams who get caught out on the counter with their high back four.

Vermutlich die gleiche Kategorie wie Zeitgeist, Sauerkraut, Blitzkrig und Kindergarten.

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Lenn 15. April 2014 um 20:10

Vereinzelt wird soweit ich weiß counter(-)pressing verwendet.

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Schimanski 27. August 2013 um 08:50

Ich habe mir gestern ein paar Minuten ManU gegen Chelsea angeschaut und musste direkt an diesen Artikel denken.

Ich interessiere mich für die Premier League nicht und dachte damals beim Lesen dieses Artikels, es handelt sich nur um Nuancen. Aber man konnte sofort mit dem bloßen Auge erkennen, dass das ein ganz anderer Fussball als in Deutschland ist.

Erschreckend fand ich diesen Standfussball. Dynamik gibt es eigentlich nur in Ballnähe und selbst dort nur, wenn ein Spieler ins 1:1 ging. Meistens wurden die Spieler angelaufen und der Ball dann weitergeschoben.

Aber ich hatte auch den Eindruck, dass diese Spielweise Vorteile mit sich bringt. Ich hatte z.B. bei meinem MSV am Wochenende den Eindruck, dass das Pressing wenig kollektiv, dafür ziemlich chaotisch gespielt wurde und deswegen die Mannschaftsbalance regelmäßig leidet. Wenn Spieler fürs Pressing ihre Position verlassen, entstehen Räume, die entweder der Gegner nutzen kann oder von der eigenen Mannschaft gestopft werden müssen. Umso schneller und intelligenter der Gegner dann spielt, desto brenzliger kann es werden.

Die Briten scheinen da gerade in der Defensive jedes Risiko zu scheuen und das Spielfeld wie auf einem Schachbrett gleichmäßig mit Figuren zu besetzten. Trotzdem werden sie es mit dieser Spielweise schwer gegen spanische und deutsche Clubs haben…

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hannes 31. August 2013 um 09:45

Also ich schaue wirklich viel Premier Leauge und so ein Spiel wie letztens Chelsea gegen Man United sieht man wirklich selten. Finde, dass das Spiel wirklich schwach war, aber überhaupt nicht repräsentativ für die Liga ist. United hat glaub das erste mal seit 3 Jahren zu Hause 0:0 gespielt oder soetwas, nur um dir ein Bild davon zu geben, wie offensiv die Teams sonst spielen. Vorallem die großen Derbys haben meistens mit Standfußball doch sehr wenig zutun.

Was Fluidität, Pressing und Dynamik angeht, kann ich Swansea und Liverpool empfehlen. Einfach mal ein Spiel anschauen. Am Sonntag gibts übrigens 2 große Derbys, so als Tipp.

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datschge 29. Dezember 2012 um 13:00

Verstehe nicht, warum Sie zu so etwas mit Wut im Bauch antworten. Dies ist ein Taktikblog, und bis zur momentan laufenden Saison hat England Europa angeführt. Diese Saison wurde England in der UEFA 5-Jahreswertung von Spanien überholt und, wenn die momentane Entwicklung so Bestand hat, wird auch Deutschland es innerhalb der nächsten drei Jahre überholen. Ein Taktikblog bringt dementsprechend einen launischen Kommentar zur Erklärung dieser Entwicklung, wie taktisch (also des Blogs Spezialgebiet) rückständig der bisherige Europakrösus im Vergleich doch ist, und Sie halten es ernsthaft für sinnvoll, sich darüber aufzuregen? 😉

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Leonidas 28. Dezember 2012 um 19:02

Man verzeihe mir die Rechtschreibfehler, da ich den Kommentar in windeseile und voller Wut im Bauch schrieb!

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Leonidas 28. Dezember 2012 um 18:58

Man sollte mal die Kirche im Dorf lassen und besser vor der eigenen haustüre kehren. Das hochgelobte Deutschland hat international Jahrzehnte nichts gewonnen und in der Champions-League hat es die letzten Jahre nur Bayern zu etwas Ruhm und Ehre gebracht (wer hier schalke’s halbfinaleinzug mit aufführt ist nicht ganz bei trost!). Wo sind die ganzen Deutschen Teams in der CL? Und wo die spanischen (außer Real und Barca!)? Es wird hier so getan als würden die PL Teams in der Steinzeit leben und mit mehr Glück als Verstand das Leder geradeaus treten können. Die Premier League ist immernoch (ja noch..) mit gutem Abstand die beste Liga der Welt. Warum? Nicht aufgrund der berühmten Taktik. Aber sogern ich die Blogs und Artikel hier auch lese, wird hier oftmals vergessen, um welche Sportart es sich hier handelt: Fussball.

Fussball ist nicht nur Taktik, es macht nichtmal den größten Bestandteil davon aus. Es ist ja schön, dass sich hier so viele an den deutschen und spanischen Mannschaften ergötzen, aber die können, mit ganz wenigen Ausnahmen, den PL Clubs nicht das Wasser reichen. Man kann sich das natürlich einreden und auch die super interessante und lukrative EL hinzuziehen, für die sich in England kein Mensch interessiert. Warum eigentlich? Weil die PL so stark ist, dass ein „normaler“ Verein wie zB. Newcastle oder Everton der Doppelbelastung niemals standhalten könnte. Man kann nicht am Samstag gegen Manchester United spielen, Donnerstag in irgendeinem Ukrainischem Dorf oder zwischen Bergen und am Sonntag schließlich gegen Arsenal und Dienstag gegen Stoke (lasst Barca mal gegen Stoke spielen, viel Glück!). Es geht ums Geld. Man erhält pro Platzierung Geld in der PL und das nicht zu knapp. Was bringt die EL? Nichts. Der Titel wäre erstrebenswert, aber um dahinzukommen muss man gefühlte 50 Spiele durchstehen.

Ich schaue nach Deutschland und sehe Bayern. Dortmund zähle ich auch gern dazu, obwohl die sich international noch lange nicht bewiesen haben. Aber was dann? Schalke? Ein schlechter Scherz, eine Dorftruppe, die gegen ein Rumpfteam von Arsenal gewinnt und es feiert wie einen CL-Titel. Leverkusen? Das mit Abstand langweiligste Team der Welt. Frankfurt? Bremen? Mainz? Freiburg???? Gähnende Leere!
Ab nach Spanien. Barca und Real. Fertig ist die Sause. Malaga, Valencia, Atletico haben ab und zu Spiele in denen sie auftrumpfen, ansonsten aber auch gerne von den großen beiden zusammengeschossen werden. Danach kommt auch überhaupt nichts (taktisch vielleicht, aber diese Mannschaften verlieren dann statt 7-0, nur 4-0, aber glückwunsch zur tollen Taktik!).
Dann schauen wir mal nach England. ManUtd, City, Chelsea, Arsenal, Liverpool, Tottenham, Newcastle, Everton. Was danach kommt ist entweder technisch sehr schön anzusehen (zB Southhampton), defensiv übertrieben und unglaublich anstrengend zu bespielen (Stoke) oder taktisch stark (Swansea, West Brom, Sunderland). Man vergleiche alleine die Mannschaften im Tabellenkeller: Augsburg und QPR. Man lese sich nur die Kader der Teams durch und frage sich wie man darauf komme, die BL sei auf Augenhöhe mit der PL. Wer hätte nicht gern Werner statt Hoilett auf den Außen, Mölders statt Cissé oder Ottl statt Taarabt?

Es kann ja sein, dass die BL Teams taktisch etwas weiter sind. Dennoch ist die spielerische Qualität in England so enorm hoch, dass dies locker wieder ausgeglichen wird. Die Spieler in England sind viel athletischer und technisch versierter als die BL Spieler.

Auf Dauer muss England natürlich nachrüsten und da haben die Schreiberlinge des Artikels auch ganz Recht. Auch im Jugendbereich gibt es viel nachzuholen, wirtschaftlich ebenfalls (obwohl man von dem FFP nicht viel erwarten kann…). Aber man muss schon realistisch bleiben und die momentane Situation betrachten. Da ist die Bundesliga noch ein ganz dickes Stück hinter der Premier League zurück.

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RM 28. Dezember 2012 um 19:27

United und Arsenal aus England sind in der CL weiter, Schalke, Bayern und Dortmund aus Deutschland. es geht hier um eine Momentaufnahme und um einen Aspekt, nicht um die letzten Jahre und nicht um alles. Die Momentaufnahme gibt einen Abwärtstrend wieder, der sich verfestigen könnte in den nächsten Jahren – immer alles dann zu sagen, wenn es offensichtlich ist, macht „den Schreiberlingen“ nur begrenzt viel Spaß, ist auch nicht allzu schwierig.

United, Swansea, teilweise Tottenham und Liverpool haben sich taktisch verbessert und/oder sind einfach da ganz gut. Lambert bei Aston Villa macht gute Arbeit, über Moyes muss man nicht viel Lob verlieren, super Trainer, und Benitez bei Chelsea sieht derzeit auch gut aus. Es geht aber darum, dass die Bundesliga mehr aus ihren Ressourcen macht und deswegen aufholen konnte.

Dass die Ressourcen in England eine ganz andere (höhere) Klasse besitzen, steht außer Frage. Dennoch sind es insbesondere die Engländer, welche zurzeit neidisch nach Deutschland blicken – nicht (nur) wegen der Ergebnisse in der CL, sondern wegen der Entwicklung, der Jugendförderung, der Spielerqualität (ManUtd-Fans wünschen sich Gündogan wie ein Früh-Pubertierender Heidi Klum), den Stadien und und und. Es ist nicht alles Gold, was glänzt – siehe dein Beitrag -, doch Lob wem Lob gebührt. Mainz und Freiburg lassen sich ja auch nicht à la spanischer Teams mit 5:0 abschießen von Bayern und Dortmund, die beide gegen den letztjährigen 100-Punkte-Meister gewannen, oder?

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maverick.91 29. Dezember 2012 um 12:19

steht aston villa nicht auf nem abstiegsplatz?

das passt für gewöhnlich doch nicht in deren selbstverständnis mal abwarten wie lang deren trainer noch seine gute arbeit fortsetzen darf

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RM 29. Dezember 2012 um 13:09

Deren Selbstverständnis hat sich meines Wissens geändert + schlechter Saisonstart + die mWn jüngste Startelf der Liga (mit etwas Abstand). Weiß jemand mehr?

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maverick.91 29. Dezember 2012 um 12:23

ok sie stehen drei punkte vor einem abstiegsplatz

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Leonidas 29. Dezember 2012 um 14:21

Mein Beitrag richtete sich in erster Linie an die unzähligen Kommentare, die die BL bis zur Erschöpfung gefeiert haben und so tun als wäre man schon auf Augenhöhe.

Der Artikel selbst ist mir allerdings auch ein Stück zu negativ, da so getan wird als würde in England kein Stürmer pressen können oder sich zu Schade sein dies zu lernen. Klar wird auf Taktik (noch) nicht so viel Wert gelegt wie zB. in Deutschland. Die Deutschen Vereine (außer Bayern) haben weniger Ressourcen und müssen daher auf Jugendarbeit bauen und taktisch innovativ sein. Ein Team wie Mainz würde ohne gute Taktik von Bayern zusammengeschossen werden, weil die Spielerqualität einfach zu schlecht ist. In England können sich auch kleinere Vereine einen Gaston Ramirez für 20 Millionen gönnen und müssen daher weniger auf die Jugendarbeit oder eine gute Transferpolitik setzen. Dort war man einfach faul. Aber auch das hat sich schon geändert und vor allem die kleineren Teams holen taktisch auch in England auf (WestBrom, Swansea, Stoke, Norwich, Newcastle etc).

