Intensitätsduell mit diagonalem Schlussakkord

2:1

Viel Dynamik, Präsenzfragen, Linksfokus und lange Bälle prägten die Partie im Volkspark. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit konnte sich der HSV zunehmend Vorteile erarbeiten. Gutes Bewegungsspiel brachte diagonale Durchbrüche, Holtbys Einbindung den Sieg.

hsv-köln-2017Vor dem Hintergrund gewisser personeller Schwächungen – akut insbesondere bei den Kölnern durch das Fehlen von Lehmann und Osako – stellten sich die jeweiligen Aufstellungen und taktischen Grundausrichtungen der Kontrahenten ohne größere Überraschungen dar. Markus Gisdol ließ den HSV das übliche 4-2-3-1-artige Konstrukt formieren, auch Peter Stögers Kölner agierten aus einem 4-4-2.

Eine umkämpfte Begegnung

In einem Spiel, das sich flott, dynamisch und über weite Strecken recht ausgeglichen entwickelte, hatten beide Mannschaften zunächst gewisse Probleme mit der Kohärenz zwischen defensivem und offensivem Mittelfeld, konnten sich durch ihre anderen Qualitäten aber trotzdem ein intensives und gehaltvolles Duell liefern. Der genannte Aspekt führte dazu, dass längere Bälle – insgesamt ein recht prägendes Mittel der Partie – eher in seitlichen Räumen oder raumöffnend Wirkung entfalteten und sich den Teams jeweils recht gute Voraussetzungen boten, sich im offensiven Umschalten zu lösen.

Letzteres sah man vor allem bei den Kölnern: Um sich aus dem Hamburger Gegenpressing zu befreien, war Zielspieler Modeste ein wichtiger Orientierungspunkt. Der Toptorjäger glänzt in solchen Szenen mit Übersicht nach hinten und unorthodoxer Gelenkigkeit für diagonale Ablagen. Daneben schuf Zoller, diesmal hängende Spitze, über sein vielseitiges Bewegungsspiel weitere Optionen. So ergaben sich für die Gäste gute Möglichkeiten für den ersten Pass. Durch die teilweise größeren systematischen Abstände innerhalb ihres Mittelfelds hatten die Hamburger Probleme zu verhindern, dass Köln diese Zuspiele auf die eigenen Sechser ablegte.

Neben der Einleitung von Kontern konnte Köln so häufig zumindest – darin sind sie geschickt – durch Raumgewinn für Beruhigung und Ballsicherheit sorgen. Letzteres war für die Rheinländer besonders von Bedeutung, weil sie teilweise Schwierigkeiten mit dem gegnerischen Angriffspressing und auf diese Weise dann gewissermaßen einen zweiten, alternativen Weg hatten, sich längere Ballbesitzphasen im zweiten Drittel zu erarbeiten. Ansonsten kamen sie nur selten zu diesen Momenten und mussten viele lange Bälle schlagen in dieser intensiven Partie, die aber immer auch viele geplante und gezielte Elemente hatte, nie völlig zerfahren wurde, trotz der insgesamt niedrigen Passquoten beiderseits.

Lange Bälle nach außen

Der HSV griff im Aufbau gegen Kölns 4-4-2-Pressing schnell zum Pass auf die Außenverteidiger, band also die Sechser anfangs eher zurückhaltend und als zirkulierende Durchlaufstationen ein, zumal deren Rollenverteilung auch nicht so ganz scharf angelegt war. Aus den seitlichen Bereichen gab es viele lange Zuspiele oder weite Verlagerungen direkt nach vorne, etwas häufiger über die linke Seite. Die Flügelspieler positionierten sich über viele Phasen eng, indem Kostic mittig einrückte oder Nicolai Müller horizontal teilweise weit herüber rochierte. So wurden die längeren Pässe hauptsächlich auf die ausweichenden Zentrumsspieler geschlagen, speziell Wood, an dessen Aktivität sich der insgesamt fast zu hoch agierende Holtby unterstützend anpasste.

Gegen die Mannorientierungen in der Kölner Abwehrlinie konnte der HSV die Bälle zumindest gut festmachen, etwas Unruhe erzeugen oder das Aufrücken sicherstellen. Insgesamt war das aber – wie auch bei den Kölnern, gerade in späteren Phasen, zu sehen – keinesfalls so festgelegt, vielmehr konnten die Effekte der Mittelfeldausrichtungen schnell auch in die andere Richtung ausschlagen: Schließlich hatten die Sechser in der Defensivarbeit gegen die langen Bälle in der überwiegenden Mehrheit der Szenen nur wenig Druck aus dem Zehner- und Achterraum und konnten sich daher stärker auf die Präsenz der jeweiligen gegnerischen Offensivabteilung konzentrieren.

Offensivabteilungen und ihre Einbindungen

So liefen die weiten Zuspiele gerade dann, wenn sie in eher kompakte Staffelungen geschlagen wurden, Gefahr, zwischen Viererkette und Doppel-Sechs des Defensivteams zu versanden. Den HSV betraf dies etwas mehr, da die Hanseaten lange Zeit stärker primär über ihr Offensivquartett agierten als die Kölner mit deren offensiverer, nachstoßender Einbindung von Jojic. Umgekehrt zeigte sich das Repertoire dieser vorderen Kräfte bei den Hamburgern in Sachen Bewegungsspiel und Rollenverteilung etwas vielfältiger, bedingt vor allem durch die Außenpositionen. Zwischendurch setzten die Hanseaten daher immer mal einzelne spielerische Glanzpunkte inmitten der Intensität:

Auf rechts kurbelte etwa Nicolai Müller einige Male tiefer aus dem Halbraum mit Dribblings an, suchte den diagonalen Weg nach innen und den Doppelpass mit Holtby als Fokuspunkt und Spielpartner. Überhaupt stellten verschiedene Pärchenbildungen bei den Hausherren einen Grundbaustein im Ausspielen ihrer vorderen Aktionen dar: Über links beispielsweise bediente sich der stets wühlende oder dribbelnde Wood ebenso dieses Mittels. Auch wenn im weiteren Verlaufe die linke Seite für die Hamburger Angriffsbemühungen immer wichtiger werden sollte, blieben Rochaden Holtbys nach rechts von Bedeutung: In Halbzeit zwei pendelte der Zehner noch klarer nach außen, war primär auf den Flügeln als horizontaler Unterstützunsgeber präsent – in der Einleitung des 2:1 letztlich entscheidend.

Ambivalentes HSV-Pressing

Wechselhaft gestaltete sich der Auftritt der Hamburger im Pressing: Gerade Mitte der ersten Halbzeit gelang es ihnen sehr gut, ins 4-3-3-Angriffspressing umzuformen und mit den Anlaufbewegungen der drei Leute vorne den Kölner Aufbau zu stören. Mal schoben sich beide Außenstürmer in die letzte Linie und Holtby kreiste etwas tiefer mannorientiert um den hinteren Kölner Sechser, primär arbeiteten die Gastgeber jedoch mit asymmetrischen Staffelungen, indem sich der ballferne Flügel vorne eingliederte und bogenförmig nach innen presste oder zumindest auf den dortigen Innenverteidiger lauerte. Dadurch bekam Köln dann keine Ruhe in die horizontale Zirkulation in der ersten Linie und musste ebenfalls wieder zunehmend mit längeren Pässen eröffnen.

