Das muss Deutschland gegen England tun

Im Achtelfinale der Europameisterschaft gibt es einen Fußball-Klassiker. Für das Deutschland geht es darum, die disziplinierte Defensive Englands zu überraschen. Die „Three Lions“ werden derweil versuchen, die eigenen Tempovorteile offensiv auszunutzen.

otto-k 29. Juni 2021 um 10:00

Zu These Nr. 3: Kroos und Gündogan sind defensiv gefragt:

Hier stellt sich doch sehr die Frage: Sind die Beiden wirklich die Besten für eine rein absichernde Rolle? Oder bringt nicht z.B. Can einfach einen besseren Deckungsradius mit, um auch mal in etwas offeneren Räumen zu verteidigen? Würde er vielleicht dem zweiten Sechser (dann wohl Kroos) auch ein wenig Stabilität geben, damit man auch mal den flachen Ball durch die Mitte versuchen kann?

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Pat 29. Juni 2021 um 17:40

Die Rufe nach Can verstehe ich nicht ganz. Ich finde den fahrlässig und nicht pressingresistent genug.

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tobit 29. Juni 2021 um 17:53

Vor allem ist der in Ballbesitz genauso positionsuntreu wie Gündogan und Kroos. Löst also das Problem in keinster Weise.
Selbst wenn er defensiv super toll wäre (was er nicht ist, außer man versteht darunter dämliche Fouls), hätte man einfach nur ein neues Problem, weil er in Ballbesitz halt katastrophal für schnelles sicheres Spiel ist, was es auf der Sechs braucht.

Es wird heute aber auch ohne Emre ein Krampf werden, weil Southgate die 5er-Kette plus zwei defensive Sechser auspackt und Löw wieder auf den Portugal-Plan setzt.

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Taktik-Ignorant 29. Juni 2021 um 00:39

Die grundsätzlichen Zweifel daran, dass die Qualität bei der deutschen NM ausreicht, sind mal wieder größer geworden: Tatsächlich hat unsere Mannschaft als einzige bei diesem Turnier gegen Frankreich verloren, alle anderen Teams haben gegen die Unentschieden gespielt. Und die Schweiz war dabei deutlich mehr auf „Augenhöhe“ als das deutsche Team.

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tobit 28. Juni 2021 um 19:36

Mir haben ja die Waliser gegen Dänemark am Anfang strukturell sehr imponiert. Davies, Allen und James haben sich da die Verteidigung des linken Flügels sehr interessant aufgeteilt.
Die Basis und Ballbesitzformation sah etwa so aus:
—————— Moore ———————
James ————————- Bale ———
—————— Ramsey ———————
——— Morell —— Roberts
— Davies — Rodon — Mepham ——
——————— Ward ———————
Daraus wurde dann gegen den Ball oft ein 4-2-3-1/4-2-1-3 mit Davies links und Roberts rechts sowie Ramsey als Achter/Zehner zwischen James und Bale. Allen agierte dort im linken Halbraum recht vertikal zwischen aufrückenden Bewegungen neben Ramsey und Zurückfallen zwischen Davies und Rodon wenn ersterer am Flügel in den Zweikampf ging. Wenn Allen höher ging, fiel James oft etwas zurück, da Morell eher weniger rüberschob. Manchmal wurde das dann fast schon ein symmetrisches 3-3-2-2
Die andere bestimmende Variante war ein 3-4-3/5-2-2-1 mit Allen als Flügelverteidiger und Ramsey als zweitem Sechser neben Morell. Das kam eher in den passiven Phasen am Strafraum zum Einsatz, wo dann im Verlauf teilweise wieder James bis nach ganz hinten zurückkam und Allen wieder diagonal nach innen Druck machte.
Aber auch in Ballbesitz sah das ziemlich clever und durchaus fluide aus. Allen zwischen linkem Halbraum und tiefem Sechser, Morell halbrechts auf das Zurückfallen von Bale und Ramsey (dem man die fehlende Spielpraxis finde ich anmerkt) reagierend und drumherum ein gut aufgefächerter Rahmen.
Nach Roberts Ausfall – in Unterzahl hat da dann erstmal Bale einen sehr sauberen RV gespielt (nice!) – und dem 0:1 wurde dann auf recht generische 4er-Kette umgestellt und die individuelle Klasse der Dänen setzte sich letztlich durch. Gegen Ende gabs dann nochmal 3er-Kette mit Bale als linkem Wingback. Vielversprechender Ansatz, aber wirklich gefährlich wurden sie den Dänen (die übrigens zwischendurch auch Christensen aus der Abwehr ins Mittelfeld und wieder zurück geschoben haben) daraus auch nicht.