England hat normalerweise immer vier Teams in der CL, die auch den Titel holen können. Chelsea ist gerade im Umbruch und wird ganz sicher nächstes Jahr wieder mit dabei sein. Arsenal ist ebenfalls im Umbruch, hat in zwei Jahren das Stadion abbezahlt und gehört dann finanziell zu den Top fünf der Welt. Über United braucht man nicht reden und City wird bestimmt nicht das dritte mal in Folge in der Gruppenphase fliegen. Meiner Meinung nach ist es eher eine Umbauphase und keine Abwärtsspirale. England wird die nächsten Jahre weiterhin das meiste Geld haben und ganz blöd sind sie dort auch nicht. Was mich am Artikel also stört ist, das dort nur auf Taktik geschaut wird. Es ist natürlich ein Taktikblog hier, aber es wird halt ein Gesamturteil gefällt und dabei darf man einfach nicht nur die Taktik als Grundlage nehmen.

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Alextiefpass-fck.blog.de 23. Dezember 2012 um 12:19

Wie würdet ihr das Pressing von Arsenal, Bayerns CL-Gegner, charakterisieren?

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Philipp 10. Dezember 2012 um 00:26

Rangnick hat es in Deutschland durchgesetzt oder?

Jedenfalls habe ich das erste Mal bewusst davon gehört als der mit Hoffenheim die Liga aufgemischt hat. Mit quasi ganz überraschend anderem Fußball. Heute kann das aber eigentlich auch jedes Team in der Buli?!

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Lord Darlington 9. Dezember 2012 um 15:39

Guter Artikel. Die Ironie ist natürlich, dass Pressing in England schon sehr früh eingesetzt wurde (FC Watford!) und man nun gerade in diesem Punkt den kontinentalen Clubs hinerher hinkt. Allerdings habe ich ein Problem mit diesem Satz:

„Aber die Engländer müssen aufpassen, sonst werden sie wie auf der Nationalmannschaftsebene auch im Klubfußball abgehängt.“

Taktisch mag das zutreffen, aber rein von den Erfolgen her waren die Three Lions in den letzten zehn Jahren gut dabei. In den 80ern und 90ern war England für viele Turniere gar nicht qualifiziert. Seit dem Beginn der „foreign revolution“ in der Premier League (ca. mit der Ankunft von Ruud Gullit, Gianfranco Zola und Gianluca Vialli) gab es vier Viertel- und zwei Achtelfinalteilnahmen und nur eine verpasste Qualifikation. Da hat zweifellos auch der Import von taktischem Know-How (v.a. durch Mourinho, Benitez, Wenger und jetzt Villas-Boas und Laudrup) geholfen. Mal sehen, wann sich diese Impulse auch bei der FA durchsetzen.

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JG 8. Dezember 2012 um 22:28

Ich spreche ja auch von Individualisten und die fallen auf.Ein Busquets ist unumstritten wichtig für Barca aber ein Messi halt in der Offensive unverzichtbar.Sah man gegen Benfica nach seiner Einwechslung.

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JG 8. Dezember 2012 um 16:26

Natürlich ist Messi der herausragender Spieler bei Barca,aber es muss gesagt werden,dass die Flügelstürmer für Breite sorgen und somit Räume im Zentrum für ihn öffnen.

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Jimmy 8. Dezember 2012 um 18:29

Für mich ist die überragende Figur bei Barcelona Sergio Busquets,im Fussball zählen nicht immer nur Statistiken.
Messi hat das Glück vor Spielern wie ihm oder Iniesta zu spielen,ohne die beiden und Guardiolas überragendes System wäre er niemals so gut.

http://www.youtube.com/watch?v=6I3_D_9vM4w
http://www.youtube.com/watch?v=eCYJOCoxDIQ

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RM 8. Dezember 2012 um 18:36

Kleines Geheimnis: übermorgen kommt wohl eine Statistik, wo Busquets europaweit mit hoher Wahrscheinlichkeit und bei über 60 gemessenen Sechsern der beste ist…

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MasterOfTheGame 8. Dezember 2012 um 14:05

Hier erklärt uns Xavi, was er von der englischen Spielweise (Jetzt mal unabhängig von der Pressing-Thematik) teilweise ohne richtiges Mittelfeld hält.
Hört man da nicht auch ganz subtil Kritik am Stil heraus?

„Before, the typical No 9 in England was a Crouch or a Heskey and it was a long ball from the back from a Terry or a Carragher and nothing in between.“

„So a shift in emphasis is needed but it shouldn’t come completely at the expense of the traditional uncompromising English centre half, says Xavi.

Quelle: http://www.tribalfootball.com/articles/xavi-wonders-if-chelsea-skipper-terry-could-adapt-barcelona-1444031

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DK 8. Dezember 2012 um 16:08

Vielen Dank für den interessanten Link. Auch von mir nochmal ein großes Lob an das SV.de Team,wieder ein klasse Artikel von euch.

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AR 7. Dezember 2012 um 23:46

Ich teile eure Ansicht. Der Fußball in England lebt von seiner Schnelligkeit und Emotionalität, während die Taktik meist in den Hintergrund rückt. Vor allem bei Chelsea ist mir das fehlende Pressing unter Di Matteo bereits aufgefallen, vor allem im Spiel gegen Juventus in Turin, was ja sein letztes Spiel war, fehlte da einfach die Aggressivität im offensiven Drittel, zudem vergriff sich Di Matteo mit der Aufstellung Hazards als falsche 9. Bin sehr gespannt, ob Benitez etwas ändern kann an der Stamford Bridge, vor allem bei dem fehlenden Rückhalt der Fans. Gegen Nordsjaelland haben sie wohl versucht, mit etwas mehr Pressing im Angriffsdrittel zu spielen. Was allerdings auch auffiel ist, dass die Viererkette und einer der Sechser (am Mittwoch meist Romeau) einfach oft zu tief standen und nicht konsequent mit aufrückten, was bei Ballverlust Räume für die Dänen gab, die ja einige – wenn auch ungefährliche – Nadelstiche setzen konnten, die ein Topteam allerdings ausnutzen würde, wie es eben Juventus auch gezeigt hat.

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JG 7. Dezember 2012 um 20:16

Also meiner Meinung nach liegt es an dem im Artikel beschriebenem Problem.Wenn man sieht wie Osasuna z.b gg Barca die Eier in die Hand nimmt und Barca aggressiv angeht ist diese Arbeit gegen den Ball sehr interessant zu beobachten.In England hat man einfach in den ersten eineinhalb Spielfelddritteln mehr Platz als in Spanien oder in Deutschland.
Aber jetzt mal als normaler Zuschauer gesehen die BPL macht mir persönlich mehr Spaß als die BL.
Denke mal das England in 5 Jahren nachgezogen hat.Man sieht es ja z.b bei Swansea.Benitez Arbeit bei Chelsea sollte sicherlich auch sehr interessantzu verfolgen sein.Sehe Guardiola nicht als eine Art Heilsbringer.Eher Roberto Martinez,Benitez(wenn er den bleiben darf,was ich für unwahrscheinlich halte.) und Rodgers.

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elroy 7. Dezember 2012 um 18:52

Ich finde die Überlegungen in dem Artikel sehr interessant. Die Frage nach der Entwicklung einzelner Fussballligen, danach, warum bestimmte Ligen auf- oder absteigen, nicht nur als Frage des Geldes zu diskutieren, sondern als taktisches Problem, ist hoch interessant. Und England ist ein gut gewähltes Beispiel.
Ich habe auch den Eindruck, dass der englische Fussball taktisch zurück fällt. Das lässt sich übrigens noch klarer mit Blick auf die Nationalmannschaft sehen. Durch die internationalen Stars in der PL fällt das manchmal weniger auf.
Natürlich könnte man einwenden, dass der Beobachtungszeitraum zu kurz ist, um den Schluss zu ziehen. Trotzdem glaube ich, dass der Befund zutreffend ist. Und damit wird das Hoenesssche Gesetz – Geld schiesst Tore – außer Kraft gesetzt. Es gibt also neben Geld einen weiteren Faktor, der nicht vollständig von Geld determiniert wird, die Taktik. Und hier wiederum ist die Überlegung des Artikels spannend, dass es das Gegenpressing ist, was den englischen Spitzenmannschaften abgeht.
Ich interpretiere das Gegenpressing als Herzstück einer grundlegenden taktischen Neuerung. Deren Kern liegt darin, Fussball systemisch zu spielen. Also, taktische Probleme über das bewusst handelnde Kollektiv und nicht über eine Gruppe von Individuen zu lösen. Diese Neuerung erfordert ein sehr hohes Maß an Bereitschaft, sich als Fussballstar auf ein Kollektivsubjekt einzulassen. Genau diese Fähigkeit scheinen unterschiedliche Fussballkulturen unterschiedlich gut entwickeln zu können. Mit gereiften Stars klappt es meist nicht gut. Oder auch nicht mit zusammengewürfelten Staresembles. Das scheint mir das Problem der britischen Spitzenmannschaften. Interessant wäre vor diesem Hintergrund auch die Entwicklung des brasilianischen Fussballs. Denn auch hier sehe ich wenig Grundlagen dafür, eine systemische Spielweise zu etablieren.

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HW 11. Dezember 2012 um 21:37

„Deren Kern liegt darin, Fussball systemisch zu spielen. Also, taktische Probleme über das bewusst handelnde Kollektiv und nicht über eine Gruppe von Individuen zu lösen.“

Naja, Lobanowski, Sacchi usw.? Ganz neu ist die Systematik nicht.

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TheSoulcollector 11. Dezember 2012 um 22:27

Wurde damals wikrlich schon im kompletten Mannschaftsverbund gepresst? Oder war es eher so, dass die einzelnen Mannschaftsteile für sich taktisch vorgingen? Eine echte Abstimmung der Mannschaftsteile und ein gesamt mannschaftliches Pressing gibt es noch nicht so lange meine ich.

Leider kenn ich aus den 80er bzw. Beginn der 90er Jahren kaum Spiele. Mein Fußballbewusstsein ging erst mit etwa 8-10 Jahren los was 94-96 der Fall war. Und damals hab ich verständlicherweise noch keinen Blick für sowas gehabt.

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Tank 11. Dezember 2012 um 23:19

Naja, bei Ajax hattest du in den frühen 70ern immerhin sowas wie kollektive Raumverknappung plus Pressing. Also schon eine Form des Pressings an dem die gesamte Mannschaft (inklusive Torhüter) mitwirkt. Dass das alles noch nicht so koordiniert ist wie heute, ist ja klar.

Für gesamte Spiele, sowohl vom Ajax der frühen 70er, den Holländern ’74 oder von Sacchis Milan, lohnt sich es durchaus mal zu googlen oder gleich zu YouTube zu gucken. Man findet keine Massen von Spielen, aber bei geschickter Suche auch nicht Nichts.

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Tank 11. Dezember 2012 um 23:21

Wobei ich noch hinzufügen will, dass in einzelnen Situationen die holländische Nationalmannschaft von damals krasser presst, als ich das jemals von einer modernen Mannschaft gesehen habe. Da gehen dann 4-5 Spieler so heftig auf den Ballführenden, dass das auch heute noch ein Augenöffner ist.

Gleiches gilt für die Abseitsfalle.

