FC Bayern München – Fortuna Düsseldorf 3:2

Maximale Effizienz, schlechte Chancenverwertung des Gegners und einen super aufgelegten Torwart: Düsseldorf hatte alles, was man als Underdog für einen Sieg gegen die Bayern braucht – und verlor dennoch.

Grundformationen

Vor dem Rückspiel in der Champions League gegen Arsenal, welches ohne den gelbgesperrten Bastian Schweinsteiger stattfinden wird, verzichtete Jupp Heynckes auf einen weiteren Test der Doppelsechs Martinez-Gustavo. Gegen Bremen hatte das ja schon hervorragend funktioniert, also gönnte er heute Martinez eine Pause.

In der Innenverteidigung pausierte Dante zum ersten Mal, dafür agierten van Buyten und Boateng nebeneinander. Für den geschonten Martinez kam Gustavo neben Schweinsteiger auf der Doppelsechs zum Einsatz, die Flügel wurden offensiv wie defensiv von den Stammspielern besetzt, vorne agierte Kroos hinter Mandzukic.

Das 4-2-3-1 wurde im Pressing wie gewohnt zum 4-4-2, bei welchem Toni Kroos in vorderster Linie gemeinsam mit Mandzukic attackierte. Hin und wieder verfolgten Schweinsteiger oder Gustavo auch zurückfallende Mittelfeldspieler, sodass ein 4-1-3-2-Pressing entstand.

Düsseldorf agierte mit zwei extrem kompakten Viererketten vor Giefers Tor. Horizontal wie vertikal waren die Abstände enorm klein, der Achterblock verschob sehr weit mit auf die Seiten.

Vor den beiden Viererketten agierten Kruse und Bolly als Angreifer. Gegen den Ball standen sie jedoch ungefähr dort, wo man einen Achter oder maximal Zehner erwartet. Düsseldorf stand nämlich sehr tief. Um der Formation gerecht zu werden, muss man das System 4-4-2-0 nennen, da die Stürmer so tief standen.

Düsseldorfs Zehnerblock

Ziel der Düsseldorfer war es, die Passwege ins Zentrum zuzustellen. Deswegen verzichteten Kruse und Bolly weitgehend auf das Anlaufen der Münchener Innenverteidiger. Zwischen ihnen und den Innenverteidigern waren maximal 30 Meter, häufig auch deutlich weniger.

bayern düsseldorf grund

Grundformationen

Bayerns Sechser wurden ihres natürlichen Raumes beraubt und suchten Auswege: Schweinsteiger ließ sich immer wieder zu den Innenverteidigern fallen und holte sich die Bälle dort ab. Auch auf die linke Seite bewegte er sich häufig, wo man mit Alaba, Ribery und dem nach links driftenden Kroos sehr kombinationsstark aufgestellt war.

Luiz Gustavo hingegen suchte häufiger die vertikalen Wege, ohne aber wirklich anspielbar zu werden. Immerhin zog er so Aufmerksamkeit auf sich, stand in guten Positionen für das Gegenpressing und machte den tieferen Bayernspielern Platz.

Dies schien nämlich anfangs zu einem Problem zu werden: Durch Düsseldorfs extrem tiefe und kompakte Stellung neigten die Bayern teilweise dazu, die tiefen Räume mit zu vielen Spieler zu besetzen. Manchmal agierten Gustavo, Schweinsteiger, Boateng und van Buyten zu nah aneinander, was mangels Drucks der Düsseldorfer überflüssig war.

Die Verbindungen zwischen den Offensivkräften und den sich tief anbietenden Akteuren waren nicht gegeben, die Abstände waren schlichtweg zu groß, zudem standen etliche Düsseldorfer in den Passwegen.

Spielverlagerungen, Dribblings, Standards: Wie Bayern den Riegel bespielte

Bayern spielte geduldig um den Zehnerblock herum und verfiel nicht in hektische, kopflose Phasen des Angriffs. Anfangs war das Passtempo zu niedrig und die Freilaufbewegungen zu wenig dynamisch, sodass kaum Gefahr für Düsseldorf entstand.