Warum ich das alles schreibe? Zum einen fand ich es ein sehr unterhaltsames Spiel. Zum anderen könnte Deutschland diese Formation (gespielgelt) ziemlich geil spielen.
—————————— Havertz ———————
———— Müller ——————————— Sané
————————— Gündogan ———————
Gosens — Goretzka —————
— Halstenberg — Hummels — Rüdiger ——
————————— Neuer —————————
Ginge natürlich auch mit Rüdiger links und Ginter rechts, aber das Tempo der Engländer macht mir Angst.
Müller ist in seinen Aktionen auch sicherlich kein Bale. Aber im Bewegungs- und Passspiel sind da bei diesem Turnier finde ich durchaus ein paar Ähnlichkeiten. Und Deutschland hat halt niemanden mit dieser Vision zur Angriffsfinalisierung (die ist für Bales Rolle bei Wales ohnehin viel wichtiger als seine Güterzug-Dribblings).

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tobit 28. Juni 2021 um 19:39

Oh, da hat mir das Markup einen Strich durch die Formationen gemacht. Dann halt ohne die horizontalen Pfeile für Allen und Kimmich.
Wales:
—————— Moore ———————
James ————————- Bale ———
—————— Ramsey ———————
—— Allen —— Morell —— Roberts
— Davies — Rodon — Mepham ——
——————— Ward ———————

Deutschland:
—————————— Havertz ———————
———— Müller ——————————— Sané
————————— Gündogan ———————
Gosens — Goretzka ————— Kimmich ——
— Halstenberg — Hummels — Rüdiger ——
————————— Neuer —————————

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tobit 28. Juni 2021 um 19:57

https://lineupbuilder.com/football/?sk=92c
So sähe die deutsche Formation dann mit richtig vielen Pfeilen aus.
Wäre auch was, was man nach der EM weiterverfolgen könnte mit Klostermann/Kehrer rechts. Musiala könnte Gündogan-Nachfolger werden, oder man nominiert einen richtigen Sechser (Dorsch könnte in die horizontal weiträumige Rolle gut passen) und zieht Goretzka eine Reihe vor. Die Müller-Position müsste dann natürlich neu interpretiert werden, aber da gibt es ja ein bisschen Auswahl bei den Halbstürmern.

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studdi 29. Juni 2021 um 09:07

Ja sowas hatte ich mir auch überlegt. Evtl sogar mit Kroos anstatt Halstenberg, dann würde man Defensiv mit 4er Kette Spielen. Aber während dem Turnier wird Löw glaube ich nicht auf eine Komplexere Ballbesitzstaffelung umstellen.
Generell würde ich mir wünschen das man Sane mal mti „falschen“ AV oder mite Bildung einer 3er Kette aus einer 4er Kette einbindet damit er als richtiger Winger Spielen kann wie zu seiner besten Zeit bei City. Bei Flick bin ich mir da aber auch nicht sicher ob er solche Asymetrischen sachen ausprobieren wird zumindest mit Süle hatte er es glaube ich mal notgedrungen bei Bayern gemacht. Baku würde auch sehr gut als „falscher“ AV passen. hat ja auch schon öfters mal im ZM gespielt.
Durch die EM 16 und WM 18 scheinen viele zu glauben das Stabilität und eine Pragmatische herangehensweise bei solchen Länder Turnieren das wichtigste ist. Hoffe mal das wird sich ändern bei dieser EM scheint das ja nicht ganz so aufzugehen. Vielleicht ändert sich der Natonalmannschafts fokus in den nächsten Jahren auch eher weg vom Heroen Fußball hin zu einer Mannschaftlichen Philosophie wie es zum beispiel ja jetzt auch bei Spanien der fall ist wo man durchaus clever aber doch gegen den Mainstream spieler Nominiert hat.

