Die beste erprobte Alternative

2:1

Rudy passt gut zu Kroos, Rudy scheidet leider verletzt aus und Kroos steht trotzdem weiter im Mittelpunkt – des Spiels und des Drehbuchs.

Im großen Nervenspiel gegen tiefstehende Schweden behält die deutsche Mannschaft das bessere Ende für sich und kann am letzten Gruppenspieltag das Weiterkommen selbst klarmachen. Es passte noch lange nicht alles, aber die Vorstellung bedeutete eine Steigerung gegenüber dem viel kritisierten Auftakt gegen Mexiko. Was würde Joachim Löw tun, würde er groß umstellen oder nicht? Von den verschiedenen Änderungen des Bundestrainers waren zunächst einmal jene besonders einflussreich, die die Umstrukturierungen im Zentrum betrafen:

Aufbaustruktur mit Rudy und Kroos gegen Norwegen, im September letzten Jahres in der WM-Quali

Statt der üblichen Besetzung mit Khedira und Özil kam Rudy als klarer Sechser neben Kroos, um das Spiel beim Herauskippen des Mittelfeldstars kontrolliert im Zentrum zu halten. Schon in der Qualifikation beim Torfestival gegen Norwegen hatte Deutschland in dieser Konstellation einen herausragenden Spielaufbau gezeigt (für Details siehe den Link) und so funktionierte das auch diesmal ganz gut: Die Zirkulation lief ansprechend, das deutsche Team konnte Dominanz aufbauen und dementsprechend die beiden Stürmer des erwarteten schwedischen Defensivblocks überspielen.

Deutschland zeigt das große Potential

Dahinter zogen sich die Skandinavier von Janne Andersson aus ihrem 4-4-2 schon in der Anfangsphase auch mit der Mittelfeldreihe flach und tief zurück, so dass Deutschland aufrücken konnte. Da die Aufbauraute allerdings nicht ganz so sauber und die Folgeverbindungen durchs Zentrum nicht ganz so stabil waren, lief das jenes Aufrücken auch stark über die Außenverteidigerpositionen: Kimmich und Hector gelangten entsprechend schnell in hohe Offensivpositionen und insgesamt bestand die entscheidende Herausforderung dann sehr bald im Angriffsspiel im vorderen Drittel. Auch hier zeigte sich die Mannschaft gut vorbereitet, mit einem klaren Fokus und bestimmten Abläufen, die sofort eine dynamische und gefährliche Anfangsphase brachten. Ein typisches Mittel waren beispielsweise Diagonalrochaden von Werner und teilweise Müller oder Reus hinter die Abwehr halbrechts, wie sie aus dem Mexiko-Spiel fortgeführt wurden.

Bei weiträumigen Verlagerungen auf den ballfern jeweils breitstehenden deutschen Spieler rückte bei Schweden häufiger der Außenverteidiger heraus, der enge Flügelspieler versuchte dahinter die Bindung ins Zentrum herzustellen und etwas abzusichern. Trotzdem war der Abstand zum Innenverteidiger an der letzten Linie selbst vergleichsweise groß, zumal wenn diese von Werner beschäftigt wurden. Nicht groß anders war es im umgekehrten Falle, wenn der äußere Mittelfeldspieler der Schweden das Verschieben anführte und sein Hintermann später ins Doppeln kam oder generell vorsichtiger blieb. Mit hohen Bewegungen in vorderster Front konnten die deutschen Offensivkräfte sich aus jenen horizontalen Zwischenräumen hinaus für die Diagonalläufe zur Grundlinie anbieten. Auf rechts spielte Kimmich dafür manch guten Pass und insgesamt gelangte die DFB-Elf auf diese Weise zu Beginn gefährlich in den Strafraum.

Szene eingeleitet nach Verlagerung von Kroos: Beispiel für Deutschlands Versuche des Raumfindens im Anschlussraum zwischen Außen- und Innenverteidiger, hier nach Kimmichs Abdrehen erst durch Müller…

…und direkt danach nochmal durch den einlaufenden Reus, im Gesamtablauf aber etwas unharmonisch.

Bewegungen zwischen Flexibilität und unflexibler Ungeduld

Auf dem gegenüberliegenden Flügel war die Aufteilung häufig etwas anders: Draxler (bzw. teilweise Reus) spielte dort vermehrt breiter als Anspielstation mit zuverlässigen Folgeaktionen, während Hector einrückte und ihm den Passweg gegen Schwedens nach innen gezogenen Mittelfeldakteur öffnete. Im weiteren Verlauf konnte der Kölner wieder im Halbraum eingebunden werden, hauptsächlich passierte das über gute Bewegungen im Strafraum, während die ersten Läufe vor allem Reus anbot. Später versuchte Claesson auf dieser Seite, sich erst sehr breit und im Laufe des Ballvortrags über Kroos langsam enger zu staffeln sowie dabei den Passweg auf den Breitegeber versperrte. Dagegen konnte Deutschland nicht so sauber aufrücken und musste anders durch den Halbraum spielen, wo die Offensivkräfte aber generell viele Positionierungen in den Schnittstellen gerade der zweiten schwedischen Linie anboten.

Manche dieser Bewegungen hätten noch gezielter und mutiger auch bedient werden können. Dass der Schwung beim Titelverteidiger im Laufe der ersten Halbzeit nachließ, lag hauptsächlich an „internen“ Faktoren auf deutscher Seite selbst: So langsam tendierten sie wieder zur Problem, zu schnell und flach in die letzte Linie aufzurücken und zu voreilig den Offensivübergang nach vorne zu suchen. Die Angreifer setzten das Lauern auf die Diagonalläufe etwas ungeduldig um, waren schon sehr früh nahe an ihrem Startraum und drängten stark zum Sechzehner, statt sich nochmal anders neu freizulaufen. Ebenso wurden von den Flügeln die Bälle zunehmend verkrampfter oder „gezwungener“ einfach nach innen gebracht, wenngleich über das Spiel hinweg oft mit einem guten Fokus auf flache, scharfe Ausführung.

Das Problem an der Auswechslung

Neben dieser graduellen Entwicklung kam mit dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Rudy noch eine Art Knackpunkt hinzu, zumal damit zunächst eine längere unangenehme Unterzahlphase (aber mit guter Rollenverteilung gegen den Ball) einherging. Als zweiter defensiver Mittelfeldmann kam Gündogan ins Spiel, der aber eine andere Rolle spielte als sein Vorgänger bzw. sie anders interpretierte – und zwar über weite Strecken deutlich höher. Diese Einbindung, wie auch immer sie genau bedingt war, passte nicht wirklich: Die Verbindungen durchs Zentrum wurden etwas instabiler und die Kontrolle litt, nicht nur für die Dominanz im Ballbesitz als solche, sondern auch für die Absicherung gegen Konter.

Ganz so viele Szenen im Umschalten hatte Schweden nun aber nicht, neben dem 0:1 nach der zu optimistischen Kleinräumigkeit für Dynamikerzeugung von Kroos wurde es in jener Phase nur bei Hectors Hackenrettung richtig brenzlig. Etwas Unruhe schufen sie ansonsten bei ihren langen Bällen, die sie sehr gezielt in Ballungen aus zumeist drei engen Offensivkräften spielten und bei denen sie individuell ihre Physis gut nutzten. Sofern Deutschlands Sechser gut genug zurückarbeiteteten, ließ sich das aber kontrollieren, da Schweden die eigenen defensiven Mittelfeldleute eher in stabilen Positionen hielt und nicht noch mit nachschob. Gegen tieferes Mittelfeldpressing der deutschen Mannschaft machte es für Schweden Sinn, mal über tieferes Zurückfallen Forsbergs anzukurbeln, aber das 4-4-2 bot nicht die großen Verbindungen und so hingen sie abschließend doch häufig am Flügel fest.

Gleichzeitig war jene Einbindung auch für Gündogan selbst nicht die ideale Situation, in der sein Potential passend zur Entfaltung gekommen wäre: Statt durch das Mittelfeld hindurch anzutreiben, erhielt er die Bälle in schon weiter vorne befindlichen Zonen und musste sie nachstoßend neu verteilen oder direkt hinter unruhigen Offensivszenen improvisieren. Eine bessere Phase gab es hier kurz nach dem Seitenwechsel: Die deutsche Mannschaft startete mit einigen Veränderungen in den zweiten Durchgang, nicht nur mit der Einwechslung von Gomez, für den Werner nach rechts rückte, sondern auch bei der Einbindung im defensiven Mittelfeld: Gündogan etwa bewegte sich direkt seitlicher (statt mit seitlichen Freilaufbewegungen aus höheren Positionen) und versuchte es ebenso wie Kroos häufiger mit Dribblings.

Dribblings und Druck in der zweiten Halbzeit

Über dieses Mittel kurbelten sie an und setzten den passiven Defensivblock der Schweden aggressiver unter Druck, forderten mehr Reaktionen und Bewegungen, bei denen Fehler in den Defensiventscheidungen oder Dynamiknachteile für die Schweden hätten entstehen können. Zur Geltung kam es vor allem links, sofort etwa bei der Einleitung des 1:1: Kroos dribbelte durch den offenen Raum weiter nach vorne, quasi bis „an“ die Formation heran und konnte letztlich Claesson effektiv überspielen, der durch den Halbraum sehr häufig auf ihn herausrückte. Dadurch kam Werner in die gute 1gegen1-Situation, in der er sich mit schnellem Antritt durchsetzte und die Hereingabe zur Vorlage spielte.

Kroos´ Andribbeln bringt Werner ins 1gegen1. Sehr stark der genaue Ablauf des Dribblings gegen den herausrückenden Claeson, da Kroos erst kurz nach außen zieht, um den Gegner noch etwas mehr anzulocken, dann im richtigen Moment wieder nach innen abknickt, um sich dem Zugriff zu entziehen, neben Claesson auch gegen Larsson im Dynamikvorteil zu sein und sich den eigenen Passwinkel nochmal zu verbessern. Zugegeben, Kroos ist schon ganz gut. Für solche Szenen darf er sich dann auch ein bisschen im „Zusammen-kroos-Hype“ sonnen.

Der frühe, kurz verzögernde Horizontallauf von Müller mit anschließendem Durchlassen könnte ein einstudiertes Element gewesen sein, da es kurz danach noch eine sehr ähnliche Szene gab. Auch die Werner-Einbindung mit Andribbeln und Sprints vom linken Flügel wurde – über die entsprechende Entscheidungsfindung in der Ballzirkulation – nun vermehrt als Durchbruchsmittel fokussiert. Kroos wiederum spielte – teils dank Hectors Absichern, teils im Schatten von dessen horizontalen Aufrücken – überhaupt deutlich offensiver, ging mitunter riskant ins Gegenpressing und versuchte aggressive Aktionen am Strafraum.