Nach und nach fanden die Gastgeber aber einige Mittel, um Düsseldorfs Defensivblock zu knacken. Schweinsteiger orientierte sich häufiger auf den linken Flügel, wo er mit Alaba, Ribery und Kroos auf engem Raum kombinierte. Schweinsteigers Pressingresistenz und Übersicht erlaubten es ihm, sich zu drehen und weite Verlagerungen auf Lahm oder Müller zu spielen.

Dies war Düsseldorfs Schwachstelle, denn sie schoben extrem weit auf die Seiten. Zwar konnten sie die Verlagerungen zu Beginn in der Regel noch erlaufen, also rechtzeitig mit genug Spielern rüberschieben, jedoch kostete dies sichtlich Kraft. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr Freiheiten hatte Lahm nach Spielverlagerungen.

Ein anderes Mittel der Bayern war, die enorm kleinen Räume zwischen Düsseldorfs Ketten von der Seite aus zu bespielen. Auch dies geschah häufig über die linke Seite. Schweinsteiger und Alaba begannen dort Kombinationen, Kroos kam ihnen zur Hilfe, Ribery positionierte sich dafür zentraler.

Ungewöhnlich oft sah man den Franzosen in der Halbposition mit dem Rücken zum Tor Bälle fordern. Bei der Verarbeitung der Pässe zeigte er sich sehr variabel. Manchmal fungierte er als Wandspieler und ließ die Bälle in zentrale Positonen prallen. Der Anspielende, zum Beispiel Kroos, konnte dann einfacher in die wichtigen Zehnerräume kommen, da Ribery ja mit dem Rücken zum Tor als eine Art Prellbock agierte und die eventuell herausrückenden Gegenspieler so zurückhielt.

Legte Ribery die Bälle nicht direkt ab, drehte er sich mit schnellen, kurzen Bewegungen um den Gegenspieler herum und zog zur Grundlinie. Dies unterband Düsseldorf wiederum recht häufig mit Fouls, die zu vielen Standards aus guten Positionen führten.

Bei Standards zeigte sich Bayern heute sehr gefährlich. Van Buyten, Boateng, Schweinsteiger und Mandzukic gingen mit viel Tempo in die Bälle von Kroos. Dieser trat Ecken und Freistöße heute mit sehr viel Zug, meistens peilte er den auf den ersten Pfosten startenden van Buyten an. Später versuchte sich Ribery an ein paar Standards, welche mangels Tempo allerdings nicht zu gut wie die Kroos waren.

Van Buyten, der im Luftduell kaum zu schlagen ist, hatte folgerichtig gemeinsam mit Müller die meisten Torschüsse im Spiel (je fünf) und hätte eigentlich mindestens ein Tor machen müssen. Alle seine Versuche – wenig überraschend waren alle per Kopf – kamen aus einer Entfernung von maximal 8 Metern, zumeist eben vom kurzen Pfosten.

Düsseldorf mit dem Ball

Gewannen die Fortunen den Ball, versuchten sie mit dem ersten Pass direkt weit vom eigenen Tor wegzukommen. Dies war wegen der tiefen Positionierung der eigenen Stürmer schwierig, sodass Bayerns zwischenzeitlicher Ballbesitzwert von knapp 80% kaum verwunderlich war.

Gelang es ihnen allerdings mal, den Ball vorne zu halten, rückten sie relativ mutig nach und ließen den Ball verhältnismäßig lange in den eigenen Reihen zirkulieren. Daraus resultierte letztlich auch die durchaus sehenswerte Passquote von 76,3%, insgesamt konnte Düsseldorf noch auf 31,6% Ballbesitz kommen.

Diese wenig direkte Spielweise hatte sowohl Vorteile als auch Nachteile. Durch die längeren Ballbesitzphasen konnte Düsseldorf natürlich für Entlastung sorgen, was angesichts des teilweise extremen Drucks der Bayern notwendig war.

Andererseits hatte Bayern so aber die Zeit, sich in der Defensive zu formieren und zu einem geordneten Pressing überzugehen. In formierter Defensivordnung ist der Tabellenführer diese Saison bisher kaum auszuspielen, was heute mit einer Ausnahme auch so bleiben sollte.