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Koom 29. Juni 2021 um 09:45

Das geht in Spanien halt recht gut, da dieser Guardiola-Stil mittlerweile sehr verankert ist und sie sehr viele Spieler haben, die das so oder so ähnlich schon gemacht haben. Auch ohne Guardiola. Das ist deren Identität, die jetzt auch einfach verankert ist.

In Deutschland ist diese etwas abhanden gekommen. Ich fand die WM 2014 durchaus sehr passend als Identität für die N11. Pragmatisch, ein wenig zynisch, viel Herz und Konzentration. Und auch wenns viele hassen: Ich fand die 4 IV-Viererkette eine solide Lösung für die Probleme. Kann man heute weniger so machen, weil man zwar bei allem offensiven Talent weniger Offensivstärke hat als damals.

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studdi 29. Juni 2021 um 10:17

Ja ich finde man sieht es immer gut an U-Nationalmannschaft Turnieren. Spanien spielt eigentlich immer sehr ähnlich. Bei den Deutschen Teams ist das in den letzten Jahren eher etwas auseinander gegangen da wurde bie der U21 z.B. immer recht erfolgreich gespielt bei den Turnieren aber eher so der stabile Mittelfeldpressing standart Bundesliga Stil den die Teams so ab Platz 5-18 in der Bundesliga spielen. Das passt ja auch da die Spieler eher aus diesen Teams kommen.
Bei der A-Nationalmannschaft ist dann noch mehr auf Ballbesotz gespielt worden die Spieler kommen aber auch eher aus Vereinsmannschaften die auch auf Ballbesitz spielen.
Grob gesagt gibt es in Deutschland idese zwei extreme Philosophien: Ballbesitz vs Umschaltspiel.
In Spanien war dies anfang der 90er glaube ich auch so als Cruyff Trainer von Barca war aber im Land größtenteils noch Defensiver gedacht wurde. Mittlerweile wird da in Spanien schon flächendekend auf Ballbesitz und weniger auf Konter gesetzt.

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tobit 29. Juni 2021 um 09:51

Also die Waliser Variante funktioniert mit Kroos statt Halstenberg schlicht nicht. Die braucht da einen Innen-/Halbverteidiger, keinen rauskippenden Zehner. Und eine 4er-Kette mit Kimmich und Gosens als AV (plus evtl. auch noch Hummels zentral) bräuchte eine Menge Abstimmung und sehr gute Mitarbeit der restlichen Mannschaft um stabil zu werden.
Kroos sehe ich in diesem System generell so gar nicht. Er ist zu sehr auf eine Rolle und Spielweise festgelegt, als dass das zu der sehr fluiden Anlage passen würde. Allerhöchstens noch auf der Müller-Position. Damit das effektiv wird, müsste man den Gegner aber schon heftig hinten reindrücken und auch noch eine Menge Standards trainieren.
Baku wäre als Backup sowohl für Kimmich (vllt. einen Tick vertikal, aber was solls) als auch für Sané ziemlich geil. Oder wenn man es mal seitenverkehrt (also mit linearem AV auf rechts) spielen will. Generell braucht die N11 wieder mehr Backups wie ihn oder Hofmann, die positionell hochflexibel, taktisch eher zurückhaltend und mal nicht im Körper eines IV gefangen sind.
Arnold wäre ein geiler Spieler für die Goretzka-Position, der könnte das noch etwas aufbauender spielen.