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JG 7. Dezember 2012 um 17:35

Ja ok so kann man auch argumentieren.Allerdings ist es auf der Insel einfacher durch indivduelle Klasse zu glänzen als in Spanien.Siehe Luka Modric.Natürlich Eingewöhnung etc. Aber er fiel auf der Insel schon sehr früh auf.Auch ein Agüero fiel mir persönlich erst so richtig als Weltklassespieler in England auf und nicht in Spanien.

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HerrHannibal 7. Dezember 2012 um 16:04

Wie kommt man eigentlich auf die Idee zu behaupten, dass Andy Carroll das Pressing „verweigert“? Ich habe nicht viele Spiele in den letzten Monaten von ihm gesehen (war auch schwierig wenn er entweder auf der Bank sitzt oder verletzt fehlt) aber da war er immer sehr engagiert. Nicht durchgehend clever aber die Behauptung, dass er das verweigert ist einfach falsch.

Kann mich sogar noch an ein Spiel für England erinnern wo er mir mit seinem Pressing sehr positiv aufgefallen war.

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JG 7. Dezember 2012 um 15:25

Meiner Meinung nach,fällt es auf wie starke Individualisten in England z.b mehr zur Geltung kommen als in Spanien oder Deutschland.Ein Fabregas ist ein gutes Beispiel.In England fiel er mir extrem auf.In Spanien oder bei der N11ist er wesentlich unaufälliger.Also hat der Verfasser ja schon recht mit diesen Einzelkönnern.Man kann sagen neber Xavi oder Iniesta sieht jeder schlechter aus als sonst aber machen solche Mitspieler einen nicht stärker?

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HerrHannibal 7. Dezember 2012 um 15:41

Ich glaube nicht, dass man das so sagen kann. Bei Fabregas hat sich da auch einfach die Rolle geändert. Bei Arsenal war er wirklich der Taktgeber während er bei Barca und auch bei der Nationalelf meistens sehr offensiv als hängende Spitze eingesetzt wird.

Song ist noch in der Eingewöhnungszeit. Mascherano spielt mindestens auf dem Niveau seiner Zeit bei Liverpool wenngleich in einer anderen Rolle.

Pique hat den Durchbruch auf der Insel nicht geschafft. Ronaldo wurde in Spanien noch gefährlicher und trifft wie er will.

Aguero, Mata und Silva waren schon in Spanien richtig stark und glänzen auch auf der Insel…

Ich glaube nicht, dass man anhand dieser Quervergleiche wirklich sagen kann, dass Stars hier oder da mehr glänzen können.

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HW 7. Dezember 2012 um 17:37

Wobei ich gerade bei Ronaldo denke, dass die Liga keinen großen Einfluss auf die Entwicklugn hatte. Er hätte sich auch in England weiter entwickelt. Vielleicht in einer anderen Rolle, aber er ist jetzt einfach in dem besten alter für Stürmer. Es wird noch ein paar Jahre so weiter gehen und ab ca. 30 – 32 wird man sehen wie er sich als „alter“ Spieler entwickelt.

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HW 7. Dezember 2012 um 17:39

Die Frage ist wieder warum die Individualisten (scheinbar) besser zur Geltung kommen? Liegt das an einer anderen Art der Verteidigung, an einem anderen Spielaufbau?

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TheSoulcollector 8. Dezember 2012 um 11:30

Naja bei Real kommen Individualisten auch sehr gut zur geltung. Sieht man ja an Ronaldo oder Özil. Und auch Barca hat sicher ein starkes Kollektiv, trotzdem sticht Messi als Individualist doch sehr heraus, ebenso wie Xavi oder Iniesta.

Den Raum für einzelne Stars gibt es also durchaus auch in anderen Ligen. Nur versteht man es in Spanien oder auch Deutschland anscheinend besser, diese Stars in eine Mannschaft zu binden und damit weniger abhängig von Einzelaktionen zu machen.

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HW 8. Dezember 2012 um 18:23

@TheSoulcollector
Ein berechtigter Einwand, darum auch scheinbar in Klammern.

Vielleicht ist es eher so, dass die Individualisten als letztes übrig sind von all dem was herausstechen kann. Aber zu schwarz sollte man die PL auch nicht malen.

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Felix 7. Dezember 2012 um 12:09

Nachdem Ihr euch als Michael Laudrup-Fans geoutet habt: Wann wird er endlich Bayern-Trainer? Er würde perfekt passen. Kann Deutsch. Hat internationales Renommée. Stallgeruch. Und ist trotzdem ein moderner Trainer. Der ideale Nachfolger von Heynckes und vllt. endlich einer, der den Verein handeln und trotzdem die Mannschaft taktisch weiterentwickeln kann.

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polar 7. Dezember 2012 um 11:39

Ich finde, lustig welche Zeiträume als Beleg für den Niedergang des englischen Fußballs herangezogen werden. Vorsicht muss man auch walten lassen, weil gerade die goldenen Jahre von 2005-2009 geeignet sind falsche Erwartungen zu wecken und die verzerrte Wahrnehmung aufkommen lassen, mehrere englische Teams müssten ständig unter den besten vier zu finden sein.

Wenn man sich aber die letzten Jahrzehnte anschaut gab es eindeutig immer – sagen wir mal – Wellen in denen eine Liga die anderen dominierte. Und die PL war immer ordentlich dabei. Es gab aber eben auch Phasen die keine eindeutige Ligadominanz aufweisen, also „bunter“ sind oder in denen eindeutig eine andere Liga dominiert.

Außerdem hätte die PL ohne das fantastische Barca die letzten Jahre deutlich mehr CL-Titel eingeheimst. Es gab eben einen Single-Player der das komplette Bild anders darstellt als es ist. Kein Bayern, kein Madrid und eigentlich auch kein italienischer Club konnte den Engländern wirklich das Wasser reichen.

Wenn jetzt die Dominanz auf breiter Front einbricht, dann wird es auch wieder einen turn-around geben. Vielleicht startet der bereits nächstes Jahr, wenn die Trainertitanen Mou und Pep nach England gehen ?!

Was mich allerdings interessiert ist, ob die PL wirklich den Kontinentalstil kopiert oder ob sie einfach in den nächsten Jahren etwas Neues entwickelt, das eben diesen Stil aushebelt. Ich glaube sogar, dass im englischen Stil tatsächlich das Samenkorn ruht um sowohl Ballbesitzfussball und Pressing zu „killen“.
Ist es nicht so, dass Pressing wurscht ist, wenn der Gegner den Ball nicht halten will, das Mittelfeld nicht durchkombinieren möchte, etc.? Hatten nicht sowohl Bayern als auch Barca in ihren CL-Spielen Probleme gegen Mannschaften denen das Mittelfeld recht egal war?

Insofern geniesst was jetzt ist, morgen kann schon wieder alles ganz anders sein!

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Senser 7. Dezember 2012 um 13:49

Ich verstehe Deine Argumentation nicht. Eine Spielauffassung, wie sie beispielsweise Celtic gegen Barcelona an den Tag gelegt hat, würde auf der Insel ungefähr so gut ankommen wie ein englischer Nationaltrainer mit deutscher Staatsbürgerschaft. Nicht vergessen: Als die Schotten vor 120 Jahren das Passen erfanden, galt das bei den Engländern als zumindest grundsätzlich verdächtig, um nicht „unmännlich“ oder „unenglisch“ zu sagen.

Für Underdogs würde man in Ausnahmefällen sicherlich Verständnis haben Celtic wurde in der englischen Presse durchaus gelobt. Für all jene Mannschaften allerdings, die auf den Platz gehen um Fußball zu spielen, spielt es natürlich eine sehr große Rolle, wie und wann gegen den Ball gearbeitet wird und wie man systematisch als gesamtes Team gegen verschiedene Defensivkonzepte vorgeht! ManCity, Chelsea und ManUnited, sprich das beste was Englands Clubfußball momentan zu bieten hat, spielen derzeit einfach nicht als Einheit. Inwiefern das dadurch besser werden kann, taktische Kernelemente wie Pressing oder intelligentes Ballbesitzspiel (das kann man auch mit 40% Ballbesitz machen!) einfach zu vernachlässigen, vermag ich nicht nachzuvollziehen.

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Polar 7. Dezember 2012 um 18:40

Was genau ist an meiner Argumentation unklar?

Es mag ja sein, dass man in England „passen“ irgendwann einmal für unmännlich und unenglisch hielt, aber Tatsache ist, dass sie mittlerweile sehr wohl Pässe spielen.

Es mag ja sein, dass gewisse Dinge verpönt sind und man sie nur Underdogs durchgehen lässt. Sobald aber immer mehr „Underdogs“ entdecken, dass sie mit gewissen Taktiken Erfolge zu nem guten Preis-Leistungsverhältnis bekommen, wird automatisch ein entsprechender Anpassungsprozess in die Gänge kommen.

Wie das dann genau aussehen wird, weiß ich ja auch nicht.

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Jimmy 8. Dezember 2012 um 18:19

Eine Spielweise wie von Celtic würde schlecht ankommen?
Schau dir mal West Ham oder Stoke an,die kommen sehr gut in England an!

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HW 7. Dezember 2012 um 14:33

„Ist es nicht so, dass Pressing wurscht ist, wenn der Gegner den Ball nicht halten will, das Mittelfeld nicht durchkombinieren möchte, etc.?“

Irgendwann muss der Gegner ja ein Tor schießen, auch wenn er nicht den Ball haben will.

Irgendein berühmter Fußballer (ich glaube ein Holländer) hat es in etwa so gesagt: Rein reaktiven Fußball gibt es nicht. Wenn zwei sloche Teams sich gegenüberstehen, dann sagt ein Team: Nimm du den Ball. Und das andere: Nein, nimm du ihn.

Ja, man kann mit Kontertaktiken ballbesitzorientierte Teams schlagen. Es kommt acuh imemr darauf an wie gut beide Seiten ihre Taktiken umsetzen.
Aber wenn man beim Verteidigen nur einen Fehler macht, dann kassiert man das Ding und sieht den Ball evtl. nie wieder.
Barca hatte besonders dann Probleme, wenn die Gegner entweder geschlossen tief verteidigt oder geschlossen gepresst haben. Es geht also um eine geschlossenen Mannschaftstaktik, und genau daran hapert es oft.

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Wiktor-Maslow 6. Dezember 2012 um 21:15

Ich finde den Artikel sehr gut, da er nicht zu einer Generalkritik am englischen Fussball verkommt, sondern sich auf das mangelhafte Pressing beschränkt.
Das Offensivspiel der meisten englischen Topteams ist immer noch modern und fluid, wobei viele Topteams im Umbruch sind und mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen haben. Der einzige Aspekt, der auf alle mehr oder weniger zutrifft, ist das teilweise zu geringe Aufrücken im Ballbesitz, so dass man die Offensivspieler nicht genug unterstützt und bei Kontern viel Raum gewährt, wodurch das temporeiche vertikale Spiel entsteht. Höheres kollektiveres aufrücken kann man sich jedoch nicht leisten, da man über kein gutes Gegenpressing verfügt…

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Daniel 6. Dezember 2012 um 18:26

Ihr scheint ja auch zum Angriff auf ZM zu blasen. Kann es sein, dass nicht nur die Liga, sondern auch die taktischen Analysten sich nicht mehr auf dem Niveau der vergangenen Jahre befinden bzw. einfach ihre Zeiten überdauert haben?