Diese eine Ausnahme reichte aber eben für Düsseldorfs Führungstor. Balogun baute über rechts einen Angriff auf und nahm Lambertz mit. Dieser legte in die Mitte auf den zurückfallenden Kruse, welcher auf die linke Seite verlagerte.

Dort lief van den Bergh auf Müller zu und flankte auf den langen Pfosten. Hier stand Lambertz vollkommen frei und legte per Kopf auf Bolly ab, der aus kurzer Distanz einschob. Bayern zeigte sich in der kompletten Szene äußerst passiv. Erst übten Kroos und Gustavo auf der halblinken Seite keinen Druck auf Lambertz aus, dann ließ Müller van den Bergh ziemlich ungehindert flanken und im Strafraum standen fünf Bayern gegen drei Düsseldorfer viel zu weit eingerückt. Dadurch, dass sie der Flanke dann hinterherliefen, wurde Bolly im Rücken frei und machte das Tor.

Mit der Führung im Rücken überwogen bei Düsseldorfs Offensivansätzen selbstverständlich die Vorteile, denn sie mussten ja nicht zwingend nachlegen. Sie schenkten den Ballbesitz nach Ballgewinnen also entweder per langen Bällen her – Kruse und Bolly standen ja zu tief, um Fixpunkte für diese langen Pässe zu sein, oder sie versuchten den Ball länger in ihren Reihen zu halten, ohne Torgefahr auszustrahlen. Zu einem weiteren Abschluss kam es in der ersten Halbzeit folglich nicht.

Flügellastigkeit

Beide Teams trugen ihre Angriffe hauptsächlich über die Flügel vor. Dies geschah nicht ohne Grund: Düsseldorf hatte keinen Zehner und wollte auf keinen Fall Bälle im Zentrum verlieren – ein Gegenkonter bei eigener Führung wäre arg fahrlässig.

Sie spielten 85% ihrer Angriffe über die Außenbahnen, wobei die linke Seite deutlich dominanter war. Der laufstarke Bellinghausen und Hintermann van den Bergh initiierten die Hälfte aller Düsseldorfer Angriffsbemühungen, was wenig verwunderlich ist, da Lambertz auf der anderen Seite enger spielte.

Auch die Bayern kamen vornehmlich über die Flügel, was gegen den anfangs beschriebenen Zehnerblock auch vernünftig war. Die linke Seite war auch beim Tabellenführer die aktivere, hier fanden 45% der Angriffe statt, auf der rechten Seite waren es 36%.

bayern düsseldorf links

Überladungen der Bayern auf dem linken Flügel. Teilweise zog Schweinsteiger auch noch auf die Seite, um das Kombinationsspiel zu unterstützen. Lahm bekam auf dem gegenüberliegenden Flügel große Räume, beim 1:1 zahlte sich dies aus.

Vor und nach Düsseldorfs einzigem Torschuss in der ersten Hälfte vergaben die Bayern durch Mandzukic, Müller, Kroos und van Buyten beste Chancen und lief dem 0:1 somit bis kurz vor dem Halbzeitpfiff hinterher. Nachdem die anderen Großchancen über die linke Seite und durch Standards vorbereitet worden waren, zahlte sich beim Ausgleichstreffer die dritte der oben aufgeführten Methoden gegen den Defensivblock aus.

Bayern kombinierte über links, spielte einen Rückpass auf Boateng, der mit einem starken Diagonalball den völlig freien Lahm ins Spiel brachte. Der Kapitän ging diagonal auf die nachschiebenden Düsseldorfer Ketten zu und steckte zwischen Innen- und Außenverteidiger auf den perfekt startenden Müller durch.

Giefer glänzt und bereitet das 1:2 mit vor

Dass Düsseldorf das 1:1 so lange hielt und sogar mit 2:1 in Führung ging, war vor allem einem zu verdanken: Fabian Giefer. Der Düsseldorfer Torwart zeigte eine unglaubliche Einzelleistung. Er zeigte klassische Paraden, starke Reflexe im direkten Duell und fing viele Flanken ab.

