Das muss Deutschland gegen Portugal tun
Nach der Auftaktniederlage gegen Frankreich muss Deutschland gegen Portugal die Wende gelingen. Allerdings fehlt ein Zielspieler und das portugiesische Mittelfeldzentrum wirkt fast unüberwindbar. Vielleicht hilft ein Rückkehrer.
24 Kommentare Alle anzeigen
Daniel 20. Juni 2021 um 17:20
Wow, das hat ja wirklich mal wieder richtig Spaß gemacht. Tolles Spiel der deutschen Mannschaft, hatte ich so nicht annähernd erwartet. Einer der entscheidenden Unterschiede zu den vielen mauen Auftritten mit Dreierkette in den letzten Jahren war, dass Mathias Ginter (ähnlich wie gegen Lettland) seine Rolle als rechter Halbverteidiger deutlich aktiver interpretiert hat als gegen Frankreich, regelmäßig in den Halbraum geschoben hat und dort dann mit Kimmich und Müller interagiert hat. Dadurch war Deutschland viel aktiver und beweglicher und tatsächlich durch die bessere Staffelung auch stabiler. Zuletzt war es eher so, dass die drei da hinten meist auf ihrer Linie stehen und nur ab und zu aus Verzweiflung individuell vorschieben, was dann nicht gut abgestimmt war. Hoffentlich kann zumindest dieses Niveau jetzt gehalten werden..
nougat 20. Juni 2021 um 16:59
Wow, was war das denn??? Alter Falter, die Jungs lassen einen fliegen, dass es Freude macht.
Obvisiously verwöhnte Bande, der man erst in den Hintern treten muss… ? Keine Ahnung, was die Jungs da geritten hat, so ein geiles Passfeuerwerk vom Stapel zu lassen, und auch gut zu sehen, Stoßstürmer werden nicht mehr gebraucht – einfach knallhart in den 5er Raum irgendein armer Kerl wird sich da schon erbarmen, das Teil in die Maschen zu befördern.
Aber Leute, sind wir ehrlich, die Portos waren nicht so schwach und unsere Die Mannschaft feat. Gosens the unstoppable nicht die Zaubertruppe. Muss die ja auch nicht, nur ein bißchen mehr Engagement und Leidenschaft wären vllt auch schon gegen die Franzosen die halbe Miete gewesen.
Also Löw hat alles richtig gemacht… ?! Die Idee, die Truppe nochmal auflaufen zu lassen, ist grundsätzlich nicht verkehrt, „Jungs, ihr könnt das besser!“ ist immer ein guter Motivator, und jetzt passte auch der Gegner, aber wie da Ronaldo mit seinm Herzschrittmacher und in Stützstrümpfen einfach über das halbe Feld durchspritzen konnte beim 1:0, Havertz unschweißig nur locker im Trab hinterher und Kroos irgendwo unter der Grasnarbe versteckt, das ließ wieder Schlimmes befürchten, und kommen gegen stärkere Gegner, als mental indisponierte Portos, ist das Thema garantiert auf Wiedervorlage! Trust my words.
Die Auswechselungen waren logisch, wenn ich auch nicht ganz verstanden habe, warum nicht Werner oder Volland statt Sané. Sané würde bei mir nicht mehr spielen. Sorry, kein Credit für Schluffis. Das kriegt man nicht mehr raus, wenns einmal drin sitzt.
Ein paar Konter hätten schon noch geholfen zu entlasten, um die Chance auf den final Kill zu haben. Schießt Sanchez den Anschlusstreffer, gibt es wieder Gezitter, muss nicht sein.
Ich meine auch, dass die Ballzirkulationen zum Ende hin nicht mehr sauber waren. Totale Dominanz sieht anders aus. Na ja, wollen mal nicht meckern, war ja auch brütend heiß. Also, Wiedergutmachung gelungen, aber Die Mannschaft bleibt ne echte Wundertüte. Woran liegts?
osch@d 20. Juni 2021 um 12:14
Ich war ziemlich entsetzt, wie Portugal verteidigt hat, nämlich gar nicht. Die Deutschen konnten rund um den 16er flanken und passen, wie sie wollten, praktisch ohne Gegendruck. Wie kann man 5 Meter Raum haben am Eck des Strafraums, 2m laufen, in Ruhe Maß nehmen?