Mit der Zeit gingen die Probleme zwar wieder in die Richtung, wie sie die Partie auch im Verlauf der ersten Halbzeit genommen hatte, aber über die fokussierte Stringenz der Abläufe und die verschiedenen Varianten in der Besetzung im und am Sechzehner hielt Deutschland den Druck gegen müder werdende Schweden enorm hoch. Auf dieser Basis der ständigen Präsenz wurde deren Abwehrmauer schließlich auch niedergerungen – über die Zeit, das fortwährende Angreifen, die präsente Besetzung des Rückraums, das Erzwingen von Standards. So zahlte sich am Ende auch die Entscheidung von Joachim Löw aus, trotz Unterzahl noch Julian Brandt für einen der verbliebenen Defensivspieler zu bringen. Mit den festgezurrten Dynamiken auf links und der Kroos-Rolle dahinter als Fixpunkt gab es eigentlich auch eine passende Umgebung, um das so zu wagen.

Fazit

Fast wäre es schon vorbei gewesen, nachdem die Schweden viel aus ihren wenigen Möglichkeiten machten und die Eigendynamik des Spiels phasenweise recht seltsam war: Aber das späte Drama bescherte der deutschen Mannschaft doch noch den eigentlich verdienten Sieg. Die Variante mit Rudy neben Kroos war wertvoll, die Gesamtanlage passte weitgehend, in der Offensive gab es gute Elemente und manche sehr spezifische, konkrete Anpassung innerhalb der Partie. Die in der ersten Partie prägenden Probleme sind noch keineswegs ganz verschwunden, aber andererseits kam in dieser Begegnung enormes Potential zum Ausdruck, so gefährdet es von Entscheidungsfindung und Verhaltensauswirkungen der Psyche immer war. Daher ist dieses knappe, schwierige, glückliche, instabile 2:1 schon mehr als Arbeitssieg und Emotionstransport.

foobar407 25. Juni 2018 um 22:57

Ich bin noch unentschlossen. Wenn der IV mit gelb-rot vom Platz fliegt, und man dann den Außenverteidiger gegen einen Außenstürmer einwechselt, ist das Verzweiflung oder sind das dicke Eier?

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tobit 25. Juni 2018 um 23:01

Why not both?

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CHR4 26. Juni 2018 um 17:28

warum nicht keins von beiden?

dicke Eier wären es für mich gewesen, wenn es andere sinnvolle Alternativen in dieser Situation gegeben hätte, man aber soviel Selbstvertrauen hat, dass man die risikoreiche Option wählt und glaubt dieses Risiko kontrollieren zu können

verzweifelt hat für mich was von Kopf hängen lassen und fast schon aufgeben, nach dem Motto „jetzt ist eh alles egal“ – auch das glaube ich nicht

für mich einfach ein logisches all-in wie beim Pokern, wenn man pot-comitted ist und daher den
Weg durchziehen muss – aber mit der Zuversicht, das man gute Chancen hat zu gewinnen

außerdem soll es Außenstürmer geben, die durchaus auch verteidigen können … (wie das bei Brandt ist, weiß ich allerdings nicht, da ich ihn dazu nicht oft genug in solchen Situationen gesehen hab)

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foobar407 26. Juni 2018 um 18:31

Schon klar. Aber hätte jeder Trainer so gehandelt? Hätte irgendein anderer Trainer Süle eingewechselt? Oder einfach nur Brandt für Müller?
War Jogis Entscheidung zwangsläufig aufgrund der äußeren Umstände vorbestimmt, oder gehört nicht doch jede Menge Mut dazu, eine 1-Mann Abwehr mit Rüdiger aufzustellen?

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tobit 26. Juni 2018 um 18:39

In dem Moment in so einem Do-or-Die-Spiel würde wohl niemand einen weiteren IV einwechseln. Außer man will ihn in den gegnerischen Strafraum stellen – dann hat man aber auch wieder die Ein-Mann-Abwehr.

Da Brandt nach Ballverlusten sehr gut umschaltet und individuell stark nachsetzt (Gegenpressing gibt es in solchen Momenten kaum noch organisiert), kann man ihn da auch für einen Verteidiger bringen. Er verspricht nach vorne (und besonders direkt Richtung Tor) einfach deutlich mehr als Hector. Würde sicherlich nicht jeder Trainer machen, aber auch nicht Löw als einziger.

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rookie 25. Juni 2018 um 21:35

Ich frage mich woher die mangelnde Balance kommt? Gab es einen Ausfall eine Systemumstelliung? Insgesamt habe ich gerade den Eindruck Löw hat sich zu sehr vom geduldigen spanischen Ballbesitzspiel abbringen lassen und beim nachvollziehbaren Versuch neue Elemente von Direktspiel und Vertikalität als mögliche Option dazuzunehmen, die bascis , die eigentlcihe Stärke der letze nJahre vernachlässigt. Jeder versucht plötzlich hektisch nach vorne zu spielen.

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Taktik-Ignorant 26. Juni 2018 um 14:03

Die Hektik war der Spielsituation geschuldet. Die vertikalen Elemente waren nach 2010 eine große Stärke des deutschen Spiels und wurden vor 2014 (wegen der Bedingungen in Brasilien) etwas vernachlässigt, zumal auch nicht die richtigen Spielertypen vorhanden waren, die jetzt mit Werner oder Reus wieder zur Verfügung stehen. Das Hauptproblem bleibt aber die Wahrung der defensiven Stabilität.

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CHR4 26. Juni 2018 um 17:44

Knackpunkt ist der defensiv-starke Weltklasse 6er – da wiegt der Abgang von Schweinsteiger schwer – mit Rudy ist derzeit nur ein 6er im Kader, nicht umsonst versucht man alles, dass er schnell wieder spielen kann
wenn er wieder dabei ist, ist diese Position wieder besetzt und die defensive Stabiltät wieder besser – trotzdem fehlt dann immer noch Schweinsteigers Fähigkeiten, den Rhythmus des Spiels zu bestimmen und die Mentalität seine Mitspieler zu ordnen und mitzureißen
mit Lahm hat man einen zweiten Führungspieler verloren, der ebenfalls in kritischen Situationen beruhigend auf die Mitspieler eingewirkt hat
nehmen wir mal die Situation als die Zweifel im Team gegen Schweden nach dem ersten Fehler und dann nach dem ersten Tor mit Macht zurückkehrten, genau in solchen Momenten sind zwei, drei mental starke Spieler auf dem Feld mehr Gold wert

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rookie 25. Juni 2018 um 21:32

was soll denn diese Boateng gebashe plötzlich. Nur weil Sport 1 einen scheiß Artikel bringt wo irgendwelche Englisch Legenden die vor 40 Jahren Fußball gespielt haben und von modernen, taktsch geprägten Fußball so viel Ahnung haben wie meine tote Oma, Loddar und Effe, ihn kritisieren? Auf miasanrot gibt es eine coole Statistik wie Bayerns Toreschnitt mit und ohne Boateng aussah. Dann einfach mal Spiele bei der WM 14 und unter Guardioala ansehen. Ist der beste IV der letzten Jahre, kann im gegensatz zu Ramos meist auch fair spielen und ein Spiel aufbauen. Boateng hat fast einen Elfer verursacht weil Rüdiger einen Riesenschnitze macht, er holt sich gelb und dann gelb-rot ab, weil es keine 6er gab. ER kurbelte vorne den Spielaufbau an, weil es keinen 6 er gab. gündogan hatte dank AFD Gebashe einfach die Hosen voll. Er war einer der wenigen der Verantwortung übernommen hat , hat das Versagen Anderer versucht auszubügeln und wird dafür noch kritisiert?????????

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Pat 26. Juni 2018 um 15:06

Du hast Recht was Boateng in den letzten Jahren betrifft. Leider ist seine momentane Verfassung nicht auf dem Niveau der WM 2014. Ich war ziemlich erschrocken wie er sich von Berg im Laufduell hat abkochen lassen. Athletik war immer seine grosse Stärke – wir brauchen bei der hohen Spielweise einfach schnelle Innenverteidiger. Das ist er momentan nicht.

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CHR4 26. Juni 2018 um 17:58

natürlich ist Boateng etwas von seiner Sprintbestzeit entfernt, denn er hatte einen längeren Ausfall vor der WM – aber er war immer einer der schnellsten IV – vergleich sein Tempo mal mit dem von anderen IV – ich glaube nicht das bei uns Hummels und Süle schneller sind …

wenn unsere Spielweise so ist, dass (außer Rudy) keiner im Mittelfeld ordentliche Defensivarbeit leistet, ist das Problem nicht der Speed unserer IVs, sondern unsere Spielweise mit verbesserungsbedürftigen defensiven Umschaltmomenten – Hummels hat das vollkomen richtig kundgetan und gegen Schweden wars es ja auch schon besser

ich bin froh, wenn Boateng wieder mit an Bord ist 🙂 – und Rudy auch! und ich hoffe unsere 8er legen mal den Schalter schleunigst auch auf Absicherung um

@rookie: gut gesagt! – siehe auch die Diskussion weiter unten …

ein schönes Beispiel, wie die Meinungsmache der Medien funktioniert und wie leicht Leute, die sich nicht selbst ein Bild machen wollen, zu beienflussen sind …

„wer machen kann => MACHEN!
wer nicht machen kann => REDEN!
wer nicht reden kann, der schreiben …“ (Trappatoni)

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GU 26. Juni 2018 um 20:41

Oh, Süle ist schon ziemlich schnell, vor allem in der Endgeschwindigkeit. Das würde ich nicht unterschätzen.
Und Hummels verteidigt zwar einen kleineren Raum, diesen dafür aber konsequenter.
Wenn Boateng ausfällt, wie jetzt, ist Süle ein guter Partner für Hummels.

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rookie 26. Juni 2018 um 19:14

Sorry, habe die Szene komplett andersherum erlebt. Wie lahm ist Berg dann, dass er trotz zig Meter Vorsprung von Boa noch eingeholt wird. Dann hat es Boa eigentlich perfekt gemacht mit dem Schubser hat er dem Schiri noch ne Wahl gelassen, bei einer Grätsche wäre es zu 1000 Prozent ein Elfer gewesen. Wahrscheinlich hat der Schubser den Abschluss noc hso gestört , dass er auf Neuer geht, weiß man aber natürlich nicht

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HorstGünter 25. Juni 2018 um 14:27

Für meine Begriffe halten Boateng und Kroos die Bälle in Aufbau relativ lange. Im Prinzip laufen die jetzt immer mit dem Ball auf die Reihe zu, um dann typischerweise einen langen (Diagonal)ball spielen zu können. Zwar machen die beiden Spieler ihre Sache dabei wirklich sehr gut, allerdings ist das doch deutlich weniger dynamisch als die spanische Variante, wo jeder gleich mit einem oder zwei Kontakten weiterspielt.

