Atlético Madrid – FC Sevilla 1:1

Atlético Madrid hatte nach dem Punktverlust des FC Barcelona in Levante die Möglichkeit, mit einem Heimsieg gegen den FC Sevilla die Tabellenführung zu übernehmen. Damit war das insbesondere für seine defensiven Qualitäten bekannte Team von Diego Simeone gezwungen, auch seine offensiven Qualitäten zu zeigen. Insgesamt zeigte Atlético gute Ansätze, die Mannorientierungen in der Defensive Sevillas zu bespielen. Nach dem unglücklichen Ausgleich fehlten jedoch die Geduld und die spielerischen Mittel, Sevillas Strafraumverteidigung zu knacken.

Grundformationen

Diego Simeone wechselte personell im Vergleich zum Unentschieden gegen den FC Barcelona nur Tiago gegen Raul Garcia, die Positionen im 4-4-2 von Atlético Madrid wurden jedoch etwas angepasst. Koke schob von der rechten Außenbahn nach innen auf die Doppelsechs neben Gabi. Die rechte Außenbahn wurde von Raul Garcia besetzt.

Grundformationen in der ersten Halbzeit

Grundformationen in der ersten Halbzeit

Der FC Sevilla trat wie üblich in einer 4-2-3-1-Grundformation an. Dabei wurde defensiv zunächst eine abwartende Positionierung im 4-4-2-0 eingenommen. Dazu rückte der nominelle Zehner Rakitic neben die Sturmspitze Bacca. Das 4-4-2-0 wurde dabei sehr mannorientiert ausgelegt. Während die Innenverteidiger freigelassen wurden, gab es enge Mannorientierungen der vorderen Pressingreihe gegen die Sechser Atléticos, die fast als klassische Manndeckungen bezeichnet werden können. Auch die Außenverteidiger wurden sehr mannorientiert gestellt. Dabei wurde stets der diagonale Weg zwischen dem jeweiligen Außenverteidiger und dem Tor verstellt, wobei der Abstand mit höherer Position der Außenverteidiger abnahm.

Mit Alberto Moreno spielte im linken Mittelfeld ein nomineller Außenverteidiger gegen Atléticos offensivstarken Außenverteidiger Juanfran. Er wurde von Fernando Navarro abgesichert, welcher sowohl als Innen- als auch als Außenverteidiger spielen kann. Der Plan hinter dieser Besetzung war wohl die situative Bildung von Fünferketten beim Aufrücken von Juanfran, um im Zentrum mit dem einrückenden Navarro eine Überzahl gegen Villa und Diego Costa zu haben. Außerdem bot Navarro eine physisch robustere Alternative, um Costa bei dessen Ausflügen in den linken defensiven Halbraum Sevillas zu verteidigen und bei der Verarbeitung von langen Bällen zu hindern.

Atléticos Dominanz

Atlético Madrid übernahm erwartungsgemäß die Alternative und baute gegen diese Defensivformation im 4-4-2 mit aufrückenden Außenverteidigern und asymmetrisch einrückenden äußeren Mittelfeldspielern auf. Zumeist driftete Garcia ins Zentrum und Juanfran rückte dynamisch in die so geöffneten Räume, aber auch auf der anderen Seite wurden ähnliche Bewegungsmuster mit Arda Turan und Felipe Luis abgerufen.

Godin bespielt die Mannorientierungen des FC Sevilla durch ein aggressives Aufrücken in den durch die breite Stellung von Koke und Gabi geöffneten Raum. So lockt er Rakitic weg von seinem Gegenspieler Gabi ins Zentrum. Alberto Moreno rückt nicht ein, um Gabi zu übernehmen, sondern orientiert sich an Juanfran. Dieser nimmer bereits Fahrt auf, um den durch Raul Garcia freigezogenen Raum zu attackieren. Auffällig ist auch die enge Stellung Navarros im Zentrum gegen die beiden Spitzen Atléticos.