Ich habe keine Ahnung, ob das ein frommer Wunsch ist, weil da sicherlich auch Eitelkeiten und finanzielle Konkurrenzsituationen bestehen, aber eigentlich hätte es so ein Artikel verdient als Gastbeitrag in Englisch auf der ZM Seite zu erscheinen. Es wäre großartig, wenn Mr Cox dem zustimmen würde.

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RM 6. Dezember 2012 um 19:17

Zwischen uns und Michael Cox gibt es (zumindest von unserer Seite aus) nur Respekt, allerdings keine Verbindung oder Kommunikation. Er dient weder als Vorbild (wie es uns oft kritisch unter die Nase gerieben wurde) noch als Konkurrenz, schon gar nicht finanziell (wir verdienen ja mit Spielverlagerung als solcher ja nichts) oder inhaltlich (siehe dein eigener Kommentar; er ist ja auch Journalist, bei uns sehen sich zumindest vier von fünf eindeutig als öffentlich arbeitende und dennoch arbeitslose Analysten). Fraglich, wieso er – der uns wahrscheinlich nicht einmal liest – uns dann einen so kritischen bzw. kritisch interpretierbaren Beitrag auf seiner Seite erlauben würde.

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Daniel 6. Dezember 2012 um 20:20

Ich hatte nach deinem (?) etwas polemischen Beitrag in seiner Analyse schon den Eindruck, dass er wirklich in der Defensive war und keine Argumente für seine Sichtweise liefern konnte.
Vielleicht ist ihm klar, dass er möglicherweise nicht mehr mit der Entwicklung Schritt hält.

Mit Konkurrenzsituation meine ich, dass Cox Einkommen auf seiner anerkannten Position als Taktikguru fußt und das mit einer quasi Monopolstellung unter den englischsprachigen Fußballtaktikblogs zu tun hat. Es gibt viele kleine Blogs, aber ein zonalmarking. Natürlich verdient Cox sein Geld mit den Beiträgen bei anderen Medien, aber seine Stellung hat er doch durch ZM. Er hat quasi eine Deutungshoheit innerhalb der Taktik interessierten Laien.

Eigentlich wäre es an der Zeit sich eine .com alternativ URL zu organisieren und nach und nach Artikel in beiden Sprachen zu veröffentlichen.
Vielleicht bietet sich dafür ein Wiki artiges Projekt an, bei dem die User selbst für die Übersetzung sorgen.

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RM 6. Dezember 2012 um 22:00

Mein Beitrag? Wäre mir neu, dort was geschrieben zu haben.

Zum Rest kann ich wenig sagen, außer, dass wir uns spielverlagerung.com schon zu Beginn gesichert haben, soweit ich weiß.

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OM 6. Dezember 2012 um 21:24

Ich denke auch, etwas mehr englische Artikel, die dann auch in englischen Medien verbreitet werden, wären sehr hilfreich. Man kann ja auch mal gezielt über Twitter zum Beispiel Werbung bei englischen Journalisten (oder deutsch-englischen, Honigstein, anyone?) machen.
Nehmen wir mal an, diesen Wissenvorsprung bzgl. der Analyse von Kollektivtaktiken habt ihr wirklich. Dann sollte man sein Wissen auch teilen oder zumindest den Diskurs suchen.

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HW 6. Dezember 2012 um 22:13

Wir sollte die Größe des Marktes in England auch nicht überschätzen. Zum einen gibt es mit Jonathan Wilson einen weiteren Journalisten, der sogar bei uns bekannt ist, und auch im TV gibt es so weit ich weiß vereinzelt Experten die sich mit Taktik auskennen. Außerdem ist der Markt für reine Taktikanalysen nicht so riesig, dass dort 10 Journalisten gebraucht würden diue jedes Spiel in Tageszeitungen analysieren.
Wichtiger ist es eigentlich, dass dank Cox und Wilson mehr Journalisten auch die taktischen Aspekte in ihre Berichte einfließen lassen. Das sind dann keine reinen taktischen Reports, aber Artikel in denen Taktik nicht komplett untergeht.

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MR 7. Dezember 2012 um 00:53

Die zweite Zwischenüberschrift hier wär dann im Englischen auf jeden Fall die lustigste Headline in der Geschichte des Journalismus. 😉

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Fabian 7. Dezember 2012 um 13:14

Ich seh da gar kein Problem. :p Die englische Sprache kennt die Wörter Kindergarden, Schadenfreude, Angst, sogar der Schachbegriff Zeitnot (meistens unter der Aussprache „Seitnoat“ anzutreffen :p) hats bis zum Lehnwort gebracht und es gibt noch so einige mehr.

Warum also nicht einfach Gegenpressing Gegenpressing bleiben lassen?

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klimbim 7. Dezember 2012 um 14:35

Es heißt übrigens auch im Englischen „Kindergarten“

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Rasengrün 10. Dezember 2012 um 01:23

Wanderlust und Zeitgeist sollte man da aber auch unbedingt erwähnen.

Tactically english football looks often enough like a kindergarten living out its wanderlust, while the zeitgeist of the continental play resolces around disciplined collective movement. Do we have to wonder, that there’s more than a little schadenfreude now, after the self declared best league in the world fared so badly in the qualifying stages of both european competitions? And furthermore, will the remaining teams overcome the zeitnot till the beginning of the knockout phase to bring any significiant change to their approach or are they filled with angst of facing tactical superior opponents, who’ll make a mockery of the exorbitant spending machine called the premier league?

There you go. 😀

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HerrHannibal 7. Dezember 2012 um 14:53

Ich bin schon recht früh auf diese Seite aufmerksam geworden. Es ist bewundernswert wieviel Output mittlerweile geliefert wird… Was die Qualität angeht ist für mich Cox trotzdem klar die Nr 1.

Und ich verstehe nicht so ganz warum die (berechtigte) Kritik an der englischen Liga irgendwie auch Kritik an Cox sein soll.
Er betont ja selbst immer wieder, dass gewisse englische Manager taktisch wenig zu bieten haben und betont, dass man in anderen Ligen da mittlerweile einen Vorsprung hat.

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TE 8. Dezember 2012 um 13:58

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie diese Diskussion über ZonalMarking entstand. Ich bin selbst großer Fan von Michael Cox (auch wenn ich der Behauptung, Cox sei die Nummer Eins im Bereich Taktik, nicht zustimmen kann, solange Jonathan Wilson Artikel schreibt). Ich denke nicht, dass man ihm zum Vorwurf machen kann, dass er ein Konzept in seinen Analysen nicht nutzt, dass es im Englischen nicht gibt.

Und wie du richtig angemerkt hast, ist Cox selbst einer der größten Kritiker des englischen Fußballs. Siehe diesen Artikel. Von daher: Mein Artikel soll keineswegs ein Angriff auf ZonalMarking, sondern auf die englische Beziehung zum Pressing sein.

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Tank 6. Dezember 2012 um 16:38

Ich verfolge die PL nur in Highlights regelmäßig. Bei den Live-Spielen komme ich auf unter 10 pro Saison. Daher denke ich nicht, dass ich genug Expertise habe, um wirklich einen eigenen Standpunkt vertreten zu können.

Aber ich habe eine Frage!

Im Artikel und noch stärker in den Diskussionen geht es ja darum, dass die PL im internationalen Vergleich schwächer geworden ist. Andere Ligen haben mindestens aufgeholt, wenn nicht sogar überholt. Als ein Kerngrund dafür wird das mangelhafte Pressing genannt.

Frage: Ist die Premier League 2012/13 nur im internationalen Vergleich schlechter geworden oder ist sie gar als Ganze schlechter als die Premier League von, sagen wir 2007/08? Mein Eindruck, der sich vorallem auf die etablierten Spitzenmannschaften bezieht, ist, dass die Teams vom damals stärker sind als ihre heutigen Nachfolger. Kann es also sein, dass die Teams damals beim Pressing schon weiter waren? Oder hat das personelle oder andere taktische Gründe?

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blub 6. Dezember 2012 um 17:18

Im vergleich der Topteams mit ihren versionen vor ein paar Jahren sind diese klar schlechter, die keyspieler werden halt nicht jünger(gerrad, Lampart, Scholes, Rooney, terry) und einige fehlen auch(Drogba, torres, CR…)

Im vergleich mit anderen Topteams aus Europa liegt es imo daran, das die herausgekommene Riege junger Spieler ganz klar auf dem Kontinent besser ist als die britischen Pendants, heir ist der taktische unterschied ganz eklatant.

Mourinho hat ja schon damals bemängelt das nicht Polyvalent ausgebildet wird und die Spieler meist nur 1 Position spielen können …(Quelle hier irgendwo auf dieser Seite)

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Senser 6. Dezember 2012 um 20:17

2007/08, das ist noch nicht einmal 4 Jahre nach Griechenlands und Portos Überraschungserfolgen, beide basierend auf knallhartem Beton und blitzschnellen Kontern. Das Thema „Pressing“ als systematische, mannschaftsteilübergreifende aber auch situativ zu lösende Herausforderung war 2007/08 einfach noch nicht so wichtig. Es ist paradox, wenn man eine Saison 2007/08 als „früher“ bezeichnen muß, aber „heutige“ Top-Mannschaften beherrschen gleich mehrere Formen des systematischen Pressings, welches sie abhängig von Ballposition, Gegner und Spielverlauf anwenden.

2007/08 galt das „schnelle Umschaltspiel“ bzw. „Überfallspiel“ als das Nonplusultra und die Defensive hatte in erster Linie tief und stabil zu stehen. Physisch, psychisch und technisch war es ein Vorgeschmack dessen, was von Spielern 2012/13 verlangt wird. Die taktische Komplexität im Spiel gegen den Ball war allerdings recht simpel. Es ist klar, dass die EPL mit all ihrem Geld für diese Sorte Fußball geradezu prädestiniert ist – schließlich ist ein typisches EPL-Spiel nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Kontern unter Jubel der englischen Fans.

Angetrieben von (unter anderem) Spanien und Barcelona hat sich der Fußball seit 2007/08 weiterentwickelt – zumindest außerhalb Englands. Gerade was das Spiel ohne Ball angeht, sind die Entwicklungen so gravierend, das beispielsweise selbst der große, stolze FC Bayern im Dortmunder Taktikarsenal wildern mußte um diese Saison nicht noch einmal auf die Mütze zu bekommen. Und ich wage sogar die Prognose, dass wir erst am Anfang einer Entwicklung stehen.

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MR 6. Dezember 2012 um 23:53

Ein Punkt ist sicherlich die Umbruchsituation, die alle Vereine außer ManCity durchleben.

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Senser 6. Dezember 2012 um 13:40

Bitte eine Kernaussage des Autors nicht vergessen:

„Dies heißt nicht, dass der englische Fußball bereits Särge und Nägel bestellen sollte.“

Deutsche Mannschaften haben auf europäischer Ebene seit mehr als 10 Jahren nichts gewonnen. Und wie Schalke und Dortmund mit den K.O.-Runden zurechtkommen, bleibt abzuwarten. Noch spielen in der Premier League die besten Spieler der Welt und noch laufen die Kids in China und Japan mit ManU und Liverpool Trikots durch die Gegend, und eben NICHT in schwarz-gelb oder königsblau, ja noch nicht einmal im Bayern-rot/weiß.
Marco Reus und Mario Götze kennen (bisher!) nur besonders interessierte Zuschauer – beide haben bisher noch nicht ein einziges K.O.-Spiel auf europäischer Ebene gewonnen. Also immer schön die Kirche im Dorf lassen 😉

Weitaus spannender als diese Ligenvergleiche (vor 12 Monaten hätte das übrigens kein Mensch gemacht) ist für mich die Frage, ob die englische Liga den Hebel umlegen kann. Geld (durch die Vermarktung) und Know-How (durch die ausländischen Trainer) sind durchaus vorhanden. Dagegen spricht allerdings die englische Fußballmentalität, die so ziemlich alles bekämpft, was auch nur im Ansatz „intellektuell“ oder „philosophisch“ daher kommt. Der englische Fußballfan hasst Mittelfeldgeplänkel. Eventuell wird man da einen Mittelweg finden – genauso wie der deutsche Fußball übrigens, der zwar regelmäßig neidisch gen Spanien schaut, aber gleichzeitig auch einsieht, dass das nicht 1:1 zu kopieren ist.