Sie waren zu vielen überambitionierten Diagonalbällen gezwungen, die der HSV mit der breiteren Abwehrlinie gut kontrollierte. So wirksam die Hamburger jedoch im Angriffspressing agierten, so unausgereift zeigten sich abermals noch Struktur und Kohärenz in passiveren, tieferen Phasen. Auf Mittelfeldhöhe machten Wood und Holtby nur inkonstant, zudem eher kleinräumig mit und waren zu wenig an die zweite Reihe angeschlossen. Entsprechend konnten die Hausherren dann auf die Halbräume neben ihren Angreifern nicht wirklich Zugriff entwickeln, was in diesen Situationen den Kölnern zu einfaches Aufrücken über die Flügelpositionen ermöglichte.

Zwar spielten die Rheinländer einige lineare Angriffe über die rechte Seite mit Clemens und dem Hinterlaufen Olkowskis, jedoch stand die andere Außenbahn mehr im Vordergrund. Teils war das selbstbedingt, teils durch das HSV-Pressing, in dem das diagonale Herausschieben häufiger von Kostic ausging als vom tieferen Nicolai Müller. Um den durchbruchsorientiert ingebundenen Rausch herum unterstützen zusätzlich Jojic – gelegentlich abwechselnd mit Höger – und mit ausweichenden Bewegungen Zoller. Derartiges Movement nahm im Verlaufe der Begegnung, insbesondere in der zweiten Halbzeit, an Stellenwert zu: Immer häufiger versuchten die Kölner über längere Zuspiele auf den ausweichenden Halbstürmer in den Raum hinter dem tiefer bleibenden Flügelspieler nach vorne zu kommen – also ähnlich wie der HSV die Bälle im Rücken des Außenverteidigers festzumachen.

Unterschiedliche Entwicklungen nach der Pause

Auch für die Hamburger sollte das Spiel über die linke Seite mit der Zeit wichtiger werden. Schon vor der Pause mit einigen herauskippenden Bewegungen Gideon Jungs angedeutet, bauten die Gastgeber ihre Aktionen zunehmend von halblinks in leicht verschobener Struktur auf. Gerade kurzes diagonales Andribbeln der ballführenden Akteure wurde gezielter und konsequenter – eine wichtige Grundlage, um in den gegnerischen Block einzudringen. Die letzte Kölner Linie wiederum forderten die Hamburger nun mit veränderten Bewegungsmustern: Abermals kombinierten sie jeweils häufig zwei Läufe miteinander.

Während speziell Wood in vorderster Front mit horizontalen Sprints die Verteidiger beschäftigen sollte, liefen Holtby und Nicolai Müller bzw. später Gregoritsch aus etwas tieferer Position diagonal in die Schnittstellen halbrechts ein. Nach genau diesem Muster entstand der Abseitstreffer in der Endphase kurz vor dem tatsächlichen 2:1. Anschauliche Statistik zu diesen Anpassungen: Woods raumschaffende Rolle äußerte sich darin, dass er nach der Pause nur noch 3 Pässe spielte gegenüber 14 im ersten Durchgang, obwohl die Gastgeber nun sogar dominanter wurden und mehr vom Ball hatten. Zum Ende hin schalteten sich auch die defensiven Mittelfeldakteure mehr ein:

Häufig rückte der gerade ballnahe Spieler auf, zum Teil sehr aggressiv, und konnte teilweise einen der Kölner Sechser mannorientiert zurückschieben, was deren Struktur und Rhythmus beeinträchtigte, das Spiel insgesamt etwas öffnete und für mehr Unruhe sorgte. An diese verstärkten Aufrückbewegungen passte sich der andere defensive Mittelfeldmann gut an, indem er diagonal etwas hinter seinem Kollegen in den Raum „einklappte“. Der HSV fokussierte diese Route und kam so – zwar nicht andauernd, aber in seltener Regelmäßigkeit – diagonal hinter die Abwehr der Gäste. Der kontrolliertere und geschlossenere Aufbau gab Köln nach Ballgewinnen zudem weniger Ausweichräume und so mit der zunehmenden HSV-Dominanz weniger Ballbesitzpassagen im tiefen Mittelfeld. Entsprechend hatten die Gäste relativ gesehen häufiger, aber absolut seltener mit den aggressiven Pressingphasen der Gisdol-Truppe zu kämpfen. In dem Maße, in dem die zweite Halbzeit den Kölnern so die Präsenz raubte, verdiente sich der HSV zum Ende hin den denkbar knappen Erfolg.

 

 

Schorsch 4. April 2017 um 23:09

Ein (positiver wie negativer) Trend kommt nicht aus dem Nichts. Er hat seine Ursachen und Gründe. Die können mannigfaltig sein. Änderungen hinsichtlich System und Taktik und deren adäquate Umsetzung gehören u.a. dazu im positiven Fall. Ebenso der Ausfall von Schlüsselspielern, der aufgrund mangelnder Kaderqualität nicht ausreichend kompensiert werden kann (im negativen Fall).

So oder so, Werder solltest Du als Abstiegskandidaten und ‚direkten Konkurrenten‘ von Ingolstadt streichen. Nouri hat auf den letzten Drücker seine defensiven Hausaufgaben gemacht, was der Schlüssel zum aktuellen Erfolg war/ist. Pressing hin oder her. Werder hat übrigens auch gegen Leipzig gespielt. Und das ergebnis- und leistungsmäßig ziemlich überzeugend. Da könnte man sich schon eher (neben Mainz und Augsburg) Gedanken um Schalke, Leverkusen oder die Eintracht machen. Der HSV ist sicherlich weiterhin in der Verlosung. Aber ich bleibe dabei, das Team scheint mir stabiler als einige Mitkonkurrenten zu sein.

Antworten

Daniel 4. April 2017 um 15:46

Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht so recht, was ich von dem ebenso plötzlichen wie radikalen Aufwärtstrend des HSV halten soll. Ohne Frage haben sie sich stark verbessert, aber es werden halt aktuell auch die klassischen Unentschiedenspiele dann oftmals noch glücklich gewonnen (so wie hier). Glaubt ihr, dass dieser Lauf anhält und sich der HSV in den nächsten Wochen von den Abstiegsplätzen ein wenig absetzen kann? Jetzt steht das Auswärtsspiel in Dortmund an, wo der HSV die letzten Jahre paradoxerweise meist sehr gut aussah…egal wie schlecht ihr allgemeiner Trend war.

Antworten

Schorsch 4. April 2017 um 17:22

Was meinst Du mit „von den Abstiegsplätzen ein wenig absetzen“? Der HSV hat auf Rang 17 momentan 8 Punkte Vorsprung. Bei noch 8 ausstehenden Spieltagen ist das einerseits kein allzu beruhigender Vorsprung, andererseits schon ein ordentlicher Abstand. Wie für alle anderen Clubs von Rang 6 bis Rang 16 geht es für den HSV mMn darum, dem Relegationsplatz 16 zu entgehen. Das ‚Gemurkse‘ (laut Mario Gomez) ist in dieser Saison eben besonders stark ausgeprägt. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass der HSV die Klasse ohne Umweg über die Relegation halten wird. Zum einen ist dem Team eine andere Einstellung als noch vor nicht allzu langer Zeit nicht abzusprechen. Da gewinnt man auch schon einmal Spiele in letzter Sekunde. Der sog. ‚Bayerndusel‘ lässt grüßen. Zum anderen sind mittlerweile die defensiven wie offensiven Abläufe automatisierter und die Mannschaft spielt insgesamt sicherer. Das soll nicht heißen, dass auf einmal alles in Ordnung wäre bei den Hamburgern; TRs Analyse zeigt mehr als eine Schwachstelle auf. Aber man muss immer auch die Entwicklung dahinter sehen. Die Relation zu dem was noch zu Jahresbeginn zu sehen war ist entscheidend. Und dann sind da ja noch die Konkurrenten. Mainz und Augsburg z.B. haben einen gegenläufigen Trend zu verzeichnen, und der resultiert mMn aus einer negativen spielerischen Entwicklung.