Godin bespielt die Mannorientierungen des FC Sevilla durch ein aggressives Aufrücken in den durch die breite Stellung von Koke und Gabi geöffneten Raum. So lockt er Rakitic weg von seinem Gegenspieler Gabi ins Zentrum. Alberto Moreno rückt nicht ein, um Gabi zu übernehmen, sondern orientiert sich an Juanfran. Dieser nimmt bereits Fahrt auf, um den durch Raul Garcia freigezogenen Raum zu attackieren. Auffällig ist auch die enge Stellung Navarros im Zentrum gegen die beiden Spitzen Atléticos.

Sevilla stand sehr tief. Beide Viererketten orientierten sich eng beieinander. Anders als bei Atlético, stand jedoch die Abwehrkette eng und die Mittelfeldkette breit. Da auch bei Rückpässen Atleticos kein aggressives Nachrücken des Mannschaftsverbunds erfolgte, konnten nach dem Aufrücken der Innenverteidiger in die durch die Sechser geöffneten Räume die Schnittstellen der Mittelfeldkette Sevillas im rechten offensiven Halbraum Atléticos dynamisch anvisiert werden.

Auch hier wurden in der Folge die Mannorientierungen geschickt ausgenutzt. Während der Außenverteidiger Juanfran aufrückte, um seinen Gegenspieler zurückzuschieben, wurden die nun noch weiter geöffneten Halbräume durch zurückfallende Bewegungen Costas anvisiert. Dabei wurde der ballnahe Sechser durch den eingerückten Mittelfeldspieler gebunden, so dass er beim Herausrücken auf seinen Deckungsschatten und nachrückende Mitspieler achten musste, was ihm etwas Dynamik nahm. Obwohl die Zehnerräume im klassischen 4-4-2 eigentlich unbesetzt sind, konnten auf diese Weise sogar Überladungen dort gestartet werden.

Costa zeigte bei diesen Rückfallbewegungen seine ganze Klasse. Je nach Aufmerksamkeit und Abstand seines Gegenspielers nutzte er das gruppentaktische Mittel des Steil-Klatsch, um den Steilpass direkt auf den nachrückender Sechser abzulegen, der nun auf den diagonal einlaufenden Außenverteidiger oder den zentral einlaufenden David Villa ablegen konnte, oder er zeigte eine interessante individualtaktische Bewegung. Er tippte den Ball nur leicht an, so dass er sich mit Effet innen um den Gegenspieler drehte, er außen vorbeilaufen und den Ball wieder aufnehmen konnte. Ein Video einer solchen Szene findet sich bei Laola1.tv (ab 0:32).

Raul Garcia ist weit eingerückt und besetzt den Zehnerraum. Juanfran startet einen Diagonallauf, um seinen mannorientierten Gegenspieler Alberto Moreno zu binden und weiteren Raum zu schaffen. Diego Costa startet zeitgleich einen dynamischen Lauf in den so freigezogenen rechten Halbraum.

Raul Garcia ist weit eingerückt und besetzt den Zehnerraum. Juanfran startet einen Diagonallauf, um seinen mannorientierten Gegenspieler Alberto Moreno zu binden und weiteren Raum zu schaffen. Diego Costa startet zeitgleich einen dynamischen Lauf in den so freigezogenen rechten Halbraum.

Der linke Halbraum wurde weniger durch gezielte individuelle Dynamik, sondern eher durch gruppentaktische Kurzpasskombinationen anvisiert. Durch die weit eingerückte Position Raul Garcias, konnte er zusammen mit Villa und Arda Turan sowie situativ Diego Costa diesen Raum überladen. Das Ziel dabei war, zur Grundlinie durchzubrechen oder freie Flanken auf den durch das Verschieben nur schwach besetzten langen Pfosten zu schlagen. Dazu besetzte Juanfran allein die rechte Offensivseite. Da auch die Sechser weit ein- und nachrückten, gab es bei diesen Angriffen nach Ballgewinnen Sevillas vereinzelt die Möglichkeit, nach Umspielen des Gegenpressings die Seite zu wechseln und freie Räume zu nutzen. Aus diesen Situationen folgten die meisten guten Angriffe Sevillas, wobei Atléticos das Zentrum auch in Gleichzahl absichern konnte, so dass Sevilla wenig erfolgsversprechende Dribblings oder schlechte Räume aufgedrängt wurden.