Der Trainer wird hier in Ermangelung von Boateng im nächsten Spiel eh umstellen müssen.

Und ansonsten ist denke ich bei den offensiven Spielzügen noch Luft nach oben – wie in der Analyse zutreffend beschrieben greifen doch zu viele Offensivspieler zu früh den Strafraum an. Draxler und vor allem Müller konnten dabei nicht überzeugen, die Variante mit Gomez und Werner dann frei für die Flügel wäre mit Sicherheit auch was für von Beginn an.

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Taktik-Ignorant 26. Juni 2018 um 14:19

Die Kunst bei dicht gestaffelten Abwehrreihen ist der Zeitpunkt eines steilen Zuspiels nach vorne. Beginn und Richtung des Laufwegs müssen stimmen, und der Ballführende muss den Laufweg des Mitspielers frühzeitig sehen. Da fehlt im deutschen Spiel im Vergleich zu früher die Abstimmung.

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studdi 25. Juni 2018 um 11:28

Mal eine Frage:
Die Einbindung von Werner in der 2. Halbzeit mit eingerücktem Hector wie auch oben auf der Grafik zu sehen ist. Wäre das nicht eine optimale Einbindung für Sane gewesen?

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tobit 25. Juni 2018 um 21:16

Ja! Ziemlich perfekt sogar.

Wobei Sané im statischen 1vs1 nochmal stärker ist – bei Werner kommt das mehr aus der Bewegung und dem sehr starkem „Richtungsgefühl“.
Mit Richtungsgefühl meine ich, dass er sehr gut darin ist, den Gegner mit plötzlichen Änderungen der Laufrichtung (ob mit oder ohne Ball – manchmal auch nur angedeutet) abzuschütteln oder zu destabilisieren, so dass sich ihm ein Weg zum Tor öffnet. Da sehe ich Sané noch nicht ganz so stark, deswegen kann der oft noch außen abgedrängt werden (aber dann mit seinem starken Linken flanken). Reus, Brandt und teilweise Müller (hauptsächlich ohne Ball) sind darin aber ebenfalls herausragend.

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Taktik-Ignorant 26. Juni 2018 um 14:21

Nur daß Werner dabei eine wesentlich bessere Figur abgab als Sané in seinen letzten Länderspielen, und das, obwohl er mehr Raum zur Verfügung hatte….

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tobit 27. Juni 2018 um 14:19

Sané hat aber auch nie den speziellen Kontext (besonders der eingerückte Hector war dafür entscheidend) bekommen, den Werner am Samstag hatte. Er wurde eigentlich immer in die Draxler-Rolle gedrückt – die käme Werner wahrscheinlich noch weniger entgegen als Sané, da beide keine herausragenden Kombinationsspieler in engen Räumen sind.
Sicherlich gab es aber noch andere Gründe für die Bevorzugung Brandts gegenüber Sané. Letzterer scheint sich bisher nicht wirklich ins teamgefüge integriert zu haben, wenn man den verschiedenen Medienberichten glauben darf.

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STF 25. Juni 2018 um 10:32

Guter Bericht, vor allem die taktische Bedeutung von Rudy kommt gut heraus.
Am TV sah es für mich so aus, als hätten die Schweden in der 1. Halbzeit einfach geschickt die Passwege um Kroos herum zugestellt. Das war quasi die „Raumdeckungsalternative“ zur mexikanischen Manndeckung. Und das hat auch beängstigend gut ab der 15. Minute funktioniert.
Die taktisch äquivalente Alternative auf der 6 zu Rudy wäre wohl im aktuellen Kader Ginter. Mit Gündogan sollte Kroos wohl entlastet werden.

Eine kurze Taktikanalyse des Spiels wäre: 4-2-3-1 mit schlechten Außenoffensiven in der 3er Reihe und und ungeklärter Aufgabenverteilung und mangelnde Absicherung bei den beiden 6er ist Murks.
Ganz untaktisch haben schließlich die Paraden von Neuer „uns“ im Spiel gehalten. Nach der roten Karte von Boateng und der Einwechslung von Brandt spielte Deutschland 1-3-5 gegen ein schwedisches 4-6-0, wobei die 6er Reihe im Mittelfeld sich leicht überspielen ließ und die Schweden trotz Überzahl auf der letzten Reihe diese in der Verteidigungsarbeit nicht ausnutzten – und eben Werner nicht „doppelten“, obwohl der im Minutentakt an seinem Gegenspieler vorbei lief. Glück gehabt, aber auch verdient gewonnen.

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Juwie 24. Juni 2018 um 19:13

Werner rückte nach der Pause doch eher nach links…

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Gatling 24. Juni 2018 um 17:29

Werner auf Links fand ich ebenfalls spitze, Reus wieder top. Die Verletzung von Rudy macht mir auch am meisten Sorgen, soweit ich das sehe ist er der einzige klar defensive Sechser im ganzen Kader. Gündogan und Khedira müsste Löw den Defensivzwang quasi vorschreiben. Wie gut das geht wird man sehen. Am besten natürlich wäre ein spielfähiger Rudy mit Maske.
Brandt ist für mich auch ganz klar Startelf Wunschkandidat anstelle für Draxler.

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Irenicus 24. Juni 2018 um 22:36

Brandt als Joker ist prima.
Ich fand Gomez super. Werner ist für mich sowieso eher ein flügelstürmer. Spielt er ja auch bei Leipzig. Ms sind da eher Augustin und Poulson. Links oder rechts fast egal. Wobei er gegen eine hochstehende Abwehr noch viel torgefährlicher ist.

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Klauß 25. Juni 2018 um 08:36

Warum ist eigentlich Lars Bender nicht dabei? Kann sowohl defensiven Sechser als auch IV sehr gut spielen…

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Ein Zuschauer 25. Juni 2018 um 11:04

Nicht so ei wirklich passender defsniver Sechser finde ich. In der Nationalmannschaft würde er wohle eher offensiv reinpassen und da gibt es bessere.

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tobit 25. Juni 2018 um 18:29

Wenn überhaupt hätte ich eher Sven Bender mitgenommen. Der spielt mittlerweile tatsächlich als IV (Lars eher Mal als RV) und hat unter Klopp schon eine sehr Casemiro-artige Rolle im Mittelfeld gespielt. Ich würde ihn ja generell nochmal gerne im Mittelfeld sehen, da er sich als IV spielerisch sehr gesteigert hat.

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Taktik-Ignorant 26. Juni 2018 um 14:27

An Sven Bender hatte ich auch gedacht. Rudy hat ein gutes Gefühl für die Räume, die es abzusichern gilt, und ein ordentliches Passspiel sowie einen guten Schuß, Ginter hat Vorteile im Kopfballspiel und in der Zweikampfhärte. Leider hat der ansonsten ausgewogene Kader auf der Position (auch wegen der Probleme, mit denen Gündogan zu kämpfen hat) einen Mangel an wirklich guten Alternativen.

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tobit 26. Juni 2018 um 14:58

Ginter (basierend auf seiner BVB-Zeit – Hecking-Teams tue ich mir nicht mehr an) hat gegenüber Rudy finde ich keinen Vorteil in der Zweikampfhärte. Er sieht vielleicht so aus und hätte alle Voraussetzungen dazu, setzt das aber nicht wirklich um. Auch sein Kopfballspiel ist nicht wirklich herausragend.

Bender strahlt mittlerweile einfach große Ruhe aus – und ist eben ein erstklassiger Abräumer.
Dazu kommt für mich seine sehr besondere Rollenpolyvalenz. Er kann nicht nur verschiedene Positionen ausfüllen (das können mittlerweile viele), sondern aus diesen Positionen heraus auch sehr verschiedene Rollen spielen. Vom etwas passiveren Khedira über Casemiro und Hummels bis zu einem verkappten Thiago Silva ist da alles möglich. Natürlich ist er etwas schwächer am Ball und in engen Räumen als meine (sehr hoch gewählten) Benchmarks – aber sonst wäre er ja nicht Iron-Manni sondern Alfredo di Stefano.

Taktik-Ignorant 26. Juni 2018 um 17:03

Bender – Sven oder Lars? So oder so, im Gegensatz zu Ginter ist keiner von beiden im Kader, was eine Diskussion über sie (wie über Sané, Petersen oder Wagner) zu einer rein akademischen Veranstaltung macht. Konkret kann Löw nur mit dem Kader arbeiten, den er hat. Und da ist Ginter eine realistische Alternative, wenn ein absichernder 6er mit defensiver Denke gesucht wird und Rudy verletzt ausfällt.

tobit 26. Juni 2018 um 17:17

Sven.
Natürlich ist das alles nur hypothetisch. Spaß macht es trotzdem.

Ginter würde ich nicht auf der Sechs sehen. Seine Kombination aus IV-Technik (auch wenn er da für einen IV prinzipiell gut ist) und mentaler Trägheit würde wahrscheinlich zu weiteren Problemen im Aufbau (#Pressingopfer) führen – ohne die defensive Zugriffslosigkeit zwingend zu beheben. Denn Zugriff ist wahrhaftig nicht Ginters Ding. Die anderen IV-Backups sind dort wesentlich weniger erprobt als Ginter und/oder haben dort (andere) absehbare Schwächen (z.B. Rüdigers leichte Abspielfehler). Wenn man Gündogan nicht rasant auf Linie bekommt (woran ich nicht mehr so recht glaube), bleibt einzig Rudy (Boateng und Kimmich wird Löw wohl nicht von ihren Stammpositionen abziehen) als Mann vor der Abwehr. Also alle Daumen gedrückt und auf Holz geklopft, dass dem nichts mehr passiert.

GU 26. Juni 2018 um 20:49

Über kurz oder lang wird Weigel auf die sechs rücken. Ist für Kroos für mich ein ähnlich guter Partner wie Rudy, da auch er tendenziell das Zentrum abdecken uns so Kroos‘ Abkippen ausgleichen kann.
In der jetzigen Mannschaft gibt es keinen wirklichen Ersatz für Rudy. Khedira und Goretzka sind keine Sechser und Gündogan hat, abgesehen von seiner Form, noch das Problem, dass er ein völlig anderes Spiel verkörpert.

Koom 27. Juni 2018 um 10:31

Würde es da am ehesten mit Süle als 6er versuchen. Solide Technik, kann ein Spiel gut lesen, solider Speed, hat die Position auch bei den Bayern mal behelfsweise gespielt. Das wäre dann zwar letztlich eh sowas wie eine verkappte Dreierkette, aber grundsätzlich wäre das wohl meine Wahl, wenn ich den Eindruck habe, dass weder Kroos, noch Khedira oder Gündogan den 6er vor der Abwehr geben wollen.