Stabilität (die Polemikerin in mir sagt: Langweiligkeit) war finde ich schon immer die präferierte Herangehensweise der meisten Nationalmannschaften und auch der Titelträger. Spanien als einzige Ausnahme in diesem Jahrhundert war ja eigentlich auch keine, die haben den Gegner statt mit drei, vier IV im eigenen Sechzehner halt mit vier, fünf, sechs unpressbaren Ballhaltern zermürbt. Deutschland war 2014 irgendwie dazwischen aber definitiv auch sehr stabilitätsorientiert, da sollten wir uns nicht vom furiosen 7:1 blenden lassen.
Ich würde es ja feiern, wenn mal einer der Großen wirklich außergewöhnlich spielt (und dann auch gewinnt). Aber besondere Herangehensweisen entstehen ja auch auf Club-Ebene fast immer aus einem Gefühl der fundamentalen Unterlegenheit, das bei den Großen dank aufgeblähter Turniere wohl nie groß genug werden wird.

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Koom 29. Juni 2021 um 10:20

> Aber besondere Herangehensweisen entstehen ja auch auf Club-Ebene fast immer aus einem Gefühl der fundamentalen Unterlegenheit

Klopps Herangehensweise, dass er die Gegner auf das Niveau seines Teams herunterzieht. Jepp. Wobei man bei Guardiola das so zumindest nicht behaupten kann, auch wenn „sein“ Barcelona damals schon 1-2 Kragenweiten kleiner war, als er es übernahm.

Stabilität im allgemeinen lässt sich auch schneller einrichten als offensive Qualität. Aber wie wir an den Franzosen gesehen haben, kann sowas auch schnell kaputt gehen.

Die EM empfinde ich tatsächlich als wohltuend spannend. Aus so vielen Gründen. Favoriten sterben, kleine Teams spielen toll. Ala Escher mache ich es vielleicht kaputt, wenn ich sage, dass die N11 vielleicht eine Art von Vorteil hat, dass sie eben so krude spielen, dass sie zum Favoriten nicht taugen. Sie sind irgendwie Schrödingers Favorit. Und sie scheinen darum zu wissen, weswegen sie im Spiel nicht nachlassen, sondern wie ein Kesselflicker auf einem sinkenden Schiff panisch arbeiten. Ob das reicht? Vermutlich nicht. Heute abend wird die Reise wohl schon enden.

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tobit 29. Juni 2021 um 10:38

Selbst Barca ist ja ein Stück weit aus dem Gefühl der körperlichen Unterlegenheit entstanden. Mein erster Gedanke war da aber Tuchels Mainz. Frei nach dem Motto: „Wenn wir wie ein Absteiger spielen, dann steigen wir auch ab.“ Zugegeben spielt mindestens die halbe Liga jedes Jahr wie ein Absteiger: „pragmatisch“, stabilitätsorientiert, langweilig.

Die EM hat bei mir definitv die Lust auf Fussball wieder geweckt. Spannung, gut umgesetzte Strategien, viel weniger 442-Gegrütze, dafür viel mehr kleine (oder große) Asymmetrien und in jedem Spiel versucht zumindest ein Team ab und zu was mit dem Ball anzufangen, oft sogar beide. Der Spielrhythmus ist finde ich dadurch viel angenehmer, nicht so hibbelig wie in der Bundesliga.