Neben den beschriebenen Mitteln, um die Halb- und Zwischenlinienräume zu  besetzen, gab es auch viele lange Bälle im Spielaufbau bei Atletico. Dazu wich Diego Costa wie üblich in Richtung des Außenverteidigers aus. Erneut wurde die flache Staffelung mit den offenen Halbräumen ausgenutzt. Wie im folgenden Bild gezeigt, hatte Costa auch hier mehrere Optionen.

Costa rückt in Erwartung des langen Balles in den rechten Halbraum. Raul Garcia und David Villa starten eine kreuzende Bewegung um dynamisch auf eine Kopfballweiterleitung zu gehen. Gabi rückt für potentielle Ablagen nach.

Costa rückt in Erwartung des langen Balles in den rechten Halbraum. Raul Garcia und David Villa starten eine kreuzende Bewegung um dynamisch auf eine Kopfballweiterleitung zu gehen. Gabi rückt für potentielle Ablagen nach.

Sevilla konnte selten ein geordnetes Aufbauspiel zeigen. Häufig wurden die Angriffsversuche direkt in Atléticos Gegenpressing erstickt. Versuchte Sevilla sich durch Rückpässe daraus zu befreien, so gab es auch situativ ein Angriffspressing zu sehen. Dies wurde von einem der Stürmer gestartet. Das Team rückte sofort aggressiv und geschlossen nach. Auf diese Weise konnten Befreiungsschläge erzwungen und ein geordnetes Aufbauspiel auch in solchen Situationen verhindert werden.

Atlético erzeugt im Angriffspressing situativ sogar eine 4-3 Überzahl gegen Sevillas Aufbaudreierkette. Alle ballnahen Spieler sind für den Außenverteidiger zugestellt. Ihm bleibt nur der Befreiungsschlag.

Atlético erzeugt im Angriffspressing situativ sogar eine 4 zu3 Überzahl gegen Sevillas Aufbaudreierkette. Alle ballnahen Spieler sind für den Außenverteidiger zugestellt. Ihm bleibt nur der Befreiungsschlag.

Die Dominanz Atléticos resultierte in der 18. Minute im Tor nach einer Ecke. Das dort angewendete Prinzip wurde in Folge der Überladungen auf der linken Seite bereits beschrieben. Die Ecke aufs lange Eck konnte in den Rückraum abgelegt und dort verwertet werden.

Sevillas Reaktion

Die beschriebenen Mechanismen änderten sich auch nach dem Tor kaum. Die Überladungen auf links wurden etwas balancierter ausgeführt, um Kontermöglichkeiten Sevillas zu verhindern. Sevilla fand keine Mittel gegen die Dominanz der Rojiblancos.

Zur Halbzeit gab es folgerichtig einen Wechsel bei den Gästen aus Sevilla. Kevin Gameiro kam als zweite Sturmspitze neben Carlos Bacca für den bereits verwarnten Innenverteidiger Nicolás Pareja. Daniel Carriço wechselte in die Innenverteidung und Ivan Rakitic positionierte sich als Verbindungsspieler, der zwischen Achter und Zehner in einem  4-4-2/4-1-3-2 pendelte. Atlético zog sich in der Folge etwas zurück, meist jedoch nur bis ins tiefe Mittelfeldpressing. Ein tiefes Abwehrpressing wie gegen Barca gab es nur sehr selten zu sehen. Auf diese Weise konnten sie Sevilla lange Zeit aus dem Zentrum fernhalten und in die Pressingfallen auf den Flügeln lenken. Das Gegentor in der 73. Minute resultierte aus einem Elfmeter nach einem langen Ball vom Flügel und ungeschicktem individuellem Zweikampfverhalten.

Sevilla presst im 4-1-3-2. Der rechte Stürmer hat den Torwart angelaufen, um den langen Ball zu provozieren.