In der 70. Minute spielte Ribery eine Ecke an die Stafraumkante, wo Lahm technisch anspruchsvoll volley abzog. Giefer zeigte abermals eine tolle Parade, was zur nächsten Ecke führte. Diese war ausnahmsweise nicht sonderlich scharf getreten, was der Keeper sofort erkannte. Er verließ das Tor, fing die Flanke ab und schaltete schnell: Mit einem weiten Abschlag brachte er den eingewechselten Fink in ein Kopfballduell mit Lahm. Fink setzte sich erwartungsgemäß durch und verlängerte auf Lambertz, der wegen Alabas Unachtsamkeit nicht im Abseits stand.

Lambertz hatte freie Bahn und nutzte Düsseldorfs zweiten und letzten wirklichen Torschuss zum zweiten Tor. Alaba begünstigte nun schon den zweiten Düsseldorfer Treffer, nachdem er beim ersten viel zu weit eingerückt war. Dieses Mal achtete er nicht auf die Abseitslinie, die Lahm und Schweinsteiger bildeten.

Auswechslungen und die Schlussphase

Kurz vor dem Rückstand brachte Heynckes Shaqiri für Kroos. Der Schweizer sollte seine Qualitäten im 1gegen1 ausspielen, zudem passte seine Interpretation der Zehnerposition gut zum Spiel. Shaqiri geht gerne mit auf die Flügel und sorgt dort für Überladungen. Ribery wurde so nochmals freier in seinen Bewegungen, was sich noch auszahlen sollte.

Da Düsseldorf nun noch tiefer stand, brachte Heynckes noch Pizarro für Müller. Gemeinsam mit dem in der 61. Minute eingewechselten Gomez sollte Pizarro für Strafraumpräsenz sorgen, außerdem wollte man sich seine Fähigkeiten im Kombinationsspiel auf engstem Raum zu Nutze machen.

Das Tor zum 2:2 fiel, als Ribery aus zentraler Position mit Pizarro kombinierte und ins direkte Duell mit Giefer gehen konnte. Schön zu sehen, wie Pizarro den Ball mit dem Rücken zum Tor hielt – ob Ribery dann wirklich einen Pass von ihm bekam oder den Ball eigenwillig mitnahm, ist weniger wichtig.

Mit einem Unentschieden wollten sich die Bayern nicht zufrieden geben. In den letzten Minuten war immer mindestens einer der Münchener Innenverteidiger im gegnerischen Strafraum zu finden – mit Erfolg.

In der 86. Minute zeigte Lahm nochmal seine ganze Klasse. Er baute einen Angriff über die rechte Seite auf. Vor ihm war Shaqiri, Düsseldorf schob mit van den Bergh, Tesche und Bellinghausen auf die Seite. Lahm und Shaqiri spielten mehrere Male hin und her, bis Lahm die entscheidende Aktion startete: Er spielte Shaqiri an, der von Bellinghausen und van den Bergh gedoppelt wurde. Lahm täuschte seinen in dieser Partie häufig gezeigten diagonalen Laufweg an und zog Bellinghausen so in die Mitte. Gegen dessen Laufrichtung machte Lahm dann einen Haken und hinterlief Shaqiri, der den Ball nur noch in den Lauf spielen musste. Lahm war durch und flankte auf Boateng, der mit seinem ersten Bundesligator überhaupt den verdienten Siegtreffer markierte.

Im Anschluss passierte nichts mehr, die Bayern ließen den Ball zirkulieren, Düsseldorf war psychisch gebrochen und physisch ohnehin erschöpft.

Wichtige Punkte

  • Von 14 eingesetzten Bayernspielern schossen 11 aufs Tor, nur Alaba, Neuer und Pizarro nicht
  • Philipp Lahm gewann 80% seiner Zweikämpfe, hatte eine 94,9%ige Passgenauigkeit, gab 7 Torschussvorlagen und bereitete zwei Tore direkt vor.
  • Fabian Giefer zeigte eine überragende Einzelleistung
  • Bayern mit verbesserten Standards
  • Düsseldorf in der Schlussphase sichtlich ermüdet, was sich in kleinen Unachtsamkeiten beim Verschieben äußerte
  • Bayern mit hoher Chancenqualität
  • Düsseldorf mit nahezu maximaler Effizienz: Zwar stehen in der offiziellen Statistik vier Torschüsse zu Buche, die beiden, die nicht zum Torerfolg führten waren jedoch aus der Distanz (einer davon sogar geblockt)

