Viertelfinale mit Schlagseite

1:1*

Im Laufe einer ausgeglichenen Begegnung machte sich immer mehr Flügelfokus breit. Das Spiel über die Seiten und Balancemomente im Mittelfeld minimierten das Risiko trotz einiger weiträumiger Herausrückbewegungen.

Es war das Aufeinandertreffen zwischen einer der taktisch definiertesten Mannschaften dieser EM und einem Team mit flexibler, eher seltsamer Spielweise. Als Gemeinsamkeit zeigte sich aber das weiträumige Herausrücken aus den Mittelfeldbereichen. In der Summe trug das zu einer teilweise vertikalen und unkontrollierten Partie bei, ohne dass sich aber durchgehende Instabilitäten aufgetan oder einer der Kontrahenten besonders hätte glänzen können. Am Ende gingen beide Teams – insbesondere im Aufrückverhalten und der Intensität – zu wenig Risiko, um etwa das Herausrücken entscheidend bestrafen zu können.

Portugal startet 4-3-3-haft, wird 4-4-2-haft

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Hell gefärbt die portugiesische 4-4-2/4-2-2-2/4-4-1-1-Formation, die im weiteren Verlauf häufiger wurde

Formativ hat Portugals Trainer Fernando Santos schon verschiedene Überlegungen angestellt. Die wandlungsfähige 4-2-2-2-hafte Logik der beiden letzten Spielen wich diesmal zunächst – wenngleich sie später zurückkehren sollte – einem 4-3-3: Adrien Silva und Renato Sanches formierten sich meistens als Doppel-Acht, davor kam es zu verschiedenen dreiersturmartigen Anordnungen, oder einzelnen Zurückfallbewegungen Joao Mários auf die Zehnerposition. Im Pressing ergaben sich durch die Mannorientierungen weitere Veränderungen, etwa einige breite 4-3-2-1-Staffelungen wegen des Aufrückens der Achter.

Vereinzelt war sogar Nani auf dieser Zentrumsposition zu finden, in geregelter Form allerdings erst nach der Umstellung auf 4-4-2/4-4-1-1 zum Ende der zweiten Halbzeit. Gegen den Ball ließen sich aus dieser Formation leicht jene Staffelungen herstellen wie zuvor, indem Adrien Silva als aufrückender Sechser und Nani die Aufgaben der vormaligen Achter leisteten. Im 4-3-3 blieb öfters auch mal einer der Stürmer vorne und der andere fiel tiefer zurück, so dass ebenso asymmetrisch verschobene Dreierreihen in der ersten Pressinglinie auftraten.

Eine wichtige Stärke betraf die Anordnung der Angreifer in ballfernen Zonen: Als Mittelstürmer postierte sich beispielsweise Cristiano Ronaldo etwas breiter, nach außen versetzt zu einem Innenverteidiger, und stellte diesen zu. Dies erlaubte dem – also ballfernen – Außenspieler, sich schon etwas zurückzuziehen und tief vor der Abwehrkette aufzuhalten. Generell sorgt diese portugiesische Eigenheit manchmal für seltsame, unausgewogene Defensivstaffelungen, kann aber gegen Einrücken nach Verlagerungen effektiv sein. Im 4-4-2 war das später nicht mehr so dynamisch möglich, die nun tieferen Flügelspieler konnten sich aber eng an mögliche Halbraumpositionierungen von Kuba oder Grosicki halten.

Brüchiger Aufbau, aber gefährliche Bewegungen links vorne

Den Polen verblieben durch die tiefe Positionierung Krychowiaks im Aufbau zwischen den Innenverteidigern nur Maczynski als nomineller Verbindungsspieler. Daher wurden zurückfallende Bewegungen der Stürmer in tiefere Zonen oder Blaszczykowski rechts in den defensiven Halbraum benötigt. Die ersten Aufbaubereiche waren durch das massive Herausrücken Portugals gut und präsent versperrt. Insbesondere das gute Übergeben beim Team von Fernando Santos verhinderte zudem eine effektive Einbindung von Kubas Supportrolle.

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Portugal im herausgerückten 4-1-4-1/4-3-3 gegen Polens Sechser. Zwischen den Flügelspielern waren gutes Übergeben (hier links gegen Kuba und Piszczek) sowie tiefere Positionierungen (hier rechts, im Endeffekt ebenso zur besseren Kontrolle des Einrückens) zu sehen.