Sevilla presst im 4-1-3-2. Der rechte Stürmer hat den Torwart angelaufen, um den langen Ball zu provozieren.

Chaotische Endphase

Nach dem Gegentor lag die Initiative erwartungsgemäß wieder bei Atlético. Sie schoben beide Außenverteidiger früh sehr hoch, so dass die Flügelspieler nun konstant im Zentrum oder in den Halbräumen verweilten. Aus diesem Grund gab es nicht mehr so viel Bewegung im Zwischenlinienraum wie zu Beginn. Die hohe Offensivpräsenz Atléticos konterte Sevilla mit einer noch tieferen Stellung. Die Grundformation wirkte häufig wie ein 8-2-0-0/8-0-2-0.  Aufgrund der vermeintlichen Räume vor der situativen Achterkette griffen die Rojiblancos meist schnell zu langen Bällen und Halbfeldflanken, um auf die zweiten Bälle im Rückraum zu gehen. Sevilla rückte hier jedoch gut raus und konnte gefährliche Schussversuche verhindern.

Sevillas Viererketten verschmelzen zu einer stark eingerückten situativen Achterkette und auch die beiden Stürmer stehen im eigenen Drittel. Da jedoch nur einer der Stürmer im Zentrum verbleibt, stehen gleich drei Spieler Atléticos im Rückraum für die Verwertung von Abprallern bereit.

Sevillas Viererketten verschmelzen zu einer stark eingerückten situativen Achterkette und auch die beiden Stürmer stehen im eigenen Drittel. Da jedoch nur einer der  Stürmer im Zentrum verbleibt, stehen drei Spieler Atléticos im Rückraum bereit, um Ablagen und Abpraller zu verwerten.

Durch die enorme Enge im Strafraum, die vielen Luftduelle sowie taktische Fouls, um Kontermöglichkeiten gegen die hohe und schlecht gestaffelte Angriffsformation zu verhindern, gab es viele harte Zweikämpfe, die das Spiel zum Ende sehr unruhig und aggressiv werden ließen. Das Spiel nahm mit der roten Karten für Moreno in der 88. Minute seinen unschönen Höhepunkt. Atlético konnte die Chance zur Übernahme der Tabellenführung nicht nutzen.

Die Viererketten sind erneut zur Achterkette verschmolzen. Atlético lässt sich in Hoffnung auf Abpraller zum langen Ball verführen.

Die Viererketten sind erneut zur Achterkette verschmolzen. Atlético lässt sich in Hoffnung auf Abpraller zum langen Ball verführen.

Fazit

Atlético dominierte die erste Halbzeit mit verschiedenen flexiblen Angriffsmustern und starkem Pressing. Eine Ruhephase zu Beginn der zweiten Halbzeit und ein ungeschicktes individuelles Zweikampfverhalten brachten Sevilla zurück ins Spiel. In der Endphase fluteten beide Teams den Strafraum Sevillas, so dass ein sehr kampfbetontes und chaotisches Spiel ohne spielerische Strukturen entstand. Die Rojiblancos verpassten die Chance, die Tabellenführung zu übernehmen.

Danke an Laola1.tv für das Bildmaterial!

TW 30. Januar 2014 um 16:47

Offensiv kann das System auf jeden Fall so bezeichnet werden. Die Abbildung der Grundformationen stellt es ja auch so dar, wie Du es beschreibst. Defensiv ist es dann aber wieder ein 4-4-2.

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GH 30. Januar 2014 um 11:59

War das von Atletico nicht schon ein 4-2-2-2? also zumindest waren die außen, ja schon sehr weit eingerückt und offensiv

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Thore 29. Januar 2014 um 14:37

Ich weiß, das hat hier jetzt absolut nix mit dem Artikel zu tun, aber mich interessiert grundsätzlich, ob ihr beim Interactive-Kickermanagerspiel oder Communio mitmacht. Auf der einen Seite könnt ihr mit der Noten- und Punktevergabe des Kicker vermutlich wenig anfangen, auf der anderen Seite seid ihr solche Nerds, dass ich mir vorstellen könnte, dass ihr um das Managerspiel nicht rum kommt. Also, wie sieht das aus bei euch? Welches Team habt ihr um Kapitän Neustädter aufgebaut? 🙂

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MR 29. Januar 2014 um 22:58

Ich hatte bis letzte Saison immer mal sowas angefangen, aber nie richtig zu Ende gebracht aus den genannten Gründen. Macht dann doch nicht wirklich spaß.