Taktik-Ignorant 25. Juni 2018 um 16:11

Rudy mit Maske ist nicht unbedingt so gut wie Rudy ohne Maske. Leider. Mich hat er auch positiv überrascht, für jemanden, der zu lange auf der Bayern-Tribüne geschmort hat, war viel Selbstverständlichkeit in seinem Spiel.
Ansonsten teile ich den Eindruck des Verfassers, daß die Probleme aus dem ersten Spiel nicht wirklich behoben, sondern allenfalls durch ein insgesamt auch nach hinten engagierteres Spiel allenfalls besser kaschiert wurden.
Da kam der deutschen Mannschaft wohl auch entgegen, daß die Schweden anders als Mexiko trotz Forsberg insgesamt nicht das Spielermaterial haben, um Pressingfallen in erfolgversprechende schnelle Konter münden zu lassen.
Es bleibt der Eindruck, daß es auch gegen Korea sehr harter Arbeit bedarf, um den Sieg einzufahren, der für eine fast sichere Qualifikation notwendig wäre.

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Gh 25. Juni 2018 um 17:07

Soll Rudy spielen? Gibt’s bei der Fifa kein Concussion Protocol und wenn nein: haben die ein Rad ab?

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tobit 26. Juni 2018 um 15:51

Im Fussball ist ein solches Protokoll wie im Football weder umsetzbar noch so bedingungslos notwendig. Es gibt einerseits wenige Vollkontaktzweikämpfe (und noch weniger mit Kopf-/Hals-Beteiligung). Andererseits kann man einen Spieler nicht mal eben für 10 Minuten in einem Zelt untersuchen ohne eine Mannschaft massiv zu benachteiligen.
Lösen könnte man das wie im Rugby (wo das Spiel ja auch konstant läuft und die Auswechslungen begrenzt sind) – wenn man das denn für unbedingt nötig hält. Dort darf bei solchen Verletzungen „temporär“ gewechselt werden. Ist der verletzte Spieler wieder spielfähig, kehrt er aufs Feld zurück und der Ersatz geht wieder raus (und kann später immer noch „regulär“ eingewechselt werden). Das würde im Fussball aber wahrscheinlich wieder zum Missbrauch einladen – ist halt ein wesentlich schmutzigeres Geschäft.

Generell würde ich aktuell Rudy mit Maske den ganzen Achtern ohne Maske vorziehen.

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tobit 27. Juni 2018 um 09:41

Tja, jetzt ist der Worst Case eingetreten. Rudy kann (nach mehrfachem Nasenbeinbruch und Narkose) nicht spielen. Aber klingt bisher so, dass er ab einem möglichen Achtelfinale wieder dabei sein könnte.

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Gh 27. Juni 2018 um 13:24

klar ist das umsetzbar und auch notwendig. im basketball gibts das auch (wo es vergleichsweise viele situationen oder weniger als im fußball gibt). wer eine gehirnerschütterung erlitten hat sollte eine gewisse zeit pausieren, um folgeschäden zu minimieren. natürlich sollte jeder mit gehrinerschütterung ausgewechselt werden. für so was das auswechselkontingent anzupassen wäre auch keine unmöglichkeit. um festzustellen, ob jemand eine gehirnerschütterung hat braucht man keine zwei minuten: heftigkeit des traumas erfragen und beschwerden des patienten. die eingehende neurologische und traumatologische untersuchung dient dazu festzustellen, ob MEHR als eine Gehrinerschütterung vorliegt, also eine blutung, eine fraktur oder ähnliches. leider ein thema, in dem sich der fußball seltsam rückständig benimmt. dass überhaupt diskutiert wird ob rudy spielen könnte…

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David 24. Juni 2018 um 16:07

Bei den Absicherungsproblemen die sich mal wieder auftaten, wundere ich mich eigentlich, dass nicht mal auf ein Dreiermittelfeld mit einem Sechser und zwei Achtern gesetzt wird. Auf der Sechs Rudy, Kroos als linker Achter und als rechter Achter je nach Spielsituation Gündogan oder Goretzka.

Brandt hat sich zwar erneut gut eingefügt, aber ob er das auch gegen einen Gegner der sich noch nicht mehr als 80 Minuten müde gelaufen hat bewirkt, ist eine andere Frage. Werner hat sich auf dem linken Flügel so gut gemacht, da könnte man ihn auch starten lassen, im Zentrum dann Gomez und Reus auf rechts.

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Eljero 24. Juni 2018 um 17:52

Sehe ich auch so. Die Rollenverteilung wäre in der Absicherung durch den 6er einfacher. Denke auch, dass gerade gegen stärkere Gegner so ein 433 einfach nochmal stabiler wäre. Rudy der einzige 6er mit genug defensivbewusstsein.

Gegen tiefstehende Gegner ist ein Spieler wie Werner auf dem Flügel perfekt. Finde es teilweise zu eintönig und eher stur dauernd mit hohen AV zu spielen (kimmich noch mehr als hector). Die meiste Gefahr entstand mehr durch ein auflösen im 1gg1 als das bloße flanken von kimmich, wobei einige mit sicherheit gut waren. Hätte gerne mal eine variante gesehen mit zwei breiten isolationsdribblern auf dem flügel. Personell mit sane (ja, nicht möglich :D) und werner, wobei ich letzteren nicht unbedingt so bezeichnen würde. Ähnlich wie coman regelt er das über seine schnelligkeit. Wenn die AV mehr im halbraum sind, hilft das naturlich auch im gegenpressing und der konterabsicherung. Vielleicht auch einfach eine Kombination aus beiden Möglichkeiten.
Denke aber, dass löw dabei bleiben wird. Die konterabsicherung war ja gerade in der aufbauraute mit boateng rechts und vor allem rudy im zentrum deutlich besser als gg mexiko. Um im Turnier weit zu kommen ist aber noch entscheidender, dass man ähnlich wie in brasilien 2014 eine gute stabilität gegen den Ballhat.

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Taktik-Ignorant 26. Juni 2018 um 14:52

Insgesamt wäre eine Fortsetzung der Taktik mit Werner auf links vor allem gegen tief stehende Gegner sinnvoll, wobei die Mitte dann von Gomez zu besetzen wäre. Nur hat der nach meinem Geschmack einige Chancen zuviel liegen lassen….

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CHR4 24. Juni 2018 um 20:32

kann man sicher machen – für mich ist aber entscheidender, das überhaupt der 6er da ist – mir egal ob in
8—8
–6–
oder
—–10—
—8——
——6—

nur bitte nicht schon wieder
—–10—-
–8—–8—
————
—–IV—-
—IV——

!!

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KS 24. Juni 2018 um 14:47

Ich fand Schweden ehrlich gesagt recht schwach. Vor allem die Rolle von Claesson, insbesondere in der zweiten Halbzeit, ist mir ein Rätsel. Er hat sich, wie im Artikel erwähnt, lose an Kroos orientiert, aber mit recht grossem Abstand. Dadurch hatte Werner links viel Platz für 1-gg-1-Szenen, dazu gab es dann im Rückraum Lücken, in die Kroos mehrmals rein gestossen ist. Ich frage mich, wieso Deutschland dies nicht viel konsequenter ausgespielt hat? Ganz allgemein das Herausrücken der schwedischen Aussenverteidiger fand ich problematisch, das sah nicht sattelfest aus. Trotzdem konnte Deutschland dies fast nicht ausnützen. Haben die Autoren hier oder die Leser Erklärungsansätze dafür?

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NRG 24. Juni 2018 um 11:24

Mal zwei Regelfragen – ich fand den Schiedsrichter generell gut und denke nicht dass es gross etwas zu diskutieren gab. Aber einfach interessehalber wie ihr es hier seht:

– Hätte es in der 13. Minute Elfmeter geben müssen? Können? Und rot?
– Die zweite gelbe gegen Boateng fand ich recht hart – hätte der Schiedsrichter das auch ohne Verwarnung ahnden können?

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Daniel 24. Juni 2018 um 12:55

– Kein Elfmeter geht in meinen Augen klar. Boatengs Einsatz ist-im Rahmen der üblichen Regelauslegung-zu wenig für ein Foul. Zudem kommt Berg zum Abschluss, auch das spricht gegen Elfmeter.
– Kann man schon gut geben. Ich würd nicht sagen, dass man sie absolut zwingend geben muss, aber das war ne heftige Grätsche von Boateng und sowas wird meistens mit gelb gewertet. Ein so erfahrener Verteidiger wie Boateng muss sich da hinterfragen, warum er gelbvorbelastet in einer solchen Spielsituation eine solche Harakiri-Grätsche begeht.

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Koom 24. Juni 2018 um 14:37

1.) Können – ja. Müssen… Immer vage zu sagen. Dazu gab es letztlich zu wenig Terz. Rot vermutlich nicht.
2.) Natürlich hätte er nicht gelb-rot geben müssen. War aber absolut vertretbar. Unnötige Grätsche, hat nicht den Ball gespielt und ist schon relativ hart in die Beine.

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dis 24. Juni 2018 um 19:22

also im kicker stand. dass der video ref dem haupt ref hätte nahlegen sollen, sich die szene nochmal anzuschauen. denn es war strafstoß und gelb. laut ifab.
warum er es nicht gemacht hat und was es soll, am ende so dann doch dem menschlichen fehler bei so einer gravierenfen sache freien lauf zu lassen, verstehe wer will. meinetwegen sollen sie ruhig gewinnen, aber mit so einer inkonsequenten auslegung kann man sich den video proof im zweifel auch sparen..

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Taktik-Ignorant 26. Juni 2018 um 14:56

Weder der Schiedsrichter noch der Videoschiedsrichter haben die Szene als strafstoßwürdig eingestuft. Ich neige dazu, mich dem „zu-wenig“-Urteil anzuschließen. Wer allerdings solche Chancen zuläßt, muß sich nicht wundern, wenn es häufiger zu solchen strittigen Strafraum-Szenen kommt. Ärgerlich finde ich, daß immer noch Leute neben einem Strafstoß eine rote Karte fordern, aber das ist ein anderes Thema.

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LePuce 24. Juni 2018 um 18:34

aus meiner Sicht Strafstoß, aber schwierig zu sehen. Und im Moment des Kontaktes schießt der Stürmer. Kann man also (mit etwas Glück) laufen lassen. Wenn der Schiedsrichter pfeift, ist es dann Strafstoß plus Gelb (nicht mehr Rot, weil Foulspiel ballorientiert war, im Strafraum).
Die gelb-rote Karte war korrekt, ohne Diskussion.

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CHR4 24. Juni 2018 um 20:28

zu 1. kann man geben, muss man aber nicht – mir war es auch zu wenig – aber natürlich gab es eine Berührung – verglichen mit dem Dopplklammern der Schweizer gegen Serbien , das Brych nicht gahndet hat, war das für mich erst recht zu wenig 😉
zu 2. ist ok – mich ärgert, die 1. gelbe: die hätte sich ein MF von uns holen müssen und nicht der IV dahinter …

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vampy 24. Juni 2018 um 10:47

Am Ende einer der großartigen Siege der Mannschaft. Was für ein Jubel! Gomez war auf den Bildern kaum wieder zu erkennen^^ Glückwunsch an uns alle!

