SC Preußen Münster – RW Oberhausen 1:0
Am dritten Spieltag der 3. Bundesliga trafen am Samstag Regionalligameister Preußen Münster und Zweitligaabsteiger RW Oberhausen aufeinander. Die Preußen waren mit vier Punkten aus zwei Spielen gut in die Saison gestartet, während RWO erst einen Zähler gesammelt hatte.
Formationen werden beibehalten
Beide Trainer hielten am 4-2-3-1-System aus den Vorwochen fest. Und auch personell vertrauten sie auf ihre eingespielte Elf. In der Anfangsphase war auf beiden Seiten kein kontrollierter Spielaufbau zu sehen, stattdessen wurde der Ball lang und unkontrolliert aus der Abwehr geschlagen. Der leicht favorisierte Gastgeber hatte anfangs Probleme mit dem Mittelfeldpressing der Gäste, die Oberhausener wussten ihrerseits wenig mit den gewonnenen Bällen anzufangen.
Das Preußen-Mittelfeld kommt in Schwung – und mit ihm das Spiel
Als in der 19. Minute beim SCP N’Diaye den verletzten Kapitän Kühne ersetzte, wandelte sich die Spielanlage der Hausherren. Der spielstarke Ornatelli ging zurück ins defensive Mittelfeld und N’Diaye interpretierte die Rolle hinter Güvenisik mehr wie ein 2. Stürmer, was dem Münsteraner Offensivspiel zugute kam. Nach dem Wechsel wurde der Gastgeber insgesamt stärker, spielte ruhigere Bälle und baute erste Angriffe auf.
Vor allem Truckenbrod zeigte nun seine fußballerischen Fähigkeiten und strukturierte das Aufbauspiel der Preußen. Doch bei den vielen Kontersituationen fehlte es in den vorderen Reihen an Genauigkeit. Auch Oberhausen spielte nun nicht mehr so unkontrolliert wie zu Spielbeginn, schaffte es jedoch nicht wie die Gastgeber ein vernünftiges Aufbauspiel zu gestalten und verlegte sich stattdessen auf lange Bälle auf Mittelstürmer Kullmann. Dieser hatte jedoch gegen die zweikampfstarke Münsteraner Innenverteidigung einen schweren Stand und konnte nur wenige Bälle behaupten, sodass auch auf RWO-Seite echte Torchancen ausblieben.
Ein Großteil des Spielgeschehens fand wie in der Anfangsphase im Mittelfeld statt. Dort betrieben beide Teams einen hohen Aufwand und schonten weder sich noch den Gegenspieler. Viele Unterbrechungen waren die logische Folge. Zur Pause stand deswegen ein 0:0 mit leichten Vorteilen für den Aufsteiger.
Nach dem Seitenwechsel ändert sich zunächst wenig
Nach der Halbzeitpause zeigte sich den Zuschauern zunächst das gewohnte Bild: Preußen verteidigte tief und spielte nach Ballgewinn schnell in die Spitze, RWO war nicht in der Lage, den Münsteraner Defensivblock zu knacken und zu Torchancen zu kommen. Die erste Kombination nach der Pause brachte die Führung für die Hausherren. Der im ersten Durchgang blasse Siegert spielte einen Doppelpass mit Güvenisik und brachte danach eine scharfe Flanke durch den Fünfmeterraum, die Freund und Feind verpassten. Als die Chance schon vertan schien, sprintete Vunguidica von links heran und versenkte den Ball aus spitzen Winkel im Tor.
Im Anschluss an dieses Tor machte Oberhausen mehr für das Spiel nach vorne. Man wollte den Saisonstart mit nur einem Punkt aus drei Spielen schließlich nicht komplett in den Sand setzen. Den Preußen kam das gerade recht, ist doch das Konterspiel aus einer geordneten Defensive die Grundlage ihrer Spielweise. RWO blieb auch nach zwei personellen Wechseln – Schliesing kam für Brown Forbes und Willers für Gataric – weiter harmlos im Offensivspiel. Die Preußen wurden dennoch häufig bis an den eigenen Sechzehner zurückgedrängt, zu richtigen Torchancen kam es dennoch nicht. Wohl aber auf der Gegenseite: Die Offensivleute starteten nach Ballgewinn schnell in die Tiefe und wurden auch entsprechend von der Hintermannschaft eingesetzt. Doch mehrere viel versprechende Überzahlsituationen wurden zum Teil schlampig vergeben, sodass am Ende ein 1:0-Sieg für den mit 7 Punkten hervorragend gestarteten Aufsteiger herauskam.
Fazit
Regionalligameister Preußen Münster hat sich erstaunlich gut in der höheren Liga zurecht gefunden und ist nach drei Spieltagen immer noch ungeschlagen. Das Spielkonzept, das Trainer Marc Fascher seiner Mannschaft verschrieben hat, scheint gut zu der Mannschaft zu passen. Für die sehr erfahrene Mannschaft – der Altersdurchschnitt liegt bei über 28 Jahren – scheint der Klassenerhalt nur ein Minimalziel zu sein, stattdessen scheint auch ein Platz in der oberen Tabellenhälfte denkbar, für mehr reicht es wohl spielerisch nicht.
Zweitligaabsteiger Oberhausen muss spielerisch deutlich zulegen und mehr Torgefahr entwickeln, will man nicht in den Abstiegskampf geraten. Lange Bälle auf Kullmann scheinen kein erfolgsversprechendes Mittel zu sein, Alternativen fehlten am Samstag.
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