Unglaublich, wie schlecht Portugal war. Ich sehe da GAR NICHTS Positives für die Deutschen und verstehe auch nicht die positiven Kommentare.
savona 20. Juni 2021 um 12:36
Das ist ja ein wiederkehrendes Phänomen: hat man, mit guten Gründen, den Fokus auf die Schwächen eines – gerne des „eigenen“ Teams gerichtet, fällt es schwer, im Gelingen etwas anderes als das Versagen des Gegners zu erkennen. Sicher ein gutes Gegengift gegen die euphorische Überhöhung, aber in einer gewissen Einseitigkeit auch nicht wirklich objektiv. Das liegt vor allem daran, dass wir uns generell schwer damit tun, den Augenblick gelten zu lassen, sondern lieber sofort einen skeptischen Blick in die Zukunft werfen (was ja grundsätzlich nicht verkehrt ist).
Generell produzieren wir immer nur Zwischenergebnisse und Momentaufnahmen, die man NIE überbewerten sollte. Aber sie GAR NICHT zu würdigen, macht uns jedenfalls auch nicht glücklich.
osch@d 20. Juni 2021 um 14:23
Die Probleme sind doch hinreichend besprochen: Portugals Schwäche zu verteidigen, ist nicht Deutschlands Stärke.
Andere Mannschaften werden den roten Teppich nicht so ausrollen und in sofern bleiben die Prognosen eher zurückhaltend für Halbfinale oder sogar Finale
savona 20. Juni 2021 um 15:48
Ja klar, da wäre ich auch vorsichtig. Wobei Portugal, zuvor noch hochgelobt und fürs DFB-Team praktisch unbesiegbar, jedenfalls wohl nicht der schwächste aller denkbaren Gegner ist.
Taktik-Ignorant 20. Juni 2021 um 13:26
Es ist dennoch schön, den Augenblick zu genießen, er ist ja, wie es in seiner Natur liegt, schnell wieder vorbei. Und hinterher dann analysieren. Ich sehe durchaus Positives: Strafraumbesetzung ist nicht länger ein Fremdwort, scharfe Hereingaben und schnelle Zuspiele auch nicht. Damit kann man auch gegnerische Fehler erzwingen. Fortsetzung erwünscht, gerade auch gegen Ungarn, die sehr viel massierter ihren Strafraum verteidigen werden.
Der Plan von Löw, Kimmich und Goosens höher zu positionieren (und Ginter hinter Kimmich fast wie einen RAV spielen zu lassen) ist aufgegangen. Insgesamt war Portugal im Zweikampf- und Deckungsverhalten wenig intensiv (Ausnahme natürlich Pepe), aber auch bei portugiesischem Ballbesitz hat man von der hochdotieren portugiesischen Offensivreihe wenig gesehen. Das Warum zu analysieren ist letzten Endes eine Sache für Taktik-Spezialisten (und damit ganz eindeutig nicht für mich), ich habe einfach das Spiel genossen. Ist ja auch lange her, dass man ein Länderspiel der deutschen NM so entspannt genießen konnte.
savona 20. Juni 2021 um 14:25
Genau, es darf auch einfach mal Spaß machen, erst recht, wenn es against all odds läuft, allgemein mit Blick auf diePrognosen, aber auch speziell im Spielverlauf nach dem ansehnlichen, aber dennoch verunglückten Start, der irgendwie an das Frankreich-Spiel erinnerte.
Koom 20. Juni 2021 um 22:31
Ist halt immer eine Frage, WAs man sehen will.