„Best never rest“ ist das richtige Motto, aber von unserem Weltmeistertrainer beinahe nicht mehr ausreichend umgesetzt. Der „Fluch des Weltmeister“ bei der darauf folgenden WM ist kaum mehr zu leugnen.

Erkenntnisse nach Abpfiff: 1. Stindl fehlt! (Er wird weiter fehlen.) 2. Die Rudy-Alternative ist gut, sogar mit gebrochener Nase. 3. Werner kann auf der Seite linksaußen Sané ersetzen. 4. Reus: Man of the Match. – Bitte ein Bud! 5. Brandt kann ein entscheidender Faktor werden, um Spiele zu gewinnen. 6. Draxler soll nicht von Beginn an spielen. 7. Gomez darf spielen und Tore machen. 8. Es geht auch ohne Özil und Boateng, etc.

Heute morgen vermisse ich ein Alternativ-Interview mit Löw, wenn es nicht geklappt hätte. Und, die fristlose Entlassung dieses einen Typs aus dem Betreuerstab, der sich daneben benommen hat…

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Ck 24. Juni 2018 um 10:45

Mit Rudy vor den IV und Boateng als rv/ra Absicherung sah das defensiv wieder besser aus. Gündogan als Ersatz gefiel weit weniger.
Wenn man jetzt noch Brandt für Müller und Özil für Draxler, Reuß – Özil – Brandt, dann kann das schon was werden.

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NRG 24. Juni 2018 um 11:31

Rudy war der Hammer. Hoffe es war nicht das letzte Mal, dass Löw sich Rudy-Kross entscheidet.

Aber vorne fand ich es gestern schon ziemlich effektiv mit Werner-Reus-Müller und Gomez. Alternativ gerne mit Brandt auf links und je nach Gegner Werner oder Gomez vorne. Weder Draxler noch Özil haben mich bisher restlos überzeugt, auch wenn die Kritik an Özil häufig recht substanzlos war/ist.

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dermomentderballabgabe 24. Juni 2018 um 12:02

genau. wann erkennt unser Raumdeuter endlich seinen Platz auf der Bank. Müller war mal wieder unterirdisch. Ich finde Müller ist der Problembär in der Offensive. Er ist kein Außenbahnspieler mangels Speed, Technik, aber auch als 10er fehlt ihm die Technik. Leider ist Müller nur in Spezialeinsätzen zu gebrauchen aber nicht in der Startformation. Ich tendiere auch zu Reuß-Özil-Brandt im OM. leider hat Löw ja den Sane zu Hause gelassen (den besten deutschen Stürmer zuhause zu lassen ist einfach nur dumm) aber zum Glück Werner geht ja auch gut ab auf aussen. Bin einverstanden damit, daß Kroos- Gündogan nicht wirklich ein gutes 6er Gespann ist, beide sind eher 8er oder Gündogan gar 10er. Aber Khedira draussenzulassen war eine gute Entscheidung. Es fehlt uns ein Schweinsteiger Typ.

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Daniel 24. Juni 2018 um 16:27

„Er ist kein Außenbahnspieler mangels Speed, Technik, aber auch als 10er fehlt ihm die Technik.“
Das war schon immer so und eigentlich auch allen bekannt. Müller muss als eine Art Schattenstürmer spielen, der versucht, Lücken in der gegnerischen Formation zu finden. Im Dribbling oder auch im Passspiel ist er kaum zu gebrauchen. Der Fußball hat sich in meinen Augen ein wenig wegentwickelt von Müller. In den letzten Jahren hat es ja einen gewissen Rollback zurück zu mannorientierteren Defensivspielweisen gegeben. Das ist ein Problem für Müller, dessen individuelle Fähigkeiten Mann gegen Mann auf Topniveau unterdurchschnittlich sind. Seine große Stärke von einst, die Lücken in einer raumorientierten Spielweise zu finden, kommt immer seltener zum Tragen. Müller war in seinen frühen Jahren der perfekt passende Spieler für die Spielweise sowohl der eigenen Mannschaft als auch der Gegner: Bayern lockte die Gegner auf die Flügel, wo diese mit vielen Spielern (doppeln, trippeln) extrem den Raum um Ribéry und Robben verdichteten und dabei logischerweise anderswo Räume öffneten. Müller war wahrscheinlich der beste Spieler der Welt darin, sich in diesen Räumen anspielbar zu machen. Mittlerweile arbeiten die Mannschaften wieder mit deutlich mehr Mannorientierungen als zu Anfang der 10er-Jahre. Dadurch gibt es weniger dieser Räume und individuelle 1-gegen-1 Fähigkeiten werden auf allen Positionen wieder wichtiger, wovon Leute wie z.B. ein Leroy Sané profitieren. Wie jeder Trend wird sich auch das wieder umdrehen, aber dann wird Müller wohl schon nicht mehr auf hohem Niveau spielen. Ich fürchte leider, dass die großen Zeiten von Thomas Müller vorbei sind.
Unabhängig davon ist er gestern auch einfach nicht an sein Leistungsvermögen rangekommen, das war wirklich ganz schwach. Eine der wenigen Fähigkeiten am Ball, die bei ihm auf hohem Niveau sind, seine meist sehr guten Flanken. Aber gestern war auch davon nichts zu sehen, stattdessen hat er mehrfach mit gefühlten 100 km/h die einigen Stürmer im Strafraum abgeschossen. Keine Ahnung, was das sollte.

Ich seh es auch nicht so, dass Müller noch sankrosant ist und hätte ihn eher rausgenommen als Özil (der gestern als Anspielstation im Zehnerraum ziemlich gefehlt hat, wie ich finde). Dennoch würde ich davor noch Draxler rausnehmen. Als beste Besetzung würde ich auch Reus-Özil-Brandt ansehen.

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Janosh 24. Juni 2018 um 17:38

Brandt hat in beiden Spielen als Joker ordentlich Dampf gemacht. Das sollte Löw m.E. bewahren und ihn nicht in der ersten Elf „verpulvern“.
Rudy neben Kroos war richtig gut. Das Spiel kippte regelrecht, als Rudy runter musste.
Draxler gehört m.E. nicht in die Startelf, da er in beiden Spielen nicht überzeugen konnte.
Gomez dagegen hat sich seinen Startelfeinsatz gegen Südkorea auf jeden Fall verdient.

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kalleleo 24. Juni 2018 um 19:53

Bin mir nicht sicher ob Brandt schon soweit ist bei einer WM von Anfang an zu spielen. Ich denke gerade die Nervenstärke eines Thomas Müller und seine Einstellung sind ein großer Pluspunkt. Gerade wenn viele WM-Neulinge wie Werner, Gündogan, Reus, Kimmich, Rüdiger auf dem Platz stehen kann das durchaus wichtig sein, jemanden zu haben der mehr Erfahrung mitbringt.

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CHR4 24. Juni 2018 um 20:22

das waren wieder zwei Gegner, die exterm tief standen, da wird es für Müller schwer überhaupt Räume zu finden – aber Werner tat sich zentral ja ebenso schwer

wie wichtig gestern die Psyche war hat man wieder in vielen Szenen gesehen – von daher sehe ich das wie kalleleo

nebenbei: trotzdem war der Kopfball von Müller relativ knapp nur am Tor vorbei – dafür war der von Gomez kurz vor Schluss viel zu zentral aufs Tor …

je mehr die Gegener selbst wieder spielen wollen (Brasilien, spanien), desto mehr Räume wird der Raumdeuter auch wieder finden …

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Klauß 25. Juni 2018 um 08:35

Finde, gegen hinten eng stehende Gegner hätte ein Götze gut getan.

H 25. Juni 2018 um 02:58

Ich denke, mit Özil statt Draxler wäre der Aufbau stabiler gewesen. Brandt statt Müller in der Startelf ist für Löw vermutlich zu revolutionär, würde ich aber auch gerne sehen (Rudy- Kroos – Reus – Özil – Brandt). Im Lauf des Spiels Gomez bringen und Werner auf den Flügel zu stellen scheint mir eine gute Variante.

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Taktik-Ignorant 26. Juni 2018 um 15:09

Ich persönlich finde es schade, daß Müller, dem von der eigenen Einstellung her sicherlich nichts vorzuwerfen ist (siehe seine Laufleistungen), nicht so zur Geltung kommt, und fragte mich schon seit einiger Zeit, warum er zuletzt weniger seine Stärken hat ausspielen können. Danke hier an Daniel und CHR4, die dafür ziemlich schlüssige Erklärungen liefern. Ich hoffe, daß Müller, falls Deutschland weiterkommt und auf Gegner trifft, die nicht nur „den Mannschaftsbus vor dem eigenen Tor parken“, auch wieder die Räume findet, in denen er Gegnern weh tun kann.
Im Übrigen war ihm eine gewisse Inkonstanz schon früher eigen, starken WMs 2010 und 2014 stand eine schwächere EM 2012 gegenüber, und 2016 war auch nicht gut, aber da fehlte es der Offensivabteilung insgesamt an Durchschlagskraft. Die Position auf der rechten Seite scheint mir hingegen weniger problematisch, die hat Müller beispielsweise auch bei der WM 2014 und dort durchaus erfolgreich ausgefüllt (übrigens mit unterschiedlichen taktischen Herangehensweisen, man vergleiche die Artikel bei Spielverlagerung z. B. zum Frankreich- und zum Brasilienspiel).

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AK59 24. Juni 2018 um 10:42

Sehr interessanter Ansatz mit der verkappten/pendelnden Viererkette, die im Spielaufbau dann doch zu einer Dreierkette wurde: Boateng ziemlich weit rechts, um seine weiträumigen Pässe nach pressingziehenden Kombinationen zu spielen, Rüdiger als Pivot in der Mitte und Kroos in seinem geliebten defensiven, linken Halbraum, nachdem Hector ziemlich weit nach vorne rückte. Passend ergänzt wurde das Trio durch Rudy, der eine Raute im Aufbau herstellte und somit den schwedischen Zweiersturm permanent im 4 vs 2 einsperrte. Well done!

Auch sehr stark fande ich Timo Werner. Sehr viel in Bewegung, immer wieder in passende Räume eingetaucht und oftmals auch den Pass hinter die gegnerische Abwehr gefordert. Ein Beispielt hierfür war der Pass von Kimmich hinter den schwedischen RV, den Werner zwar in einer ungüstigen Position annimmt und wieder zurückspielt, trotzdem gewann man sehr simpel ca. 20m an Raum. Auch hevorzuheben ist seine Bereitschaft oft das 1vs1 zu suchen…meine Frage aber hier: Wenn das die Anweisung von Löw war, warum ist dann ein Sané zuhause?