Fazit 

Eigentlich lief alles perfekt für Düsseldorf: Bayern zeigte nicht sein bestes Spiel, war äußerste fahrlässig in der Chancenverwertung und beging hinten zwei grobe Stellungsfehler. Die Fortunen selbst zeigten sich eiskalt im Abschluss und hatten einen überragenden Torwart. Ich denke, ich lehne mich mit der Behauptung, dies sei das Rezept für einen Außenseitersieg in München, nicht zu weit aus dem Fenster.

Bayern spielte jedoch keinesfalls schlecht, sondern zeigte sich sehr geduldig und spielte den Gegner müde. Während Düsseldorf in der ersten Halbzeit noch konsequent verschob, schlichen sich hier in der der zweiten Halbzeit einige Fehler ein, die höchstwahrscheinlich physisch bedingt waren.

Der Tabellenführer zeigte sich äußerst hartnäckig und variabel im Herausarbeiten von Chancen. An manchen Tagen gewinnt man so ein Spiel 6:0, kann aber genauso gut 0:2 verlieren.

Den Düsseldorfern gebührt ein Lob für die disziplinierte Verteidigungsleistung und die teilweise sehr ansehlichen Ballbesitzphasen. Als einzelne Spieler sind auf jeden Giefer und Lahm hervorzuheben, die mit ihren individuellen Leistungen viel beitrugen.

Hans 12. März 2013 um 17:06

Eines der seltsamsten Spiele in dieser Saison bisher. Ann einem anderen Tag macht van Buyten mindestens ein Tor (eine der Paraden von Giefer war absolute Weltklasse: Als er den Kopfball von van Buyten mit dem Fuß und mit der Hand von der Linie kratzt) und auch Mandzukic ist bei der Hereingabe von Ribéry dann nicht einen Schritt zu spät, sondern macht das Tor.

Sehr gut gefallen bei den Bayern hat mir, dass sie nie aufgegeben haben. Auch nach dem erneuten Rückstand wurde weiter auf Sieg gespielt. Das zeugt schon von großer Moral. Schließlich hat man am Mittwoch noch ein Spiel in der Champions League und in der Liga einen sehr großen Vorsprung vor Platz 2. Da hätte man schon mal das Spiel abschenken können…

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DB 11. März 2013 um 18:40

Auch meiner Meinung nach ist dieses Jahr eine deutliche Verbesserung bei den Standards erkennbar. Wenn man noch bedenkt, wie häufig Dante oder auch van Buyten in seinen wenigen Spielen knapp scheiterten, ist da ein klarer Aufwärtstrend ersichtlich.
Dass Standard-Training, bei einer Mannschaft, die sich taktisch ständig weiterentwickelt, nicht den Großteil der Trainingsarbeit einnimmt, ist ja bekanntlich nichts Ungewöhnliches.

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MW 11. März 2013 um 20:44

Wenn die beiden dort noch etwas effektiver werden dann geht aber mal richtig die Post ab.

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Borgetti 11. März 2013 um 15:51

Ich fand ebenfalls das Neuer beim Tor von Lambertz unglücklich agierte und die kurze Ecke fahrlässig offen stehen liess bzw. ungewohnt passiv agierte.

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PP 11. März 2013 um 11:48

An direkten Freistößen hat Schweinsteiger ganz offensichtlich gearbeitet, ich meine, er hat es auch letztens in einem Interview erwähnt.

Bei Ecken geht er in der Regel mit in den Strafraum, da er mittlerweile ein echt guter Kopfballspieler ist. Deshalb wird es wohl erstmal bei Kroos/Ribery bleiben.

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Sepp23 11. März 2013 um 11:34

Schlechter konnten die Standarts von Kroos auch nicht mehr werden. Schweinsteiger macht das momentan am besten. Er sollte auch mal Ecken probieren.