Der zurückfallende Linksaußen gab häufig im richtigen Moment die Verfolgung des aufrückenden Piszczek auf und orientierte sich stattdessen enger in den Halbraum. So war Kuba oft unangenehm eingekesselt, vom Flügel außerhalb seines Sichtfeldes und aus dem Zentrum vom hohen Achter. Die entscheidende Konstanz in den Vertikalverbindungen vermochten die Polen daher nicht in ihr Spiel zu bringen. Andererseits war Portugals Konstrukt voller Mannorientierungen aber nicht wirklich stabil: Insbesondere im Sechserraum verblieb durch das Aufrücken Freiraum um William Carvalho herum, zumal Portugal kürzere Phasen schwächerer Intensität hatte.

Es gab zwischendurch daher regelmäßig Einzelszenen, in denen Polens Offensivkräfte nach längeren Vertikalpässen oder Verlagerungen Möglichkeiten erhielten. Oft entstanden die Momente nach spontaner Nutzung ungeordneter, loser Umschaltszenen. Gerade das Flügel-Pärchen auf der linken Seite war durch gruppentaktische Vielseitigkeit gegen die Mannorientierungen gefährlich, zumal wenn Milik im Zusammenspiel ablegte oder Bälle überraschend durchließ. Auch Lewandowski zog es bevorzugt auf jene Seite.

Räumliche Disharmonie gegen Sechser-Herausrücken

Dass die Polen mit einem ihrer Durchbrüche auf links schon seit der zweiten Minute führten, war dem weiteren Verlauf eigentlich kaum anzumerken. Auf den Spielrhythmus wirkte es sich nicht allzu deutlich aus, er verblieb in seiner gleichförmigen Art. Portugal ging nicht sofort in eine aktive, dominante Rolle über. Ihr Aufbauspiel kennzeichnete eine Mischung aus enger, kleinräumiger Staffelung des Mittelfelds und weiträumigen Anschlussmustern der Offensivspieler. Die Anbindung und der Übergang zwischen diesen beiden Gruppen gestalteten sich daher aber nicht so reibungslos.

Zunächst suchte Portugal die Räume neben der Keilwirkung des 4-4-1-1-haften Pressings des Gegners, der häufig Milik hinter Lewandowski positionierte. Seitlich neben den beiden blieb etwas Platz in den Halbräumen, wo sich der ballferne Achter Portugals einige Male weit zum Ball zog und von dort zusammen mit seinen Kollegen aus einer präsenten Überladung eröffnen wollte. Insbesondere die linke Seite tat sich hervor, wo auch Renato Sanches von rechts viel Engagement zeigte und dominant ankurbelnd wirkte. Die polnischen Sechser reagierten aber oft klug ökonomisch auf diese Situationen: Der ballnahe Akteur schob leicht bogenförmig in eine diagonale Linie mit tiefem Flügelspieler und Milik heraus.

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In der Anfangsphase gab es häufig diese Momente: Das Dreiermittelfeld kurbelt eng an, Krychowiak rückt mit Deckungsschatten heraus. Die vorderen Portugiesen haben keine optimalen Verbindungen, der Linksaußen rückt etwas verspätet ein, Cristiano Ronaldos Zurückfallen kann nur ablegend eingebunden werden, da Polens Sechser anschließende Vorwärtswege noch blockieren können. Portugal nutzte das daher oft als Auslöser für Verlagerungen, die im Endeffkt aber viele Flügelangriffe bedeuteten.

Speziell Krychowiak warf dabei weiträumige Deckungsschatten, hatte mit Kuba auch den stabiler absichernden Kollegen auf außen neben sich und schließlich passte das zu Portugals Fokus. Ballfern positionierte sich dann auch Maczynski teilweise etwas höher, aber stand so gedreht, dass er schnell wieder zurückpressen konnte. Insgesamt hatte Portugal Probleme, die vielseitigen und weiträumigen Bewegungen der Stürmer zielsicher einzubinden. Diese zogen teilweise in abgelegene Räume oder verloren durch die Flexibilität den Kontakt zueinander. Ein typisch strukturiertes Muster sah so aus, dass ein Spieler die Zwischenräume beackerte, einer sich sehr breit anbot und einer diagonal in die Spitze arbeitete.