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Fabimueller 24. Juni 2018 um 17:29

Beide Tore sind aus Situationen entstanden, in genau denen Sane seine Stärken hat. Bin da absolut bei dir. Warum Löw es in der Vorbereitung nicht geschafft hat, diese für Sane zu kreieren ist mir ein Rätsel.
Werner hat das gestern in der zweiten Halbzeit gut gemacht, aber ein zweiter Spieler, der mal einen 1vs1 Situation auf Außen für sich entscheidet und Durchbrüche erzeugt, würde dem Offensivspiel gut tun.

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JF11 24. Juni 2018 um 21:40

War auch mein erster Gedanke nachdem ich Hektor im linken halbraum hab rumschwirren sehen. Evtl hat Löw Hektor in dieser Rolle unterschätzt und alles nur draxler/reus hierfür vorgesehen?

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zs 24. Juni 2018 um 09:55

Der nicht gegebene Elfmeter plus rote Karte ist m.E. ein Skandal, der Weltmeister soll wohl (noch) nicht ausscheiden.. Video Beweis wird zwar besser umgesetzt als in der Bundesliga, aber lässt halt auch weiter viel Spielraum für Manipulationen.

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Juwie 24. Juni 2018 um 19:22

Liebe(r) zs,
das ist ein Taktik-Portal. Diskussionen um Schiedsrichterentscheidungen bitte andernorts (bei „Collinas Erben“?) führen.

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Koom 24. Juni 2018 um 09:41

Danke für den prompten Artikel und seine sachliche, beinahe optimistische Art. Ein Spielverlauf bekommt bei Rückstand immer einen sehr negativen Anstrich, aber in der Tat war ja einiges besser und ansonsten lehrreich.

Was den zweiten „Sechser“ neben Kroos angeht: Ist das von Löw so geplant? Sowohl Khedira als auch Gündogan spielen da einen glasklaren 8er, den die Defensive nur minder juckt. Versteh ich einfach nicht, warum die so dermaßen hoch spielen. Und nach dem Mexiko-Spiel sollte man eigentlich wissen, dass man eher eine Absicherung vor der Kette braucht.

Bei Müller und Kimmich hat man den Eindruck, dass die nicht im Verein zusammenspielen. Stellen sich teilweise Laufwege zu. Und sowieso Müller: Für mich ein dringender Kandidat für den Bankplatz. Außer Rumplärren kommt aktuell nichts. Diese Holzfußschußflanken krieg ja sogar ich hin (ok, nicht nach 85 Minuten Rennen), strukturell kommt sehr wenig, technisch traditionell ja wenig und defensiv ist er aktuell sehr nachlässig. Brandt oder Reus auf seiner Position wären ein großer Gewinn.

Vielleicht finden sich ein paar weitere Dinge: Werner ist gut, aber für die N11 noch kein brauchbarer MS. Der geht dort einfach unter, kriegt keinen Platz. Er ist leider zu sehr noch Konterstürmer, die Klassenunterschied als MS zu Gomez ist immens. Als LA hingegen war er sehr hilfreich mit seinem Speed – aber da kann man auch Brandt bringen.

Generell muss man hoffen, das Rudy rechtzeitig fit wird. Die Alternativen sind aktuell sehr schlecht.

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Daniel 24. Juni 2018 um 18:19

„Was den zweiten „Sechser“ neben Kroos angeht: Ist das von Löw so geplant? Sowohl Khedira als auch Gündogan spielen da einen glasklaren 8er, den die Defensive nur minder juckt. Versteh ich einfach nicht, warum die so dermaßen hoch spielen. Und nach dem Mexiko-Spiel sollte man eigentlich wissen, dass man eher eine Absicherung vor der Kette braucht.“
Das frag ich mich auch. Dass Gündogan, Kroos, Khedira und Co keine Ankersechser (oder überhaupt Sechser) sind haben wir ja schon vor dem Turnier hier besprochen. Trotzdem müssen Mittelfeldspieler (vor allem auf diesem Niveau) eigentlich in der Lage zu sein, ihre Rolle entsprechend anzupassen-auch Bastian Schweinsteiger war ja kein ausgebildeter alleiniger Sechser, sondern ursprünglich offensiver. Trotzdem hat ihn das nicht davon abgehalten, die Rolle herausragend auszufüllen, als er merkte, dass er der Mannschaft so am besten helfen kann. Auch bei Bayern hat beispielsweise gegen Real Madrid Thiago einen sehr guten defensiven Sechser gegeben, obwohl das seiner normalen Spielweise eher nicht entspricht.
Im deutschen Mittelfeld hab ich hingegen bisher den Eindruck, dass jeder seinen Stiefel runterspielt, ohne sich für das Spiel der Mannschaft als Ganzes groß zu interessieren. Der Stiefel von Rudy passt halt am besten zu den anderen Stiefeln im Mittelfeld. Trotzdem muss ich sagen, dass die erneuten Probleme im Mittelfeldspiel bei mir eine gewisse Enttäuschung gegenüber sowohl dem Trainerstab als auch den beteiligten Spielern hervorruft. Löw hat die Probleme offenbar prinzipiell erkannt, sonst hätte er ja nicht Rudy gebracht. Warum hat er dann nicht entweder Kroos oder Gündogan striktere Positionsanweisungen gegeben, um den Verlust von Rudy zu kompensieren? Von ihren prinzipiellen Fähigkeiten müssten beide eine zu Rudy ähnliche Rolle gut ausfüllen können. Aber auch wenn Löw das nicht tat hätte ich mir von beiden die Spielintelligenz erwartet, auch eigenständig sich ein wenig an ihre Umgebung anzupassen.

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CHR4 24. Juni 2018 um 20:09

ich hatte gestern das Gefühl, Gündogan ist mit dem Kopf woanders, das war gestern offenisv wie defensiv nicht das, was ich mir von einem Mittelfeldspieler, der bereits im Champions-Laegue-Finale stand und unter Pep bei City spielt erhofft habe … 🙁 – für mich sonst absolut unerklärlich
ok auch an Thiago hat man schon hesehen, dass man mitunter etwas Anlaufzeit braucht, wenn man ungeplant kalt reinkommt, aber gestern ging der gefühlt auch max. lauwarm wieder runter – gebrann(d)t hat da er nciht gerade …

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dermomentderballabgabe 24. Juni 2018 um 23:17

ich glaube Gündogan wollte zuallererst Fehler vermeiden. Seine Passquote war ja auch beindruckend. Es waren eben kaum oder keine Risikopässe dabei. Aber ich bin komplett bei Daniel. Kroos oder Gündogan oder Khedira müssten doch eigentlich wissen worum es geht. Man kennt ja nicht die Anweisungen des Trainers aber ich fürchte da kam nicht so viel. Vielleicht übernimmt jetzt ja nach dem super Tor der Kroos diese Verantwortung, und spielt den Anker, was bei Real zwar nicht seine Position ist, aber er könnte das locker spielen, ein zweiter Pirlo eben. Aber gebt euch das, der Reus hat jeden Zweikampf gewonnen. Solche Leute müssen spielen allein der Moral wegen. ( Ist auch ein taktisches Element).
Bin auch eigentlich Müller Fan aber die beiden Letzten Spiele waren katastrophal, zumindest hat er sich gegen Schweden etwas reingekniet. Aber blass blieb er trotzdem

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Koom 24. Juni 2018 um 23:29

Schwache Form etc. ist alles, was ich irgendwo verstehen kann. Aber dieses taktische Null-Verhalten von insbesondere Gündogan und Khedira, sicherlich aber auch von Kroos, ist für mich erschreckend. Egal, ob es eine oder keine Vorgabe seitens des Trainers ist: Das da ein schlimmes (Verantwortlichs-)Loch ist, ist offensichtlich.

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Taktik-Ignorant 26. Juni 2018 um 15:21

Zur Reaktionsfähigkeit von Löw und zum Ausfall von Rudy: Löw hat ja mit der Hereinnahme von Rudy auf das erkannte Problem reagiert, und Rudy paßt auch in die Rolle des absichernden 6ers. Kroos und Gündogan passen da eben nicht, und eine Traineranweisung macht aus diesen 8ern auch keine 6er. Von daher war es gegen Schweden wohl ein bewußtes, mangels personeller Alternativen eingegangenes Risiko von Löw, Gündogan für Rudy reinzunehmen. Bin gespannt, wie der BT diese Problematik gegen Südkorea angeht, weil Rudy wohl ausfällt.

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Hubert 24. Juni 2018 um 08:56

– Ein direkter Freistoß. Nachdem der Winkel zu spitz war ‚indirekt‘ und traumhaft ausgeführt.
– wenn man es sich in der Widerholung aunschaut: Im Strafraum sind 11 Schweden und nur 4 Deutsche. Wäre nur einer der Schweden am lange Pfosten gestanden wäre der Freistoß nicht ins Tor gegangen.

Werner auf LINKS war eine deutliche Bereicherung des Spiels.

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CHR4 24. Juni 2018 um 20:02

Werner auf LINKS – ja bitte wieder!

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Gh 24. Juni 2018 um 07:11

Mal ganz ehrlich: Schweden hat das gesamte Spiel nicht besonders gut verteidigt. „Sie standen tief“ passt da als Beschreibung ganz gut, mit Betonung auf „standen“. Ich habe selten in einem Konzept zwei tief stehender Viererketten einen Gegner so ungestört zwischen den Ketten agieren sehen.

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Kintaro-Oe 24. Juni 2018 um 05:18

Mir haben die offensive Ausflüge von Boateng sehr missfallen. Ich begreif es nicht, wieso man seine Präsenz 20-30 Meter vor der gegnerischen Tor benötigt. Wieso muss Boateng den Kimmich auf dem rechten Flügel unterstützen und dafür seine Position in der Abwehr vernachlässigen. Es gab mehrer Szenen, wo die Schweden ein Konter/Angriff ausführten und Kroos gemeinsam mit Rüdiger die Defensiv Linie bildete, während Boateng vor dem Gegnerischen Strafraum Bälle verteilt hat.

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kalleleo 24. Juni 2018 um 10:40

Im Prinzip sind diese Vorstöße ganz gut geeignet um dann eine Verlagerung nach linksaußen zu bringen (quasi das äquivalent zum typischen Kroos-Pass nach rechtsaußen). Allerdings hat Boateng das gestern auch für mein Gefühl etwas zu oft und zu ungeduldig probiert, so dass dann eben einige Bälle unnötig verloren gingen.

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FS 24. Juni 2018 um 10:59

Generell scheint die Abstimmung in der Mannschaft mit Blick nach hinten nicht wirklich zu passen. Boatengs Stellungsspiel und Entscheidungsfindungen waren teils sehr fahrig, wie beim 0:1 als er viel zu hoch schon als rechter Außenverteidiger steht und Rüdiger ihn als letzter Mann unter Druck nicht anspielen kann. Dann das unnötige taktische Foul am Mittelkreis mit der ersten Gelben und später noch das übertriebene Einsteigen bei der 2. Gelben, passen in das Bild. Aber gut, vielleicht tut ihm eine Zwangspause gut.