studdi 29. Juni 2021 um 10:50

Das Mainzer Tuchel Motto ist ganz interessant. Auch Rayo Vallecano hatte unter Paco Jemez damals ein ähnliches Motto. Er meinte sinngemäß: „Man muss x-Punkte holen und da wir gegen 8 Mannschaften im normalfall keine Chance haben müssen wir diese Punkte gegen die anderen Mannschaften holen. Um auf die Punktzahl zu kommen müsse man dan auf sieg spielen da Unentschieden einen nicht weiter bringen“
Da ist der Unterschied dann auch zwischen Liga und KO duellen. Ich als alter FCK Fan weis noch als man 1996 direkt nach Umstellung der 3 Punkte regel Abgestiegen ist da man eben nur Unentschieden gespielt hat und das nicht reichte. So gesehen bringt es in einem Liga System wohl meh auf Sieg zu spielen als in einem KO System wo es erstmal heisst „auf keinen fall Verlieren“.

Koom 29. Juni 2021 um 11:03

Bei der EM finde ich es schön, dass gerade einige der Kleineren sich scheinbar an ursprüngliche Herangehensweisen von Tuchel oder Klopp orientieren: Zwar schon defensiv gut stehen, aber vorne trotzdem mit Mut und Leidenschaft angreifen. Ungarn, aber gerade Schweiz gestern fand ich dabei beeindruckend. Auch andere „kleinere“ Teams haben eine Idee, wie sie vorne zuschlagen wollen und machen das auch. Ohne sich dabei auf den Überspieler zu verlassen.

Taktik-Ignorant 29. Juni 2021 um 10:34

Nun, außergewöhnlich gespielt haben gestern die Franzosen, viel angriffsorientierter als bei der WM 2018. Das Ergebnis ist bekannt. Tatsächlich stimmt – leider – das alte Sprichwort, dass man mit einem guten Sturm Spiele gewinnt, aber mit einer guten Defensive Meisterschaften. Diese Erkenntnis ist bei Nationalmannschaften spätestens seit dem grandiosen Scheitern der Brasilianer 1982 an zynischen Italienern Gemeingut. Und man sieht es gut an der deutschen Elf: bislang 5 Gegentore, viermal in Rückstand geraten, so etwas geht nicht lange gut. So schade das ist und so sehr ich mich an den schönen Angriffszügen (insbesondere der Spanier und Franzosen) in den wilden Spielen gestern erfreut habe, am Ende stehen oft die Zyniker oben.

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LePuce 28. Juni 2021 um 17:50

Eine spannende Frage wird bleiben, welches Team taktisch/personell sich mehr auf welches Team einstellen wird. Und inwiefern Löw bereit sein wird, dem drängen der Medien nachzugeben und Sane und Gündogan zu opfern.

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Krawu 28. Juni 2021 um 15:22

Meine Vermutung ist dass Löw ein Systemwechsel auf 4-2-3-1 bzw 4-3-3 plant um die Engländer zumindest anfänglich zu irritieren.
Ginter und Gündogan raus für Goretzka und Sane.
Begründung / Herleitung:
Dreh- und Angelpunkt der deutschen Offensive ist aktuell Toni Kroos. Er wird nach wie vor stark abkippen, um das Spiel zu eröffnen usw, hier ist er nach wie vor noch Weltklasse.
Kimmich als stark einrückenenden RAV unterstützt im Aufbau und beim Gegenpressing der Engländer. Goretzka zieht die zentrale der Engländer auseinander in dem er die 8er Position stark Flügellastig interpretiert. Links spielt Gosens einen sehr linearen Flügelverteidiger, zum einbinden für Kombinationen ist aber er technisch als auch taktisch der schwächste Spieler auf dem Platz, insbesondere in pressingsituationen hat er extreme Probleme. Müller auf der 10. Rechts Sane / links Gnabry und Spitze dann Havertz

Havertz
Gnabry———-Müller———-Sane
Kroos——-Goretzka
Gosens——-Rüdiger——Hummels——-Kimmich
Neuer

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Krawu 28. Juni 2021 um 15:28

———————Havertz————————
Gnabry————Müller——————Sane
———-——Kroos—Goretzka—————-
Gosens—Rüdiger—Hummels—Kimmich
———————Neuer—————————

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BastiK 28. Juni 2021 um 14:32

Da kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen, mit Gündogan und Kroos als Absicherung werden wir es nicht schaffen. Die im Video aufgezeigten Räume im Rücken der AV werden wir nicht so schnell schließen, wie es erforderlich wäre. Meine einzige Hoffnung wäre in dem Fall, dass die ENG das Tor nicht treffen oder die Torlinie wie 2010 etwas lockerer interpretiert wird.