Vor Frankreich vs. Deutschland hätte man hier Wettquoten erstellen können und für nen FR-Sieg nichts bekommen. Klar, das Spiel war überlegen geführt, aber das, was befürchtet war, dass die durch das deutsche Zentrum rennen wie nichts, war nicht passiert. Am Ende gewinnt FR zwar verdient, aber trotzdem glücklich durch ein Eigentor.
Und nun liest man hier dann teilweise auch wieder, dass nicht Deutschland gut war, sondern Portugal schlecht. Wo fast JEDER hier geschrieben hat, wie Portugals Offensivstärke uns zerficken wird. Deren 1:0 war sehr geil, aber die hatten wir davor und vor allem danach bis auf die letzten 20-30 Minuten im Sack.
Es bleibt dabei: Deutschland ist besser als es hier gemacht wird. Kein EM-Favorit, aber jemand, der darum mitspielen kann, weil einiges vom Gegner und der… sagen wir mal Interpretationslust einzelner Spieler bei uns abhängt.
langzeitlurker 19. Juni 2021 um 18:42
Es scheint, als hätten wir die Lösung für das Toreproblem gefunden: Die Portugiesen schießen lassen.
Taktik-Ignorant 20. Juni 2021 um 13:29
Stimmt, vier der sechs Tore haben die Portugiesen geschossen. Eigentor führt übrigens in der Torschützenliste vor Ronaldo und Schick, aber er hat natürlich den unfairen Vorteil, dass er in allen Mannschaften im Einsatz ist.
Jetzt etwas ernster: Hat jemand eine Erklärung dafür, warum sich die Eigentore bei dieser EM so häufen? Die genauere Zurechnung durch die UEFA kann ja nicht die alleinige Erklärung sein.
Mike 19. Juni 2021 um 17:42
Ich finde es sehr spannend, Eure Gedanken hier zu lesen. Eben sah ich auch die Aufstellung für heute und war überrascht, dass es überhaupt keine Änderung auf dem Papier gab. Gut, man kann auch innerhalb der gleichen Aufstellung anders agieren, aber dennoch bin ich skeptisch, was das heute werden soll. Gleichzeitig hoffe ich das Beste, die PS gehören einfach mal richtig auf die Straße gebracht!
Sehr gerne würde ich den Hansi fragen, wie er heute spielen lassen würde und auch, wie er Frankreich bespielt hätte. Irgendwie denke ich mir, wir würden bei Hansi mit dem heutigen Kader Volland vorne als Mittelstürmer sehen. Es wird einfach mal Zeit für einen starken MS da vorne, wo die ganzen Filigrantechniker dann endlich drumherumschleichen und ihre Räume bekommen können.
Ich wünsche Euch allen heute ein geiles Spiel und dass unser Team. Heute seine PS findet.
PeterVincent 19. Juni 2021 um 12:28
Für mich hat die Dreierkette gg. FRA durchaus Sinn ergeben. Ich hätte wahrscheinlich genau so aufgestellt, um Mbappe eng zu decken mit einem IV, der nach vorne verteidigt und einem, der den Raum dahinter abdeckt. Wenn man das nicht hat, besteht immer die Gefahrt, dass sich Raum öffnet und dann ist Mbappe tödlich – siehe die Szene gg. Hummels. Insgesamt finde ich, hat die DFB-Elf das ganz gut verteidigt. Leider fehlte nach vorne die Durchschlagskraft. Zur Wahrheit gehört aus meiner Sicht dazu, dass Sané und Gnabry schon seit Monaten außer Form sind und Müller verloren wirkt, wenn er keinen echten MS als Partner hat, der Gegenspieler bindet und durch Tiefe Räume öffnet. Gnabry und Havertz in den Halbräumen konnte ich nachvollziehen. Ich hätte aber Volland statt Müller als MS aufgestellt, weil er einerseits Tiefe läufe sucht, andererseits auch Bälle festmachen kann.