Portugal gruppentaktisch nicht gezielt genug

Gelangten sie hinter Polens Mittelfeld, musste daher oft hektisch in die Tiefe oder gegen deren Zusammenziehen wieder seitlich aus der Formation heraus gespielt werden. So gingen die Bälle dann zu schnell zur Außenbahn. Es gab einige schwierig einzusetzende Läufe von außen zum Flügel sowie zwar eigentlich gute, aber nicht ausreichend unterstützte Zurückfallbewegungen im ballfernen Halbraum. Hierbei forderten Cristiano oder Joao Mário die Bälle für Halbraumverlagerungen, eine effektive Mitnahme war gegen die Staffelung zwischen den polnischen Sechsern aber schwierig. Bei verstärkten gleichzeitigen Bewegungsmustern in die Zwischenräume hätte das gefährlich aufgelöst werden können.

So aber mussten die Portugiesen oft Rückpässe suchen, Polen konnte sich stabiler nach hinten orientieren und das Ballbesitzspiel wurde zu Verlagerungen in die Breite geleitet. Im letzten Drittel fehlte Portugal der gruppentaktische Zug zum Zusammenspiel, stattdessen tendierten sie zum Flügelspiel. Sie waren zu sehr darauf aus, über die Mittelfeldspieler etwas Raumgewinn zu generieren und dann vielseitige Bewegungen einzelner Angreifer zu bedienen. Am Ende fanden sie sich aber eher auf dem Flügel ohne klare Rückbindungen zu den teils passiv werdenden Zentralspielern und mussten viel flanken.

Vielversprechende Ansätze lieferte höheres Aufrücken Adrien Silvas, wenn Renato Sanches halblinks die Einleitung schulterte, aber letztlich konnte das hinter Krychowiak doch kaum eingebunden werden. Teilweise rückte einer der Achter dann sogar schon zu früh im Aufbau auf, während der andere etwas unpräsent in einem Halbraum verschoben stand. Dann fehlte es für die Innenverteidiger an Anspielmöglichkeiten, so dass gerade Pepe oft zu langen Bällen oder anspruchsvollen Zuspielen über den Flügel gedrängt war, den Portugal dann frühzeitig herunterspielen musste. In der 4-4-2-haften Phase konnten sich Renato Sanches und Nani über rechts immerhin zum Ausgleich durchspielen, wobei die Kollegen nicht direkt angeschlossen waren.

Zweite Halbzeit und Verlängerung

Aus portugiesischer Sicht setzte sich auch in vielen weiteren Phasen der Begegnung das Problem fort, dass sie um die ein bis zwei beteiligten ballnahen Akteure nicht immer intensiv genug agierten – speziell gruppentaktisch. Es gab einzelne Freilaufbewegungen und Rochaden, aber diese waren oft als einzelne Aktion angelegt und nicht immer ausreichend aufeinander bezogen. Selbst wenn sich Joao Mário und Cristiano Ronaldo in Halbzeit zwei einige Male gut zwischen den Linien anboten, wurde eine eingenommene Position zu sehr beibehalten und nicht noch einmal durch ein Folgefreilaufen aktualisiert.

So war der portugiesische Auftritt erneut nie wirklich schlecht und sah zwischendurch – etwa bei jenem oben genannten Zusammenspiel oder einzelnen Eröffnungen Renato Sanches´ von links – auch solide gefällig aus. Aber das große Ganze blieb häufig unvollendet. Es gab wenig strategische Variationen im Rhythmus, sie spielten ihren Stiefel herunter, aber auch ein bisschen unspektakulär und mit profilloser Flexibilität. Beide Mannschaften wurden in ihren Offensivrouten mit der Zeit etwas vorsichtiger und konservativer, mussten durch eher passive Freilaufbewegungen in den hinteren Mittelfeldlinien häufiger am Flügel simpel entlang spielen.

Der Fokus lag zunehmend auf der Absicherung eigener Angriffe. Zumindest im Zentrum sollten Ballverluste vermieden werden, weshalb Pässe in die zwar gar nicht so kompakten, aber auch etwas instabil weiträumigen 4-4-1-1-haften Strukturen eher unterblieben. Die Teams griffen vielmejr zu einzelnen individuellen Vorwärtsläufe, mit denen situativ viel Raum überbrückt werden sollte, wenn sich die Möglichkeit ergab. Krychowiak machte das einige Male, aber es endete oft in Unterzahl. Zwischenzeitlich gaben die Polen ihre Aufbaudreierkette auf und schoben die Sechser höher, konnten sie aber gegen die Mannorientierungen kaum anspielen, so dass es noch häufiger über die Außenverteidiger gehen musste.