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Koom 24. Juni 2018 um 11:21

Viel zu viele Spieler mit reiner Offensivdenke. Selbst Neuer ist eher ein offensiv denkender Torwart, alle anderen in der Aufstellung (außer Rüdiger, mit Abstrichen Hector) sind vom Naturell Offensivspieler, die in jeder Spielsituation immer eher die Chance zur eigenen Offensive sehen und im zweiten Schritt erst die Gefahr für die eigene Defensive. Da stimmt es an der Balance einfach nicht ganz.

Schweinsteiger und Lahm bspw. waren fürs Offensivspiel wichtig, aber beide haben auch sehr viel Defensivdenke in ihrem Spiel gehabt. Kroos bewegt sich und spielt ähnlich wie Schweinsteiger, ist aber eher ein reiner Offensivspieler.

Allein aus Balancegründen kann man hoffen, dass Rudy wieder schnell fit wird. Rüdiger sollte sich nicht so sehr von Boateng anstecken lassen und eher konservativ abräumen – insgesamt ist die Balance dann besser.

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Ron 24. Juni 2018 um 19:35

Wäre es da eine Alternative gewesen wieder einen Kramer mitzunehmen? So als zweite defensive Variante für Rudy? Die Frage ist natürlich wen man dafür zu Hause hätte lassen müssen…

Nur die „Luxussituation“ von 2014, bei der man mit Lahm einen Weltklassedefensivmittelfeldspieler immer in der Hinterhand hatte, die ist dieses Mal nicht gegeben. Ab spätestens dem Viertelfinale stellt sich der Gegner ja eher nicht mehr (nur) hintenrein.

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Ron 24. Juni 2018 um 19:45

Oh, ich hab Goretzka dabei ganz vergessen. Kann man ihn eigentlich als eher defensiv oder offensiv bezeichnen?

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CHR4 24. Juni 2018 um 19:59

und vergessen, dass Kimmich sicher auch ein sehr guter 6er wäre … (also doch wie 2014 😉 ) – nur hat er es die letzte Saison nicht wie Lahm damals häufiger im Verein spielen dürfen …

Goretzka ist eher ein Box-to-Box-Achter mit Zug nach vorne. Aber außer Rudy vll. der einzige, der auf rechts im MF noch nicht defensiv zu wenig in einem Spiel gemacht hat 😉

nach dem, was Khedira und Gündogan bisher defensiv (an)geboten haben würde ich falls Rudy noch ausfällt, sehe ich Goretzka als Option – die andere wäre drei IV spielen zu lassen

Gh 24. Juni 2018 um 20:08

Die Dt. Nati kann in diesem Turnier bislang nur eins: dynamischen Angriffsfußball mit vielen Überladungen. Was sie nicht kann: längere ruhigere Ballbesitzphasen (wär zB nach den ersten 15 Min gegen Schweden angezeigt gewesen, stattdessen lassen sie den Schweden den Ball, die den gar nicht richtig wollten). Und tief verteidigen und kontern (kontern müssten sie eigentlich können, also können sie wahrscheinlich nicht tief verteidigen). Erinnert mehr so an Klinsis 2006er als an Löws 2014er-Team. Mal sehen, auch das kann reichen, um die WM zu gewinnen.

Daniel 24. Juni 2018 um 21:05

Goretzka ist ein klarer Box-to-box-player und in seinem Profil redundant mit Khedira. Er hat in diesem Kader wenig Mehrwert, ist das Backup von Khedira, der selbst schon als Spielertyp in der momentanen Konstellation problematisch ist. Zudem war Goretzkas Rückrunde auch eher schwach. Ich denke nicht, dass er bei diesem Turnier eine relevante Rolle spielen wird. Man hätte ihn recht problemlos für einen Sechser aus dem Kader streichen können. Kramer ist für mich auch eher ein Achter, aber anpassungsfähiger und kann auch recht gut auf der Sechs spielen. Gleichwohl war auch seine Saison (auch verletzungsbedingt) nicht so der Hit, insofern hätte für mich eigentlich nichts für ihn gesprochen im Vergleich zu richtigen defensiven Mittelfeldspielern wie Weigl und Demme.

FAB 25. Juni 2018 um 14:57

Bei Schalke gab es wohl schon die Überlegung nach der Ausbootung von Max Meyer auch mal Goretzka auf der 6 spielen zu lassen. Tedesco hat sich dann aber wohl dagegen entschieden und dann eher Bentaleb auf die 6 gestellt.
Ich finde dass er das potentiell schon könnte und würde auch vermuten, dass er seine Position etwas disziplinierter halten würde als Khedira oder Gündogan, aber man weiß es halt nicht … ich denke aber in der Doppelsechs mit Kroos und mit einer Dreierkette dahinter könnte ich mir das gut vorstellen …
Dennoch bin ich gespannt, was Löw gegen Südorea stellt. Rudy wird wohl eher nicht spielen können, einfach wieder zurück zu Kroos / Khedira würde mich auch wundern …
Meine Wunschaufstellung würde so aussehen:
Neuer
——–Süle, Hummels, Rüdiger——-
Kimmich—————————Brandt
——-Goretzka————Kroos———
————–Gündogan——————–
———-Reus———————————-
———————Müller——————-

Die Idee: die Dreierkette würde den 6er vielleicht einigermaßen obsolet machen. D.h. Spielaufbau und Absicherung könnte auch durch die Dreierkette (insbesondere durch Hummels) erfolgen. Kroos der je nach Spielrhythmus sowieso relativ tief auf links stehen würde, Goretzka dann eben auf rechts zur Absicherung von Kimmich.
Gündogan weil er zentral besser geeignet ist, den Gegner nach hinten zu drücken als Özil.
Südkoreas Konter laufen zum Großteil über Son aus relativ zentraler Position, teils auch über Hwang auf links, d.h. hinter Kimmich bräuchte es schon noch eine Absicherung, über Südkoreas rechte Seite läuft aber eher weniger. Insgesamt wird es wohl darum gehen, Südkorea den Spielrhythmus aufzudrängen, eigentlich auch eine Stärke von Gündogan.
Brandt weil er einfach jetzt rein muss, ich denke durch Südkoreas Zentrumsfokus, könnte er sogar weitgehend hoch auf dem Flügel bleiben.
Müller diesmal ganz vorne drin, sozusagen als seine „letzte“ Chance zur Sicherung seines Stammplatzes. Werner kann man vielleicht auch mal „schonen“, sonst ist der nach der Gruppenrunde wirklich schon kaputtgespielt.

Taktik-Ignorant 26. Juni 2018 um 15:26

Goretzka hat ähnlich wie Khedira seine Stärken im Box-to-Box-Spiel und war im ConfedCup gut, aber da sicherten auch Rudy und/oder Can ab. Ich weiß nicht, wie sehr er für eine absichernde 6er-Rolle taugt. Im übrigen habe ich auch bei ihm wie bei vielen anderen in der Nationalmannschaft den Eindruck, daß er seit einigen Monaten deutlich an Formstärke eingebüßt hat.

Koom 26. Juni 2018 um 16:51

„Seine Stärken hat er…“. Das mag stimmen. Aber sowohl ihm, als auch Gündogan und Khedira kann man sicherlich sagen, dass sie eine bestimmte taktische Aufgabe erfüllen und nicht einfach „nur ihre Stärken“ ausspielen. Wobei es einem ein Stück weit so vorkommt, dass alle einfach nur grob positioniert werden und dann wie im Verein spielen. Insbesondere in der Mittelfeldzentrale wirkt das schon sehr, wo Kroos einen Casemiro hinter sich gerne wissen würde, Gündogan sowieso nur ala Alonso früher durchs Gegenpressing totgehetzte Angreifer einsammeln muss und Khedira kennt eine eisenharte Dreier- oder Viererkette hinter sich.

Sicherlich sind alle 3 keine Supergrätscher, aber die tiefe Position zu halten, dort einen wichtigen Raum besetzen – ist doch eigentlich keine dramatische Aufgabe?

dermomentderballabgabe 24. Juni 2018 um 23:26

also Lahm als weltklasse 6er zu bezeichnen geht mir dann doch zu weit. Ich würde eher behaupten Mustafis Verletzung hat uns den Titel beschert weil dann eben endlich Schweisteiger auf der 6 einsteigen konnte, und Lahm wieder Aussenverteidiger spielte. Lahm war ne ganz ok Notlösung aber gute Spiele hat auf dieser Position ein paar mal bei Bayern gegen Augsburg oder ähnlich abgeliefert. Aber sowohl Pep als auch Löw haben ihn nie ernsthaft im Mittelfeld gesehen

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Pat 24. Juni 2018 um 23:33

Man könnte auch Rüdiger als defensive 6 neben Kroos auflaufen lassen, dahinter dann Hummels und Süle. Rüdiger sollte das aufgrund seiner Athletik und defensiven Grundausrichtung eigentlich können. Taktisch kann man dann auch je nach Bedarf im Spiel auf Dreierkette umschalten.

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mlisiewi 25. Juni 2018 um 09:55

Kann ich mir nur schwer vorstellen dass das passt. Rüdiger teilweise relativ „leichten“ Fehler im Spielaufbau befähigen ihn eigentlich eher weniger dazu, den (Anker-)Sechser zu spielen – Zumal ihn dort je nach gegnerischer Ausrichtung höherer Gegnerdruck in teilweise dann auch für ihn ungünstigere Stellungen zum Spielfeld (Rücken bzw. seitlich zum gegnerischen Tor) erwarten. Glaube nicht, dass er da in Sachen Positionsfindung, Umblickverhalten und Entscheidungsfindung die Rollenanforderungen erfüllen kann

CHR4 24. Juni 2018 um 19:50

Sry, Boateng sehe ich keinesfalls so kritisch.
Beim 0:1 geht Rüdiger trotz zweier anderer Optionen unnötig als letzter Verteidiger ins Dribbling (wtf?) – den Druck hat er sich selbt gemacht und das vollkommen unnötig, also wortwörtlich OHNE NOT … Dass sich ausgerechnet Boateng als IV die erste gelbe holt ist in der Tat unnötig, aber in der Situation hat Boateng richtig gehandelt, den anrgiff zustoppen, er hat aber wieder nur das ausgebügelt, was sich andere Mittelfeldspieler mal wieder haben durchgehen lassen, wieso ist da unser Mittelfeld in der defensiven Bewegung so passiv? Warum unterbinden sie das nicht vorher schon und wenn sie es nicht fair können, warum holt sich da nicht mal ein Mittelfeldspieler die gelbe?