Beim BVB sah der HSV in den letzten Jahren (ganz gleich unter welchem der vielen Trainer) zumeist deshalb sehr gut aus, weil man äußerst defensiv und das sehr kompakt und geschickt agiert hat. Der BVB fand da selten das nötige Gegenmittel. Das muss für heute aber nichts bedeuten. Nach dem aus BVB-Sicht nicht ganz zufriedenstellenden Westfalenderby und dem Sieg der TSG steht man unter Zugzwang. Wie das Team damit umgeht, ist kaum zu prognostizieren in dieser Saison. Auch wenn es eine Binsenwahrheit ist, von einem klaren Sieg über ein Remis bis hin zu einer Niederlage ist mMn alles möglich. Der Ausfall Nicolai Müllers ist allerdings mMn eine erhebliche Schwächung des HSV. Der Kader ist nicht so besetzt, dass man den Ausfall eines so wichtigen Spielers einigermaßen adäquat kompensieren kann. Das könnte im Kampf um Rang 15 tatsächlich ein Nachteil für die Hamburger werden und meine ‚Prognose‘ konterkarieren.

Antworten

Daniel 4. April 2017 um 18:54

Ja, ich meinte vom Relegationsplatz absetzen 😉 Wobei ich gerade gesehen habe, dass Ingolstadt an den nächsten Spieltagen in Augsburg, gegen Darmstadt, in Wolfsburg und gegen Bremen spielt, also nur gegen direkte Konkurrenten. Gemeinsam mit dem gewonnenen Spiel gegen Mainz ist diese Phase wohl für sie die letzte Chance, doch nochmal in den Abstiegskampf einzugreifen. Für eine realistische Chance müssen aus diesen vier Spielen denk ich mindestens sieben Punkte her. Ist jetzt vielleicht nicht sooo wahrscheinlich, aber ganz abgeschrieben sollte man die noch nicht haben.

Zur allgemeinen Entwicklung: klar, der aktuelle Trend spricht für Bremen und Hamburg und gegen Augsburg und Mainz. Aber der Trend ist ein trügerischer Verbündeter und kann ganz schnell kippen. Zumal man bei Augsburg berücksichtigen muss, dass sie in den letzten Wochen gegen Leipzig und in München ranmussten.

Antworten

Schorsch 9. April 2017 um 19:45

Ingolstadt ist nun tatsächlich wieder im Rennen um Rang 15. Walpurgis hatte glaube ich vor ca. 2 Wochen diesen Rang genannt, als er danach gefragt wurde, was er seinem Team noch zutrauen würde. Allerdings wäre der FCI wohl nicht wieder mit realistischen Chancen auf den direkten Klassenerhalt dabei, wenn sich die Trends von Mainz und Augsburg nicht bestätigt hätten. Da sich die Trends von Werder und dem HSV ebenfalls bestätigt haben, sieht es aktuell nach einem Vierkampf um Rang 15 aus: FCI, FCA, M05 und WOB (wo der Jonkerseffekt ziemlich abrupt ins Stocken geraten zu sein scheint). Sicherlich kann man bei der Punktesituation der darüber befindlichen Clubs keinesfalls ausschließen, dass von diesen der eine oder andere noch dazu kommt. Aber ich persönlich halte dies für wenig wahrscheinlich, da diese Teams mir sämtlich zu stabil erscheinen. Es bleibt spannend 😉

Antworten

tobit 10. April 2017 um 00:27

Das habe ich gestern nach den Spielen von Augsburg und Mainz auch gesagt: Wenn Ingolstadt (wie erwartet) gegen Darmstadt gewinnt, dann haben sie (nach 9 Punkten binnen 7 Tagen) eine echte Chance auf einen Nichtabstiegsplatz. Aktuell würde ich ihnen den sogar eher zutrauen als Mainz und Augsburg, die wohl bis zum Ende zu ihren Trainern halten wollen und damit meiner Meinung nach falsch liegen. Mainz ist jetzt mein Topkandidat auf Platz 17 – ausgerechnet direkt nach dem Abgang Heidels (der ja versucht hat „bestellte Felder“ zu hinterlassen). Außer den 4 genannten, wird wohl keine mehr ernsthaft und den Kampf gegen P16 und P17 eingreifen (nur Leverkusen traue ich aktuell eine so starke Negativserie zu, Darmstadt die entsprechende Positivserie jedoch nicht)), dazu sind die Form- (Hamburg, Bremen) bzw Punktestände (Schalke, Glabach, Frankfurt) zu gut.

Antworten

Koom 10. April 2017 um 09:18

Mainz 05 ist auch mein Topkandidat für den direkten Abstieg. Lächerlich anbetracht des Kaders, aber Der Trainer ist planlos und hilflos und nach Heidels Abgang ist ein Macht- wie Kompetenzvakuum entstanden. Spieler werden primär nach Namen verpflichtet: Für Ramalho, Bojan, Quaison und Öztunali brauche ich kein Netzwerk, das sind keine Geheimtipps. Und taktisch wird nach simpelstem Muster gearbeitet: Geht raus, Gras fressen, spielts Fußball. Martin Schmidt scheint nur Motivationskünstler zu sein, sowas läuft sich aber nach kurzer Zeit aus. Schon letzte Saison hätte man die Championsleague gut erreichen können, aber die schon damals hilflose Spielweise mit genau einem Modus verhinderte mehr.

Und wie es zu EL kam? Die Mannschaft wurde jahrelang von taktischen Topleuten ausgebildet. Tuchel ist ein Detailfanatiker, auch Hjulmand war da vermutlich nicht schlecht. Auf der Grundlage lässt es sich dann leicht arbeiten. Vergeht aber, auch durch neue Spieler, die diese Lehren nicht mitbekommen haben.

tobit 10. April 2017 um 11:32

Das sind ja gute (für Mainzer Verhältnisse sogar sehr gute) Spieler, aber sie passen halt irgendwie nicht in eine reine Kontermannschaft. Mit Bell und Ramalho als IV, dann Latza und Frei davor und Bojan auf der 10 hätte man ein Gerüst für ein durchaus gutes Spiel mit Ball, aber das wird überhaupt nicht genutzt. Ich finde es auch komisch, dass man zu Muto und Cordoba im Winter noch einen dritten Stürmer mit Stammplatzanspruch holt, oder generell die Menge der verpflichteten Offensivspieler. Der Mitteleinsatz ist da irgendwie sehr unausgewogen.
Bezeichnend ist auch, dass Mainz bei gleichem Torverhältnis 12 Punkte weniger hat als Freiburg.

Schorsch 10. April 2017 um 13:30

Tja, da wären wir wieder einmal bei der leidigen, aber wie ich finde durchaus notwendigen Diskussion um Sinn und Unsinn von Trainerwechseln in einer laufenden Saison. Eine allgemeingültige Aussage lässt sich da mMn nicht treffen. Hat ein Trainerwechsel nicht den gewünschten Erfolg gebracht, dann kann man z.B. hinterher immer behaupten, ein Trainerwechsel sei notwendig gewesen, man habe letztlich aber die falsche Wahl bei der Neubesetzung getroffen. Kann stimmen oder auch nicht. Oder wenn man am Trainer festhält und man erreicht letztlich das erwünschte Ziel, dies sei ‚alternativlos‘ gewesen (obwohl es ja bekanntlicherweise immer eine Alternative gibt… 😉 ).