Eine weitere kleine Umstellung betraf die Rolle des schnellen Kamil Grosicki, der bei gegnerischem Ballbesitz mal höher blieb und zockte. Auf der anderen Seite wurde bei Portugal durch die Einwechslung Ricardo Quaresmas für Joao Mário die 4-3-3-Tendenz wieder größer. Letztlich war es eher eine Mischformation, die in beide Richtungen schwanken konnte und vereinzelt interessante Staffelungen hervorbrachte. Adam Nawalka blieb mit seinen Wechseln sehr konservativ: Kapustka als Joker, dazu der Standardtausch auf der Sechs, aber beispielsweise wieder kein Zielinski. Eine wirklich packende Begegnung wurde es speziell am Ende nicht mehr, wenngleich das Niveau insgesamt solide daherkam, speziell die Balance der Herausrückbewegungen gut funktionierte.

lenni 5. Juli 2016 um 10:01

Ich fand ja die unterschiedlichen Rollen der Stars CR7 und Bale interessant. Während CR7 viel vorne drinsteht und auf die Bälle wartet, lamentierend, wenn Mitspielern der Ball verspringt, lässt Bale sich doch öfter zurückfallen, z.B. in der Vorbereitung des 2:1, als er den langen Ball nach vorne spielt, oder auch beim 3:1, als er im Rückraum wartet.

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jolo 6. Juli 2016 um 14:29

Beim Führungstreffer gegen Kroatien hat CR7 den Ball vor dem eigenen Strafraum zusammen mit Quaresma erobert. Ich bin kein Fan von CR7, finde andere Spielertypen interessanter, aber wie er von deutschen Medien runtergemacht wird ist schon heftig.

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Koom 6. Juli 2016 um 15:49

Entweder alles super oder alles scheisse. Es gibt keinen middle ground.

Ronaldo ist ein hervorragender Spieler, ein Arbeitstier. IMO ist sein größer Nachteil seine etwas egozentrische Persönlichkeitsstruktur. Die verwehrt ihm etwas die Möglichkeit, besser im Team Fußball zu spielen und seine Stärken noch besser einzubringen. Bale als fast baugleiche, andersfüssige Kopie zeigt das recht gut auf.

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Holger 4. Juli 2016 um 07:28

Der portugiesische Auftritt war wieder mal nie wirklich gut. Es ist schon bezeichnet, dass Portugal während der EM in der regulären Spielzeit noch nie in Führung lag, und das verdient, aber im Halbfinale steht. Der einzige Lichtblick ist Renato Sanchez, da kann ich mich als Bayern Fan schon mal freuen.

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Ralf 4. Juli 2016 um 16:39

Da springst du mir ehrlich gesagt zu sehr auf den Medienzug auf. Portugal ist schlecht, weil: Kein Spiel in den 5 x 90 Minuten gewonnen.
Dass die Portugiesen mit 3 Unentschieden noch weitergekommen sind ist nicht zu beschönigen. Das ist natürlich dem Turniermodus geschuldet. Wobei Portugal speziell deswegen auch im dritten Gruppenspiel die letzten Minuten nicht mehr auf Sieg gespielt hat. Sie waren ja auch mit dem 3:3 schon weiter.

Weiter hat Portugal sehr wohl schon geführt, das war gegen die Isländer. Ein Kommentator hat das bei einem Portugalspiel fälschlicherweise behauptet und iwie hält sich diese Behauptung bis heute. Es „labern“ halt viele einfach nach ohne das kurz zu überprüfen..

Kroatien hat es in 120 Minuten mit diesem tollen Mittelfeld nicht geschafft gegen Portugal ein Tor zu erzielen. So mies können sie also nicht sein. Und an viele Torchancen erinnere ich mich auch nicht.

Die Polen haben mit ihrer Offensive auch nicht viel bewegen können.

Insgesamt spielen die Portugiesen natürlich keine schöne EM. Sie müssen es aber auch nicht. Minimalistisch auf dem Weg ins Finale. Aber bezeichnend ist da für mich nichts. Der Turnierbaum hat Portugal eben in die Karten gespielt und eine minimalistische Spielweise begünstigt.
Stünde Polen anstatt Portugal im Halbfinale könnte man genauso gut behaupten, dass die Polen im HF stehen ohne wirklich überzeugt zu haben.

Ich bin gespannt wie es gegen die Waliser ausgeht. Sehe die Chancen ziemlich ausgeglichen.