Dass Boateng häufig sehr weit vorne zu finden war, gefiel mir auch nicht, aber auch hier hätte im rechten Halbraum Gündogan sich sicher wesentlich öfter anbieten können. Der war für mich gefühlt nur Spaziergänger (max. mal Traber)

In solchen Spielen und solchen Turnieren geht es zu 50% darum seinen Kopf (Nervosität) im Griff zu haben und seine Gedanken auf die nächste nötige Aktion fokussieren zu können. Ich würde daher im nächsten Spiel eher auf die IV Hummels/Süle setzen.

Ich hoffe auch, dass Rudy wieder den defensiven 6er geben wird -Gündogan hat für mich weder viel defensiv noch offensiv in diesem Spiel geleistet. Sollte auch er noch im Kopf während des Spiels noch zu häufig woanders sein, sollte er sich schleunigst ein Beispiel an CR7 nehmen. Der kann das nämlich abstellen und ist voll aufs Spiel fokussiert. (In den anderen Dinge natürlich bitte nicht als Vorbild nehmen …)

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Daniel 24. Juni 2018 um 21:11

Fand Boateng mit Ausnahme der zweiten gelben Karte auch stark. Ansonsten fand ich es etwas seltsam, Rüdiger Süle vorzuziehen. Süle ist eingespielt mit Boateng und Kimmich und weniger fehleranfällig als Rüdiger.

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Pat 24. Juni 2018 um 23:36

Mir ist bei Boateng aufgefallen, dass er einiges an Speed eingebüsst hat im Vergleich zu vorigen Turnieren. Beim Laufduell gegen Berg sah er nicht besonders gut aus. Es würde mich nicht überraschen, wenn er auch nach dem letzten Gruppenspiel auf der Bank bleibt.

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CE 25. Juni 2018 um 00:03

Er ist aktuell mit Abstand der beste deutsche Verteidiger. Löw lässt ihn natürlich niemals auf der Bank.

Pat 26. Juni 2018 um 15:09

Mal sehen wie sich Süle schlägt gegen Südkorea. Ich finde den in jetziger Verfassung besser als Boateng.

Klauß 25. Juni 2018 um 09:06

Wo geht denn Rüdiger beim 0:1 ins Dribbling? Ich sehe die Szene so: Fehlpass Kroos, die Schweden spielen den Ball nach Rechtsaußen, der Rechtsaußen kann ungehindert flanken, der schwedische Stürmer läuft geschickt genau in der Lücke, die Kroos und Rüdiger lassen, Schußglück, Tor.

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kompottclown 25. Juni 2018 um 13:13

hier hat sich CHR4 verschrieben – es ging um die Situation, in der sich Boateng die gelbe Karte abholen musste.

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CHR4 25. Juni 2018 um 18:24

sry, mein Fehler (hatte 5,5h Autofahrt hinter mir) … das was ich im Kopf hatte, war natürlich nicht das 0:1, sondern die erste fahrige Aktion von Rüdiger (auch nicht die Szene mit gelb für Boateng – trotzdem Danke fürs Mitdenken kompottclown) – mich hat da die Erwähung von Rüdiger beim 0:1 wohl irritiert und ich hatte da das falsche Bild im Kopf

ändert aber nichts dran, dass ich Boateng für weniger schuldig am 0:1 halte ! (von wem kam der Fehlpass? – lag das wirklich an Boateng? gab es da keine anderen Optionen für Kroos?)

keine Ahnung was FS da gemeint hat:
„Boatengs Stellungsspiel und Entscheidungsfindungen waren teils sehr fahrig, wie beim 0:1 als er viel zu hoch schon als rechter Außenverteidiger steht und Rüdiger ihn als letzter Mann unter Druck nicht anspielen kann.“
Beim 0:1 steht Boateng bei Ballgewinn Schweden (bzw. Fehlpass Kross) auf einer Linie mir Rüdiger links hinten und deckt dann erst (übrigens vollkommen richtig …) den außen angreifenden Schweden, da Hector etwas zu spät den Rückwärtsgang einlegt, in diesem Moment ist Kroos noch mindestens einen Meter näher am Tor als der schwedische Stürmer und dahinter ist noch Rüdiger … leider lässt Kroos statt am Mann zu bleiben den Stürmer in seinem Rücken laufen und ermöglichen diesem so einen Vorsprung von 1m, den dieser zur Ballannahme nutzt
Rüdiger steht da 1m tiefer
keine Ahnung was FS da meint mit „Rüdiger kann ihn unter Druck nicht anspielen“ …

HorstGünter 25. Juni 2018 um 14:00

Er meint wohl die andere Großchance von Schweden.

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RM 25. Juni 2018 um 14:47

Bin froh dass Boateng im nächsten Spiel nicht spielen darf. Süle kann auch gut verteidigen. Boateng hat immer wieder diese komplett Aussetzer. 11er + rote Karte in der 15. Minute wäre ein echtes Desaster gewesen. Die Rote hat er ja dann trotzdem noch geschafft. Ich erinnere nur an sein völlig unverständliches Handspiel in Strafraum im EM Viertelfinale gegen Italien – damals hat man sich gerade noch im Elfmeterschiessen in die nächste Runde gerettet. Die Rote jetzt gegen Schweden hat uns auch sehr nahe an den Abgrund gebracht. Weiss nicht warum weil JB ja sonst ein super solider Spieler ist.

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tobit 25. Juni 2018 um 21:26

Boateng wirkt auf mich schon seit Monaten unkonzentriert. Als wenn er wirklich Mal eine Luftveränderung bräuchte. Eigentlich geht das schon seit der lächerlichen Kapitänsdebatte nach der EM so. Dazu kommen auch noch die ständigen Verletzungen, die er aber nie voll auskuriert (kurieren kann/darf?) sondern ständig halbfit auf dem Platz steht. Die Aussetzer hat es ja früher auch immer gegeben – wurden dann von Heynckes und Pep fast komplett abgestellt und sind jetzt wieder da.

In der IV mache ich mir auch am (zweit)wenigsten Sorgen über Ausfälle. Die Alternativen haben (anders als die Stammspieler) sehr ordentliche Saisons gespielt und sind generell auf ziemlich hohem Niveau unterwegs. Süle-Ginter-Rüdiger wäre eine Abwehr, nach der sich die allermeisten Teams bei diesem (und den nächsten zwei – die können ja alle noch Jahre spielen) Turnier die Finger lecken würden.

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Daniel 26. Juni 2018 um 00:03

Bayern München hat diese Saison 7 Spiele verloren. Bei 6 davon war Boateng nicht dabei, das siebte war das Hinspiel gegen Real, als Boateng beim Stand von 1:0 für Bayern verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Mit Boateng hat Bayern 28 von 31 Spielen gewonnen. Mit Boateng kassierte Bayern 0,65 Gegentore pro Spiel, ohne ihn 1,32-mehr als das Doppelte.

Beim zweiten Teil bin ich bei dir. Süle, Rüdiger und im Grunde auch Ginter sind sehr gute Backups.

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tobit 26. Juni 2018 um 07:30

Und trotzdem kann Boateng deutlich besser spielen. Gerade im Aufbau war er früher (unter Pep) noch balancierter und strategischer in seinen Aktionen. Aktuell hält er den Ball länger als nötig und/oder wählt nicht die perfekte Anschlussaktion.
Kritik auf sehr hohem Niveau, die er sich als einer der besten IV der letzten Jahre aber gefallen lassen muss.

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Gh 26. Juni 2018 um 09:46

@tobit: unter Guardiola den aufbauenden IV zu geben ist ein bisschen dankbarer als bei Löw. Die Positionen sind bei Löw nicht optimal besetzt, dann muss man warten, bis sie dies sind, dann ist es oft zu spät, dann muss man die nicht perfekte Variante wählen. Ist auf Nationalmannschaftsniveau auch nicht anders zu erwarten, bei Spanien gab es gestern öfters schlechte Positionierungen, einander auf den Füßen stehen und nimm du ihn, ich hab ihn.

tobit 26. Juni 2018 um 14:48

Natürlich ist es unter Guardiola leichter. Unter ihm hat er natürlich auch eine andere Rolle gespielt, war meist der tiefste Mann und nutzte von dort sein sehr gutes Passspiel. Natürlich hat er auch da immer wieder vorstoßende Läufe gemacht, dann wurde der Raum aber konsequent nachbesetzt. Wenn man hinten doch mal Räume offen ließ, konnte man sich zumeist auf ein sehr gutes Gegenpressing verlassen (das fehlt mittlerweile sowohl der N11 als auch den deutschen Topklubs).
Bei Löw spielt er aber neben seiner IV-Rolle systematisch auch den zweiten aufbauenden Achter (als Pendant zu Kroos auf der anderen Seite), wodurch dann nur noch ein IV (meist der noch langsamere Hummels) als Konterabsicherung übrig bleibt. Das ist für mich auch einer der Gründe, für die oft hochschiebenden Gündogan und Khedira. Die zweite Linie ist (scheinbar, da auf Kosten der ersten Linie) ausreichend besetzt, also stoßen sie (instinktiv) weiter nach vorne. Dass diese Besetzung der zweiten Linie im späteren Verlauf der Angriffe nicht mehr passt (weil Kroos auch irgendwann an den Strafraum geht und/oder Boateng entweder wieder zum IV wird oder auch noch weiter vorrückt), wird dann übersehen/vergessen. Will man Boateng weiterhin so einbinden (was ich angesichts der reichlich vorhandenen Achter nicht für sinnvoll halte), muss man entweder den RV viel defensiver (und damit den rechten Offensivspieler breiter) ausrichten oder einen zusätzlichen IV bringen (den man im Aufbau eigentlich nicht benötigt).

Koom 26. Juni 2018 um 07:54

Boateng hat wohl „Helfersyndrom“. Wenn es nicht richtig funktioniert auf dem Platz will er überall helfen – auf eigene Kosten. Und natürlich kommt er selbst wenn er nur seine Position hält öfter in Bedrängnis. Dadurch entstehen dann diese Patzer. Unter Guardiola konnte selbst Kimmich einen passablen IV spielen, weil da eh nur zu Tode gehetzte, nervlich total fertige Angriffe noch durchkamen, deren Verteidigung dann meistens kein Problem war. Unter Heynckes ist die Grundordnung im wesentlichen besser (da haut auch ein Martinez, Rudy oder Süle vor der Boateng-Viererkette viel weg), auch da ist die Bedrängnis gering. In der Nationalmannschaft hingegen sind nur 3 Spieler vorwiegend defensiv: Er, Hummels und Hector. Der Rest ist fast nur mit Offensivdenke unterwegs.

TLDR: Boateng ist gut. Steht er unter Bedrängnis, macht er trotzdem Fehler. Und er versucht dann, seine und andere Fehler auszubessern mit noch mehr Einsatz. Löblich, klappt oft – wenn nicht, sind die Folgen wie halt auch gegen Schweden.

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