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Jimmy 6. Dezember 2012 um 13:47

Klasse Kommentar,bis auf das mit den ausländischen Managern,die besten Manager der PL sind wohl Sir Alex,David Moyes,Brendan Rodgers und Harry Houdhini(vllt noch Tony Pulis),die kommen allesamt aus Grossbritanien….

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Miles 6. Dezember 2012 um 13:51

Und für welche taktischen Feinheiten und Innovationen stehen diese Herren? Die einzige an die ich mich erinnern kann ist die Übernahme vom Stürmerlosen System (Roma mit Totti) bei United mit Ronaldo im Zentrum und Rooney und Tevez auf Außen.

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RM 6. Dezember 2012 um 14:02

Harry Houdini Redknapp? Den würde ich da nie reinnehmen, ebensowenig Pulis. Alle zu pragmatisch.

Moyes und Rodgers sind herausragend, Sir Alex ist ein Genie, besitzt aber seine Fähigkeiten im Adaptieren fremder Taktiken und dem man-management sowie seinen mindgames. Ein Vorreiter ist er nicht (mehr).

Allerdings sind weder Moyes noch Ferguson Engländer, sondern Schotten. Rodgers ist Nordire. Großbritannien # England, Celtics Trainer gilt auch als großes Talent.

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Jimmy 6. Dezember 2012 um 14:47

Ja,sorry,komme aus England und wenn wir über ihn sprechen sagen wir nur Houdini. 😉
Ich finde ihn überragend als Manager,vllt nicht als Trainer,aber in England brauchst du eben Manager.
Was er mit Pompey und den Spurs erreicht hat ist schon klasse,ich würde darauf wetten das er mit QPR heuer den Nichtabstieg schafft!

Pulis ist halt ein Defensivfanatiker,nicht sehr beliebt ihm Ausland aber in England sehr angesehen,hat Stoke wieder in der ersten Liga etabliert und mit Huth oder Crouchie ein paar tolle Transfers gelandet.

Ja,der Sir ist der beste,er kann eine Mannschaft perfekt managen!

Ich weiss,ich haben oben auch geschrieben aus Grossbritanien.

Welchen Trainer aus der PL findest du sonst noch gut?

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MR 6. Dezember 2012 um 16:01

Laudrup, Laudrup, immer wieder Laudrup!

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Benny 6. Dezember 2012 um 17:27

Wie wäre es mit einem Artikel über Laudrup?

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RM 6. Dezember 2012 um 19:12

Unsereins ist keiner Worte über den Großen Michael würdig. Wir überlegen aber natürlich, ein Spieler- und ein Trainerporträt über Laudrup zu machen. Eventuell schreiben wir ihm auch einen Liebesbrief nach Wales.

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GummiPfosten 6. Dezember 2012 um 13:15

Das ist alles mehr als merkwürdig. Im Artikel wird das Scheitern Villas Boas angesprochen. Ich frage mich wie es den anderen ausländischen Trainern in der PL geht bzw. erging. Denke da an Benitez in Liverpool, Mou bei Chelsea, Jol bei ?Tottemham? etc. pp. Hinzu kommt die hohe Quote ausländerischer Stammspieler. Frage mich wie es sein kann, das sich die PL trotz der vielen, aus dem Ausland gekauften Ideen und Spieler, gegen die taktischen Entwicklungen auf dem Kontinent verwehren konnte?

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Driver 6. Dezember 2012 um 13:33

Ich glaube die Antwort ist relativ simpel: Wenn Du jahrelang denkst, du bist der Nabel der Fußballwelt und das Nonplusultra, dann schaust Du halt gar nicht auf die anderen und interessierst dich auch nicht dafür, was die machen. Und der Erfolg auf europäischer Ebene hat ihnen ja auch zum Teil Recht gegeben.

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GummiPfosten 6. Dezember 2012 um 13:41

Ich behaupte jetzt mal, besagte Trainer bringen ihre taktischen Vorstellungen in die PL mit. Kann mir nicht vortellen, dass die sich gedacht, geilo, bekomme xx mio brutto, hab einen der teuersten kader der geschichte, läuft!

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Driver 6. Dezember 2012 um 13:48

Stimmt, aber um deine taktischen Vorstellungen auf die Mannschaft zu übertragen braucht es Zeit. Viel Zeit. Klopp hat in Dortmund auch über ein Jahr gebraucht. Das Problem: Wenn Du als AvB zu Chelsea gehst, dann hast du keine Zeit. Entweder du gewinnst sofort, oder du fliegst. Bei Mou hat es funktioniert, weil er die für seinen Stil pefekte Mannschaft schon vorgefunden hat und sie dazu nach eigenen Vorstellungen ergänzen konnte. Diese Kuxussituation gibt es aber nicht oft

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Jimmy 6. Dezember 2012 um 13:06

In den letzten fünf Jahren war Man Utd 3 mal und Chelsea 2 mal im Finale,also so schlechts sieht´s auch wieder nicht aus.
Das Ausscheiden von Chelsea heuer konnte man fast erwarten,komplett neues Spielsystem und saustarke Gruppengegner…
Die PL ist immernoch die stärkste Liga!

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Miles 6. Dezember 2012 um 13:26

Jo, und weil Chelsea die CL gewonnen hat sind Sie nun Stil bildend…

Wenn man das Verhältnis wirtschaftliche Stärke und sportlicher Ertrag zu Grunde nimmt, ist selbst dieser Ertrag eigentlich zu gering, insbesondere in der EL, da die Premier League mit Abstand die wirtschaftlich potenteste Liga ist. Dieses Preis-Leistungsverhältnis ist miserabel und lässt durchaus Schlüsse zu, dass das Niveau technisch und taktischer Natur in der Breite nicht gerade stark ausgeprägt ist. Das spielt bei der Betrachtung der Stärke einer Liga nämlich auch eine Rolle, und nicht die Höhe der Ablösesummen für Durchschnittsspieler!

Weil dieses Blog aber ein Taktikblog ist, wird sich nun einmal auf die taktische Entwicklung konzentriert, und da kann nur Swansea den Entwicklungen auf dem europäischen Level mit Halten. ..

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Jimmy 6. Dezember 2012 um 13:34

„insbesondere in der EL“
Netter Versuch,ich denke du weisst genau wie ich das die EL in England einen Wert hat wie der Carling Cup.

Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt in der PL nicht?!
Hast du schon mal gesehen was Barca und Real in den letzten 3-4 Jahren so ausgegeben haben?

Wenn Swansea den anderen Teams in der PL so weit voraus wäre,müssten sie dann nicht die Tabelle anführen? 😉

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Miles 6. Dezember 2012 um 14:10

Das Preis-Leistungsverhältnis bezog sich nicht primär auf die Topklubs, sondern die Ebene darunter, das Mittelfeld der Liga mit Everton, Aston Villa und co. Und da gibt es so Transfers wie Kenwyne Jones und Ireland für 10, Bent für 21 und Michael Turner für 13 Millionen Euro!

Und das die EL abgeschenkt wird finde cih ziemlich witzig, weil das eine der wenigen Trophäen ist, die ein Verein wie Everton, Tottenham und Co. in absehbarer Zeit neben dem Carling Cup gewinnen kann. Das ist dann nicht der höchste Titel, aber immer noch besser als gar keiner. Sonst würde sich Spaniens zweite Garde ja auch nicht so ins Zeug legen.

Bei Swansea greift wieder das Preis-Leistungsverhältnis. Im Vergleich zu Tottenham, Everton, Liverpool und Arsenal geben die nur Peanuts aus und können relativ gut mit Halten. Denn gute taktische Arbeit gleicht nicht vollständig wirtschaftliche und damit einhergehende personelle Nachteile aus.

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OJDD 7. Dezember 2012 um 10:37

Man sollte dabei immer bedenken, dass vor allem deshalb für englische Spieler so horrende Ablösesummen bezahlt werden, weil eben gute (nicht mal sehr gute geschweige denn überragende) englische Spieler rar sind, aber jeder Verein eine bestimmte Anzahl im Kader haben muss (meines Wissens sind es wohl mind. 8).

Angebot und Nachfrage regeln den Preis…

Dass bestimmte Wettbewerbe einfach abgeschenkt werden, ist in Anbetracht der dort einzuspielenden Gelder auch nicht gerade verwunderlich.

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RM 6. Dezember 2012 um 13:59

Wenn wir die Zeit ab 2009/10 wählen, sieht es aber doch ziemlich anders aus, nicht wahr?

Wählen wir mehrere Referenzpunkte.
Punkt 1: das Jahr 2003 bzw. die CL-Saison 2002/03, wo es drei italienische Mannschaften im Halbfinale der Champions League gab. Nur United war aus England im Viertelfinale. In der Zeit danach begann das englische finanzielle Aufbegehren mit externen Investoren, Chelsea, etc.
Hier beginnen wir die Zählung. Ab 2004/05 begann übrigens die Zeit der Top-4 und der vier konstanten Vertreter Englands auf CL-Bühne.
Punkt 2: der Zenit Mitte der Jahrtausendwende. Jene Phase von Liverpools Finaltriumph 2005 bis Uniteds Finale 2009.
Punkt 3: das Jahr 2007/08, wo es mit Klinsmann, Klopp und Rangnick mindestens(!) drei moderndenkende Pressingtrainer in Deutschland gab – wobei einer hier natürlich eine andere Qualität hatte und einer seine letzte Saison in Mainz hatte. Letztlich begann aber ab hier eine kollektive Entwicklung und eine neue Zeitrechnung des strukturierten Pressings.
Punkt 4: heute.