Schaut man sich die ‚Abstiegskandidaten‘ an, so ergibt sich da für mich (quasi erwartungsgemäß) kein einheitliches Bild. Der FCI scheint für mich eindeutig die nachvollziehbarste und folgerichtigste Entscheidung getroffen zu haben. Kauczinski wollte eigentlich einen anderen Fußball, als er dann zunächst spielen ließ und letztlich war die Angelegenheit in einer Sackgasse. Aus der Walpurgis das Team offensichlich durch ein ‚back-to-the-roots‘-Wendemanöver wieder herausgeholt hat. Ein ganz wichtiger Faktor: Er bleibt auch Trainer bei einem Abstieg. Ob der HSV mit Labbadia jetzt nicht ebenfalls 33 Punkte geholt hätte bis zum jetzigen Zeitpunkt, weiß niemand. Auch ob bei WOB die Trennung von Hecking die richtige Entscheidung war. Ismael agierte äußerst unglücklich, hier schien der erneute Wechsel (diesmal zu Jonker) durchaus folgerichtig. Ob er allerdings den Klassenerhalt schafft? Richtig in die Keramik gegriffen hat mMn der FCA. Mit Schuster war man nicht zufrieden, er ließ nicht ‚FCA-like‘ spielen. Aber wer weiß, vielleicht wäre genau dieser Defensivfußball das richtige Mittel für den FCA in dieser ersten Nach-Weinzierl-Saison gewesen… Der Wechsel zu Nachfolger Baum hat jedenfalls offensichtlich nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Warum sollte Mainz da nicht am Trainer festhalten? Nicht alles lässt sich bei der 05ern mit dem Verkauf von Malli erklären. Aber es ist schon auffällig, dass es ohne ihn eben nicht richtig läuft. Und für den Verkauf war Schmidt nicht verantwortlich. Und ob ein paar Spieltage vor Schluss ein neuer Trainer dem Team erfolgreichen Ballbesitzfußball beibringen kann? Man sieht es möglicherweise ein wenig bei B04. Die Trennung von Schmitt war wohl nicht zu vermeiden. Nur ob die Verpflichtung von Korkut die richtige Entscheidung war? Im Moment darf dies bezweifelt werden. Prinzipiell ist es für das Team mMn schon wichtig, mehr mit dem Ball anfangen zu können. Aber ist es der richtige Weg, so kurz vor Saisonende damit zu beginnen? Nicht nur das aktuelle Beispiel Nouri bei Werder zeigt, dass ein Team in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit eher auf defensive Kompaktheit und effektive Standards ‚umzupolen‘ ist, als auf eine sonstige Ausrichtung. Ausnahmen wie letztes Jahr Nagelsmann oder seinerzeit Favre gibt es sicherlich. Es kommt aber immer auch auf das im Team vorhandene Potential an.

Es bleibt jedenfalls spannend… 😉

Koom 10. April 2017 um 13:37

Kann dir da nur zustimmen.

Eigentlich ist der Kader sehr gut, sehr breit und sehr variabel aufgestellt. Gerade in Ballbesitz müsste diese Mannschaft außerordentlich stark sein bei dem Potential, aber dort fehlt gefühlt irgendwie alles. Dabei hat auch durchaus das Spiel gegen Leipzig gezeigt, dass man nicht nur den Ball hoch nach vorne spielen kann, sondern auch flach und druckvoll zu Chancen kommt. Gerade die von dir angesprochenen Leute taten sich da sehr hervor.

Ich kann da wirklich nur noch den Kopf schütteln.

August Bebel 4. April 2017 um 23:41

Gegen Köln hat Hamburg meines Erachtens durchaus verdient gewonnen. Nicht dass sie viel mehr klare Torchancen gehabt hätten, aber ein kleines Übergewicht, mehr Offensivbemühungen und der größere Wille/Kampfgeist/Einsatz (was auch immer) waren schon zu erkennen, fand ich.
Die ersten beiden Tore sind ziemlich aus dem Nichts gefallen (bei Köln gegen Frankfurt heute wieder). Ich seh schon, was Mario Gomez meint.

Antworten

tobit 5. April 2017 um 00:41

Ich würde Gomez Aussage noch einen weiteren Aspekt hinzufügen:
Die Offensivspieler der BL sind mittlerweile einfach alle (außer die von Darmstadt – no offense) richtig gut. Ein Olympionike Petersen spielt beim Aufsteiger Freiburg nur die zweite Geige (und trifft trotzdem regelmäßig), ein Gnabry-Ausfall bei Werder fällt kaum noch auf, weil Kruse und Bartels so stark sind, ein Kramaric trifft zeitweise das leere Tor nicht und steht trotzdem bei 11 (?) Treffern (und hat einen großen Einfluss, auch ohne Tore), ein Fabian spielt beim letzjährigen Relegationssieger, ein Torjäger wie Gomez kann sich seinen Club nicht mehr frei (nach CL- oder EL-Teilnahme) aussuchen (sondern muss sich mit WOB „zufriedengeben“), weil alle sehr stark besetzt sind, und so weiter. Die Liga hat sich in den letzten Jahren rein von der individuellen Klasse der Offensiven so stark gesteigert, dass man sich jetzt taktisch auf die Stabilität der Defensive (die individuell auch nochmal besser geworden ist) konzentrieren kann (und wegen der Gegner auch muss), wenn man Erfolg haben will. Es hat ein bisschen was von Italien zu Maradonas Zeiten. Das ist nicht immer schön, da hat Gomez Recht, aber das war ein vorher auch nicht flächendeckend. Es ist auf jeden Fall an vielen Stellen (taktisch) interessanter als vor 2-3 Jahren.

Antworten

August Bebel 5. April 2017 um 10:07

Ich weiß nicht… gerade Hoffenheim bemüht sich doch, soweit ich sie gesehen habe, sehr um einen konstruktiven Spielaufbau und Kombinationsspiel in der Offensive. Dabei würde ich nicht sagen, dass die individuelle Qualität das ermöglicht, denn die erscheint mir nicht unbedingt größer als anderswo, sondern dass ein ganzheitlicher Ansatz dahinter steckt. Da liegt vielleicht auch in anderen Mannschaften einiges Potential brach, weil sich zu sehr auf defensive Stabilität und Umschaltspiel konzentriert wird.
Andererseits würde ich dir gefühlt zustimmen, auch in der Breite sind viele Mannschaften immer besser aufgestellt.

Antworten

tobit 5. April 2017 um 12:09

Mit der individuellen Qualität der Offensivspieler meinte ich tatsächlich die Gesamtheit der Liga. Da gehört Hoffenheim tatsächlich nicht zur absoluten Spitze (auch wenn Wagner, Uth und Kramaric verdammt gut sind).
Die Stürmer sind finde ich mittlerweile individuell deutlich durchschlagskräftiger und kompletter als noch vor ein paar Jahren. Der Niedergang von Meier, Kießling und Lasogga ist da die logische Konsequenz – obwohl sie trotzdem sehr gute Spieler sind, sind sie aktuell nicht leicht einzubinden und können besser neutralisiert werden als früher (auch wenn das bei den dreien auch persönliche Gründe hat, ihr Spielertyp ist seltener geworden, oder hat sich wie Modeste oder Wagner deutlich weiterentwickelt). Der Trend scheint hier zu weniger Spielern in der Offensive mit mehr Fähigkeiten zu gehen.