Zu dieser Saison wollte Kollege TE sogar mal selber was anhand von whoscored-Noten organisieren, aber kam dann nich zustande.

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LS 29. Januar 2014 um 23:14

Ich find das mit einigem Abstand Beste in dem Bereich ist der FootballManager von SI-Sports, wo die Spieler auch taktische Anweisungen etc. tatsächlich umsetzen.
Ist kurz immer mal ganz nett, auf Dauer nervt es aber nur noch, dass da dann halt doch grundlegende Dinge fehlen.
Davon abgesehen ist es aber trotzdem zu empfehlen.

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RM 30. Januar 2014 um 10:34

Naja, die sind da relativ positions- und rollengebunden, oder nicht? Habe mir aber überlegt, dass ich mir das Spiel besorge, bisschen damit herumspiele und eventuell einzelne taktische Situationen damit nachbauen kann, falls es halbwegs realistische Bewegungsmuster hat.

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LS 30. Januar 2014 um 22:27

Doch, da hast du absolut Recht.
Man kann dann z.B. durchus einem Spieler mehr Freiräume geben oder ihn positionsgetreuer spielen lassen, aber du kannst halt leider keine wirklichen Laufwege vorgeben.
Dazu kommt dann als mMn. größte Achillesferse das Spiel gegen den Ball; es wird nicht mal zwischen Offensiv- und Defensivformation unterschieden, sodass das gesamte Spiel dann innerhalb der gegnerischen Formation stattfindet.
Die Bewegungsmuster sind bei einfacheren Abläufen durchaus gut für so ein Spiel, kippt z.B. der Sechser ab stehen die Innenverteidiger breiter etc., es gibt nur kaum komplexere taktische Situationen,
weil es alles in allem eben doch relativ statisch ist.
Ich kenn mich auch nicht soo gut aus, hab nur jetzt die 14er-Version mal bisserl gespielt.

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Isco 30. Januar 2014 um 08:01

Findet ihr denn whoscored Noten halbwegs repräsentativ?

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RM 30. Januar 2014 um 10:33

Sind passabel, ja.

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silvmademan 29. Januar 2014 um 01:23

Die Analyse ist ja wie immer hier auf der Seite ’ne grundsolide Sache.
Ich fands schade, dass Atletico die Chance nicht genutzt hat, zumal sie auch ein stückweit Pech hatten, aber es sollte wohl nicht sein. bin froh, dass weder Schalke, noch bayern die zugelost bekommen haben in der CL
ABER zu deiner Biografie: Bochum ist nicht irgendein Zweitligist. Da könmntest Du ja auch einfach Sandhausen-Fan sein 😀

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Isco 29. Januar 2014 um 09:25

Die Lose von Bayern und Schalke sind jetzt auch nicht wirklich leichter oder? 🙂

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LS 29. Januar 2014 um 14:02

Na ja, Arsenal hab ich in dieser Saison bisher kaum gesehen, aber Atletico wäre für Schalke deutlich unangenehmer zu spielen als Real, gegen deren mittlerweile doch sehr dominantes Spiel das schalker Umschalten perfekt passt.
Auf der anderen Seite hätte Atleti evtl. auch Probleme, wenn sie dann das Spiel machen müssten, insgesamt sehe ich nach aktuellem Stand für Schalke aber gegen Real geringfügig größere Chancen.