2003/04: Arsenal (Viertelfinale gegen Chelsea), United (Achtelfinale gegen Porto), Chelsea (Halbfinale gegen Monaco), Newcastle (3. Qualifikationsrunde gegen Partizan)
2004/05: Liverpool (Sieger gegen Milan), Arsenal (Achtelfinale gegen Bayern), United (Achtelfinale gegen Milan), Chelsea (Halbfinale gegen Liverpool)
2005/06: Arsenal (Finale gegen Barcelona), United (Gruppenphase gegen Villareal, Benfica, Lille), Liverpool (Achtelfinale gegen Benfica), Chelsea (Achtelfinale gegen Barcelona), Everton (3. Qualifikationsrunde gegen Villareal)
2006/07: Arsenal (Achtelfinale gegen Eindhoven), United (Halbfinale gegen Mailand), Liverpool (Finale gegen Milan), Chelsea (Halbfinale gegen Liverpool)
2007/08: Chelsea (Finale gegen United), Liverpool (Halbfinale gegen Chelsea), United (Sieger gegen Chelsea), Arsenal (Viertelfinale gegen Liverpool)
2008/09: Chelsea (Halbfinale gegen Barcelona), Liverpool (Viertelfinale gegen Chelsea), United (Finale gegen Barcelona), Arsenal (Halbfinale gegen United)
2009/10: United (Viertelfinale gegen Bayern), Arsenal (Viertelfinale gegen Barcelona), Chelsea (Achtelfinale gegen Inter) Liverpool (Gruppenphase gegen Lyon und Florenz)
2010/11: Tottenham (Viertelfinale gegen Real), United (Finale gegen Barcelona), Chelsea (Viertelfinale gegen United), Arsenal (Achtelfinale gegen Barcelona)
2011/12: City (Gruppenphase gegen Bayern und Napoli), United (Gruppenphase gegen Benfica und Basel), Chelsea (Sieger gegen Bayern), Arsenal (Achtelfinale gegen Milan)
2012/13: City (Gruppenphase gegen BVB, Real, Ajax), Chelsea (Gruppenphase gegen Juventus und Shakhtar)
United und Arsenal sind noch drinnen.

Die zwei wichtigsten Zahlen daraus:
In den vergangenen drei Saisons gab es insgesamt zwei Vertreter im Halbfinale (1x United, 1x Chelsea).
Spanien hatte 5 (3x Barcelona, 2x Real), Deutschland 3 (1x Schalke, 2x Bayern), Frankreich 1 (1x Lyon), Italien 1 (1x Inter).

Davor war es 2-3-3, also acht Halbfinalteilnehmer in drei Jahren (von 06/07 bis 08/09). Zwei von drei ausgeschiedenen Teams schieden in der KO-Phase gegen ein anderes englisches Team aus.
Spanien hatte 2 (2x Barcelona), Italien 1 (1x Milan).

Diese Topjahre waren exakt jene Jahre, nachdem ihre finanzielle Entwicklung begann und gleichzeitig, wo Chelsea mit/nach Mourinho einen neuen taktischen Standard nach England brachte, den Wenger ebenfalls in offensiverer Variante verfolgte, dazu kam dann Benitez bei Liverpool (predigte bei Valencia Kompaktheit) sowie Utds sich ewig anpassender Ferguson. Jetzt sind davon nur noch Arsenal ohne die finanzielle Ebenbürtigkeit und der alternde, sich aber nachwievor anpassende Ferguson verblieben.

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Jimmy 6. Dezember 2012 um 14:37

Wow,erstmal danke für die ausführliche Antwort!

Es stimmt das sie in den letzten Jahren nicht mehr soweit kamen,aber dafür habe ich eine logische Erklärung.
Ich finde das die Zeit von 05/06 bis 09/10 einfach überragend aus englischer Sicht waren,und das es nicht immer so weitergehen konnte,die Topspieler aus der Zeit sind entwerder gewechselt(Ronaldo,Drogba,Henry,Torres,Tevez,Ballack) oder haben ihren Zenit überschritten(Scholesy,Giggs,Lampard,Gerrard,wieder Torres ;),Ferdinand,Essien,Terry,Evra,Malouda)….
Die englischen Topteams befinden sich im Umbruch oder sind komplett neu aufgebaut(City) und ich denke das es nächste Saison international schon wieder bergauf gehen wird,egal ob mit Gegenpressing oder ohne.

Auch heuer könnte noch was gehen,denn wenn bei United Vida wieder fit ist,können sie jeden in der K.O.-Runde schlagen,auch wenn sie gegen ein paar Teams Aussenseiter sind.

Was denkst du denn wie es in der PL weiter geht?
Ich denke das sie ihre strikten Taktiken kaum ändern werden,und behaupte das Pep in England nicht erfolgreich wäre,weil sein Spielsystem mit dem Spielermaterial nicht funktionieren würde.

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HW 6. Dezember 2012 um 21:54

Auch auf der Guardian Seite ist die Leistung der PL Teams ein Thema:
http://www.guardian.co.uk/football/blog/2012/dec/06/champions-league-defence-premier-league

In den letzten Jahren ist schon ein Trend zu erkennen, der auch auf die schwache Defensive zurückgeführt wird.

Ich denke es ist nicht ein einzelnes Problem. Jedes Team hat einen oder mehrere (verschiedene) Punkte, die man betrachten müsste.

Zum einen das personal, das mMn nicht mehr in jdem Mannschaftsteil so gut ist wie es vielleicht vor ein paar Jahren mal war. Besonders in der Defensive. United hat dort immer wieder Verletzungsprobleme gehabt, Arsenal hat auch nicht unbedingt den Kader verglichen mit z. B. 2004 usw.
Einige Kader überaltern einfach und die großen Spezialisten gehen nicht mehr zwangsläufig nach England. Spanien Italien, sogar Russland oder Frankreich sind für ein paar Spieler genauso interessant.

Dann arbeiten die Mannschaften Defensiv vielleicht nicht mehr so gut zusammen wie früher. (United hat früher auch mal in Europa den Laden dicht gemacht.) Das kann an der Taktik liegen (Broken Teams, kein Gegen-/Angriffspressing) oder daran, dass im zentralen Mittelfeld einfach die Qualität fehlt. Die besten zentralen Mittelfeldspieler sind mMn eher in Spanien, Italien und Deutschland zu finden. Gerade diese Mittelfeldspieelr sind früher zumindest für ein paar Jahre in die PL gewechselt (Viera, Alonso, Ballack, usw.), geblieben sind zum Großteil nur die gealterten Englänger 😉

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GH 7. Dezember 2012 um 15:11

erstmal Danke an RM für die genaue Aufklärung!
Aber die Premier League als beste Liga zu bezeichnen ist 3 Jahre alt.
Allein im Vergleich mit Spanien liegen sie schon zurück. Von den Mannschaften her kommt keine an ein Barcelona und ein Real Madrid heran. Auch die zweite Garde der Teams also Atletico Madrid übersteigt das Potenzial der Engländer. Nicht umsonst hat Spanien eine der beste U23 Mannschaften( gemeint sind alle jugend-spieler, die in den nächsten jahren stammspieler in ihren clubs sein werden.
Des weiteren ist Deutschland gerade im Begriff England zu überholen. Spätestens nächstes JAhr wird Deutschland England in der 5-Jahreswertung der UEFA überholen. Das steht schon eigentlich fest.
Und zu den Preis-Leistungsverhältnissen: Auch WestBromwich ist denk ich ein Beispiel dafür. Natürlich sticht Swansea durch ihre Taktik heraus.
Doch generell glaub ich, dass England(der NAtionalmannschaft) eine blühende Zukunft bevorsteht, denn mit Wilshere, Welbeck, Smalling, Oxlade-Chamberlain, Phil Jones, ist man durchaus gut besetzt. Vor allem in Wilshere glaube ich, den neuen englischen Spielertypen zu erkennen:
– taktisch diszipliniert
– pressingresistent
– Verbindung von Aggressivität und Technik
– gute Übersicht
– usw.

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Driver 6. Dezember 2012 um 13:00

Vielen Dank für einen Artikel, der endlich mal ohne die Begriffe „Fluidität“, „vertikale Halbräume“, „Synergieeffekte“ und „Wechselwirkung“ auskommt und darüber hinaus nicht 200+ Zeilen umfasst. Ist um ein Vielfaches einfacher zu lesen als die sonstigen Analysen. Also: Bitte mehr davon!

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RM 6. Dezember 2012 um 13:05

Und bald schreiben wir nur noch über Formationen und Positionen, dann wird es noch einfacher zu lesen. Oder wir orientieren uns stärker an den Engländern, geht auch. „Vertikale Halbräume“ und „Synergieeffekte“ habe ich aber eigentlich nirgendwo bei uns gelesen.

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Driver 6. Dezember 2012 um 13:18

Langsam, langsam….wollte niemanden angreifen….:-)
Ich finde eure Seite schon sehr geil, allerdings sind die Texte halt manchmal schwer zu lesen, die Sätze extrem verschachtelt und in die Länge gezogen. Eure Analysen sollen ja nicht an Tiefe verlieren (denn das macht sie ja aus), aber hin und wieder ist weniger vielleicht doch mehr. Nix für Ungut…

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RM 6. Dezember 2012 um 13:22

War ja auch nicht böse von mir gemeint 🙂
Letztlich ist es halt eine Gradwanderung zwischen einer detaillierten Schilderung komplexer Wechselwirkungen und der dazugehörigen Sprache. Wir versuchen es eh teilweise, die Sprache möglichst zu vereinfachen – letztlich fehlt es aber paradoxerweise an jener wissenschaftlichen Disziplin der Fußballtaktik, um komplexe Aspekte vereinfacht zu definieren und diese Begriffe dann für eine Allgemeinheit zugänglich zu machen. Wir werden auch versuchen, das Lexikon aus diesen Gründen zu erweitern und vertiefen. Dass solche Kommentare aber öfter vorkommen sollten, sehe ich auch wie du und verstehe auch, dass sie eine schöne Abwechslung darstellen. Letztlich ist es halt für uns schwer, eine Mischung aus möglichst präziser Analyse sowie Journalismus und Unterhaltung zustande zu bekommen.

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Driver 6. Dezember 2012 um 13:22

PS: Die Begriffe Synergien und Synergieeffekte verwendet Ihr sehr wohl. Sogar ziemlich häufig….

Gib das mal bei Google ein….“synergieeffekte spielverlagerung.de“…….:-)

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Driver 6. Dezember 2012 um 13:29

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Bin selbst im Bereich Berichterstattung tätig und weiß daher, dass es wohl die Könisgdisziplin im Journalismus ist, komplizierte Sachverhalte für jeden Leser zugänglich darzustellen. Und Fußball ist halt manchmal komplizierter als jede Wissenschaft. Viel Erfolg beim Knacken des Rätsels….:-)

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Leperon 7. Dezember 2012 um 16:14

Das dieser Artikel nur ein Anstoß sein soll ist ja auch am Ende erwähnt, und das finde ich gut so. Wenn man sowas als vollwertigen Artikel verkauft, würden in den Kommentaren zahllose Fragen auftauchen in denen dann die losen Gedanken im Text zusammengefasst werden müssten. Wenn man hier länger mitliest gibts eigentlich keinerlei Probleme die Artikel zu verstehen.

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Anne Güntert 6. Dezember 2012 um 12:41

ich als Übersetzerin und interessierter Fussball-Laie schlage mal die Begriffe counterpressing (Gegenpressing) und return pressing (Rückwärtspressing) vor;-)))

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RM 6. Dezember 2012 um 12:58

Vielleicht „backwards pressing“ für Rückwärtspressing? Und „counterpressing“ klingt so blöd nach konterpressing, wobei es irgendwie auch genau das ist. Vertrackte Sache. Ich sagte es eh intern ‚mal: englische Analysen klingen schöner, deutsche klingen richtiger. Zonalmarking ist ja viel schöner zu lesen, während wir in der Wahl der Begriffe dank der deutschen Sprache präziser sein können.

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Jose Mourinho 6. Dezember 2012 um 19:50

Also ich wäre für „transition-pressing“

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Sabo 6. Dezember 2012 um 11:57

Ralf Ragnick hat diesen Aspekt übrigens in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten auch angeführt

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Stefan 6. Dezember 2012 um 11:29

Danke für diesen tollen Beitrag! Ich liebe eure ausführlicheren Analysen natürlich auch, aber von der Länge her empfand ich den hier als besonders perfekt!