Diese Saison ist insgesamt eine ungewöhnliche. Viele Teams fokussieren sich auf defensive Stabilität (Frankfurt, Darmstadt, Ingolstadt, Hertha, Schalke, teilweise Augsburg, Bayern, Köln) und können daraus bei passenden Angreifern (Modeste, Osako, Ibisevic, Kalou, Lewy, potentiell Embolo, Finnbogason, Bobadilla) viel Kapital schlagen, wenn die aber mal ausfallen, wird es eng mit dem Gewinnen (außer bei Bayern, die murmeln irgendwie immer einen rein). Andere suchen nach offensiven, kollektiven Lösungen (Hoffenheim, BVB, Freiburg, teilweise Leipzig) und sind damit für ihre Verhältnisse überwiegend erfolgreich (und meist deutlich konstanter als die anderen). Und dann gibt es da noch die kriselnden Top-Klubs Wolfsburg, Leverkusen, Schalke und Gladbach, die sehr große Probleme mit der Anpassung an die veränderte Liga zu haben scheinen. Einerseits werden spielerisch von „kleineren“ überholt, andererseits fehlt ihnen Personal oder Wille zu einer der oben beschriebenen Ausrichtungen. Dazu kommt bei allen starkes Verletzungs“pech“ und teilweise die internationale Mehrbelastung.

Antworten

August Bebel 5. April 2017 um 18:26

Ich hab schon verstanden, dass du die gesamte Liga meinst. Ich hab das unglücklich formuliert, ich meinte nur, dass Hoffenheim mir als ein Gegenbeispiel erscheint, weil sie sich nicht nur auf defensive Stabilität konzentrieren. (Nicht dass sie defensiv nicht gut wären, aber ein sauberer Spielaufbau trägt sicher auch zur Gegentorvermeidung bei.)

Schorsch 5. April 2017 um 12:45

Nun, vielleicht muss man es auch unter dem Aspekt ‚Jeder nach seinen Möglichkeiten‘ sehen. Wobei der Erfolg der TSG (nicht nur, aber auch) auf einer stabilen Defensive beruht. Nur zwei Saisonniederlagen, dafür 12 Unentschieden, mit 26 Gegentreffern die zweitbeste Gegentoranzahl nach den Bayern. Ohne gutes Defensivkonzept wäre dieses Ergebnis mMn so nicht denkbar.

Antworten

tobit 5. April 2017 um 13:38

Klar ist das Defensivkonzept der Hoffenheimer verdammt gut. Aber darauf liegt irgendwie nicht so der Fokus. Es wirkt halt alles wie aus einem Guss. Beeindruckender finde ich da auch, dass sie die drittbeste Offensive (20 Tore mehr als zum gleichen Zeitpunkt letztes Jahr) nach Bayern und Dortmund stellen, vor allem mit deutlich mehr Toren als Schalke (6 weniger), Gladbach (24 ! weniger) und Wolfsburg (8 weniger) und mit Abstrichen auch als Leverkusen (1 mehr).
Bei Dortmund gab es da z.B. immer wieder Risse, es war nicht immer alles zueinanderpassend (wenn auch meist auf hohem Niveau).
Oder bei Frankfurt – da gab es viele richtig schlechte Spiele, die dann irgendwie gewonnen wurden (in der Hinrunde – jetzt nichtmehr), weil vorne einer (oft Fabian) eine richtig gute Idee hatte, oder jemand übersehen wurde (gerne mal Chandler auf dem Flügel). Die haben individuell bei den Verteidigern auch eine hohe spielerische Klasse (zumindest in der ersten Elf), aber da geht es gewollt nur um Härte, Kampf und „Wille“.

Schorsch 5. April 2017 um 16:31

Zu Hoffenheim: Das stelle ich gar nicht in Abrede. Ich sage ja nur, dass es ohne funktionierendes Defensivkonzept keinen ‚Guss‘ gibt. Das ist z.B. der Unterschied zu z.B. Werder zu besten Schaaf-Zeiten.

Zum BVB: Auch bei der TSG passt nicht immer alles so genau zusammen, wie auch. Aber ich finde es auffallend, dass man recht wenig individuelle Fehler macht. Und gerade individuelle Fehler in der Defensive haben dem BVB immer wieder einmal die Suppe versalzen. Gestern wirkte z.B. Bartra (nach konzentrierten Leistungen in den letzten Spielen) wieder einmal mehrfach unaufmerksam.

Zur SGE: In der Hinrunde hatte man sicherlich das eine oder andere Mal Spiele dabei, in denen man etwas glücklich gepunktet hat. So etwas gleicht sich in der Saison aus (30 € in besagtes Borstenvieh). Es gab auch einige ‚Treterspiele‘. Aber insgesamt gab es auch nicht wenige spielerisch und taktisch ansehnliche Spiele, die man absolut folgerichtig gewonnen hat bzw. in denen man Remis gespielt hat. Bei der Eintracht ist es evident, dass die positiven spielerischen Elemente nicht mehr zum Tragen kommen, wenn Schlüsselspieler ausfallen. Da gibt der Kader einfach nicht viel her. Und dann kippt es halt zur ‚Treterei‘. Was einfach nicht reicht, um zu punkten. Gegen Gladbach sah es allerdings so aus, als würde sich da wieder eine Besserung einstellen. Schaun mer mal.

FAB 5. April 2017 um 11:03

Die Taktik in der Bundesliga ist mittlerweile sehr hochwertig, auch die Intensität ist oft beachtlich. Aber die Fehlerquote ist in der Bundesliga einfach schon sehr hoch.
Es tut schon manchmal weh wie viel Aufwand in manchen Bundesligaspiel betrieben wird für nichts, aussichtsreiche Offensivaktionen die hektisch verschenkt werden, Konzentrationsschwächen in Abwehraktionen oder auch Fehlpässe die den Gegner begünstigen. Insofern kann ich Gomez Aussage gut verstehen, dass in vielen Bundesligaspielen sehr viel Angst und Krampf dabei ist.

Antworten

August Bebel 5. April 2017 um 18:30

Da hast du sehr schön in Worte gefasst, was ich auch oft so empfinde.

Antworten

Daniel 5. April 2017 um 23:33

Seh ich ganz genauso…und das ist übrigens mMn auch das Hauptproblem deutscher Teams im internationalen Wettbewerb. Beispielsweise fällt mir da das Heimspiel von Leverkusen gegen Atletico ein, in dem ich Leverkusen prinzipiell gar nicht schlecht fand…aber sie Atletico mit haarsträubenden Fehlern den Sieg geschenkt haben. Oder auch Gladbach, die Florenz eigentlich deutlich überlegen waren, aber durch zwei krasse individuelle Fehler deutlich in Rückstand gerieten. Sie konnten das zwar dann mit einer starken Energieleistung noch drehen, aber eigentlich hätten sie gar nicht erst in diese Situation geraten dürfen. Oder auch der BVB der beim Hinspiel in Lissabon in Serie beste Chancen verdaddelte. Wenn die Buli-Teams solche Fehler auf ein normales Maß zurückschrauben könnten wäre mMn oftmals deutlich mehr drin…auch in der Meisterschaft, denn das ist halt der ganz große Trumpf des FC Bayern. Die Fehlerquote dieser Mannschaft ist durchgehend extrem gering.