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Manfred 4. Juli 2016 um 18:05

Ich sehe das eigentlich genauso wie Holger. Das mit dem Medienzug aufspringen ist auch einfach nur eine Unterstellung von dir. Auch für mich waren die Portugiesen eine der Enttäuschungen der EM. Da sie spielerisch und taktisch nicht nur weit hinter ihren Möglichkeiten zurückblieben, sondern auch allgemein nie überzeugten. Hier einen Vergleich mit Polen zu ziehen finde ich ziemlich polemisch, da diese eine klar bessere EM gespielt haben, was allerdings im Vergleich zu Portugal auch nicht schwer ist.

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Brainiac 4. Juli 2016 um 18:32

Aber wenn man kein Spiel nach 90 Minuten gewinnt, weil auch einfach die Leistung nicht dementsprechend war kann ich die Kritik durchaus nachvollziehen. Hier kann man sehen, dass der Trainer auch kein Taktik Ass ist. Mir wird hier auf der Seite die spielerische und taktische „Leistung“ von Portugal eher zu schön geredet. Polen hat in meinen Augen über die gesamte EM hin mehr überzeugt. Aber im Fussball geht es eben nicht nur darum, sondern da spielt auch viel Glück mit, da gebe ich dir Recht!

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Stefan 5. Juli 2016 um 14:14

Also ich finde die Kritik an Portugal berechtigt, aber ueberzogen und ausserdem Polen enttaeuschender, sie haben in keiner Phase irgendetwas ueberzeugendes gezeigt. Die Siege gegen Nordirland und Rumaenien (!) waren muehsame 1-0, gegen Deutschland standen sie defensiv gut, ok, es gab aber fast nichts nach vorne, gegen die Schweiz (!) fielen sie ab er 2. Haelfte stark ab und auch gegen Portugal brachten sie nicht viel auf den Platz und das Tor war vor allem einem portugiesischen Fehler geschuldet. Portugal haette durchaus gegen Island noch gewinnen koennen, haette normalerweise auch in einem guten Spiel gegen (in diesem Spiel gar nicht so schlechtes) Oesterreich gewonnen, die Offensive gegen Ungarn war gut, die Defensive nicht, weshalb wohl die Langweil-Takti gegen Kroatien kam – die muss man aber auch erstmal so aus dem Spiel nehmen, soweit ich weiss hatten die ihre Torchancen erst nach dem 0-1.
Beim Spiel gegen Wales wird es sicher trotzdem eng – moeglicherweise laesst der Ramsey-Ausfall und ein ausnahmsweise mal ueberzeugender Ronaldo das Pendel ausschlagen,… Jedenfalls duerfte die Entscheidung um den Titel so oder so am Donnerstag fallen…

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Thomas 5. Juli 2016 um 15:06

Aber in welcher Phase hat Portugal was überzeugendes geleistet? Portugal brachte gegen Polen mindestens genauso wenig auf den Platz wie Polen gegen Portugal. Und das Portugal gegen Island noch hätte gewinnen können sehe ich weniger als die „mühevollen “ 1:0 Siege der Polen Nordirland und Rumänien.
Und wo war bitte Portugals Offensive gegen Ungarn gut? Und was soll heißen, sie hätten normalerweise auch gegen Österreich gewonnen? Ein Sieg gegen die Enttäuschung der EM – Österreich – wäre meines Erachtens auch nicht verdient gewesen.

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mcbright 5. Juli 2016 um 16:00

Ich finde die Kritik an Portugal gar nicht übertrieben, eher im Gegenteil. Wenn man sich den Kader ansieht, gerne auch im Vergleich zu Polen, finde ich die Portugiesen bei dieser EM schon sehr enttäuschend. Nach 90 Minuten nicht ein Spiel gewonnen zu haben, und das meist verdient, und im Halbfinale stehen bei der schwachen Leistung, sowohl offensiv als auch defensiv, ist nun mal für Viele kritikwürdig. Deine Betrachtung der Portugal Spiele finde ich persönlich auch viel zu positiv. Das soll jetzt keine Kritik dir gegenüber sein, ich fand die Leistungen und Siegchancen von Portugal nur deutlich geringer in diesen Spielen als du.