Top!

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PS 6. Dezember 2012 um 11:21

Aber wieviele Jahre ist die BL der PL denn voraus? Ich verfolge das alles noch nicht so lange, aber die Bayern spielen doch auch erst dieses Jahr mit Gegenpressing. Vor 1 1/2 Jahren ist Schalke (zwar im Halbfinale) sang- und klanglos gegen United aus der CL geflogen.
Der einzige Verein, der das schon länger macht, ist der BVB, oder sehe ich das falsch? Bitte um Aufklärung 🙂

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Miles 6. Dezember 2012 um 11:54

Es gibt schon einige Vereine mit interessanten Pressingansätzen, insbesondere Mainz ist hervor zu heben. Aber auch Hoffenheim unter Rangnick und später erste Ansätze auf Schalke hatten schon einen Einfluss auf die Bundesliga. Augsburg ist mittlerweile auch eine recht hoch pressende Mannschaft, was in Verbindung mit dem BVB eine recht erkleckliche Anzahl an gut pressenden Bundesligateams ergibt, die teilweise schon 2009 so agiert haben.
Hannover und Nürnberg kann ich jetzt nicht klar zuordnen, weil ich Sie abseit von Spielen gegen den BVB bisher gar nicht gesehen habe, aber vll kann hier jemand meine Vermutung diesbezüglich bestätigen, dass diese Mannschaften auch kein klares Defensivpressing englischer Art spielen und deutlich höher agieren.

Das ergibt in Summe und Zeitpunkt schon einen deutlicheren Trend im Vergleich zur PL, die ich erst seit dieser Saison verfolge und ob ihrer taktischen Einfallslosigkeit dann doch manchmal bemitleide.

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blub 6. Dezember 2012 um 11:54

Mainz bereits unter Klopp(?) und Tuchel, Freiburg unter Dutt, Hoffenheim unter Rangnick.
und das ist nur das was mir spontan einfällt.

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Tom 6. Dezember 2012 um 13:03

Dazu braucht man entsprechende Spieler, die das umsetzen können und auch den entsprechenden Trainer, der das vermitteln kann.
Wobei entsprechendes Spielermaterial nicht unbedingt teuer sein muss (Mainz, Freiburg). Einige hochbezahlte Spieler kann man schlechter umzustellen. Hier liegt auch der Jugendtrend mit begründet, denke ich. Jungen Spielern kann man das noch eher beibiegen.

Das Bremer Pressing derzeit ist mit eines der aggressivsten aber auch riskantesten. Da entstehen eher die Löcher vor der Abwehr durch das sehr hohe Pressing. Das ist leider nicht so sehr fehlertolerant. Individuelle Fehler führen da schnell zu Topchancen für den Gegner. Da müssen alle ständig hochkonzentriert sein und viel mitarbeiten.
Nur mal als Beispiel, dass das nicht zwangsläufig immer besser ist.

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MyNameIsMud 6. Dezember 2012 um 13:13

Pressing ist ja nur ein Punkt. Die taktische Vielfalt ist ja auch bei Gladbach unter Favra, Freiburg unter Streich, Leverkusen unter Lewandowski, Mainz unter Tuchel oder Hannover unter Slomka innerhalb der Liga zu sehen. Allgemein befeuert die Liga sich derzeit gegenseitig mit taktischen Innovationen und steigert so die Qualität untereinander. Dies ist ja z. B. bei der Entwicklung des FCBs zu sehen. Diese war in einigen Bereich aufgrund der Stärke des BVBs zwingend notwendig.

In Jahren mag ich da keinen Rückstand ausdrücken. Es hängt eher davon ab, ob man diesen Punkt wirklich richtig erkennt und die Möglichkeiten hat entsprechend zu reagieren. Es ist halt nicht leicht mit Stars zu arbeiten, die keinen Bock auf so ein System haben. So ein Umdenken muss von ganz oben getragen werden. Wenn die Stars die Macht haben und nicht der Trainer, dann kann sich das noch länger hinziehen 😉

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Vinnie 6. Dezember 2012 um 13:53

Das würde bei vielen Teams auch für einen personellen Neuanfang sprechen. Zumal die genannten Stars ja auch mehrheitlich in die Jahre kommen

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PS 6. Dezember 2012 um 15:43

Danke für die Antworten, jetzt fällt’s mir wie Schuppen von den Augen 😀

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AlexF 6. Dezember 2012 um 10:34

Also ein sehr guter Artikel, über das Thema habe ich gestern zufällig noch eine Unterhaltung gehabt. Jedoch sind zwei Punkte die anzumerken sind:
1.) Ich denke ManCity kann nicht als Beispiel herangezogen werden. Es ist doch unerklärlich wie die international auftreten. Also die als Bespiel für den Rückschritt des engflischen Fußablls zu nehmen ist nicht möglich.
2.) Ich muss sagen, dass ich die PL schon weiter zurück sehe als ihr. Natürlich zieht sie mit Geld und Prestige immernoch die besten Spieler der Welt an, aber dass war in Italien eine Zeit lang auch so. Ich glaube aber auch, dass es für deutsche Mannschaften nicht entscheidend ist, die besten zu holen, sodnern die jungen deutschen Talente zu halten. Denn diese haben das Potenzial in Zukunft die besten Spieler zu werden.

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MyNameIsMud 6. Dezember 2012 um 11:17

Zu 1.) Mir wird trotz der Begründung (und gerade wegen dieser) nicht klar, warum ManCity nicht als Beispiel dienen kann. An City hat man doch gesehen, dass all die große individuelle Klasse nichts bringt, wenn das taktische Konzept 10 Jahre alt ist.

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Pep 6. Dezember 2012 um 11:21

Es gibt nichts unrelevanteres als das alter einer Taktik. Die Taktik muss der Mannschaft liegen, sie muss sie beherrschen, auf den Gegner angepasst sein. Dann ist es egal ob sie 30 Jahre alt ist oder ganz modern.

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AlexF 6. Dezember 2012 um 11:54

Ich meinte damit, dass ManCity sein wahres Leistungspotential international nicht abrufen kann. Die Gründe dafür seien mal dahin gestellt.
ManCity als Beispiel hernazuziehen, wäre genauso, als hätte man letzte Saison den BVB als Beispiel für die schlechte Entwicklung des deutschen Fußballs genommen.

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MyNameIsMud 6. Dezember 2012 um 12:51

@Pep – Oha, dann ist die Taktik halt nicht passend. Man kann sich auch an Kleinigkeiten aufreiben.

@AlexF – ManCity – Genau die Gründe würden mich interessieren. Darum geht es ja. Die Taktik sei es nicht, aber was ist es denn dann?

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sharpe 6. Dezember 2012 um 08:13

sehr guter Artikel, auf den ich auch schon irgendwie gewartet habe. Denn er deckt genau meine Einschätzung ab, die ich seit 1-2 Jahren gegenüber Freunden vertrete, die Fans der PL sind. Auch die Einschätzung der einzelnen Vereine teile ich voll.
Ich denke aber, ganz auf den Kopf gefallen sind sie auch auf der Insel nicht. Bin mir sicher, dass sich in fast allen PL-Clubs inzwischen Gedanken darüber gemacht wird, wie man es schafft, gutes Pressing einzustudieren.
Das drastischste Beispiel vor kurzem war doch das Spiel des BVB in City. Hatte City den Ball, übte der BVB ständig Druck auf den Ball aus, hatte der BVB den Ball, war City passiv und versuchte nur, den Raum zuzustellen. Es war so offensichtlich, dass City taktische Nachteile hatte, das muss auch auf der Insel einigen aufgefallen sein.
Aber ein paar Jahre Vorsprung haben wir.

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Hut 6. Dezember 2012 um 07:47

Vorsicht mit dem Übersetzen. Sonst merken die Engländer das noch und die Liga wird wieder zu stark 😉

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DLucius 6. Dezember 2012 um 06:07

Sehr guter Artikel und genau das, was ich mir auch seit einigen Monaten denke.
Ich habe das erste mal mit Fußballtaktik, bzw. mit Journalismus über Fußballtaktik zu tun gehabt als ich zonal marking entdeckt habe und war lange Zeit von der Seite begeistert. Irgendwann bin ich dann auf eure Seite hier gestoßen und habe gemerkt wie oberflächlich zonal marking eigentlich an Fußballtaktik herangeht.

Vielleicht solltet ihr euch überlegen ein, zwei Übersetzer mit ins Team zu holen, die eure Artikel ins englische übersetzen um auch den Leuten von der Insel die Prinzipien des Pressings näher zu bringen. Dann könntet ihr auch Namen für Gegenpressing und co. einführen. 😉

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Senser 6. Dezember 2012 um 04:16

Sehr schöner Artikel, vielen Dank dafür!

Ich lebe im Asien und in den meisten asiatischen Ländern ist die EPL die klare Nummer 1. Folglich bin ich selbst dazu „gezwungen“, sehr viel Premier League zu schauen, denn an Wochenenden läuft halt nichts anderes.

Ich kann dem Autor des Artikels nur beipflichten. Die meisten EPL-Teams spielen quasi OHNE Mittelfeld. Weder offensiv noch defensiv. Es ist ein konstantes Hin- und Hersprinten bei dem man sich auf Glück und Einzelkönnen verlässt und hofft, dass der Gegner irgendwann einen Fehler machen wird – bloß um dann den eigenen Ballbesitz dafür zu „verschwenden“, ebenfalls kopflos auf das gegnerische Tor zu rennen. Manche finden das attraktiv und für die meisten englischen Fans ist das die Definition eines schönen Spiels. Mich langweilt es in dieser Saison eigentlich nur noch, aber das ist bloß meine persönliche Meinung.

Bei der EM 2008 und in den Jahren davor wurde das schnelle Umschaltspiel „entdeckt“. Grundsätzlich hat sich in diesen Jahren das Tempo rasant erhöht. Bis zu diesem Zeitpunkt war die EPL mit all ihrem Geld geradezu dafür prädestiniert, die weltweit führende Liga zu sein. Doch seit die „Tiki-Taka-Schule“ auch dem letzten Betonkopf die Wichtigkeit eines systematischen, ganzheitlichen Defensiv- und Offensivkonzeptes vorgezeigt hat, gerät die Premier League zunehmend ins Hintertreffen.

Man kann vielleicht sogar soweit gehen und behaupten, dass sich momentan die x-te Neuauflage eines uralten Konfliktes zwischen dem englischen Fußball und dem Rest der Welt abspielt: Offenes Visier, direktes, schnelles und athletisches Spiel in Kombination mit der guten alten englischen Leitkultur versus taktisches Geplänkel und Ballbesitzspiel der „Ausländer“.

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HW 6. Dezember 2012 um 11:52

In irgendeinem Interview habe ich es vor Jahren schon gelesen. Da hat ein deutscher Journalist dargestellt, dass der damals so hochgelobte one-touch Fußball in England bei den Teams im Mittelfeld oder in unteren Tabellenregionen nur ein hektisches Ball von einem Strafraum zum anderen passen ist ohne dabei viel den Kopf zu benutzen.

Aber mal anders gesagt. Vor ein paar Jahren haben „wir“ uns an der Premier League orientiert, weil bei uns das Umschaltspiel viel zu träge war. Da haben wir gelernt, aber vor allem ist ein schnelles Spiel bei uns kein Selbstzweck. Die Engländer haben dort etwas geschlafen.
Eine hohe Arbeitsrate von Stürmern ist in England eigentlich auch gerne gesehen. Aber vielleicht wird dabei zu viel Wert auf den individuellen Einsatz unabhängig von der Effektivität und ohne Rücksicht auf mannschaftlich koordinierte Aktionen gelegt.