Deshalb folgender Vorschlag: Wechsel zur defensiven 4er-Kette mit Halstenberg – Rüdiger – Hummels – Ginter. Davor als 6er mit Kimmich und 8er Kross+Goretzka. Dann sollen vorne noch Musiala/Werner – Müller – Haverts wirbeln und gut.

Mein Ziel ist es, die 0 hinten lange, lange zu halten. Dann werden die ENG zu Hause ggf. nervös, spätestens im 11er Schießen.

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PeterVincent 28. Juni 2021 um 12:13

Wenn ich tippen müsste, würde ich deine Variante wählen. Bei mir bleibt da aber ein großes Fragezeichen, wenn ich Konterabsicherung und Kroos/Gündogan im Zusammenhang höre.

Würde lieber ein 2-3-2-3 mit einrückenden AVn, linearen Flügelstürmern und nachstoßenden OM sehen, aber wird sicherlich nicht passieren:

Sané———————Havertz——————-Gnabry
————-Goretzka—————–Gündogan———–
—Halstenb.————Kroos———————Josh—–
———–Hummels————-Rüdiger/Süle————-

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Taktik-Ignorant 28. Juni 2021 um 13:37

Das hieße Rüdiger seitenverkehrt einsetzen. Grundsätzlich hielte ich es für besser, Spieler auf den Positionen zu bringen, die sie in ihren Vereinen halten.
Zustimmung zur Skepsis gegenüber der Defensivarbeit von Kroos und Gündogan, das ist nicht wirklich deren Ding.
Dass die deutschen Verteidiger ihre Positionen halten sollten, ist wohl eine Überlebensfrage. Die englische Mannschaft bringt richtig Geschwindigkeit ins Spiel, Sterling, Rushford, Mount oder Sancho sind extrem schnell, bei Laufduellen könnte allenfalls Rüdiger mithalten. Meine Mutmaßung ist, dass die Engländer diese Laufduelle suchen werden, und zwar vornehmlich gegen Hummels und Ginter.

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Koom 28. Juni 2021 um 14:52

Ich bleibe mal bei meiner letzten These: Ich glaube, wir können letztlich eher auf den Offensiv-RV Kimmich verzichten als auf den 6er Kimmich. Kroos und Gündogan haben leider „bewiesen“, dass sie keine 6er sind. Nichts neues. Sie finden keine Balance für die Defensive wie Offensive und entscheiden sich da viel zu oft zu schlecht.

Ich glaube, es wäre für die Gesamtbalance des Teams besser, gleich auch beide rauszunehmen und dafür Kimmich und Goretzka zentral zu bringen. Kimmich ist für mich auch kein 6er, aber präsenter in diesem Bereich als alle anderen. Und Goretzka bringt eine Geradlinigkeit mit seinem Box-To-Box-Spiel mit sich, die dem Team fehlt.

Es ist wirklich eines der größten Probleme der N11, dass sie so viele talentierte Spieler haben, aber fast keiner spielt eine „richtige“ Position. Kroos und Gündogan sind prima im Mittelfeld, solange es dort einen echten 6er hat und vorne nen richtigen 10er. Havertz, Müller & Co. sind super im Angriff – solange es dort einen richtigen 9er hat. Oder zumindest mal noch einen Spieler, der einen klaren Plan hat, was er da vorne macht.