zu These 1)
Dass ein zentraler Zielspieler fehlt, ist aus meiner Sicht auch das größte Problem in der Offensive. Egal ob Gnabry, Werner, Müller oder Havertz – ihnen allen wird Stärke genommen, wenn vorne kein MS steht, der die IV beschäftigt. Ich glaube, Havertz könnte in so ein Profil als spielmachender MS hineinwachsen. Ich denke da an Typen wie Berbatov oder Benzema. Zumindest halte ich den Versuch für lohnenswert. Die tiefesuchenden Gegenparts für gegenläufige Bewegungen haben wir genug im Kader (Sané, Werner, Gnabry).
zu These 2)
In dem System würde ich auf der 10 lieber einen kombinationsstarken Spieler sehen, der trotzdem torgefährlich ist. Da ist Gündogan für mich die bessere Wahl. Der sollte sich einerseits ballnah Richtung Flügel orientieren, um mit Kimmich bzw. Gosens zu kombinieren und andererseits mit Havertz (HS) im Zentrum, um selbst nach vorne zu stoßen, oder den Ball zum MS zu passen. Der Vorteil dieser 1-2 Anordnung in der Zentrale sind die vielen gegenläufigen Bewegungen und Übergabemomente. Das stellt jede Defensive vor Probleme. Goretzka kann auch kombinieren und schöne Pässe spielen, aber er ist stärker, wenn er Raum vor sich hat, in den er Laufen kann (mit oder ohne Ball). Der wäre in einem Kontersystem auf der 10 sicherlich eine Überlegung wert, aber so weit ging die „Revolution“ unter Löw bisher zumindest nicht.
zu These 3)
Ich bin Fan von W. Carvalho. Leider spielt er nicht so häufig und hat insgesamt nicht so den Durchbruch geschafft, wie ich es mir vor ein paar Jahren erhofft hatte. Ich würde gegen die beiden Schränke auf der 6 aber nicht versuchen, einen eigenen Schrank dagegenzustellen, sondern die Räume mit Gündogan und Havertz bespielen.
zu These 4)
Bin Fan von Silva und würde den von Anfang an spielen lassen. Im Strafraum ein tolles Näschen für die Positionierung, technisch und spielerisch gut und toller Abschluss. Besonders schnell oder robust ist er nicht, aber im Gesamtpaket ein toller Stürmer. Würde mich da auf ein Duell mit Hummels freuen.
Ich würde gegen Portugal einerseits die 1vs1 Duelle auf den Flügeln suchen und andererseits die Schränke in der Zentrale mit gegenläufigen Bewegungen von Havertz und Gündogan nerven, die zudem von Sané und Gnabry immer wieder genutzt werden können, um (auch ohne Ball) die Tiefe von außen in die Mitte zu suchen.
Sané—————Havertz—————-Gnabry
——————–Gündogan————————
———Kroos——————-Gore/Can———
Gosens—-Mats———Rüdiger—–Kimmich
———————-Neuer—————————–
Strukturell halte ich das gegen Portugal für durchaus vielversprechend. Ich habe aber, wie oben erwähnt, aufgrund der fehlenden Top-Form und Automatismen der Offensiven weiterhin meine Zweifel an der offensiven Durchschlagskraft. Und dann bleibt mir zudem nicht mal die Hoffnung auf Standards. Zumindest in den Punkten fehlendes Selbstvertrauen und Automatismen der Offensive (inkl. Standards) kann man Löw Vorwürfe machen.
Benedikt 18. Juni 2021 um 14:42
Also mich erstaunt die Diskussion in Deutschland auf allen Plattformen schon sehr. Meiner Meinung nach sind die Spieler ziemlich schuldlos. Das Coaching war eine Katastrophe.
Abgesehen davon, dass eine 3er Kette so wie umgesetzt offensiv stark limitiert, kann man 3er Kette natürlich versuchen. Der Gedanke mehr Stabilität zu haben ist ja auch erstmal kein schlechter.
Allerdings wundert es mich schon sehr, dass Löw nicht viel stärker kritisiert wird.