Antworten

tobit 6. April 2017 um 14:55

Das Problem sehe ich auch. Es wird aber immer kleiner. Früher hat sich Leverkusen regelmäßig im Achtelfinale (oder auch schonmal vorher) richtig abschlachten lassen obwohl sie auch schon teilweise ziemlich ansehnlich gespielt haben und individuell gut besetzt waren. Jetzt kann Gladbach gegen viele der ganz großen zumindest teilweise richtig gut mithalten (die individuelle Qualität finde ich da ähnlich zu Leverkusen „damals“). Dortmund und Bayern machen in den großen Spielen auch eigentlich keine Fehler, erlauben sich aber aktuell immer wieder schwache Phasen in einzelnen Spielen gegen vermeintlich unterlegene Gegner (der BVB naturgemäß häufiger und mit drastischerem Ausgang).
Ein weiteres Problem war sehr lange die völlige Unfähigkeit vieler BL-Teams, selbst irgendetwas (außer langen Bällen) mit echtem Ballbesitz (also nicht mit Umschaltmomenten) anfangen zu können (oder auch mit langen Phasen ohne eigenen Ballbesitz und Entlastung – was auch gegen Bayern ein Problem war). Da haben zumindest einige mittlerweile auf internationalem Parkett (wo das Pressing und Gegenpressing nicht so brutal ist) schon echt gute Ansätze gezeigt und transportieren das jetzt langsam auch in die Liga. Besonders Leverkusen und Schalke (immer noch) sind da von der Staffelung viel zu oft auf einen schnellen Ballverlust mit sofortiger Rückeroberungsmöglichkeit eingestellt gewesen, was dann natürlich zum Ballverlust, aber nur selten zu schnellen Rückeroberungen geführt hat (weil der Gegner sich eben nicht genauso verhalten hat).

Daniel 12. April 2017 um 23:33

@tobit
Ist es so, dass das Problem kleiner wird? Weiß nicht…dieser CL-Spieltag war irgendwie schon wieder ein Musterbeispiel. Dortmund spielt gut, aber reißt sich alles selbst ein…weil der besser zum Ball stehende Sokratis einen Gegner umreisst (gut, der Elfer wurde nicht verwandelt, was es nicht weniger dämlich macht), weil Bender ins eigene Tor köpft, weil Piszcek und Sokratis ohne Absicherung den Ball verdaddeln und vorne mal wieder gute Chancen nicht genutzt werden. Auf der anderen Seite Monaco: fußballerisch schwächer, aber keine defensiven Patzer und eiskalt vor dem Tor. Irgendwie immer das gleiche Muster. Auf Jugend und Unerfahrenheit kann man das nicht schieben, das trifft ja auf Monaco mehr zu als auf den BVB.

Diesmal hat der Fehlerteufel allerdings auch die Bayern heimgesucht: vorne verschießt man (mal wieder ) einen Elfmeter, hinten darf Martinez diesen Platzverweis niemals so kassieren. Danach fand ich es allerdings auch alarmierend, wie beschissen Bayern beim Verteidigen im eigenen Strafraum ist. Kein Wunder, dass sie das wenn immer möglich zu vermeiden suchen. Real muss sich ärgern, dass sie Bayern in dieser einen HZ nicht komplett ausgeschaltet haben. Wenn sie jetzt nochmal Probleme bekommen haben sie sich das selbst zuzuschreiben.

tobit 13. April 2017 um 11:34

Klar kann man sich jetzt durch die gestrigen Spiele bestätigt fühlen. Wenn man aber vorher die Bayern aus der Argumentation rauslässt, weil sie sehr wenige Fehler machen, sollte man dabei auch bleiben. Dann bleibt nur noch der BVB übrig – ob man dessen Spiel knapp 24 Stunden nach einem Terroranschlag auf den Teambus wirklich in eine allgemeine Argumentationsreihe stellen sollte, halte ich dann doch für sehr fraglich.
Natürlich kann man das gestrige Ergebnis nicht auf Jugend und Unerfahrenheit schieben, es ist für mich ein klarer Ausdruck der Angeschlagenheit nach dem Anschlag. Eiskalt vor dem Tor war Monaco auch nicht. Den Elfmeter verschossen, das 1:0 Abseits (und glücklich reingemurmelt), das 2:0 ein erzwungenes Eigentor und das 3:1 ein kapitaler Fehler des erfahrensten Borussen. Dazu muss man sagen, dass der beste und stabilste Verteidiger der Rückrunde (gute Besserung an dieser Stelle) ausfiel und Bender so zum Jahresdebüt kam.
Zum Spiel der Bayern kann ich nichts sagen – hab ich nicht gesehen.

Gh 13. April 2017 um 12:47

zu den bayern gestern seit te zitiert: das ding mit der unterzahl… defensiven mittelfeldmann geopfert, schlechte idee. müller raus, bernat rein, robben als einzige spitze oder fronk raus und bernat rein von mir aus. aber ribrob plus müller bei unterzahl zu belassen… zeugt von sehr bajuwarischem selbstvertrauen

Koom 13. April 2017 um 13:30

Fand es übrigens sehr interessant, wie hart die Bayern-Rechte mit Lahm/Robben permanent an der gegnerischen Abwehr zerschellt ist. Da kam auf jeden Erfolg 3-4 Ballverluste mit freiem Feld vor sich.

FAB 13. April 2017 um 13:40

„Aber die Fehlerquote ist in der Bundesliga einfach schon sehr hoch.“
Damit habe ich nicht die Bayern und auch nicht den BVB gemeint.
Die Fehlerquote hat ja auch etwas mit Qualität zu tun. Mit dem Fußball ist es in Deutschland so ein bißchen wie mit den Steaks, die man in den guten Restaurants bekommt. Tolle Köche, beste Zubereitung, aber sie schmecken halt trotzdem nicht so wie in der USA oder in Australien.
Warum: Weil die Fleischqualität in Deutschland halt nur mäßig ist!
So ist das auch beim durchschnittlichen Bundesligisten, alles Top organisiert, Taktik usw. aber im Vergleich zu den guten Mannschaften in La Liga oder Premiere League fehlt halt ein bißchen Qualität (damit meine ich die individuelle Qualität) und das macht sich dann in einzelnen Situationen bemerkbar. Auch wenn sich da schon viel getan hat, die Qualität ist schon deutlich besser geworden geworden in den letzten Jahren, aber reicht halt noch nicht ganz!
Zum BVB: Ich bin mir beim BVB noch nicht so ganz sicher, wie hoch die Qualität am Ende wirklich ist. Bestes Beispiel ist Dembele, der irgendetwas von Weltklasse hat, aber dann einfach sehr viele Szenen verdaddelt. Auch bei Tuchel bin ich mir nicht sicher, ob er immer das beste Personal auswählt, nicht nur gegen die Bayern als man im Zentrum mit Castro und Guerreiro einfach viel zu instabil unterwegs war (obwohl es gegen die Bayern v.a. um Zentrumskontrolle geht, wie das Real Spiel aufgezeigt hat). Wenn man dann gestern sieht, was für ein Topspiel Nuri Sahin in der 2. Halbzeit abgeliefert hat!!! Potentiell schätze ich den BVB schon als Topmannschaft ein, aber vieles ist einfach noch instabil. Vielleicht lernt der BVB noch dazu (auch Tuchel) und steigert sich noch (Dembele, Pulisic, Weigl, nächste Saison auch noch mit Dahoud, da ist schon sehr viel Potential bzw. Hoffnung auf einen weiteren Qualitätssprung) Dazu kommt einfach auch noch unglaublich viel Pech: das Attentat (!!!), Bartra-Ausfall, Abseits-Gegentor, sonstige unglückliche Gegentore, so liegt man gegen Bayern und Monaco 2:0 zurück obwohl man eigentlich recht ordentlich gespielt hat. Immerhin ist dann aber die Moral intakt, um z.B. gegen Monaco wenigstens auf ein 2:3 zurückzukommen.
Bayern: Das Glück und die Effizienz die man bis dahin in der Bundesliga hatte, war halt dann ausgerechnet gegen Real aufgebraucht.
Ich glaube MR sprach mal in seinen ersten Analysen während Klopps erster Saison mit dem BVB in der Champions League von einer „Lupe“. In der Bundesliga kann man viel Schwächen, Defizite vertuschen. In der Champions League kommt das dann alles zum Vorschein.
Bei den Bayern ist nicht die hohe Fehlerquote das Problem, sondern die fehlende Intensität sowohl auf dem Platz, als auch auf der Trainerbank.
In der Bundesliga fällt das nicht so auf, weil ihre Qualität zu einer unheimlich hohen Effizienz führt. In der Champions League fällt es dann aber auf, wenn sich Xabi Alonso immer wieder Ruhepausen gönnt, Thiago insgesamt die Intensität nicht hochfahren kann (gegen Real sogar weniger Pässe als Vidal!), wodurch Real zunehmend das Zentrum unter Kontrolle gebracht hat. Dazu hat Bayern unter Ancelotti offenbar nur eine Offensiv-Strategie hat, nämlich ausgehend von Zentrumskontrolle auf die individuelle Qualität vertrauen. Gegen Real reicht das halt nicht, es wird vielleicht nächstes Saison auch gegen den BVB nicht mehr reichen!