Und ich glaube, wir können eher damit leben, wenn hinten rechts jemand einfach dicht macht. Ob das nun Ginter oder ein anderer ist, ist dabei wurscht. Muss gegebenfalls der RA vorne dort „mehr“ machen.

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Pat 28. Juni 2021 um 15:30

Abenteuerliche Aufstellung. Aus welchem Grund wuerdest du Gosens für Halstenberg tauschen? Ich sehe Rüdiger aufgrund seiner Schnelligkeit als gesetzt, auf links. Auch würde ich Müller in die Mitte setzen und versuchen, in der Mitte Überzahlsituationen zu schaffen (durch reinziehen der Aussenverteidiger) und dann dort mit schnellen, vertikalen Kombinationen die Englaender zu verwirren – sie werden eher Druck über aussen erwarten. Dafür braucht man Müller.

Havertz
Gnabry-Muller
Gosens-Kroos-Goretzka-Kimmich
Rüdiger-Hummels-Ginter
Neuer

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Koom 28. Juni 2021 um 15:46

Da er mit Viererkette plant und Gosens dort auch meiner Meinung nach wenig tauglich ist. Gosens ist viel mehr Linksaussen als ein Linksverteidiger und braucht die Absicherung nach hinten.

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tobit 28. Juni 2021 um 18:54

Volle Zustimmung.
Aber Halstenberg ist nun auch wirklich keiner, den man als verkappten Sechser aufstellen kann, wenn man damit rechnen muss viel den Ball zu haben. Für’s Gegenpressing wär’s geil, aber sonst wäre ich da sehr besorgt über ein einfaches Pressingopfer, das auch noch Kroos seine Lieblingsräume zuläuft. Und wir wissen alle, dass Kroos das egal ist und er sich da trotzdem hinstellt, man also effektiv immer irgendwo anders in Unterzahl gerät. Dann auch noch Hummels dahinter, der auch in diesen Raum reinstoßen will, und sich bisher auch über halbrechts ganz gut gemacht hat.
Generell würde ich im aktuellen Kader Halstenberg als natürlichen Backup von Rüdiger sehen und eher weniger als richtigen Außenverteidiger. Aber ich würde ernsthaft darüber nachdenken, gegen England Rüdiger nach rechts zu ziehen um auf beiden Halbpositionen richtig Tempo zu haben. Ginter macht mich gegen schnelle bewegliche Spieler immer sehr nervös. Erst Recht, wenn die nicht auf eine Spielrichtung (Grundlinie bzw horizontal/diagonal) festgelegt sind wie Sterling oder Foden.

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PeterVincent 29. Juni 2021 um 15:42

Die Problematik mit dem wenig spielstarken Halstenberg als einrückenden AVer und Kroos als DM sehe ich auch. Allerdings wäre diese Variante aus meiner Sicht noch ein relativ geringes Übel in Anbetracht des Kaders. Wenn man mit Dreierkette aufbauen will/muss, könnte Kroos sich auch fallen lassen und Gündogan die DM-Position übernehmen. Ansonsten müsste Kroos die DM-Position halten. Wenn das per klare Ansage vom Trainer kommt, würde ich die Ausführung entsprechend so erwarten. Er kann sich da zwar nicht wie Thiago oder Gündogan schnell aufdrehen, aber die Rolle als ballsichere Passstation sollte er ausfüllen können. Das macht er bei Real ja situativ auch, auch wenn das nicht sein Lieblingsraum im Aufbauspiel ist. Es fehlt halt leider ein echter DM (Kimmich ist das für mich auch nicht) und HB kann man zumindest die Defensivaufgaben als einrückender AVer aus meiner Sicht gut ausfüllen.

Dass Sané und Gnabry dazu schon 2021 komplett nicht in Top-Form sind, ist ein anderes Thema. Ich kritisiere Löw für viele Dinge, aber er hat aus meiner Sicht schon einige Probleme bei der Kaderauswahl für die er nichts kann.

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