1. Die Wechselregeln haben sich geändert. Es kann mehr gemacht werden.
Wieso wird das nicht richtig ausgenutzt? Man könnte so Fluide das System umstellen: 3er, 4er Kette, 10er besetzen oder Mal nicht.
Das ist mir wesentlich zu konservativ von den Coaches, da werden die Möglichkeiten nicht genutzt. Insbesondere wenn man immer hört wie man mehrere Systeme beherrsche.
2. Ein Bayern Block und dann kein 4 2 3 1 ist meiner Meinung nach Kontra produktiv. Hummels kennt das System noch aus seiner Zeit, Kroos spielt es oft, usw.
3. Wie kann man denn im Rückstand bitte volland auf die Linksverteidiger Position stellen? Das macht wirklich keinen Sinn. Hier hätte man definitiv das Zentrum besetzen müssen, und weiter Vollgas Flanken.
4. Frankreich steht durchgehend sehr tief und ich wechsle Werner und sane ein? Das ist doch ernsthaft schlecht gewechselt. Gegen die drohende Niederlage hätte man eindeutig anders wechseln können. Gündogan auf die Offensive 01 Schieben, einen sechers Einwechslen (oder Kimmich hin ziehen), die Flügel dauerhaft besetzen. Breite ins Spiel, schnelle Zirkulation in der gegnerischen Hälfte. Druck sehr hoch halten.
Stattdessen sieht man wie Frankreich den Bus parkt und wieder Konterspieler Einwechslen.
5. Mangelnder offensiver Plan. Es war alles so halber Zufall und wenig Struktur. Das machen sämtliche top 8 Teams extrem viel besser.
6. Nach 20 Minuten war klar, dass die Mannschaftsteile keine Verbindung hatten. Wir standen vorne zu sehr auf einer Linie und hinten wahlweise eher zu tief oder mit 6 pseudo sechsern viel zu flach.
tobit 18. Juni 2021 um 17:03
Nur Mal zu Punkt 4
Dir ist bewusst bei was für Vereinen Sané und Werner spielen? Und dass sie ihre schlechtesten Leistungen regelmäßig dann bringen, wenn sie kontern sollen? Und wer wenn nicht Sané soll denn bei Deutschland den Flügel besetzen, insbesondere auf rechts?
Taktik-Ignorant 18. Juni 2021 um 17:17
Eben, Werner spielt bei einem klaren Konter-Verein. Chelsea presst zwar gelegentlich hoch, aber unabhängig davon, wo die Balleroberung erfolgt, geht es in Höchstgeschwindigkeit nach vorne. Ein Belagern des gegnerischen Strafraums wird man bei Chelsea so schnell nicht sehen.
Bei Sané halbe Zustimmung zum Einwand. Sané ist nämlich mit seiner Schnelligkeit und Explosivität (wenn in Form) ein sehr guter Konterspieler und hat das in der Nationalmannschaft in den Spielen gegen Frankreich und die Niederlande schon bewiesen. Sané einzuwechseln, wenn der Gegner Druck macht, ist per se keine schlechte Option. Allerdings kann Sané auch in Ballbesitzmannschaften wie Bayern und vorher ManCity funktionieren, weshalb seine Einwechselung anders als die von Werner Sinn ergab. Nun hilft das Nachkarten nicht weiter, Löw muss jetzt die richtige Aufstellung gegen Portugal finden. Und wenn er erneut mit 3er-Kette spielt, wird erneut in der Offensivreihe jemand fehlen.
Benedikt 18. Juni 2021 um 17:29
Same funktioniert bei FCB mit Ballbesitzfußball, weil in dem Verein eine hohe Präsenz im und um den Strafraum herrscht, es also weniger Möglichkeiten gibt ihn komett zuzustellen. Und das fehlt halt momentan hier.