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Florian 11. März 2013 um 15:07

Kroos Standards sind allesamt nicht schlecht. Häufig hat Bayern einfach das Problem, dass wenig kopfballstarke Akteure auf dem Feld stehen. Das war diesmal mit van Buyten, Schweinsteiger, Mandzukic ja auch nicht immer das Gelbe vom Ei – sobald van Buyten den Ball nicht bekommt, ist da wenig Qualität im Offensivkopfball vorhanden. Man merkt das immer wieder sehr deutlich: Sobald van Buyten spielt, sind alle Standardsituationen ungemein gefährlicher. Ich würde mir eher wünschen, dass allgemein Ecken stärker trainiert werden und eher Varianten eingeübt, die auch ohne Überlegenheit im Kopfball zu Erfolgen führen können.

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Bernhard 11. März 2013 um 15:49

Ja das ist ein zweischneidiges Schwert. Vor allem Clubs die zur Spitze gehören, lassen tendenziell seltener Standards trainieren. Aber als Bayernfan kann man bei den Standards in dieser Saison (Bastian Schweinsteiger= Freistoßgott) echt nix Schlechtes sagen. Die sind um Welten besser als letztes Jahr.

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Fabian 11. März 2013 um 16:46

Also ich finde Mandzukic schon sehr kopfballstark, Dante sowieo, Martinez auch, Müller ist auch nicht schlecht, selbst Schweinsteiger hat diese Saison schon mit dem Kopf getroffen. Mehr kopfballstarke Spieler bringen wohl wenige Vereine mit.
Es liegt meiner Meinung nach wirklich daran, dass keine Varianten trainert werden. Außerdem ist es doch allgemein immer wieder erschreckend, wie wenige Spieler wirklich etwas aus dem ruhenden Ball machen können. Das sollte zum Handwerk gehören.

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datschge 11. März 2013 um 20:00

Standards sind wohl der rückständigste Bereich des heutigen Fußballs. Gerade für Mannschaften, die über die Ballbehandlung und das Passspiel kommen, müssten Standards eigentlich ein gefundenes Fressen sein, um den Gegner über die eigene Eingespieltheit mit Tempo auszuspielen. Es ist eigentlich nichts weiteres als eine räumlich und zeitlich komprimierte klassische Spielaufbausituation. Stattdessen werden zu 99% Steinzeitmethoden wie Direktschüsse und kastrierte Halbfeldflanken angewandt…

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seils 11. März 2013 um 20:20

„Es ist eigentlich nichts weiteres als eine räumlich und zeitlich komprimierte klassische Spielaufbausituation. Stattdessen werden zu 99% Steinzeitmethoden wie Direktschüsse und kastrierte Halbfeldflanken angewandt…“

Heißt das, es wäre für spielstarke Mannschaften aussichtsreicher Standardsituationen nicht in den Strafraum zu bringen und stattdessen das Spiel wie gewohnt aufzubauen?

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Fabian 11. März 2013 um 21:20

Muss ich dir zustimmen, datschge. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum wir im so taktik- und statistikverliebten, footballaffinen Amerika für unseren „Soccer“ belächelt werden. Ich wüsste gerne mal, was ein guter Offence-Coach aus der NFL mit ein wenig Transferleistung aus fußballerischen Standards rausholen würde.

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blub 11. März 2013 um 23:22

Fabian: Das glaub ich eher nicht.
Ein NFL Spielzug geht ~ 15 sek.
Da kann ich die laufwege von allem und jedem planen. UND ich kann Spezialisten für alles ausbilden. Fußball ist generalistischer.
UND NFL teams haben 1 halbes Jahr keine Saison, also reichlich Zeit an allem möglichen zu feilen.

Standards ab 30m von dem Tor haben nunmal das pontential direkt eine torchance zu kreieren. Aus 90% der Spielzüge wird nix, beim freistoß sind sofot ~10 Mann hinterm Ball. da muss man auch erstmal durchspielen.
Barca hat mal einige Zeit lang alle Ecken und Freistöße bis 25 m vor dem Tor ausgespielt.(Messi und Xavi können das ganz gut…) Die sind auch das einzige Team für das die Enge quasi beliebig Eng sein kann.