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Stephan 6. Juli 2016 um 13:30

Interessante Anmerkungen. Ich sehe das übrigens auch nicht als Kritik an mir 🙂 Wie gesagt ich finde die Kritik an Portugal ja auch berechtigt, Vielleicht ist auch eine Frage der Erwartungshaltung, ich sehe ich es aber weniger kritisch, weil ich ohnehin nicht so viel von dem Team erwartet habe (wie vielleicht andere?) Ich halte grundsätzlich die Portugiesen vom Kader her gar nicht für so stark, zumindest als Mannschaft insgesamt teilweise für sehr wackelig, was evtl. ein wenig eine Mentalitätsfrage zu sein scheint, sie können zweifellos gut nach vorne spielen, wenn es mal läuft, dann läuft es oft auch, aber sie lassen sich auch zu schnell mal hängen und machen „einfache“ Fehler, wie das 1:0 der Polen oder auch das 1:1 von Island) insofern hat mich die defensivtaktische Disziplin gerade gegen Kroatien und Polen doch sogar etwas positiv überrascht. In der Tat war da aber sonst nicht viel Tolles. Wobei ich glaube, daß portugal in der Gruppenphase das Tesm war mit den meisten Schüssen auf das gegnerische Tor, zumindest hat Ronaldo die miesten Torschüsse abgegeben ( die Ausbeute dabei war natürlich mau). Andererseits bleibe ich auch dabei, daß ich die Polen noch enttäuschender fand, aber vielleicht liegt das auch hier an der Erwartungshaltung…

koom 4. Juli 2016 um 19:11

Ich würde die Waliser leicht im Vorteil sehen. Portugal überzeugt weder defensiv noch offensiv. Die Kroaten hätten sie eigentlich rausschmeissen müssen, die hatten eine solide Offensivstruktur und einige gute Chancen, während von Portugal fast nichts kam.

Aber es ist halt Fußball und irgendwie kann alles passieren. Wenn Wales und Portugal 10 Spiele gegeneinander machen müssten, würde ich nach den bisherigen Spielen tippen, dass Wales 7-8 davon gewinnt.

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Bernhard 4. Juli 2016 um 20:33

Sehe ich auch so. In einem doch sehr schwachen Spiel gegen Kroatien waren die Portugiesen auch noch klar unterlegen. Der einzige, der Kampfgeist gezeigt hat war Sanchez. Man sieht hier die taktische Schwäche des Trainers, oder die Spieler konnten es einfach nicht umsetzen.

@koom hat es sehr schön ausgedrückt, wenn Wales und Portugal 10 Spiele gegeneinander machen müssten, würde ich ebenfalls auf 7-8 von Wales tippen.

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Viktor Dünger 5. Juli 2016 um 11:29

Wie glaubt ihr wird Wales den Verlust von Ramsey verkraften? Eigentlich würde ich die Aussage nämlich auch unterschreiben, aber ohne Ramsey sehe ich das Pendel eher für Portugal ausschlagen.
Ich weiß aber wirklich nicht, wenn sie noch in der 2.Reihe haben und die EM-Vorschau gab mir auch keine Ramseyalternative (hier wird er als Schlüsselspiel genannt).

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August Bebel 5. Juli 2016 um 11:44

Ich würde tippen, dass entweder Jonathan Williams als wendige, offensive Variante kommt oder dass Andy King (von Leichester) spielt, aber über den kann ich auch nichts sagen. Ramsey ist natürlich für Wales nicht eins zu eins zu ersetzen.

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jolo 4. Juli 2016 um 16:40

@Holger: Portugal lag im ersten Spiel gegen Island in Führung. (Gegen Kroatien und Polen hätten sie zudem ein Elfmeter bekommen müssen mit der Chance in der regulären Spielzeit in Führung zu gehen).

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The Soulcollector 4. Juli 2016 um 19:50

Dazu das Spiel gegen Österreich bei dem einfach nur Glück im Abschluss gefehlt hat. Da waren sie deutlich die stärkere Mannschaft.

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Tobias 4. Juli 2016 um 20:15

Aber gegen DIE Enttäuschung der EM einmal die bessere Mannschaft gewesen zu sein ist nun wirklich kein Argument FÜR Protugal 😉

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Michael 5. Juli 2016 um 07:31

Österreich war die! Enttäuschung der EM. Das Portugal nur gegen diese die stärkere Mannschaft war ist eigentlich ein klares Argument für die ganzen Portugal Kritiker hier 😉

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jolo 6. Juli 2016 um 14:25

Portugal war in jedem Spiel die bessere Mannschaft außer gegen Kroatien. Da haben sie es aber geschafft die eigentlich besseren Kroaten in Schach zu halten.
Wales wird heute Abend kaum eine Chance haben (ohne Ramsey) so wie Portugal gegen Deutschland keine Chance haben wird. Sollten die Franzosen allerdings ihre Chance nutzen und gegen unseres geschwächtes Team gewinnen, wird es nochmal ein spannendes Finale.

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