Bin gespannt ob Löw wirklich was verändert. Ich glaube es ja nicht.
tobit 18. Juni 2021 um 17:59
Eine Tuchel-Mannschaft mit dem drittmeisten Ballbesitz und der zweitbesten Passquote in der Premier League ist wirklich eine Kontermannschaft? Mit Keepern, die im Schnitt 20 kurze Pässe im Spiel spielen und IV mit deutlich über 70 Pässen pro Spiel? Nicht jedes Ballbesitzspiel ist Peps Handball-Bayern. Aber ich glaube dir einfach mal, weil ich quasi keine Spiele von ihnen gesehen habe.
Werner hat seine beste Saison trotzdem bei Nagelsmann gespielt, wo ich definitiv nicht von einer Kontermannschaft sprechen würde.
Und Raum zum reinlaufen ist für jeden Offensivspieler geil. Aber ein Sané und Werner können eben durch ihre Beschleunigung am Ball auch die kleinen Räume hinter tiefen Ketten attackieren, die einem Müller oder Goretzka nicht in dieser Weise zugänglich sind und die auch ein Havertz nur selten so ansteuern kann.
Taktik-Ignorant 18. Juni 2021 um 12:58
Der Ton des Podcasts ist ja sehr pessimistisch; aber vermutlich zu recht. Die Hoffnung auf einen positiven Beitrag von Goretzka teile ich eher nicht. Er ist gerade von seiner Verletzung genesen, konnte kaum mit der Mannschaft trainieren und hat sicher noch nicht seine Automatismen und seine Explosivität wiedererlangt. Löw muss mit dem arbeiten, was er hat. Vielleicht reicht das, um sich ein Unentschieden zu erzittern, das scheint mir das Höchste aller Gefühle….
CHR4 18. Juni 2021 um 03:20
Offensive:
A: Spiel über die Flügel – notwendige Änderungen: Flügel doppelt besezten (z.B. Sane und Gnabry als OA und Gosens und Kimmich als LV/RV) UND zwingend für Strafraumbesetzung sorgen (z.B. Müller UND Volland UND Goretzka (bei Vorstößen))
B: Portugal rauslocken und mit schnellen Spielern vorstoßen (mindestens Werner UND Sane, idealerweise noch Gnabry dazu) auf jden Fall Havertz wegen Automatismen mit Werner dazu und Kroos (Gündogan) als Passgeber in die Tiefe
C: Feuerwerk an guten Standards – sehe ich nicht, nada! Wir haben zuviele Baustellen, als dass dafür Zeit gewesen wäre, sah zumindest gegen Frankreich so aus, da sind wir ,meilenweit von mehreren kreativen Lösungen wie in 2014 entfernt
D. Angriffs-Gegenpressing-Maschine anwerfen – hä, ach so ja die gab es mal – die müßte irgendwo im Keller des FCB noch rum stehen, wenn sie Flick nicht eingepackt hat … aber wie Daniel sehe ich auch das bei weitem nicht als zuverlässig durchführbare Strategie (obwohl ich es unseren Spielern zutrauen würde, aber eben nicht in dieser Zusammenstellung von jetzt auf gleich)
bleibt also nur A oder B
Defensive:
Bei allem Lob, ob ihrer Einstellung gegen Frankreich, für Kroos und Gündogan, muss man jetzt irgednwann mal sehen, dass selbst mit dieser Einstellung die Muster und Automatismen der letzten Jahre zu tief sitzen, um sie kosntant über 90 min unterdrücken zu können. 3er Kette hilft da eben dann auch nicht und ist auch zusammen mit Doppel 6 und Option A nicht erlaubt 😉
Und da Automatismen eben für die Handlungsschnelligkeit entscheidend sind, bin ich auch kein Freund davon, Kimmich jetzt mit so wenig Training und aktueller Spielpraxis auf dieser Position wieder nach außen zu ziehen. (Es sei den ich brauche unbedingt Option A in der Offensive).