Im Fußball nimmt der Raum der nicht planbaren Spielzeit einen viel größeren Platz ein und daher kann man weniger dezidiert klare spielzüge herausarbeiten, weil man ja für den rest der Zeit üben muss.
Fakt ist auch das man den Ball mit den Fuß nicht genau plazieren kann wie mit der Hand. Sogar Messi schlägt seine Freistöße zum gutteil 1m übers tor.

Einzig bei Einwürfen sehe ich zeitmäßfig sinnvolles potential, weil das so oft auftaucht.

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xking 12. März 2013 um 02:47

ansich hat Bayern wie schon beschrieben auch ohne Van Buyten ne ganze Menge starke Kopfballspieler und es werden auch einigermaßen Varianten eingeübt das die auch ankommen.

Nur irgendwie hab ich das Gefühl so gute wie alle wollen den perfekt in den Wickel zimmern was einfach extrem schwer ist und eben nicht immer klappt.

Also ich würde es gerne mal sehen wenn man die Ball weniger „genau“ Zielt sondern einfach nur versucht aufs Tor zu bringen, weil die Wahrscheinlichkeit das der Torhüter so nen Ball fangen kann ist extrem gering.

Sprich man hat bei Abprallern noch mal die Möglichkeit die zweiten Bälle aufzusammeln und dafür hat man mit Müller wohl einen der Spieler die sich am besten für sowas eignen.

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Fabian 12. März 2013 um 09:37

@blub: Ja stimmt. Die Gründe, warum kein übermäßiger Fokus auf Standards gelegt wird sind klar. Ich weiß auch, dass niemals solch dezidiert ausgearbeitete Spielzüge im Fußball flächenedeckend Einzug erhalten werden. Mein Kommentar hatte eigentlich zwei Inhalte:
1) Die Amerikaner verstehen das nicht, weil sie ganz anders Sport schauen.
2) Ist da trotzdem noch Potential für Optimierung. Hier wurde mal ein Artikel über Gianni Vio verlinkt, der als Guru für Standardsituationen gilt: http://uk.eurosport.yahoo.com/blogs/pitchside-europe/fiorentina-banking-italy-set-piece-guru-174302416.html
So in der Art stelle ich mir das vor.

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Bernhard 12. März 2013 um 14:22

https://www.youtube.com/watch?v=qWWm1H1DC-Q
So stelle ich mir einen gut getretenen Eckball vor 😉

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Hans 12. März 2013 um 17:01

Mandzukic im Kopfball nicht das Gelbe vom Ei? Entschuldigung, aber Mandzukic ist einer der kopfballstärksten Spieler der gesamten Bundesliga!

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RM 12. März 2013 um 17:02

Der Welt!

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Uli 11. März 2013 um 10:53

Das war mal ein tolles Spiel, vor allem für die Fraktion die den FCB immer schon vor dem Anpfiff als Sieger sieht. Wer seine Chancen so nutzt wie Düsseldorf dem hätte ich sogar fast einen Punkt gegönnt.

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sharpe 11. März 2013 um 10:53

Lahm tut seine offensivere Rolle diese Saison sichtlich gut. Momentan ist er in Topform und findet sehr gut die richtigen Momente, um sich in die Offensive mit einzuschalten. Besonders wenn Bayern die linke Seite überlädt und auch Müller nach innen zieht, nutzt Lahm seinen Raum hervorragend, wird aber auch von seinen Mitspielern perfekt eingesetzt. Hier haben sich Automatismen ergeben, bzw wurden erareitet, die Bayerns Offensivspiel sehr gut tun.

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Flowbama 11. März 2013 um 15:27

„Philipp Lahm gewann 80% seiner Zweikämpfe, hatte eine 94,9%ige Passgenauigkeit, gab 7 Torschussvorlagen und bereitete zwei Tore direkt vor.“

Einfach nur fantastisch.

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Bernhard 11. März 2013 um 09:52

War Lambertz‘ Tor nicht haltbar? Bei den Wiederholungen meine ich, dass Neuer zu zaghaft bzw. gar nicht rausgekommen ist.

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