HK 13. April 2017 um 15:13

„Wenn man dann gestern sieht, was für ein Topspiel Nuri Sahin in der 2. Halbzeit abgeliefert hat!!!“

Ja genau. Ich war auch äußerst positiv überrascht. Und dann natürlich die Frage: Warum spielt der nie?

Schorsch 13. April 2017 um 18:19

@HK

Nuri Sahin ist so etwas wie eine Identifikationsfigur in Dortmund. Ein Eigengewächs, der jüngste Bundesligaspieler überhaupt, in einer der schwierigsten Phasen der Clubgeschichte zu seinem ersten Einsatz bei den Profis gekommen. Später nach der Rückkehr aus dem Rotterdamer ‚Exil‘ einer der Protagonisten der Erfolgsgeschichte unter Klopp. Dann als ‚verlorener Sohn‘ aus Madrid bzw. Liverpool heimgekehrt. Ein sympathischer, intelligenter junger Mann. Einer der letzten Ikonen der Klopp-Ära. Die BVB-Fans lieben ihn. Die Frage, warum er fast nie Einsätze bekommt, wird auch unter ihnen oft und intensiv geführt. Die Einwechselung Sahins zur 2. HZ war so etwas wie ein magischer Moment. In einer Situation, die von Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit gekennzeichnet war, kommt die so lange verschmähte und vermisste alte Leitfigur auf den Platz. Dieser Moment hat das gesamte Westfalenstadion elektrisiert. Zuschauer wie Mitspieler. Die spielerisch-taktische Leistungssteigerung des BVB in der 2. HZ lässt sich logisch und sachlich erklären. Sie wurde nach meinem Empfinden aber auch auf einer anderen Ebene beeinflusst.

Ob Tuchel auch von solchen Gedankengängen beeinflusst war, als er seine Entscheidung für den Einsatz Sahins getroffen hat, weiß außer ihm selbst niemand. Es war jedenfalls eine kluge Entscheidung. So wie Monacos Team agierte und so wie sich die Aufgabenstellung für das BVB-Team darstellte, waren Sahins Fähigkeiten wie maßgeschneidert für die Situation.

Warum Sahin sonst kaum Einsätze bekommt? Wohl auch deshalb, weil er nicht der Schnellste ist. Bis jetzt ging man in Dortmund davon aus, dass er im Fußball Tuchels eigentlich nur eine Position ausfüllen kann. Die mit Weigl erstklassig besetzt ist. Weigl hat nun einmal Fähigkeiten, die Sahin in dieser Form nicht hat. Aber wer weiß, vielleicht gibt es zukünftig öfters Situationen, in denen beide auf dem Platz agieren können.

Ich persönlich fände es im übrigen sehr schade, wenn Sahin und auch Kagawa den Club zur neuen Saison verlassen müssten (wonach es momentan sehr stark aussieht). Was beide für das Team leisten können, war nicht nur gestern zu sehen.

Koom 13. April 2017 um 20:01

Das ist – ein bisserl in anders – wie das Problem Alonso und Schweinsteiger. Schweinsteiger agierte meist kombinativer, Alonso weiträumiger. Aus vergangenen Analysen scheint mir das auch so zu sein, das Sahin vor allem weiträumig, also mit langen Bällen agiert, Weigl eher mit kurzen Bällen. Beide zusammen nehmen sich u.a. die Stärken. Wobei Weigl ja auch ein wenig von Tuchel nach vorne geschoben wird bzw. offensiver agieren soll.

Grundsätzlich wäre es schade, wenn man 2 so gute Fußballer nicht zusammenbekommt. Aber das sind so Aufgaben, da verzweifelten schon viele Trainer manchmal (Gerrard-Lampard, Schweinsteiger-Alonso).

tobit 13. April 2017 um 22:52

Ich denke, Tuchel würde gerne öfter auf Sahin setzen, aber die ständigen Verletzungen machen das kaum möglich. Aktuell versucht man ihn und Bender sehr langsam und vorsichtig wieder Spielpraxis zu geben, damit sie nicht direkt wieder ausfallen. Ich glaube, Tuchel hat beiden noch kein CL-Viertelfinale über die volle Distanz inklusive Leader-Rolle zugetraut, weshalb dann Sahin erstmal auf der Bank war. Dass man in einer Situation wie gestern erstmal möglichst viele eingespielte Spieler bringen möchte (die müssen auf dem Platz weniger denken), könnte ein weiterer Grund sein.
@Koom: absolute Zustimmung. Aktuell sehe ich bei Weigl tatsächlich auch viele kleine Schritte in diese Richtung. Er schaltet sich viel aktiver nach vorne ein, bleibt nicht mehr so konsequent tief, wie letzte Saison oder am Anfang dieser. Außerdem spielt er mittlerweile immer wieder sehr gute lange Bälle auf einstartende Außen.
Eine Ergänzung: Sahin ist nicht nur deutlich langsamer als Weigl, er ist auch deutlich schwächer im Dribbling. Weigl löst sehr viele Zugriffsmomente des gegnerischen Pressings mit kleinen Drehungen oder kurzem Wechseln des Balles auf den anderen Fuß, was Sahin aufgrund seiner geringeren Beweglichkeit, der fehlenden Beidfüßigkeit und manchmal unbewussten Orientierung im Raum nicht kann.
Beide zusammen ergeben, finde ich, vor allem bei 4er-Kette Sinn, da dann beide ihre bevorzugten Räume zum ballfordern einnehmen können, während bei 3er-Kette ein Abkippen unnötig ist (außer die Halbverteidiger spielen sehr hoch und breit, wie Bender es gestern phasenweise gemacht hat).