Daher:
Start mit Varinate B:
—————Werner—————–
Sane——-Havertz——Gnabry
——-Kroos—————————
——————–Kimmich————-
Gosens-Hummels-Rüdiger-Ginter
——————Neuer———————-
tiefere Ballzirkualtion mit schnellen Vorstößen / Mittelfeldpressing
bei Rückstand umschalten auf Varinate A:
—————–Volland——————
Sane—————Müller—– Gnabry
————-Grotezka———————
Gosens————-Ginter—–Kimmich
———-Hummels——Rüdiger——–
—————–Neuer————————-
Ballbesitz bei tiefstehendem Gegner + wechselseitiges Überladen der Flügel
meine Voraussage:
werden wir beides nicht mal ansatzweise sehen – schade!
Der erste Schritt wäre weg von der 3er-Kette mit Doppel-6 Kroos/Gündogan, da
1. auch das nicht ganrantiert, dass der 6er-raum mal über 90 min. konsequent dicht ist (vorhersagbar 2-3x pro Spiel reicht um sich die entscheidenden Gegentore zu fangen)
2. der dafür geopferte Offensivspieler massiv fehlt: entweder Flügel nur durch Kimmich bzw. Gosens besetzt und dadurch zu harmlos oder zu wenige Abnehemr im Zentrum
andernfalls endet es wieder in Tiki-Taka minus Torchancen und minus Gegenpressing
Taktik-Ignorant 19. Juni 2021 um 17:07
Was die Aufstellungen anbelangt, so sehen wir jetzt klar. Die Startaufstellung ist die gleiche wie gegen Frankreich. Aus der kraft- und ideenlosen Vorstellung wurden also keine Konsequenzen gezogen. Ein Stürmer (Gnabry, ok, anderthalb mit Müller) und ansonsten nur Mittelfeldspieler. Alle im Zentrum, keine doppelte Flügelbesetzung. Es ist zum Verzweifeln.
Dabei geht es anders. Die Ungarn haben es eben gezeigt. Man kann offensichtlich strukturelle Mängel wie Mangel an geeignetem Personal und qualitative Unterlegenheit mit Leidenschaft wettmachen, aber das scheint auch nicht das Ding der Deutschen zu sein. Ungarn hatte zwar in der ersten Halbzeit jede Menge Glück, aber so viele Chancen haben sich die Franzosen gegen das ungarische Abwehrbollwerk auch nicht herausgespielt.
Koom 19. Juni 2021 um 19:07
> Aus der kraft- und ideenlosen Vorstellung wurden also keine Konsequenzen gezogen.
Hm… „kraftlos“ war DE gegen Frankreich nicht. Ich fand die eigentlich sehr leidenschaftlich. Das ihnen gegen diese Franzosen ein paar richtige Stärken fehlten, war halt leider klar. Generell würde ich jetzt nicht so viel an Kleinigkeiten wegmachen. Frankreich musste gegen Ungarn von vorneherein mehr offensiv machen, weil Ungarn den Ball nicht so gern hat. Das spielt schon mal gegen Frankreichs Konzept. Plötzlich muss man aufrücken, es gibt Räume – das Ergebnis hat man gesehen.
Taktik-Ignorant 19. Juni 2021 um 20:16
Naja, ich hatte meinen Eindruck gleich nach dem Frankreich-Ungarn-Spiel hingeschrieben, die Ungarn waren mir wesentlich engagierter vorgekommen, die Deutschem im Vergleich dazu wie mit angezogener Handbremse.
Taktik-Ignorant 19. Juni 2021 um 20:13
Lieber so als anders herum. Mit der gleichen Aufstellung ein völlig anderes Spiel. Mir kamen nur kurz Zweifel, als Löw sehr früh Goosens auswechselte, angesichts der bekannten portugiesischen Last-Minute-Qualitäten (Verletzungsgründe). Interessant, dass weder B. Silva noch Renato Sanches noch R. Silva die rechte Seite zubekamen, gegen Goosens. Aber ok, habe mich selten so gefreut, mit meiner Skepsis wegen der Aufstellung so unrecht gehabt zu haben ;-))