So wie ich Arsenal einschätzen kann denke ich, dass ihnen zwar von der Spielanlage her ein dominantes Spiel gg die Bayern liegen würde, sich hier aber an Peps und der überragenden Einzelspieler Fähigkeiten doch ein deutliches Übergewicht zu deren Gunsten ergeben würde.
Atletico sehe ich hier auch als unangenehmer, defensiv an sich sehr sicher und dann extrem konterstark.
Hinzu kommt der Underdogbonus im Vergleich zu Arsenal oder gar Real.

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woody10 28. Januar 2014 um 23:37

Hallo TW,

erstmal super, dass du Spielverlagerung verstärkst. Deine Kommentare sind mir immer positiv aufgefallen und auch in den Vfl Blog hab ich schon ein paar Mal reingeschaut. Du tust dem Team v.a. quantitativ sehr gut und qualitativ wirst du sicherlich auch nicht abfallen.

Einen schönen Einstand hattest du mit dieser Analyse.
hätte nicht gedacht, dass zu diesem Spiel was kommt, hab das Spiel auch nur nebenbei verfolgt. Von Diego Costas üblichen extrem niveaulosen Handlungen und Gesten und der Schlussphase abgesehen, die von Sevilla mMn schwach war (ließen sich viel zu weit nach hinten drücken, ohne Not, gegen das vorherige Spielmomentum, bettelten um einen Elfer oder ein Tor), fand ich beide Mannschaften eigentlich nicht so gut wie man sie schon gesehen hat in dieser Saison.

Atletico war nicht sonderlich intensiv, die Stürmer machten selten mit gegen den Ball, Raul Garcia war am Flügel, obwohl er nicht so oft dort auftauchte, wieder einmal nicht so super eingebunden,… MMn zeigte dieses Spiel auch deutlich wie stark Atletico nicht nur kollektiv agiert, sondern, dass sie auch individuell richtig gut sind.

Sevilla hab ich auch schon besser gesehen: Ich hatte lange den Eindruck, dass Emery sich zu sehr an Atleti angepasst hat, offensiv war da ja eine Halbzeit lang wenig zu sehen. Keine Wechselwirkungen, Synergien, kaum strukturierte Angriffe,…
Defensiv waren sie weniger kompakt als in den Spielen vor der kurzen Weihnachtspause und das lag nicht nur an den Mannorientierungen, die wie du es schön beschrieben und dargestellt hast unüblich strikt ausgeführt wurden, sondern war auch eine Folge der weiteren Anpassungen(Moreno, etc.)

Insgesamt fand ich, dass Atleti nicht wirklich dominant war, von der Schlussphase abgesehen. Bis zu Sevillas Tor waren sie die leicht schlechtere Mannschaft in HZ auch wenn sie zwei gute Konterchancen vergaben.

Also abschließend: schön, dass du nun da bist. Gute Analyse, was ich lese stimmt mit meinen Erinnerungen an das Spiel überein. Mit meinen Ausführungen wollte ich nur die Leistungen ein bisschen in den Saisonkontext stellen.

Weiter so!

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TW 29. Januar 2014 um 00:25

Danke für die lieben Worte und die Einordnung. Ich muss zugeben, dass ich Sevilla in dieser Saison vorher noch gar nicht und Atlético nur gegen Barca gesehen hatte. Die tiefe Stellung Seviallas kritisiere ich ja auch. Mir ist da beim Einfügen der Bilder auch der letzte Absatz der Analyse verloren gegangen. Ist jetzt wieder drin.

In der ersten Halbzeit fand ich Atlético schon ziemlich dominant. In der zweiten Halbzeit hast Du Recht, da haben sie sich bis zum Gegentor etwas zurückgenommen. Die Intensität der Stürmer im Pressing wirkte aus meiner Sicht etwas geringer, da sie im hohen Mittelfeldpressing eher lenkende Aufgaben hatten und nicht so stark rückwärtspressten.

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garcia 28. Januar 2014 um 22:51

Klasse Artikel, sehr detailliert und ausführlich! Scheint ein vielversprechender Neuzugang zu sein, Weiter so!
Jetzt wird die Konkurrenz schon aufgekauft… das nimmt ja fast bayerische Züge an 😉

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