Schorsch 14. April 2017 um 17:38

@tobit

Sicherlich ist die Verletzungshistorie Nuri Sahins nicht ohne. Seine Rückkehr ins Mannschaftstraining nach seiner letzten Verletzung und die Aufarbeitung seines Trainingsrückstandes liegt allerdings schon so weit zurück (Ende Februar/Anfang März), dass ein oder mehrere Einsätze in weniger wichtigen Spielen möglich gewesen wären. Tuchel wird seine Gründe gehabt haben, ihn nicht zu berücksichtigen. Man sollte auch nicht außer acht lassen, dass der BVB ernsthaft erwogen hat, Sahin in der Wintertransferphase abzugeben (Verkauf oder Leihe). Sahin hat sich allerdings nicht darauf eingelassen und explizit geäußert, sich beim BVB durchbeißen zu wollen.

tobit 14. April 2017 um 19:12

Sahin fiel laut Transfermarkt bis zum 12.3. wegen Trainingsrückstandes aus (er hat schließlich die komplette Wintervorbereitung verpasst). Danach waren die Spiele gegen Lotte und Ingolstadt, wo er 3 bzw. 6 Tage echtes Teamtraining hinter sich hatte. Zudem sind beide durchaus rustikaler unterwegs, also nicht unbedingt optimale Bedingungen für ein Comeback nach längerer Verletzung. Danach war Länderspielpause, wo Sahin und Bender eigentlich ein Spiel bei der U23 bestreiten sollten, aber beide kurzfristig verletzt ausfielen. DIe Spiele danach waren der HSV, Schalke, Bayern und jetzt Monaco. Ob man dann Sahin völlig ohne Praxis in ein Spiel schmeißt, wenn man fitte Alternativen hat, liegt finde ich im Ermessen des Trainers. gegen den HSV hätte ich ihn gerne als Einwechsler gesehen, ansonsten kann ich Tuchel da überhaupt keinen Vorwurf machen.
In der Hinrunde habe ich mich zwischendurch auch gewundert, dass Sahin nie spielte, aber auch da war er über längere Phasen nicht richtig fit und ich meine mich auch an eine Aussage von Tuchel (ohne Gewähr) zu erinnern, dass andere zu der Zeit schlicht besser trainiert hätten. In der Hinrunde hätten sich Weigl und Sahin wahrscheinlich auch noch mehr auf den Füßen gestanden, da Weigls Entwicklung zu mehr Vorstößen erst seit der Wintervorbereitung wirklich zu sehen ist.

Schorsch 14. April 2017 um 21:03

Wenn ein Spieler im Kader steht, dann nicht nur, weil er prinzipiell auch einsatzbereit ist. Sondern auch, weil der Trainer ihn als eine Option für einen Einsatz (als Einwechselung) ansieht. Wenn Spiele bereits lange vor Abpfiff entschieden sind, dann besteht für den Trainer immer die Möglichkeit, einem längere Zeit verletzt gewesen Spieler die Möglichkeit zu geben, über einige Einsatzminuten Spielpraxis zu sammeln. Gegen Lotte, den HSV und Bayern wäre dies für Sahin gegeben gewesen. Ich sagte ja, Tuchel wird seine Gründe gehabt haben, sich entsprechend zu entscheiden. Gegen Monaco wird er ebenfalls seine Gründe gehabt haben, Nuri zu bringen zur 2. Halbzeit.

Ob Sahin für Tuchel eine notwendige Option oder Alternative im Kader darstellt oder nicht, bleibt für uns Spekulation. Ins Zeug für ihn hat er sich allerdings nicht gelegt, als es zur Winterpause um einen möglichen Abgang Sahins ging. Im Gegensatz zu z.B. Merino, wo er sein Veto bezüglich eines Leihgeschäfts einlegte.

Es bleibt abzuwarten, ob Nuri im Laufe der Restsaison in den verschiedenen Wettbewerben noch zu nennenswerten Einsätzen kommt. Situationen, die seinen Stärken entgegenkommen, wird es bestimmt geben. Warten wir es ab, ich würde es ihm jedenfalls gönnen.

tobit 14. April 2017 um 21:52

Gegen Lotte war Sahin 3 Tage im Training – ob man ihn dann unbedingt gegen die Tretertruppe aus der dritten Liga bringen muss? Ich finde nicht. Da kann man dann gut jemanden reinwerfen, der noch generelle Probleme mit dem Tempo auf höchstem Niveau hat aber sich mit der Härte auskennt (wie Merino das ist). Das Spiel gegen Hamburg war zu keinem Zeitpunkt entschieden. Gegen Bayern hätte man ihn am Ende bringen können, hat sich aber auch da wieder für Merino entschieden, der wohl im Winter sehr entscheidend auf Einsatzzeit gedrängt, und sie sich im Training verdient hat.

Wenn Sahin keine Alternative wäre, würde er wohl kaum im Kader stehen, was man bei Park und Subotic klar gesehen hat.
Ich denke, dass ein Sahinwechsel im Winter überhaupt nicht zur Diskussion stand. Da gab es also überhaupt keine Möglichkeit oder Notwendigkeit ein Veto (von wem auch immer) einzulegen. Einerseits hatte Sahin, anders als Merino, keinerlei Interesse an einem Wechsel, andererseits war er auf nicht absehbare Zeit verletzt (wie auch Rode – das sind die einzigen, die als ernsthafte Weigl-Vertreter infrage kommen).

Nuri würde es wohl jeder gönnen, hier nochmal richtig durchzustarten. Man darf gespannt sein, was da noch kommt.

Schorsch 14. April 2017 um 22:57

Du sagst selbst, dass Sahin eine Alternative ist, wenn er im Kader steht. Eben. Dann ist er auch eine Alternative im DFB-Pokal gegen Lotte. Ich schrieb ja ausdrücklich von ein paar Einsatzminuten, wenn das Spiel gelaufen ist. Gut, Tuchel hat sich für Merino entschieden; auch hier musste er sicherlich Einsatzminuten geben. Gegen den HSV hat Nuri seine Einsatzminuten dann bekommen; hier muss ich mich korrigieren. Er hat sie sogar bekommen, bevor das Spiel entschieden war. Entschieden war es übrigens nach dem 2:0 durch Kagawa in der 81. Minute. Gegen Bayern wäre in der Tat ebenfalls eine Möglichkeit gewesen.

Ein Wechsel Sahins zur Winterpause stand nicht zur Diskussion? Das täuscht du Dich. Er stand definitiv auf der Tagesordnung. Natürlich hatte Nuri kein Interesse daran; er hat es ja selbst öffentlich gesagt, sich stattdessen beim BVB durchbeißen zu wollen.

Aber lassen wir das. Nuri hat jedenfalls mMn immer noch und nach wie vor die Fähigkeiten, dem Team nützlich sein zu können. In der 2. HZ gegen Monaco aht man es deutlich sehen können. Da darf man wirklich gespannt sein, was da noch kommt.

Schorsch 5. April 2017 um 12:25

Das ist das, was ich mit ‚Bayerndusel‘ meinte. Ein- oder zweimal kann es Glück sein, wenn man in letzter Sekunde noch den entscheidenden Treffer erzielt. Kommt dies öfter vor, dann ist es kein ‚Dusel‘ mehr, sondern die Konsequenz aus einem Nichtnachlassen bis zur allerletzten Sekunde des Spiels. Bezeichnend für die Bayern. Und im Spiel gegen den EffZeh traf dies in der Tat auf den HSV zu.

Antworten

Schreibe einen Kommentar zu tobit Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*