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marus 6. Dezember 2012 um 02:14

vielen dank…absoluter augenschmaus (oder eher leseschmaus??)
solche (meiner meinung nach) treffenden kommentare haben auf eurer spitzenseite noch gefehlt!
kommt sowas in zukunft evtl öfter? würde mich freuen.

mfg marus

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OM 6. Dezember 2012 um 01:23

„Taktik wird in Großbritannien gleichgesetzt mit Formationen und Spielerrollen.“

Absolut richtig. Man sehe sich nur mal die Analyse des (tatsächlich oft brillianten) Michael Cox auf zonalmarking.com zum Spiel FCB-BVB vom Wochenende an. Er bezeichnet allen Ernstes das Dortmunder Pressing als „disorganised“, einfach weil er nicht weiß, wie man „kollektives, intelligentes Mittelfeldpressing“ zu deuten hat.
Der Mann ist mit Jonathan Wilson DER Taktik-Guru in England. Aber diese Variante des Spiels ist auf der Insel tatsächlich noch nicht angekommen.
Ich denke es mir auch so oft: In England spielen die individuell besten Spieler der Welt, technisch, athletisch, kreativ absolute Spitze. Und das ist der einzige Grunde warum die Premier League als die beste der Welt bezeichnet wird. Taktische Innovationen finden woanders statt. Dabei müssten sie nicht mal innovativ sein, sondern sich einfach mal umgucken auf dem Kontinent.
Die Frage ist doch nur wie früh sie die wahren Gründe für das internationale Scheitern einsehen. Und ich denke wirklich, dass es die taktische Rückständigkeit ist. ManCity kann die englische Liga dominieren, dafür reichts noch. Aber für die CL schon lange nicht mehr.

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Makaki 6. Dezember 2012 um 09:00

Ja, das gleiche habe ich mir über den Artikel von Michael Cox auf zonalmarking auch gedacht…
Ich war schon sehr verwundert als er über ein „disorganised pressing and a less of compactness“ vom BVB sprach.
Zudem kam das Spiel der Bayern gegen den BVB dort als reine Mittelfeldschlacht an, ich meine, dass liegt daran, dass die Engländer auf Torchancenaction im Strafraum stehen und Sie dieses Gegenpressung wohl eher als Spielzerstörung werten!

Wobei ich aber nicht mehr der Meinung bin, dass die individuell besten Spieler der Welt in der Premier Leaque spielen…
Ich wüsste keine Spieler in der englischen Liga, die individuell stärker als etwa Reuss, Ribery, oder Götze sind.

Das Hauptproblem der englischen Liga ist für mich der oft vorhandene Zweischicht-Betrieb aus Defensivarbeitern und Offensivstrategen, die einen können zu wenig für den Spielaufbau tun und die anderen schalten sich zu wenig in die strukturierte Defensivarbeit ein.
Wenn ich sehe, wie stark ein Dante, ein Badstuber oder ein Martinez ein Spiel eröffnen können (und natürlich auch technisch stark am Ball sind), ich wüsste nicht, dass in den englischen Abwehrreihen ähnliches Potential vorliegt…und deswegen rücken die nicht so weit auf, somit ergeben sich immer zwei Blockbildungen. Beim BVB und beim FCB ist das ein geschlossener Abwehrverbund.

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SR 6. Dezember 2012 um 14:15

Spontan fällt mir Koscielny (Arsenal) ein, der auch so ein spielmachender IV sein kann.

Außerdem glaube ich nicht, dass es solche IV in England nicht gäbe, sondern dass es einfach nicht gefordert (und gefördert) wird.

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OM 6. Dezember 2012 um 15:37

Ich meinte auch eher, dass in der PL sehr viel mehr Weltklasse-Spieler unterwegs sind als in anderen Ligen. Ich weiß, Messi, Iniesta und Falcao spielen in Spanien. Ja, Ribéry und Götze sind auch Weltklasse. Aber von den Kalibern gibts es auch in England ne Menge und eine Qualitätsstufe darunter gibts m.M.n in England am meisten. ICh hab da keine empirischen Daten oder Statistiken, aber irgendeinen Grund muss es ja haben, dass die PL immer noch als beste oder zweitbeste Liga der Welt angesehen wird.

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Szabics9 7. Dezember 2012 um 22:41

Sehr schön zusammengefasst. Seh ich ganz genauso.
Bin wirklich mal gespannt, wie lange es dauert bis in England genauso das Pressing verübt wird, wie hier in Deutschland oder Spanien. Sollte nur eine Frage der Zeit sein.

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HerrHannibal 7. Dezember 2012 um 14:35

Da musste ich jetzt schmunzeln… Michael Cox ist die unangefochtene Nr 1 der Taktik Blogs. Da kann auch Spielverlagerung im direkten Vergleich nicht mithalten. Dem Mann würde ich jetzt nicht vorwerfen, dass er sich nicht mit Mittelfeldpressing auskennt bzw alles durch die rosarote Premier League Brille sieht.

Er selbst ist ja ein großer Kritiker der englischen Liga und betont immer wieder, dass da taktisch noch sehr viel Luft nach oben ist… Ich glaube erst diese Woche gab es einen Artikel in dieser Richtung bei ESPN

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ftranschel 7. Dezember 2012 um 15:03

Dem Mann würde ich jetzt nicht vorwerfen, dass er sich nicht mit Mittelfeldpressing auskennt […]

Und genau das ist auch Teil des englischen Problems; Meriten hin oder her, man Dortmunds Taktik nicht versteht, dann muss man nacharbeiten. Wenn man den Gedanken nämlich konsequent fortführt kommt man zu der Erkenntnis, dass ein „disorganized“ Dortmund gegen Mannschaften wie ManCity oder Real unter die Räder hätte kommen müssen. Die Erkenntnis, dass das, was da im Mittelfeld passiert, zumindest erst einmal *funktioniert* (unabhängig von der taktischen Einordnung) ist *zwingend* und dass dies unterbleibt entlarvt den Kommentar als unkundig.

Abgesehen davon stimmt es aber, das Dortmunder Pressing wargegen Bayern deutlich schwächer als gegen Real oder im Hinspiel gegen ManCity, was allerdings umgekehrt auch heißen kann, dass Bayern es ihnen schwerer gemacht hat.

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HerrHannibal 7. Dezember 2012 um 15:59

Du behauptest Cox versteht Dortmunds Pressing nicht weil er es als „disorganised“ beschreibt und gibst ihm dann doch Recht indem du selbst erwähnst, dass das Pressing nicht so gut war wie man es vom BVB schon gewohnt ist…

Das passt doch nicht zusammen…Cox behauptet doch nirgendwo, dass der BVB immer unorganisiert spielt. Im Gegenteil. Gibt ja genug Artikel wo das ausdrücklich gelobt wird. Seine Analyse besagt nur, dass es in besagtem Spiel gegen Bayern unorganisiert war weil Bender, Kuba und Gündogan seltsam rotiert haben.

Es ist wirklich lächerlich wenn man Cox vorwirft, dass er das Dortmunder Pressing nicht erkennt/versteht und dann noch ein künstlicher Zusammenhang zur taktischen Situation der Premier League hergestellt wird. Gerade Cox ist ja ein großer Kritiker der mangelnden taktischen Kompetenz und mannschaftlicher Geschlossenheit bei Englands Top Teams.

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RM 7. Dezember 2012 um 16:21

Du siehst Michael Cox besser als bspw. Jonathan Wilson oder auch den tictactic-Blog oder Lankyguy? Persönlich mag ich ja timhi.wordpress und Holdingmidfield von Chulkov am meisten. So eine Pauschalisierung empfinde ich als diesen Bloggern gegenüber doch etwas unfair(, falls man sie nicht kennt).

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TW 7. Dezember 2012 um 16:45

Sehr gute Blogs (auf den ersten Blick), die ich alle noch nicht kannte. Wieso stehen die noch nicht unter Leseempfehlungen? Unter timhi.wordpress kann ich nichts finden. Kannst Du den genauen Link angeben?

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RM 7. Dezember 2012 um 16:57

Keine Ahnung. Vielleicht kenne auch nur ich die.
Hier der Link zu timhi.wordpress: http://timhi.wordpress.com/

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Johnny 6. Dezember 2012 um 00:58

Interessanter Artikel. Ich verfolge die PL regelmäßig und man kann sehen, dass die Stürmer nur die gegnerischen IV´s und den Torwart pressen, wenn hintenrum gespielt wird. Ist diese Linie überspielt bleiben sie stehen und das Mittelfeld zieht sich zurück, um 2 Viererketten vorm eigenen Sechzehner zu bilden.
Andererseits muss man auch sagen, dass einige Trainer in England gerade in Experimentierlaune sind. Was di Matteo mit seiner Aufstellung bei Juve bezwecken wollte wird wohl sein Geheimnis bleiben.

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cfc1905 6. Dezember 2012 um 00:56

Hab ich mir schon gedacht, dass Chelsea kein gutes Pressing spielt:
https://spielverlagerung.de/2012/11/20/juventus-turin-chelsea-fc-30/#comment-15860

Vorhin gegen Nordsjaelland hat Chelsea ein recht ordentliches Pressing gespielt, allerdings war’s auch „nur“ Nordsjaelland. Bin gespannt wie das gegen ein Top-Team aussieht.. Meinst du/meint ihr Benitez setzt auf Pressing und versucht es gerade Chelsea beizubringen? Sieht mir danach aus.
Zum Thema im Allgemeinen ist nicht mehr viel zu sagen, das ist eine Sache, die ich bei fast allen englischen Clubs regelmäßig sehe: sie greifen an und bei Ballverlust stochert der „Schuldige“ kurz bisschen nach, während der Rest sich quasi vor dem eigenen Strafraum sammelt, und läuft dann eher passiv und stellend zurück. Und so läuft das Spiel dann hin und her.

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Chris 6. Dezember 2012 um 12:45

Fairerweise muss angemerkt werden: Nordsjaelland schenkte den Ball im Aufbau viel zu oft her. Viel zu einfach, phasenweise gänzlich ohne Pressing.

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TheSoulcollector 6. Dezember 2012 um 00:43

Schön gesprochen! Das wäre auch ein Super-Artikel um ihn mal auf Englisch zu veröffentlichen, vielleicht hilft es ja… 😉

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Thore 6. Dezember 2012 um 00:08

Schöner Kommentar, der auch in gewissen Maßen die Entwicklung des Fußballs in den letzten Jahren darstellt. Ich finde es immernoch erstaunlich, wenn man sich Spiele von der WM 2006 anguckt und diese riesigen Räume vorfindet, die es heutzutage bei den taktisch starken Teams praktisch nicht gibt. Eine so starke Entwicklung allein in den letzten Jahren ist schon beachtlich.
Passiert sowas eigentlich konstant oder schubweise? Ich verfolge Fußballtaktik eigentlich erst, seit ich eure Seite kenne und kenne mich in der Vergangenheit nicht wirklich so aus. Aber erlebt die Fußballwelt gerade eine Revolution oder ist es eher ein konstanter Wandel, den es in den letzten 30 Jahren auch schon gab?

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Oli Fritsch 6. Dezember 2012 um 00:04

Erhellend auf den Punkt gebracht, Kollege

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